In einer Gesellschaft, die sich selbst über Produktivität definiert, ist Faulheit zur Todsünde geworden.
Ein Vorwurf, der sitzt. Wer nichts leistet, gilt schnell als Last – und wird aus dem Kreis der Tüchtigen ausgeschlossen.
Und doch träumen viele insgeheim vom Gegenteil. In Talkshows sprechen Prominente auffällig oft über ihre Sehnsucht nach „mehr Musse“.
Der Wunsch nach Faulheit gehört längst zum imagefördernden Repertoire: Weniger Termine, mehr Zeit für sich.
Am besten mit Detox-Retreat auf Bali oder Schweigekloster in Portugal.
Hinter den Kulissen läuft derweil das Hochleistungs-Programm weiter. Wer in der Öffentlichkeit präsent sein will, arbeitet ununterbrochen an seinem Image.
Coaches, Stylisten, Ernährungsberater, Social-Media-Teams. Faulheit? Ja – aber bitte nur als inszenierte Pose.
Ganz anders die Realität jener, die wirklich nicht arbeiten; nicht, weil sie ein Sabbatical machen oder ein Buch schreiben, sondern weil sie schlicht keine Stelle haben.
Wer arbeitslos ist, fällt rasch durch alle Raster. Der Begriff „faul“ steht unausgesprochen im Raum, begleitet von Begriffen wie „sozialer Missbrauch“, „Parasiten“ oder „Kultur der Anspruchshaltung“.
Diese öffentliche Verachtung trifft nicht nur die Erwerbslosen. Auch sogenannte Low Performer am Arbeitsplatz erleben zunehmend sozialen Druck.
Wer in Meetings nicht performt oder keine Überstunden macht, steht bald unter Verdacht: nicht motiviert genug, nicht belastbar genug, nicht hungrig genug.
Dabei war das „Recht auf Arbeit“ ursprünglich eine soziale Forderung; heute gleicht es einem Pflichtprogramm. Arbeit wurde vom Mittel zum Zweck zum Selbstzweck umgedeutet.
Der Mensch hat nicht mehr einfach einen Beruf – er wird über ihn definiert.
Diese Ideologie wirkt tief. Wir fragen „Was machst du?“ und meinen „Was bist du wert?“
Selbst Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben, fühlen sich plötzlich verpflichtet, noch „etwas zu tun“. Sonst gelten sie als nutzlos.
Schon 1883 hat Paul Lafargue, seines Zeichens Schwiegersohn von Karl Marx, diesem Wahnsinn den Spiegel vorgehalten. In seinem Text „Das Recht auf Faulheit“ schrieb er:
„Eine seltsame Sucht beherrscht die Arbeiterklasse aller Länder. (…) Es ist dies die Liebe zur Arbeit, die rasende, bis zur Erschöpfung der Individuen und Nachkommenschaft gehende Arbeitssucht.“
Ein Satz, der heute noch Gültigkeit hat, womöglich mehr denn je. Lafargue erkannte, dass Arbeit in der Moderne nicht nur Lebensunterhalt sichert, sondern Menschen bindet, formt, erzieht.
Und klein hält.
Heute wird körperliche Arbeit von der Oberschicht gemieden, aber freiwillig simuliert. In Fitnessstudios rackern sich Menschen für teures Geld ab: auf Fahrrädern, die nicht vom Fleck kommen.
Damals wurde man für Schweiss bezahlt. Heute zahlt man dafür.
Und wenn dabei die Bänder reissen oder die Bandscheiben einknicken, springt die Krankenkasse ein. Fortschritt nennen wir das.
Die psychischen Folgen dieses Systems sind längst messbar. Die Burnout-Fälle in der Schweiz haben sich seit den 2000er-Jahren vervielfacht.
Laut Job-Stress-Index der Gesundheitsförderung Schweiz fühlen sich 30 Prozent der Erwerbstätigen emotional erschöpft. Tendenz steigend.
Die Wirtschaft nimmt es achselzuckend hin – als Kollateralschaden eines Systems, das keine Pausen kennt.
Parallel dazu boomt der Markt der Selbstoptimierung. Mindfulness, Journaling, Atemtechniken, Biohacking:
Wer sich nicht täglich verbessert, bleibt zurück. Selbst das Entspannen wird zum Projekt mit KPIs (Key Performance Indicator, Leistungskennzahl).
Die Leistungslogik frisst sich bis in den Schlaf.
Dabei liegt gerade im Nichtstun eine Kraft, die in Vergessenheit geraten ist. Faulheit ist kein Laster – sondern eine Gegenkultur.
Sie widerspricht der Logik des Marktes. Wer nichts produziert, konsumiert zu wenig. Wer zu wenig konsumiert, stellt Fragen. Und wer Fragen stellt, wird unbequem.
Wer es schafft, eine halbe Stunde auf einer Bank zu sitzen, ohne aufs Handy zu schauen, ist bereits ein stiller Dissident.
Wer die Aussicht auf ein leeres Wochenende nicht als Bedrohung empfindet, sondern als Geschenk, hat einen wichtigen Schritt gemacht: raus aus der Maschine.
Georges Moustaki, der französische Sänger, war so ein Querdenker. 2013 verstorben, glaubte er zeitlebens an ein „natürliches Recht auf Faulheit“.
Und das, obwohl er seine Arbeit als Musiker liebte. Sein Credo: Wer weniger arbeitet, arbeitet besser.
Wer mehr als zwei Stunden pro Tag arbeite, so Moustaki, tue es selten noch mit Freude. Danach beginne die Entfremdung.
Schon Gotthold Ephraim Lessing erkannte das kreative Potenzial der Faulheit:
„Lasst uns faul in allen Sachen,
Nur nicht faul zu Lieb‘ und Wein,
Nur nicht faul zur Faulheit sein.“
Man darf den Vers getrost als Plädoyer für ein Leben jenseits der Tretmühle lesen. Faulheit als Spielart des Lebens – nicht als Mangel.
Ich selbst erinnere mich noch gut an meinen Primarlehrer, der uns ermahnte: „Wer faul ist, wird es zu nichts bringen.“
Er meinte es gut, sagte ich mir. Doch heute denke ich anders. Vielleicht bringt es der Mensch gerade dann „zu etwas“, wenn er nichts bringen muss.
Wenn ich auf der Terrasse liege, Luzi, mein alter Kater, in der Nähe schnurrend, der Tag ohne Programm, die Gedanken leicht.
Dann bin ich nicht faul. Ich bin bei mir. Und vielleicht ist das die Arbeit, die am meisten zählt. Weil sie keinem nützt. Und darum so notwendig ist.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Bravo, HP Gautschi! Die widersprüchliche Bigotterie unserer Zeit – & einen möglichen Ausweg daraus – auf einen Punkt gebracht. Danke.
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Wir wissen aus der Wissenschaft, vor 20’000 Jahren war die work-life balance ausgeglichener. 4 Stunden „Arbeit“ genügten zum leben. Manche lesen dabei „überleben“.
Bis vor ca. 180 Jahren waren die meisten Menschen arm nach heutiger Sichtweise, konnten sich jedoch ernähren. Dann wurden sie in die Fabriken geschickt. Sie arbeiteten 15 Stunden und konnten sich kaum mehr ernähren.
Heute „überleben“ wieder grosse Teile der Bevölkerung. Bloss haben sie etwas weniger Zeit für dieses „überleben“. Voll gestopft mit Konsum fristen sie ihr dasein. Jeder wie er mag
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Ich erinnere ich an den Spruch von Frau Hazel Brugger, … ich komme aus der Schweiz, wir haben keine Emotionen, wir haben Geld. So definiert man sich heute, wie auch hier im Artikel beschrieben.
Dieses kapitalistische System zu wirtschaften, in immer kürzerer Zeit, mit immer weniger Personal immer mehr erreichen, … und das Ergebnis sehen wir jetzt in der westlichen Welt nicht nur in der Schweiz.
Die einen werden krank von zuviel Arbeit, die andern weil sie keine Arbeit haben.
Man sollte arbeiten um zu leben, nicht leben um zu arbeiten.
Die westliche Gesellschaft ist krank, Volker Pispers sagte einst … man kauft mit Geld das man nicht hat, Dinge die man nicht braucht, um Leute zu beeindrucken die man nicht mag.
Georg Schramm zitierte Warren Buffet, der Zentrale Konflikt unserer Zeit ist der Krieg reich gegen arm. Die Klasse der Reichen hat ihn begonnen, und sie wird ihn auch gewinnen.
Wer das nicht sieht, hat nichts verstanden.
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Die Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann, Teil 3:
Bald wirst Du soviel verdienen, dass Du eine eigene Fischverarbeitungsfabrik eröffnen kannst. So sparst Du Geld und kannst die Produktion und den Vertrieb selbst kontrollieren.“ Der Berater wurde ganz euphorisch bei diesen Gedanken.
Der Fischer erwidert unbeeindruckt: „Und wie lange wird das dauern?“
„So etwa 15 bis 20 Jahre“, erklärt der Berater.
„Und was ist dann?“, fragt der Fischer.
„Dann kommt das Allerbeste“, antwortet der Berater: „Wenn die Zeit reif ist, verkaufst Du Dein Unternehmen und kannst aufhören zu arbeiten. Du kannst morgens ausschlafen, zum Spaß noch ein wenig fischen gehen und den restlichen Tag mit Deiner Familie und Deinen Freunden genießen.“
„Aber genau das tue ich doch jetzt schon“, sagt der Fischer, „nur dass meine Kinder dann aus dem Haus sind.“
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Die Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann, Teil 2:
Der Fischer erklärt: „Ich fahre nach Hause. Nach dem Mittagessen gehe ich mit meiner Frau spazieren und mache eine Siesta. Dann spiele ich mit meinen Kindern. Abends kommen Freunde, wir genießen den Fisch, trinken Wein und philosophieren über Gott und die Welt. Wie Du siehst, habe ich einen gut ausgefüllten Tag.“
Optimieren – zu welchem Preis?
Der Berater antwortet: „Ich habe studiert und kann Dir helfen. Wenn Du den ganzen Tag fischen gehst, fängst Du mehr Fische. Dann kannst Du die übrigen Fische verkaufen. Von dem Erlös kannst Du bald ein größeres Boot kaufen. Für dieses Boot heuerst Du zwei, drei Fischer an. Ihr werdet so viel fischen, dass Du schon bald mehrere Boote kaufen und eine eigene Flotte aufbauen kannst. Statt an einen Händler verkaufst Du die Fische direkt an eine Fischfabrik. -
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Die Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsman, Teil 1 (Urheber (mir) unbekannt:
In einem sonnigen Fischerdorf legt ein Fischer mit seinem kleinen Boot am Pier an. Er hat einen großen Thunfisch gefangen. Ein Berater, der gerade Urlaub macht, beobachtet den Fischer bereits seit einigen Tagen. Er gratuliert ihm zum heutigen Fang und fragt: „Wie lange warst Du auf See, um diesen Fisch zu fangen?“
Der Fischer antwortet: „Nur ein paar Stündchen.“
Daraufhin fragt der Berater: „Warum bleibst Du nicht länger auf See, um mehr Fische zu fangen?“
Der Fischer erwidert: „Dieser Fang reicht mir, um meine Familie für ein paar Tage zu versorgen.“
Der Berater ist verwundert: „Was tust Du denn mit dem Rest des Tages?“
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Die Anekdote stammt von Heinrich Böll.
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@Erklärbär
NEIN, Ahnungslos, aber voller Überzeugung – oh mein Gott.
Obwohl die Geschichte nicht direkt von Heinrich Böll stammt, basiert sie auf ähnlichen Themen, die er in seinen Werken, insbesondere in der „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“, behandelt hat. Die Geschichte wird oft mit seiner Arbeit in Verbindung gebracht, da sie seine Kritik an der Leistungsgesellschaft und der Konsumorientierung der Gesellschaft widerspiegelt.
Die Geschichte vom Fischer und dem Geschäftsmann ist eine Anekdote, die oft Heinrich Böll zugeschrieben wird, obwohl sie keine explizite Anekdote in seinem Werk ist. Die Geschichte, die eine ähnliche Thematik wie seine „Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral“ behandelt, handelt von einem Geschäftsmann, der einen Fischer trifft und ihm Ratschläge gibt, um seine Fangmethoden zu verbessern, um mehr Geld zu verdienen.
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Diese Diskussion erscheint mir eher als ein Zeichen unserer wohlstandsverwöhnten Gesellschaft. Wer leben will, muss halt immer noch arbeiten, das war in der Menschheitsgeschichte noch nie anders. Wie viel jemand arbeitet bzw. wie gut er leben will, muss jeder für sich entscheiden, aber nur faul zu sein bedeutet nichts anderes, als dass andere dafür bezahlen müssen und das sehe ich nicht ein.
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Warum schreibt Hanspeter Gautschin diesen Kommentar, wenn Faulheit angesagt ist? Vermutlich weil er weiss, dass Nichtstun den Herrn Alzheimer rufen könnte?
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Es gibt kein Recht auf Faulheit. Wer bei mir im Betrieb durchhängt, der fliegt sofort.
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Das glaub ich dir sofort, allerdings ändert das nix am Recht auf Faulheit.
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😏 In den heiligen Hallen der Finma scheint die Luft wohl besonders leicht zu sei nicht etwa, weil man dort flache Hierarchien lebt, sondern weil der Druck offenbar ganz elegant nach unten delegiert wird. 600 Mitarbeitende, und alle scheinbar am Zenit ihrer Gelassenheit… solange sie performen wie Investmentbanker auf Koffein.
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Bin voll einverstanden! Aber sogar „Nichtstun“ muss gelernt werden, damit es nicht einfach zu Leere und Langeweile verkommt.
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Schon wieder einer, der gerne das Leistungsprinzip aushebeln möchte. Das geht nur mit sehr viel Geld für eine bestimmte Dauer. Dann ist das Geld weg und die Realität kommt knallhart zurück. Europa mit seinen unglaublich immensen Sozialausgaben exerziert das momentan durch. Alles auf Pump finanziert. Die Bruchlandung ist absehbar. Eine Gemeinschaft, ein Land von Faulen kann nicht mehr sozial sein und den wirklichen Schwachen helfen. Das mindeste ist, dass die Faulen der Allgemeinheit nicht auf der Tasche liegen. Auch im Alter nicht, wenn die Rente wegen Teilzeit und endlosen Time-Outs nicht mehr reicht. Denn sie haben ihren Beitrag an die Allgemeinheit nicht geleistet.
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Leider haben sie die Problematik in keinster Art und Weise intellektuell erfasst!
Was kostet denn die Gesellschaft – also uns – die Arbeitsausfälle aufgrund von Burnouts? Was kosten uns psychologische und psychiatrische Behandlungen/Begleitungen? Was kosten die unnützen und schädlichen Psychopharmaka? Warum werden wohl die KK-Prämien von Jahr zu Jahr erhöht???
Die meisten Menschen sind derart in ihrem Hamsterrad gefangen, dass sie nicht mal auf die Idee kommen das ganze System mal zu hinterfragen. Und dies ist so gewollt: wer sich Zeit nimmt sich über das System Gedanken zu machen ist aus Systemsicht gefährlich, da Erkenntnisse über die Sinnhaftigkeit genährt werden könnten…
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Du kannst mal damit anfangen, keine überrissene CH-Miete, KK und Steuern mehr zu zahlen. Solange das inländische Betreibungsamt dich beherrscht über Lohnpfändungen, kannst du sowieso nix tun. Oder werde politisch aktiv, dass überall und ohne Vorschriften billig gebaut werden kann für die 20-Mio. Schweiz.
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Der Artikel trifft ins Schwarze. Ich lebe seit 5 Jahren in Südamerika und noch nie hat mich jemand nach meinem Job gefragt. Die Familie steht im Mittelpunkt. Den Älteren wird Respekt gezollt von den Jungen und kaum jemand definiert sich über seine Arbeit. Die macht man einfach, um seinen Alltag zu finanzieren. Aber jeder weiss, dass er bloss Sklave ist und seine Zeit verkauft. Wenigen kommt es in den Sinn, die Hierarchie-Leiter hochzuklettern, um Super-Sklave zu werden. Wie ignorant der Westen doch ist, zu meinen, der Job oder besser gesagt die Höhe des Einkommens definiert den Wert eines Menschen. Ich brauchte 50 Jahre um das zu begreifen. Jedoch in der Schweiz lernte ich es nicht, erst in den so genannten „Drittweltländern“.
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Bravo ! Sehr gut geschrieben.
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Der Primarlehrer hatte schon recht. Faulheit muss man sich leisten können, nur wenige sind Fils/Filles à papa. Alle andern Faulen landen schon früh in der Sozialhilfe. Ist das etwa erstrebenswert? Es ist auch ein Trugschluss zu glauben, das Leben beginne mit dem Eintritt ins Rentenalter. Die meisten Rentner langweilen sich nämlich, verbringen viel Zeit in Restaurants, Einkaufszentren, schauen schon vormittags TV. Altersturnen eine Stunde pro Woche, Seniorenwanderungen nur alle paar Wochen, das E-Bike steht von November bis März im Keller. Kenne das von Altersgenossen. Nicht meine Welt. Arbeite gerne weiter, wenn auch reduziert.
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nicht richtig, eher die Mehrzahl der Pensionisten kurvt auf dem Renngöppel oder Batterievelo über alle möglichen und unmöglichen Wege
davon wie die letzten Nasen der Tour de Suisse. Mit Originalmontur und darauf Redbull und Samsung Werbung. Wollen Fitness erwirken und 150 Jahre alt werden. Lachnummern.
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Herrlich geschrieben, Herr Gautschin!! Ich würde das gerne so wie Sie formulieren können.
Sie und Herr René Zeyer (Betreiber von http://www.zackbum.ch) zählen zu meinen Lieblingsautoren hier.-
Ich kann mir nur anschliessen. Die beiden, nicht 20-Minuten-Journalisten, aber halt etwas im Kopf (und auch feiner Humor( haben mehr erlebt als mancher „Journalist “ vom Tages-Anzeiger („20 Sekunden“… 😉). Bitte weiter so
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Toll, Hans Gerhard, dass du dich deiner eigenen Meinung anschliessen kannst. Ist in der heutigen Zeit alles andere als selbstverständlich.
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„Hans Gerhard“ a.k.a. R.Z., der jeden Tag einen Link auf sein Blöglein pfostiert, im Irrglauben, das erhöhe sein Google-Ranking oder gar seine Relevanz. Jöööh.
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Stress durch UeberVerantwortung, Laerm, Zeit-& Leistungsdruck o. Geldnot hat nicht nur auf die Betroffene Person stark négative Auswirkung, das Gesamte resoniert auch 1:1 mit dessen ganzem Umfeld.☘️ noch ein weiterer, hilfreicher Anti-Stress Tip – 100% ohne MEDIKAMENT (pre&post & burn-out proofed 🙏🏼🥸) = Kat. „Self Activation“.
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Ja genau, das nervt. Fast jeder Pensionär unterliegt dem Wahn „noch ein bisschen weiter zu machen“. „Was du machst nicht weiter?“ Fauler Sack…Indisches Sprichwort: binde einen Elefanten 3 Jahre an eine Kette, dann nimm die Kette weg: der Elefant bleibt dort stehen, für immer…
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Auch ein Burnout ist hilfreich, wie jede Krise. Dass natürlich die Faulen darüber insgeheim frohlocken und mahnen, dass Sie es schon immer richtig gemacht haben hilft nur der Anpassung ans faule Mittelmass.
Wichtig ist, sich von der Linerität, der erfolgreichen Planbarkeit zu lösen. Jeder hat ups and downs. Die Klugen lernen die anderen Jammern und Warnen.-
Die Burnouts häufen sich mit dem allgemeinen Abfall der körperlichen Fitness einhergehend. Der Mensch ist nicht zum Sesselsitzen / Iphone glotzen gebaut. Die Muskeln müssen gefordert werden, sonst werden sie abgebaut. Die Faulen sind weniger fit und haben bei geistigen Krisen weniger körperliche Widerstandskraft. Der Mensch eine Einheit aus Körper und Geist. Das ist so und wird die nächsten 100000 Jahre auch so bleiben.
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Hermann Hesses ‚Kunst des Müßiggangs‘ sei jedem ans Herz gelegt, der mehr zum Thema wissen will. Mein Credo: Work smart, not hard. Das funktioniert bei mir als halb-domestiziertem, digitalen Nomaden ausgesprochen gut!
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Nun, Spyris Geissenpeter lief einst beständig seinen Ziegen voraus und nach, und er stellte sicher, dass kein Zicklein irgendwo runterfiel und nicht wieder selber hochkam. Dazwischen fand der Peter wohl aber Zeit, sich existentiell eigenen Fragen zu stellen. Er war keinem übertönenden Solidaritätsgegröle im In- und Ausland ausgesetzt, seinen Rhytmus bestimmte er selbst, und von künstlich geschaffenem Dichte-, Wohnraum- und Fortbewegungsstress, von unsicheren Bahnhöfen, teuren Stillräumen im hohen Regierungshaus zu Bern oder geisteskranken Einrichtungen wie Verrichtungsboxen oder gar einer Generationenschuld gegenüber unbekannten Nationen im ausländischen Osten oder Süden hatte er noch nie gehört.
Natürlich sind die modernen Pensionierungsgrenzen ein Witz, und sie werden der Vor-X-Gen aber sogar gegönnt. Aber die Muse ist systembedingt vorgegeben.
Was kommt, ist nicht Faulheit, aber ein Prekariat, das auf den Strassen ausgefochten werden wird.-
Ich bekomme „Arbeit muss sich wieder lohnen“ und „Mindestlohn ist viel zu hoch“ einfach nicht zusammen.
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@Mörg
Das ist so, weil sich jeder Troll immer nur im Rahmen des Gegebenen bewegt. Aber Blöde gibt’s immer und überall, und sie sind halt fast immer in der Mehrheit.
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Burnout entsteht nicht unbedingt durch Überarbeitung. Sondern durch sinnentleerte und frembestimmte Tätigkeiten für ausländische Shareholder und schlechte Führungskräfte, die ihre Mitarbeiter wie dressierte Affen behandeln. Den medizinisch-pharmazeutischen Komplex freut’s.
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Das stimmt nur zum Teil – denn wenn der Affe klüger wäre, würde er sich nicht in diese Abhängigkeit begeben und vielleicht nicht im Juhee ein Haus kaufen mit einer grossen Hypothek, die im tagtäglich im Nacken sitzt.
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Ach bitte..natürlich entsteht es durch Überarbeitung. Gerade deswegen empfindet man dann alles als „sinnentleert“. Man muss funktionieren, kann aber nicht mehr.
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Da kommt mir der Spruch in den Sinn:
In unserer Mitte leben viele Leute, die mit Geld, das sie nicht haben, Dinge kaufen, die sie nicht brauchen, um Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen…
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Viele Probleme der Schweiz werden durch das Altersvorsorgesystem mit den 3 Säulen verursacht. Dorthin gehen Unmengen an Geld, dort wird von Dritten profitiert – darum sind auch so viele Immobilien unter den Institutionellen, darum sind die Mieten so teuer, darum finden ü50er kaum eine Stelle etc. etc. Man müsste alles umstülpen und neu aufgleisen. Bloss wirds dazu nicht kommen, denn die Macht ist hier in der Schweiz ganz sicher nicht beim einzelnen Individuum – auch wenn uns das immer wieder vogegaukelt wird.
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Es gab mal eine Volkspensionsabstimmung vor über 50 Jahren, welche genau diese Probleme wohl gelöst hätte. Aber sie kam aus der falschen politischen Ecke und das Geschäft des Jahrhunderts wurde realisiert.
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Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen nicht mehr ihr „eigenes“ Leben leben. Stattdessen wird krampfhaft und bis ins Lächerliche versucht, mehr zu sein/haben, als man ist/hat. Zumindest für die Psychiater ist dies eine lukrative Entwicklung
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immerzu arbeiten ist nicht gesund, faulheit aber genausowenig. werden körperliche und geistige fähigkeiten über längere zeit nicht genutzt, dann baut der körper diese ab. „use it or lose it“, unser körper ist unglaublich effizient, was nicht gebraucht wird wird abgebaut.
fazit: zuviel faulheit ist genauso ungesund wie zuviel arbeit.-
Hat ja schon Paracelsus gesagt: Es ist die Dosis, die das Gift ausmacht
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Burnout entsteht nicht unbedingt durch Überarbeitung. Sondern durch sinnentleerte und frembestimmte Tätigkeiten für ausländische Shareholder und schlechte Führungskräfte, die ihre…
Da kommt mir der Spruch in den Sinn: In unserer Mitte leben viele Leute, die mit Geld, das sie nicht…
Vielen Dank für diesen Beitrag! Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen nicht mehr ihr „eigenes“ Leben leben. Stattdessen wird…