Am Sonntag zündete die SonntagsZeitung die Bombe, am Montag meinte Peter Fanconis externer Sprecher auf ein Mail, ob sein Mandant im Amt bleibe: „Ist Deine Frage ernstgemeint?“
Jetzt sogar bitterernst. Graubündens Finanzdirektor hat heute eine externe Untersuchung zur Kreditvergabe der Bündner Kantonalbank (GKB) bekannt gemacht. Auftragserteiler ist die GKB.
Dort sitzt Fanconi als Präsident zuoberst. Im April würde er sein 10-Jahres-Jubiläum als Kapitän der mittelgrossen Schweizer Staatsbank feiern können.
Ob er dieses noch erlebt?
Fanconi hat laut SonntagsZeitung privat Genussscheine von René Benkos Signa-Gruppe gehalten. Der Zeitung lagen entsprechende Mails vor.
Demnach fragte Fanconi Benko, von welchem „Vehikel“ er Anteile besass. Daraufhin meinte Benko, Fanconis Beteiligung sei klein. „Du kannst aber gerne erwähnen, dass du in Signa Prime investiert bist.“
Laut Fanconis Sprecher sei dies „eine öffentlich zugängliche Anlagemöglichkeit“, wie er der SonntagsZeitung sagte.
Heute Morgen reagierte der Kommunikationsmann nicht mehr. Die zentrale Frage lautete, wie viele Signa-Anteile Fanconi hielt und was er dafür bezahlt hat?
Und: Wusste die GKB, bei der Fanconi der oberste Kopf ist und entsprechend die letzte Verantwortung trägt, von diesem privaten Signa-Investment ihres Präsidenten?
Brisant ist dies, weil Fanconi Türöffner von Benko war für Hunderte von Millionen von Schweizer Kantonalbanken für den grossen Globus-Deal des Innsbruckers von 2020.
„Ohne Dein ‚Backing‘ in Deinem Kantonalbank-Netzwerk wäre das nicht so einfach möglich gewesen – das weiss ich sehr zu schätzen“, so Benko an Fanconi.
Fanconis GKB hat laut Medienberichten rund 60 Millionen Franken Kredit für die Globus-Warenhäuser gewährt. Einzig die Aargauische KB gab in der Gruppe der Staatsbanken mit 73 Millionen mehr.
Fanconi, der einst hoch oben der Vontobel war, verbrachte rund um die Zeit, als Benko Banken für seine 50 Prozent am Globus suchte, drei Tage in Benkos Luxus-Villa am Guardasee.
Laut seinem Sprecher hat er den Ausflug „nachweislich selbst bezahlt“.
„Wir nehmen die aktuelle Berichterstattung um die Bank sehr ernst“, sagt eine Sprecherin der Bündner Finanzdirektion.
„Der Ruf unserer Kantonalbank und das Vertrauen von Bevölkerung sowie Kundinnen und Kunden hat für die Bündner Regierung und auch unsere Wirtschaft einen hohen Stellenwert.“
Am Montag habe man mit dem Bankrat und der Geschäftsleitung der GKB „anlässlich des ordentlichen jährlichen Treffens“ Fragen zum Thema erörtert.
„Insbesondere hat der Bankpräsident ausführlich zu den Vorwürfen gegen ihn Stellung genommen. Aufgrund seiner Ausführungen gibt es keinen Anlass, ihm nicht das Vertrauen auszusprechen.“
Als die Bündner Regierung Fanconi zum neuen Präsidenten ab April 2014 wählte, schrieb die GKB:
„Die Wahl von Peter A. Fanconi erfolgt aufgrund seiner langjährigen und ausgewiesenen Erfahrung als Unternehmer und Bankenspezialist.“
Zuständig beim Kanton war damals Finanzdirektorin Barbara Janom Steiner, die im Zuge der Blocher-„Töterin“ Eveline Widmer-Schlumpf von der SVP- zur BDP-Frau wurde.
Janom Steiner präsidiert seit 2019 den Bankrat der Nationalbank. Sie ist damit zuständig für die organisatorische Überwachung der Notenbank.
Fanconi investierte eine tiefe zweistellige Millionensumme in einen GKB-Neubau am Hauptort Chur. Vor 2 Jahren kaufte er Martin Ebner 70 Prozent dessen BZ Bank ab.
Das Investment sorgte für Schlagzeilen. Die GKB hatte bereits eine Private Banking-Tochter in Zürich. Zudem behielten BZ-Banker das operative Sagen.
Im möglichen Grossbetrugsfall Ruvercap schmiss Fanconi einen Kollegen aus seinem VR der GKB, als dessen Verwicklung publik wurde.
GKB-Kunden hatten im grossen Stil in Ruvercap-Vehikel investiert. Was Fanconi rund um Ruvercap wusste, ist umstritten.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Mit dem hohen Kinn auf dem Boden aufgeknallt.
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Das Vertrauen wurde ihm ausgesprochen. Da kann man eigentlich davon ausgehen, dass seine Tage gezählt sind.
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Ich weiss gar nicht, weshalb der immer noch im Amt ist und von der GR-Regierung noch gestütz wird!
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wenn die Bündner Bank oder sonstwelche Versager noch professionelle Hilfe brauchen … – wir haben noch ab Mai 2028 diverse Kontingente frei. – schliesslich haben wir bisher jedes Unternehmen an seine Ziele gebracht!
McKinsey – aus Erfahrung gut und … wir machen den Weg frei!
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10,9, 8,7, so fängt ein jeder Countdown an.
Herr VRP ich würde mit packen beginnen…… 😀😀😀
Noch etwas: Sollte darunter Frau Steiners Ruf leiden, ist es mit der Sympathie sehr, sehr rasch vorbei. Der Countdown läuft… 4,3,2,…… -
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so viele Reisebusse kann man in der Schweiz gar nicht
organisieren, wie in den nächsten Tagen benötigt werden!
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und dein Seelenverwandter ist Johnny Depp?
kommst du inzwischen mit Javascript zurecht? -
Warum nicht mal alle Chefs der KB‘s anfragen ob sie privat in SIGnA investiert sind?
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Was für einen pfeiffe
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Wass für einen schöne Komentar!
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Also ich ziehe den Guardasee dem Caumasee vor. Wir wurden nicht gestört und haben nachher nackt gebadet.
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Das heisst noch lange nichts! Eine Untersuchung kann auch einfach zur Entlastung angestossen werden. Wir haben seriös und fleissig abgeklärt, 37 Passanten gefragt, aber keinerlei Anhaltspunkte für Verletzungen interner Weisungen gefunden. Amen.
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In Sachen Kommentare ist anscheinend nach 15 Uhr keine Freischaltung mehr möglich. Da bringt es doch überhaupt nichts irgendetwas zu kommentieren, denn zum Aufschaltungszeitpunkt liest den keiner mehr.
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Der hellste bist du ja nicht mit deinem bescheuerten Kommentar!
Die Ellexx können nur über Schweizer Banken Co lachen was die Versenken.
Die haben mit sehr wenig schon einiges erreicht und werden ihren Weg gehen. Kapiert der Charlie halt nicht. Ehrlich gesagt ist es schon eine Beleidigung gegenüber Charly Brown ihn als Avatar zu nehmen.An deiner Stelle würde ich als Avatar Köppel nehmen, passt besser.
Also Beweise das du mehr drauf hast wie die Frauen bevor wieder Sülze geschrieben wird. Köppel ist bestimmt dein Seelenverwandter!
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Wenn Du im Banking mit 30 J. nicht mehrfacher Millionario bist, ja dann sammeln wir Spenden für Dich oder Du gehst von selbst zu einem NGO.
PF hat offensichtlich ein paar NGOs Oder underperformer im Portfolio. -
Von der Vontobel zur Graubündner Kantonalbank?
Wer hat denn hier politisch das Sagen gehabt?
In „holprigen Zeiten“ wie jetzt (und noch längere Zeit anhaltend und bestimmt verschärfend) , sind bestimmte Typen stets die ersten Figuren welche belly up den Strom runter schwimmen.
Fanconi wird diese wiederholten Fehlgriffe unmöglich
überstehen !Die Signa – Verwicklungen waren nur das allerletzte Domino-Steinchen das ante porta……
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Kommentiere zur Sache und nicht so eine blöde pöbelei über etwas was nichts zur Sache tut.
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Wo ist denn der Guardasee? Gibt es dort Villen zum Kaufen?
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@Hale
Hinter deinem Horizont. Bleib im Muotental und kehr im Alpenrösli ein.
Gibt Rössli zu kaufen.
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wenn ein profi wie fanconi fragt:
welche aktie habe ich den jetzt?
hat er sie wohl kaum gekauft. -
Widmer, Janom, Fanconi. Gruusig.
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Früher gab es noch das Personal am Bankschalter welche den Kunden Tips gegeben haben. Heute gibt es welche den Kunden solche Signa Papiere oder ähnliches andrehen.
Immerhin gute touristische Werbung zu den Norditalienischen Seen. -
Unglaublich und wieder mal ein Vontobel Mann oder?
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Sorry, aber Vincenz hat uns sehr gut unterhalten!
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Unglaublich, dass man sich in einer ohnehin privilegierten Position vor lauter Gier noch meint, die Taschen voller zu stopfen. Es gilt die Unschuldsvermutung, aber wenn die Untersuchung die Vermutungen bestätigt dann muss er den Stuhl räumen.
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die Justiz untersucht noch ein wenig die Vermutungen …
heute aber nicht, heute müssen wir auf dem Golfplatz
wieder unsere Kügelchen schaukeln um unser leidiges
Handicap zu verbessern!
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Ein richtiger Püntner wie er im Bilderbuch steht😂
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@Timeline000
In der Startphase kommt noch nicht das Versenken. Bitte mal über unter Unternehmensverlaufzyklus googlen.
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Wie hinterhältig manche Mänätscher sein können von denen man eigentlich denkt das man ihnen Vertrauen kann, gehört entsorgt!
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okay, ruhig bleiben Brauner!
Es ist jetzt wichtig festzustellen, dass das mit Benko und „Falconi“ tatsächlich nur ein Einzelfall ist, bevor jetzt die Presse wieder aufjauchzt und alle anderen Banker und Unternehmer durch den Dreck zieht. Sonst haben wir bald Sodom und Gomorrha im Alpenland!-
Zu lange in der Kadewe/Bar gewesen?
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ich glaub‘ auf Herrn Sodom und Fräulein Gomorrha warten
wir in der Schweiz noch bis zum Sankt Nimmerleinstag …
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Das gleiche Theater wie damals beim Nationalbankchef. Die Regierung in GR wäre gut beraten, diesen Typen in die Wüste zu schicken. Aber ohne Abfindung! So wird sogar eine Kant. Bank in eine Vertrauenskrise getrieben. Was ist das höchste Gut einer Bank: Das Vertrauen! Pfui GR Kant. Bank!
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Vielleicht wäre es angemessen, erst einmal die neutrale Untersuchung abzuwarten, bevor wieder auf tiefstem Niveau vorverurteilt wird.Sollte diese unethisches Verhalten beweisen, ist Fanconi schnell Geschichte bei der GKB.
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Der würde im April sein 10-Jahres-Jubiläum als Präsident der Graubündner Kantonalbank feiern. Ob er dieses noch erlebt, ist höchst ungewiss. Na ja, man kann ja auch hinter schwed. Gardinen schön feiern. Eine bündner Nusstorte mit Kerzli und Kaffee!
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Und Gefangenenbesuch von der ehemaligen Bündner Elite. „Gäll, saisch nüüt?“
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Das wird eine interessante Story, welche sehr viel CO2 ausstossen wird.
Der würde im April sein 10-Jahres-Jubiläum als Präsident der Graubündner Kantonalbank feiern. Ob er dieses noch erlebt, ist höchst ungewiss.…
Das wird eine interessante Story, welche sehr viel CO2 ausstossen wird.
Unglaublich, dass man sich in einer ohnehin privilegierten Position vor lauter Gier noch meint, die Taschen voller zu stopfen. Es…