Wenn’s um die Eisenbahn geht, kennt die Alpenrepublik keine Grenzen.
Das sah man gestern einmal mehr. Statt „nur“ 15 gabs gleich mehr als 16 Milliarden vom Bundesrat für die Infrastruktur bis 2028.
Darf’s noch ein wenig mehr sein? Bei SBB immer.
Das erreichen deren Chefs mit speziellen Methoden. „Ihr habt es geschafft! Heute haben wir die 120 Millionen überschritten!“
Die Sätze tippte letzten Dezember David Fäh in sein Gerät.
Fäh ist seit 9 Jahren „Leiter Bauprojekte“ bei „SBB Immobilien Bewirtschaftung“ und gehört zum Topkader der „Schweizerischen Bundesbahnen“.
„Ich bin stolz auf euch!“, so Fäh weiter an seine Truppe. Dann wiederholte er das Ganze auf Französisch und Italienisch.
An jenem Morgen, es war der 8. Dezember, konnte Fäh unter „Investitionen netto“ genau 121 Millionen zeigen.
Das Budget war damit übertroffen. Dieses betrug 120 Millionen.
Fäh hatte alles gegeben, damit es so weit kam.
„Guten Morgen miteinander, per heute sind wir 2.9 MCHF vor Budget“, schickte er seinen Unterstellten am 30. August.
„Bitte schaut, dass eure Budgets für 2023 (…) stimmen und ihr die auch ausgebt. Wir wollen die super Situation bis Ende Jahr behalten und wenn es geht sogar noch übertreffen.“
Gebt aus, was ihr könnt – schnell. Die Kohle muss weg, so der SBB-Boss.
Damals hatten seine Spezialisten fürs Bauen in der SBB-Sparte Immobilien 62 Millionen ausgegeben, gut die Hälfte der angestrebten 120 „Kisten“.
Am 23. November folgte dann ein ultimativer Schlachtruf. „Gemäss Ist Verrechnung von gestern sind wir bereits bei 109 MCHF! Grossartige Leistung! Es bleiben noch 11 MCHF bis zur Erreichung unseres ambitionierten Zieles!“
Bei Fäh und seinen Bauleuten meint „grossartige Leistung“ das Geldausgeben in gigantischer Höhe.
Budget erreichen oder wenn möglich sogar übertreffen – so das zentrale Ziel. Damit man fürs nächste und übernächste Jahr möglichst viel vom gesamten Kuchen kriegt.
Wettrüsten, Marke SBB.
„Es geht bei diesen internen Infos um einen Aufruf, die Budgets einzuhalten, sprich kostenbewusst zu sein“, sagte ein SBB-Sprecher auf Anfrage.
„Es gilt, die Projekte und Programme fristgerecht umzusetzen. Tun wir das, erreichen wir das Budget beziehungsweise halten dieses ein.“
Nach Erscheinen dieses Artikels schickte der SBB-Sprecher folgende Zeilen: „Die 120 Millionen Franken, nach denen Sie sich bei uns erkundigt haben, sind für die Bewirtschaftung unserer Immobilien (z. B. Renovation von Bahnhofsgebäuden, Erneuerung WC-Anlagen etc.) vorgesehen und werden von der SBB entsprechend diesem Auftrag zugunsten der Kundinnen und Kunden eingesetzt.“
„Mit der planmässigen Investition stellt die SBB sicher, dass die Wirkung zum richtigen Zeitpunkt bei den Kundinnen und Kunden ankommt. Es versteht sich von selbst, dass jeder investierte Franken wirtschaftlich ist. Mit den oben erwähnten Geldern aus der Leistungsvereinbarung hat dies nichts zu tun.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Es war schon immer leicht und beliebt, mit fremdem Geld um sich zu werfen. So wertet man sein Ego auf.
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Die Bahnen in der Schweiz haben sicher weitaus am meisten Geld pro km – mindestens in Europa – zur Verfügung. Da kann man auch etwas erwarten.
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Da wird einiges klar. Vor zwei Jahren gab es ein sehr mildes Urteil gegen die SBB-Bauunternehmen, eine Gruppe aus internen Mitarbeitern und externen Baufirmen, die überhöhte Rechnungen stellten und sich damit Villen und Porsches kauften. Das extrem milde Urteil überraschte damals, eventuell ein Fall für Luki Investigativ:
https://www.tagesanzeiger.ch/er-betrog-die-sbb-kaufte-einen-pool-und-darf-ihn-behalten-123810793292
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Meine vermutung damals war, dass es mitwisser gab und man den fall nicht eskalieren lassen wollte und deshalb ein seehr mildes urteil erwirkte. die anreize sind von oben bis unten falsch gesetzt und der preis für ga und halbtax steigt und steigt… https://www.20min.ch/story/sbb-mitarbeiter-zockten-millionen-ab-und-muessen-nur-bruchteil-zurueckzahlen-408117995572
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Einwanderung ist für die SBB oberstes Gebot, sonst stockt das Geschäft. Ich kann mich noch gut an die Contra-Ecopop Initiative Plakate in den Zügen erinnern; sonst eher zurückhaltend in der Politik-Werbung.
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„Bitte schaut, dass (…) ihr die auch ausgebt.“ – hier ist die wahre Herausforderung. Wenn die Ausgaben nicht sauber geplant sind, und sie wegen Ressourcenschwund + Materialknappheit nicht umgesetzt werden können, dann bleibt ein Investitionsstau erhalten. Dann kann das Budget nicht ausgeschöpft werden, egal wie hoch es ausfällt.
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Da wird doch das Geld völlig sinnlos verschwendet.
So ein Beispiel: Die Tösstalbahn.
Braucht es schlicht nicht, zumindest nicht zwischen Bauma und Rüti. Das Aufkommen kann man mit Bussen problemlos und deutlich flexibler bewältigen.
Gleiches gilt für zahlreiche weitere Bahnlinien, welche schlicht völlig unwirtschaftlich sind.-
Verkehr wahr noch nie „wirtschaftlich“ ausser man hat sich die grossen Transportwege zwischen grossen Städten und Häfen rauspicken können und darauf möglichst noch eine Monopolstellung halten konnte. Auch Strom, Post, Bildung, Telefonie, Internet, Energie und dessen Anschlüsse auch noch bis zum letzten bewohnbaren Weiler geht in die gleiche Richtung und ist für alle nur mit staatlicher Umverteilung möglich.
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…ich freue mich für all die privaten Gewerbler, KMU, Betriebe die sich an den staatlichen Füllhörnern satt essen können. Hoffentlich bleibt noch ein ordentlicher Batzen für die Arbeiter und Angestellten übrig… so wäre es recht, die staatliche Umverteilung ist ja nicht so schlimm, ohne die hier viele arm wie die Kirchenmäuse… gehe immer mal gerne in Army Geschäfte und staune ob der vielen Handwerklichen und währschaften Produkte (ohne Obsoleszenz!!) die da früher für die Armee hergestellt wurden. So manches in echter ehrlicher Handarbeit….
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Jeder ein kleiner Lokiführer hier. War auch mal mein Bubentraum.
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Die SBB weiss bereits heute nicht mehr, wie das Geld in der Infrastrukur zu versenken, so an einem Vortrag in kleinerem Kreis vor ein paar Jahren. Lieferanten schätzen das zu wissen.
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…die Bahnhöfe sauberer halten wäre noch mir ein Anliegen… erst kürzlich wieder eine gelegte Pizza gesehen die da über Wochen am Boden klebte… eklig die ganze dreckige Infrastruktur…
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Sie bauen Billettautomaten ab, auch an langen Perrons; und die Mehrfahrtenkarte.
Denke sie geben dass Geld dann einfach bei der Digitalisierung aus und zwingen jeden Bürger ein Handy zu haben.
Von der Digitalisierung profitieren dann vor allem ausländische Unternehmenr, oder ist die Schweiz Hersteller von Handy Soft- und Hardware und der ganzen Server-Infrastruktur im Hintergrund?
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„Wir wollen die super Situation bis Ende Jahr behalten und wenn es geht sogar noch übertreffen“.
Budgetverbrennung oje – wie beim Militär.
Und all dies mit netto 3 Mrd Zuschüssen – jährlich.-
…von mir aus dürfen es noch mehr sein. Für sauberere Bahnhöfe und echter ehrlicher Gratis OV für alle im ganze Land… stell man sich mal vor, überall zu jeder Zeit einfach einsteigen und die ID würde reichen… Lebensqualität pur !!!
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@Heiri B.
Genau…und Abends immer gratuit eine Essenslieferung frei Haus…und ein Wellness-Aufenthalt pro Monat … und einmal Ferien in einem Kanton der Wahl für 2 Wochen…Lebensqualität pur!!!
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Im Militär war das vor 40 Jahren auch schon so. Wir mussten gegen Ende WK immer wieder die ganze Munition sinnlos in einen Hang ballern, damit es nächstes Jahr wieder ein grosses Kontingent gab.
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Weshalb müssen Steuerzahler überhaupt noch Tickets für die Benutzung des ÖV lösen? Mit 16 mia CHF Subventionen/Steuergelder (!!!) müsste dies wohl eigentlich hinfällig sein, oder?
Wie an allen anderen Stellen auch werden wir auch hier wieder mal doppelt und dreifach zur Kasse gebeten.
Andere Frage:
Wurde der Postauto-Beschiss überhaupt jemals aufgearbeitet?-
waaaas? du hast tatsächlich noch für die Benutzung des ÖV BEZAHLT?
Ist dir denn nicht aufgefallen, dass seit 2017 nicht mehr kontrolliert wird? Dich und deine Visionen möchte ich nicht haben!
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Postautoskandal
Covidskandal
Credit-Suisse Skandal
Finma Skandal
WHO-WEF Agenda Skandal
Impfnebenwirkungen Skandal
Bezirksgericht Meilen Skandal
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Die SBB sind SCHWEINETEUER geworden.
Vor zwei Jahren war ich zum letzten mal in St. Gallen 31 Franken Retour mit Halbtax.
Heute: 45 Franken (mit einem „Spar“ticket auf dem Hinweg konnte ich es auf 39 Franken drücken).
Zum K….!
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ich finde das für die Strecke Wittenbach – St. Gallen eigentlich fair! Muss doch jeder selbst entscheiden ob er der SBB das Geld in den Hintern steckt!
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Nur so aus Interesse, in welchem Ort/Bhf sind sie losgefahren?
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Ich bin echt für Gratis ÖV für alle die einen Wohnsitz hier haben… die Preise sind echt zu teuer, die Preissysteme zu kompliziert und regelrecht Hinterlistig, Kontingente und Stafelpreise bei Gemeindetageskarte, Digitalisierung, Datenklauerei und Datenhandel und Überwachung in der SBB App, Beihilfe zur Abschaffung von Bargeld, Die Alliance Swiss Pass ist mehr ein Gewerbeverein den ein Vertreter der Bevölkerung und des Öffentlichen Verkehrs.
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Beamte halt: Fremdes Geld bis zum geht nicht mehr ausgeben ist das Ziel. Wertschöpfung? Irrelevant. Eigentlich müsste der ganze Bundesbeamtenapparat inkl. deren angeschlossenen Geldverbrennungsmaschinen SBB, Zuckerfabriken, Swisscom, Exportrisikoversicherung etc. ersatzlos eingestampft werden. Das kostet alles mehr als es bringt.
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Die Bahn ist von A-Z längst aus der Zeit gefallen.
Fundamentaltechnisch in der 1.hälfte des 19.Jahrhundert stecken geblieben.
Europa bräuchte längst ein technisch weiter entwickeltes Transeuropäisches Schnellbahnnetz, für den Personen UND Güterverkehr.
Davon ist kaum ansatzweise etwas konkretes zu beobachten.
Da bleibt nur eine Feststellung, die Bahn ist eine aus der Zeit gefallene unantastbare heilige Kuh. Ein paar draufgesattelte Hochtechnologie Komponenten machen aus einem Technikfossil noch lange kein Zeitgerechtes Transportsystem.
Hätte die Bahn die gleichen Produktivität Fortschritte gemacht wie die in Sache Subventionen oft kritisierte Landwirtschaft hmmm dann hatten wird längst ein hochmodernes sehr effizientes transeuropäisches Bahnsystem.
Heute erwirtschaftet eine Arbeitskraft in der Landwirtschaft mehr
als das 20 fache dessen was vor 50 Jahren Standart war. Und die
Bahn schwamm drüber vergessen Debatte Sinnlos.Die Bahn gehört zu
den Wirtschaftszweigen mit der lausigsten Produktivitätsbillanz. -
Zumindest ist die SBB in weit besserem Zustand als beispielsweise die Deutsche Bahn, auch wenn man über die Methoden dies zu erreichen geteilter Meinung sein kann.
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„Der Bundesrat will für die Jahre 2025 bis 2028 einen Zahlungsrahmen von 16,4 Milliarden Franken für den Betrieb und die Erneuerung des bestehenden Schienennetzes, der Bahnanlagen und der Bahnhöfe bereitstellen.“ (SDA). Also, bevor hier stumpf und blöd darüber sinnieren, ob sie persönlich für die SBB oder gegen die SBB sind: Wereliwär bekommt denn nun den beschlossenen Schotter tatsächlich? Die privaten Bauunternehmen oder die privaten Bauunternehmen? Oder dann doch die anderen privaten Bau- und Zulieferunternehmungen? Und für die Klugscheisser: Selbstverständlich werden alle Aufträge korrekt im SIMAP ausgeschrieben.
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Nun gut, ob jetzt für oder gegen.
Löhne werden auch bei der SBB bezahlt. Zudem kommt das Geld von Steuerzahler und dem kann es egal sein, wärerliwär es schlussendlich bekommt, er muss ja einfach zahlen. Zudem ist es äusserst Schade, wenn man kein Kostenbewusstsein hat sondern einfach Geld raushauen will.
Ich persönlich bin der Meinung, dass Infrastruktur gut unterhalten sein muss. Aber genau dies würde man mit einem guten Umgang mit Geld besser bewerkstelligen können. -
da triffst du den Nagel auf den Kopf, Buchhalter!
mein Reden seit vielen Monden …
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Der Ausbau des ÖVs kommt der Strasse zugute; d.h. weniger Staus. Der Ausbau der Strassen und des öffentlichen Verkehrs gehen in der Schweiz zum Glück Hand in Hand. Die SBB haben einen Leistungsauftrag. Wir will Zustände wie in Deutschland oder Frankreich?
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Haha you dreamer you! So lange die Bilettpreise steigen lohnt sich autofahren noch und nöcher!
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D und F haben eine bestens ausgebaute Infra.
Sowohl Strasse wie Schiene. -
Die Einwanderung ist so hoch, da gibt es überall Stau.
Im Zug nach Zürich am Morgen kann man froh sein ein Sitzplatz zu ergatern und auf der Strasse ist zwar grün, aber vorwärts geht es trotzdem nicht.
Wir können hinten anstehen und für alles brauchen wir eine Reservation.
Nein, Zustände wie in F oder D möchte ich nicht; so nebenbei.
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Wenn wir in andere Länder schauen – z.B. Deutschland… – können wir stolz sein auf unseren ö.V. Die SBB Leute machen einen Super Job!
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Irgendwie habe ich bei Betriebswirtschaft etwas falsch verstanden. Muss man jetzt möglichst alles Geld plus noch mehr ausgeben oder sollte man sparsam und effizient wirtschaften?
Diese Budget Vernichterei im öffentlichen Sektor ist eine Verschleuderung von Steuergeldern. Aber das kapieren die Staatsangestellten wohl nie.
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ich denke, dass du nicht nur in BWL oder VWL etwas nicht verstanden hast!
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ich liebe den schweizer öv. aber wenn in 10 jahren tatsächlich grossflächig selbstfahrende autos unterwegs sein sollten, wird die bahn dann noch gebraucht?
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Walter, würdest du deine Überlegungen noch etwas ausführen?
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Natürlich nicht. Man wird Bahnlinien umbauen in automatisierte Autobahnen (in der Agglo und den Städten). Die Linien auf dem Land wird man allesamt stilllegen.
Die SBB erinnert an einen Kutschenbetreiber, der 1910 noch in nagelneue Kutschen und Pferdegestütte investiert, weil er die Entwicklungen nicht sehen möchte. -
Nun ja, daran zweifle ich aber gewaltig. Die Herausforderungen für autonomes Fahren sind gewaltig. Fahren Sie mit einem neuen, vollausgestatteten Automobil im Winter bei Schneetreiben und Sie werden feststellen müssen, nichts geht mehr. Das fängt schon an, Schilder am Strassenrand richtig zu erkennen bei schönstem Wetter.
Ich denke, hier braucht es insbesondere ein Zusammengehen der Hersteller mit den Strassenbauverantwortlichen, was wie wo genau markiert, gesetzt und so weiter sein muss, damit es dann mal funktioniert.
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Irgendwie habe ich bei Betriebswirtschaft etwas falsch verstanden. Muss man jetzt möglichst alles Geld plus noch mehr ausgeben oder sollte…
Weshalb müssen Steuerzahler überhaupt noch Tickets für die Benutzung des ÖV lösen? Mit 16 mia CHF Subventionen/Steuergelder (!!!) müsste dies…
Die SBB sind SCHWEINETEUER geworden. Vor zwei Jahren war ich zum letzten mal in St. Gallen 31 Franken Retour mit…