Die Order vom Chef gestern Abend war kurz. Schalte dich umgehend in Conf-Call, es gibt Wichtiges. Dort erfuhren die rund 300 Mitarbeiter der Depot dann, was so dringend ist.
Nämlich, dass sie draussen sind. Per heute.
Entlassung – wegen Konkurses. Schon morgen (Samstag) ist die Depot-Gruppe damit auch in der Schweiz Geschichte. Schon letzten Sommer hatte die bekannte Innendekorations-Kette in der Heimat Deutschland Insolvenz beantragt.
20 Minuten Online hat als Erste den Konkurs der Schweizer Depot gemeldet.
Gegen 300 Angestellte landen demnach auf der Strasse, sie arbeiteten in über 30 Filialen, darunter eine an der Edelmeile Rennweg in Zürich.
Die Schliessung per sofort mit Deponierung der Bücher auf dem Konkursamt Frauenfeld TG, wo sich der Schweizer Sitz befindet, sendet ein grelles Notsignal aus.
Schweiz in der Krise.
Wegwischen kann den Befund keiner mehr – zu viele Firmen haben in jüngster Zeit den Geist aufgegeben, zu viele müssen scharf auf die Bremse stehen, zu viele entlassen massenhaft.
Bally, Zalando, Cilander, Weltbild, Bestsmile, Ryf-Coiffeur, Farmy, Steiner im Bau, sie alle sind bereits im Konkurs oder mussten scharf korrigieren.
Am Abbauen sind auch Grosse: Swiss Steel, die Rettung aus Bern kriegt, UBS und Julius Bär, obwohl sie im Geld schwimmen, die Migros mit ihrem Ausverkauf und den vielen Entlassungen.
Bei den Beratern gibt Deloitte mit Sparrunden zu reden. Selecta, die Snack-Automatenfirma, braucht Not-Darlehen, Idorsia kann ihre Schulden am Kapitalmarkt nicht pünktlich zurückzahlen.
Gleich wie das Spital Wetzikon, es liess die Obligationäre hängen, nachdem es einen Turmbau der Extraklasse geplant hatte. Was aus der Ruine wird, wissen die Götter.
Sogar der Staat entlässt: Die Post kündigte Dutzenden im Bereich Postauto. Die Munitionsfirma des Schweizer Rüstungskonzerns Ruag landete in Italien.
Abbau, Konkurse, Rettungen mit viel Steuergeld, Ausverkauf: Die Schweiz ist keine Insel der Wirtschafts-Seligen mehr.
Schon lange nicht mehr. Heute wird es endgültig klar.
Depot ist ein Fanal. „Ein Konkurs hat schwerwiegende Folgen für die Unternehmenden und ihre Angestellten“, schreibt Depot in einem Hilfs-Leitfaden für die Betroffenen.
Und fährt fort: „Doch man kann seine Lehren daraus ziehen und mit neuen Ideen wieder durchstarten.“
Es kommt noch pseudo-aufmunternder. „Wer den Misserfolg akzeptiert, kann auf einer besseren Grundlage neu anfangen“, so die Depot-Chefs, die das Unternehmen an die Wand fuhren.
„Einen Misserfolg akzeptieren zu können, ist eine wichtige unternehmerische Eigenschaft. Man sollte seine Lehren daraus ziehen und mit neuer Energie und neuen Ideen wieder durchstarten.“
Mit welchem Geld?
Die Depot gehörte der Migros. Der Chef der Handelssparte des Migros Genossenschafts Bunds (MGB) Dieter Berninghaus zog die Deko-Gruppe für den Orangen Riesen an Land.
Berninghaus kannte von früher Depot-Gründer Christian Gries. Jetzt kriegte Gries einen Exit. Verkauf an die Schweizer Migros für mehrere Hundert Millionen Franken.
Das war 2009. 2019, ein Jahrzehnt später, kaufte Gries sein altes Unternehmen zurück. Der damalige Migros-Chef Fabrice Zumbrunnen („Ich habe fantastische News“) schenkte die Gruppe dem einstigen Gründer.
Nichts wie weg mit Schaden: Die Migros-Gruppe hatte mit dem Depot-Investment bis dahin laut Blick sagenhafte 800 Millionen in den Sand gesetzt.
Ihr Ex-Topmann Berninghaus war da schon nicht mehr an Bord. Mit ihm zogen die Orangen Fürsten unter CEO Zumbrunnen einen anderen spektakulären Deal durch.
Anfang 2020, wenige Monate nach der Depot-„Rückgabe“ an Gries, vermachte der MGB seine Globus-Warenhäuser René Benko und dessen Warenhaus-Partner aus Thailand.
Berninghaus hat sich von seinem einstigen Weggefährten inzwischen distanziert.
Die sich beschleunigenden Konkurse schlagen auf den Arbeitsmarkt durch. „Von wegen Fachkräftemangel: Selbst Informatiker finden wieder schwerer Arbeit“, titelte soeben die NZZ.
Wochen- bis monatelanges Bewerben ist keine Seltenheit mehr – ob bereits wegen KI oder weil die Schweiz sich dem Absinken der Wirtschaft in Deutschland und in der EU nicht entziehen kann, ist unerheblich.
Fakt ist: Wir sind in eine veritable Krise gerasselt. Und keiner hat’s wirklich sehen kommen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Deloitte existiert, damit Savoia, Gerber und ihre Kumpel sich Millionen leisten können.
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Es gibt auch neue Firmen. Konkurse und Pleiten sind nicht wirklich ein Problem, solange noch neues nachkommt.
Darum braucht es weniger Administration, weniger Bürokratie.
Man glaubt es gar nicht, wie viel Aufwand alleine die Eröffnung eines Bankkontos für ein KMU in diesem Land bedeutet!
Ganz zu schweigen von der unglaublichen Bürokratie anschliessend: Dutzende von Amtsstellen. Tonnenweise Papier.
Das nimmt unseren KMUs die Luft zum Atmen! -
Stimmt alles, aber es kommen ein Vielfaches von neuen Firmen auf den Markt, die Tausende von neuen Stellen schaffen! Davon spricht niemand.
Viele von den Menschen, die auf der Strasse stehen, haben nie eine Weiterbildung gemacht. Ja, eigentlich selber schuld -
Die Empörung hält sich in Grenzen hier: dank dem neuen KI Kommentar Züchtigungssystem. À la Migros Management im Kleinen, angewandt auf IP. Nix gut Herr Hässig.
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Wenigstens geht doch immerhin die M@sseneinwanderung von „Fachkräften“ ungehindert weiter, damit die immer weniger werdenden Stellen ganz sicher kein Schweizer mehr erhält.
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Es ist eine absolute Frechheit. Schweizer Hochschulabsolventen finden keine Jobs mehr und haben immer schlechtere Perspektiven. EU-Leute werden vor uns bevorzugt, obwohl diese unangesehene Hochschulabschlüsse haben.
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Die Massenzuwanderung und die Personenfreizügigkeit ist/war der Sargnagel für die Schweiz und die Bevölkerung der Schweiz. Die Lebensqualität sinkt und sinkt. Die Wohnungssuche in den Städten gleicht einem Horrotrip. Die Jobsuche für Schweizer ist eine reine Tortur. Gegen die massiven Masseneinwanderungen aus Deutschland und Co. hat der Schweizer beim HR ( Das selbst nun von mehrheitlichen Deutschen besetzt ist) keine Chance mehr. Durch die Masseneinwanderungen wird auch der Kuchen immer kleiner.Nun kommt noch das neue Abkommen mit der EU hinzu.Dort gibt es eine Klausel, die folgendes aussagt: Nach 5 Jahren in der Schweiz hat jeder EU Bürger das RECHT auf einen Daueraufenthalt bis zum Tod. Meine Damen und Herren: Es gibt nur noch eine Möglichkeit, die Schweiz vor dem totalen Absturz zu retten: Kündigung der Personenfreizügigkeit.Das Problem: Die „finanziell“ gut ernährten Politiker in der Schweiz haben keinen Bezug mehr zur Realität des Bürgers.
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Ausgezeichnet notiert, meine Hochachtung!
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Jetzt wäre es doch Zeit, dass Frau Präsidentin Nold, die Überprüfung der dubiosen Eigengeschäfte des Herrn Dieter B. nochmals von kompetenter Seite(dh. keine Anwaltskanzlei) überprüfen lassen würde. Dieser ist/war mit der Familie Gries verwandtschaftlich verbandelt. Und das Depot-Abenteuer hat die Migros, damals unter Zumbrunnen, 800 Mio CHF ohne Gegenleistung gekostet. Schon zu jener Zeit wurde im MGB tüchtig gewurstelt, nicht erst in neuerer Zeit, wie die gestrige TV-Sendung offenlegte.
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Was hat man nicht kommen sehen: Die Wohnkosten (egal ob Miete oder Kauf) steigen seit Jahrzehnten, die Krankenkassenprämien kennen nur einen Weg: steil nach oben, die Stromkosten haben sich verdoppelt, Lebensmittel sind auch teurer geworden, Autos sowieso.
Und die Löhne: stagnieren bzw. sind zurückgegangen. Ausser beim Staat, wo die Leute Dank regelmässiger Lohnerhöhung unterdessen durchschnittlich besser bezahlt sind als jene in der Privatwirtschaft. Natürlich ausgenommen die Direktoren und MD’s der Banken, weshalb die UBS diese Woche sich von einige davon getrennt hat.
Zählt man nun 1 und 1 zusammen, so stehen höhere Kosten mehr oder weniger gleichbleibenden Einnahmen gegenüber. Also spart man zwangsläufig beim Konsum.
Nicht, weil man will, sondern muss.
Das führt zwangsläufig zu Betriebsschliessungen und Konkursen. Das wird weitergehen.Beim Generalunternehmer Steiner war es anders, die hatten keine Konjunkturprobleme, sondern ihr Geschäft nicht im Griff.
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Fiatgeldsymptome werden immer sichtbarer – gradually, then suddenly.
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Minus und Plus: das sind die Monster, die den FürstInnen der Dutti Frutti GL der Migros schwer zu schaffen machen.
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Depot war ein richtiger Ramschladen, im Gegensatz zu den ausgezeichneten Interio-Läden die vor Depot in diesen Ladenstandorten waren. Depot hätte auch bei Superhochkonjunktur pleite gehen müssen weil das Konzept nichts taugt.
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Das nennt sich der Temu effekt ;). Temu macht sie alle weg. Depot ist nicht der Erste. Und nicht der Letzte!
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Heute wieder Internet Zugang in der geschlossenen?!
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Müssen Sie wirklich ALLES kommentieren?
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Wie leicht es ist, das Schweizer Volk zu betrügen, zeigen die Arbeitslosenzahlen, die vielerorts publiziert werden. Unsere Behörden verwenden nicht die ehrlichen OECD-geprüften Zahlen, wonach die Schweiz 4,9% Arbeitslose hat, sondern publizieren in der Öffentlichkeit die angepassten Schweizer Zahlen: 2,9%.
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Bei der Inflation dieselben Taschenspielertricks. Die Mickey-Mouse Zahlen des BFS haben mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun, eignen sich aber vorzüglich dazu, das ahnungslose Volk zu übertölpeln.
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das ist der berühmte swiss finish ^^
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@Tom Sievers
Wenn jährlich alle Ausgesteuerten ALV Bezüger aus der Statisik fliegen,
sieht diese immer noch relativ gut aus.
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Die Arbeitslosenzahl 2024 ist tiefer als
– 2021
– 2020
– 2018
– 2017
– 2016
– 2015
– 2014
und das bei einer höheren Bevölkerungsanzahl … Krise würde ich das jetzt nicht nennen…-
… glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast 😎
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Sie müssen die Beschäftigungszahl anschauen und nicht die Bevölkerungszahl.
Familiennachzug von Migranten und Flüchtlingen, die arbeiten allesamt nicht. -
@ Kopfschüttler
Gewisse schon, jedoch schwarz!
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Wie leicht es ist, das Schweizer Volk zu betrügen, zeigen die Arbeitslosenzahlen, die vielerorts publiziert werden. Unsere Behörden verwenden nicht…
Die Massenzuwanderung und die Personenfreizügigkeit ist/war der Sargnagel für die Schweiz und die Bevölkerung der Schweiz. Die Lebensqualität sinkt und…
Bei der Inflation dieselben Taschenspielertricks. Die Mickey-Mouse Zahlen des BFS haben mit der Wirklichkeit nicht viel zu tun, eignen sich…