Die Berner Mobiliar ist eine Genossenschaft. Eine Ideal-Form, wenn gut geführt. Ein Nightmare, falls nicht.
Siehe Raiffeisen. Siehe Migros. Siehe jetzt Mobiliar.
Die „Mobi“, wie sich der Berner Versicherer gerne nennt, hat eines der grössten schwarzen Löcher der Neuzeit angerichtet.
Mit unzähligen Fintech-Startups, die hoffnungsfroh klangen und sagenhaft missrieten.
Aktueller Höhepunkt ist Companjon. Mit Holding-Sitz im steuergünstigen Dublin Irland wollten die Berner Partnerfirmen „Add-on“-Digital-Versicherungen schmackhaft machen.
Fürs Reisen beispielsweise.
Die Zuständigen sahen The Sky als Grenze. Sie klotzten. Mehrere Firmen entstanden, neben Irland in Deutschland und Litauen.
Statt zuerst mal die Schweiz zu testen, musste es gleich Europa sein.
Das Ergebnis ist ein Fiasko erster Güte. Am 1. Juli meldete die Mobi-Spitze kleinlaut, Companjon würde eingestellt. Reissleine gezogen – notfallmässig.
„(I)m Einklang mit unserer Strategie ‚Avantage 2030‘ und dem Fokus auf das Versicherungs- und Vorsorgegeschäft in der Schweiz“, sagt eine Sprecherin auf Anfrage.
Es ist nur die Spitze des Abgrunds.
„Im Zusammenhang mit unserem Fokus aufs Kerngeschäft haben wir Flatfox, Klara und Trianon verkauft sowie Liiva und foundera eingestellt.“
Wie hoch ist das Loch bei Companjon? Insgesamt?
„Wir publizieren keine Zahlen zu unseren Beteiligungen, die über die Informationen im Geschäftsbericht hinausgehen.“
Laut Insider verliert die Mobiliar allein mit der Companjon 100 Millionen. Entsprechend summiert sich der totale Ausfall mit allen eingestellten Digital-Ventures auf noch mehr.
Das Löcherstopfen muss ein Ausmass erreicht haben, bei dem es ums Ganze geht. Stop-loss, now.
Die Verantwortlichen sind fein raus. Companjon-Chef war ein hoher Boston Consulting-Manager. Er hat seinen Reibach dank guten Löhnen und Boni bei Companjon längst gemacht.
Ein anderer wurde befördert. Er sitzt jetzt auf dem Präsidentenstuhl der Postfinance. Lustig ist das Berner Geschäftsleben – insbesondere bei Genossenschaften und Staatsriesen.
9 von 10 Startups funktionieren nunmal nicht. Sollte man eigentlich wissen.
Fintech’s sind die Memecoins der Startup Szene. Overcool, futuristisch, extrem exponentiell, the sky is the limit, profits in weiter Ferne.
Und hoch spekulativ, wenn’s klappt der Sechser im Lotto, aber in 99.999% der Fälle ein Flop. Ausser man spielt mit fremden Geld. Dann wars einfach nur lustiger Zeitvertreib.
Schuster bleib bei deiner Leiste. Wer lässt solchen Unsinn eigentlich zu ? Ein Coiffeur ist und bleibt ein Coiffeur und ein Versicherer für das Mobiliar soll das Mobiliar versichern und sicher nicht in der IT Branche, wo sich schon viele die Finger verbrannt haben, mitmischen. New Market lässt grüssen oder ist das noch nicht in Bern angekommen nach 25 Jahren ?
Verluste gehören dazu, wenn man in Start ups investiert. 9 von 10 werden es nicht schaffen. Die Förderung & Finanzierung von Start ups ist wichtig, weil es eine unternehmerische Kultur fördert und Leute inspiriert. Die USA ist hierfür das beste Beispiel. Die Schweiz ist gut positioniert mit guten Unis & Hochschulen, attraktivem Steuersystem, Anziehungskraft aus dem Ausland.
Nullnummer CFO Flückiger wird’s dann schon richten🤣 hoffentlich weiss er mittlerweile der Unterschied zwischen Bilanz und Erfolgsrechnung.
Dem F. würde ich nicht mal 10.— zum verwalten anvertrauen. Wenn solche Typen in solchen eigentlich Wichtigen Posten sind, wird mir Angst und Bange!
War bei der Zurich auf dem Abstellgleis und alle waren froh, dass ihn tatsächlich jemand wollte. Wie er auf eine solche Position kommt, ist und bleibt mir ein Rätsel. Weiterer Schaden vorprogrammiert.
Diese andauernde digitale Wachstumsgier oder Wachstumseuphorie. Die Berner Mobiliar ist ins gleiche Fettnäpfchen geraten wie die BLKB.
Man wollte mit Fin Tech Start Ups eine neue Welt erobern. Aber es hat nicht funktioniert. Und man hat 100 Millionen in den Sand gesetzt. Erbärmlich!!
Man wollte halt cool sein und im hippen Startup Business mitmischen, wie viele Corporates aus dem regulierten geschützten Umfeld in Staatsnähe. Aber im Gegensatz zu einem VC Fund legen diese Firmen ja keine Rechenschaft ab. Unglaublich, diese Dilletanz.
Investition in Startups ist Casino. Keiner weiss wirklich, ob das Geld in einigen Monaten weg ist oder sich in 10 Jahren vervielfacht hat. Hinterher klug reden („War doch klar dass die Bude pleitegeht!“ oder „Wie konnte man nur die Chance verpassen, in dieses aussichtsreiche Unternehmen zu investieren und 1000% Gewinn zu machen?“) ist zu einfach. Es gibt ein altes Foto der ersten Apple-Belegschaft. Wer um Himmels Willen wäre so verrückt, diesen Typen auch nur 20 Dollar zu überlassen? Aber auch Verrückte können mal Recht haben.
Diesen Managern ist es schlicht langweilig. Das Tagesgeschäft läuft quasi von alleine. So hat man Zeit und zusammen mit der vollen Kasse kommt man auf komische Ideen. Bis es klar wird, dass es ein Reinfall ist, gehen einige Jahre vorbei. Länger wollte man sowieso nicht an der Spitze bleiben. Für den Rest des Lebens hat man dann genügend Geld. Und der angekratzte Ruf ist auch nicht weiter tragisch. Damit lebt schliesslich auch jeder Politiker ganz gut. Deshalb wiederholen sich solche Geschichten regelmässig.
So wird sich die Schweiz in Luft auflösen.
Global klotzen, statt lokal kleckern?
Studierte IdealistInnen scheiterten schon immer an den Realitäten der Gegenwart.
Die Schweiz ist mit der Strategie „Never the first, but always the second“ wohlhabend geworden.
Jetzt fängt das bei der Mobiliar auch an?! Auch nur noch Idioten oben drin? Als Kunde sollte man sofort alles kündigen!
Wie immer bei diesen Damen und Herren: Dummheit und Gier frisst Hirn!!!
Und der dumme Kunde darf dann die Prämienerhöhung zahlen!
Unglaublich!!!
Das ist noch nicht das Ende… Nun will die Mobiliar wohl ihren Anteil an der Swiss Marketplace Group vergolden. Dass die Kunden der Marktplätze dafür geschröpft werden, ist der Genossenschaft wohl egal.
Und bei der von Ringier (auch beteiligt) hochgelobten Carvolution trägt die Mobi das Risiko der Fahrzeugflotte…. Einer muss die Autos ja finanzieren.