Die deutsche „Zeit“ stellt einen zu 10 Jahren Gefängnis verurteilten Banker aufs Heldenpodest. „Das hat sich gelohnt“, überschrieb das renommierte Wochenblatt seine Ode auf Matthias Krull.
Krull, passender Name aus der Weltliteratur, gewann soeben gegen seine Ex-Arbeitgeberin Julius Bär.
Das zuständige Arbeitsgericht von Caracas, Hauptstadt des heruntergewirtschafteten Venezuela, sprach dem Ex-Berater der Bär-Bank eine Abfindung von 4,5 Millionen US-Dollar zu.
Hinzu kommen 58 Prozent Zinsen pro Jahr; denen fehlt ein Jordan. Jedenfalls schuldet Bär Krull jetzt total 14,5 Millionen Dollar.
Bär will sich öffentlich nicht äussern. Dass ein Caracas-Arbeitsgericht anders operiert als unsere Unparteiischen, mag gut sein.
Doch der Punkt ist ein anderer. Die Zuständigen für den Fall Krull weit oben in der Bär-Bank haben die Gefahr unterschätzt.
Sanchez war ab 2018 im Bild über eine Untersuchung gegen den Berater, der 2007 mit vielen „heissen“ Venezuela-Reichen im Schlepptau zur Privatbank gewechselt hatte.
Sanchez‘ für Lateinamerika zuständiger Mann im HR war dann einverstanden damit, dass Krull, der damals den Braten gerochen haben dürfte, ein Zwischenzeugnis erhielt. Auf dessen Wunsch.
Das war im März 2018, und es fiel bäumig aus. Doch zwei Monate später entliessen Krulls Vorgesetzte ihn. Begründung: Man sei nicht mehr zufrieden mit ihm.
Im Juli 2018 nahmen die USA den Bär-Banker bei der Einreise in Miami fest, im Oktober 2018 verurteilte in ein Gericht am Südzipfel Floridas zu 10 Jahren Haft.
Geht schnell im Land der unbegrenzten Freiheit.

Krull könne seine Strafe reduzieren, falls er den US-Staatsanwälten helfen würde. Das tat er noch so gerne.
Am Ende zahlte die Julius Bär in den Fällen Fifa und PDVSA, das ist die staatliche Öl-Gesellschaft im sozialistischen „Paradies“, Hunderte von Millionen Dollar Strafe.
Ein besonderer Lapsus in dem für die Bären peinlichen Fall ist, dass die Zuständigen dessen Arbeitsort nicht richtig eingeschätzt hatten.
In Panama hatte Krull offenbar nur ein sogenanntes „International Assignment“, während seine Hauptvertrags-Gegenpartei die Julius Bär in Venezuela war.
Schon gegen Rudolf Elmer zogen die Bär-Chefs den Kürzeren, weil sie nicht begriffen oder es einfach ausblendeten, dass Elmer gar keinen Schweizer Vertrag hatte, sondern einen von der Karibik.
Dort unterstand er aber nicht dem Schweizer Bankgeheimnis – was seine angestrengte Verurteilung wegen Verrats verunmöglichte.
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Die beliebtesten Kommentare
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Ich glaube nicht das es hier um Gewinner und Verlierer geht. Es geht eher um die Konsequenz von jahrelangen Fehleinschätzungen.
Diese Bank hat in den letzten 10 Jahren systematisch die Benefits ihrer Expats reduziert. Die Verträge wurden einseitig geändert, keine PK, keine Schule, kein Housing in Ausland . Si bist nun local und kein Schweizer mehr. Ist doch klar das wenn das Arbeitsverhältnis beendet wird nun das lokale Gesetz zählt. Ich kenne Herrn Krull nicht, aber ich danke ihm jeden Tag weil er ist nicht der Einzige ex Expat dem man gekündigt hat! -
Wer aus diesen Kreisen in den Knast wandert oder Bussen bezahlt ist doch egal. Es trifft immer einen richtigen.
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Finma – Organe müssen sich wohl oder übel fragen, was für „gottlose Sümpfe“ Schweizer Institute im fernen Ausland her gerichtet haben!
Diese Story zeigt augenscheinlich welch skrupellose Vorgehen intus waren um an reiche Beute (HNWI)denen dann hauseigene Fonds und Derivate angedreht wurden, wo versteckte Gebühren, Spesen und Honorare, nebst 1/4-jährlichen Adminidtrationsgebühren, einen maximalen Aderlass sicherten.
Diese Zeiten sind vorbei, Kompensationen mit duseligen Kredit-Ausleihungen a la Benko im VV-Geschäft erschüttern den Laden nun zusätzlich!
‚Echt zum Kotzen‘ was Swiss Banking alles zustande bringt!
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Müssen wir mit Namen kommen?
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Ja
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Ja ja, die Bären-Vorsteher… Haben mal wieder eins aufs Dach gekriegt. Warum wundert mich das nicht?
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Es gab vor Jahren so ca 2015 einen Conference call bei JB, wo auch Herr Krul teilnahm. Dort wurde den Beratern gesagt, dass die CH Pensionskasse nun für Expats nicht mehr bezahlt Werden würde. Ich erinnere Mich genau wie er sagte: “Wenn Ihr das macht, dann müsst Ihr mit allen arbeitsrechtlichen Konsequenzen rechnen, die die Bank bei Entlassungen in Latam zu zahlen hat.”
Arbeitsgerichte sind tendenziell Arbeitnehmer freundlich in Südamerika und er hat in dem Call es sehr deutlich ausgedrückt.
Sein Vorgesetzter musste in dem Gespräch dann die Wogen glätten .
Jetzt wo JB wieder wegen Benko Mitarbeiter entlässt, werden Berater im Ausland ihre Optionen sicher nochmals genau prüfen. -
Die Thematik der Private Banker der Ära Bankkundengeheimnis muss in der Schweiz erst noch aufgearbeitet werden.
Diese wurden nämlich als Kanonenfutter für die grossen Boni der Chefs der Banken verheizt. Wenn es Verhaftungen im Ausland gab, so waren es eben die als Kanonen-Futter Vorgeschobenen, nie die CEO’s und VR der Banken, deren System die kleinen Private Banker zu Kamikaze-Reisen und verbotener Kunden-Akquise im Ausland zwangen.
Diejenigen die sich weigerten, ergo ihre aufdiktierten Neugeldzuflüsse nicht ereichten, wurden geschasst. Auch wenn sie im Ausland in einem Verfahren landeten, entliess man sie skrupellos. Eine echte lose, lose Situation.
Auch die UBS hatte das System perfektioniert, bis plötzlich auch die nutzniessenden Teppichetagen eiskalte Füsse und vollzogen eine unglaubliche Kehrtwende, indem sie sogar die Kunden in die Pfanne hauten (Datenherausgabe).
Zusammengefasst: all diese stinkreichen Namen, die wir hier nur all zu gut kennen, die man jedoch aufgrund der juristischen Zensur nicht nennen darf – sind Schuld.
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@Isabel Villalon
Zerhackter, entkernter Text. Die Zensur schlug zu. Wir gleiten zurück in die Finsternis.
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Mich nimmts wunder wer hier entlassen wird. Mehrere Kandidaten gibts ja.
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Die Frage lautet: wird die JB das Geld an den ehemaligen MA jemals auszahlen?
Bin mir überhaupt nicht sicher. Es gibt Präzedenzfälle in dieser Bank.
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Ich würde nichts zahlen an diesen Kriminellen!
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Die Schweizer können Ausland einfach nicht. Noch nie: Jedes Mal Konkurs der Sonder- und Extraklasse! Einzige Ausnahme die Pharma mit ihrer hochgeschickten Sitzpolitik im letzten Krieg, womit die Amerikaner noch heute glauben, es sei ihre Pharma. https://dievolkswirtschaft.ch/de/2021/11/von-der-chemie-zur-pharma-metamorphose-einer-schluesselindustrie/
Der Name der künftigen Konkursklasse der PTT in Italien muss erst noch erfunden werden! Partieller Staatsbankrott?-
Das stimmt leider. Auch die Migros verrennt sich im Ausland ständig. Migros Türkei, Migros Deutschland, Migros Frankreich… Keines dieser Abenteuer endete mit einem guten Ende für die Migros Schweiz.
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Es gibt genügend Beispiele von Personen, die als Sündenböcke dienten, in die Wüste geschickt wurden und denn ruiniert waren. Schön zu hören, dass es auch mal in die andere Richtung gehen kann, mit dem Unterschied dass die Bank nicht in die Wüste geschickt wurde und noch nicht ruiniert ist. Kann aber schnell kommen.
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huch, da hat doch ein Piefke am Ende doch noch den Käsefressern gezeigt wo der Ochs die Glocken hat, wenn auch über einen Schurkenstaat. Manchmal muss man halt einfach nur Bacardi Rum trinken und abwarten …
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Ich habe ihn viele Jahre gekannt und eines ist sicher. Wenn er trinkt, ist es kein Bacardi Kola, sondern besseres!
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Wo „arbeitet“ die ehemaligen aus Venezuela der Julius Bär heute?
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Ich versuche mal Deine Frage zu verstehen.
Der oben genannte Mitarbeiter lebt in Miami.
Seine ehemaligen Kollegen und Vorgesetzten sind selbständig und bei anderen schweizer Banken.
Ein grosser Venezuela Banker der vorher lang bei der CS war, hat es geschafft sich entgegen aller Erwartungen, sich beim Bär durchzusetzen. IP erwähnte ihn gross in einem US Steuerfall bei CS . Auch dies konnte ihm nichts anhaben. Er konnte leise seine Venezuela Kunden “verschieben” und durfte die grossen Kunden aus Chile und Kolumbien erben. Er lacht sich jeden Tag ins Fäustchen wenn er aufs Konto schaut.
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drum prüfet wer sich aneinander bindet,
… ob sich nicht was besseres findet! -
So „geschäften“ können nur Grossbanken. Alles easy, wir können sicher wieder irgendwo die Gebühren erhöhen. Und sonst streichen wir halt die Boni der unteren Stufen. Was habt ihr denn alle – wo ist das Problem?
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Das wahre Problem in diesem Fall heisst Betty Sanchez:
– Nicht integer.
– Geld- und statusgetrieben.
– Inkompetent.
– Parteiisch.
– Führungsunfähig.ALles gute Voraussetzungen, um bei Bär Karriere zu machen.
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Die Dame wirkt auf dem Bildli oben jedenfalls höllenmässig selbstverliebt…
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Das stimmt und dies wäre unter ihrem Vorgänger, GR, so nicht passiert. Er hat sich auch von Mitarbeitern getrennt jedoch immer gesagt das Latein Amerika ein Kontinent ist wo wir als JB sehr viel Geld ver die en und man sich vieles leisten kann – ausser einer Arbeitsrechts Klage, die man ausnahmslos verliert. Speziell in Laendern wie Argentinien, Uruguay und Brasilien. Der Fall zeigt nun, dass es in Venezuela ähnlich zu sein scheint.
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Das wahre Problem in diesem Fall heisst Betty Sanchez: - Nicht integer. - Geld- und statusgetrieben. - Inkompetent. - Parteiisch.…
So "geschäften" können nur Grossbanken. Alles easy, wir können sicher wieder irgendwo die Gebühren erhöhen. Und sonst streichen wir halt…
Die Dame wirkt auf dem Bildli oben jedenfalls höllenmässig selbstverliebt...