Die Credit Suisse machte in den drei Monaten des 2. Quartals einen Verlust von 9,3 Milliarden. Pro Monat ergibt das gut 3 Milliarden, pro Woche 700 Millionen.
Weltrekord-verdächtig.
Vieles ist aussergewöhnlich. Die neue UBS-Tochter schreibt denn auch heute von 2,1 Milliarden „bereinigtem Vorsteuerverlust“.
Wichtig sind die Details.
Auf „intern entwickelten Softwareanwendungen“ der CS mussten die neuen UBS-Herren 1,8 Milliarden abschreiben.
Bei der Überprüfung hätten sich bei vielen Anwendungen „Überschneidungen mit UBS-Systemen“ gezeigt.
Die CS hatte 8 Milliarden Software in der Bilanz aktiviert. Jetzt lässt die UBS als neue Chefin die Luft ab.
Spektakulär ist der Einbruch im Geschäft. Noch im 2022 nahm die CS, die schon damals in Schieflage war, von April bis Ende Juni 3,9 Milliarden Franken ein.
Jetzt, im 2. Quartal des laufenden Jahres, waren es noch 1,75 Milliarden – bereinigt. Ausgewiesen wurden sogar negative Einnahmen.
Das heisst, die CS, die seit dem 12. Juni offiziell Teil der grossen UBS ist, hat in den drei Berichtsmonaten mehr als die Hälfte ihres Geschäfts eingebüsst.
Der Grund sei die „Ungewissheit bezüglich der Credit Suisse in der ersten Jahreshälfte“, so die CS, die heute separat ihre letzten Zahlen offenlegte.
Im Communiqué findet sich querbeet Eindrückliches. Die CS habe 540 Millionen Franken an Kosten gehabt „aus der Nutzung der Liquiditätsfazilitäten der Schweizerischen Nationalbank“.
Eine weniger stolze Zahl wirft spezielle Fragen auf. Es geht um den „übernahmebezogenen Vergütungsaufwand“ für die CS-Manager.
Dieser beläuft sich auf 240 Millionen Franken.
Wozu hat die CS ihrem Management mit CEO Ulrich Körner an der Spitze fast eine Viertel Milliarde ausgeschüttet, um bei der UBS unter die Bettdecke zu schlüpfen?
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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@ IP: Grosser Lärm nach Bekanntgabe der Uebernahme der CS durch die UBS. Andere mögliche Lösungen seien nicht geprüft worden etc.
Wer hier auf IP glaubt denn heute noch nach Vorliegen des katastrophalen Halbjahresabschlusses der CS denn, dass es so hätte weitergehen können?
Die CS war finanzell und reputationsmässig am Ende und musste entweder übernommen werden (von UBS, Blackrock, den Saudis etc. oder interimistisch verstaatlicht) oder in den Konkurs geschickt werden.
Von den obigen „Lösungen“ war nur die mit der UBS machbar – dies in Kombination mit den vom Staat interimistisch gegebenen Garantien und Liquiditätsspritzen.Noch ein Letztes: Nicht die UBS war es welche die CS in den Tod geritten hat sondern unfähige und raffgierige Manager der CS und ein passiver VR sowie einige Grossaktionäre der CS.
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Was haben Banking, Wirtschaftsprüfung und Politik gemeinsam?
Sie sind alle Teil des Problems, nicht der Lösung!
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Klassischer Fall von Bilanzbereinigung. Man will die CS halt einigermaßen „übernahmefähig“ machen bevor man vollintegriert. Würde mich nicht verwundern wenn da noch ein paar schlechte Quartale nachfolgen.
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Soviel ich weiss, hat es Sergio seinem Buddy Ulrich es erlaubt, eine viertel Milliarde auszuschütten. Dafür konnte Sergio die CS billig schlucken und Ulrich zum Dank unter die UBS Bettdecke schlüpfen. Herr Hässig, uf alte Pfannä lehrt me choche…..
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Der CS fehlten Fachkräfte aus dem Ausland.
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Nach meiner Ansicht dürften die 112 Mio Restrukturierungsaufwand zumindest teilweise an die Mitarbeiter im Maschinenraum ausbezahlt werden.
Die Manager werden jedoch vermutlich mit 240 Mio Vergütungsaufwand viel grosszügiger entschädigt. 😉 -
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Komisch, wenn ich unter eine fremde Bettdecke schlüpfe muss ich immer bezahlen und nicht wenig…..😂
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aus der Provinz und Neureichen-Ghetto meint
Bin gespannt wieviel Boni davon für mich nachträglich rausschauen.
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Diese Vergütung an das CS Management schreit nach Aufklärung.
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Skandaloes wie mit dem Kapital der Aktionaere umgegangen wird bei CS als auch bei UBS … (selbst vor dem „Merger“ hatte UBS eine Cost-Income Ratio von sagenhaften ca. 80%…!)
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Ob 9,3 Milliarden Quartalsverlust ein Weltrekord ist könnte man natürlich recherchieren. Oder man lässt den Aufwand einfach und schreibt Weltrekord-verdächtig in die Story.
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Lieber Herr Gartmann
Man kann natürlich alles recherchieren, aber das dauert und braucht Ressourcen. Mir ist eine schnelle Analyse viel wichtiger. Ob es jetzt «weltrekordverdächtig» ist oder der «absolute Weltrekord» ändert an der Einschätzung nichts. Und übrigens ist es sehr bewundernswert und aussergewöhnlich, was Herr Hässig als Einmannbetrieb produziert: viel mehr als andere Medien mit grossen Redaktionen.
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Was hat denn die Kontrollstelle dazu gesagt, dass über Jahre hinweg insgesamt 8 Milliarden CHF für Software in der Bilanz aktiviert wurde? Da hätte ein Banklehrling im 3. Jahr bemerkt, dass hier etwas faul ist. Es stellt sich einmal mehr die Frage, ob wir die sogenannten Wirtschaftsprüfer noch brauchen, nachdem sie ziemlich in jeden Skandal verwickelt sind wo Firmen vom Management betrogen worden sind. Die CS ist da keine Ausnahme und der Wirtschaftsprüfer sollte am Schaden beteiligt werden.
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Boni ausschütten geht doch noch.
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Alles im erwarteten Bereich.
Nur die 240 Millionen regen mich wieder mal etwas auf. Muss das sein? Nicht eine einzige Business-Person ist unersetzlich (ausser gewisse IT-Leute, welche es für die Migration braucht).
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Ja sehe ich auch so ABER Körner und Co. haben einen hohen Lebensaufwand – unabhängig davon ob sie im Büro hocken oder irgendwo abhängen. Allein was die Oldtimersammlung und die Ferienvilla an Fränkli verschlingen. Vom Hauptdomizil ganz zu schweigen. Also seien wir etwas nachsichtig mit diese arg gebeutelten Herren –
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Das nennt man Vertrauen der anderen Art für Schweiz!
… hat in den drei Berichtsmonaten mehr als die Hälfte ihres Geschäfts eingebüsst…
Nach welchen Maßstab wird der Vergütungsaufwand in der Schweiz berechnet? Dagegen sehen andere Abwicklungen als Würstchen aus.
…übernahmebezogenen Vergütungsaufwand” für die CS-Manager…Dieser beläuft sich auf 240 Millionen Franken….
Die Schweizer zuständigen Politiker sollten sich einmal Fragen, was die da nicht kapiert haben! Der absolute Lacher für Rest der Börsenwelt!
Netflix macht bestimmt daraus eine Serie die es in sich hat. Was da alles jetzt einschlägt ist schon eine Nummer.
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Untergang mit wehenden Fahnen:
Das konnte man längstens erahnen,
Jahrelanges mismanagement per se
Grauenvoll und grässlich es tut Weh!ORF
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und weiterhin pennt die FINMA / Politik… ??? einfach alles laufen lassen? Die UBS wirds schon richten?
-> warum gibt es keine Banking Kleber? -
Ich kann den CS-Mist langsam nicht mehr hören-lesen. Beerdigt die Loserbank endlich und schaut, dass viele der sehr guten Mitarbeitenden fair behandelt und bei der UBS einen Job bekommen. Für ehem. CS-Manager: Keine Einladungen, Rausschmiss aus den Golfclubs, Klicken, Lions-Verbindungen usw.
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Lukas schreib Deinen Stuss doch wenigstens fertig, bevor Du ihn publizierst.
Und ja überraschenderweise hat die CS nach Bekanntgabe der Übernahme keinen Gewinn mehr erwirtschaftet – was für (k)eine Überraschung. Das hier nochmals, nochmals und nochmals als Skandal und reisserische Story zu bringen ist nur noch billig.
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aber es gibt klicks. danke für deinen Kommentar. Bussi.
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Tabletten heute wieder vergessen!
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Ob 9,3 Milliarden Quartalsverlust ein Weltrekord ist könnte man natürlich recherchieren. Oder man lässt den Aufwand einfach und schreibt Weltrekord-verdächtig…
Was hat denn die Kontrollstelle dazu gesagt, dass über Jahre hinweg insgesamt 8 Milliarden CHF für Software in der Bilanz…
Lukas schreib Deinen Stuss doch wenigstens fertig, bevor Du ihn publizierst. Und ja überraschenderweise hat die CS nach Bekanntgabe der…