Im Herbst 2023 ist die Welt in Tel Aviv noch in Ordnung. So checken am 19. September die Obersten der Julius Bär im The Jaffa, einem Member der mondänen „Luxury Collection“, ein.
Leader der Truppe: CEO Philipp Rickenbacher. Ihm und seinen Kollegen der Geschäftsleitung der Privatbank werden „Deluxe Balcony Sea View“-Zimmer zugewiesen.
Kosten: $840 die Nacht.
Eine aus dem Bär-Grüppli kriegt einen anderen Raum.
Es handelt sich um die Managing Direktorin im Personalbereich des Zürcher Finanzhauses, welche den „Leadership“-Anlass in Israel auf die Beine gestellt hat.
„Junior Corner Suite“, haucht das Jaffa-Personal hinter dem Tresen ihr zu.
Eines der edelsten Gemächer dieser imperialen Herberge an den Gestaden des östlichen Mittelmeers. It comes with a Price:
$1’300 – für eine, nicht 1001, Nacht.
Rickenbacher in der Besenkammer, die Personalfrau im Pharao-Saal – wie geht das?
Die Direktorin verfügt über einen besonderen Link zum IMD. Das ist die Kaderschmiede für alle Topshots der Global-Wirtschaft mit Bildungsstätte in Lausanne, am wunderbaren Lac Léman.
Einem der renommiertesten IMD-Professoren hat die Bär-Managerin über die Jahre tolle Aufträge zugeschanzt. Laut einem Insider geht es um jährlich rund 2 Millionen Franken.
Das Geld landet im IMD und beim Professor, der für die Julius Bär und ihr höheres und oberstes Kader Trainings durchführt. TLP, LEAP, REACh, TOP lauten die Namen der Weiterbildungs-Programme aus der Feder des Profs.
Letzteres richtet sich exklusiv an die Mitglieder des „Executive Management Boards“ der Bär sowie ausgewählte Mitglieder des übrigen obersten Managements.
Der bekannte IMD-Mann führt mit den Wichtigsten in der Bär-Hierarchie auch einstündige Einzel-Trainings durch. Dafür stellt er laut der Auskunftsperson 45’000 Franken in Rechnung.
In Tel Aviv, wenige Tage vor den schrecklichen Hamas-Angriffen vom 7. Oktober, war auch der IMD-Spezial-Trainer im Edel-Kasten einquartiert.
Sein Zimmer lag in der Rickenbacher-Preiskategorie: $840.
Doch der Gelehrte reiste nicht wie die Banker aus Zürich nach 4 Übernachtungen wieder ab. Vielmehr blieb er eine ganze Woche im Jaffa.
Alles auf Rechnung der Bank.
Auf Anfrage wollte sich diese nicht äussern. „Wir geben grundsätzlich öffentlich keine Auskunft über Vereinbarungen mit Drittpartnern, deren Engagements klaren Autorisierungsregeln unterliegen“, meinte sie.
„Dies beinhaltet auch die Überprüfung von Kosten im Zusammenhang mit Ausbildungsprogrammen.“
Das Jaffa verdiente mit dem Anlass vom September 2023 total 41’000 US-Dollar. Die Buchung lief aber nicht über Zürich und Bär, sondern über Lausanne und das IMD.
Ein Mitarbeiter des Professors kümmerte sich um die hochrangigee „Accomodation“ – im Namen der Bär Managing-Direktorin. Jener mit der Junior Corner Suite“.
Ein Helfer aus dem IMD-Team durfte dann auch noch ein paar Jaffa-Tage geniessen. Sein Zimmerpreis: $640.
Das Billigste.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hässig das Rechengenie kann Zimmerpreise in Gewinn umrechnen.
Nicht mal alle Hoteliers können das.
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Typisch HR Privatbanking!
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Esst mehr Bänkers, Leute!
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Hatte sie wenigstens Herrenbesuch?
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Mehrere möglich.
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Wem es in den Kopf gestiegen ist. Dann aber richtig.
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Ich sage nur Dekadenz. Bei der Bank Bär würde ich keine müde Mark investieren.
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me too !!!
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Where would you invest then?
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Wo gibt es denn noch Mark?
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Ich würde auch keine Mark bei Bär investieren, höchstens Fränkli
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So what? LH, das ist völlig normal.
Wir haben schon CHF 20.000 für 12 Mann für ein Mittagessen in Zürich ausgegeben. Das heisst CS und ein Partner.-
Und die Damen als Champagner verbucht vermutlich, stimmts?
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Das ist aber noch relativ günstig für Zürich!
Da war der Kaffee, aber sicher noch nicht mit dabei?
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Spesen sei Dank wird Die Welt edel zugrundegehen (..
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Zum Glück bin ich nicht Kunde bei JB (dann könnte ich mich über die Gebühren aufregen) und Aktionär von JB (dann könnte ich mich über die fehlenden 600 Mio aufregen) so geht nur ein Lächeln mit Hintergedanken über mein Gesicht.
„Einfach eine Frechheit gegenüber über Kunden und Aktionäre“
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Wenn sie bei Marriott Bonvoy einen Elite Status hat, dann gibt es gerne das eine oder andere upgrade.
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Ich beneide niemanden, der in dieser Gegend für diesen Preis logiert.
Ich frage mich höchstens, ob das Event den erhofften Mittelzufluss gebracht hat. -
Bär hatte 2023 einen Geschäftsaufwand von 2.7 Milliarden. Selbst wenn dieser Anlass mit allen Spesen 270’000 gekostet haben dürfte, wären das gerade 0.01% davon. Also nicht weiter der Rede wert.
Da gibt es viele andere Firmen, welche für solche Events wesentlich mehr Geld ausgeben. Und anderen Beratern jährlich viele Millionen zukommen lassen. Oder mit fragwürdigen Zukäufen, gescheiterten IT-Projekten oder heiklen Krediten hunderte von Millionen in den Sand setzen. Die armen Manager benötigen schliesslich auch eine Spielwiese.
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Als Nichtultrareicher benötige ich die Bären sowieso nur noch für Geburtstagüberweisungen an meine Omi.
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Hast Du Neider, hast Du Brot, hast Du keine Neider, hast Du Not.
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Humor haben Sie Lukas Hässig definitiv, denn ein einziger Satz bringt faktisch alles auf den Punkt: „Rickenbacher in der Besenkammer, die Personalfrau im Pharao-Saal – wie geht das?
Wenn das bei Julius Bär gänge Praxis ist die „Führungskräfte“ teuer einzumieten, wären diejenigen ja zumm wenn sie ablehnen würden.
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Meine Hotelzimmer kosten jeweils weniger als die Besenkammer.
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Sind das die wirklich bezahlten Preise oder nur die ‚rack rates‘?
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Still und heimlich zensiert Hässig Kommentare. Mich hat man nun gesehen hier. Das Hotel da war eine ehemalige christlich-palästinensische Klosterkirche, entweiht.
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Also mich hat er auch schon mal zensiert.
Aber was solls, was mir beim Tagi schon gestrichen wurde, da wirken Seppi, Dölfi und Mao
wie Tugendknaben.
Also bleib bitte. Wo auf der Welt, gibt’s mehr Infos, weniger Zensur und unterhaltende Kommentare , als bei Lucky ?
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Soll sich jetzt Jemand darüber aufregen?
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Als EA mit identischen Aufgaben wie die angesprochene Managing Direktorin verschlägt es mir die Sprache. Nie und nimmer ist diese Art der Selbstüberschätzung und Selbstdarstellung vertretbar. Wer sich auf diese Weise „bereichert“, sollte schnellstmöglich einem internen Audit unterzogen werden. Als Arbeitgeber sollte man eine solche Moral unterbinden und mit Konsequenzen, wie z.B. Bonuskürzungen im Rahmen der verschwendeten Gelder, ahnden. Im Wiederholungsfall sollte eine Kündigung folgen. Als EA bin ich wütend auf solche Vertreterinnen meiner Berufsgruppe!
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Neid ist die ehrlichste Form der Anerkennung!
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Solche Events werden von der Trainingsabteilung / Führungsentwicklung gebucht und organisiert. Da weiss man genau, wie man das Statusdenken der Oberen bedienen muss, un zu etwas mehr Bonus zu kommen. Die nicken dann das schöne bloss Konzept ab. Solcherlei Luxustrainings gab es schon in der CS und sind dann auch zur JB gewandert.
Die Professoren gehen genau dahin, wohin man die sendet. Mitsprache in der Location haben die keine. -
Ich habe auch mal einen Event organisiert in Argentinien fuer JB .
Als “Danke” hat mir das Hotel ein upgrade gegeben . Besseres Zimmer als unser damaliger Region Head .
Ich habe ihn informiert und die Antwort war “disfruta” no problem.
Der eigentliche Skandal sind diese Schrott Weiterbildungen zu den Preisen. -
Immer wieder die Frage: wer gibt diese Internas an IP. JB sollte die internen Kommunikationswege mal durchleuchten (Maulwurf).
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Neider, frustrierte Mitarbeiter. LH lebt von dieser Spezies.
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GENAU
Was wir brauchen, sind Geheimdienste mit “ effizienten “ Methoden.
Dann steigen die Aktienkurse !
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„Das Jaffa verdiente mit dem Anlass vom September 2023 total 41’000 US-Dollar“
Man sollte vielleicht dem Schreiberling mal erklären was der Unterschied zwischen Umsatz und Verdienst ist. -
Geld der Kunden , nur Performance zählt .
Die Resultaten sollen mal veröffentlich werden .-
Falsch, richtig ist, Geld der Aktionäre.
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Super, ich möchte auch bei Bär arbeiten und mit auf solche Reisen!
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Hybris. Uto Kulm kostet 150/Uebernachtung, auch mit Sea View. Als Anleger meide ich eine solche Bank.
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Uto-Kulm wird als Niveau einer kleinen Bank betrachtet. Das wäre eine Beleidigung fürs Bär-Kader und unter aller Würde. Eine Anreise von 30 Minuten wäre Zeitverschwendung. 6 bis 8 Stunden von Tür zu Tür sind da viel geeigneter, natürlich First class, besser mit dem Privatjet. Und dann die Party am Abend auf dem Meer. Das kann Zürich nicht bieten. Man gönnt sich ja sonst nichts. Irgendwie muss man ja den fast schon lächerlichen Lohn 2023 von lediglich 1.73 Millionen ausgleichen. Wobei er das damals noch nicht wusste. Der Benko Hammer kam erst ein paar Wochen später.
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@Flaute: kaum gibt es bei Utokulm „sea view“. Höchstens „lake view“. 😉
Für dich persönlich empfohlen: Migros Klubschule – Englisch Kurs. 😘 -
Pfützen View, wenn schon.
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@SuperMoon: Ja, Ironie in geschriebener Form ist oft knifflig – der Tonfall, die feinen Nuancen und die kleinen Blicke fehlen, die Ironie so klar machen. Ohne diese Hinweise wirken ironische Bemerkungen schnell zu ernst oder missverständlich, und oft liest es sich dann ganz anders als gemeint!
Man könnte sagen, es ist eine feine Kunst, Ironie so einzusetzen, dass sie subtil bleibt und dennoch klar verstanden wird. Man müsste den Leser vorher kennen.
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Eine transparente und einheitliche Policy für Ausgabenregelungen ist für große Konzerne entscheidend, bei uns, einem der erfolgreichsten DAX-Konzerne, ist das ebenso der Fall. Klare Vorgaben, wie viel und in welchem Land eingegeben oder ausgegeben werden darf, schaffen Struktur und erleichtern das Controlling. Solche Regelungen sorgen für Effizienz, reduzieren Missverständnisse und sparen Zeit, da die Prozesse eindeutig geregelt sind.
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Sachlich und Kompetente Antwort. Endlich, jetzt kann ich zum nächsten Artikel.
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was geht uns da an….. und wen interessiert es…..
Ich hoffe, sie haben gut geschlafen! -
Das Uni System ist kaputt. Ach was. Das System an sich.
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Deshalb AKWs. Was soll schon passieren.
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Wenn der Rickenbacher die Besenkammer (USD 840) hatte, landete der IMD-Helfer dann in der Toilette oder Hundeecke (USD 640)?? Immerhin – ein Geschmäckli hat der Artikel. Note 4 – knapp genügend.
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Kommentar Schreibling; Note 1 !
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zu mehr hat es bei dir auch nicht gereicht, Hilfsschullehrer?
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Ein Hilfsschullehrer auf IP, der sich über meine Kommentare ärgert, ist doch höchst amüsant. Werde mir Mühe geben, dass sich das nicht ändert.
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Wenn die Bank mir das bezahlt. Warum nicht? Ich nehm alles gerne mit.
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Super…well done. Und dann 600 mio an die Wand knallen
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Wahnsinnig aktuell (September 2023) und irrsinnig relevant für die Bottom Line (bei CHF 600 Mio. Abschreiber für Benko-Engagement) !!!
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@Messapico: Aus meiner Sicht durchaus relevant, zeigt dies doch das Selbstverständnis der Akteure auf.
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Habe nicht gesagt, dass ich das Verhalten adäquat finde, sondern nur, dass es für die Branche typisch ist und somit für mich keine Überraschung darstellt.
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In dem Inzuchtladen Helvetia scheinen alle irgendwie dem Nepotismus verfallen zu sein? Das ist ja wie im Alten Rom! Alle in der bemannten Darmspiegelung unterwegs? Nur gut dass es bald keine Arschlöcher mehr gibt wenn ich am Morgen aufwache! #NeueErde (googelt mal!)
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wofür braucht man zum schlafen eine suite?
mir genügte auf geschäftsreisen ein bett
und eine dusche. -
Neid, Neid und nochmals Neid. Was enthält dieser Artikel an Substanz?
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Vielleicht ist da etwas Neid dabei, aber ganz korrekt ist das Alles trotzdem nicht.
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Spielt ja keine Rolle ob hier auch Neid dabei ist. Sowas gehört sich schlicht und einfach nicht! Diese nutzlose Weiterbildung kann man auch vor Ort in der Schweiz durchführen. Dieser Bericht zeigt einmal mehr, dass die „Oberen“ sich schamlos bedienen! Pfui Bär!
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Auf die paar Tausender kommt es jetzt auch nicht mehr drauf an, René Benko war teurer..
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ich hab ja auch wenigstens für luxuriöse Zimmerlein gesorgt!
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Es ist doch nur das Geld der Aktionäre. Also was solls…
Es ist doch nur das Geld der Aktionäre. Also was solls...
Super…well done. Und dann 600 mio an die Wand knallen
Neid, Neid und nochmals Neid. Was enthält dieser Artikel an Substanz?