Die Free Speech Union Switzerland hat Mirco Casorelli, bekannt als „Bireweich“, einen Zürcher Anwalt gestellt.
Der schweizerisch-italienische TikTok-Satiriker wurde von der Staatsanwaltschaft Schaffhausen zu einer bedingten Geldstrafe von 10’800 Franken sowie zu einer Busse von 2’700 Franken verurteilt.
Nach einer Anzeige des Schweizer Fussballverbands (SFV) wegen Diskriminierung und Aufruf zu Hass.
Gegen das Verdikt per Strafbefehl erhob der Strafverteidiger Einsprache, womit der Ausgang des Verfahrens wieder offen ist.
Der Tatvorwurf stützt sich auf mehrere TikTok-Videos, in denen Casorelli ein rassistisches YouTube-Video parodierte.
Darin wurden Schweizer Nationalspieler attackiert, weil sie die Hymne nicht singen, und ihre Herkunft wurde herabgewürdigt. Casorelli machte sich über Ton und Inhalt des Originals lustig.
Doch der SFV sah darin eine Förderung von Rassismus und Hass.
Adrian Arnold, Sprecher des SFV, erklärte: „In diesem Fall beleidigt, erniedrigt und hetzt der Autor öffentlich gegen unsere Nati-Spieler, deren Familien einen Migrationshintergrund haben, also aufgrund ihrer Herkunft. Das ist Rassismus, den wir im SFV in keinem Fall tolerieren.“
Arnolds Bewertung von Bireweichs Video ist eine Meisterleistung der Fehlinterpretation.
Wenn Satire selbst über Rassismus als rassistisch gilt, dann könnte auch eine Aufklärungskampagne über Drogen ein Fall für die Drogenfahndung darstellen.
Indem Arnold eine Kritik an Vorurteilen mit dem, was sie bekämpft, vermengt, negiert er nicht nur den Sinn und Zweck der Satire, sondern trivialisiert auch das Konzept des Rassismus und reduziert es auf eine triviale Waffe, um das zu unterdrücken, was der SFV nicht hören möchte.
Glaubt der SFV tatsächlich, dass ein paar Satire-Videos in der Lage sind, Fans oder irgendjemanden in einen wütenden, hasserfüllten Mob zu verwandeln?
Die Obsession des Fussballverbands, eine eingebildete Bigotterie bei Fans und Bevölkerung zu bekämpfen, während er ihre tatsächlichen Frustrationen ignoriert, erscheint als klassische elitäre Herablassung.
Man muss kein Chauvinist sein, um festzustellen: Wer als Sportler die Nationalhymne nicht singt, zeigt wenig Bindung zu dem Land, das ihm Bühne, Einkommen und Erfolge bietet.
Eine Gesellschaft, die ihre eigenen Traditionen ignoriert oder gar verhöhnt, wird bald keine mehr haben – sondern nur noch Individuen, die zu arrogant oder zu stolz sind, um zu singen, aber nicht stolz genug, um dazuzugehören.
Der Mythos, Patriotismus und Pluralismus seien unvereinbar, zerbricht in dem Moment, in dem man ein Stadion voller Fans sieht, die Spielern zujubeln, deren Wurzeln über Kontinente reichen, deren Herzen aber für dieselbe Flagge schlagen.
Fussball beweist seit jeher: Exzellenz kennt weder nationale noch rassische Grenzen – eine Wahrheit, die jeder erkennt, der die Augen offen hält und das Herz am rechten Fleck hat.
Fussball ist in seiner Struktur zutiefst national geprägt und zugleich die Sportart, die überholte Vorstellungen von rassischer Reinheit und kultureller Abschottung am klarsten widerlegt.
Der SFV, verschanzt in der Ideologie von „Vielfalt, Gleichheit und Inklusion“, wertet die Frustrationen der Fans lieber als Beleg für einen rückständigen, bigotten Mob ab.
Seine grösste Angst ist nicht der Rassismus, sondern die Entlarvung des eigenen und des gesellschaftlichen Scheiterns – der Nachweis, dass das multikulturelle Projekt der Elite eine Kluft zwischen Spielern und Fans geschaffen hat, die kein Slogan und kein Hashtag überbrücken kann.
Statt sich dieser Realität zu stellen, flüchtet sich der SFV in moralische Pose und diffamiert jeden, ob Komiker oder Fan, der, bewusst oder unbewusst, die wachsenden Risse in seiner utopischen Fassade sichtbar macht.
Wenn der Schweizer Fussballverband uns über Toleranz und Moral belehrt, ist das, als würde ein Fuchs Sicherheits-Tipps für den Hühnerstall geben.
Würde der SFV echte Toleranz vertreten, hätte er dort Haltung gezeigt, wo es zählt, nämlich auf der Weltbühne, gegen tatsächliche Unterdrückung. Stattdessen zieht er es vor, einen Komiker zum Schweigen zu bringen.
Im Jahr 2022 marschierte er fröhlich mit seiner Nationalmannschaft nach Katar, einem Regime, das für seine Missachtung der Menschenrechte bekannt ist, und legte gehorsam die Regenbogenarmbinde ab, um die religiösen und homophoben Empfindlichkeiten der Gastgeber nicht zu verletzen.
Wenn die Toleranz des SFV bereits bei der ersten Anzeichen autoritärer Missbilligung zerbricht, wie glaubwürdig ist es dann, mit erhobenem Zeigefinger auf Mirco Casorelli zu zeigen?
Die Berufung des Verbands auf „Respekt und Toleranz“, um die Strafverfolgung von Casorelli zu rechtfertigen, trieft vor Ironie.
Indem sie einen Satiriker vorsätzlich der Strafverfolgung aussetzen, der sich über ein Video lustig macht, das von Fremdenfeindlichkeit durchzogen ist, verraten sie genau die Werte, die sie angeblich verteidigen wollen.
Satire ist bekanntlich eines der ältesten Mittel der Menschheit, um die Absurdität von Vorurteilen und die Heuchelei der Mächtigen blosszustellen. Weit davon entfernt, die Spieler zu demütigen oder zu erniedrigen, machte sich Casorelli über den wahren Übeltäter lustig:
Den Fanatiker auf YouTube, der es wagte, die Sportler auf ihre ethnische Herkunft zu reduzieren.
Arnold sagte zur (noch nicht rechtskräftigen, weil angefochtenen) Sanktion: „Es ist ein starkes Zeichen, dass die Justiz unsere Nationalspieler, die Personen des öffentlichen Lebens sind, vor solchen vor allem in den sozialen Medien zunehmenden verbalen Erniedrigungen, schützt.“
Nun, wenn die Justiz bereits eifrig dabei ist, Fussball-Nationalspieler als Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vor Satire zu schützen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch eine geistreiche Spitze gegen andere öffentliche Figuren – etwa Politiker – vor Gericht landet.
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Die beliebtesten Kommentare
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An dem Singen der Nationalhymne erkennt der Autor also wie die Einstellung gegenüber der Schweiz, deren Tradition, Ehre und Stolz verrät.
Wer hat die Tore gemacht? Wer hat die Schweiz im Fussball zu was gemacht? Richtig. Die Kinder der Migranten. Die Tore zeigen dich auch die Einstellung zum Staate. Oder nicht?
Dieser Artikel bestätigt nur, dass der SFV recht hat. Der Autor soll dich bei der Weltwoche oder dem Volkssturm schreiben. Auf braunem Hintergrund bitte. Weiss passt nicht.
Und Achtung: dieser Freieredeverein: Wo wird die freie Rede beschnitten? Bitte Fakten. Rimoldi, Thiel: Schwurbler gelten nicht. Lüge ist keine freie Rede im Fall.
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Ui ui ui – das sind aber viele Worte.
Sind sie auch weise?Hmmm eventuell nicht, aber der Autor ist fleissig.
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Wenn der SFV doch endlich seine Hooligans in den Griff kriegen würde. Damit wäre mehr erreicht.
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Mitsingen oder nicht. Für mich wäre das keine Frage. Ich treffe nie den richtigen Ton und singe so falsch, dass ich die ganze Nati zum Lachen bringen würde. Das würde ich dem Schweizerpsalm bei Gott nicht antun.
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ist das nicht schon uralt?
Zudem finde ich es lustig das influencer sonst hier sehr schlecht wegkommen aber bei einem rechten „satiriker“ sieht die sache schon anders aus. Der Bireweich hat mittlerweile so viele Follower, der zahlt die 10k locker. -
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Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern dem Fehlen von Patriotismus. Jeder der ein Spiel der Schweizer Nati schaut, sieht ja selber, dass die „richtigen“ Schweizer bei der Hymne mitsingen. Das ist einfach eine Tatsache und Punkt!
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Und die Falschen schiessen die Tore und bringen den Erfolg. Pasta.
Was ist Patriotischer? Siegen oder Singen? Aber eben, mit braungebeizten Eichenbalken vor dem Gesicht, ist halt die wahrgenommene Realität etwas beschränkt.
Ich singe diese Hymne NIE, aus Ueberzeugung. Mein Geschlecht ist seit 4397 Jahren im Emmental heimisch. Meine Urvater war am Rütlischwur dabei und ich wähle links. Also bin ich kein Patriot. Blocher ist erst 3. Generatiönler übrigens.
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Bireweich passt zu bestens zu Casorelli. Scheint ja nicht der hellste zu sein. Seine Art von Comedy ist effektiv unterste Schublade. Brauchen wir nicht in der Schweiz.
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Hat dieser Genosse Funzionär beim SFV nichts Gescheiteres zu tun?
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Er will nur das Niveau von IP weiter senken und das gelingt ihm offensichtlich sehr gut.
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Ich bin anhand der Bilder grad etwas verwirrt: reden wir hier über die Schweizer Nati oder über den FC Kosovo, der bei Torerfolgen seine wahre Identität durch Zurschaustellung des Doppeladlers so diplomatisch, reif und wohlüberlegt demonstriert?
Mit Letzterem hab ich als Bio-Schweizer eine Identifikationsübereinstimmung wie ein Capibara mit einer Udon-Nudelsuppe.
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naja dieser TikToker macht einen auf schockiert ich bin doch selber Italo wie kann ich Rassist sein – seine Posts vor allem die Ersten waren schwar als Parodie erkennbar und irgendwann ist dann auch gut – er hat es einmal gemacht zweimal, dreimal immer mit schlimmeren Ausdrücken und dann ist dann halt auch mal gut – wenn er es hätte bleiben lassen wäre wohl der SFV auch ruhig geblieben. Mich als betroffener Fussablelr hätte es auch gestört
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Die Rassisten befinden sich eher hier auf insideparadeplatz nicht auf TikTok
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mich graust es ab den Bio Schweizern die Putin und Trump als tolle Typen betrachten. Martullo, Rösti….
Das nicht Singen dieser „Hymne“ ist also Landesverrat. Einem Diktator huldigen nicht. Komische Einstellung habt ihr da.
Ausländische Faschisten wird in der $VP gehuldigt, die Nichtsinger als Landesverräter dargestellt. Und siehe da, es finden sich Schweizer die das für gut halten. Widerlich, diese rechten Bösmenschen.
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Bitte nicht aufregen über den Titel. Das hier ist nämlich eine Satire und deshalb darf sie das.
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Wieder die Woke Gesellschaft noch Parodien wir Benni Hill oder Dieter Hallervordern tolerieren. Nein da Humor auch nicht gut sein kann. Ausser solchen wie vom Bömermann der politisch gesteuert ist.
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Wiederum sehr treffend formuliert von Herr Seaman.
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ja, schon. ?
ABER recht überausfühlich, geschwätzig.
( so wie die mitteilungen auf meiner Combox…)
wäre es ein vortrag, ginge ich draussen eins go rauchen.
in der kürze liegt die würze,
evt. wird er nach anschlägen bezahlt
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Dieser politisch korrekte, linke Oberwalliser mit dem Rossschwanz ist mir schon negativ aufgefallen, als ich noch ab und zu SRF schaute. Heute ist er Mediensprecher beim Fussballverband, um den Fussball mit Multikultipropaganda zu verbinden. Für mehr Lohn bei noch weniger Arbeit.
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Schwachsinn:
„Wer als Sportler die Nationalhymne nicht singt, zeigt wenig Bindung zu dem Land, das ihm Bühne, Einkommen und Erfolge bietet“.
Seaman gehen sie einmal an Bundesfeiern. Da gibt es Patrioten und Patriotinnen die die Nationalhymne nicht singen, den Text nicht wissen oder einfach weil ihnen der bescheuerte Text nicht passt! -
Bireweich – Nomen est omen. Mehr braucht man dazu gar nicht zu sagen. Da kann dieser selbsternannte Verteidiger von Free Speech sagen, was er will. Er wird ohnehin irrelevant bleiben 🙂
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Ob relevant oder irrelevant ist hier nicht das Problem, sondern dass man für Satire strafrechtlich belangt wird.
Aber ich glaube sowieso, dass ich es hier mit einem Troll zu tun habe.
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Schweizer Nationalspieler ist ja schon nicht ganz richtig!
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Arnold muss verbreiten was ihm aufgetragen wird. Immerhin muss er ja irgendwie sein Leben im Wallis finanzieren.
„Ich bin keiner, der strategisch plant“ sagte er mal. Das Resultat habe wir nun erlebt.
Dieser politisch korrekte, linke Oberwalliser mit dem Rossschwanz ist mir schon negativ aufgefallen, als ich noch ab und zu SRF…
Wiederum sehr treffend formuliert von Herr Seaman.
Schweizer Nationalspieler ist ja schon nicht ganz richtig!