Die Nachricht vom Freitagabend führte zu Aufregung. Stimmt wirklich, dass Bär die EFG kaufen will, wie von Bloomberg kolportiert?
Andere Medien winkten mit Verweis auf die zwei Banken schnell ab. Laut dem Finews-Chefredaktor könnte jedoch mehr dran sein, als manch einer denkt.
Spannend ist die Rolle von Boris Collardi. Unter ihm wurde die Julius Bär sowohl zur Private-Banking-Macht als auch zur Dauer-Krisen-Bude.
Collardi kaufte 2012 die Merrill Lynch International und setzte die Julius Bär damit auf die Landkarte vor allem in Lateinamerika.
Dort explodierten dann die (Geldwäscherei-)Skandale am Laufband: PDVSA in Venezuela, Fifa, Petrobras, you name it.
Collardi sprang Ende 2017 über Nacht ab, scheiterte danach als hoch bezahlter Partner bei der Pictet, landete bei den Genfern vor der Tür, nachdem ihm die Finma die gelbe Karte gezeigt hatte.
Es wurde ruhig um den Secondo – bis er vor 2 Jahren wie Phoenix aus der Asche aufstieg. Bei der EFG International erwarb er von der Besitzerfamilie Latsis, ein Reeder-Geschlecht, 3,5 Prozent der Bank.
80 Millionen soll Collardi in etwa für das Paket hingeblättert haben, obendrauf gab’s einen Platz im VR.
Was dann geschah, kann als Wunder mit Boris bezeichnet werden. Kam die EFG-Aktie zuvor nie nachhaltig auf Touren, setzte sie nun plötzlich zum unaufhaltsamen Steigflug an.
Am Freitag nach Börsenschluss lag der Kurs bei über 12 Franken. Collardi hatte den Titel in gut 24 Monaten um 50 Prozent nach oben gebraucht.
Und jetzt ein Reverse-Takeover mit Bär? So könnte man den Deal mit der Privatbanken-Nummer 1 auf dem Platz Zürich nennen, falls er denn zustande kommen sollte.
Denn die Bären brauchen nicht nur frischen Aufwind nach dem Crash mit dem gefallenen René Benko.
Sondern auch einen neuen CEO. Der aktuelle, Nic Dreckmann, hält lediglich die Stellung seit der Trennung von Philipp Rickenbacher.
Der gesuchte Neue zuoberst bei der Bär käme mit einer Übernahme der EFG gleich mit ins Haus – franko Domizil sozusagen.
Es handelt sich um Giorgio Pradelli, unter dem die EFG im Schatten der Platzhirsche eine erste Anlaufstelle für unzufriedene CS-UBS-Vermögensverwalter geworden ist.
Führt also Collardi Regie bei der nächsten Hochzeit in Swiss Banking von umwälzender, „transformatorischer“ Dimension?
Sicher ist: Falls der Deal Tatsache wird, gelingt Collardi das Künststück, seinen Einsatz in Rekordzeit mehr oder weniger auf über 150 Millionen zu verdoppeln.
Er könnte dem vielen Cash Aktien der Julius Bär vorziehen. Das wäre dann die fulminante und nie erwartete Rückkehr des verlorenen Boris mitten an der Zürcher Bahnhofstrasse.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Collardi ist eine Schreckensperson in der Schweiz aber das ist neuerdings Bedingung.
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Weitere 1000 CH Arbeitsplätze weg …
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ey Hässig, dein ewiges Herumhacken auf meinem Bären interessiert wohl auch nicht mehr deine intelligente Leserschaft! Sehe endlich ein, dass ich als Mehrheitsaktionärin nun das Zepter in der Hand halte und von aussen kein Dummschwätzer mehr heran kommt!
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Boris ist eine Gefahr auf unseren Strassen. Rechnen kann er. Autofahren nicht. Mit so jemandem hab‘ ich nichts am Hut.
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Natürlich zieht da Collardi die Strippen, das ist doch meiner Ansicht nach mehr als offensichtlich. Boris Collardi punktet bestimmt mit seinen „Connections“ zu Bär bei der EFG Eigentümerfamilie, und erzählt ihnen vermutlich das der Deal dadurch nicht wirklich in Problem werden dürfe. Zudem sei Bär ja erst durch ihn überhaupt so wertvoll geworden, weshalb es sich für die EFG lohnen würde.
Bei Julius Bär wehrt man sich sowieso nicht wirklich, denn man braucht gute Presse und sowieso einen neuen CEO. Und nervige Großaktionäre gibt es dort auch nicht mehr…
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also die FAZ oder NZZ machen auf 70 Seiten nicht so viele Rechtschreib- und Grammatikfehler wie dieses Bummsblatt vom Paradeplatz in einem Artikel mit 20 Zeilen. Auch wenn das hier kostenlos ist, ist es ebenso auch umsonst!
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Boris Collardi war schon immer ein Traummischler. Vielleicht übernimmt ja die EFG die Bären ? Die Griechen haben die Kohle bestimmt.
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Collardi hat schon Gelb von der Finma. Ich hoffe, so blöd ist niemand und nimmt den wieder an Bord.
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Die gelbe Karte gilt nur für C-Funktionen. Für den VR spielt dies keine Rolle. Er wird es durchziehen ohne wenn und aber.
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Psst, ich habe gehört, dass die Bären danach „Maman’s Bonbonnerie“ kaufen! Aber das bleibt unter uns, ja?
Collardi hat schon Gelb von der Finma. Ich hoffe, so blöd ist niemand und nimmt den wieder an Bord.
Boris Collardi war schon immer ein Traummischler. Vielleicht übernimmt ja die EFG die Bären ? Die Griechen haben die Kohle…
also die FAZ oder NZZ machen auf 70 Seiten nicht so viele Rechtschreib- und Grammatikfehler wie dieses Bummsblatt vom Paradeplatz…