Die News hats in sich. „AllianceBernstein to sue Switzerland over $17bn Credit Suisse debt wipeout“, titelt heute früh die Financial Times (FT).
Laut dem Wirtschaftsblatt will der „large institutional investor“, der 800 Milliarden US-Dollar verwalte, die Eidgenossenschaft über 225 Millionen Dollar verklagen.
Und zwar in New York, am berühmt-berüchtigten Gerichtshof des Southern District. AllianceBernstein würde sich laut der FT der am Gericht bereits eingereichten Klage anschliessen.
Bei dieser geht es um die 17 Milliarden US-Dollar schwere Ausradierung der sogenannten AT1-Bonds der Credit Suisse.
Diese hatte die Finma wenige Stunden vor dem Aus der 167-jährigen Zürcher Grossbank angeordnet.
Die Schweiz habe die Gläubiger-Hierarchie auf den Kopf gestellt, so das Argument der Kläger von New York. Während die AT1-Anleger nichts erhielten, kriegten die Aktionäre 3,3 Milliarden Dollar.
Risikokapital-Geber werden „beglückt“, Fremdkapital-Geber gehen leer aus.
Die „Angreifer“ gehen nicht auf die CS respektive die UBS los. Obwohl letztere die grosse Gewinnerin des Wipe-outs ist.
Sie konnte 30 Milliarden Sondergewinn mit dem CS-Schnäppchen einfahren.
Doch das ist nicht die „Schuld“ von Colm Kelleher, Lukas Gähwiler und später Sergio Ermotti. Die nutzten einfach die Notlage ums CS-Drama geschickt aus.
Kelleher und Co. stellten harte Bedingungen für ihre Bereitschaft, die CS zu schnappen. Bern akzeptierte dies.
Für die Finma wird der Wipeout-Beschluss zum Drama. Ihre Präsidentin, Marlene Amstad, könnte vor dem Rücktritt stehen.
Dies, wenn voraussichtlich noch diese Woche im PUK-Bericht ihre Rolle kritisch gewürdigt würde. Warum liessen die Finma-Chefs die CS-Bosse ein ums andere Mal davonschleichen?
Als die Behörde dann endlich Zähne zeigte, war es um die Escher-Bank geschehen.
Die 17 Milliarden AT1-Klage in Übersee wird für die Schweiz und ihre Bürger zum Stresstest. Wenn am Ende der Steuerzahler einige Milliarden dafür berappen muss, dann hiesse das:
Alles für die UBS, nichts für Helvetien.
Zur Verteidigung im Grossfight mandatierte das Finanzministerium von Karin Keller-Sutter die bekannte Wachtell-Kanzlei.
Diese holte im Steuerkrieg USA gegen Schweiz vor 15 Jahren für Auftraggeberin UBS einen Traumdeal heraus.
Die UBS zahlte mit 780 Millionen Dollar einen lächerlichen Ablass für ihre Vergehen, entging aber einer Strafanzeige, weil die Schweiz ihr legendäres Bankgeheimnis hergab.
Schon damals also lautete das Ergebnis: Die UBS wird gerettet, die Schweiz zahlt die Zeche.
Wachtell-Anwälte sei Dank. Die stimmten die US-Staatsanwälte milde – weil sie zusammen mit ihren UBS-Auftraggeberin in Bern gute Stimmung für den Kniefall machen konnten.
Was für einen Deal holen die Wachtells diesmal für die Schweiz heraus? Und wie stark führen die UBS-Mächtigen dabei Regie?
Die Bank will nur eines: Keinen Penny der geschenkten 17 Milliarden AT1s zurückzahlen. Diese Rechnung soll brav der Schweizer Taxpayer begleichen.
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Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Man hätte die CS-Schweiz in 7 Tagen abspalten sollen und den Rest untergehen lassen, wie es das Too-Big-To-Fail Gesetz vorgesehen hat. Hätte in USA grösseren ökonomischen Schaden ausgelöst. Hoffen wir, unsere Juristen und Beamten zeigen diesmal Rückgrat gegen die Amis.
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Rückgrat unserer Beamten und Berner Mikadospieler???
Genauso können wir darauf hoffen, dass alle Klimakleber, Grünifanten und Erderhitzungsschwurbler morgen für den Neubau von AKWs stimmen…!
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Ist doch egal. Hauptsache der Verantwortliche für diese ganze CS Geschichte, der sogenannte Bundesrat Ueli Maurer, wird weiterhin als Held gefeiert. Hätte er mal Lust gehabt, seinen Job zu machen und durchzugreifen wäre das Debakel evtl. noch zu verhindern gewesen.
Aber die PUK wird diesen verantwortungslosen Maurer sicher noch einen Orden übergeben.
Den Schlamassel zahlen dann die normalen Steuerzahler. Also nicht die pauschalbesteuerten ausländischen Schmarotzer.
Weiter so, ihr Politiker. Das Vertrauen in euch ist mittlerweile unterirdisch.
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Die Schweiz wird hier noch 17 Milliarden plus Zinsen plus Anwaltskosten bezahlen. Wir können ja die AHV Fonds dafür nehmen.
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Nun ja, KKS hat eine Entscheidung gefällt die man als mutig bezeichnen kann. Es wurde vermutlich die bester der schlechten Lösungen gewählt oder die einzig mögliche Lösung am Zeitpunkt der Entscheidung. Die Alternative wäre der Konkurs und lange Schlangen vor den Bankschaltern am Montagmorgen gewesen.
Man zeigt nun mit dem Finger auf KKS und die Spekulanten wollen ihr Geld zurück, obwohl sie längst merken hätten sollen, dass sie auf einen toten Gaul gesetzt haben. Man sucht nun Schuldige, blendet aber die wahren Übeltäter aus! Wenn man Geld zurückfordern will, soll man in erster Linie bei jenen Haustüren anklopfen, die den ganzen Mist eingebrockt haben, bei jenen die sich durch die Hintertür verdünnisieren wollen!
Sollte nun der Steuerzahler an die Kasse kommen, sollte man sich gut überlegen, ob man Regress auf diese Herrschaften nimmt! -
Die perfekten Argumente der Nicht-AT1ler kommen in diesem Artikel nicht vor. Das ist nicht das erste mal so. Warum ist das so?
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Sollen mal die 7 Zwerglein privat haften. Wie auch beim c-fake.
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AT1 – wird die CH blechen und von der UBS zurückfordern müssen. „This is not a bail out“ KKS und Notrecht sei dank. Schafft endlich das verdammte Notrecht ab und entsorgt es so, dass es nie wieder reaktiviert werden kann.
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Der Rücktritt von M. Amstad als Finma-Präsidentin ist wohl fällig, aber erfolgt viel zu spät. Die Suppe ist angerichtet und bereits versalzen. Auf den armen CH-Steuerzahler könnten schwierige Zeiten zukommen. Derweil tummeln sich die ehemaligen CS-Granden mit ihren Millionensaldi auf den Bankauszügen ungestört auf den Golfplätzen am Züriberg und im Kanton Zug.
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Warum es möglich ist das Investoren, Spekulanten, Raubritter was auch immer, ganze Nationalstaaten auf entgangene Renditen, Profite verklagen können, steht hier leider einmal mehr nicht.
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Grundlage dafür sind die mitte der 90′ unterzeichneten WTO Handelsverträge. Usprung der WTO ist das Multilaterale Abkommen für Investitionen (MAI) das ebenfallsmin den 90′ unter ausschluss der Öffentlichkeit unterzeichnet werden sollte. Sollte, den Kanadier und Franzosen erfuhren quaisi in letzter Minute davon. Wegen der Proteste wurde daa MAI abgesagt und als Ersatz dafür wurde die WTO auf den Weg gebracht. Das mekste davpn ebenfalls unter Ausschluss jeglicher Öffentlichkeit.
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Es sind diese Verträge in denen vereinbart wurde alles Öffentliche Eigentum zu Privatisieren und den Staat auf Militär und Justiz zu reduzieren. Das MAI und folgend die WTO sind Meisterstücke weil damit alle Staaten und deren Bevölkerung auf Schadenersatz verklagt wwrden dürfen und in der Regel recht behalten. -
Die AT1 Bond Auslöschung wird für die Schweiz noch gefährlich, denn so einfach wie einige hier argumentieren nach dem Motto „stand ja alles im Anlegerprospekt, und die Investoren wussten Bescheid“ ist die Sache nicht.
In Australien werden die AT1 Anleihen von der Finanzaufsicht abgeschafft, und die Banken müssen stattdessen ausschließlich Kapital vorhalten. Warum macht man dass dort wohl? -
Natürlich kommen wir zur Kasse. Das war mir schon klar, Alls KKS noch „verhandelte“ und erzählte, dass sie ihre Fachkenntnisse wegen einer Hypothek bei der CS gefestigt habe.
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Und die Bankenlobby will noch mehr Deregulierung und eine noch schwächere Finma. Und dann fluchen die Foristen auf die Finma, dass sie so schwach ist.
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Stellt sich nicht eher die Frage: Wer ist hier der Trottel?
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Mein Kommentar vom 4.10.2023
D.B.O
4. Oktober 2023 / 10:46
Das war eigentlich nichts anderes als eine staatliche Enteignung. Ob das Bundesgesetzkonform war, ist wohl äusserst fraglich. Es ist anzunehmen, dass die Grossinvestoren sich ans Gericht in New York wenden werden. Die Schadensforderungen in Millardenhöhe dürfen dann die Steuerzahler übernehmen-
toll D.B.O. (Dödel Bündner Opas?)
hast du also im 2023 auch schon was zu sagen gehabt? -
Führst Du ein Verzeichnis Deiner „Arbeiten“? Jäh, bravo dänn!
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Tja leider wirst du wohl recht behalten…
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Fast hätte ich es vergessen: Der „Hilfsschullehrer“ mit seinen Followern freut sich immer so sehr auf meine Artikelbewertung. Also, ich mach ihm gern die Freude: Artikelnote 5, gut.
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Verwundert das jemanden? Die Schweizer Regierung ist Handlanger der CH-Wirtschaft – vor allem der Export- und Finanzbranche. Die grossen Parteien kuscheln mit der Wirtschaft alle unter der gleichen Decke. Die Bevölkerung schluckts – Swiss Democracy – keine Opposition. Resulat auch alles teuer.
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Jetzt kommt es darauf an, dass die CH-Vertreter endlich einmal Rückgrat zeigen und nicht einknicken vor den US-Giganten. Das CH Recht ist gleichwertig und wir müssen uns nicht den Amis unterwerfen. Sie haben schon durch FATCA das ganze lukrative Schwarzgeld nach Delaware geholt und spielen immer mit ungleichen Spiessen. Wir sollten uns das nicht alles gefallen lassen.
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Hauptsache BR Keller-Sutter konnte ihre Hypothek und die Spargelder bei der ehemaligen CS retten..
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Achtung: Wachtell ist im Vergleich zu den wirklichen Grosskanzleien klein. Dafür machen die Equity Partner USD 10 Mio+/Jahr.
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Alle Käufer von AT1-Bonds haben das Risiko gekannt.
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Quatsch, es geht hier nicht um die Risiken sondern um die dilettantische und rechtlich fragwürdige Art und Weise wie die Gläubiger enteignet wurden.
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Diese nachrangigen Anleihen sollten aber in Eigenkapital umgewandelt werden, nicht abgeschrieben…
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Dear AllianceBernstein,
before you invest, read the documents, otherwise don’t invest in something you don’t understand.
Kind retards-
Kind retards?
Intentional? Freudian slip? Or did you just hit the wrong key? After all, T and G are awfully close on both English and German keyboards …
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Die Schweiz wird nichts bezahlen, da sie nichts bezahlen muss. Im Prospekt der AT1-Anlagen wurden die Bedingungen klarstens aufgeführt. Gerade professionelle Anleger wussten dies sonnenklar.
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Wenn der Ami-Richter sagt, dass die Eidgenossenschaft zahlen muss, dann wird sie zahlen. Wo genau liegt nochmals die Kohle vom AHV-Fonds?
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Blödsinn, auch hier wird die Eidgenossenschaft vor den Amis wieder einmal kuschen und den Bückling machen.
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Wenn es um Geld geht, das von anderen Staaten verlangt wird, sind für amerikanische Gerichte alle Rechtsgrundsätze ungültig. Anders als Schweizer Gerichte, die immer zu Gunsten des Auslandes urteilen, urteilen amerikanische Gerichte ausschliesslich zu Gunsten ihren eigenen Leuten. Und dann wird zuerst das schweizerische AHV Geld blockiert, die Zinsen eingezogen und darüber hinaus der gleiche Betrag trotzdem nochmals vom Schweizer Steuerzahler verlangt.
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Ich nehme an, KKS zahlt dies von ihrem regulären Salär?
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die schweiz steht juristisch gesehen schon lange im regen.
nicht in der eu, daher nicht geschützt.
die us anwälte haben da leichtes spiel.-
Die EU schützt primär ihre eigene Kommission und sich selber. Ansonsten eifert sie den US Sanktionen nach…
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Juristisch hin oder her, das Problem ist die Schweiz hat keinen Atomknopf, dann wären alle viel netter. Man Quaselt sich einen ab, bei Staaten hat der mit den meisten Megatonnen recht. Leute die das nicht checken bekommen immer wieder eins an den Latz bis sie es begreifen. Ich kann die Welt nicht ändern, das ist einfach so, besser es schnell zu begreifen und zu akzeptieren.
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Congratulations fearlesss Switzerkand! Your passion and energy in an inspiration to so many!! Brava!
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Hatte mich damals gewundert, wie das mit den Gläubigern lief. In meiner Jugend in der Handelsschule hatte ich eine andere Reihenfolge gelernt.
Die Nationalbank kann schon mal die Notenpresse anwerfen.-
Handelsschule und KV sind für den Alltag und Einkauf bei der Migros ausreichend. Für Finanztransaktionen der komplexeren Art genügt das absolut nicht. SIe haben es ja gemerkt: das wurde an der Schule nicht gelehrt!
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Das AT1 Geschenk von 17 Milliarden an die UBS von Karin Keller Sutter
und ihren Gehilfen, wird den CH-Steuerzahler am Ende des Tages Milliarden
kosten. KKS wird dann ihre Bundesrats-Rente beziehen.-
Das war von Anfang an klar. Man hätte UBS in die (Teil)Verantwortung nehmen müssen und nicht alles dem Steuerzahler aufbürden. Alles Amateure und ihre Legal Berater in Bern. Eine Schande!
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Hetzartikel mit null Inhalt zwecks Werbung für das eigene Schrottbuch.
IP am Ende
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Um 10:30 Uhr steht Bewegungstherapie auf dem Programm und vor dem Abendessen um 16:25 gibts ja auch noch Besuch von der Demenz-Therapeutin.
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Die vor internationalen (nicht Schweizer) Gerichten klagenden AT1 Kläger werden Recht bekommen. Denn wie die Schweiz hier versuchte, die international gebräuchliche Definition von Nachrang-Anleihen umzuschreiben ist Rechtsbeugung.
Weiss jemand, wo und wie und mit welchem Discount ich solche CS AT1 Anleihen kaufen kann? Würde mich als Spekulation interessieren.
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Kaufen kann man immer.
Rufen sie ihren RM an. Viel Glück
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Das war aufgrund der Sachlage absehbar, vom ersten Tag des Entscheides, die AT-1 abzuschreiben, dass es zu Klagen kommen wird. Nicht nur FINMA, sondern auch die hochgelobten, involvierten Politiker sind zur Verantwortung zu ziehen. Eine Schande für das Schweizervolk!
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Da bin ich mir aber nicht so sicher. Glauben Sie tatsächlich, dass die Finma, KKS und TJ diese Weitsicht hatten? Nope. Ich denke nicht im Geringsten. Sorry, kein Vertrauen in diese Personen. War niemals Notrecht angebracht, niemals notwendig die AT1 Anleihen gratis der UBS zu schenken wäre auch so ein Deal gewesen… kein Jahrhundert deal, allenfalls ein Dekaden Deal. Trotzdem, auf Grund der vielen Klagen, wird der PUK-Bericht das Notrecht gutheissen (logo, was sonst).
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Amstad raus! Es ist höchste Zeit!
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anfangen.
Himmel Donner hoch2, diese Polit-Klicke und Bankenaufsicht war endgültig von der Rolle. Und lernt nichts daraus.
Das AT1 Geschenk von 17 Milliarden an die UBS von Karin Keller Sutter und ihren Gehilfen, wird den CH-Steuerzahler am…
Das war aufgrund der Sachlage absehbar, vom ersten Tag des Entscheides, die AT-1 abzuschreiben, dass es zu Klagen kommen wird.…
anfangen. Himmel Donner hoch2, diese Polit-Klicke und Bankenaufsicht war endgültig von der Rolle. Und lernt nichts daraus.