Die Dollar-Derivate-Verluste bei Zürcher Baugenossenschaften, den „Guten“ im überhitzten Wohnungsmarkt der grössten Schweizer Stadt, weiten sich aus.
Nach den über 4,5 Millionen Verlusten mit sogenannten „Currency-Swaps“ bei der Genossenschaft der „Baufreunde“ tauchen weitere Abstürze auf.
Die Baugenossenschaft Rotach hat knapp 1,5 Millionen mit solchen Finanz-Vehikeln als Minus ausgewiesen.
Der „Sunnige Hof“, eine dritte Zürcher Baugenossenschaft, hatte 2023 mit solchen Dollar-Derivaten 1,9 Millionen Verlust erlitten.
Die UBS begann damals ihre Offensive mit hoch gefährlichen, undurchsichtigen Dollar-Produkten. Hunderte Privatkunden im Schweizer Private Banking haben teils horrende Verluste damit erlitten.
Die Baugenossenschaften waren schon früher auf den „Geschmack“ mit Dollar-Swaps gekommen. Eine Zeitlang erzielten sie mit diesen einen Zusatzgewinn.
Als der Wind drehte, verwandelte sich das Plus in ein Minus. Je nachdem, wie weit der finanzielle Schnauf reichte, mussten die Baugenossenschaften die Verluste auf dem Papier realisieren.
Cut the Losses, heisst das im Jargon.
Bei allen drei erwähnten Baugenossenschaften war der gleiche Revisor am Drücker. Er gehört zu den hohen Bücherexperten der BDO, der Nummer 5 im Schweizer Markt.
Gegen die BDO soll die Revisionsaufsicht in Bern (RAB) ein Verfahren eröffnet haben. Die RAB hält sich dazu bedeckt.
„Wir können Ihnen aus Gründen des Amtsgeheimnisses leider keine weitergehenden Informationen zukommen lassen“, heisst es in Bern.
Der BDO-Revisor hat bei den „Baufreunden“ das Mandat überraschend diesen Frühsommer niedergelegt. Die Genossenschafter wurden nur kurz zuvor ins Bild gesetzt.
Ein Jahr zuvor gab es eine Prüfung der Bücher durch die BDO. Diese hatte sich zuvor dagegen gewehrt.
„Im besagten Fall war die RAB bereits involviert, wobei keine Beanstandungen gegenüber BDO festgestellt wurden“, meinte eine Sprecherin auf Anfrage.
In den Fokus gerät die Präsidentin der „Baufreunde“, Mia Vorburger. Sie soll den BDO-Revisor, der jetzt sein Mandat niedergelegt hat, seit längerem kenne.

Vorburger arbeitet als Rechtschefin bei „Wohnbaugenossenschaften“ Schweiz, dem Dachverband.
Als hohe Rechtsfrau muss sie um die Problematik der Dollar-Swaps wissen. Gemäss Finma-Regularien müssen die Baugenossenschaften für solche Spezialisten in ihren Reihen haben.
Das war bis vor kurzem laut Kritikern nicht der Fall.
Die Geschäftsleitung der „Baufreunde“ verweist zu Fragen auf die offengelegten Berichte. „Wir sehen keinen Anlass, unsere personellen und strategischen Entscheide zusätzlich zu kommentieren“, sagt die Geschäftsleiterin.
Und dann: „Wir erlauben uns zudem den Hinweis, dass wir künftige Anfragen der Inside Paradeplatz GmbH nicht mehr beantworten werden. Dies betrifft Mitarbeitende und Organe gleichermassen und wir bitten Sie um Kenntnisnahme.“
Bei den „Baufreunden“ war es an der Jahresversammlung 2025 im Juni zu einem Eklat gekommen. Die Leitung hatte einem Kritiker, der Fragen zu den Dollar-Swaps gestellt hatte, Mitgliedschaft und Wohnung gekündigt.
Nach hitzigen Debatten stellte sich eine Mehrheit hinter Vorburger und ihre Vorstands-Kollegen. Eine nicht kleine Minderheit opponierte gegen die Sanktionierung des aufmüpfigen Genossenschafters.
Anscheinend kann man mit den Mieten in Zürich nix mehr verdienen. Da muss man halt mit dem Geld an der Börse spekulieren gehen.
Gier frisst Hirn von cleveren Bankstern ausgenutzt und die doofe BDO schaut gefällig zu. Wer haftet? Niemand.
Wer meint, dass eine Revisionsgesellschaft für operative Entscheide zuständig ist, zeigt nur seine eigene Beschränktheit.
Operative Entscheide nicht aber beim wegschauen sind sie TOP…
Wieso muss eine BDO überraschend sein Mandat niederlegen, wenn gemäss ihrem eigenem Bericht alles in bester Ordnung ist…
Wie naiv kann man sein….
Allerdings: die sind diese Währungspositionen eingegangen, weil sie zuviel cash ohne ertrag herumliegen hatten. Offenbar verdient man zu gut als WBG.
Bauernregel: da wo viel Geld lockt! wird auch viel Geld verloren. Frage: wo ist das Geld?
genossenschaften sollte man endlich abschaffen.
genossenschaften sind selbesthilfegruppen, aus der landwirtschaft und die braucht es heute nicht mehr.
Abschaffen vielleicht nicht, da viele froh sind um günstige Wohnungen, aber fähige Leute im Vorstand und Geschäftsführung zwingend…
Habe mir mal die Zeit genommen Vorstand und GL der Baufreunde gescannt:
– Präsidentin – Rechtsverdreherin
– Vize – Vorstand – Wirtschaftsinformatiker seit über 12 Jahren dabei
– ex-Finanzvorstand – SBBler seit über 12 Jahren dabei
– Vorstand – Primarlehrerin
– neuer Finanzchef
– neuer Bauspezialist
Geschäftsführerin war mal die Assistentin des alten GF, was hat den die unternehmerisch für Kompetenzen?
Kein wunder…
Soziale Baugenossenschaften, die am Devisenmarkt zocken? Wer sind die Geschädigten? Genau. Die Eigentümer. Also die Genossen Mieter.
Wann spricht der Mieterverband ein Machtwort?
Erinnert an die sog. Eurokredite in CHF. Häuslebauer sollten die Last ihrer Immokredite senken über Kreditaufnahme in CHF. Das ging über Jahre gut, schlussendlich wurde der „Vorteil“ von 2% p.a. mit einer 50% Zusatzbelastung über den starken CHF gourtiert.
„Wir erlauben uns zudem den Hinweis, dass wir künftige Anfragen der Inside Paradeplatz GmbH nicht mehr beantworten werden. Dies betrifft Mitarbeitende und Organe gleichermassen und wir bitten Sie um Kenntnisnahme.“
Das heisst die GL der Baufreunde hat etwas zu verbergen und den Mitarbeitern einen Maulkorb verpasst. Die Genossenschafter sollten einmal genau hinschauen insbesondere auch weil die Stelle das Städischen Delegierten nicht besetzt ist, warum wohl?
Wie kommt eine Baugenossenschaft dazu, in Doller-Derivaten zu spekulieren?
Wenn es zuviel Liquidität gibt: Gäbe es da denn nicht ein paar Wohnungen zu sanieren? Viele Genossenschaftswohnungen könnten dringend mal eine neue Küche oder ein neues Bad vertragen, oder das Haus einen neuen Anstrich.
Und an die „Baufreunde“: Mit den Medien muss man sich auseinandersetzen. Auch wenn es halt mal nicht so gut läuft.
“Baufreunde”, “Sunnige Hof”. Immobiliengenossenschaften, die solche Namen tragen, sind doch von (w)/(f)indigen Anwälten/Innen erfunden worden, weil damit auch auf Staatskosten einfacher abkassiert werden kann.
Wenn IP hier die Revisionsgesellschaft erwähnt, zeugt das von extrem mangelhaftem Wissen. Als würde die Revisionsgesellschaft Empfehlungen oder gar Entscheide bezüglich Derivaten treffen. Sie schaut einzig, dass alles ordnungsgemäss verbucht wurde. Das ist alles.
Luki würde wahrscheinlich auch die Revisionsgesellschaft für mangelhafte Bauqualität oder vernachlässigten Unterhalt der Gebäuden der Baugenossenschaften nennen. Das ist schlicht peinlich.
Herr „Praktiker“ kennt die Aufgaben einer Revisionsgesellschaft nicht so genau.
Die Revisionsgesellschaft hat auch immer zu überprüfen, ob die Statuten solch aussergewöhnlichen Geschäfte überhaupt erlauben. Zudem sollte die Revisionsgesellschaft im Jahresbericht einen Hinweis anbringen, dass die laufenden Dollar-Geschäfte hohe Risiken beinhalten können.
Die Organe der biederen Genossenschaften, wahrscheinlich Kick-back Kassierer, möchten halt auch mal im grossen Finanzcasino mitspielen und sich dabei gross und wichtig fühlen. Was ist noch mal die Kernaufgabe einer Wohnbaugenossenschaft?
BDO Revisor
Es könnte ja sein, dass er diese Produkte „unterstützt“ hatte…..
Seltsamer Artikel: was ist genau der Zusammenhang zwischen den Devisen-Swaps und BDO? Letztere ist ja wohl kaum für die spekulativen Geschäfte der Genossenschaften verantwortlich. BDO muss im Rahmen der (eingeschränkten) Revision prüfen, ob solche Geschäfte korrekt in den Büchern erfasst wurde – mehr hat sie damit nicht zu tun.
Und warum sind „Finma-Regularien“ für Baugenossenschaften gültig?
… Und dann ist gemäss BDO nach einer ordentlichen Revision alles in Ordnung und man muss überraschenderweise das Mandat niederlegen – naiv, dumm!!
Von Finanzen haben sie keine Ahnung ,zugeben möchten sie das aber nicht. Stattdessen werden Medien, die eine Anfrage an sie richten, einfach ausgeschlossen, wirkt doch sehr vertrauenswürdig. Nehmt mal einen Kurs über Finanzen bei Marc Faber.
Wieso zum Teufel benötigt eine Schweizer Wohnbaugenossenschaft, die in der Schweiz baut, Kosten in CHF hat und Mieteinnahmen in CHF hat, USD-Devisenderivate???
Ich denke, dass die Verantwortlichen hier in mehrfacher Weise gegen die Interessen der Genossenschaft gehandelt haben. Dies muss strafrechtliche Konsequenzen haben.
Solche Meldungen entlöcken mir immer wieder Verzückungsschreie!
Geschieht diesen zockenden Hohlköpfen recht!