Dieter Berninghaus gerät in den Strudel um den grössten Pleitier der Neuzeit, René Benko.
Die Wiener Staatsanwaltschaft hat soeben ein Straf-Verfahren gegen den Deutschen mit Zweitpass Schweiz und Domizil Goldküste eröffnet.
Damit landet der erste „Schweizer“ im Benko-Strafrechts-Sumpf, wie heute früh die NZZ enthüllt.
Berninghaus soll mit Benko kurz vor dem Kollaps von dessen Signa-Kartenhaus einen illegalen Deal abgemacht haben. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Berninghaus hatte in seiner Zeit zuoberst bei der Migros, wo er Handelschef war, Benko einen Grossdeal ermöglicht – mit Mails von seinem Migros-Account aus.
Er öffnete ihm 2013 die Tür zum Besitzer der Galeria-Warenhäuser. Benko kaufte danach die Gruppe auch tatsächlich.
Dafür erhielt Berninghaus „Phantom“-Aktien an Benkos Signa. Und zwar nicht wenige.
Auf dem Höhepunkt belief sich der Wert von Berninghaus’ Signa-Paket auf knapp 200 Millionen Euro.
Rund 10 Jahre nach seinem Helfersdienst konnte Berninghaus Kasse machen.
Er besass nämlich eine Put-Option: Benko hatte sich über seine Privatstiftung verpflichtet, Berninghaus die Signa-Aktien zu einem fixen Preis abzukaufen.
Benko wollte das dann aber nicht tun. Er sei gerade knapp bei Kasse, meinte er 2022, und bat Berninghaus, bis 2028 bei Signa drin zu bleiben – was Berninghaus dann auch tat.
Der Deutsche wollte aber im Gegenzug zumindest eine vorzeitige Auszahlung eines Teils der Ansprüche.
Die beiden, die lange ein Herz und eine Seele gewesen waren, einigten sich auf rund 31 Millionen Euro vorab.
Das Geld würde Benko Berninghaus in zwei Tranchen überweisen. Die zweite Tranche hat jetzt die Wiener Kriminalisten auf den Plan gerufen.
Es geht um knapp 17 Millionen Euro, die statt von Benkos Privatstiftung von der Signa ausbezahlt wurden. Und nicht einfach so, sondern in Form eines Darlehens.
Dieses soll Berninghaus für einen Villenkauf genutzt haben.
Die NZZ berichtet von einem Thriller.
2023 habe Benko Berninghaus in sein berühmt-berüchtiges Chalet N bestellt. Berninghaus bestand laut einer Quelle darauf, dass beide ihre Handys ausschalten und zur Seite legen würden.
Aus den langjährigen Freunden waren misstrauische Rivalen geworden.
Dass Benko das Gespräch mit Berninghaus über andere Geräte aufzeichnen würde, damit hatte der Deutsche nicht gerechnet.
Doch der Innsbrucker machte genau das. Und dieser Mitschnitt hat jetzt bei den Wiener Fahndern den Anfangsverdacht gegen Berninghaus geweckt.
Benko spricht Berninghaus nämlich wiederholt auf das „Darlehen“ an, Berninghaus versucht krampfhaft, davon abzurücken.
„Wir sind bereits mit den Behörden in Kontakt und überzeugt, dass wir den Sachverhalt rasch aufklären und den Vorwurf vollständig entkräften können“, sagt ein Sprecher von Berninghaus.
„Bei der betroffenen Zahlung handelt es sich nicht um ein Darlehen, sondern um eine vorgezogene Auszahlung aus einer Aktionärs-Vereinbarung mit der Familie Benko Privatstiftung (FBPS) vom Frühjahr 2022.“
„Der Sachverhalt ist auch bereits Gegenstand eines vor Monaten von Seiten Berninghaus angemeldeten Schadenersatzanspruches im Insolvenzverfahren der FBPS.“
Jetzt sitzen beide in der Tinte. Benko in U-Haft, in der er sich weigert, Sträflingsarbeit zu verrichten. Und Berninghaus, der sich gegen Straf-Vorwürfe zur Wehr setzen muss.
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Kommentare
Die beliebtesten Kommentare
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zum Glück sind die beiden bei ihren kriminellen Machenschaften nicht sehr schlau vorgegangen
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Berninghaus will Geld von Benko zurück, und gibt sich mit einem Darlehen ab?
Sehr clever scheint B Haus nicht zu sein. Anstatt kein Geld zurück hat er jetzt noch SchuldenDer Insolvenzverwalter und die Gläubiger von Benko werden sich freuen!
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„ Wert von Berninghaus’ Signa-Paket auf knapp 200 Millionen Euro.“ hmmm… Also laut Benko oder laut der Märchentante Trudi? In Realität waren das dann 20 Mio oder 2 Mio oder vielleicht 2 Eur?
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Berninghaus wurde einst in Deutschland zu einer Haftstrafe auf Bewährung von zwei Jahren verurteilt. Es erstaunt mich nicht, dass er jetzt wieder unter Verdacht steht. Ich hatte in einem anderen Fall mit ihm zu tun: er hat geblendet. Punkt. Dass die Migros oder die mit der Rekrutierung vertrauten Personen sich damals auch blenden liessen bzw. ihn trotz interner Kritik in die Konzernleitung holten, machte mich zum Coop-Kind. Punkt.
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Migros hat doch untersuchen lassen, und Dégarche erteilt. Oder irre ich mich?
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Höchstwahrscheinlich Gestell-Einräumer der Migros.
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Hat die CS auch..
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Verbrecher haben nur EIN Recht, nämlich das Recht auf einen fairen Prozess. So etwas wie ein Recht auf eine zweite Chance (in der Schweiz…) existiert genau so wenig wie die Zahnfee und der Nikolaus, mindestens so lange nicht, bis alle ehrlichen Menschen EIN Recht auf EINE Chance haben.
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Vor einigen Monaten habe ich schon vermutet, das es nicht lange dauern dürfte bis auch Benkos engstem Vertrauten kritische Fragen gestellt werden. Und die Privatstiftung steht natürlich massiv im Fokus auch wegen der Struktur der ganzen Gruppe.
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Man diese KI ist maximal nervig! Da formuliert man schon so neutral wie möglich und trotzdem muss alles moderiert werden. Darf man überhaupt noch was schreiben?
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Dem sagt man Pressefreiheit. Hässig macht es wie der Tagi. Dort werden auch nur genehme Kommentare veröffentlicht.
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Vor einigen Monaten habe ich schon geschrieben, das es nicht lange dauern dürfte bis auch Herr Berninghaus ins Visier der Ermittler gerät, da dieser wie einige andere ein ganz zentraler Mann bei der Signa war. Und die Privatstiftung steht natürlich massiv im Fokus angesichts der Struktur der ganzen Gruppe.
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Besten Dank für den Update.
Freundliche Grüsse
Ihre Steuerabteilung – Abteilung Vermögenssteuer
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Eigentlich sind Genossenschaften mit der Thesaurierung der Gewinne ein sinnvolles Geschäftsmodell. Die Erträge werden reinvestiert anstatt sie an die Shareholder auszuschütten. Aber offensichtlich sind es auch Konstrukte, die relativ einfach durch interne Plünderung auch nicht viel taugen.
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Will man ein heikles Gespräch führen, so trifft man sich an einem neutralen Ort. Es wäre Berninghaus zu gönnen, wenn er noch die Quittung bekäme – wenigstens für eines seiner fragwürdigen Geschäfte.
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Foto: „2015 direkt neben Boss“(D. Berninghaus, Herbert Bolliger;Mitte)
Dazu auch passend: Die 7 fidelen „Migros-Bestatter“ schon vor 10 Jahren am Werkeln.Kommentar melden -
Berninghaus. Endlich. Was ist mit Karin, Klemens, Gusi, B. und F.?
Hoffen wir auf Gerechtigkeit.Kommentar melden-
Wohl eher Schwarzwälder Kirschtorte.
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Darum fliegen seit vielen Monaten bei der gerade zusammenkrachenden Migros die Fetzen um die Ohren. Die Migros hat in Rekordzeit die einst glorreiche Reputation irreparabel an die Wand gefahren. „…man verzichtet hinfort gerne auf eine solche Migros…“
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Für die Mitarbeiter tut es mir leid! Von Herbert Bolliger habe ich noch nie viel gehalten!
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reputation? wie alt bist du?
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Es vergeht kein Tag, an dem nicht weitere Horror-Leichen aus dem Migros-Keller gezogen werden. Das Schweizer Volk hat sich in den letzten Monaten derart daran gewöhnt, dass in sehr breiten Kreisen das bald folgende Migros-Grounding schon definitiv als gesetzt gilt…
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Die „Vermittlertätigkeit“ für Benko als Nebenbeschäftigung während seiner Migros-Zeit als Handelschef hat DB mit einer prunkvollen Villa einen stattlichen „Söldnerlohn“ beschert.
Die Vw-Präsidentin des MGB erklärte dazu mehrmals, dass alles geprüft und in Ordnung befunden worden sei. Auch eine Jubiläumsaktion?Kommentar melden -
…auch das läuft unter ‚der Markt hat immer recht’…
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Wahrscheinlich hat MIGROS mies bezahlt und ist verständlich das Berninghaus zusätzlich dealen musste. Interessant wäre der Arbeitsvertrag von dem Mann mit der MIGROS, ob der Nebengeschäfte vom Arbeitsplatz und während der Arbeitszeit zulässt!
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Der Dieter Berninghaus hinterlässt überall seine Spuren. Be-
reits Ende der 9o Jahre nahm es seinen Anfang bei der REWE – Gruppe.Kommentar melden -
Jeder, der sich mit Vorbestraften eingelassen hat, ist selbst schuld. RCP Gründer Hendrik Gottschlich und Berninghaus kennen sich aus Ihrer gemeinsamen Zeit bei Philipp Gaydoul. Klein ist die Welt.
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Erneut ein Deutscher.
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Wendelspiess Vermögensverwaltung lässt grüßen.
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Die können sich eben sehr gut “verkaufen”.
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Die können sich eben sehr gut “verkaufen”.
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Weltweit sind die alle sehr unbeliebt.
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Und trotzdem benötigen wir die Billiglöhner vom grossen Kanton.
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Unerhoert, diese Deutschen – pflegen unsere Alten und behandeln uns in Hochdeutsch. Das erhöht die Sterblichkeit unsere älteren Mitbürger – die werden bei Problemen vom diesen Deutschen einfach nicht richtig verstanden und verenden aufgrund der mangelnden Sprachkenntnisse. Das ist WIRKLICH unerhört.
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@Wendehälse
Wer benötigt die? Absolut niemand..Kommentar melden -
@ IRina; Da scheint sich aber jemand mehr als nur angesprochen zu fühlen.
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Fühlst du dich angesprochen!
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Das ist so peinlich, immer wieder gegen die Deutschen zu wettern. Gut das der Schweizer alles richtig macht!Da bin ich froh! Man könnte meinen, hier würden sich Erwachsene tummeln, aber leider ist das nur ein grosser Kindergarten. Sich in einer Kommentarspalte über den „grossen Kanton“ auszulassen, aber sich in Spitälern oder der Gastro von den fiesen Deutschen umsorgen lassen, das ist dann natürlich total ok..Grow up..
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Die Ehefrau von D.B. auch unter die Lupe nehmen!
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Die deutschen können sich eben sehr gut “verkaufen”.
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Die Migros muss in der Sache endlich bei den Behörden aktiv werden.
Dagegen waren ja die Summen bei Vincenz winzig.
Gab es vielleicht noch andere Migros-Manager, die in der Sache das Händchen aufgehalten haben?Kommentar melden -
Es liegt im Wesen von Betrügern, dass sich nicht nur gemeinsam ehrliche Menschen betrügen, sonder sich auch gegenseitig betrügen.
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Ich habe vergessen, wann ich das letzte Mal in der Migro auch nur ein Semmeli gekauft habe. Mir tun eigentlich nur die Leute an der Verkaufs-Front leid, die auf die Straße gestellt werden. Baut Eure Zukunft mit einem neuen Arbeitgeber!
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Es ist ein doppeltes Vergnügen einem Betrüger zu betrügen wusste schon Macciavelli.
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Es liegt im Wesen von Betrügern, dass sich nicht nur gemeinsam ehrliche Menschen betrügen, sonder sich auch gegenseitig betrügen.
Erneut ein Deutscher.
Wendelspiess Vermögensverwaltung lässt grüßen.