Das liebste Hobby für einige vermögende Juden ist Büchersammeln. Und zwar Handschriften der letzten Jahrhunderte, Erstdrucke, seltene Ausgaben.
Kein bedeutendes Auktionshaus verzichtet auf sogenannte Judaica. In der Schweiz das beste Beispiel für einen Privatsammler ist der Zürcher Investor René Braginsky, dem das Landesmuseum Zürich 2011 einen Trakt reservierte.
Einige der Werke haben einen sechsstelligen Wert.
1950 gelangten 73 Kisten mit vielen Tausend Büchern in die Schweiz. Der Adressat: Schweizerischer Israelitischer Gemeindebund (SIG).
Die „Breslauer Schriften“ wurden einst von den Nazis geraubt. 1945 wurden diese und andere in Wiesbaden eingelagert.
Der SIG hatte grosses Interesse an den Werken und kabelte nach New York:
„Der SIG haftet dafür, dass die uns übergebenen Bücher nicht verkauft und nicht an Private verschenkt werden, sondern der Öffentlichkeit jederzeit zur Verfügung stehen.“
Ohne diese Absichtserklärung, schreibt das jüdische Wochenmagazin Tachles, wären die Bücher nicht in die Schweiz gelangt.
Was in den letzten 73 Jahren seitdem passiert ist, wirft ein schlechtes Licht auf den SIG. Der Öffentlichkeit wurden die Bücher nämlich nie vollständig zur Verfügung gestellt.
Die Bestände wurden vielmehr in drei verschiedenen Kellern und Magazinen verstaut, wo sie sich zum Teil in einem „verwahrlosten Zustand“ befanden, wie das „Tachles“ schreibt.
Und zwar jahrzehntelang.
„Ein Grossteil der „Breslauer Schriften“ hat einen umfangreichen Restaurationsbedarf“, schreibt der SIG nun in einer Mitteilung von Ende Juni, verschweigt dabei seine Mitschuld.
Und eine Katalogisierung, die öffentlich einsehbar ist, gibt es bis heute nicht.
Dabei handelt es sich um Werke, die einzigartig sind. Nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern auch vom geschichtlichen Standpunkt.
Jonathan Kreutner, der SIG-Generalsekretär und selber Historiker, räumt ein, dass der SIG jahrzehntelang kein grosses Interesse an den Beständen gezeigt habe.
Das sei nun anders.
Vor einiger Zeit wurden die Bestände wieder zusammengeführt. Dabei fand man heraus, so „Tachles“, dass über 1’000 der wohl wertvollsten Bücher und Handschriften fehlten.
Gestohlen.
Die ältesten Bücher stammten aus dem 16. Jahrhundert. Der Verlust könnte ein zweistelliger Millionenbetrag betragen. Ein Gutachten soll unter anderem die Frage nach der Provenienz klären.
2019 schrieb der SIG realitätsfremd: „Der SIG hat sich (…) für die Erhaltung dieser Bücher eingesetzt.“
Erst jetzt, 73 Jahre nach dem Versprechen, werden die Preziosen katalogisiert und peu à peu vorgestellt. Was der SIG verschlampt hat, muss die öffentliche Hand gerade biegen.
Im Rahmen eines Vorprojekts werde nun abgeklärt, schreibt der SIG, „wie eine finanzielle Unterstützung von Kanton und Stadt Zürich ermöglicht werden“ könne.
Auftraggeberin des Vorprojekts unter der Leitung des SIG ist die Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich. Für erste Vorarbeiten soll schon Geld geflossen sein.
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Die beliebtesten Kommentare
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„Im Rahmen eines Vorprojekts werde nun abgeklärt, schreibt der SIG, „wie eine finanzielle Unterstützung von Kanton und Stadt Zürich ermöglicht werden“ könne.“
Ähm, sorry, aber warum genau? -
Ich glaube, Beni Frenkel muss auf dem Arbeitsamt jede Woche einen Bericht von IP abgeben, da er sonst ausgesteuert wird. Diese Berichtlein sind dermassen verschroben, etwas interessantes war noch nie dabei.
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Wieso sponsern das nicht prominente jüdische Multimillionäre wie die Bollags und Liotards oder Lilly Safra (21 Mrd Vermögen)? Das wäre Peanuts für die. Wieso ruft der SIG Präsident dort nicht an und bettelt bei den eigenen Reichen?
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Wieso soll ich Steuerzahler für Versäumnisse und Fehler einer Glaubensgemeinschaft zahlen?
diejenigen die uns immer aufs neue piesacken. Sollen doch beim World Jewish Council vorstellig werden, da sind sicher noch Restbeträge der Zahlungen der CH-Banken vorrätig -
Wieso soll ich Steuerzahler für Versäumnisse und Fehler einer Glaubensgemeinschaft zahlen? D
diejenigen die uns immer aufs neue piesacken. Sollen doch beim World Jewish Council vorstellig werden, da sind sicher noch Restbeträge der Zahlungen der CH-Banken vottötig. -
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Da scheint die Verantwortung eindeutig beim SIG zu liegen, der sich jahrzehntelang um nichts kümmerte. Der Zürcher Steuerzahler darf hier keinesfalls zu Kasse gebeten werden. Der ist komplett aus der Sache. Da muss nun der SIG resp. müssen einige reiche Juden selbst in die Tasche greifen. Wie kommt der SIG überhaupt auf die Idee öffentliche Gelder zu verlangen ? Und weshalb ist von der Justizdirektion (RRin Fehr) bereits Geld geflossen ? Hat das der Kantonsrat bewilligt ?
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Immer wieder. Sie geben nirgends Ruhe. Wundert euch dann bloss eines Tages nicht.
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„Das nun initiierte erweiterte Vorprojekt unter der Leitung des SIG soll prüfen, ob zur Realisierung eines solchen Vorhabens ein Finanzierungsgesuch an den Gemeinnützigen Fonds des Kantons Zürich eingereicht werden kann und welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen.“ https://swissjews.ch/de/news/breslauer-schriften-restauration (29.06.2023)
Das Thema ist auch nicht unseres, aber dafür gibt’s den Fonds ja überhaupt. Der Kanton hat definitiv schon für Dümmeres mehr Geld aufgeworfen.
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Aber dann müssten sie das ja selber bezahlen und das wäre ja ein Unding.
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Hey Beni! Ich könnte als Überbrückung im Saali meine Schreibmaschinesammlung ausstellen. Im Brocki an der Froschaugasse stehen die nur auf Kommission ohne Versicherungsschutz bei Diebstahl. Könntest Du mal nachfragen?
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1. „der SIG verschweigt dabei seine Mitschuld“. Was heiss hier Mitschuld, wer sollte denn sonst noch Schuld haben? Der Schweizer Steuerzahler wohl kaum.
2. Probieren kann man es ja mal, bei den dummen Schweizern. Die haben ja schon in der Vergangenheit mehrfach anstandslos bezahlt.
3. „Auftraggeberin des Vorprojekts unter der Leitung des SIG ist die Direktion der Justiz und des Innern des Kantons Zürich. Für erste Vorarbeiten soll schon Geld geflossen sein.“ – Ob die Direktion der Justiz und des Inneren des Kantons Zürich auch im vorauseilenden Gehorsam Mittel zur Verfügung gestellt hätte, wenn der Islamische Zentralrat der Schweiz angeklopft hätte, um nach einigen wertvollen Exemplaren des Korans zu suchen, darf bezweifelt werden. -
Sehe nicht ein weshalb der Kanton/ die Stadt aber auch nicht der Bund für privaten Besitz und private schlamperei bezahlen soll.
Wenn ein Stadt, dann Israel, falls sie Interesse haben. Uns geht das nichts an.
Ansonsten kommen noch andere die ihr wertvolles Bösch Boot nicht unterhalten haben und wollen auch Geld….. Ok, wenn sie das Parteibuch der Grünen oder SP haben würde sogar dies klappen.-
In Israel sind Bücher nicht so wichtig, dafür M16. Mit Büchern und Wissen kann man Palästina nicht bekämpfen mit Sturmgewehren schon. Jüdisches Geld ist mehr als genug da für diese Bücher aber die wollen lieber den Luxus geniessen, statt Bücher für Orthodoxe restaurieren.
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was hat dieser Artikel im IP zu suchen ?
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Finde ich aber viel spannender als so vieles was hier auf IP erscheint. Mehr davon!
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Ganz einfach weil es um Chlütter geht . . .
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Vom Thema her wenig bis nichts. Trotzdem hoch interessant, denn andere Medien bringen sowas nicht, die machen sich alle in die Hosen.
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Was hat Beni F. auf IP zu suchen. Von Finanzen versteht Herr Frenkel jedenfalls wenig …
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Was hast DU auf IP zu suchen ? Wenn du nicht hier zufrieden bist bleiben noch Blick und SRF für dich.
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Niemand wird gezwungen, es zu lesen. Es geht um den (Miss)Brauch von Steuergeldern. Da ist Berichterstattung immer gut.
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Nun ja, ein wenig frech! Eine private Organisation lässt die Sammlung vergammeln, lässt sich beklauen und der Steuerzahler soll dafür aufkommen? Sollen selber dafür aufkommen oder wenn sie die Absichtserklärung noch einhalten können, die Sammlung zurückgeben bzw. für den Schaden geradestehen, weil man es vergeigt hat!
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Dem Beni scheint es wieder langweilig zu sein. Anderst ist nicht zu erklären, weshalb er wieder herumhetzt.
Wenigstens zum Lesen der Medienmitteilung der ICZ hätte er als Arbeitsloser sich Zeit nehmen müssen.
Hier zum Nachlesen: https://icz.org/news/restaurationsprojekt-der-bedeutenden-breslauer-schriften/
Ich freue mich, von Beni mal etwas Interessantes zu lesen, aber da werde ich wohl noch sehr lange warten müssen!
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Nach dem Bashing der Jüdischen Schule nun das Bashing am SIG auf – Achtung: Inside Paradeplatz. Nicht sicher was der Autor (übrigens selbst jüdisch) damit bewirken will? Antisemitismus steigern? Auf Missstände in der Jüdischen Gemeinde hinweisen? Wozu? Man muss sich echt fragen, was die Agenda von Herrn Frenkel ist und wieso solche Artikel auf einer Seite wie IP publiziert werden – wahrscheinlich fehlt gerade Inhalt. Das altbekannte Sommerloch. Schwach, dass sich LH von so etwas beinflussen lässt.
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Solche Artikel gehören zur Realität in Zürich und ich bin froh, dass ich das erfahre.
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Ich finde solche Beiträge sogar sehr wichtig. Sie dienen genau der Bekämpfung des Antisemitismus! Wenn man deren Nöte, Probleme und Sorgen mitbekommt, nimmt man die Juden als normale Mitmenschen wahr.
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Da freut sich der Leser auf die Kommentare, werden natürlich mehrheitlich antisemitisch sein, das tägliche Totschlagsargument.
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wieso soll der Schweizer steuerzahler für schlamperei des ig bezahlen?
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@ Albert: Sie haben meinen Kommentar nicht verstanden
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@Albert Einstein
Sorry, bevor Kommentare aufgeschaltet werden, gehen sie schon davon aus, dass diese antisemitisch sein werden. Dafür gibt es nur zwei Gründe: Entweder entsprechen gewisse Kommentare der Wahrheit und haben einen Nerv getroffen oder gewisse Leute haben ein schlechtes Gewissen und beurteilen es als Totschlagsargument.
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@Herr Frenkel: Was ist die Definition eines Schweizer Juden? Man spricht auch nicht von Schweizer Katholiken, Protestanten oder anders gläubigen.
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Menschen und Menschinnen hebräischer Herkunft.
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Und jetzt? Die Bücher waren sowieso alt. Und heutzutage steht alles im Internet.
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Seit wann sind Bücher Sache des Kantons? Auch bin ich überzeugt, dass die wirklich wertvollen Bücher bei den Besitzer verbleiben und versteckt werden. Alles andere wäre ja neu.
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Ein trauriges Kapitel. Es fehlen angeblich 1000 Schriften. Wurde beim Erhalt der Bücher nur die Anzahl grob gezählt und nie ein detailliertes Inventar erstellt? Werden die Bücher nach der Restaurierung zulasten der Zürcher Steuerzahler an die ehemaligen Besitzer zurückgegeben? Es handelt sich ja um Nazi-Raubgut.
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Vielleicht stehen Interessante Dinge in den Büchern, sonst hätten die Nazis diese Breslauer Schriften ja nicht geraubt. Aber weshalb sollen die Steuerzahler eines Schweizer Kantons dafür bezahlen? Ist doch nicht deren Problem.
Eigenartig ist auch, dass die vielen Bücher (wie viele andere Dinge!) der Öffentlichkeit absichtlich nicht zugänglich gemacht werden.
Nicht nur in Sachen Klimaerwärmung, sondern auch in vielen anderen Dingen der Geschichte werden die Menschenmassen seit sehr langer Zeit aus bestimmten politischen Gründen absichtlich gravierend belogen, durch massive Geschichtsverdrehung.
Die instrumentalisierten Konsum-Menschen sollen und dürfen anscheinend aus „bestimmten Gründen“ die Wahrheit aus vergangenen Zeiten nicht kennen.Es ist höchste Zeit, dass sich die Menschenmassen endlich darum kümmern und sich damit befassen!
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Unglaublich wie tief IP gesunken ist, hat dieses Berichtlein nur irgendwas mit IP zu tun. Beni Frenkel hat noch nicht einmal etwas geschrieben, das nur annähernd interessant ist.
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Das sehe ich anders. Ich bin das Sprachrohr der Gemeinde, sonst hätte ich ja gar nichts zu tun. Vom Tacheles alleine kann ich nicht leben, die sind sehr geizig.
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Wenn man Jemanden etwas zu verwalten gibt dann hat man auch die Verantwortung dies zu kontrollieren. Alles andere ist fahrlässig. Hier soll nun Altpapier auf Kosten von Stadt und Kanton saniert werden. Sorry. Verantwortlich ist der SIG und Diejenigen die dem SIG die Bücher gaben. Scheint mir mehr eine Geldbeschaffungsinitiatvie von den Zürcher Juden zu sein. Aber gut ausgedacht. Inshallah!
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Der Kanton Zürich soll für das Hobby vermögender Juden bezahlen. Langsam reicht es. Wenns um Geld geht, sind sie sehr geizig.
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Leider hat Beni Frenkel, noch massiv untertrieben in seiner Berichterstattung – In Basel ist die Gemeindebibliothek (IGB) in einem sehr lamentablen Zustand und muss nun für über 450 000 Franken restauriert werden, obwohl ein Vollangestellter Bibliothekar dort über mehr als 25 Jahren wirkte. Auch dort fehlen per Zufall sehr wertvolle Bücher: Traurig für dieses Kulturerbe.
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Vielleicht aber auch interessieren sich die Verantwortlichen für diese Bücher einfach nicht. Wo liegt das Problem?
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Sonnenklar:
Der Verursacher (SIG) ist in jeder Hinsicht verantwortlich Dies ohne staatliche Beihilfe
Dasselbe gilt für die gestohlenen Schriften -
Einmal mehr schludrig geschrieben, mehr Spekulation bzw offene Anschuldigungen ohne Grundlage. Dieses Mal abgekupfert vom Tachles. Beni scheint persönlich negative Erfahrungen mit dem SIG gemacht zu haben. Da isz IP die ideale Plattform für einen Rachefeldzug.
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‚Total Recall‘ findet statt mit oder ohne veruntreuten Büchern.
Bald werden die 144 herausfinden, wer sie wirklich sind. Haaaaha. -
Beni Frenkel auf IP ist eine Zumutung aber nicht nur er, IP ist bald am Ende. Geiger und Stöhlker sind total durchgeknallt und LH merkt das nicht mehr.
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Sehe nicht ein weshalb der Kanton/ die Stadt aber auch nicht der Bund für privaten Besitz und private schlamperei bezahlen…
Finde ich aber viel spannender als so vieles was hier auf IP erscheint. Mehr davon!
was hat dieser Artikel im IP zu suchen ?