Die Basellandschaftliche Kantonalbank, kurz BLKB, frohlockt. 153 Millionen Gewinn für 2023, das sind 17 Prozent mehr als im Vorjahr.
Hinter dem Erfolg steht zur Hauptsache der Zins-Reibach – wie bei allen KBs. Bei der BLKB sticht anderes ins Auge: Tochter Radicant.
Es handelt sich um das grosse Hoffnungsprojekt der Bank aus der Nordwestecke des Landes unter Führung von John Häfelfinger, einem Ex-CS-Crack.
Nun tritt die bittere Wahrheit zutage. Die Radicant ist ein Fass ohne Boden.
„Auf radicant wird eine Bewertungskorrektur in der Höhe von 22 Mio. CHF vorgenommen, was in etwa den nicht-aktivierbaren Personal- und Sachkosten entspricht“, schreibt Mutter BLKB heute früh.
22 Millionen versenkt. Weitere Abschreiber könnten folgen. In Basler Medien war die Rede von 100 Millionen oder mehr, welche die BLKB in ihr Zukunfts-Baby investiert habe.
Die Medienstelle und eingeschaltete Juristen dementierten das in den letzten Tagen vehement.
Sicher ist, dass der jetzige Abschreiber von 22 Millionen ein leuchtend rotes Alarmsignal ist. Die Zahl macht nämlich deutlich: Die Radicant verschlingt Unsummen und bringt noch fast nichts.
Das zeigt sich an den Fonds. Unter dem Namen „radicant SDG Impact Solutions Fund“ gibt es drei Fonds.
Zuerst der „Global Sustainable Bonds“, er hat derzeit investierte Kundengelder von 3,1 Millionen Franken.
Dann der „Global Sustainable Equities“, dort sind es 5,6 Millionen Kundenvermögen.
Schliesslich noch der „Swiss Sustainable Equities“ mit knapp 1,7 Millionen angelegten Geldern.
Total kommt man auf etwas mehr als 10 Millionen. Mini-mini.
Möglich, dass in Bälde mehr kommt. Die Performance des „Global Sustainable Equities“ zeigt seit dem Tiefpunkt im letzten Herbst steil nach oben.
Doch am Befund für den Moment ändert dies nichts: Die Radicant hat unglaublich geklotzt, jetzt stehen alle da und staunen über die abgrundtiefe Nachfrage.
Wer nichts wagt, gewinnt nichts, oder?
Kann man so sehen.
Interessant ist, dass das Management auf einem „heissen“ Performance Share Plan (PSP) sitzt. Sollte die Radicant dereinst durchstarten, so werden die Radicant-Befehlshaber der ersten Stunde reich.
Davon sei man weit weg, ist aus Gesprächen mit BLKB-Beauftragten zu schliessen. Der PSP der Radicant würde erst dann „cashen“, wenn Radicant der Mutter BLKB Geld ins Haus spült.
Dass davon keine Rede sein kann, zeigen die 22 Millionen „Bewertungskorrektur“.
Doch ganz ohne Boni in Hier und Jetzt gehts trotzdem nicht.
So haben Radicant-Begünstigte für 2023 eine variable Erfolgsauszahlung erhalten.
Diese läge aber weit unter der Dimension, die dieses Medium in einem (inzwischen gelöschten) Artikel vermeldet habe, so das Verdikt aus der BLKB-Zentrale.
Das Abenteuer Radicant wird für BLKB-Chef Häfelfinger zum Crash-Test.
Folgen weitere Abschreiber, dann muss die BLKB sich entscheiden: Ende mit Schrecken oder Schrecken ohne Ende.
Im Moment fährt sie in Richtung Letzteres.
Die Radicant hat irrsinnig hohe Kosten und abgrundtiefe Einnahmen. Die Webseite glänzt zwar durch Top-Design, auf dem Handy springt einen ein Rabatt auf Depotgebühren an.
Doch seit dem Start hat es Radicant nie geschafft, in Ruhe ihr Geschäft aufzubauen.
Ein neuer CEO soll dies nun bewerkstelligen. Wieviel Zeit ihm dafür bleibt, weiss man allein in Liestal. Dort sind die Nerven gespannt.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wann übernimmt der Bankrat endlich seine Führungs- und Aufsichtsverantwortung? Allfällige Kompetenzen der Geschäftsleitung zwecks Neugründungen für Beteiligungskäufe müssen sofort und ersatzlos gestrichen werden.
Unmittelbares Handeln ist angesagt. Einstellen Geschäftstätigkeit, Mietvertrag Zürich auf den nächstmöglichen Termin künden, Personal entlassen. Lieber ein Schrecken mit Ende, mit transparent kommunizierten Kosten und Massnahmen, die sowas künftig verhindern. Abschreibungen und/oder Rangrücktritte im Stammhaus können das gesamte Desaster nur unnötig weiter hinauszögern und vergrössern. Oder muss schlussendlich die Revisionsstelle aktiv werden?
Debriefing nicht vergessen, und Lehren daraus ziehen! Schuster, bleib bei deinen Leisten.
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Hauptsache Super-John kriegt seinen Bonus. Alles andere ist Nebensache und irrelevant. Auch negative Werbung ist Werbung. Da können einem die Leute der BLKB nur leid tun bei einer solchen Führung. Obwohl „Führung“ ist wohl nicht das richtige Wort. Eher Chaos-Miss-Management auf Kosten anderer.
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My Name is Disaster, John Disaster. Agent 000 John steht Ihnen zur Verfügung. Er bringt alles zum Scheitern.
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John bringt weder das Format, noch die Erfahrung, noch die konzeptionellen und strategischen Fähigkeiten mit sich, eine Bank zu leiten. Dies sollte nach all diesen Disasters doch jedem klar sein. Die Blkb Mitarbeiter können einem echt leid tun!
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Auf der ganzen Linie versagen diese Looser!
Die Liste des Versagens ist lang:
-Servicehub
-Logo Disaster
-Lombard Odier
-radicant
-Swissquote
-Service AG
Ganz zu schweigen von der Internen Chaostruppe! -
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In 2 Jahren wird man ein Einsehen haben. Bigboys haben abkassiert und sich aus dem Staub gemacht. Die 100 woken, die die Arbeit gemacht haben sitzen auf der Strasse und fragen sich warum sie das nicht schon eher durchschaut haben. Dann geht das Spiel von vorne los und bald düngelt UBS und CS in einem anderen goldenen Sitz diesmal für einen Ölkonzern
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Auf die Strasse setzen ist wohl schon losgegangen und offene Positionen gibt es laut Homepage auch keine mehr
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Die Gebühren der „Sonderangebote“ sind immer noch zu hoch. So ist Radicant nicht überlebensfähig.
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Hatte beinahe investiert bei radicant, app war schon installiert.Truewealth zuvor nur gute Erfahrung. 250k Mandat, 100k fix für 1,75%. Dann hab ich diese JSS Typen entdeckt. Jeder der sich etwas auskennt weiss um den Club. Sofort wieder geschlossen
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Bin ich mit Ihnen. Selbstverliebt und unmoralisch. War bei jss schon ein mega Problem. Da zählen nur die eigenen Taler.
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Richtig so! Und zum x-trn Mal scheitern sie. Bin gespannt wo sie das nächste Mal landen
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In Wirklichkeit sind die voller Komplexe und wissen um ihre Unfähigkeit. So lange die was zu sagen haben gibt es von mir keinen single Rappen.
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Abschreiber ist doch kein Problem, die kleinen Kunden, die die Staatsgarantie zahlen falls es kracht, kriegen ja noch immer keine Zinsen und zahlen horrende Gebühren für Häfelfingers Leuchtturmprojekt.
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Hinter vorgehaltener Hand Einigkeit bei radicant: altes Management muss weg. Leider träumt board vor sich hin
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Das Management der BLKB ist eine Katastrophe. Seit Ankunft von John hat man den Gewinn von 135 Mio auf 152 gesteigert. Dies entspricht gerade mal 12% in 6 Jahren. Zum Vergleich AKB: +77%!
Wenn man dann noch alle Disaster anschaut wie Logo, Servicehub, Lombard Odier, Radicant und verfrühter Ausstieg Swissquote. Plus Risiken nicht im Griff, Chaos in der Organisation. Dann wäre es an der Zeit, Goodbye zu sagen. Sinnbildlich der Ps Kurs -9% Seit Ankunft des CEOs.-
Wenn eine Bank mal vernünftige Consultants nötig hätte, dann die BLKB. Die haben tatsächlich ein Konzeptwirrwarr.
Ich meine nicht McK, Pwc, Deloitte. Sondern Insider, die das Geschäft selber auch mal betrieben haben.
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Geschäftserfolg von 2017 bis 2023 von 172 Mio. auf 192 Mio. gesteigert.
AKB: von 190 Mio. auf 307 Mio.Personalaufwand Blkb von 112 auf 152. akb von 112 auf 140!
Sackschwach diese BLKB
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Für die 100 Mio. welche man in den Aufbau investiert hat, hätte man auch wie ein Kommentator bereits geschrieben hat, ein bestehendes Fintech und damit das Know How kaufen können. Aber man wollte es wieder auf Gedeih und Verderb selbst machen, wahrscheinlich um cool zu wirken.
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Die Radicunts sind halt Profis!
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Profis im Verluste machen und Abkassieren! Das Blkb im sich verarschen lassen
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Egal, wie das Geschäft läuft: Hauptsache, der „Bonus“ fliesst. Geht Richtung bedingungsloses Grundeinkommen und hat mit „Bonus“ ziemlich gar nichts zu tun.
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Lieber Herr Hässig. Es scheint, als wüssten Sie besser, wie Radicant auf die Erfolgsspur gebracht werden kann. Sie können ein Startup von der 1. Sekunde an profitabel aufstellen. Ich schlage Ihnen daher vor, dass Sie sich bei Radicant bewerben und gleich den Businessplan zeigen.
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ne, lass ma stecken, Meier!
Ich habe genug naive Startup-Idioten scheitern gesehen.
Arbeit für andere is nix für mich.
Ich spiele lieber mit meinen Miezen auf der grünen Wiese …
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PSP heisst in diesem Falle wohl eher „Pleite statt Performance“?
Ende mit Schrecken oder am Ende ohne Anton Stadelmann?
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Mr Bitcoin lacht sich tot über diese „Fonds“
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Nun, ich würde in dieses Geschäftsmodell nicht investieren. Da kann man lange hoffen und werweissen, auch ein neuer CEO bringt da nix.
Es ist kein Mehrwert erkennbar. Damit ist alles gesagt.
Reissleine ziehen.
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Radicant = nachhaltig = transparent?
Wann wird der Jahresabschluss der nachhaltigen Radicant präsentiert? Wir wollen mal die Wahrheit sehen (Ausgaben? Einnahmen? Kapital)! Ah ja, Nachhaltigkeit hört bei der Transparenz auf… Gute Nacht!
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Lieber BL Steuerzahler – „sie“ haben soeben rund 70 Mio. gutgeschrieben bekommen. Nicht nur das Negative sehen.
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Die haben 22 Millionen investiert. In ein neues Business. In Arbeitsplätze. So geht Wertschöpfung. Vielleicht’s geht’s schief. Shit happens. Aber definitiv immer noch besser als die Bankster vom Paradeplatz, die einem österreichischen Lackschuh-Gel-Frisur-Gigolo die Millionen, ähm Milliarden, einfach so aus dem Fenster nachgeworfen haben.
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Sie wissen schon, dass das Radicant Management genau aus solchen „Bankstern“ besteht…
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Schade wird bei solchen Artikeln immer mit grossen Zahlen operiert. Man sollte eher auf die Details achten. CHF 10. Mio in Fondsanlagen tönt relativ gut – LH hat allerdings noch die Themenzertifiakte vergessen (ca. 20% zusätzlich). Geht man von einer Bruttomarge von ca. 0.75% p.a. (Verwaltungskosten Fonds und Zertifikate) aus, so „verdient“ Radicant Stand heute CHF 90’000. Dies muss man in Relation zum Abschreiber von jährlich CHF 22 Mio. setzen. Die Summe von CHF 22 Mio. könnte man, wenn man das aktuelle Zahlenset richtig interpretiert, auch folgendermassen aufteilen: Zusätzlich CHF 8.4 Mio. an den Kanton, weitere CHF 2.85 Mio an die Aktionäre, CHF 10.75 in die Reserven. Und dies p.a.
Dies sind alles Zahlen welche das Management resp. den Eigner betreffen. Man darf davon ausgehen, dass die MA von Radicant eine guten Job abliefern. Die Performance einiger Produkte kann sich durchaus sehen lassen!-
@Investor: Habe ich dich richtig verstanden?
Einnahmen: 90’000
Ausagaben: -22’090’000
———————-
Resultat: -22’000’000In der Tat, eine Performance die eindrücklich ist.
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„Die Performance einiger Produkte kann sich durchaus sehen lassen!“ -> Gesamtmarkt seit Herbst 2023, ohne Zutun von Radicant.
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@Lars: Wenn mitreden oder Kommentare abgeben dann bitte richtig!
Schon mal etwas von einer vergleichbaren Leistung ggü. einem Index gehört? -
@Investor
Hä?????????!
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„radicant SDG Impact Solutions Fund“
Finänzler-speech für Wurstwaren der Bank-Industrie. Wer so etwas kauft hat die Kontrolle über sein Leben verloren. From Nose to Tail und alles in einem Kuhdarm verpackt und anstatt Cervelat heisst es einfach „radicant SDG Impact Solutions Fund“.
Das machen alle so, auch elleXX, die weibliche Ausgabe von Radicant. Finger weg von allen Produkten die zusammengflickt sind wie die Schnitzel aus Formfleisch die es bei ALDI gibt. Das ist nicht investieren, es ist nicht Anlegen, es ist auch nicht Sparen. Das kann man sich getrost Einsparen. Bevor man sein Geld für Darmverpackte Vehikel aus den Händen gibt für ein paar krümelige Ertragsfränkli sollte man einfach darüber nachdenken, ob man nicht besser direkt und selber eine Aktie kauft wo man dann ein richtiger Investor ist.
Wer wartet eigentlich auf solche „Angebote“…… vielleicht nichts ahnende Erbinnen*eusen…..
alle Funds sind dafür gemacht Gebühren zu generieren und sonst für nichts.
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Schulden-Schwinger und ein Fass ohne Boden dazu, denn die Banker und Zentralbanker betreiben kein Geldsystem, sondern ein Finanzsystem indem deren Währungen durch Schulden (Kredit) durch frei erfundene Buchungen entstehen, die nicht mit Geld gedeckt sind, und dazu auch noch mit Schuldzinsen belastet werden. Ein Schuldenschneeballsystem ist ein Fass ohne Boden und kann letztlich nur Armut und Schrecken ohne Ende bedeuten, aber sicherlich nicht zukünftigen Wohlstand. Ein Ende des Schreckens ist erst dann erreicht wenn der gesamte Finanzbetrug mit Schuldenwährungen und Schuldenversklavung endlich zusammenkracht.
Die regierenden Politiker, Politikerinnen, sowie die Justiz, die sich und ihren Staat von diesem System Finanzieren lassen, handeln falsch.
Ein System das nur dank immer neu aufgebuchten Schuldenbergen existieren kann verspricht keine gute Zukunft.-
Böse böse Welt.
Ich hoffe du bist konsequent und verzichtest auf Deine Fiat Geld IV.
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Ein reisserischer Artikel. Da fehlt offenbar auch das Finanzverständnis weil er offenbar den Konzern und andererseits die Bank in Liestal in einen Topf wirft einerseits und andererseits so dann einen Apfel mit einer Birne vergleicht….
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Für dieses Geld hätte man mehrere durchaus erfolgreiche Fintechs mit Kunden kaufen können.
Aber nein, natürlich müssen die versuchen, selber was zusammen zu basteln.
Unter Aufwendung von Unsummen kommt dann so eine Missgeburt zustande (kein richtiges Produkt, keine Wettbewerbsfähigkeit, keine erkennbare Strategie, überhöhte Kostenstruktur usw.).
Und jetzt wird man diesen Laden jahrelang am Leben erhalten, weil man „ja so viel Geld investiert hat“. Stilllegen mit Totalabschreiber wird es dann der neue CEO.
Swiss Banking at its best. -
ESG und Co. sind Geschichte. USA machts vor. Damit sind auch die Tage von Radicant vorbei.
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Darum zieht Meyer-Burger ja auch in die USA um…
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John Häfelfinger hatte noch nie ein besonders glückliches (resp. wohlriechendes) Händchen.
Rouven hätte ihm besser nicht einen Bonus auszuzahlen.
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@ Griff ins Klo!:
Wie war das nochmal mit der Beteiligung an Swissquote?
Buy high – sell low – dies war das Motto der Baselbieter Staatsbank. Hätten man das Potenzial des Branchenprimus richtig eingestuft, z. Bsp. durch die hauseigene Researchabteilung, so müsste man sich heute nicht über den Abschreiber einer „Selbsterfindung“ rechtfertigen.
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Radicant = nachhaltig = transparent? Wann wird der Jahresabschluss der nachhaltigen Radicant präsentiert? Wir wollen mal die Wahrheit sehen (Ausgaben?…
ESG und Co. sind Geschichte. USA machts vor. Damit sind auch die Tage von Radicant vorbei.
Nun, ich würde in dieses Geschäftsmodell nicht investieren. Da kann man lange hoffen und werweissen, auch ein neuer CEO bringt…