Die Baugenossenschaft Frohheim mit Liegenschaften in Stadt und Kanton Zürich kommt nicht zur Ruhe.
An einer ausserordentlichen Generalversammlung (GV) am 12. April treten drei Bisherige im Vorstand zurück.
Gegen ihren Willen.
Doch sie hätten „aus der Genossenschaft fehlendes Vertrauen wahrgenommen“, steht in der Einladung zur GV an die Mieter, die als Genossenschafter das letzte Wort haben.
Die mittelgrosse Frohheim-Genossenschaft mit gut 1’000 Mietern in 16 Siedlungen geriet letzten Dezember in die Schlagzeilen, nachdem sie in einzelnen Liegenschaften den Mietzins um bis zu 30 Prozent erhöht hatte.
Im Januar folgte der Eklat: Der langjährige Geschäftsführer verlor per sofort seinen Job, der ebenfalls seit Jahren aktive Präsident trat ebenfalls per sofort zurück.
Die Rede war von finanziellen Ungereimtheiten, denen man auf den Grund gehen würde. Mandatiert wurde Cornel Borbély, ein seit den Fifa-Wirren bekannter Anwalt.
Der wollte auf Anfrage nichts sagen. Sein Auftraggeber Enrico Magro, der neue starke Mann im Vorstand der Frohheim-Baugenossenschaft, liess Anfragen unbeantwortet.
Nun hat Magro die Katze aus dem Sack gelassen. Die Frohheim-Mieter sollen Ja sagen zur „Einsetzung einer Genossenschaftlichen Untersuchungskommission (GUK)“, steht in der Einladung zur GV.
Diese soll die „Unternehmensführungs- und Compliance-Strukturen“ unter die Lupe nehmen und dann bei „Bedarf Verhandlungen über Rückzahlungen“ mit den Verantwortlichen führen.
Ziel wäre je nachdem „finanzielle Wiedergutmachung für die Genossenschaft“. Auch würde die GUK allenfalls „rechtliche Schritte (Strafverfahren o.ä.)“ einleiten.
Magro, selber Anwalt und ein Vielfach-Vorstand in der Zürcher Baugenossenschafts-Szene, hat eine wichtige Vakanz im Vorstand gefüllt.
Die Vertretung der Stadt Zürich. Die ist zwingend vorgeschrieben, doch in der Frohheim-Genossenschaft war der Stuhl lange leer geblieben – wie auch in anderen Bau-Genossenschaften.
Nun stösst per 12. April eine Frau dazu. Es handelt sich um Gina Balsiger, die unter anderem im Stiftungsrat der Stiftung für Studentisches Wohnen sei.
Die GUK als „PUK“ der Genossenschaft Frohheim sieht eine paritätische Zusammensetzung vor.
Neben Magro als Vorsitzendem und Balsiger als Stadt-Vertreterin sollen die Mieter zwei Vertreter aus ihren eigenen Reihen wählen.
Die würden dann per GV 2025 den Fall aufarbeiten – zu einem Stundenlohn von 70 Franken plus Spesen zulasten der Genossenschaft.
Der geschasste Geschäftsführer hatte noch zu seiner Zeit Mobil-Verträge mit der Swisscom unterzeichnet. Mehrere Antennen wurden dafür installiert.
Jetzt geht um, dass eine vorzeitige Kündigung der Verträge nicht möglich sei; die Swisscom würde sich dagegen stemmen.
Die Frage ist, wie diese Verträge zustande gekommen waren und wer allenfalls davon profitiert hat.
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Die beliebtesten Kommentare
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Bei der Zusammensetzung der „Untersuchungskommission“ wird der Bock zum Gärnter gemacht. Die Genossenschaftsspitze hat wohl ganz in im Sinne der zeitgeistigen Realitätsverweigerung geglaubt, den finanziellen Realitäten ausweichen zu können, bis sie dann von diesen doch vollständig eingekreist wurden.
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Die drei zurücktretenden Vorstandmitglieder möchten sich wohl der Verantwortung entziehen und sich an der a.o. GV nicht mehr den Fragen der Genossenschafter stellen. Die Begründung ist einfach lachhaft ä, „fehlendes Vertrauen“ – hätten sie Rückgrat, wären sie hingestanden und hätten sich ordentlich abwählen lassen.
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Stundenlohn von 70 Franken plus Spesen zulasten der Genossenschaft!
Das gibt ja eine Finanzstarke Untersuchungskommission (FUK).
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Er heisst Magro, nicht Margo, und macht seinen Job. Und zwar unabhängig davon, ob im Titel „Skandal“ rausgepupt wird oder nicht. Zum journalistischen Handwerk gehört Korrekturlesen schon noch, oder?
Jänu, auf jeden Fall werden die Kommentare, welche lieber neiden, anstatt sich über ihre Rentier-Miete zu emphööören, Klicks generieren.
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@Yer Mgy Sgt: praktisch jeder ihrer Kommentare besserwisserisch – bleiben sie beim Korrigieren von 3. Klässler Ausätzen
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Insider🤣: In einem Pfuhl von selbstrecherchierenden, selbstdenkenden, nicht MSM-lesenden, manisch sich selbstbestätigenden, Rechtspropaganda rausposaunenden, oft rassistischen und noch lieber antisemitischen Kommentaren ist es schwierig, besserwisserisch zu sein.
Da adelst du mich ja schon fast.
Und zweifellos bist du zu höherem geboren, als Aufsätze von Drittklässlern zu korrigieren. -
Wer auf IP journalistisches Handwerk erwartet ist selber schuld …
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Walti, da hast du schon recht, aber das ist noch keine Rechtfertigung für einen Raum, in welchem man widerspruchsfrei seinen Hass und seine wohlgenährten Vorurteile rauskotzen und seine Kinderstube an der Garderobe abgeben kann.
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@Yer Mgy Sgt: praktisch jeder ihrer Kommentare besserwisserisch - bleiben sie beim Korrigieren von 3. Klässler Ausätzen
Stundenlohn von 70 Franken plus Spesen zulasten der Genossenschaft! Das gibt ja eine Finanzstarke Untersuchungskommission (FUK).
Er heisst Magro, nicht Margo, und macht seinen Job. Und zwar unabhängig davon, ob im Titel „Skandal“ rausgepupt wird oder…