Am Lohn kann es nicht liegen. Das „Kispi“ zahlt faires Entgelt. Doch viele Stellen bleiben unbesetzt.
Momentan sucht das Zürcher Kinderspital zum Beispiel einen Spitalclown. Bis zu 110’000 Franken winken auf Basis Vollzeitanstellung.
Wahrscheinlich bleibt dieser Arbeitsplatz länger unbesetzt. Der Mann oder die Frau mit der roten Pappnase muss mindestens 2 Jahre Clown-Erfahrungmitbringen und auf der Bühne gestanden haben.
Essentiell wichtig ist auch eine „vertiefte Auseinandersetzung mit der Figur Spitalclown“.
Händeringend sucht man am entlegenen Kispi vor allem nach Leiter der Pflege. Gleich vier Führungspositionen sind vakant.
Beim grösseren Stadtspital („Triemli“) ist keine einzige ausgeschrieben.
Das fehlende Personal hinterlässt Spuren im Spitalalltag. Eltern berichten von positiven Erfahrungen im Kispi, aber leider auch von katastrophalen.
Von solchen, die in einem Spital der Luxusklasse nicht passieren sollten und die die Realisierung des milliardenteuren Herzog & de Meuron-Umbaus in Frage stellen.
Auf den sozialen Medien schrieb letzte Woche wieder ein fassungsloser Vater, wie ein Oberarzt die bei einem Notfall benötigte Inhalation selber habe bereitstellen müssen.
Pflegepersonal? Nowhere.
Stundenlanges Ausharren im Notfall, gestresstes Personal, falsche Diagnosen.
Wo Menschen arbeiten, passieren Fehler. Aber was im Kispi geschieht, macht nachdenklich.
Es sind nicht nur die Eltern, die aufbegehren. Die eigenen Mitarbeiter gehen wütend weg.
Diesen März sagten gleich vier ehemalige Mitarbeiter auf dem Bewertungsportal Kununu Lebewohl.
Was sie berichten, hört sich nicht gesund an: „Nur in Teilzeitpensum längerfristig schaffbar ohne auszubrennen.“
Die Arbeit wäre ja eigentlich toll, schreiben sie, „wenn wir genügend Zeit für optimale Pflege hätten“.
Das Kispi-Desaster ist ein FDP-Fiasko. An vorderster Stelle steht Martin Vollenwyder, früher im Zürcher Stadtrat und dort für die Finanzen zuständig, heute Präsident der Eleonoren-Stiftung, die Trägerin des Kinderspitals Zürich.
In ein paar Wochen kommt der neue Geschäftsbericht heraus. Darauf darf man gespannt sein.
Im letzten Jahresbericht schrieb Vollenwyder, sein Spital sei „seiner Zeit weit voraus“ und würde „in dieser Art auf der Welt noch nirgends“ existieren.
Im Januar gab der Eleonoren-Präsident dann in der NZZ zum Besten: Wenn der Kanton das Spital verstaatlichen wolle, könne er das schon tun. Nur müsse er dann dafür zahlen. Eine Milliarde, bitte.
Ein anderes FDP-Schwergewicht ist Thomas Vogel, viele Jahre im Kantonsrat und gescheiterter Regierungsrats-Kandidat. Vogel ist Vizepräsident des Stiftungsrats.
Mit Stimmen der FDP wurde eine Obergrenze für den Strassenverkehr im Spitalquartier Lengg eingesetzt. Jetzt sollen Eltern ihr Kind im Notfall per Tram ins Kispi bringen.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Verlangt noch mehr Zwangsspritzen vom Personal, dann läuft es noch schneller weg.
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Ach, hört doch auf, so negativ über das Kinderspital zu schreiben. Macht es doch wie die von just-medinside. Zuerst ein nettes Schwätzchen vom geschmähten Raiffeisenmann J. Rüegg-Stürm, und ein paar Tage später ein schönes Inserat für ein nettes Kürsli an der Ha Äs G St. Gallen. Da fliesst das Geld wie von selbst. Also, erst ein schönes Stück über das Kispi, und dann kommt das Inserat. Man muss nur wissen, wie’s geht…
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Die Spitäler leisten sich lieber exorbitant teure „Spezialisten“ als genügend Pflegekräfte (vermutlich wegen eines völlig verkorksten ‚Image-Gefühls‘). Wenn man nur einen dieser „Spezialisten“ entlässt (meist ohne Folgen), kann man die Pflegekräfte besser entlöhnen und zudem 20 bis 30 neue Pflegekräfte einstellen.
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Fakten und Zahlen bitte !
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Warum einen Spitalclown suchen?! Habt ihr doch. Den Vollenwyder oder die Rickli.
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Das spricht doch dafür, dass man endlich Pflegende besser bezahlt, weniger überlastet und den Chefärzten ( ChefÄrztinnen gibt es ja kaum) das Gehalt deckelt.
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Ignatio Cassis wäre ideal als Spital-Clown.
Währenddem einige Ärze, welche selbst Kinder hatten noch in der Lage sein dürften ein Kind zu wickeln, dürften Ärzte bei der Alterspflege kläglich versagen.
Man sollte die Löhne der Ärzte demjenigen des Pflegepersonals angleichen.
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Lohnangleichen – bei ähhnlich langer Ausbildungszeit und geistiger Leistungsfähigkeit dikutabel.
Haben Sie den Mediziner-Zulassungstest bestanden und 6 Jahre Ausbildung plus 7 Jahre Weiterbildung angerechnet ? Verdienstbeginn mit 26 Jahren ! -
Besser den Politikern solche Ämter während und nach der Aktivzeit verbieten.
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Wo ist eigentlich die Malediven Barbie?
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N.R-Zickly ist abgetaucht, da das Einstudieren der neuen Rolle nicht dem Zufall überlassen werden darf.
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Was hat Thomas Vogel eigentlich in seinem Leben auf den Weg gebracht? Das Obergericht ist ja auch nicht sehr erfolgreich…
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Jetzt wissen wir, wieso Beni so auf dem Kispi rum hackt. Sie haben ihn nicht als Spitalclown genommen. Mein Beileid
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Ritalin heute wieder vergessen!
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Wäre doch etwas für dich, dein Pseudonym passt ja bereits ausgezeichnet.Vielleicht kann dir dein IV-Eingliederungsberater unterstützend weiterhelfen.
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Mit einer 100% Invalidenrente samt Ergänzungsleistungen und Krankenkassenverbilligungen ist es mir untersagt einen Job anzunehmen. Ansonsten verliere ich meine wohlverdiente Rente.
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Unsere Bürgerlichen wissen wie man eine Unternehmung führt. Der FDP ist schliesslich eine Unternehmerpartei.
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Da war ein Wort zuviel: Nicht Unternehmerpartei sondern Nehmerpartei
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Und Rickli ist auf Tauchstation. Was macht sie eigentlich überhaupt??? Ob Sie weiss das Pflege auch ein wichtiger Teil der Gesundheitsversorgung darstellt, für das die Gesundheitsdirektion mitzuständig ist?? Natürlich fehlt da der Herzog de Meuron Glamourfaktor, ob fehlendes Interesse oder Know How oder beides oder andere Gründe, wer weiss. Aber Rickli hat hier Mitverantwortung!!!
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Sieht so aus, als wäre das Zürcher Gesundheitswesen ist ein SVP-Fiasko.
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Wann werden die VBZ-Trams mit Blaulicht und Cis-Gis-Horn ausgerüstet, ohne die ein Notfall-Transport per Privat-Auto ins Kispi selber zum Notfall wird? Was in der Amtsstube auf Papier gekritzelt wird, funktioniert in der Praxis oft nicht (ausser die systematische Streichung von Parkfeldern in Zürich).
Und Rickli ist auf Tauchstation. Was macht sie eigentlich überhaupt??? Ob Sie weiss das Pflege auch ein wichtiger Teil der…
Wann werden die VBZ-Trams mit Blaulicht und Cis-Gis-Horn ausgerüstet, ohne die ein Notfall-Transport per Privat-Auto ins Kispi selber zum Notfall…
Unsere Bürgerlichen wissen wie man eine Unternehmung führt. Der FDP ist schliesslich eine Unternehmerpartei.