Die Migros Zürich ist die grösste der 10 Genossenschaften im Dutti-Reich.
Und die mit am meisten Krisen. Allen voran jener in Deutschland: Die Bio-Kette Tegut drohte zum Fass ohne Boden zu werden.
Heute früh sendet die Migros Zürich-Leitung unter CEO Patrik Pörtig und Präsident Christian Biland erstmals eine Frohbotschaft zum Debakel.
„Das Sanierungsprogramm von Tegut ist auf Kurs“, schreibt die Spitze in ihrer Mitteilung zur Publikation des Jahresberichts 2024.
„Die einschneidenden, vielfach bereits umgesetzten Kostensenkungsmassnahmen zeigen Wirkung und sind in den ersten Monatsabschlüssen deutlich sichtbar.“
Gelingt die Umkehr doch noch?
Kürzlich wurde bekannt, dass die früheren Chefs der Migros Zürich Genossenschaft der Tegut-Kette eine unlimitierte Garantie geleistet hatten.
Damit stellte sich die Frage, wie viel Geld die Zürcher noch nach Fulda 100 Kilometer von Frankfurt entfernt, an den Sitz der deutschen Krisentochter, schicken müssen.
Sie hatten sich bereits zuvor dreistellige Millionenbeträge ans Bein gestrichen und – noch gravierender – neue Darlehen ebenfalls über Hunderte Millionen gewährt.

Gutes Geld schlechtem nachwerfen – es drohte ein Schrecken ohne Ende.
Ist dieser nun vorüber?
Die Botschaft von heute zeigt offiziell in diese Richtung. Ob die Operation Tegut-Sanierung tatsächlich gelingen wird, bleibt allerdings höchst ungewiss.
Vielleicht will die Migros vor allem potenzielle Käufer wie die grossen deutschen Retailer für die Bio-Tochter begeistern.
Respektive für deren Standorte. Die liegen offenbar an attraktiven Lagen in den Innenstädten wichtiger Orte. Ein Nichts-wie-fort-mit-Schaden bleibt als Exit-Szenario weiter denkbar – Schallmeienklänge hin oder her.
Kommentare
Kommentar zu Auf Kurs in den Abgrund Abbrechen
Die beliebtesten Kommentare
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Den Migros – Managern sei empfohlen sich mal die Bücher von ROLF DOBELLI wie „Die Kunst des klaren Denkens“ sowie „Die Kunst des klugen Handelns“ zu Gemüte zu führen.
Insbesondere der „Sunk Cost Fallacy – Effekt“ ist zu berücksichtigen welcher im Grunde dem Sprichwort „Besser ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“ zugrunde liegt.
Das bisher eingesetzte Kapital ist ohnehin verloren sodass man sich als Manager eingestehen sollte , dass das Investment ein Fehlinvestment ist
und sofort keine weiteren Geldtransfers in das Fass ohne Boden mehr zu leisten um seine Finanz- und Manpower anderweitig einzusetzen.Um sich von Belastungen zu entlasten muss man halt schon mal über seinen eigenen Schatten springen , auch wenn man sich dabei verrenkt.
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War in München in eine Tegut Laden, die Produkte und Angestellten warteten auf Käufer. Nur eine ganz bestimmte Käufergruppe kauft noch teure Bioprodukte wen beim Nachbarladen die Bio billiger sind
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Deutschland ist aufgrund der miserablen Politik seit Jahren in einer tiefen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Depression.
Niemand braucht oder will teure Bio-Produkte, wenn man ums nackte finanzielle Überleben kämpft.
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War in München in eine Tegut Laden, die Produkte und Angestellten warteten auf Käufer. Nur eine ganz bestimmte Käufergruppe kauft noch teure Bioprodukte wen beim Nachbarladen die Bio billiger sind
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Natürlich sendet man angesichts der Verkaufsabsichten die Frohbotschaft dass die Wirkung bereits deutlich sichtbar ist, wie ein Kommentator bereits richtig erkannt hat. Bessere Zahlen in den Bilanzen (vor allem bei der Due Dilligence) erleichtern den Verkaufsprozess in nicht unerheblichem Maße.
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, und das gilt auch bei der Migros.
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Das Hauptproblem von Tegut ist der rückläufige Umsatz. Mit ein paar Kostensenkungsmassnahmen wird dieses Problem nicht gelöst, sondern im Gegenteil vergrössert. Auf „Kurs“ heisst somit sicher in den Abgrund.
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Herr blunschi hat schon in der Migros basel, als er dort für den Supermarkt verantwortlich zeichnete, eine aggressive Deutschland Expansion betrieben und dabei viele Millionen Franken verlocht. Auch in der Migros Zürich hat er eine äusserst aggressive Expansionspolitik mit Tegut betrieben. Mich erstaunt wie der VR Präsident der Migros Zürich Herr Biland wie auch der gesamte Verwaltungsrat die Strategie unterstützen konnte. Wie blauäugig muss man sein wenn was nicht in zehn Jahren gelungen ist nun auf einmal auf Kurs sein sollte.
Herr Biland gestehen sie ihre Überforderung ein, konzentrieren sie sich auf ihr Vize-VR-Präsident Mandat bei Denner und ihrem geliebten OL Lauf, und nehmen in der Migros Zürich den Hut. Danke. -
Tegut – nix gut!
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Viele Dinge waren auf Kurs. Die Titanic, Germanwings-Flug 9525, …
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Es ist ein Wahnwitz, sich als relativ gemütlicher Oligopolist einem beinharten Markt wie dem Deutschen Detailhandel / Einzelhandel auszusetzen.
Das ist etwa vergleichbar, wenn ein unsportlicher 120-Kilo-Mann sagt: Ich schaffe ja regelmässig die 500 Meter zum Bahnhof. Nun nehme ich an einem Berg-Marathon teil. -
Macht Sinn. Günstig Aufhübschen und teuer Verkaufen – Trick 77 eines jeden Landwirts.
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Man muss wohl die verlorene Milliarde schönreden im Hinblick auf die Genehmigung der Jahresrechnung durch die Genossenschafter der Migros Zürich
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Was heisst „auf Kurs“? Auf Kurs zu einem Eisberg? Einem Verkauf oder weiteren Millionen von Verlust???
Immer wenn Etwas nicht gut läuft ist es auf „Kurs“.
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Der Deutschland-Markt ist wohl der Schwierigste auf der ganzen Welt. Selbst der US-Player Walmart hat Deutschland 2006 wieder rasch verlassen.
Der damalige Initiant Jörg Blunschi, Chef der Migros Zürich, hat diesen D-Markt damals kolossal unterschätzt. Deutschland ist eben kein geschützter Supermarkt mit hohen Margen wie in der Schweiz!
Es ist zu hoffen, dass Tegut doch noch die Kurve kriegen kann. Interessant verfolge ich das Konzept der personallosen Laden namens „Teo“. Es soll der ländlichen Bevölkerung Zugang zum Einkaufen bieten.
Der Einkauf beginnt mit dem Zugang zum Teo-Minimarkt, über eine App oder einen QR-Code am Eingang. Die App dient gleichzeitig als persönliche Einkaufsbegleitung und erleichtert den gesamten Prozess. Nach dem Scan öffnet sich die Tür automatisch und gibt den Weg zum Sortiment frei.
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Der „Teo“ wird wie alle seine Vorgänger bei VOI, Valora etc schneller wieder begraben werden, als man denkt. Solange an diesen POS kein Alk verkauft werden darf, haben all diese Konzepte keinerlei Überlebenchance.
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Ich denke, dass Migros versucht die Braut schön zu schreiben. Das
Beste wäre Tegut schnellstens zu verkaufen. Der Deutsche Markt ist
für Migros mindestens 1 Schuhnummer zu gross.-
Das Doing kauf niemand.
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Nur mir fehlt der Glaube!
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Genau!
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Ich denke, dass Migros versucht die Braut schön zu schreiben. Das Beste wäre Tegut schnellstens zu verkaufen. Der Deutsche Markt…
Nur mir fehlt der Glaube!
Der Deutschland-Markt ist wohl der Schwierigste auf der ganzen Welt. Selbst der US-Player Walmart hat Deutschland 2006 wieder rasch verlassen.…