Die Julius Bär hat ihrem gefallenen Chef Philipp Rickenbacher keinen Bonus fürs letzte Jahr vergütet. Trotzdem muss der per sofort ausgeschiedene CEO der Privatbank nicht darben.
Sein Grundsalär von 1,5 Millionen Franken blieb unangetastet.
Hinzu kamen 224’000 Franken PK-Zuschüsse und weitere „Contributions“ von seiner Arbeitgeberin, wie die Bär-Bank im heutigen Geschäftsbericht offenlegt.
Das summierte sich auf über 1,7 Millionen, umgelegt auf Januar bis Dezember 2023 pro Monat 144’000 Franken.
Bank in die Benko-Wand gesteuert, Woche für Woche gut 35’000 auf dem Konto.
Für Rickenbacher nichts. Im 2022 betrug seine monatliche Entschädigung noch eine halbe Million.
Ein ganzes Bundesrats-Honorar für einen einzigen Monat.
Die Kürzung des Bonus hatte die Bär-Führung Anfang Februar angekündigt.
Damals hatte ,sie ihren Benko-Striptease vollzogen: 600 Millionen Kredite an den Kartenhaus-Bauer vollständig abgeschrieben, den CEO „gehen“ gelassen.
Bemerkenswert ist, was der für die Vergütung zuständige Verwaltungsrat unter Präsident Romeo Lacher zu Rickenbachers Leistung im Annus horribilis der Bär ausführt. Zuerst dies:
„Excluding the credit event, the Group’s underlying operating performance was robust, however, the results were significantly below target and the underlying adjusted profit before taxes declined by 7% year on year.“
Dann kommts: „The CEO continued to drive the Group’s strategic programmes forward in 2023.“
„The scaling of the organisation, including the restructuring of the ExB, continued on track as the Group approaches the next phase of development.“
Sprich: Top-Leistung von Rickenbacher. So gehts weiter im Vergütungsteil des Geschäftsberichts:
„Positive progress was made towards increasing recurring revenue generation avenues, and significant steps undertaken in growing the Group organically through net positive hiring“.
Gemeint sind die vielen Neuzugänge insbesondere von der unter gegangenen Credit Suisse; diese würden die alte Bär-Kultur „vergiften“, befinden einzelne Bär-Seniors.
Neuer Höchstbezahlter ist Nic Dreckmann. Ihm wurde der Bonus kaum gekürzt.
Jedenfalls erhielt der Nachfolger von Rickenbacher, der den Job interimistisch ausführt, bis ein Externer übernimmt, 1 Million „Equity-based units“ des Bär „Equity Performance Plan“.
Hinzu kam das Fixgehalt von 750’000. Inklusive der Sozialleistungen erhielt Dreckmann sage und schreibe 2 Millionen.
Das heisst: Als Mitglied der operativen Führung kann man bei Bär mit diesem Jahres-Einkommen rechnen.
Zwei Millionen, das ist so viel, wie man als CEO der ZKB erhält. Die ist systemrelevant in der Schweiz und darf nicht untergehen.
Dreckmann hielt per 31. Dezember 100’000 Aktien seiner Bank. Deutlich weniger waren es bei Luigi Vignola.
Der Trading-Chef, der ebenfalls im operativen Spitzengremium des Geldhauses sitzt, hielt Ende des letzten Jahres knapp unter 50’000 Bär-Aktien.
Fast 3’000 weniger als Ende 2022. Der oberste Händler, aber selber kaum Aktien – einzig die frisch aufgestiegene Finanzchefin besass weniger als Vignola: How comes?
Bär-intern bewegt die Frage, wer das operative Steuer übernimmt. Kürzlich ging der Name eine wichtigen CS-Bankers um, der die Bank laut einem Medienbericht schon zum zweiten Mal verlassen haben soll.
Francesco De Ferrari.
Nach seinem ersten Aufstieg sprang De Ferrari, der mit Geschichen über Mutter Teresa-Aufenthalten sein Impage polierte, zur Konkurrenz – wo er über Nacht auf der Strasse landete.
Seine alten CS-Freunde gaben ihm die Chance für ein Comeback. Sein Antrittsbonus betrug bis zu 5 Millionen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ein Verlierer. Keine Zeile Wert. Arme Kinder.
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Wann hört diese Bankensalär-Geschichten mal endlich auf? Hier liegen die Schweinereien, nicht die 13. AHV Rente!
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Finews ein bisschen differenzierter.
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Faktenbasiert, unaufgeregt, unpolemisch und nicht „gehässig“. Mehr als Finews zum Thema schreibt, muss ich nicht wissen.
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Interessant aus dem Geschäftsbericht auch zu sehen dass der Bär CIO Yves Bonzon bei der eigenen Bank mit rund CHF 9 Mio zur Kreide steht. Es wäre interessant zu wissen ob das Lombard Kredite oder evtl. Hypotheken sind. Auf alle Fälle handelt es sich um einen unüblich hohen Betrag. Was sagt dieser über den CIO aus ?
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Auch wenn aus Aktionärssicht unschön, nicht wirklich unüblich:
Die Bankdirektoren „hebeln“ seit Dekanden stärker als bei deren Kunden. Bei den Millionensalären sind die absoluten Beträge automatisch höher.
Die Abhängigkeit und der Totalabsturz entsprechend höher.
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Bei einem Lohn-to-value Ratio von üblich 50% würde dies ein liquides Vermögen von 20 Mio voraussetzen. Nicht schlecht für einen CIO
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Sind denn nicht die Eigentümer, bei einer AG also die Aktionäre, dafür zuständig wieviel Lohn, Gehalt & Boni sie ihren abhängig beschäftigten Angestellten zahlen? Auch Mänätscherli gehören zum bezahlten Personal selbst wenn die das nicht wahrhaben wollen.
Panama Papers
Selbstdenkend, frei & unabhängig -
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die Stärke der Aktionäre ist immer so schwach wie ihr minderwertigstes Glied!
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Kleriker in Tempeln des Geldes. Morgenhochamt mit Angestellten. Weihrauch, um den Gestank der Opfertiere nicht zu riechen. Wie im Mittelalter und bis heute füttert der Steuerzahler das Bankensystem. Arbeite einen Monat und dein Lohn landet wo? Auf der Bank? Warum? Menschengemachte Systeme der Macht. Schaffen wir die Banken und Kleriker ab und denken über Neus Systeme der Sozialarbeit und Finanzierung nach.
WIR können oder könnten das ändern!
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Prosit Neujahr – welch‘ Wahrheit da ans Tageslicht strömt …
Konjuntiv II bitte: „Ihr hättet ändern können …!“
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Schaffe liebe Bürger oder eine Runde Mitleid mit Bankern am Montag ;-). Bankbranche ist eine Hohn für jeden Schaffer unter CHF 10.000 pro Monat und Steuerzahler.
Sein, Rickenbachers, Basissalär blieb mit 1,50 Millionen Franken zwar unverändert, allerdings erhielt er keinerlei Bonuszahlungen – weder in Cash noch in Aktien. Ausserdem fielen die Pensionskassen- und Sozialversicherungsbeiträge mit 0,22 Millionen Franken nur etwa halb so hoch aus wie 2022. (SDA)
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Man kommt sich als normaler Bürger schon etwas beschissen vor ,wenn man das Bankwesen betrachtet!?
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Ja nicht nur das. Überlegen Sie mal: Als Bank können Sie zum Jordan gehen, der gibt Ihnen ein paar Millionen für unter 1% Zins. Sie verleihen die Kohle nun an die armen Schlucker, die nicht zum Jordan dürfen (weil sie keine Gechäftsbanken sind) für mehr als 1%. Ohne irgendwas zu produzieren. Nur weil Sie eine Bank sind.
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Wer Lesen kann ist im grossen Vorteil. Finews und Reuters berichten von starken Boni Cuts welche man bei sämtlicher Konkurrenz in den letzten Jahren nie gesehen hat. IP würde besser fundierter berichten und nicht nur den Stammtisch-Ueli abholen.
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Finews ist hier wieder einmal objektiver und setzt das ganze in den richtigen Kontext… „Für das abgelaufene Jahr [2023] erhält er [Rickenbacher] eine «Gesamtkompensation» von 1,72 Millionen Franken. Das ist deutlich weniger als noch vor einem Jahr, als ihm 6,03 Millionen Franken ausbezahlt wurden.“
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1,72 Millionen sind immer noch viel zu viel. Bei solch riesigen Verlusten und einem so unsorgfältigem Geschäftsgebaren dürfte ihm gar nichts ausbezahlt werden.
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Finews ist ein Medium für Menschen mit gewissem Tiefgang bezüglich dem Finanzinteresse. IP ist der perfekte Blog für das Morgengeschäft nach dem 2. Kaffee und 5 Minuten Zeitvertreib. Man liest es und spühlt es wie das Geschäft direkt runter.
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@Die Wahrheit
Das ist das einzige am Tagesgeschäft, was Sie täglich produzieren? Wo ist Ihr glorreicher Blog mit Finanzinteresse?
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Bei einem gewissen Tiefgang sollte man aber den Unterschied zwischen spühlen und spülen kennen.
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Unglaublich, wie schamlos hier Gelder verteilt werden. Diese Banker zerstören mit ihrem Gehabe die bürgerliche CH. Aus Wut über diese frechen und arroganten Typen wählen immer mehr Bürger die Sozialisten, deren Ziel es ja ist, unseren Staat umzubauen. Diese bedenklichen Zustände rufen immer mehr Bürger auf, mit Neid und Hass auf Banker zu reagieren. Die Bürger haben nur 1 Möglichkeit, diese beschämenden Zustände zu missbilligen: die Bank Baer zu verlassen.
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Dreckmann – hoffentlich gilt da nicht das Prinzip
nomen est omen -
selber Schuld, wer mit dieser Bank etwas zu tun haben will…..
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Ich sehe kein Problem in den satten Salären. Am meisten profitiert der Staat mit Steuern und Abgaben.
Ein Problem wird es dann wenn der Schotter beim Staat in die Hände von links grün alternativen Ideologen fällt.-
Bist wohl selbst auch ein Staatsabhängiger Sozialschmarotzer!
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Das Problem ist, dass viel Geld zu haben uns unbewusst immer noch sehr beeindruckt.
Viel Geld zu verdienen, verleiht jedem Menschen einen Zauber.
Viel Geld auch noch zu erwirtschaften für ein Unternehmen, macht Menschen fast unangreifbar.
Der Anreiz liegt jedoch falsch, die Versuchung zu gross für die Betreffenden: Auch mit viel Geld ‚geadelte‘ Menschen gehen dann zu grosse Risiken ein, um ihre exorbitanten Löhne zu rechtfertigen. Denn auch diese Personen sind nur wie wir – normale Menschen. -
Das ist einfach nicht normal in solchem Kontext noch von Lohn, Salär geschweige denn von „verdienen“ zu reden. Alles was über 20‘000.- im Monat ist gehört in meiner Welt nicht mehr zu „verdienen“, das ist nur noch „bekommen“, aber aus anderen Gründen denn normaler Arbeit. Eine Gewinnvorwegnahme zu Lasten anderer ist es, sei es Mitarbeiter, sei es Kundschaft, sei es Aktionäre.
Das gilt übrigens auch für die Sportfuzzys die Werbung verkaufen wo ich alleine schon aus diesem Grund im Leben nie ein ON-Schuh kaufen würde, oder Sprindt&Lümmli Schokolade, oder eine JURA Kaffeemaschine. Um Supermillionären noch mehr die Taschen zu füllen?
Benko dieser AWD-Emporkömmling hätte auch einmal durch eine dieser Brille gesehen werden können. Stattdessen sahen wohl Fanconi, Rickenbacher etc alle den magischen Össi anstatt einfach die Basisarbeit eines jeden Kreditsachbearbeiters zu machen. Das ist doch im Bankgeschäft schon fahrlässig blöd und gehört sanktioniert und nicht saniert.
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“The CEO drived … “ das steht echt so in dem Bericht?
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Nein, das ist „English according to LH“
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Die 144.000
„Und ich erfuhr die Zahl derer, die mit dem Siegel gekennzeichnet waren. Es waren hundertvierundvierzigtausend aus allen Stämmen der Söhne Israels, die das Siegel trugen.“Jubel im Himmel
Offb 19,1 – Danach hörte ich etwas wie den lauten Ruf einer großen Schar im Himmel: Halleluja! / Das Heil und die Herrlichkeit und die Macht / ist bei unserm Gott.Morgen, 19. März – Josephstag, Kinder, wird’s was geben …
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@Offenbarung 7, Vers 4
Bitte bei Freikirchen publizieren. Hier geht es um Banken und Finanzen, glaube ich?
Klärung der Verwirrung über Himmel und Hölle – Offenbarung 20:11-21:4
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@Morgen letzter Tag:
Studenten Abo Süddeutsche? -
an die Kirche?
die Kleriker haben doch selber keine Ahnung von was sie quatschen!
Nein, du Pappler, am 20. ab 11 Uhr wisst du aufgeklärt werden.
Doch am Josephstag bekommst du erst mal sehr grosse Augen.
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Nimmt mich wunder, was der Antrittsbonus von Ermenedildo Zegna Motti war.
50 mio?
Und dazu ein Schmöcki von der Importparfumerie nach Wahl?-
@5 mio Antrittsbonus
Ab in die Beiz Rössli im Muothental.
Er ist der grosse Gewinner der Zwangsübernahme der Credit Suisse: UBS-Chef Sergio Ermotti mit einem geschätzten Sondergewinn von 26 Millionen Franken.
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Artikel: „Für Rickenbacher nichts. Im 2022 betrug seine monatliche Entschädigung noch eine halbe Million“.
Wenn in der Finanzwelt das Leistungsprinzip gelten würde müsste Rickebacher die Bank Bär für das Jahr 2023 entschädigen! -
Manchmal kann man gar nicht so viel fressen, wie man ko….. möchte.
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Der Artikel hat genau eine interessante Passage – Francesco de Ferrari. Da sollte man die Finger davon lassen. Ansonsten wiederum einmal mehr absoluter Schwachsinn. Wieso sollte ein CEO der Bank (die ohne Benko, ab November) knapp 1mia Gewinn gemacht hätte keine 1.5mio verdienen dürfen? Schreiben wir doch eher wieder Artikel über Brady Dougan.
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zum x-ten mal, wo ist die finma??
wo ist die big lady of finma?
wo ist da unsere justiz?-
ja wo laufen sie denn?
hast du sie denn nie gesehen? -
@bananen republik schweiz
Deinen Kommentar kannst Du in Moskau auf dem roten Platz schreien. In 5 Minuten bist du unterwegs in einen Gulag – da wo du so einen Unsinn nicht mehr schreibst und die Bananenrepublik wirst Du dir jeden Tag wünschen.
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Unglaublich, wie schamlos hier Gelder verteilt werden. Diese Banker zerstören mit ihrem Gehabe die bürgerliche CH. Aus Wut über diese…
Artikel: "Für Rickenbacher nichts. Im 2022 betrug seine monatliche Entschädigung noch eine halbe Million". Wenn in der Finanzwelt das Leistungsprinzip…
1,72 Millionen sind immer noch viel zu viel. Bei solch riesigen Verlusten und einem so unsorgfältigem Geschäftsgebaren dürfte ihm gar…