Vor dem Hintergrund eines angeblich „schwachen Wirtschaftswachstums“ rechtfertigte SNB-Chef Thomas Jordan neulich in einem Interview in der Tagespresse die SNB-Negativzinsen und bezeichnete diese als „expansiv“.
Nur: Sind Negativzinsen wirklich „expansiv“? Sind diese nicht viel eher „restriktiv“ und bremsen unsere Wirtschaft – bewirken also genau das Gegenteil von dem, was die SNB behauptet?
Einmal mehr plaudert unsere Nationalbank einfach etwas daher, ohne sich vorher zu überlegen, was sie eigentlich behauptet. Sie kann sich das erlauben. Die Presse schluckt die Fehlargumentationen unserer Zentralbank kritiklos und kolportiert diese. Die Medien haben offensichtlich schlicht und einfach nicht das geringste Interesse daran, die SNB und deren Märchen zu hinterfragen.
Haben sie Angst, dass ihnen Herr Jordan dann kein Interview mehr gibt, sollten sie kritisch über die SNB nachdenken und darüber schreiben? Oder haben sie Direktiven „von oben“, nichts Kritisches über die SNB zu schreiben?
Zuerst einmal sei darauf hingewiesen, dass das Schweizer Brutto-Inlandprodukt (BIP) pro Kopf der Bevölkerung sich seit dem Jahr 2000 in Dollar bewertet mehr als verdoppelt hat und damit zur absoluten internationalen Weltspitze gehört. Sieht so eine schwache Wirtschaft aus?
Schwarzmalerin SNB will das nicht wahrhaben. Lieber malt sie den Teufel an die Wand und lamentiert seit Jahren, wie schlecht es der Schweiz gehe. Deshalb müsse sie unbeschränkt Devisen kaufen und an den Negativzinsen festhalten.
Genauso absurd ist es von der SNB zu behaupten, mit den Negativzinsen würde sie unsere Wirtschaft ankurbeln. Das Gegenteil trifft zu. Mit ihrer Kapitalsteuer auf Spareinlagen würgt die SNB unsere Konjunktur ab, sollte sie die Negativzinsen weiter ins Minus drücken, wie sie angekündigt hat.
Wenn man von den „Negativzinsen“ der SNB spricht, so meint man damit allgemein den negativen Zinssatz, den die Geschäftsbanken der SNB zu bezahlen haben, wenn sie Kapital in Form von Girokontoeinlagen bei der SNB anlegen. Dieser negative Zinssatz liegt derzeit bei -0.75 Prozent.
Es gibt institutionelle Anleger in der Schweiz, welche hierzulande investieren müssen. Diese werden von der SNB also bestraft, obwohl sie gar nicht ausweichen können. SNB-Chef Jordan behauptet sogar, einmal getätigte Einlagen bei der SNB könnten die Banken nie mehr von der SNB abziehen.
Natürlich ist auch diese Behauptung von Jordan falsch – aber sie zeigt deutlich, wie anmassend die SNB mit der Schweizer Wirtschaft umspringt. Die SNB meint doch tatsächlich, sie könne von der Wirtschaft so viel Kapital einfordern, wie sie wolle, darauf einen Negativzins belasten und müsse dieses Kapital der Wirtschaft letztlich nie mehr zurückzahlen.
Diese angedachte Enteignung der Wirtschaft durch die SNB bezeichnet diese dann noch ironischerweise als „Ankurbelung der Wirtschaft“.
Analysieren wir die Zinsen der SNB etwas genauer. Da sind, wie bereits erwähnt, die Negativzinsen von -0.75 Prozent, welche die Banken auf ihren Girokonten bei der SNB zu entrichten haben. Die Banken werden diese früher oder später an die privaten Sparer weitergeben müssen.
Diese Negativzinsen auf den Girokonten der Banken bei der SNB sind Passivzinsen der SNB. Ihnen gegenüber steht der Leitzins der SNB, der Drei-Monats-LIBOR (London Interbank Offered Rate). Dieser Leitzins würde auf der Aktivseite der SNB-Bilanz verbucht, sofern die SNB auch nur einen Franken an die Schweizer Wirtschaft ausleihen würde.
Die SNB gewährt aber keinen einzigen Franken Kredit in der Schweiz zum Leitzins. Der offizielle Leitzins der SNB ist somit gar kein echter Leitzins, weil die SNB diesen gar nicht anbietet, obwohl sie sich „Lender of last resort“ nennt.
Die SNB behauptet nun, sie betreibe aktive Geldpolitik in unserem Land über die sogenannten Repo-Sätze. Ein Repo-Geschäft, das ist der gleichzeitige Kauf eines Franken Wertpapiers und Verkauf auf einen späteren Termin. Damit soll das Risiko für die SNB minimiert werden. So sieht es das Nationalbankgesetz vor.
Aber die SNB schert sich nicht darum. Lieber investiert sie in hochriskante Auslandanlagen anstatt in abgesicherte Inlandanlagen, wie es der Gesetzgeber ihr vorgibt.
Mit Veränderungen bei den Schweizerfranken Repo-Geschäften, so behauptet die SNB, könne sie den Schweizerfranken Drei-Monats-LIBOR steuern. Das wäre vergleichbar, als wolle die SNB mit Käufen und Verkäufen in Silber den Goldpreis steuern.
Aber selbst wenn wir der SNB abnehmen, dass sie mit Repo-Geschäften ihren Leitzins, den Drei-Monats-LIBOR, steuern könne, werden wir erneut bitter böse enttäuscht. Warum? Die SNB gewährt auch nicht einmal einen einzigen Franken Kredit in Form von Repo-Pensionsanlagen.
2009, als die SNB damit anfing, im grossen Stil Euros zu kaufen, finanzierte sie diese durch den Verkauf ihrer Schweizerfranken Repos. Das beweist die SNB-Bilanz. Die SNB behauptete zwar, sie würde die Euros kaufen mit „Geld aus dem Nichts“. Das stimmte aber nicht – konnte ja gar nicht stimmen.
Die SNB konnte Euros nur kaufen, weil sie ihre Franken-Wertpapiere verkaufte und mit dem Erlös Euros kaufte. Als die Schweizerfranken Wertpapiere weg waren und sie keine Repos mehr hatte, begann die SNB, sich bei den Banken „unkonventionell“ zu verschulden – all das unbemerkt von den zahnlosen Medien und der unwissenden Öffentlichkeit.
Die glaubten an das „Märchen von der Geldschöpfung aus dem Nichts“ – und glauben das teilweise heute noch. Sie meinen, die selbsternannte „Wirtschaftsgöttin SNB“ könne Geld „wie Manna vom Himmel regnen“ und damit alles kaufen – „unbeschränkt“.
Wenn also die SNB behauptet, sie betreibe eine expansive Geldpolitik und kurble unsere Wirtschaft an, indem sie die Zinsen in den negativen Bereich senke, so trifft das in keiner Weise zu. Sie gewährt keinen einzigen Franken Kredit in der Schweiz.
Umgekehrt schlägt der passive Negativzins der SNB auf den Giroguthaben der Banken voll zu Buche. Es handelt sich um einen Zins, der den Banken real auf einem dreistelligen Milliardenbetrag berechnet und belastet wird; er ist von den Banken real an die SNB zu entrichten.
Und so ist die ganze Geschichte ganz einfach. Die SNB belastet Negativzinsen. Sie kurbelt also unsere Wirtschaft nicht an, sondern sie bremst diese.
Denn: Die SNB auferlegt der Wirtschaft eine massive Kapitalsteuer. Wie jede Steuer kurbelt auch diese die Wirtschaft nicht an, sondern bremst sie im Gegenteil.
Einzige Gewinnerin ihres Negativzinses ist somit die Nationalbank. Sie kann hohe Gewinne erwirtschaften. Damit hat sie dereinst bei einem Abgleiten des Euros Reserven. Unsere Pensionskassen bluten im Voraus für die Misswirtschaft der SNB am Devisenmarkt.
Man könnte auch folgendermassen argumentieren: Eine expansive Geldpolitik hat zur Folge, dass die Bilanz der Zentralbank sich verlängert. Dies hat aber noch keine Ankurbelung der Wirtschaft zur Folge. Die Zentralbank kann der Wirtschaft über die Aktivseite ihrer Bilanz nur so viel Kapital zuführen, wie sie dieser über ihre Passivseite entnimmt. Das ist ein „Null-Summen-Spiel“.
Per Saldo ist somit eine expansive Geldpolitik in einer geschlossenen Volkswirtschaft zinsneutral und führt möglicherweise höchstens zu einer Drehung der Renditekurve.
Eine restriktive Geldpolitik bewirkt umgekehrt eine Verkürzung der Zentralbank-Bilanz und ist in einer geschlossenen Volkswirtschaft ebenfalls zinsneutral. Welche Wirkung hat aber eine expansive Geldpolitik durch die SNB, welche grenzübergreifend erfolgt – also nicht in einer geschlossenen Volkswirtschaft passiert?
Bei ihrer expansiven Geldpolitik verschuldet sich die SNB in Franken und investiert das so aufgenommene Kapital in Euros, Dollars, weiteren Währungen, sprich im Ausland. Die SNB exportiert auf diese Weise Kapital aus der Heimat in die Welt hinaus. Deshalb wirkt eine expansive Geldpolitik durch die SNB eindeutig wirtschaftshemmend auf die Schweiz.
Ausländische Volkswirtschaften werden durch die SNB angekurbelt auf Kosten der Schweiz. Das widerspricht dem Auftrag an die SNB gemäss unserer Bundesverfassung.
Fazit:
Senkt die SNB ihre Passivzinsen in den Negativbereich, so hat das zur Folge, dass die SNB dadurch der Wirtschaft Kapital über die Zinszahlungen der Banken entzieht. Es resultiert ein Kapitalentzug durch die SNB. Die SNB-Bilanz wird dadurch verkürzt. Das ist restriktiv – nicht expansiv.
Aufgrund der Negativzinsen, welche die Banken an die SNB zu entrichten haben, müssen die Banken ihre übrigen Ertragszinsen, wie beispielsweise die Hypothekarzinsen, anheben, um einen positiven Zinsensaldo zu erwirtschaften. Tiefer fallende Negativzinsen haben also denselben Effekt wie steigende Aktivzinsen der SNB. Sie sind restriktiv.
Schliesslich kommt noch hinzu, dass die SNB ihre Anlagen vollumfänglich im Ausland anlegt, wenn man vom Gold absieht. Wenn also die SNB der Schweizer Wirtschaft Negativzinsen belastet, so entzieht sie dadurch der Schweizer Wirtschaft Kapital, das sie vollumfänglich exportiert und im Ausland investiert. Das ist ebenfalls restriktiv – nicht expansiv.
Aus all dem folgt: Die passiven Negativzinsen der SNB wirken mehrfach restriktiv. Sie kurbeln unsere Wirtschaft keineswegs an. Sie bremsen sie. Die Bilanz der SNB wird dadurch nicht verlängert, sondern verkürzt. Das ist restriktiv. Und: Es findet ein Kapitalexport durch die SNB zulasten der Schweiz und zugunsten des Auslandes statt. Auch restiriktiv.
Unsere Nationalbank mit ihren vielen Irrtümern ist zu einer potentiellen Gefahr für unsere Volkswirtschaft und unser Land geworden.
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Vielen Dank für Ihr grosses Engagement. Ihre Ausführungen entsprechen dem, was vor über 35 Jahren an der FH doziert wurde.
Frage: Wieso gewähren die inländischen Banken der SNB (aktuell 452 Milliarden; +50 seit 10.2015) Kredit wenn sie doch dafür mit Negativzinsen belastet werden?-
@Peter Gyger
Sehr geehrter Herr Gyger
Danke für Ihren Kommentar, den ich leider erst etwas später entdeckt habe. Bitte entschuldigen Sie meine verspätete Antwort.
Ich denke, meine Ausführungen entsprechen dem gesunden Menschenverstand. Es ist einfach logisches Denken.
Leider haben aber schon Goethe, Keynes usw. Buchhaltung nicht verstanden und so mitgeholfen, das Ammenmärchen von der Geldschöpfung aus dem Nichts zu verbreiten.
Als ich Student war, wurde auch behauptet, durch eine expansive Geldpolitik würde die SNB die Wirtschaft mit „günstigem Geld“ versorgen.
Das würde bedeuten, dass die SNB auf ihrem Geld einen Aktivzinsen erhalten würde. Geld müsste somit ein Aktivum der SNB sein. Das ist es aber nicht. Geld ist ein Passivum der SNB.
Die Fehler in der Geldtheorie sind also seit langem weit verbreitet und sitzen tief. Insofern bin ich also nicht ganz damit einverstanden, dass an der FH vor 30 Jahren das korrekt gelehrt wurde.
Ihre Anschlussfrage ist sehr gut und eine echte Herausforderung.
Es ist doch so, dass die SNB Euros kauft und dafür nicht genügend eigene Mittel besitzt. Deshalb erfolgt der Euro-Kauf nicht durch einen Aktivtausch, wie die SNB behauptet (siehe Referat Jordan: „Braucht die Nationalbank Eigenkapital?), sondern durch eine Bilanzverlängerung, d.h. also durch eine Verschuldung der SNB.
Der masslose Kauf von Devisen durch die SNB scheint den Gegenparteien attraktiv. Deshalb leihen sie der SNB Kapital.
In den vergangenen 7 Jahren haben die Gegenparteien der SNB immer Recht bekommen, insbesondere am 15. Januar 2015.
Deshalb bleiben sie beim Geschäft. Es ist keine Trendumkehr des Frankens in Sicht solange die Exporte der Schweiz gut laufen und die Investitionen in Schweizer Sach- und Investitionsgüter andauern.
Die Banken leihen zudem lieber der SNB Geld als einem anderen Schuldner, weil die SNB ein Staatsbetrieb ist und letztlich die Schweizer Steuerzahler garantieren.
Die Investoren haben also eine zusätzliche Sicherheit.
Freundliche Grüsse und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
Marc Meyer
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Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) macht sich krisenfester. Sie erhöht die Rückstellungen für Währungsreserven, um besser gegen Fremdwährungsschwankungen abgesichert zu sein.
Wozu braucht die SNB Rückstellungen für Währungsreserven, wenn sie angeblich unbeschränkt Franken „out of thin air“ (Fiat Money) produzieren kann?
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In einer Broschüre der österreichischen Notenbank aus dem Jahr 1994 wird ausgeführt: „Die Banknoten stellen für den jeweiligen Besitzer entsprechend ihrem Nennwert eine Forderung gegen die Notenbank dar, die dafür geeignete Gegenwerte (sogenannte Deckungswerte) hält, zu denen insbesondere Gold, Devisen, Warenwechsel, Lombarddarlehen und festverzinsliche Wertpapiere aus dem Offenmarktgeschäft gehören.“
Zumindest damals hat man bei der Notenbank gewusst, dass die Banknoten das Passivum und die Deckungswerte das Aktivum sind.
Ebendort zur Geldschöpfung:
„…geht hervor, dass Notenbank (Zentralbankgeldschöpfung) und Kreditiinstitute (Giralgeldschöpfung) Träger der Geldschöpfung sind.“
Das ist insofern richtig als es die Produktion der Noten und Kredite an sich betrifft. Am Wechselkreislauf (den heute vermutlich so gut wie niemand mehr kennt) ist ersichtlich, dass das Geld vom Emittenten des Wechsels geschaffen wird (Diskont, Rediskont). Falls der Wechsel vom Bezogenen (Schuldner) am Verfalltag nicht bezahlt wird, wird er dem Aussteller zurück belastet. Wenn der Wechsel am Verfalltag bezahlt wird, ist das Geld wieder bei der Notenbank und damit nicht mehr im Kreislauf (Geldvernichtung). Die Zentralbank übernimmt somit nur die Funktion der Überbrückung eines Zeitraums zwischen Lieferung und Zahlungseingang beim Emittenten.-
@Will Williamson
Danke
Jawohl. Notenbankgeld (Banknoten und Giroguthaben der Banken bei der SNB) stellt eine Forderung des Geldhalters gegenüber der SNB dar.
Dieses Geld ist gesetzliches Zahlungsmittel – aber für die Geldhalter – nicht für die SNB selber. Für die SNB stellt es die Schuld dar.
Die SNB muss liefern.
Wenn die Geschäftsbanken ihre Guthaben bei der SNB reduzieren wollen, so dürfen sie das.
Es ist absurd, wenn die SNB mit Negativzinsen erreichen will, dass die Banken weniger Guthaben bei ihr halten – im Gegensatz dazu der SNB-Präsident jedoch behauptet, die Banken dürften ihre Guthaben bei der SNB gar nicht reduzieren.
Was sollen dann diese Negativzinsen?
Die Banken sind mit ihren Guthaben nicht bei der SNB „eingesperrt“, wie die SNB behauptet. Geld ist ja im Gegenteil gesetzliches Zahlungsmittel, und die Banken dürfen sich damit etwas anderes kaufen als Notenbankgeld.
Hätte Jordan Recht, dass die Banken ihre Guthaben bei der SNB nicht reduzieren dürften, so könnten die Giroguthaben der Banken bei der SNB nur zunehmen und nie mehr abnehmen.
Einfach absurd, was unsere SNB da einmal mehr wieder behauptet.
Wenn die Banken ihre Guthaben bei der SNB reduzieren wollen, so muss die SNB dagegen von ihren Aktiven veräussern.
Oder anders formuliert: Hätte Jordan Recht, dass die SNB soviel Geld emittieren könnte wie sie wollte, und nicht mehr zurückzahlen müsste, so wäre das eine Enteignung der Banken durch die SNB.
Jordan versteht eben nicht, wovon er spricht:
Eine Geldemission bedeutet, dass die SNB bei einer Bank Devisen auf Pump kauft. Diese Schulden der SNB gegenüber der Bank werden dann als Geld bezeichnet.
Müsste die SNB ihre Guthaben nicht mehr zurückzahlen, so käme das einer Enteignung der Banken durch die SNB gleich:
Die SNB würde sich bei den Banken verschulden und müsste ihre Schulden nie mehr zurückzahlen.
Das wäre Enteignung.
Das wäre, als würde ein Leser sein Konto bei der UBS überziehen, damit Devisen kaufen und würde dann seine Schuld bei der UBS nie mehr zurückzahlen.
Im Gegenteil: Giroguthaben bei der SNB sind sofort rückforderbar.
Und selbst wenn die SNB ihre Schulden gegenüber den Banken nie mehr zurückzahlen müsste, so müssten die Banken ihre Guthaben bei der SNB dennoch tiefer bewerten, wenn das Eigenkapital der SNB negativ wird.
Das ist vergleichbar mit einem Hypothekarkredit, der auch keine feste Laufzeit hat. Wenn aber der Wert des Hauses unter den Wert der Hypothek fällt, so muss die Kredit gewährende Bank ihren Hypothekarkredit wertberichtigen.
Leider versteht das unsere Nationalbank und deren Direktorium nicht und sie behaupten, die Banken müssten ihre Guthaben bei negativem Eigenkapital der SNB nicht wertberichtigen (siehe SNB Lehrmittel „Iconomix“).
Schade, dass wir es weltweit mit unfähigen Zentralbanker zu tun haben, welche die Bilanz ihrer eigenen Zentralbanken nicht einmal lesen können.
Wird interessant sein, wo das hinführt. Sehr wahrscheinlich wird es auch sehr schmerzhaft werden.
Jordan & Co. sind grobfahrlässig – sollten schon nur aus Anstand sofort zurücktreten.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
Privatpersonen können bei der SNB kein K£onto halten.
Die SNB muss liefern, wenn es der Geldhalter will.
Allerdings unterhält die SNB k
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Grüezi Herr Dr. Meyer,
Zitat awp/sda von heute:
„Die Schweizerischen Nationalbank (SNB) macht sich krisenfester. Sie erhöht die Rückstellungen für Währungsreserven, um besser gegen Fremdwährungsschwankungen abgesichert zu sein. Das könnte auch Bund und Kantone treffen.“
Es scheint das die SNB und gleichgeschalteten Medien die Bevölkerung auf „schwierige Zeiten“ vorbereiten wollen….die Ursachen werden nicht erwähnt; so wie bei der Debatte rundum die Staatschuldenkrise, (Vorläufer war die Finanz,- und Bankenkrise die von den „maroden“ Staaten geretttet wurden), wo die explodierenden Vermögen und beissende Stagnation der Löhne Tabu sind.
Ich wünsche Ihnen frohe Festtage und grüsse Sie herzlich.
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@Arbeitgeber KMU, AHV Rentner
Danke für Ihren Beitrag.
Ja das sehe ich auch so.
Jordan und Co. scheinen langsam zumindest zu erahnen, dass unsere SNB in grosser Gefahr ist.
Jordan behauptet zwar, dass die SNB sämtlichen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen könne, indem sie Geld druckt.
Hätte er Recht, so könnte die SNB ja gar keine Schulden machen, weil sie ja alles mit selbstgemachtem bzw. „selbstgeschöpftem“ Geld bezahlt.
Es gäbe dann gar keine Gefahr für die SNB und ihre Kreditgeber.
Allein diese einfachen Überlegungen verdeutlichen, wie absurd das Argumentarium der SNB ist.
Und die Medien? Einfach eine Schande für unser Land. Sie schreiben, was die SNB ihnen diktiert – haben nicht den Mut, selber einmal zu denken.
Sorry. Ein bisschen hart. Aber die SNB und die Medien und Politiker sollten endlich erwachen.
Ansonsten wird der Schaden gross sein.
Ihnen auch frohe Festtage und vielen Dank für ihre zahlreichen Beiträge hier.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Ronald Barazon in den Deutschen Wirtschaftsnachrichten:
„Geldpolitik Auf Crash-Kurs: Mario Draghi wird zum Totengräber des Euro….
Die Staaten können zwar angesichts der hohen Abgaben keine nennenswerten Steuererhöhungen mehr durchführen, doch erfolgt derzeit eine perfide Form der zusätzlichen Besteuerung auf andere Weise. Durch die ebenfalls von der EZB erzwungenen Niedrig-, Null- oder sogar Minuszinsen wird europaweit das Vermögen der Bevölkerung verringert. Im Ergebnis bedeutet die Zinspolitik der EZB eine umfassende Vermögensteuer, die den Staaten zugutekommt: Die Staaten sind die größten Nutznießer der niedrigen Zinsen….“Argumentation in etwa auf der Linie von Herrn Meyer!
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@Will Williamson
Danke.
Ja. Negativzinsen der Zentralbank auf der Passivseite ihrer Bilanz sind eine Kapitalsteuer.
Die Zentralbankchefs, inklusive SNB-Chef Jordan, versuchen, uns dies als „expansive Geldpolitik“ zu verkaufen – als Ankurbelung der Wirtschaft.
In Tat und Wahrheit handelt es sich um eine restriktive Massnahme, welche restriktiv ist.
Man kann Draghi und Jordan zugute halten, dass sie selber nicht verstehen, was sie sagen und tun – andauernd verwechseln sie die Zentralbank-Schulden mit Zentralbank-Vermögen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Grüezi Herr Dr. Meyer
Zitate von Prof. Jordan und einige SNB-Mitglidern von heute Morgen:
„Die SNB-Geldpolitik hat sich bewährt“…weiter… „Der Franken bleibt weiterhin deutlich überbewertet“….. Vize Präsident der SNB Dr. Fritz Zurbrügg: „warnt vor Billig-Hypotheken“…..Frau Dr. Andrea Maechler: „The market environment remains challenging and fraught with global economic and political risks,“….weiter..““The SNB therefore continues to monitor events on the foreign exchange markets very closely.“
Zitate Ende.Reuters, Blomberg, NZZ, Tagesanzeiger, Cash usw. usf. ja, das gesamte Medien Komplex übernehmen das und propagieren es im Netz, TV, Radio. Nicht genug, sogenannte Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Journalistische Redaktionen ergänzen das Ganze mit Analysen und Kommentaren.
Das ist Macht!
Jetzt kommen Sie, mit der doppelten Buchhaltung und argumentieren; „Leute passt auf wir riskieren mit dieser Geldpolitik u.a.,folgendes:
Das in den nächsten 20 Jahren wir unser Haus, heute für 1 Mio Schweizer Franken gekauft, nach zwei Jahrzehnten nur noch 250.000 Schweizer Franken wert ist, mit allen Hypotheken tief im roten Bereich. Genau diese Entwicklung ist vermutlich für die Schweiz geplannt, nachdem es in den Euroraum teilweise schon umgesetzt wurde.
Sie schreiben weiter unten an @Hale
Zitat: „Was ist schlimm daran, wenn die Reallöhne steigen, weil die Güter günstiger produziert werden können?“
Ende.Das ist der Knackepunkt! Der Ausweg besteht in steigenden Löhnen, es ist also politisch auch noch kinderleicht durchzusetzen, wenn man will – beziehungsweise wenn die massgeblichen Kräfte der Geldpolitik das so wollen. Das ist aber ausdrücklich nicht erwünscht und „Stimmen“ die das fordern werden nicht gedultet!
Herzliche Grüsse-
@Arbeitgeber KMU, AHV Rentner
Danke
Ja es ist schon so: Der SNB-Chef kann tun und sagen, was er will – die Presse übernimmt und verbreitet alles kritiklos.
Leider.
mfG
Marc Meyer
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Adendum
Zu meinem Text vor über drei Jahren „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ hier auf IP schrieb mir vor wenigen Tagen ein gewisser Kommentator „Rudolf“, ich hätte überhaupt nichts begriffen.
Auf seinen Kommentar wurde ich heute aufmerksam gemacht. Ich habe ihm folgende Antwort geschrieben, die ich hier posten möchte für all jene, welche unbeirrt an das „Ammenmärchen von der Geldschöpfung aus dem Nichts“ glauben und damit unserer Volkswirtschaft und unser Land gefährden:
@Rudolf
Danke für Ihren Beitrag
Allerdings fällt dieser eher oberflächlich aus – das ist man sich von unserer Nationalbank ja aber gewöhnt.
Gerne erläutere ich Ihnen das Wichtigste nochmals:
Gemäss SNB-Chef Professor Doktor Thomas Jordan, kann die SNB „Geld aus dem Nichts“ schöpfen. Er plaudert damit die hinlänglich bekannte Irrlehre von Goethes Faust nach – ohne die geringste eigene analytische Reflektion.
Das gilt aber auch für Deutsche Bundesbank-Chef Jens Weidmann oder EZB-Chef Mario Draghi oder FED Chefin Janet Yellen. Sie alle plaudern einfach etwas daher – einfach deswegen, weil es alle anderen ja auch daherplaudern.
Das möchte ich richtigstellen.
Das Märchen geht so:
Die SNB druckt „Geld aus dem Nichts“ bzw. „Liquidität aus dem Nichts“ und kann damit unbeschränkt Euros kaufen.
Fehler Nr. 1:
Notenbankgeld ist nicht Liquidität der SNB und damit nicht ein Aktivum der SNB, sondern ein Passivum.Fehler Nr. 2:
Hätte Jordan Recht und könnte die SNB „Liquide Mittel aus dem Nichts“ erschaffen, so würde dies eine Verlängerung der SNB-Bilanz bedeuten, wobei links die Aktiven der SNB zunehmen (angebliche Liquidität) und rechts das Eigenkapital auf der Passivseite.Bei einer Geldemission würde dadurch Eigenkapital der Zentralbank entstehen, Das ist falsch. Notenbankgeld ist Fremdkapital der SNB.
Drittens:
Könnte die SNB nun mit den selbst geschöpften Liquiden Mitteln unbeschränkt Euros kaufen, so wäre das ein Aktivtausch in der Bilanz der SNB: Franken gegen Euros.Das ist aber ebenso falsch: Die SNB kauft Euros und verlängert dadurch die Bilanz. Auf der Passivseite entstehen Schulden.
Konklusion:
Von der SNB oder irgendeiner Zentralbank emittiertes Geld ist eine Schuld derselben. Die SNB oder ZB kann ihre Bilanz aber nur verlängern, indem sie als Gegenbuchung für die Schuld auf der Passivseite einen Vermögenswert in ihre Aktiven aufnimmt.Das kann sein: Gold, oder Euros oder Dollar oder Wertschriften.
Daraus folgt wiederum: Die SNB kann nur Geld emittieren gegen einen realen Wert aus der Wirtschaft. Das ist also nie und nimmer „Geld aus dem Nichts“.
Geld aus dem nichts ist ein Märchen – genauso nichtig wie ein Geburtsschein ohne Kind.
Ferner ist auch die ganze Geldschöpfungs-Multiplikator-Theorie der Geschäftsbanken ein weiteres Märchen:
Gemäss dieser Theorie gewähre die Zentralbank einer Bank einen Kredit. Davon behalte diese einen Mindestreservesatz zurück und gebe dann den Kredit weiter usw.
Auch das ist völliger Nonsens, den uns die Zentralbanker und ihre Professoren erzählen – ein Ammenmärchen eben.
Die Realität sieht ganz anders aus:
Wäre Geld ein Kredit der ZB an die Banken, so wäre dieser ein Aktivum der ZB – nicht ein Passivum.
Sodann entsteht bei jeder Kreditvergabe einer Geschäftsbank neues Buchgeld – ganz unabhängig davon, ob die Zentralbank oder irgendjemand anders der Bank vorher einen Kredit gewährt hat.
Beispiel:
Kunde A geht zu einer Bank und bringt 10’000 Franken oder Euro. Dafür werden ihm 10’000 auf seinem Konto gutgeschrieben.
Der Kunde gewährt nun also keinen Kredit mehr an die SNB oder ZB, was der Fall war, solange er eine Banknote hielt.
Er gewährt jetzt der Bank einen Kredit und die Bank gewährt der SNB oder ZB einen Kredit, solange sie die Banknoten hält.
Nun komme der Kunde B zur Bank und will einen Kredit über 5’000 Franken. Ob er diesen erhält, hängt davon ab, ob er entsprechende Sicherheiten beibringen kann.
Kann er das, so gewährt die Bank ihm beispielsweise einen einen Betriebskredit und schreibt ihm den entsprechenden Betrag auf dessen Konto bei der Bank gut.
Geld entsteht somit durch eine gegenseitige Kreditvergabe: Die Bank gewährt dem Kunden einen Betriebskredit und der Kunde gewährt der Bank einen Kredit, indem er bei dieser ein Giroguthaben hält mit einem positiven Saldo.
Dies beweist: Die Bank schöpft Geld, ganz unabhängig davon, ob die SNB oder ZB vorher einer Bank einer Kredit gewährt hat oder ob eine anderer Kunde sein Guthaben auf die Bank gebracht hat.
Der neue Kredit an Kunde B entsteht vollkommen unabhängig und neu – abhängig alleine von der beigebrachten Sicherheit – also abhängig von einem Realwert.
Die Geldschopfungstheorie von Keynes basierend auf Goethes Faust ist also barer Unfug.
Bitte schreiben Sie mir genau, was Sie nicht verstanden haben.
freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Das jeweilige High-Light – wie immer – im IP; auch wenn ich den Artikel spannenderweise zumeist zweimal lesen muss, um alle Vorgänge zu überschauen.
„Die SNB gewährt aber keinen einzigen Franken Kredit in der Schweiz zum Leitzins.“ Meines Wissens ist das auch gar nicht die Aufgabe der SNB; sondern eben via GM-Politik delegiert an die Geschäftsbanken. Sie dürfen mich aber gerne eines anderen belehren.
Dass negative Leitzinsen keinen nennenswerten gesamtwirtschaftlichen Nutzen (mehr) haben, liegt hingegen für mich auch schon lange auf der Hand.-
@Supermario
Danke
Bitte entschuldigen Sie, dass ich schon wieder als „Lehrer“ auftrete – es ist eben mein Beruf.
Die heutige Geldtheorie lehrt ja, dass die Zentralbank den Banken einen Kredit gewährt zum Leitzins. Die Banken behalten dann einen Teil dieses Kredits zurück (Mindestreserve) und leihen den Rest weiter aus usw.
Dadurch ergebe sich – laut heutiger Geldtheorie – ein Geldmengenmultiplikator im Ausmass von 1 / Reservesatz.
Beispiel:
Bei einem Reservesatz von 20 Prozent ist der Multiplikator 5 mal; bei einem Reservesatz von 10 Prozent 10 mal usw.Werden die Leitzinsen durch die SNB gesenkt, so werden dadurch angeblich mehr Kredite an die Banken gewährt, welche diese weitergeben können.
Dadurch vergrössert sich die Geldmenge.
In dieser Argumentation stecken nun diverse Irrtümer:
Erstens:
Bei den Leitzinsen würde es sich in diesem Fall um Aktivzinsen der SNB handeln. Geld müsste demzufolge ein Aktivum der SNB sein. Das ist es aber nicht: Geld ist ein Passivum der SNB.Zweitens:
Die SNB müsste also Kredite an die Schweizer Banken gewähren, die dann auf der Aktivseite der SNB-Bilanz zu finden wären. Dort sind aber keine Kredite an die Schweizer Banken zu finden. Kein einziger Franken.Mit anderen Worten: Die SNB müsste bei einer Ausdehnung der Geldmenge damit anfangen, Kredite an die Schweizer Banken zu gewähren, welche diese dann über einen Multiplikatoreffekt an die Wirtschaft ausweiten.
Das geschieht aber keineswegs: Die Banken gewähren umgekehrt der SNB einen Kredit, um Euros zu kaufen.
Die SNB verwechselt also Kraut und Rüben (und das bei Beträgen von mehreren hundert Milliarden Franken; und Bundesrat und Parlament und SNB-Bankrat schauen staunend zu).
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Herr Meyer
Danke für den hervorragenden Artikel. Allerdings verstehe ich das „Null-Summen-Spiel“ nicht so genau. Sie schreiben:
„Die Zentralbank kann der Wirtschaft über die Aktivseite ihrer Bilanz nur so viel Kapital zuführen, wie sie dieser über ihre Passivseite entnimmt. Das ist ein „Null-Summen-Spiel“.Per Saldo ist somit eine expansive Geldpolitik in einer geschlossenen Volkswirtschaft zinsneutral und führt möglicherweise höchstens zu einer Drehung der Renditekurve.“
Was wird z.B. bei einem CH-Repo-Kredit vergeben an eine Bank durch die SNB genau entnommen? Und hätte das nicht, sagen wir mal in einer Liquiditätskrise, einen dämpfenden Effekt auf die (kurzfristigen) Zinssätze und via Multiplikator eine ’stimulierende‘ Wirkung? Und kann eine Drehung der Renditekurve nicht eben gerade die gewünschte Wirkung sein? Denn auf diese kommt es ja an.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich bin aufgrund der Fehlanreize und der abhängig machenden Wirkung überhaupt keine Anhänger einen aktiven Geldpolitik. Ich wäre froh, wenn sie mir anhand eines Beispiels eine Lektion erteilen könnten.
Vielen Dank
Patrick Fuhrer-
@Patrick Fuhrer
Danke
Um Schweizer Wertschriften in Form von Repos kaufen zu können muss die SNB bei den Banken Kredit aufnehmen in Form von Giroguthaben der Banken.
Das gleicht sich per Saldo aus.
Schönen Tag
Marc Meyer
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Die SNB wird nur unter Inkaufnahme von zweistelligen Milliardenverlusten aus den angehäuften Fremdwährungspositionen aussteigen können. Noch nie in der Geschichte vermochte eine Notenbank Währungskurse nachhaltig zu beeinflussen. Die einzige Ausnahme war das Plaza Abkommen 1985 – da waren jedoch gleichzeitig die fünf mächtigsten Zentralbanken am Intervenieren. Zudem steckte damals der Optionshandel noch in den Kinderschuhen und die gehandelten Volumina entsprachen einem Bruchteil dessen was heute täglich umgesetzt wird.
Die SNB hielt am 15.1.15 knapp 400 Mrd an Fremdwährungen und gab 1.2000 auf, heute sind es rund 660 Mrd, oder rund 100% unseres BIP. Diese Dimensionen sind verantwortungslos. Dieselbe SNB schreibt anderen Banken eine Kapitalquote vor, die sie selbst in keiner Weise befolgt. Weder Bund noch FINMA noch die Medien wollen das sehen.Die Direktion der SNB führt unsere Volkswirtschaft direkt in den Graben und der Steuerzahler wird die Zeche bezahlen müssen.
Danke für Ihren unermüdlichen Mahnfinger Marc Meyer!
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richtig, wir können Herrn Dr. Marc Meyer nicht genug dankbar sein für seinen bereits viele Jahre dauernden Einsatz (für uns). Er hat seine Karriere auf’s Spiel gesetzt.
Kurzfristig gesehen hat die SNB „gewonnen“. Ich hoffe immer noch auf ein Wunder, auch wenn ich jeden Tag ein Stückchen mehr Glauben an die Vernunft verliere.
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@MARK T.
Danke
Ja, was die SNB macht ist verantwortungslos ukd einer Demokratie unwürdig.
Schönen Tag
Marc Meyer
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@stiller Beobachter
Danke
Die SNB „gewinnt“ nur, weil sie immer neue Schulden macht.
Das wird einmal aufhörem.
Schönen Tag
Marc Meyer
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Sehr geehrter Hr.Meyer, im allgemeinen finde ich Ihre Argumentation sehr gut. Aber Sie greift zu kurz. Die ganze SNB ist doch nur das ausführende Organ unserer EU Politiker. Schauen Sie doch die kriechenden Politiker an,welche sich mit den EU Regierenden treffen. Hier wird die Schweiz verkauft. Mario Dragi wird 2017 pro Monat nur noch ca.60 Milliarden Euro auf den Markt werfen. Also dauert das Spiel mit dem Feuer noch einige Zeit weiter. Die Frage ist: Wer im Bundeshaus will wann in die Eurozone? Frage zwei: Wer wird das Spiel gewinnen? Der kleine Mann sicher NICHT. Der wird beglückt mit einer Währungsreform.
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@j.Achermann
Danke für Ihren Beitrag.
Das ganze Übel hat seinen Lauf genommen, als der damalige SNB-Chef Philipp Hildebrand seine Jahre zuvor in der FuW (1996) propagierte Zinsarbitrage umsetze. Er wollte den Gewinn der SNB maximieren indem sich die SNB in der Schweiz zu niedrigen Zinsen verschuldete und im Ausland hochverzinslich anlegte.
Thomas Jordan war damals die Nummer zwei und unterstütze das Vorhaben offensichtlich auch („mitgegangen mitgehangen“).
Hildebrand und Jordan kauften bei über 1.45 gegen 200 Milliarden Euros. Diese Spekulation des SNB-Direktorium ging gründlich daneben. Der Euro stieg nicht, sondern schwächte sich noch weiter ab.
Man kaufte immer weitere Euros hinzu, in der Hoffnung der Franken schwäche sich ab. Als das nicht geschah, führte man panikartig den Mindestkurs ein und scheiterte.
Ich denke, am Anfang des Euro-Desasters der SNB stand die Generaldirektion der SNB, welche sich profilieren wollte. Es war völlig unnötig, bei über 1.45 200 Milliarden Euros zu kaufen.
Thomas Jordan löffelt jetzt die Suppe aus, die ihm vor allem Philipp Hildebrand eingebrockt hat und die er aber mitgekocht hat.
Natürlich – die EU freut sich an der Fehlspekulation der SNB. Die EU profitiert davon am meisten.
Aber ich denke nicht, dass das SNB-Direktorium auf Druck der EU in die Eurofalle geriet – sondern dies selber verschuldete aus lauter Profilierungssucht.
Im Bundesrat will Ueli Maurer sicher nicht in die EU. Aber genau in seinem Departement befindet sich die SNB, welche uns mit ihren masslosen Eurokäufen an die EU verkauft.
Ich frage mich, ob Bundesrat Ueli Maurer begriffen hat, was in seinem Departement bei der SNB „abgeht“.
Bezahlen wird die Fehlspekulation der SNB mit Sicherheit der „kleine Mann“. D.h. derjenige, der täglich brav seiner Arbeit nachgeht und seine Steuern bezahlt.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Die SNB kauft als Insiderin Aktien und die Welt merkt es nicht, bzw. sie reagiert nicht. Die SNB befindet sich in der aussergewöhnlichen Lage, eine extrem expansive Geldpolitik führen zu können, ohne dass die Währung darauf reagiert. Bei jeder anderen Währung würde deren Kurs bei dieser Nationalbankpolitik abstürzen.
Das ist erstaunlich!
Nun, wie soll man damit umgehen. Hier gibt es verschiedene Ansichten. Die Nationalbank muss für das Land eine langfristig ausgerichtete Politik führen. In der Schweiz ist der Export der wichtigste langfristige Erfolgskomponent. Der Export ist das einzige was unseren Erfolg in Vergangenheit begründet. Gleichzeitig werden wir nur langfristig erfolgreich überleben, wenn wir auch in Zukunft erfolgreich exportieren können.
Insofern muss die Nationalbankpolitik also immer auf das Gesamtziel der Schweiz ausgerichtet sein.
Wenn wir nun Marc Meyers Theorie unterstützen und sagen, die SNB soll den Franken nicht schwächen, dann ist das in meinen Augen eine kurzfristige Angelegenheit. Die Nebenwirkungen mögen für die meisten Konsumenten angenehm sein. Wir können für den gleichen Lohn immer mehr einkaufen.
Aber mittel- bis langfristig geht das nicht auf. Wir haben keine Produkte und Dienstleistungen mehr, die wir exportieren können. Folglich werden wir auch keine Löhne mehr in der Schweiz bezahlen können, denn alle unsere Arbeitskräfte werden aus der Schweiz augelagert. Die Party mit der starken Währung würde von sehr kurzer Dauer sein. Der Bruchteil der Bänker, welcher nach dieser Party noch übrigbleibt, wird auch nur noch einen Bruchteil des heutigen Salärs verdienen.
Insofern finde ich Herrn Meyers regelmässige Einschätzungen zum Verhalten der SNB abolut falsch und v.a. nur auf eine kurzfristige Party ausgesetzt.
Zugegeben, die Ausübung der Nationalbankpolitik ist herausfordernd. Aber liebe Leser, schauen Sie mal, was die SNB alle zusammenkaufen kann, ohne dass die Währung abstürzt. Dies gelingt keiner anderen Nationalbank. Die Welt merkt es nicht, bzw. reagiert nicht darauf. Die SNB kauft als Insiderin ausländische Währungen und Wertpapiere. Nur sie hat es in der Hand, wie sich der CHF Kurs entwickeln wird.
Die SNB führt diesen Währungskrieg ausgezeichnet. In der Führung von Kriegen hat die Schweiz zwar wenig Erfahrung. Aber dies macht sie langfristig ausgerichtet. Davon werden wir hoffentlich noch während Generationen profitieren. Bravo SNB! Die Rolle von Herrn Meyer in diesem Blog beginnt mir auch langsam zu gefallen. Auch dies gehört bei bei einer erflogreichen Kriegsführung dazu. Machen sie alle weiter im Sinne eines langfristigen Erfolges.-
@hale
Danke für Ihren Beitrag
Ja – die SNB hat einen „Blitzkrieg“ vom Zaum gerissen und den wird sie verlieren. Eine erste grosse Schlacht hat sie bereits verloren mit der Aufgabe des Mindestkurses. Das hat die Schweiz über 50 Milliarden gekostet – und die Welt merkt es nicht – bzw. es wird verschwiegen.
Die SNB ist aber immer noch auf dem Schlachtfeld und ein Rückzug ist ihr nicht gelungen. Der Gegner marschiert immer mehr und mehr auf.
Doch, die Währung reagiert – die SNB baut „Euro-Schanzen“. D.h. sie kann den Euro mit exorbitanten Kosten eine Zeit lang halten, um ihn dann umso heftiger fallen zu lassen. Das schadet der Exportindustrie extrem – viel extremer als wenn der Euro kontinuierlich fallen könnte.
Richtig. Das Gesamtziel der SNB muss die Schweizer Volkswirtschaft sein. Sie darf keineswegs Strukturpolitik betreiben und die Exportindustrie auf Kosten der Sparer quersubventionieren. Das Risiko der SNB-Geldpolitik für die übrigen Wirtschaftszweige der Schweiz ist enorm.
Und übrigens: Der Aussenhandles-Saldo der Schweiz betrug im Jahr 2015 36 Milliarden – also fast 30 Mal mehr als im Jahre 2000. Also bitte nicht jammern.
Hätte die SNB seit ihrer Gründung 1907 Strukturpolitik betrieben und wäre erfolgreich gewesen, so wäre unsere heutige Wirtschaft auf dem Stand von 1907. Wollten Sie das? Wir wären bettelarm.
Eine kurzfristige Party wird gegeben, wenn die SNB die Exporteure quersubventioniert. Die Exporteure lieben das natürlich. Die Party ist aber dann vorbei, wenn das Eigenkapital der SNB weg ist.
Was Sie übersehen ist, dass die SNB alle Devisen mit Schulden kauft.
Sie übersehen auch die positiven Auswirkungen des starken Frankens, wie tiefe Zinsen, tiefe Inflation und steigende Reallöhne.
Im Gegenteil, wir müssen befürchten, dass noch Generationen leiden werden am unnötigen und nicht durchdachten „Blitzkrieg“ unserer Nationalbank (Siehe „SNB – jenseits der Beresina“).
Das Katastrophale an der SNB ist, dass sie die Öffentlichkeit irreführt: Sie behauptet, im Falle von negativem Eigenkapital der SNB könne sie einfach Banknoten drucken und damit alle Schulden der SNB bezahlen.
Das ist eine Illusion: Im Falle von negativem Eigenkapital der SNB ist mit dem Konkurs der kreditgebenden Banken der SNB zu rechnen (UBS, CS, PostFinance, Kantonalbanken; je nachdem wie viel Kredit sie der SNB gewährt haben und je nachdem wie tief der Euro fällt).
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Ja, Sie haben Recht Herr Meyer. Die SNB soll den CHF nicht mehr schwächen. Dann erleben wir hier eine schöne Deflation auf den meisten importierten Produkten. Da profitieren doch alle! Da die Schweiz ja praktisch ein geschlossenes Wirtschaftssystem ist, genügt unsere Inlandnachfrage auch, um unsere Wirtschaft über Generationen florieren zu lassen. Tourismus aus dem Ausland brauchen wir nicht, und wenn dann nur das Topsegment. Wir sind alles Patrioten und geben natürlich unser Feriengeld in der Schweiz aus. Aufgrund der tiefen Zinsen wird viel gebaut. Das alles genügt, um unsere Wirtschaft für die nächsten Jahre zu stützen. Wir leben hier wirklich im Schlaraffenland. Wenn nur diese SNB endlich den CHF nicht mehr schwächen würde. Dann könnten wir noch günstiger ins Ausland. Die Waren im Liddl würden auch günstiger werden.
Und dann der Export. Dieser funktioniert eh weiter. Denn wir sind so schlau, dass unsere Produkte nicht kopiert werden können. Und überhaupt, der Export kann seinen Sitz ins Ausland verlegen. Das schadet schliesslich niemanden. Dann werden diese teuren Produkte auch in der Schweiz günstiger. Wir habens hier schön und noch viel schöner, wenn der CHF weiter steigt! -
@hale
Danke
Schlaraffenland wäre, wenn die SNB „Geld aus dem Nichts“ schaffen könnte, wie sie behauptet.
DAS wäre Schlaraffenland.
Zudem dsrf man nicht Deflation mit Depression gleichsetzen.
Leider begeht die SNB auch diesen Fehler.
Was ist schlimm daran, wenn die Reallöhne steigen, weil die Güter günstiger produziert werden können?
FreundlicheGrüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Hr. Meyer
Ihr Artikel und die zusätzlichen Erläuterungen sind einmal mehr eine hervorragende Analyse mit der Sie versuchen nicht nur die SNB-Verantwortlichen aus ihrer „Geld aus dem Nichts“-Träumerei zu wecken. Diese Illusion scheint mittlerweile fast schon genetisch fixiert zu sein. Nicht nur die SNB selbst ist gefangen in diesem Dogma, weitherum ehrfürchtig beklatscht. Mit stolz geschwellter Brust verkauft die SNB ihre Devisenspekulation als Erfolg und Negativzinsen auf der Kapitalseite zu Lasten der Sparer, als eine unbedingt notwendige Massnahme zum Wohle der Schweiz. Schliesslich sei der CHF dermassen „überbewertet“ argumentieren die Verantwortlichen, unser JSA, Gewerkschaften, Swissmem, usw., usw., hergeleitet über komplizierte Kaufkraftparitätsberechnungen. Auch dieses Märchen haben Sie längst widerlegt. Die Kantone sind ruhiggestellt durch eine mikrige Gewinnausschüttung der SNB. Die meisten Medien schreiben und sprechen der SNB nach dem Mund.
Die SNB kann locker vom Hocker just Fremdkapital als Eigenkapital oder halt als „Quasi Eigenkaptital“ interpretieren, wie’s ihr grad genehm ist. Kein Wunder glauben da Vollgelder an einen schier unbeschränkten Reichtum aus dem Nichts, verteufeln die Kreditvergabe ausserhalb der SNB und die Banken per se als Hexenwerk. Dabei sind gerade die Schweiz und ihre Exporteure auf einen leistungsfähigen Finanzsektor angewiesen, trotz aller berechtigten Kritik. Die Logik und Ordnung der Doppelten Buchhaltung in einer modernen marktwirtschaftlichen Gesellschaft wird wirsch als Bagatelle kleinkrämerischer Buchhalter abgetan. Dabei ist sie der Schlüssel für’s Verständnis, wie „zig-fach“ von ihnen aufgezeigt.
Notfalls will die SNB selbstherrlich ihre Kapitalgeber bei ihr im CHF einsperren, um keinen Verlust zu erleiden. Dies obwohl Giroguthaben bei ihr bis auf die Mindestreserve jederzeit auf Sicht rückforderbar sind. Es ist m.E. weltfremd zu glauben, dass die SNB solche massiven Einschränkungen ohne weitreichende Konsequenzen dursetzen könnte. Der freie Kaptitalverkehr ist eine der vier Grundfreiheiten in der EU. Gerade die Schweiz mit ihrer internationalen Verflechtung und damit im besonderen Masse die Exporteure, sind auf einen freien Kapitalverkehr angewiesen.
Die bittere Erkenntnis ist, die SNB kommt aus ihrer Falle, in die sie sich mit ihrer unnötigen Devisenzockerei hineinbegeben hat nicht mehr heraus. Wie schon mal geschrieben, die Erde (SNB) dreht sich um die Sonne (Wirtschaft) und nicht umgekehrt, obwohl sich die Exponenten der SNB wie Sonnenkönige und Sonnenkönigin benehmen. Es ist angesichts der gewaltigen Bilanzrisiken schlicht beschämend, dass sich die SNB jedem kritischen Dialog entzieht. Unabhängigkeit der SNB von Partikularinteressen (eine Farce in diesem Zusammenhang) – darf nicht Unabhängigkeit von jeglicher demokratischer Kontrolle bedeuten. Wo bleibt diese? Offenbar träumen auch der Bankrat der SNB, Parlament und Bundesrat weiterhin vom Geld aus dem Nichts. Sie streiten sich lieber tagtäglich um Budgetpositionen und Ausgaben, während die unnötig SNB Milliarden an Volksvermögen verfeuert oder zumindest akut gefährdet.
Nehmen wir an, die SNB würde endlich zu ihren Irrtümern stehen und der Bevölkerung reinen Wein einschenken. Sie würde beschliessen ihre Bilanz massiv zu verkürzen. Das ginge natürlich nicht von heute auf morgen, die Devisenanlagen sind ja gigantisch. Eine teilweise Umschichtung ihrer Aktiven z.B. in CH Anlagen kann ich mir auch vorstellen. Ginge die Initiative von der SNB aus, hätte dies ja auch für ihre Kreditgebenden Banken und deren Kapitalgeber erhebliche Auswirkungen. Wie könnten Sie sich einen solches Szenario vorstellen?
Vielen Dank und freundliche Grüsse Rico Meier-
@Rico Meier
Sehr geehrter Herr Meier
Vielen Dank für Ihre klaren Worte.
Ihr Beitrag ist für mich sehr wertvoll, da er mir zeigt, dsss meine Argumentation doch verständlich ist und dass es Menschen gibt, die verstehen, was ich sage.
Und noch wichtiger: Es gibt also doch Menschen in der Schweiz, welche die Zivilcourage haben, die SNB zu hinzerfragen und zu ihren Erkenntnissen zu stehen.
In diesem Sinne nochmals vielen herzlichen Dank.
Noch zu Ihrer letzten Frage: Es wird mir zeitlich voraussichtlich erst nächste Woche möglich sein, darauf einzugehen.
FreundlicheGrüße
Marc Meyer
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@Rico Meier
Sehr geehrter Herr Meier
Ihre letzte Frage ist eine echte Herausforderung.
Ich habe schon vor 20 Jahren die SNB darauf aufmerksam gemacht, dass ihre Auslandinvestitionen volkswirtschaftlich keinen Sinn machen und höchst riskant sind.
Nun hat die SNB aber den Karren gründlich in den Dreck gefahren und es gibt keinen idealen Ausstieg. Der wurde verpasst. Noch während des Mindestkurses stieg der Euro auf 1.26 und ich riet der SNB damals dringend auszusteigen.
Ein Tag vor Aufgabe des Mindestkurses riet ich der SNB, diesen sofort aufzugeben („Unseriöser Schenkkreis SNB“). Das tat sie. Glücklicherweise. Ohne diesen Ausstieg besässe die SNB jetzt sehr wahrscheinlich über 2 Billionen Euros. Das wäre das Ende des Schweizerfrankens gewesen und möglicherweise der Beitritt der Schweiz zur EU.
Aber auch jetzt ist die Gefahr nicht vorüber, da die SNB munter weiter Euros kauft, um diesen einigermassen zu stützen und dann umso heftiger wieder fallen zu lassen. Die SNB ist tatsächlich in der Euro-Falle gefangen. Allerdings ist die Situation nicht so dramatisch, wie wenn sie den Mindestkurs beibehalten hätte.
Aber je länger die Situation andauert, desto mehr Devisen kauft die SNB und desto grösser wird die Gefahr für die Schweizer Volkswirtschaft. Es gibt nur eins: Die SNB muss dringend ihre Bilanz verkürzen und auf keinen Fall noch mehr ausdehnen.
Folgende Szenarien sind denkbar:
Erstens:
Der Euro steigt wieder über 1.30 – 1.40 und die SNB kann ihre Devisen verkaufen, so dass sie per Saldo keine Verluste erleidet. Das ist aber Träumerei. Nur die SNB träumt davon. Ansonsten hätte sie bei 1.26 verkauft und nicht gewartet. Aber dieses Fenster ist nun m.E. definitiv geschlossen.Zweitens:
Die SNB hält sich nun endlich an die Bundesverfassung und baut ihr Portefeuille ab. Gemäss Bundesverfassung muss die SNB im Gesamtinteresse der Schweiz investieren – und das sind Investitionen in der Schweiz und nicht im Ausland.Sobald der Markt feststellt, dass die SNB verkauft, wird das natürlich zu einer Korrektur an den Devisen und Aktienmärkten führen. Grosse Verluste der SNB sind dann denkbar, die zu negativem Eigenkapital der SNB und bereits zum Konkurs von kreditgebenden Banken führen können.
Drittens:
Die SNB schiebt das Problem immer weiter hinaus und kauft immer mehr und mehr Devisen. Ähnlich einem Schenkkreis versucht sie, das Ende hinauszuzögern mit immer neuen Schulden.
Euro und Dollar werden aber trotzdem ständig weiterfallen (in Schüben). Die SNB wird versuchen, mit höheren Negativzinsen dagegenzuhalten. Diese können aber die SNB-Verluste am Devisenmarkt nicht kompensieren. Früher oder später werden Euro und Dollar so stark fallen, dass das Eigenkapital der SNB weg ist.
Die SNB muss dann ihre Bilanz deponieren. Tut sie das nicht – wie von SNB-Chef Jordan angekündigt – so werden die Verluste immer grösser. Die kreditgebenden Banken müssen ihre Guthaben bei der SNB wertberichtigen und gehen anstelle der SNB Konkurs.
Die Steuerzahler müssen dann die SNB rekapitalisieren. Gelingt das nicht, so kann der Konkurs der Schweizer Nationalbank die Finanzmärkte weltweit durchrütteln.
Die SNB muss dann unter Druck ihre Assets verkaufen oder der Bundesrat strebt den Beitritt der Schweiz zur EU an zu einem schlechten Frankenkurs. Oder es muss eine Währungsreform in der Schweiz stattfinden. Das würde unserem Finanzplatz gewaltig schaden.
Je länger die SNB damit wartet, ihre Devisen zu verkaufen und je mehr sie noch zukauft, desto schlimmer wird der Ausstieg werden.
Ich tendiere also dazu, dass die SNB ihre Devisen verkauft – je früher desto besser. Allein das entspricht ihrem Auftrag gemäss Bundesverfassung. Und diese Einhaltung sollte sie anstreben.
Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Meyer
Vielen Dank für Ihre ergänzenden Erläuterungen! Immerhin scheint langsam zu dämmern, dass ein starker CHF Ausdruck einer starken (Export-) Wirtschaft ist:
https://www.cash.ch/news/top-news/credit-suisse-der-franken-ist-nicht-uberbewertet-521906
Nur die SNB und deren Führsprecher werden wohl weiterhin beratungsresistent das Gegenteil behaupten.
Freundliche Grüsse Rico Meier
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@Rico Meier
Vielen Dank.
Ihre Wortwahl gefällt mir und trifft den Nagel immer auf den Kopf.
Nachmals Danke und schönen Abend.
Marc Meyer
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Fragen an Herrn Meyer:
Wie genau soll sich die SNB denn verhalten? Solll sie gemäss Ihnen überhaupt gar nicht intervenieren?
Wie wird sich der chf/eur Kurs dann entwickeln, was für Maximalausschläge erwarten Sie? Zeitliche und betragliche Ptognose bitte.
Was für Auswirkungen erwarten Sie für die Schweizer Exportwirtsschaft als Folge? Welchen Stellenwert hat der Export in der Schweiz? Gemäss Ihren Aussagen nützen die Interventionen der SNB eh nichts. Wie sollen sich die Exporteure bei ihren Budgetierungen verhalten, wenn der chf durch die SNB nicht mehr geschwächt würde? Und zuletzt- was erwarten Sie für Auswirkungen auf den Stellenmarkt des CH Bankenplatz? Es werden jetzt schon viele Arbeitsplätze infolge Kostendruck ins Ausland verlagert.
Herr Dr Meyer, bitte nehen Sie sich etwas Zeit um diese Fragen zu beantworten. Vielen Dank!-
@Exporteur
Guten Morgen. Vielen Dank für Ihre sachlichen, fachlichen, konkreten, gut verständlichen, nachvollziehbaren und berechtigten Fragen.
Auf solchen Fragen lässt sich eine fruchtbare Diskussion aufbauen.
Es macht mir ganz den Eindruck, dass Sie selber aus der Exportindustrie stammen. Ihre Fragen entstammen einer gewissen „Froschperspektive“. Bitte entschuldigen Sie den Ausdruck.
Ich will einfach sagen, dass eine Notenbank eine makroökonomische Sichtweise behalten muss. D.h. sie muss das Wohlergehen und die Risiken der gesamten Wirtschaft im Auge behalten und nicht nur die eines einzelnen Sektors.
Zudem kann es nicht Aufgabe einer Notenbank sein, Strukturpolitik, zu betreiben. D.h. die SNB soll nicht versuchen, den Strukturwandel, dem jede Volkswirtschaft über die Zeit unterliegt, nach ihrem Willen zu steuern.
Hätte sie das seit ihrem Bestehen 1907 getan, und es wäre ihr gelungen, so wäre die Schweizer Volkswirtschaft heute auf dem Stand von 1907. Wir wären bettelarm und ein Volk von Bauern. Wollten wir das?
Zudem gehen Sie gar nicht auf meinen obigen Text ein, der sich mit den Negativzinsen befasst und deren Kosten und Risiken für die ganze Volkswirtschaft zeigt.
Das ist typisch für die Exporteure und die Nationalbank. Sie blenden die Kosten und die Risiken der Devisenkäufe der SNB einfach aus. Zudem übersehen sie den Nutzen des starken Frankens.
SNB und Exporteure tun so, als ob der starke Franken nur Nachteile hätte, die sie erst noch nicht quantifizieren können.
Ich möchte Ihnen hier einige Vorteile des starken Frankens aufzeigen:
Erstens: Aufgrund des starken Frankens sind die Zinsen tief. Davon profitiert die ganze Wirtschaft. Auch die Exporteure profitieren davon, erwähnen es aber nicht. Wie laut wäre das Wehklagen der Industrie, wenn wir hohe Zinsen hätten? Die tiefen Zinsen drücken die Produktionskosten.
Zweitens: Aufgrund des starken Frankens profitieren wir von den tiefen Einkaufspreisen. Rohstoffe, Energie, Autos, Computer Nahrungsmittel usw. sind sehr viel billiger. Davon profitieren alle. Die Produktionskosten werden dadurch billiger. Das gilt auch für die Exportindustrie.
Drittens: Aufgrund des starken Frankens haben wir tiefe Inflation. Dadurch steigen die Reallöhne in unserem Lande. Auch das übersehen die Exporteure.
Leider sind die Nationalbank und die Exporteure auch sehr oberflächlich in ihrer Analyse:
Erstens: Der Saldo des Aussenhandels der Schweiz betrug 2015 sage und schreibe über 36 Milliarden Franken. Damit hat er sich seit dem Jahre 2000 fast verdreissigfacht (!). Wo ist also hier die Krise, von der die SNB spricht?
Zweitens: Bei einer starken Nachfrage nach Schweizergütern steigt auch die Nachfrage nach Franken. Logisch muss der Franken steigen.
Drittens: Angenommen, Sie besitzen ein Haus, das alle wollen und dessen Preis deshalb steigt. Sind Sie nicht froh, wenn Sie Ihr Haus teuer verkaufen können? Genauso sollten wir froh sein, dass alle Franken nachfragen so dass dessen Wert steigt.
Viertens: Die SNB und die Exporteure verwechseln Angebot und Nachfrage. Würde der Franken steigen wegen einer Verteuerung des Angebots, d.h. also weil die Schweizer schlecht arbeiten, oder aufgrund einer politischen oder wirtschaftlichen Krise oder aufgrund einer schlechten Produktion, so wäre das negativ.
Der Franken steigt aber umgekehrt, weil wir gute Produkte haben, welche alle wollen. In der Fachsprache: Der Franken steigt nicht wegen einer Aufwärtsverschiebung der Angebotskurve, sondern der Nachfragekurve. Das bedeutet, dass die Wirtschaft wächst und nicht in eine Depression fällt.
Fünftens: Der Dollar fiel seit 1973 von 4.30 auf 1 Franken. Trotzdem haben wir noch nie so viel exportiert in die USA wie heute. Das ist der Beweis, dass ein starker Franken nicht schlecht, sondern gut ist für die Wirtschaft und umgekehrt.
Sechstens: Die SNB kann den Franken nur schwächen, wenn sie die Schweizer Wirtschaft schädigt. Wollen wir das?
Die Exporteure übersehen auch die Risiken für die gesamte Wirtschaft.
Erstens: Fällt der Euro und der Dollar und das Eigenkapital der SNB wird negativ, so entsteht dadurch ein Realverlust für die Schweiz, der um ein Vielfaches höher sein wird als der Nutzen der Subvention der Exportindustrie.
Die SNB übersieht diesen Punkt vollkommen, weil sie meint, sie könne bei negativem Eigenkapital einfach Banknoten drucken und so das negative Eigenkapital der SNB wieder aufstocken.
Zweitens: Die Exporteure und die SNB übersehen auch, dass die Negativzinsen die ganze Wirtschaft belasten. D.h. die Sparer subventionieren die Exporteure.
Und nun zu Ihren konkreten Fragen:
Erstens: Die SNB soll gar nicht intervenieren, da es nicht ihre Aufgabe ist, Strukturpolitik zu betreiben. Sie kann übermässige Ausschläge in die eine oder andere Richtung kurzfristig dämpfen. Längerfristig hat die SNB zudem gar nicht die Mittel dazu, den Franken zu steuern. Warum? Weil die SNB die Devisen nicht mit Eigenkapital, sondern mit Fremdkapital kaufen muss.
Zweitens: In den vergangenen Wochen stieg der Dollar gegen Yen. Gestern ist er nun auch gegen Euro stark gestiegen. Das starke Abgleiten des Euro gegen Franken ist also eine indirekte Folge der Crossrates. Das kann die SNB gar nicht beeinflussen. Also Hände weg.
Drittens: Die Exporteure müssen bestrebt sein, gute Produkte anzubieten.
Viertens: Die SNB kann die Exporteure und den Tourismus nur unterstützen wenn sie hier in der Schweiz investiert. Mit Investitionen in US Waffenhersteller kurbelt sie den Schweizer Export und Tourismus nicht an.
Fünftens: Die SNB kann nur „Euro-Schanzen“ bauen. Der Euro wird eine gewisse Zeit mit exorbitanten Kosten und Risiken gestützt und dann fallen gelassen. Das schadet der Wirtschaft und den Exporteuren mehr. Sie können weniger gut budgetieren als wenn der Franken kontinuierlich steigt.
Sechstens: Die Franken / Euro Kurs wird durch die SNB langfristig nicht beeinflusst. Auch wenn sie dabei hunderte von Milliarden verliert. Pro Tag werden 4 Billionen weltweit an Dollars gehandelt. Also hat die SNB keinen Einfluss.
Siebtens: Die Verluste der SNB belasten die Schweizer Volkswirtschaft enorm. Das kann zum Konkurs von kreditgebenden Banken in der Schweiz führen. Das übersehen die Exporteure und die SNB vollkommen.
Dadurch würde die Schweizer Wirtschaft viel mehr Arbeitsplätze verlieren.
Freundliche Grüsse
Mar Meyer
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Hallo Mema
Toller ,einleuchtender Artikel! Kaum zu glauben, dass es nicht viel mehr kritische Geister aus der Wirtschaftswissenschaft gibt, die das auch durchschaut haben.
Wann beginnt eigentlich die SNB die Gewinne aus den US Wertschrifen ( Kursgewinne auf Akien und Währung) zu realisieren? Wirkung auf den CHF? Was wenn dafür Goldbestände erhöht würden? Wäre dann wohl für den CHF neutral. Irgendwann geht dort wohl die Börsenparty zu Ende. Zudem könnte der Dollar nach der Amtsübernahme von Trump wieder eher zur Schwäche neigen.
Herzliche Grüsse und vielleicht mal einen Lunch?
Pepe-
@PePE
Danke für Deinen Kommentar.
Schön, von Dir wieder zu hören.
Ja unglaublich, welche Widersprüche uns präsentiert werden.
Beispielsweise dieser:
Die SNB versorge die Banken mit „günstigem Geld“ („Lender of last resort“), welches diese günstig an die Wirtschaft weitergeben sollen, um die Wirtschaft anzukurbeln.
Da die Banken das nicht tun, werden sie mit einem Negativzins bestraft.
Gleichzeitig behauptet dann der SNB-Chef, die Banken dürften ihre Guthaben bei der SNB gar nicht abziehen („Notenbankgeld wird nur gegen Notenbankgeld ausgetauscht; Referat Jordan).
Wozu belastet dann die SNB die Banken mit einem Negativzins, wenn diese ihre Guthaben bei der SNB gar nicht abbauen können?
Jeder Schüler erkennt, dass hier ein krasser Widerspruch in der Argumentation der SNB liegt.
Die Wirtschafts-Professoren bei und im Umfeld der Nationalbank sehen aber nicht, wie absurd ihre eigene Argumentation ist.
Die SNB verkauft die ganze Schweiz für dumm.
Übrigens denke ich, dass es gar nicht die Aufgabe der SNB ist, mit Auslandanlagen die ausländischen Volkswirtschaften anzukurbeln.
Gemäss Bundesverfassung müsste die SNB die heimische Wirtschaft ankurbeln. Das kann sie aber nur mir Investitionen in der Schweiz.
Die SNB schert sich aber nicht darum, was ihre Aufgabe gemäss Bundesverfassung ist und verkauft unser Land zusehends an die EU.
Hoffentlich erkennt das Volk endlich, wie es von unserer Nationalbank an der Nase herumgeführt wird.
Freundliche Grüsse und hoffentlich bis bald
Marc
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Eines darf man nie vergessen, dass die SNB nicht dem nationalen Staat Schweiz gehört, sondern der Familie Rothschild ! Somit ist eigentlich schon alles gesagt, oder ?
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@Dino
Danke
Haften für die SNB tut der Schweizer Steuerzahler.
MfG
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@AHV Rentner Arbeitgeber KMU
Addendum
Es ist ja absurd, was die SNB tut und behauptet:
Die Banken müssen einen Negativzins bezahlen auf ihren Guthaben bei der SNB, dürfen aber ihre Guthanen bei der SNB nicht reduzieren.
Die Inkompetenz der SNB Verantwortlichen ist beängstigend.
Freundliche Grüße Marc Meyer
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Grüezi Herr Dr. Meyer,
Sie schreiben Zitat:
„SNB-Chef Jordan behauptet sogar, einmal getätigte Einlagen bei der SNB könnten die Banken nie mehr von der SNB abziehen.“
Ende.Sind wir alle SNB’s Geiseln?
Die SNB und Prof. Jordan&.Co argumentieren, dass Zentralbanknoten weder für die SNB eine Schuld, noch für den Inhaber eine Forderung darstellen. Warum also setzte die SNB im Herbst 2011 eine Kursuntergrenze fest?
Die Verbuchung der Zentralbanknoten auf der Passivseite der SNB ist historisch obsolet und ohne Wert, aber mit fatalen Folgen. Wieso haben die Zentralbanken nach dem Ende des Goldstandard festgehalten, den Geldumlauf als Passivum verbuchen?
Herzliche Grüsse
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@Arbeitgeber KMU AHV Rentner
Danke
Die Passivseite zeigt, wem das Vermögen auf der Aktivseite gehört. Dabei gibt,es nur zwei Möglichkeiten:
Eigenkapital oder Fremdkapital.
Etwas anderes gibtces nicht.
Bei Eigenkapital kommt dieses vom Eigentümer oder aus der Unternehmung selbst (Aussen- oder Innenfinanzierung).
Bei Fremdkapital ist es ausschliessluch Aussenfinanzierung. D.h. das Kapital kommt von einem Dritten.
Dieser Dritte hat Anspruch darauf, dass er mit seinem Notenbankgeld etwas von der Notenbank kaufen kann.
Giroguthaben der Banken bei der SNB sind gesetzluches Zahlungsmittel für die Banken. Deshalb haben diese ein Forderungsrecht von der SNB.
Die SNB muss liefern, wenn die Banken das wollen. Die SNB ist Schuldnerin.
Alles andere wäre Enteignung durch die SNB.
Geht im Kommunismus aber nicht bei uns.
MfG
Marc Meyer
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Interessant ist, dass der Erbprinz Alois Philipp Maria von und zu Liechtenstein kürzlich in einem Interview sagte, dass sich Liechtensteins Industrie mittlerweile mit dem starken Franken arrangiert hat und dass der Schweizer Franken für die Liechtensteiner Wirtschaft nicht zur Debatte steht. „Wir sind der Ansicht, dass wir in den letzten Jahrzehnten gut mit dem Schweizer Franken gefahren sind“… und weiter: „über längere Zeiträume ist uns eine starke Währung lieber“.
Liebe SNB, noch Fragen? Warum, liebe „Elite“, muss der Schweizer Franken auf „Teufel komm raus“ (wieder 17 Mrd. mehr „Devisenreserven“, wie cash.ch schreibt) geschwächt werden?
Liebe SNB, ist jemals ein Land mit einer starken Währung kaputt gegangen?
Liebe SNB, wenn der Bürger realisiert, was da seit einiger Zeit läuft, dann wird es auch in der Schweiz ungemütlich. Schon möglich, dass sich das „gemeine Volch“ gegen die „Elite“ erhebt.
Aber wahrscheinlich verbietet man rechtzeitig Volksabstimmungen. Es hat sich was aufgestaut: MEI, Brexit, Trump…
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@stiller Beobachter
Danke
Wenn die Nachfrage nach Äpfeln steigt, so steigt dabei auch der Preis für Äpfel.
Das entspricht der Logik von Angebot und Nachfrage.
Wenn die Nachfrage nach Schweizergütern steigt, so steigt dabei logischerweise auch der Preis des Frankens, mit dem die Schweizergüter bezahlt werden.
Auch das ist logisch.
Die SNB versucht die Quadratur des Zirkels, wenn sie meint, sie könne den Schweizer Export ankurbeln bei gleichzeitiger Verbilligung des Frankens.
Unglaublich ist die Anmassung der SNB, sich als unfehlbar zu halten.
Die SNB verwechselt ihre Passivseite mit ihrer Aktivseite und will nicht dazu stehen.
Herr Jordan soll endlich einmal zugeben, dass er negatives Eigenkapital der SNB nicht durch drucken von Banknoten wieder aufstocken kann, wie er behauptet.
Er soll endlich vor die Steuerzahler hintreten und zugeben, dass die SNB sich getäuscht hat.
Im Falle von negativem Eigenkapital uss die SNB durch die Steuerzahler rekapitalisiert werden muss.
Die SNB soll endlich dazu stehen.
Freundliche Grüße Marc Meyer
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Konsequenzen der Negativzinsen für Private:
Sparkonto: Saldo 100.000, Zins -1%
Fällige Hypo: 100.000.–, Offerte der Bank 1.5%Was wird wohl der Kunde mit gesundem Menschenverstand tun? Die Hypo noch aufstocken? Oder eher Kredite zurückzahlen?
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Dann hätte diese destruktive Negativzinspolitik ja tatsächlich auch einen positiven Aspekt: die Verschuldung würde (zumindest hier) gesenkt. Ob’s allerdings die Banken freut?
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@Alain Surlemur, abcde
Danke
Aber die SNB ist auf die Spargelder angewiesen, damit sie weiter Devisen mit Schulden kaufen kann.
Ohne ständig zunehmende Spargelder kann sie keine weiteren Euros kaufen.
Das SNB-Debakel ist programmiert, analog einem Schenkkreis, der nur existieren kann, solange Neugeld zufliesst.
mfG
P.S. allein im letzten Monat plus 17 Milliarden. Die SNB ist von allen guten Geistern verlassen. Sie sitzt in der Euro-Falle.
Sie behauptet seit Jahren, der Franken sei überbewertet und hofft auf ein Wunder. Sie liegt falsch und will es nicht wahr haben.
Bei der SNB muss jetzt endlich dringend ein Schlussstrich erfolgen.
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Die EZB und andere Zentralbanken hängen der naiven Elfenbeinlogik nach, daß ein Mehr an niederen Zinsen bzw. expansiver Geldpolitik auch ein Mehr an Investitionen und Konsum mit sich bringen müßte.
Das mag vielleicht noch bis Leitzinssätzen von 2% der Fall sein. Danach ist der Zinsaufwand oder -ertrag in Relation zu anderen, eine Investition oder Geldanlage bestimmenden Größen so gering (Grenznutzen), daß er seine Bedeutung verliert.
Wollten Sie beispielsweise heute ein teilweise fremdfinanziertes Depot mit SMI – Titeln eröffnen, trotz der nach historischen Maßstäben noch nie dagewesenen niederen Zinssätze für Wertpapier – Lombardkredite?
Letztlich benötigen Banken und Versicherungen zur mittelfristigen Funktionsfähigkeit und Überleben positive Zinssätze. Entsprechend war bisher die Geldpolitik der Bank of Japan als Zentralbank eines wirtschaftlich gescheiterten Landes (so wie die EZB Zentralbank der wirtschaftlich gescheiterten Eurozone ist) während der letzten 25 Jahre bemessen.
Auch wenn es mit Aufgabe der EZB ist, diverse wirtschaftliche Fehlsteuerungen weiter aufrecht zu erhalten, sollte dies so erfolgen, daß keine weiteren Schäden am Finanzsystem entstehen.
Die SNB ist im Grunde Opfer dieses internationalen „race to the bottom“ der großen Zentralbanken und speziell der EZB, mit dem diese aktuell versuchen, die zugehörigen Volkswirtschaften von einem international bereits vielfach stattfundenden Niedergang vorläufig abzuschirmen.
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@Louis IV“
Danke
Noch schlimmer:
Unsere Nationalbank hat noch nicht einmal bemerkt, dass Negativzinsen auf der Passivseite ihrer Bilanz denselben Effekt
haben wie steigende Zinsen auf der Aktivseite ihrer Bilanz.Die SNB ist nicht einmal fähig, die unterschiedliche Wirkung von Aktiv- und Passivzinsen auseinander zu halten.
Weiter fallende Negativzinsen auf der Passivseite haben denselben Effekt wie steigende Aktivzinsen – sind also klar restriktiv.
Einfach beängstigend die fachliche Inkompetenz dieses Institutes.
Und am Schlimmsten:
Die SNB-Direktoren (und ihre Direktorin) halten sich für unfehlbar.
Schade. Die Schweizer Steuerzahler werden dafür bluten müssen.
mfG
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Die EZB und andere Zentralbanken hängen der naiven Elfenbeinlogik nach, daß ein Mehr an niederen Zinsen bzw. expansiver Geldpolitik auch…
Konsequenzen der Negativzinsen für Private: Sparkonto: Saldo 100.000, Zins -1% Fällige Hypo: 100.000.--, Offerte der Bank 1.5% Was wird wohl…
Dann hätte diese destruktive Negativzinspolitik ja tatsächlich auch einen positiven Aspekt: die Verschuldung würde (zumindest hier) gesenkt. Ob's allerdings die…