Was haben Diamanten, ein gutgläubiger Juwelier und ein staatsnaher Monopolbetrieb gemeinsam?
Richtig: Am Ende bleibt einer auf einem Haufen Scherben sitzen, und der andere zieht sich mit einem Schulterzucken aus der Affäre.
Die Geschichte beginnt an der Goldküste, dort, wo die Villen gross, die Uhren teuer und die Kunden anspruchsvoll sind.
Ein renommierter Juwelier bestellt im Auftrag eines solventen Kunden mehrere tausend Franken teure Diamanten bei einem etablierten Händler in Deutschland.
Alles läuft wie geschmiert, bis der Kunde es sich anders überlegt. Kein Problem, denkt sich der Juwelier, dann geht die Ware eben retour.
Gesagt, getan. Das Paket wird korrekt deklariert, sauber verpackt, verzollt und bei der Post aufgegeben.
Dann beginnt der Albtraum. Das Paket kommt zwar in Deutschland an, hat aber nichts drin. Kein Glanz, kein Glitzer, nur gähnende Leere.
Was folgt, ist ein Lehrstück in moderner Verantwortungsverweigerung.
Zunächst zeigt sich die Schweizer Post kooperativ. Immerhin ist der Schaden beträchtlich und der Kunde ein respektabler Geschäftsmann.
Doch je klarer wird, dass der Inhalt wohl schon auf helvetischem Boden entwendet wurde, desto stiller wird der gelbe Riese.
Inzwischen herrscht seit eineinhalb Monaten Funkstille. Auf Mails keine Antwort, auf Anrufe nur Schulterzucken.
Was man weiss: Der deutsche Zoll hatte das Paket bei Ankunft geöffnet, da war nichts mehr drin.
Eines ist sicher: Die Diamanten haben sich nicht selbst in Luft aufgelöst. Der Diebstahl dürfte also irgendwo zwischen Goldküste und dem Grenzübertritt passiert sein.
Doch die genaue Stelle bleibt im Nebel – und genau das scheint der Post in die Hände zu spielen.
Denn plötzlich wird es düster. Die Schweiz verweist auf Deutschland, Deutschland auf die Schweiz.
Die Post will maximal 150 Franken „Kulanz“ zahlen. Ein schlechter Witz angesichts des tatsächlichen Schadens.
Die Reputation des Juweliers? Im Eimer. Die Geschäftsbeziehung mit dem deutschen Lieferanten? Zerschlagen.
Die Verantwortung? Verwässert durch Paragrafen, interne Richtlinien und öffentlich-rechtliches Teflon.
Die Polizei ist eingeschaltet, eine Anzeige liegt vor.
Es bleibt der schale Eindruck: Wenn ein staatsnaher Betrieb Diamanten verliert, verliert am Ende nur einer:
Der Kunde.
Dass man Diamanten nicht mit 150 Franken Pflästerli beikommt, scheint dem Gelben Staatskoloss nicht klar zu sein. Vertrauen sieht anders aus. Service public ebenso.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Ein etwas teurerer Versand und die Ware wäre versichert gewesen. Das sollte eigentlich auch ein Juwelier wissen. Und auch Insideparadeplatz. Das wird doch klar und deutlich in den Versandoptionen ins Ausland angegeben. Ich mag vieles an der Post nicht, aber manchmal sind doch auch die Kunden selber Schuld.
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Auf welchem Versandweg sind denn die Diamanten von Deutschland zum Juwelier in die Schweiz versandt worden ?
War das auch mit der Post – hier also mittels der deutschen Post – oder wurde ein anderer Versanddienstleister gewählt ?
Wenn es ein anderer Versanddienstleister als die Post war warum hat dann der Juwelier in der Schweiz nicht genau auch den gleichen Versanddienstleister gewählt ?
Fragen über Fragen welche eigentlich der Verfasser dieses Berichtes
an den Juwelier in der Schweiz zunächst hätte stellen müssen bevor der Bericht verfasst und hier veröffentlicht wurde. -
Private Post-und Paketdienstleister sind besser und sicherer für solche Sendungen. DHL, UPS, Fedex etc. – Schade, natürlich zu spät.
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klingt wie ein Drehbuch für eine Sriller mit Tom Grus.
lg euer Diamantenräuber.
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Vor 30 Jahren wurden Omas Fünfzigernötli gemausert und das Couvert enthielt lediglich die Glückwunschkarte.
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Ist schon eine Weile her als der FCZ in der Championsleague „mitturnen“ durfte. Die CL-Heimspieltickets für Saisonkarteninhaber wurden per Einschreiben verschickt. Nur kamen diese nie bei mir an.
Ich war kein Einzelfall, denn am Ticketschalter vor dem Letzi, wo man die Ersatztickets abholen konnte, standen dutzende, wenn nicht hunderte mit der gleichen Story… War bestimmt nur Pech, dass diese Einschreiben dutzendfach „verloren“ gingen bei der Post 😉 -
«Ein Staatsbetrieb eben»?
Die Post, ein Staatsbetrieb der gut funktioniert! Soll ein Staatsbetrieb auch für die Dummheit ihrer Kunden bezahlen?Ein Beispiel einer erfolgreicher Privatisierung. Die britische Wasserversorgung wurde privatisiert und von Thames Water übernommen. Das Wasser-, Abwassersystem ist heute am Ende. In den britischen Flüssen kann nicht mehr gebadet werden. Nichts wurde investiert, aber hohe Managerlöhne und Renditen wurden ausbezahlt.
Ist das auch unser Ziel?Thames Water hatt eine Verschuldung von rund 19 Milliarden Pfund und wird voraussichtlich wieder verstaatlicht! Anschleissend soll es wieder privatisiert werden?
Arbeitet ein Staatsbetrieb schlecht, ist das nur möglich, weil die Politik dies zulässt!
Es gibt keine schlechten Staatsbetriebe, nur schlechte Politiker! -
Wie kann man bei solchen Wertgegenständen die Post wählen?
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Löschen?
Als IN$IDE PARADEPLATZ würde ich die Hausaufgaben nachbessern oder den Beitrag von der Plattform nehmen, da er sicher nicht das von IP gewünschte Rennomme zeigt.
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Die journalistische Leistung ist bescheiden, das Interessante wäre ja, wie der Versicherungsschutz geregelt wurde. Und so ist nur das Post-Bashing bei den Kommentaren aktiviert, gähn
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Schellenbaum ist ein lustiger Märchenerzähler, der textlich auf dem Niveau von Rotkäppchen stehen geblieben ist.
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Ein Diamant, ist nur ein Kohlelampen, der mit dem Druck gut zurechtgekommen ist.
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@Feier deine Ecken und Kanten – Diamanten sind auch nicht rund.
Korrektur – … Kohleklumpen ….
Ein Diamant, ist nur ein Kohleklumpen, der mit dem Druck gut zurechtgekommen ist.
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„Ein renommierter Juwelier bestellt im Auftrag eines solventen Kunden mehrere tausend Franken teure Diamanten bei einem etablierten Händler in Deutschland.“: Peinliche Trivial-Schreibe par excellence… Und dann hat es sich der ’solvente‘ Kunde ‚anders überlegt‘ und der ‚renommierte‘ Juwelier verpackt die ‚teuren‘ Diamanten in einem Temu-China-Style-Päckli und verschickt das Ganze per Post: Köstlich!
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Mir scheint, dass die Sendung vom Absender mit „Wert CHF 150.-„ der Post zum Versand übergeben wurde und nicht mit der Angabe des effektiven Wertes. In der Regelt versichert der Absender dann den CHF 150.- übersteigenden Wert bei einer Versucherung, da dies günstiger ist.
Mir scheint es, dass am falschen Ort gespart wurde. -
Der Juwelier trägt das unternehmerische Risiko. Am Ufer des Zürichsees gibt es noch viele Gelegenheiten.
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Da kann jeder kommen und den Verlust von Diamanten beklagen. Die Post weiss ja nicht ob Diamanten in der Sendung waren oder nur Glasscherben.
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Die Post wird in Zukunft wohl nur noch Temu- oder Amazon-Päckli ausliefern. Mehr kann man ihr leider nicht mehr zutrauen.
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Die Kommentare sind wie so oft absolut Schweizerisch:
Das Opfer hat Schuld.Es ist ja auch nicht schlau dem Staatskonzern das für den transport von dingen von a nach b einen staatlichen Auftrag hat damit zu betrauen!
Selbst Schuld!
Die frage wieso es in der Schweiz so berg ab geht stellt sich nicht.
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Naja die Post kann nicht sagen was passiert ist, vielleicht ein Mitarbeiter, vielleicht war nichts drin, vielleicht irgend ein Dieb irgendwo dazwischen.
Die Polizei ist eingeschaltet.
Was genau soll sonst passieren? Es ist nicht versichert aber weg 150 CHF Kulanz sind dann normal der Rest wird sich zeigen wenn ermittelt werden kann wo es hin ist. Sollte es ein Post Mitarbeiter sein wird die Post bzw. der Mitarbeiter dafür haften.
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Die Schweizer Post hat sich in den letzten 10 Jahren rapid verwchlechtert. Heimadresse lösen sich auf. Monatelang keine Postzustellung. Kreditkarten gehen auf dem Postweg verloren. U.s.w., u.s.w.
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Ich schickte einst per Post eine kostbare Uhr an einen Händler in Bern zur Reparatur, eingeschrieben.
Aufgrund der Adresse muss ein Mitarbeiter auf dem Postweg wohl ebenfalls eine Wertsendung vermutet haben. So wie hier in diesem Fall: Der Verlust traf auf nicht mit der Anschrift der Privatperson, sondern bei der Adresse des Juwelierunternehmens.
Die Post weigerte sich ebenfalls, mir mehr als einen Betrag um die CHF 100.- zu bezahlen für den ganzen Schaden.Es müsste Alternativadressen geben etc für werthaltige Sendungen, wenn die Post die sichere Zustellung in solchen Fällen nicht garantieren kann.
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So „kostbar“ kann Ihre angebliche Uhr auch nicht gewesen sein.
Bringe meine Patek und Rolex immer persönlich zum Juwelier.
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Diamonds are forever, forever
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Sorry, aber wer Wertgegenstände mit der Post versendet sucht aktiv den Adrenalin Kick.
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DEUTSCHLAND IM SPIEL! ??
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Service ohne Verantwortung zu übernehmen. Vor ein paar Jahren: eingeschriebener Brief versandt, nie angekommen, Post findet ihn nicht. Frist für die zeitige Zustellung verpasst. Dies hatte finanzielle Folgen. Post entschädigte das Porto für den eingeschriebenen Brief und der Kunde bleibt auf den finanziellem Schaden sitzen.
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Werttransport mit der Post…. das würde ich jetzt nicht gross herumerzählen – ist ja voll peinlich!!
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Da gingen nicht nur die Diamanten, sondern eine Menge Info verloren. War das Paket versichert und falls nein, wieso nicht? Wollte da Jemand ein paar Fränkli sparen und nun sollen Andere den Kopf hinhalten?
Wieso schickt man sich Diamanten auf dem normalen Postweg hin und her?
Ist das ein Einzelfall?
Alles Fragen, die ein Investigativjourni beantworten könnte, nein müsste!
Mach endlich Deinen Job, Lukas
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Tabletten heute wieder vergessen!
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Medi Dosis erhöhen!
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Seit wann bist du den wieder draussen?
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Habe Freigang mit Fussfessel..
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Gute Bemerkung.
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Es war vielleicht auch etwas idiotisch, die Diamanten mit der Post aufzugeben. Die Entschädigungspauschale von CHF 150.00 sollten allgemein bekannt sein.
Ich nehme die Post nicht in Schutz und ärgere mich selbst immer wieder (z.B. das leidige Thema Vollmacht ist nur eines, weil ja die Post nur ihre eigenen kostenpflichtigen Vollmachten anerkennen will…)
Für den Wertsachentransport gibt es heute gängige Alternativen und erst noch mit ausreichendem Versicherungsschutz. -
Beim Versand von Diamanten in der Schweiz gibt es einige bewährte Optionen, die Sicherheit und Versicherung bieten:
Unternehmen wie FedEx, UPS oder DHL bieten spezielle Werttransporte mit höherem Versicherungsschutz und schnellerer Lieferung. Firmen wie Brink’s oder Malca-Amit sind auf den sicheren Transport von Edelsteinen und Schmuck spezialisiert und bieten maßgeschneiderte Lösungen.-
Für mich auch unverständlich, wie der Juwelier gehandelt hat.
Nach meiner Meinung grobfahrlässig. -
Erinnert mich irgendwie an die Fernsehkomödie Dumm, dümmer am
Dümmsten.. -
Das weiss nun jeder, dass man Wertsachen nicht mit der Post versenden kann. Weder im Inland noch im Ausland. Diese Auskunft erhält man an jedem Postschalter, so fern man sich informiert. Aber wenn man das Geld für einen Wertversand sparen will – na dann – bad luck. Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Mich nervt nur, dass dieser Artikel einmal mehr dazu dient eine Schmäh-Tirade auf die Post auszulösen. -
Wohle eher Oldie-Briefträger..😂
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Ich glaube, das hat System bei der Post. Wenn man beispielsweise bei der PostFinance nachfragt wegen einer Überweisung, wird es einem so unattraktiv und sicher gemacht, dass man lieber vorher aufgibt.
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Ein Staatsbetrieb eben, wer sich zuerst bewegt hat verloren!
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Beim Versand von Diamanten in der Schweiz gibt es einige bewährte Optionen, die Sicherheit und Versicherung bieten: Unternehmen wie FedEx,…
Für mich auch unverständlich, wie der Juwelier gehandelt hat. Nach meiner Meinung grobfahrlässig.
Da gingen nicht nur die Diamanten, sondern eine Menge Info verloren. War das Paket versichert und falls nein, wieso nicht?…