Der Spiegel schlägt zurück. Das grosse Hamburger Verlagshaus hat nach einem Entscheid des Bundesverfassungs-Gerichts von Deutschland die „einstweilige Verfügung in Sachen Canonica bis auf Weiteres ausser Vollzug gesetzt“.
So schreibt dies eine Sprecherin vom „Spiegel“ auf Anfrage. „Seit Ende Juni ist unsere Berichterstattung wieder vollständig verfügbar.“
Das heisst, dass auch die zuvor gelöschten 9 Passagen, welche der ehemalige Tages-Anzeiger-Magazin-Chefredaktor Finn Canonica mittels erstinstanzlichem Entscheid des Hamburger Landgerichts löschen lassen konnte, wieder online sind.
Der Grund sei, dass laut dem Verfassungsgericht „das Landgericht beim Erlass der Verfügung unser Recht auf faires Verfahren grundlegend missachtet“ habe, so die „Spiegel“-Sprecherin.
Ein zweiter Entscheid gibt dem „Spiegel“ Aufwind.
Das Hamburger Oberlandgericht, also die erste Rekursinstanz im hohen Norden Deutschlands, habe eine Einsprache von Finn Canonica „in allen Punkten zurückgewiesen“, schreibt die „Spiegel“-Frau.
Damit bleibe insbesondere die Aussage von Anuschka Roshani, „Canoncia habe als Chefredakteur beim Schweizer ‚Magazin‘ ein ‚Regime des Mobbings‘ begonnen, als Meinungsäusserung zulässig“.
Roshani hatte Anfang Februar in einem langen Beitrag den in der Schweizer Mediengeschichte einzigartigen Skandal losgetreten.
Canonicas Anwalt reagierte gestern nicht auf eine Anfrage. Ebenso wenig meldete sich die Medienstelle von Magazin-Herausgeberin Tx.
Die Tx-Gruppe mit Aktien an der Börse hat den „Spiegel“ ihrerseits in Zürich eingeklagt. Dazu haben die Hamburger mit Matthias Schwaibold nicht nur den bekanntesten Medienanwalt der Zwingli-Stadt mandatiert.
Sondern Schwaibold gilt auch als „Hausanwalt“ von Ringier, dem zweiten Grossverlag der Schweiz.
Für Tx-Verleger Pietro Supino sind die News von der deutschen Gerichtsfront in Sachen Canonica keine gefreute Sache, auch wenn sie nur indirekt mit seinem eigenen Feldzug gegen den „Spiegel“ zusammenhängen.
Doch dass zwei höherere Gerichte für das bekannte Nachrichtenmagazin entschieden, wirft Fragen bis nach Zürich auf – auch wenn sich alles erst um provisorische Vorstösse handelt.
Tx-Präsident Supino stört sich hauptsächlich daran, dass im Text von Roshani der Name Harvey Weinstein fiel. Der Ex-Hollywood-Produzent wurde in den USA wegen MeToo zu langjähriger Haft verurteilt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Das überhaupt auf solche schwachsinnigen Metoo Gemiste eingegangen wird. Haben wir keine anderen Probleme?
Teilweise hat man das Gefühl, gewisse linke Frauen, die dann sagen „wir Frauen“ (was viele Frauen nervt) erzeugen nur Aufwand und Probleme.-
Ja solche Bauern wie Du sollten auf der Alp bleiben und keine Kommentare verfassen.
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Gratuliere Herr Hässig, sie haben die grossen Medienhäuser mal wieder ausgestochen mit dieser Meldung.
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Zusammenhang mit Paradeplatz?
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@The Judge
Da der Bankenplatz nach und nach bachab geht, muss man auch mal rechts und links schauen…mich stört es nicht.
Man könnte auch noch mehr den marktbeherrschenden Coop, Migros und Fenaco auf die Finger schauen. Die würgen KMU, aber nicht nur denen, den Hals zu…
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Der Bankenplatz lebt auch von der Rechtssicherheit und Integrität der Schweiz pars pro toto. Deshalb relevant auf IP. Ansonsten: einfach nicht anklicken sie Nörgeler.
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Supino, Canonica und PR Abteilung.
Bitte mal „Streisand Effekt“ im Qualitätsgoogle nachschauen.
Prego. -
LH kann es nicht lassen, die CH Presse anzugreifen. Bis zum Jubiläum war Inside Paradeplatz noch spannend, heute nur noch Abschaum.
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@Antworte auf Luki sollte sich beraten lassen, kein Deut von echtem Journalismus mehr
Mir kommt es so vor, als wenn Sie entweder ein entlassener CS-ler sind oder ein Sympathisant oder eine Sympathisantin von Spiess-Hegglin (oder sogar selbst in Person). Seitdem Frau Binswanger hier im Interview war und seitdem die CS bachab ging gibt es immer ein paar Kommentare in ein und demselben Stil
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Die „Golden Boys & Girls“ der Schweizerischen MSM‘s geniessen bei den Deutschen Gerichten, offensichtlich nicht die gleichen Vorzugsbedingungen als bei der (linken) Schweizerjustiz. 🤫
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Sie haben nicht verstanden. Dass die Deutsche Justiz zwischen Meinungsäusserung und Meinungsmache keinen Unterschied sieht
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Es geht einfach nicht ohne
Wirft Fragen auch oder Wirft Fragen auf
@The Judge Da der Bankenplatz nach und nach bachab geht, muss man auch mal rechts und links schauen...mich stört es…
LH kann es nicht lassen, die CH Presse anzugreifen. Bis zum Jubiläum war Inside Paradeplatz noch spannend, heute nur noch…
Zusammenhang mit Paradeplatz?