Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) ist seit 1. August mit doppelter Interims-Führung im Geschäft.
Never heard of bei einer Schweizer Staatsbank.
Das war noch nicht alles. Heute früh teilte die BLKB mit, sie trenne sich vom CEO ihrer Zürcher Radicant-Banktochter.
Damit steht auch die Radicant führungslos da.
Ein einmaliges Desaster. CEO BLKB a.i., Präsident BLKB a.i., CEO Radicant gesucht.

Und die Verantwortlichen? Auf und davon. BLKB-Chef John Häfelfinger und sein Präsident Thomas Schneider behalten ihre Boni und Honorare – und geniessen den Karriere-Abend.
Bei der Radicant dürfte der abspringende Anton Stadelmann ebenfalls keinen Rappen seines Lohns und seiner Performance-Aktien zurückgeben müssen.
Dabei hat er diesen Bonus für einen Deal gekriegt, der als das mieseste Geschäft des Jahres in die Geschichte eingeht.
Wenn nicht des Jahrzehnts.
Die BLKB hatte für ihre Radicant die Numarics gekauft, eine Bluffer-Fintech-Bude, die in Pristina mit Excels so tat, als ob sie digital wäre.

Radicant-Chef Anton Stadelmann und sein Finanzchef, der schon zuvor zur VP Bank im Ländle abgerauscht war, hatten irgendwo hingeschaut.
Aber offensichtlich nicht in die echten Bücher der Numarics. Eine Due Diligence, die diesen Namen verdient, gabs kaum.
Sonst hätten die beiden die Finger von der Numarics gelassen. Stattdessen empfahlen sie letzten Herbst, diese für teures Geld zu kaufen.
Und ihre Bosse Häfelfinger und Schneider in Liestal, wo die Radicant-Mutter BLKB ihren Sitz hat, stellten scheinbar auch keine kritischen Fragen.
Vielmehr gaben sie grünes Licht für den Kauf der Numarics, bei der zuvor schon zentrale Figuren über Bord gesprungen waren – um gleich eine Konkurrenz auf die Beine zu stellen.
Alles komplett schräg. Doch Radicant-Boss Stadelmann, der von der Swiss Banking Digital-App Twint eingewechselt worden war, spielte noch den Siebensiech.
Im Juni trat er an einem Kader-Workshop der BLKB auf die Bühne und lobte den Numarics-Deal in den höchsten Tönen.
Auf die Frage, wann denn New Radicant endlich schwarze Zahlen schreiben würde, meinte Stadelmann lapidar, er und seine Mitstreiter hätten das „schon im Griff“.

Wenige Tage später war Schluss. Der BLKB-VR zog Anfang Juli die Notbremse, schrieb die Rekordsumme von über 100 Millionen ab – und gab die Trennung von Präsident und CEO per 2026 bekannt.
Damals brannte die Hütte schon lichterloh. Nur drei Wochen später musste die BLKB das sofortige Ende der zwei Top-Führungskräfte verkünden.
Die BLKB ist in Echtzeit am Zerfallen. Ihre ganze Strategie war darauf ausgebaut, mit der selbst gebastelten Radicant im Banking der Zukunft zu reüssieren.
Als sich abzeichnete, dass die Tochter stattdessen zu einem Fass ohne Boden wurde, machten die Verantwortlichen einfach stur weiter.
Am Ende haben sie rund 200 Millionen Franken verpulvert. Viel Geld, das jetzt fehlt für die Zukunft. Die BLKB hat zwar genug Kapital, doch sie ist in eine veritable Vertrauenskrise geschlittert.
Die Medienstelle der BLKB schickte nach Publikation Folgendes:
die bl kb sollte von der bs km übernommen werden und fertig.
Diesen Vorschlag finde ich gar nicht so schlecht. Nachdem die BLKB eine Geschäftsstelle in Basel-Stadt eröffnete, soll die BLKB von der BKB übernommen werden. Haha (kleiner Sarkasmus). Der Migrations-Aufwand der Informatik-Systeme dürfte sich ziemlich sicher in Grenzen halten. Schliesslich sind beide Banken Kunden von Avaloq.
Go woke go broke.
endlich, anton stadelmann jun. und senior können es einfach nicht
Erfreulich, dass A. Stadelmann geht, gerne „rascher“. Er ist verantwortlich für das mieseste Geschäft, daher wurde längst in IP seine „sofortige Abberufung“ gefordert.
Wieviel Geld der Stadelmann für seine Geldverbrennungsanlage
Radicant bekommen hat, bleibt geheim.
Bleibt nur zu hoffen, dass die BLKB in Zukunft nicht mehr solche Horror Investitionen trifft.
Ich warte noch immer auf den Tag an dem es im Schweizer Banking positive News gibt. Damit meine ich nicht, dass man eine Klage abwehren konnte oder wieder einen neuen Top Manager eingestellt hat und die Bonis nach oben geschraubt wurden.
Eventuell wären auch keine News von Banken die besten News. So wie vor vielen Jahren.
Schauen wir mal, wer da als BLKB-Vertreter die ganze Zeit im VR der Radicant Einsitz hatte: BLKB-Bankrat Primavesi (VRP) und BLKB-Finanzchef Pertoldi. Während Primavesi Ende Jahr (warum nicht sofort?! bleibt er im Bankrat?) zurücktritt, ist es um Pertoldi gegen aussen sehr ruhig. Dürfte sich aber bald ändern…
Wer erinnert sich noch an den Fall der ehemaligen Solothurner Kantonalbank, die anfangs der 90-er Jahre bankrott ging, dann vom ehemaligen Bankverein übernommen wurde und seit 2003 zur Bâloise Holding gehört unter dem Namen „Baloise Bank Soba“? Damals ging es unter anderem um faule Kredite (u.a. mit Werner K. Rey) und Selbstüberschätzung (bei der Übernahme der Bank in Kriegstetten). Solothurn ist (bis heute wenigstens noch) der einzige Kanton ohne eigene Kantonalbank.
Sounds familiar?
und auch Kanton Appenzell AR!
Es gibt nur Eines: sofort schliessen und abwickeln: Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende! Heute noch!
Die letzte Chance für BLKB – sofort Iqbal Khan engagieren; der wird den den Job der alten Crew mit aller Konsequnez „zu End“ führen. Die BLKB braucht jetz Geschichte nicht Lamentis???
Vo Schönebuech bis Ammel,
vom Bölche bis zum Rhy,
Aadie „mir wei luege“,
Basel schluggt das Bänggli glyy
Frau Bankrats-Vizepräsidentin a. I. Nadia Tarolli lässt sich in der Pressemitteilung wie folgt zitieren: A. Stadelmann hat unter seiner Führung dank des innovativen Angebots die Kundenbasis massgeblich ausgebaut. Man dankt für den grossen Einsatz und die Fortschritte! Und nun trennt man sich und schreibt im grossen Stil Millionen ab – Was für ein Hohn! So werden unerfolgreiche Führungskräfte in den Himmel gelobt. Ein Schema welches für radicant und auch die BLKB gilt – Bankrat eingeschlossen! Warum ist eigentlich Herr Primavesi noch Bankrat bei der BLKB?
Tarolli war/ist involviert (Risk). Ausser VR-Mandate sammeln läuft da nicht sonderlich viel…
Frau Bankrats-Vizepräsidentin a. I. Advokatin Nadia Tarolli dipl. Steuerexpertin ist eine Zumutung für „Zertifikat-Besitzende“ – darunter die Steuerzahler des Kanton Basel-Land.
Als Bankrat würde ich verlangen:
Bankrat Herr Primavesi ist seinen Geschäftspflichten nicht nachgekommen, von ihm wird „Schadenersatz“ gefordert.
Dem CEO A. Stadelmann von radicant wird gekündigt. Vermutlich Kündigungsfrist von 6 Monaten, daher geht er Ende Februar 2026.
Dem Regierungsrat Basel Land ist zu raten:
Bankrats-Vizepräsidentin a. I. Advokatin Nadia Tarolli aus dem Bankrat zu entlassen.
Der Regierungsrat wäre gut beraten, wenn er auch Frau Tarolli aus Amt, Brot und Würde entlassen würde.
Wie gehabt: die Führungscrew seilt sich (samt Boni und oder irgendwelche Verantwortung zu übernehmen) ab. Dass die BLKB nur ein paa Köpfe absägen muss ist klar, denn die eingefahreren Verluste gingen ans Eingemachte.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Hochmut kam bekanntlich vorher…. so viele Warner, die einfach stoisch ignoriert wurden, bekommen nun doch recht. Am Schluss muss man diese Radicant wohl einfach „abwickeln“ und insgesamt 300 Mio abschreiben. Das ist dann in etwa so viel, wie der Fehlkauf der Atag Asset Management gekostet hat…
@dbeast: Und den vorschnellen Verkauf von Swissquote nicht vergessen! Über den Markt verkauft bei ca. CHF 40 – 45 und somit den sensationellen Anstieg auf gegen CHF 560 verpasst! Da kommen dann auch nochmals gut 200 – 300 Mio. an entgangenen Kursgewinnen hinzu (ohne Dividenden!). Was morgen zählt – dies einer von vielen Slogans der BLKB. Es wäre sicherlich interessant zu wissen wer diesen Verkauf angeordnet hat. Da gibt es ganz sicher Protokolle, so wie von der ganzen radicant-Geschichte auch. Dies müsste eine PUK aufrollen. Man darf gespannt sein welche Namen dann dort auftauchen.
Es muss über strafrechtliche Konsequenzen nachgedacht werden. Dieser Deal mit Pristina stinkt zum Himmel. Und die Schuldigen bei Radicant sind doch ganz andere
Mal schauen wen die BLKB nun aus dem Hut zaubert was das aufräumen der Altlasten angeht. Die ehemaligen Verantwortlichen haben sich nebenbei mit einem guten Salär und dem Bonus aus dem Staub gemacht, und ob diese jemals zur Verantwortung gezogen werden darf massiv bezweifelt werden.
Im Staatswesen scheinen alle Inkompetenten ein gutes Einkommen zu finden. Aber dass diese auch noch den Bonus mitnehmen können ist eine bodenlose Frechheit. Der verantwortliche und zuständige Politiker sollte man auch schicken!
Die Geschichte wiederholt sich immer wieder: Da gibt es Leute, die einen schönen Schein aufbauen und diesen anderen schmackhaft machen können, die so was eigentlich gar nicht benötigen, aber viel Geld haben und gerne etwas „bewegen“ möchten. Wenn dann der Schein kurze Zeit später zusammenfällt, ist das Geld weg und die verantwortlichen Personen für den Kauf müssen gehen. Den effektiven Schaden haben die Aktionäre oder Genossenschafter. Und alles geht weiter bis zum nächsten gleichartigen Fall. Ob man dies als Geschäftsrisiko oder eher Dummheit bezeichnen mag, ist Ansichtssache.
Beat Oberlin hat Häfelfinger eine Bank im Top-Zustand hinterlassen. Gute Marktposition, Kosten im Griff, ein paar (günstige!) Innovationsschritte im digitalen Bereich.
Da konnte man eigentlich wirklich nichts falsch machen.
Aber nein, der John sah sich zu Höherem berufen.
Eigentlich alles: In unserem Lobbyisten-Staat kommen Hasardeure, denen nur das eigene Portemonnaie wichtig ist, eigentlich immer davon mit ihrer Beute. Ganz egal, ob sie nur verbrannte Erde zurückgelassen haben. Man schmeisst ihnen sogar die Boni hinterher.
Es ist ganz einfach: Wenn in den nächsten Jahren nicht rigoros in der Politik, der Justiz und eben auch in der Wirtschaft aufgeräumt wird, dann wird es die Schweiz früher oder später nicht mehr geben. Im Moment spricht sehr viel dafür, dass es nicht gut kommt.
Ob es die BLKB in zwei Jahren noch gibt?
Eine ungetreue Geschäftsführung liegt vor, wenn eine Person, die aufgrund eines Gesetzes oder Vertrags die Pflicht hat, fremdes Vermögen zu verwalten, diese Pflicht verletzt und dadurch einen Vermögensschaden verursacht. Es handelt sich um ein Vermögensdelikt, das im Schweizerischen Strafgesetzbuch (StGB) unter Artikel 158 geregelt ist.
Wo bleibt die FINMA?! Wo bleibt die Justiz?!
… und Verantwortliche gibt es, wie üblich, keine. Wieso auch? Die Belohnung stapelt sich bereits im Rollkoffer.
Ich frage mich langsam, ob ein Typ wie Donald Trump Fluch oder Segen ist. Zum x-mal gibt es sogenannte Mänägerli welche Ärger machen, Geld vernichten und zum x-mal muss schlussendlich die Allgemeinheit die Konsequenzen tragen. Die sogenannten Verantwortlichen gehen von dannen als wäre nichts geschehen, die Taschen voll mit Kohle (Bonus, goldener Fallschirm, Abgangsentschädigung! etc). Schuldeingeständnis: Fehlanzeige. Reue: Fehlanzeige. Schliesslich tragen ja immer die anderen die Schuld. Bei Donald würde es heissen: „You are fired immediately, with no claim to anything“.
‚Zerfall der Bank‘?: Ein ehemaliger Swisscom-Techniker ist nun CEO (a.i) der BLKB.
Eine Zeitung die trotz ihres Namens oft einen vernebelten Blick hat, bezeichnete den abtretenden CEO als umsichtig Banker, der die Bank entstaubt hätte, unteranderem weil er die Kravattenpflicht abschaffte. Das einzige was in den letzten Jahren abgeschafft wurde, war der Dienst am Kunden.
Und zu guter Letzt gibt nun auch noch die Pressestelle der BLKB Ihren „Senf“ ab. „Geschäftsschädigende Aussage“, kann man unter Punkt 3 der oben erwähnten Richtigstellung nachlesen. Geschäftsschädigend waren die unseriösen Verhaltenspraktiken der GL sowie des Bankrats der BLKB. Abenteuer radicant – bis jetzt 150 Mio. bekannt, Verkauf Anteil an Swissquote welcher heute 200 – 300 Mio. an Mehrwert generieren würde und Stellenausbau beim Stammhaus unter der Ära Häfelfinger von gegen 30 – 50% je nach Darstellung. Entgangener(Buch-)Gewinn und Mehrkosten – das ist Geschäftsschädigend!
Bankrat Schmidli, Küsnacht, der technisches Verständnis für IT hat, ist gerade ziemlich ruhig. Warum duckt er sich weg in der Krise?
Er nennt sich im Netz Unternehmensberater aber die BLKB scheint er nicht beraten zu können.