Radicant ist Geschichte. Das grösste Investment-Fiasko in der jüngeren Kantonalbank-Geschichte dürfte der Bevölkerung von Basel-Landschaft über 200 Millionen kosten.
Trotz des enormen Finanz- und Reputationsschadens geht die Saga unbeirrt weiter, und dies im gleichen Muster.
Die Verantwortungsträger weigern sich, rasch die Konsequenzen zu ziehen. Neustes Beispiel: Anton Lauber.
Der amtierende Regierungspräsident sass als Finanz- und Kirchendirektor von 2013 bis 2023 im Bankrat der Basellandschaftlichen Kantonalbank (BLKB), zuletzt als dessen Vize-Präsident.
In dieser Zeit wurden die strategischen Entscheide gefällt, die digitale Neo-Bank Radicant mit Eigenkapital – bei einer Staatsbank nichts anderes als über die Zeit angehäuftes Volksvermögen – zu gründen und aufzubauen.
Die Start-up-Finanzierung zur Vermarktung von ESG-Bankprodukten für eine junge, digital-affine Kundschaft entpuppte sich im Nachhinein als ein Luftschloss der Superklasse.
Der Mitte-Politiker imitiert nun das Verhalten des ehemaligen Bankratspräsidenten, Thomas Schneider, und des Ex-CEOs, John Häfelfinger.
Nach Bekanntgabe eines 105-Millionen Abschreibers auf der Radicant-Beteiligung Anfang Juli wollten beide erst im Verlaufe des ersten Halbjahrs 2026 zurücktreten.
Der politische, mediale und mutmasslich aufsichtsrechtliche Druck wuchs in den Folgewochen jedoch derart, dass keinen Monat später zwei interimistische Nachfolger ernannt werden mussten.

Auch Exekutiv-Politiker Lauber von der „Mitte“ bunkert sich nach wie vor als zuständiger Dossier-Verantwortlicher für die BLKB in der Regierung.
Dies, obwohl es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis eine unabhängige Parlamentarische Untersuchungskommission (PUK) zur „Untersuchung des Radicant-Desasters“ eingesetzt wird und ihre Arbeit aufnehmen kann.
Der Landrat hat nämlich an seiner Sitzung von gestern das entsprechende Verfahren stillschweigend aufgegleist. Die Rolle des Finanzdirektors in seiner 10-jährigen Zeit als Bankrat wird unweigerlich minutiös beleuchtet werden.
Wie Schneider und Häfelfinger vor ihm sitzt Lauber mit der fortgesetzten Verweigerung, das Dossier BLKB zumindest für die Dauer der Untersuchung abzugeben, in der öffentlichen Governance-Falle.
Was für die Verwaltung und Dienstleister des Kantons zu gelten hat, ist für die Regierung Makulatur, so die Aussenwirkung.
Auch linksgrüne Mitglieder des Landrates setzten die Fragestellung kurzfristig auf die Agenda.
Das Parlament sollte mit einer als dringlich eingereichten Motion beschliessen, dass der Regierungsrat ohne Verzug aufgefordert wird, den Dossierentzug zu prüfen und darüber zu entscheiden.
Das für die Dringlichkeit notwendige 2/3-Mehr wurde trotz einer knappen Mehrheit verfehlt.
Die „Troika“ aus SVP, FDP und Mitte stellte sich „verfahrenstechnisch“ hinter den einzig verbleibenden bürgerlichen Regierungsrat.
Wie die Debatten-Verweigerung durch die Bürgerlichen und das „Aussitzen“ des Regierungspräsidenten politisch auf die Bevölkerung wirkt, wird allenfalls das Resultat der bevorstehenden Ersatzwahl für den „ewigen“ freisinnigen Sitz in der Regierung zeigen.
Mit Kandidaturen von Exponenten aus FDP, SVP und den Grünliberalen ist dieser höchst begehrt und umstritten. Wer im ersten Wahlgang im Oktober das beste Resultat erzielt, entscheiden die links-grünen und parteilosen Wählerinnen und Wähler.
Keine Angst. Die Bachelis wählen ihren Obertrottel garantiert wieder.
die schweiz hat echt grosse probleme :-/
Im Kosovo wird das Geschäftsmodell schon funktionieren, also zieht allesamt dahin und nehmt die Radicant mit. Wenn der Schaden egalisiert ist, dürft ihr wieder kommen.
Spielt doch keine Rolle ob die „Bürgerlichen“ diesen Sitz verlieren, sie machen eh die gleiche Politik wie die Linken. Bei den Sozis und den Grünen ist es offensichtlich, dass sie in einer Traumwelt leben, die Bürgerlichen haben aber die letzten Jahrzehnte massiv von diesem Realitätsverlust übernommen. Die Bürger dürfen die Schäden bezahlen, ohne Konsequenzen für die Verantwortlichen. Das gleiche passiert immer wieder, auch auf Bundesebene, und trotzdem werden immer wieder die selben Flaschen gewählt. Das Depot an leeren Harassen scheint unerschöpflich.
Bankrat, Verwaltunsrat, Aufsichtsrat etc. Das sind alles Sitzjobs. Man hat keine Ahnung vom Geschäft und bekommt nix mit, allenfalls hat man noch Erinnerungslücken. Wer diese Jobs macht ist absolut egal. Man muss nur von den CEO’s beindruckt sein, alles abnicken und sein Konto beim Zahlungseingang prüfen. That’s it.
Haftung ist auf die Theorie beschränkt.
die schweiz hat echt grosse probleme :-/
Es wissen alle, dass es Lauber zu „heiss“ wurde. Er hat sich dann zurückgezogen und ist aus dem Bankrat ausgetreten. Damit hat er sich der Verantwortung entzogen. Dies kann aus den Bankratsprotokollen rund 1 Jahr vor und bis zu seinem Austritt nachgelesen werden.
Danach hatten Schneider und Johnny freie Bahn. Der Bankrat und vor allem die GL waren reine Kopfnicker Gremien.
Vielleicht wurden SVP, FDP und Mitte von der BLKB besonders berücksichtigt!
Absurde Behauptungen und Vermutungen von Genosse Brunner. Er sollte einmal die verheerende Politik seiner Sozialisten betrachten. Alles Abzocker und Versager- auf allen Ebenen. Darüber hört von nie Kritik von Brunner! Nicht einmal Berset mit all seinen Affären hat er kritisiert. Ein einäugiger, linker Brunner.
„Die „Troika“ aus SVP, FDP und Mitte stellte sich „verfahrenstechnisch“ hinter den einzig verbleibenden bürgerlichen Regierungsrat.“ Haben Sie Monica Gschwind, FDP vergessen? Die sitzt aktuell noch in der Regierung.
Vollpleite des Kirchendirektor’s: Null Ahnung von Banking!
Lauber sollte sofort aus seinen Aemtern entfernt werden. So einen gigantischen Bock bei der Kantonalbank muss zwingend Konsequenzen haben. Auch die Boni für die Verantwortlichen dieser Misere muss zurückgegriffen werden. Handeln ist angesagt, bevor die bürgerlichen Parteien Wähler verlieren!
Ich kann auf radicant.com immer noch ein kostenloses Konto eröffnen, ist denn das was Sie schreiben überhaupt korrekt? Zudem will man Radicant „verscherbeln“ – möglichst billig scheinbar, sonst würde man das ja nicht öffentlich ankündigen.
Dass Lauber unfähig ist, muss man völlig unabhängig seiner politischen Orientierung einfach feststellen. Dass SIE das nicht können, Herr Gartner, scheint mir jetzt klar.
Die Radicant ist operativ und freut sich über ihre Kontoanfrage.
Es liegen ja Übernahme Angebote vor.Zahlen mir die Rampasse 10 Millionen,übernehme ich den Laden.
Ich habe mal den Regierungsrat erlebt, in corpore, an einer Sitzung. Keiner von denen hätte je einen Job in der Privatwirtschaft bekommen, zum fremdschämen
Personen wie Lauber schaden ihrer Partei, weil sie sich weigern, Grösse zu zeigen und den Sessel zu räumen. Offenkundig ist ihm das egal.
Die bürgerlichen Parteien meinen, sie müssten einen der “ihren” schützen, statt auf eine umfassende Aufklärung zu pochen. Damit verfestigen sie nur das Bild des bürgerlichen Filzes, das sie nach aussen präsentieren.
Die parlamentarische Parteiendemokratie erlebe ich selber von innen und sehe sie von aussen grossmehrheitlich als ein Theater, wo vorne auf der Bühne von links über die Mitte bis nach rechts aufwändig und mediengeil Politik gespielt wird, während hinter den Kulissen wahrhaftig Mächtige ohne Haftung und Verantwortung sagen, wo’s ihren Interessen entsprechend lang zu gehen hat. Daran wird auch eine PUK wohl kaum wirklich wirksam etwas ändern können oder wollen.