Die SNB beehrt uns innerhalb einer Woche mit zwei wesentlichen Nachrichten Schlag auf Schlag. Die erste betrifft die Bekanntgabe eines Gewinns von 38 Milliarden Franken, der sowohl Dividendenauszahlungen wie auch den Aufbau von Rückstellungen versprach. Ein Geschenk des Himmels, das Abgeordnete und Bürger auf Anhieb erfreute. Sodass es diesen letzten fast an Worten fehlte, um den Professionalismus der nationalen Institution zu loben.
Jedoch wirkte die zweite Information vom 15. Januar wie eine Bombe auf die Schweizer Bevölkerung. Die SNB schaffte den Mindestkurs für den Euro ab und verwickelte sich dabei in Erklärungen, deren Stichhaltigkeit wir sie selbst abschätzen lassen.
Augenblicklich verlor der Euro mehr als 14%, um das Niveau von 1.02 zu erreichen. Eine Wende, deren Auswirkungen sich direkt auf die Bilanz der SNB niederschlagen werden, die letztendlich vom Schweizer Steuerzahler garantiert ist.
In Wirklichkeit sieht die Bilanz der SNB des 21. Jahrhunderts eher wie die eines riesigen Hedgefonds aus, der die Unabhängigkeit und unmittelbare Zukunft der Einrichtung gefährdet. Dazu wird diese an der Schweizer Börse kotierte anonyme Gesellschaft, die verfassungsgemäss dem Bund untersteht, nur von einem amerikanischen Privatunternehmen geprüft, das sie selbst finanziert.
Am beunruhigendsten ist jedoch das Gefühl, dass die SNB lediglich als eine Verlängerung der Europäischen Zentralbank (EZB) handelt. Uns beunruhigen rein objektive Beobachtungen, die auf der Website der SNB veröffentlicht sind, wie beispielsweise eine massiv aufgeblähte Bilanz.
Die Bilanz der SNB hat von 2004 bis November 2014 um fast das 4,5-Fache zugelegt. Dies stand in keinem Verhältnis zum Wachstum des Schweizer BIP oder zur Entwicklung des Landes im Allgemeinen.
Lassen Sie uns zum Vergleich die Bilanz der „Banque de France“ heranziehen, die von 2004 (175 Milliarden Euro, siehe Seite 95) bis Oktober 2014 (521 Milliarden Euro) ebenfalls stark zugelegt hat.
Die Strategien der SNB und der „Banque de France“ sind sich erstaunlich ähnlich. Die SNB scheint sich eng an der Strategie ihres Pendants und nicht so sehr an den internen Bedürfnissen des Landes zu orientieren.
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Wenn man jedoch genauer hinschaut, ist festzustellen, dass die „Banque de France“ – ebenso wie die Europäische Zentralbank – von 2011 (713 Milliarden Euro) bis Oktober 2014 (521 Milliarden Euro) eine Verschlankung erlebt hat. Dies ist bei der SNB jedoch nicht der Fall. Ihre Bilanz ist von 2011 bis November 2014 von 346 auf 525 Milliarden Franken gewachsen.
Die Bilanz der SNB zeugt von einem Faible für die hochriskante europäische Einheitswährung. Derzeit scheint diese Strategie eher ideologischer als währungspolitischer Art zu sein. Fast 50% der Bilanz sind in auf Euro ausgestellte europäische Staatsschulden investiert, 25% in auf US-Dollar ausgestellte US-amerikanische Staatsschulden.
Im Jahr 2003 hatte die SNB den Gegenwert von 19 Milliarden Franken in Euro angelegt. Zum Ende des 3. Quartals 2014 stehen mehr als 210 Milliarden auf dem Spiel. Allein von 2009 bis Oktober 2014 hat sich das Euro-Volumen vervierfacht.
Dieser massive Euro-Ankauf hat lange vor den verfassungsrechtlich und statistisch fragwürdigen Ausführungen vom 6. September 2011 bei der Festlegung des Mindestkurses angefangen.
Wir beobachten ausserdem eine qualitative Verschlechterung der Anlagen. Hierbei ist insbesondere eine zunehmende Verbreitung von Anlagen mit AA-Rating festzustellen. Ein AA-Rating hat jedoch im Jahr 2015 nicht dieselbe Bedeutung wie in den 1990er Jahren. Frankreich hat ein AA-Rating, obwohl das Land seinen Verbindlichkeiten kaum nachkommen kann (Probleme mit der Zahlung von Renten, Gehältern etc.).
Die SNB hat keine Kontrolle über die Verwaltung ihrer Anlagen. Jedes Mal, wenn ein Land der Eurozone herabgestuft wird, verschlechtert sich die Bilanz der SNB automatisch mit. Wenn die SNB beispielsweise französische Staatsschulden im Wert von 50 Milliarden hält, die von AAA auf AA- herabgestuft werden, ändert sich die Bilanzstruktur. Wenn dann noch finnische Staatsschulden im Wert von 10 Milliarden hinzukommen, die von AAA auf AA+ herabgestuft werden, dann ist die Bilanz der SNB angeschlagen.
Die Wirtschaft der Eurozone ist jedoch nach wie vor mit offensichtlichen Ausfallrisiken verbunden, die sich auf die Bilanz der SNB und das Portemonnaie des Schweizer Steuerzahlers auswirken werden.
Am Ende des 3. Trimesters 2014 hat sich die Struktur zusätzlich verschlechtert. Die SNB hat sich dafür entschieden, ihre Devisenanlagen fast ausschliesslich in Staatsschulden anzulegen. Dadurch kumuliert sie Risiken eines Zahlungsausfalls oder eines von der EU beschlossenen Schuldenerlasses.
Wir können uns von jetzt an sicher sein, dass Griechenland früher oder später ein Schuldenerlass gewährt werden muss, damit das Land seine Krise überwinden kann. Es stellt sich somit die Frage, was die SNB mit all diesen Euros und europäischen Schulden tun wird, die teilweise offensichtlich toxisch sind?
Bedeutet die Abschaffung des Mindestkurses eine Abschaffung der pro-europäischen Politik der SNB? Die Antwort lautet eindeutig nein. Unsere Zentralbank könnte tatsächlich weiterhin den Euro und die Eurozone durch den massiven Ankauf öffentlicher Obligationen unterstützen, die jetzt 20% billiger geworden sind. Dadurch würde sie tatsächlich ihre eigene Bilanz unterstützen.
Vor kurzer Zeit haben die SNB und ihre Partner klar gemacht, dass die Bank nicht zögern wird, ihre Unterstützung für die EZB in der nahen Zukunft fortzusetzen. Letztere hat ihrerseits die Bereitstellung von weiteren 1’000 Milliarden Euro zur Ankurbelung der Wirtschaft angekündigt. Der Chefökonom der UBS hat im Radio sogar klargestellt, dass die SNB die gesamten europäischen Staatsschulden problemlos aufkaufen könnte, und dass sie sowieso von der EZB abhängig sei.
Kurz gesagt hat die SNB eine Reihe politischer Entscheidungen getroffen, die sich auf das Land, die Bürger und die Steuerzahler sowie auf deren Zukunft auswirken werden, ohne dass diese Institution dafür bekanntermassen ein Mandat vom Bund erhalten hat. Sie steckt derzeit in einem Teufelskreis, bei dem nicht klar ist, wie sie sich daraus lösen kann.
Wie weit wird die SNB den Euro bei seinem Niedergang begleiten? Wie lange kann sie ihre aufgeblähte Bilanz aufrechterhalten, ohne ihre Glaubwürdigkeit völlig zu verlieren?
Solange sie auf den Mindestkurs fixiert blieb, wurden ihre schwindelerregenden Verluste nicht realisiert. Man kann aber abschätzen, dass am 15. Januar ein Loch von etwa 75 Milliarden Franken (kumulierter Verlust auf Dollar- und Euro-Anlagen) in ihrer Bilanz entstanden ist.
Jene, die seit einigen Tagen gehofft hatten, in den Genuss einer lang erwarteten Dividende zu kommen, werden ihre Forderungen vollständig revidieren müssen. Eine Ausschüttung kann man sich bei einem Verlust in der Höhe von etwa 12 Milliarden kaum vorstellen. Es ist aber auch wahr, dass dieser Betrag sich noch verändern wird – in welche Richtung bleibt abzuwarten.
Die überraschende Abschaffung des Mindestkurses ist vielleicht auch ein Vorzeichen für einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Oder eines Schuldenerlasses. Also sollte man sich in der Schweiz auf schwierige Zeiten vorbereiten, um diese Verluste zu begleichen. Wer könnte sich tatsächlich vorstellen, dass ein negatives Eigenkapital der Zentralbank ohne Folgen für die Glaubwürdigkeit des Finanzplatzes Schweiz bliebe?
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Guten Tag Argonautiker
Ich habe eine Frage: Was bedeutet denn für Sie das Wort „Kapital“?
Die Beantwortung würde mir helfen, folgenden Satz zu verstehen: „Mir genügt zum Beispiel der Begriff des “Kapitals”, um die neokalssische Theorie rundum abzulehnen“
Beste Grüsse
MMA-
Guten Morgen Herr Aregger,
Besten Danke für die Frage die ich gerne aus verschiedenen Perspektiven versuche zu beantworten:
Heute sind wir wieder in dieser Situation der Abschreibungsfinanzierung der Investitionen, die bei fortlaufendem Geldsparen der Nichtunternehmer keine Gewinne mehr ohne Staatsverschuldung erlauben. Dazu kommt nun fehlendes Zinssenkungspotential sowie der Wahnsinn der Förderung der “privaten” Altersvorsorge und der “Staatsschuldenbremsen”. Parallel zur wachsenden Abschreibungsfinanzierung konzentrieren sich die Gewinne durch Marktvermachtung stark auf die großen Konzerne. Damit der Mittelstand, welcher den Großteil der Beschäftigung vorfinanziert noch Gewinnaussichten hat, ist also eigentlich ein wachsender Gewinnanteil am Volkseinkommen nötig.
Für das alte Spiel gilt deshalb – GAME OVER
Klassisch wird dieses Problem mit Krieg gelöst – durch Zerstörung (Totalabschreibung im Stück) bestehen neuer Nettoinvestitionsbedarf und damit neue Gewinnaussichten.
Ein anderes Beispiel:
Die Netto-Investitionen und Ausgabeüberschüsse der Unternehmer sind etwas völlig verschiedenes. Sie bilden auf der Gegenseite also auch keine Identität mit den Einnahmeüberschüssen der Nichtunternehmer.
Die Volkswirte haben es leider versäumt, vernetztes denken umzusetzen. Deshalb drehen sie sich mit Doppelbelegung von Begriffen ( hier Verschuldung und Investition) unendlich im Kreis und produzieren lange Diskussionen und “Kurzschlüsse”. Dadurch können so einfache wie geniale Formeln wie die Gewinnformel nicht gewürdigt und genutzt werden.
Zusammen mit der Analyse der Finanzierungssalden wäre die Gewinnformel ansonsten ein herausragendes Element der Politikberatung.
Man hätte z.B. den ökonomischen Wahnsinn des Switches von der Umlagerente zur Geldsparrente sofort erkennen können. Auch das die Anregung des Sachwertsparens die Alternative zum Staatsschuldenwachstum oder Depression sein kann.
Nehmen Sie doch, nur als Beispiel, die Identität (Zwei Sektoren-Modell mit einer GB ohne EK):
EK + FK des Unternehmenssektors = Aktienvermögen der Haushalte + Geldvermögen der Haushalte
Stimmt Sie denn? Natürlich nicht! Das Aktienvermögen der Haushalte, abgebildet z.B. durch die Marktkapitalisierung des SP500, übersteigt das Eigenkapital der im SP500 versammelten Unternehmen mittlerweile um das x-fache. Wie ist diese phänomenale Differenz möglich? Wo kommen die Geldeinheiten her, die dies bewirken könnten? Antwort: Aus dem GB-Sektor, wo die Aktien auf Kredit gekauft werden. Das so geschaffene Geld wird dann den Haushalten (den Verkäufern der Aktien) zugeordnet und hebt im Gegenzug das Geldvermögen der Haushalte über das FK des Unternehmenssektor. Sie sehen: Alles Schall und Rauch!
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Sehr geehrter Oeconomicus criticus,
Besten Dank, dass Sie meine Beiträge auf Ihre Homepage posten. Habe es via google mail nochmals versucht, hat aber nicht geklappt. Dass Sie mir unterstellen, ich sei bezahlt, um Gehirnwäsche, Manipulation, bewusste Täuschung hier in diesem Forum zu betreiben, zeugt das Sie weder offen für die Warheit, noch vorallem für konstruktive Gegendarstellung sind, Sie diskreditieren, somit Ihr eigenes Haus und damit sich selbst. Darüber hinaus, weisen Sie auf „Deutsch Fehler“ , Verblendung und so weiter und so fort hin,……Sie machen nicht gerade den Eindruck es handelt sich bei Ihnen, um einen belesenen Mann…(..)…Zu meiner Art gehört, dass ich Zitate nicht kleiner drucken lasse als den eigenen Text….Ich bin kein Ökonom und sehe die Dinge naturgemäss nicht so scharf wie Sie. Ich bin nicht auf der Welt um ökonomische Theorien zu widerlegen, auf so eine Diskussion lasse ich mich gar nicht ein. Mir genügt zum Beispiel der Begriff des “Kapitals”, um die neokalssische Theorie rundum abzulehnen. Ich würde jedem Professor dieser Denkrichtung, der mir begegnet, die simple Frage stellen: “Was verstehen Sie unter Kapital?”. Er kann sich, sofern er sich auf die Neoklassik bezieht, mit seiner Antwort nur blamieren Binnen Kurzem würde sich herausstellen, dass sein Denken nicht um die Bilanz kreist. Niemals würde er antworten: “Kapital ist Eigenkapital.” Und damit ist für mich der Fall schon erledigt. Da brauche ich kein Gespräch über Tausch, den Arbeitsmarkt, die Investition, und so weiter. Der Herr hat sich von der ersten Sekunde an blamiert.
So schreiben Sie Zitat:
Das jetzige System hat nichts mit Kapitalismus und Debitismus zu tun, sondern es ist zentralistisch gesteuerter Sozialismus für Reiche und Sklaverei für die Allgemeinheit, auch wenn Ihnen die Medien etwas anderes einzureden versuchen. Es ist Ihre Entscheidung! Die Geschichte und Ihre Nachkommen werden Ihre Entscheidung bewerten.
Ende.
Sie identifizieren die Kernursache der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise im staatlich beherrschten Papier- beziehungsweise Fiat-Geldsystem. Dieses ist aus Ihrer Sicht unmittelbare Folge einer Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung, in der der Staat und die von ihm begünstigten Gruppen danach streben, die Einkommens- und Vermögensumverteilung nicht dem freien Markt, sondern politischen Entscheidungen zu überlassen. Habe ich Sie richtig verstanden?
Die Ansichten der Österreichischen Schule beschreiben das Marktgeschehen m.E. ganz akkurat und decken genau auf, wo das Missmanagement heutzutage betrieben wird und identifiziert, wo Korruption stattfindet. Als Ideologie ist die Österreichische Schule m.E. jedoch auch nicht komplett und ausreichend für das Gestalten einer besseren und gerechteren Welt.
Sie wünschen sich eine absolute Freiheit der Märkte, die dadurch gewährleistet werden soll, dass es kein gesetzliches Zahlungsmittel gibt, sodass Marktkräfte dafür sorgen können, dass sich automatisch die ideale Währung etabliert.
Eine solche Selbstregulierung ist bekannt aus der Regelungstechnik. Sie funktioniert in vielen technischen Systemen, jedoch nur unter der Bedingung, dass es darin keine positive Rückkopplung (Exponentialfunktion) gibt. Die Kapitalverteilung in einer Gesellschaft reguliert sich jedoch leider nicht von selbst. Wo schon viel ist, kommt immer mehr hinzu, mit der Folge, dass immer schneller immer noch mehr hinzukommt. Zins und Zinseszins sorgen dafür, dass dies solange geschieht, bis es zu Konflikten kommt, die es in der Geschichte leider schon viel zu oft und mit verheerenden Folgen gab.
Nehmen Sie bitte zu diesem Punkt kurz Stellung!
Das Geld keine produktive Funktion hat, ist wohl jedem von uns klar!
Weiter Schreiben Sie Zitat:
Wir benötigen den Staat zweifellos, nur schon, um das Eigentum zu garantieren und eine gewisse Selbstbestimmung zu schützen gegen Angriffe von innen und aussen. Selbst Kleinkinder wissen sehr schnell, was ihnen gehört. Eigentum gehört zum Menschen, das gilt umso mehr in der heutigen arbeitsteiligen und hochentwickelten Gesellschaft. Ohne Eigentum ist die Sklaverei perfekt! Ganz abgesehen davon, dass jeder Anreiz zu Innovation, Anstrengung und Arbeit verloren geht, wenn das Eigentum nicht gesichert ist – sei es durch konfiskatorische Besteuerung, Vergemeinschaftlichung oder mangelnden Rechtsschutz bedroht; von anarchistischen Zuständen erst gar nicht zu reden. Wir haben also ganz bestimmt ein Interesse an einem Staat. Allerdings soll dieser Staat sich möglichst aus persönlichen Angelegenheiten heraushalten und der Wirtschaft eine möglichst freie Entfaltung ermöglichen.
Ende.
Spätestens jetzt wird mir klar, dass die Ursachen und Zusammenhänge nicht verstehen oder verstehen wollen.
Banken verleihen kein gespartes und eingezahltes Geld. Die Verschuldung erzeugt das Geldvermögen der Sparer. Nehmen wir einmal an, dass die Haushalte 10% ihres Einkommens in Geld sparen möchten, dann ermöglicht eine zusätzliche Staatsverschuldung in Höhe von 1 Mrd. Geld einen Anstieg des Einkommens der Ökonomie in Höhe von 10 Mrd. Geld. Dieser Einkommensanstieg ist in den Zeiten der Unterauslastung des Produktionspotenzials real.
Dass die Haushalte Ersparnisse bilden würden, ist eine falsche Vorstellung aus der einzelwirtschaftlichen Sicht: Die ihre Ausgaben zum Zweck des Sparens von Geld einschränkenden Haushalte bewirken damit nur über das Sparparadoxon von Keynes das Sinken der Einkommen der Ökonomie. Das Einkommen der Ökonomie sinkt solange, bis die Haushalte mit ihrer Kürzung der Ausgaben aufhören.
Geldvermögen entsteht nur durch die Verschuldung.
Dabei spielt die Verschuldung für Investitionen praktisch keine Rolle, weil es in einer Ökonomie keinen Kapitalmangel und meist ausreichend Gewinn der investierenden Unternehmen gibt: Kapital fehlt freilich jedem Einzelnen in der Ökonomie, aber nicht der Ökonomie selbst. Es muss sich also der Staat ausreichend verschulden, um den Wohlstand der Haushalte in der Ökonomie zu optimieren.
Bitte definieren Sie kurz, aus Ihrer Sicht, die Begriffe Staat und Arbeit.
Besten Dank.
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Guten Morgen Oeconomicus criticus,
Sie schreiben Zitat:
„Das ist das Leben! Jeder Mensch erbt mit seiner Geburt eine Urschuld, die er laufend bedienen muss (Nahrung, Kleidung usw.) – er muss also ständig etwas tun, um diese Urschuld zu bedienen, andernfalls stirbt er.
weiter….
Jede Firma und jeder Staat muss sich vorfinanzieren, d.h. verschulden. Ob dies durch Eigentümer- oder Gesellschafterkapital, ob durch Eigen- oder Fremdkapital geschieht, ist unerheblich! Das Probelem ist nicht lösbar (Hervorhebung durch mich).
Ende.
Schwache Begründung. Sie Denken nicht zu Ende nach. Das habe ich jetzt langsam auch auf Ihre Website feststellen können, Sie drehen sich – gestatten Sie mir diesen Ausdruck – „Mit Scheuklappen um den Kreis herum“:)). Ich ermutige Sie, sich an der Diskussion weiterhin zu beteiligen, wer weiss, vielleicht könnten Sie Ihr Wissen weiterentwickeln. Ich werde auch direkt auf Ihre Website einige Gegendarstellungen zu Ihren „vermeintlichen“ harten Fakten und Blumen die Sie von so gennanten „Verherrer“ erhalten haben, posten.
Buchgeld ist Schuldgeld. Richtig!
Im Debitismus, muss immer Vorfinanziert werden. Es braucht immer Nachschuldner. Gibt es die, dann gibt es auch kein Zinsproblem. Das ganze läuft aber immer auf einen Bankrott hinaus, und diese ist keine Ansichtssache, sondern FAKT!
Die Wahrheit ist jedenfalls, dass Ihre Betrachtungen völlig obsolet und vorallem, REALITÄTSFREMD sind, denn Banken (früher: Goldschmiede, die Münzen für Kunden verwahrten) arbeiten mit einem Mindestreservesystem. Früher war es weniger, dank elektronischem Bankwesen ist es heutzutage fast 95 %. Per Buchungssatz und Bilanzverlängerung. Dafür gibt es Zins und Sachwertzugriffsrechte. Darin liegt das böse Spiel der Banker, welches Sie entweder nicht verstanden haben oder verstanden haben, aber absichtlich falsch darlegen.
Es geht hier nicht um eine rechtliche Frage wer, wem, wann, wieviele Zinsen schuldet – ZENTRAL IST DIE FRAGE WOHER DIE ZINSEN KOMMEN, d. h. die Entstehung dieser zusätzlichen Geldeinheiten ist die wichtige Frage!
Wollen oder können Sie diesen Punkt nicht verstehen? Wir alle verstehen Schuldverhältnisse, beherrschen die Zinseszinsrechnung ect. – es geht aber bei dieser Fragestellung letztlich immer um die PRODUKTION des Geldes für den Zins.
Der zentrale Fehler im heutigen System ist natürlich das Schuldgeld. Geld könnte ebenso gut ohne Schuld und ohne Zinsen erzeugt werden.
Die Geldschöpfung der Banken ist der Katalysator des Zinssystems.
Die Zinsaufwendungen der Banken sind die Zinszahlungen an die Anleger. Die Zinsaufwendungen werden mit geldschöpfenden Schreibvorgängen beglichen. Zwischen den Banken zirkuliert das von den Banken selbst erschaffene Giralgeld (Interbankensystem).Sie wollen Vieles nicht SEHEN, lieber Oeconomicus criticus, so z.B.: die unabweisbare Tatsache, dass diese Verbindlichkeiten (Buchgeld) geg. Kunden der Banken nie eingelöst werden müssen, es sei denn, es gäbe einen Bankenrun auf das Bargeld. Es werden in der Bilanz der Banken „Verbindlichkeiten“ angegeben, die keine echten Verbindlichkeiten sind und somit eine Erwirtschaftung der Mittel nur vorgetäuscht. Wer verabschiedet die Bilanzierungsrechtlinien, also dieses Instrument den Sie als Haupt-Argument anführen?
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Vielleicht schreibt Herr Dr. Meyer ja noch mal einen Beitrag zum Thema Geld.
Dann könnten wir das in Ruhe diskutieren, hier passt es als umfassende Diskussion nicht so recht.
Diskussionsbedarf zum Thema Geld besteht noch reichlich.
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Guten Morgen 0economicus criticus,
Besten Dank.
Ich glaube an Ihre gute Absicht. Doch wenn nicht wirklich etwas neues Zinsloses(!) aus der Asche empor steigt wird der Zyklische Wahn auf ewig seine gewohnt exponentielle Funktion erfüllen.
Die Gesetze des Universums helfen hierbei ganz von selbst.
Sicher kann man mit Mathematischen Zirkus tolle logarithmische Offenbarungen zaubern. Dafür ist die euklidische Mathematik ja geschaffen, da nur zweidimensional.Würde aber begriffen das bei immer größeren Systemen in eine nichteuklidische Mathematik gewechselt werden müsste, so würde man auch erkennen das sich ein perfektes Drittel genauso verhält wie die Kreiszahl… nämlich unendlich. Kurz je größer der Wahnsinn wird desto mehr wächst er diametral entgegengesetzt zu seiner Berechenbarkeit.
Einige Teilnehmer, auch bei Ihrer Variante, werden wieder Löcher im Zaun finden. Diese Löcher sind schon allein dann durch eben die Sachwerthorter vorprogrammiert. Ich behaupte einmal das diese dann Ihre installierten Sicherungsbeamten bestechen. Es liegt wohl in der fragilen Natur eines Hyperkomplexes das sich sein Wesen nicht wirklich ändert. Einzig aus diesem Grund müssen große unbeherrschbare Strukturen wieder in kleine beherrschbare zerlegt werden. Nebenbei erfasst man so auch den Globalismuswahn, ist dieser doch auch vom Geldsystem impliziert.
Wir bekommen aber mit sicherheit nicht aus einem aufgeblasenen kranken Schwein eine zierliche Prinzessin gebastelt. Auch wenn man noch so daran herumschmückt. Die Horter und da gebe ich Ihnen recht verhindern das schon selbst da die das Schwein in Persona sind. Egal ob derzeit Fiatgeldwechsler oder nach Ihrer Metamorphose Sachwertglucken.
Eine gewisse “gesunde” Schulden und Guthabenmenge wird zur Vorfinanzierung/Liquidität immer gebraucht – dies erklärt aber keineswegs die aktuell eskalierende Schuldenproblematik. Auch die Fälligkeit von Zinsen auf die Kredite kann dieses Problem nicht erklären – die Schulden wuchsen zuletzt viel stärker, als dass die derzeit kleinen Zinsen zur Erklärung genügen würden.
Sie schreiben:
Wir haben gesehen, dass Sparen im Schuldgeldsystem laut arithmetischer Logik und der Saldenmechanik nebst Vorfinanzierung die Ursache des Übels und verheerend sind. Allerdings haben wir erkannt, dass Sparen eine unverzichtbare Funktion erfüllt: Die Bürger benötigen Eigenkapital zur Kreditnahme und zur Vorsorge.
Zitat Ende.
Hmm..also erkennen Sie, dass die Schulden des Einen die Guthaben des Anderen sind…ergo: Beides bedingt sich gegenseitig. Das Eine existiert nicht ohne das Andere. Wenn z.B. mehr fürs Alter gespart werden soll, dann muss sich im bestehenden Schuldgeldsystem auch jemand verschulden….einverstanden?
Das Giralgeldsystem ist ein erstaunliches System. Nehmen wir die Eurozone.
Eine Geschäftsbank soll laut Lehrmeinung über zwei klassische Funktionen verfügen:
Das Kreditgeschäft, welches eine Art „Vermittlungstätigkeit“ darstellen soll, ist der bekannteste Part, denn er versorgt durch Geldverleihung konkret Menschen und Firmen mit finanziellen Mitteln.
Eine Art „Schleusenfunktion“ dient der Zentral- bzw. Notenbank, die Geldmenge im Verhältnis zur Realwirtschaft zu steuern. Dazu benötigt sie Geschäftsbanken. Es geht also um einen volkswirtschaftlich wichtigen Vorgang.
Beleuchten wir diese Punkte ein bisschen tiefer. Da gibt es auf der einen Seite Anleger, die bei einer Bank Kapital parken und auf der anderen Seite Kreditnehmer, die dieses Geld mit einem Zinsaufschlag ausleihen, um damit z.B. wirtschaftlich produktiv zu werden oder schlicht zu konsumieren. In den Statuten der Mindestreservehaltung wird es dann konkreter. Danach kann eine Geschäftsbank das angelegte Sparergeld bis zu 100-fach als neues Geld in Form von Krediten verleihen.
Auf Basis von 100,- Euro Kundenanlagen kann die Bank also 10.000,- Euro Kredit geben. Diese neuen 9.900,- Euro entstehen also erst durch den Kredit. Die Bank bekommt also für 9.900,- Euro Zinsen, obwohl sie nur 100,- Euro als Grundlage benötigt.
Auch wenn es dramatisch klingt, ist diese Regel zumindest eine Einschränkung der Geschäftsbanken, denn wenn kein Geld mehr angelegt würde, könnte keines mehr produziert werden. Die Notenbanken legen ein verbindliches Zinsniveau (Leitzins) für die Kreditwirtschaft im Interesse der Volkswirtschaft fest. Eine Notenbank (z.B. die EZB) hat die Aufgabe der Geldwertstabilität und muss dafür sorgen, dass die Geldmenge im Verhältnis zu den realen Waren und Dienstleistungen angemessen ist. Gibt es ein hohes reales Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, kann die Notenbank das Zinsniveau senken und somit den Geschäftsbanken günstiges Buchgeld verleihen, die dafür im Gegenzug ihrerseits Sicherheiten in Form von Wertpapieren bieten muss.
Zurzeit erkennen wir deutlich, dass die Zentralbanken allerdings auch „Schrottanleihen“ als „Sicherheit“ akzeptieren. Der derzeitige niedrige Zins führt zu günstigen Krediten und somit zu mehr Geld in der Wirtschaft, welches ja entsteht, wenn die Geschäftsbanken diese Reserven nun bis zu 100-fach gehebelt weiterverleihen. Das Gegenteil wäre die Zinserhöhung, die den Kreditfluss senkt, da Darlehen nun teurer werden und somit die Geldmenge reduziert wird. Bei einer rückläufigen Realwirtschaft ist dieser Vorgang im Interesse der kalkulierbaren Kaufkraft des Geldes enorm wichtig.
Ein selbst von den meisten Experten unerkanntes Problem ist die Tatsache, dass bei einer Geldschöpfung durch Kredit nur der Kreditbetrag entsteht, der Schuldner aber den Kreditbetrag plus Zinsen und Gebühren zurückzahlen muss. Diese erhöhte Summe muss nun von anderen Marktteilnehmern „herausgewirtschaftet“, um nicht zu sagen „gepresst“, werden. Da sind Verwerfungen vorprogrammiert und immer mehr Menschen geraten in Armut, bzw. können ihre Kredite nicht mehr zurückzahlen.
Würde gerne meine Gegendarstellungen auf Ihre Homepage, zu Ihren „HARTEN-Fakten und Relative-Warheit“, – mit Buchungssätzen und Beispielen aus den 3 Ebenen des Giralgeldsytem posten, konnte aber keinen Zugang finden.
Besten Dank.
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Guten Morgen Oeconomicus criticus,
Na ja, zu „Widerlegungen“ gebe es vieles zu sagen.
Unsere Meinungen zu Giralgedlschöpfung der GB gehen auseinander; keine Frage; obschon ich mit sehr sehr Vielen Argumentationen/Fakten auf Ihrer Website übereinstimme.
Die Vorfinanzierung des Leistungsaustauschs erfolgt i.d.R. durch die Beleihung von Pfändern/Eigentum im Zuge der Kreditvergabe. Man kann diesen Vorgang auch verklärend Geldschöpfung nennen. Diese ist aber keineswegs “aus dem Nichts” (bin bei Herr Dr. Meyer) weil neben dem mit Pfand gedeckten Leistungsversprechens des Kreditnehmers die zusätzliche Sicherheit des Bankeneigenkapitals beteiligt ist. Auch durch die Risikostreuung entsteht hier ein umlauffähiger, weil abgesicherten Leistungsanspruch (Geld-Guthaben).
Weiterhin muss die Bank zur Vermeidung der Illiquidität in Zentralbankgeld die selbst geschaffenen Guthaben/Einlagen NACH der Geldschöpfung an sich mittels Zinsen binden. Der Kredit wird ja aufgenommen, um die Einkommen der Leistungserbringer im Vorgriff auf die Nachfrage zu finanzieren. Und bei diesen “Einlagenbeziehern” (Vorlieferanten,Mitarbeiter) steht die Bank in gewissen Wettbewerb um relativ knappes Zentralbankgeld, welches bei schlechtem Zinsangebot der Bank für die geschaffenen Einlagen abzufließen droht.
Meine Grundannahme geht dahingehend, dass wir nur freiwilligen Investoren mit ausreichend Pfand und Bankeneigenkapital einen Kredit geben müssen, also mit diesem Personenkreis und Verschuldungsbedarf “Geldschöpfung” betreiben, ist an dem Fiat Money System nichts auszusetzen. “Fiat Money” als “Falschgeld” ist hingegen nicht vollstreckbarer Kredit, z.B. an Staaten und ausländische Schuldner, dem traurigen Äquivalent von dauerhaften Exportüberschüssen.
Einer der Lösung könnte, anstelle des Sparzins zu geben, eine Kreditsteuer einzuführen!
Ich werde noch punktuell auf weitere Aspekte eingehen,
bis bald
ARGONAUTIKER-
@ Argonautiker
Zitat: „Man kann diesen Vorgang auch VERKLÄREND Geldschöpfung nennen.“ (Hervorhebung durch mich).
Synonyme von verklären: „beschönigen, hochstilisieren, einen beseligten, glücklichen Ausdruck verleihen“ (Duden – Hervorhebung durch mich).
„Manipulation kann auf unterschiedliche Weise stattfinden. Eine halbe Wahrheit ist oft schlimmer als eine ganze Lüge.“ (Johannes Rau am 5.6.2004 in Hamburg).
Hirnwäsche funktioniert genau nach diesem Motto:
Nehme 3 Teile: ein Element Wahrheit = Tatsache; eine neugedeutete Halbwahrheit = Suggestion; und eine fette Lüge = Super-Suggestion (s. http://www.gehirnwaesche.info/).
Die Banken können kein Geld „schöpfen“, sondern nur (Bargeld-)Schuldverpflichtungen eingehen.
Das Wort Geldschöpfung assoziiert bei Laien (und wird von interessierten Kreisen genau dazu missbraucht), dass Banken Bargeld schöpfen können. Daher ist diese Floskel unglücklich, welcher mittels „Verklärung“ ein „glücklicher Ausdruck“ (Duden) verliehen werden soll.Zitat: „Unsere Meinungen zu Giralgedlschöpfung der GB gehen auseinander“
Nun, falls Sie tatsächlich und wider Erwarten einen Fehler in meinen Webseiten finden sollten, bin ich Ihnen dankbar, wenn Sie mir mailen – oder wenigstens hier meine Aussagen zu widerlegen versuchen, statt einen Allgemeinplatz zu veröffentlichen. (Würde mich auch interessieren, wie Sie in ein paar wenigen Minuten meine Webseiten studiert haben sollen und beurteilen wollen! – Grüsse von Google Analytics, war nämlich aus der Schweiz an jenen beiden Tagen ausnahmsweise ziemlich wenig und vor allem nur relativ kurzer Besuch.) Ich bin und war der Überzeugung, dass aus meinen Webseiten ausschliesslich Fakten sprechen – bin aber durchaus offen, dazuzulernen, denn wirkliche Wissenschaft ist nie abgeschlossen…Zitat: „Einer der Lösung könnte, anstelle des Sparzins zu geben, eine Kreditsteuer einzuführen!“
Wie sollte denn da der Sparer einen Anreiz haben, der Bank Kredit zu geben, wo Sie ja selber oben schreiben: „Weiterhin muss die Bank zur Vermeidung der Illiquidität in Zentralbankgeld die selbst geschaffenen Guthaben/Einlagen NACH der Geldschöpfung an sich mittels Zinsen binden.“? Diesen Widerspruch müssen Sie schon erklären. Und eine Kreditsteuer? Naja, die Phantasieen des Gesetzgebers und der staatsgläubigen Papa-Staat-Soll-Zahlen-Anhänger sind zweifellos grenzenlos, wenn es darum geht, die Bürger auszuplündern… -
@ Lieber Oeconomicus criticus,
weder von Fehlern, noch Falschbehauptungen auf Ihrer Website habe ich gesprochen! So erstaunt es, dass Sie reflexartig von Gehirnwäsche, Floskeln, Lügen usw. Reden, wenn man versucht die Geldschöpfung zu beleuchten.
Sodann schreiben Sie:
Das Wort Geldschöpfung assoziiert bei Laien (und wird von interessierten Kreisen genau dazu missbraucht), dass Banken Bargeld schöpfen können. Daher ist diese Floskel unglücklich, welcher mittels “Verklärung” ein “glücklicher Ausdruck” (Duden) verliehen werden soll.
Ende.
Punkt 1: ich habe Ihre Website „angelesen“; oder gehen Sie von der Annahme aus, dass ich Ihre Website in so kurzer Zeit Analysieren konnte?
Punkt 2: Als Basis dienten Ihre Beiträge in diesem Forum.
Punkt 3: Ich habe nicht von Giralgeldschöpfung der GB = Bargeld! gesprochen!
Punkt 4: Buchgeld existiert als Guthaben auf verschiedenen Kontenformen und kann jederzeit gegen Bargeld abgelöst werden. Durch Banküberweisungen bzw. Bezahlung mittels Schecks, wird Buchgeld aber auch zum direkten Zahlungsmittel.!
Punkt5: Nehmen wir die Situation einer Bank, so verleiht diese zwar Geld, das sie nicht besitzt, sondern erst erschafft, wird dieser Kredit aber beglichen, so wird die Geldsumme gleichzeitig neutralisiert. Der Bank verbleiben einzig und allein die bis dahin eingehobenen Zinsen.
Sollte es einem Kreditnehmer nicht möglich sein, diesen zurückzuerstatten, und auch die Sicherheiten reichen für eine Abdeckung nicht aus, so wird die Differenz mit den Eigenmitteln der Bank ausgeglichen. Daher liegen die Zinsen für risikoreiche Kredite deutlich höher.
Dieses System funktioniert seit geraumer Zeit wunderbar und zwar insbesondere für die Banken. Denn schließlich, Unmengen von Geld in Umlauf zu setzen, und nur einen kleinen Prozentsatz davon als Sicherheit bereitzustellen, führt zu enormen Zinseinnahmen, die weit über die administrativen Kosten hinausreichen. Findet sich eine Bank in finanziellen Schwierigkeiten, so liegt es entweder daran, dass sie zu klein ist und nicht über genügend solide Kreditnehmer, die entsprechende Sicherheiten halten, verfügt oder aber, und das wäre ein Punkt für einen gesonderten Artikel, dass sie anderen Geldinstituten zweifelhafte Forderungen abnehmen. Die derzeitige Bankenkrise gibt dafür einige Beispiele, die zwar komplex wirken doch in Ihrem Kern so funktionieren: Bank A gewährt z. B. günstige Hypothekardarlehen. Nun leiht sich Bank A von Bank B (Interbanken-System) Geld und gibt als Sicherheit die Immobilien der Darlehensnehmer. Plötzlich sinken die Grundstückspreise und die Darlehen sind nicht mehr gedeckt. Die Haftung obliegt nun Bank B, sie steht vor der Pleite, während Bank A durch die Spanne zwischen den beiden unterschiedlichen Zinssätzen ein Vermögen verdient hat.
Punkt 6: Nehmen wir der Einfachheit halber einen Zinssatz von zehn Prozent. Eine Bank überreicht einem Kreditnehmer die Summe von einer Million CHF.- , der sich verpflichtet, nach einem Jahr 1,1 Millionen zurückzuerstatten. Wäre dies das einzige je abgeschlossene Kreditgeschäft, so wäre die volle Rückerstattung unmöglich, denn es wurde ja nur eine Million an Geld ausgegeben. Die fehlenden 100.000 CHF.- existieren einfach nicht. Die weltweite Verbreitung dieses Systems ändert nichts an der Tatsache, dass immer mehr Geld geschuldet wird als es in Wirklichkeit gibt.
Dazu ein Beispiel aus den USA:
Die amerikanische Notenbank, genannt Federal Reserve Bank, die sich übrigens ausschließlich in Privathand befindet, unterlässt es seit dem 23. März 2006 bekannt zu geben, wie viele US-Dollar weltweit in Existenz sind, eine Angabe, die mit dem Begriff M3 (Money Supply – Geldmenge) bezeichnet wird. Die letzten Angaben lagen bei knapp über 10 Billionen Dollar. Dazu zählen natürlich auch Dollarguthaben außerhalb Amerikas. Zur gleichen Zeit beliefen sich die amerikanischen Staatsschulden alleine bereits auf über 8 Billionen Dollar. Die gesamte Verschuldung, einschließlich Unternehmesverpflichtungen, Hypotheken, Privatkrediten und Bankverpflichtungen, belief sich im Jahr 2006 auf über 40 Billionen Dollar.
Wie entsteht diese unglaublich hohe Differenz? Natürlich durch die Zins- und Zinsenszinslast. Bei einem Zinssatz von nur fünf Prozent dauert es weniger als 15 Jahre, bis sich die Schuld verdoppelt. Nach 30 Jahren ist sie somit vervierfacht, nach 45 Jahren verachtfacht etc. Und nochmals möchte ich erwähnen, dass immer nur das Geld für den ursprünglichen Kredit erschaffen wurde, nicht jedoch das für die Erstattung der Zinsen. Der einzige Weg der Rückerstattung ist, dem Bankenwesen Schritt um Schritt Realwerte, Goldmengen, Grundstücke, Rohstoffrechte, Aktienpakete und Ähnliches zu überlassen.
Jetzt beleuchte ich es aus Ihrer Sicht; soweit ich Ihre Gedankengänge korrekt verstanden habe:
Die Wirtschaftsteilnehmer, die einen Kredit aufnehmen, geben dieses Geld in der Wirtschaft aus. Zum Beispiel kaufen sie Rohstoffe, um daraus dann ein Produkt zu erzeugen, dass sie weiterverkaufen können. Das erzeugte Kreditgeld befindet sich so nun im Tauschmittelkreislauf und das Geld tauscht andauernd weiter. Es gibt nun 2 Möglichkeiten, wie dieses Geld den Tauschmittelkreislauf verlassen kann.
Die erste Möglichkeit ist für das Geldsystem ideal. In diesem Fall kreist/tauscht das Tauschmittel solange, bis ein Kreditnehmer, der das Geld durch Leistung in der Wirtschaft erhält, damit seinen Kredit zurückzahlt, also tilgt. In diesem Moment wird bei der Bank sein Geld mit seiner Schuld wieder vernichtet. Das Geld hat in der Zeit seiner Existenz als Tauschmittel funktioniert und hat im besten Fall der Allgemeinheit durch Schaffung von Mehrwert gedient.
Die zweite Möglichkeit, wie Tauschmittel den Wirtschaftskreislauf verlassen können ist das Sparen im Tauschmittel, denn gespartes Geld kauft, solange es gespart ist, nicht mehr in der Wirtschaft ein. Das Geld ist solange es „spart“ als Tauschmittel geparkt. Für Kreditnehmer entsteht nun ein Problem, denn sie haben keine Chance an das Geld zu kommen, das sie zum Tilgen ihrer Kredite so dringend bräuchten. Durch Sparen im Tauschmittel entsteht ein Mangel an freien Tauschmitteln in der Wirtschaft und es kommt normalerweise zu einer Reduzierung der Wirtschaftsleistung. Die Folge: Kreditnehmer gehen pleite, es sei denn, durch einen neuen Kreditnehmer wird wieder neues Geld erzeugt, dass das Geld ersetzt, welches durch das Sparen dem Geldsystem entzogen wurde.
Hierdurch entsteht ein Neu-Verschuldungszwang und wenn sich in der Wirtschaft keine Nachschuldner finden lassen, dann springt z.B. der Staat/Notenbanken als Lender of last resort ein, damit das System aufrecht erhalten werden kann.
@Oeconomicus criticus, Solange es gängige Praxis ist, dass sich unzählige Kredite „überlagern“ und Zinseinnahmen der Banken wieder in den „Tauschmittelkreislauf“ zurückgeführt werden, solange können fällige Kredittilgungen und Kreditzinsen problemlos gezahlt werden, da für die fälligen Kredite im Geldsystem ausreichend Tauschmittel vorhanden sind.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Angenommen heute müssten ALLE Kredite abgelöst werden, dann wären die Geld- bzw. Tauschmittel zum Leisten der Zinszahlungen im Gesamtsystem nicht vorhanden, da sie im Kredit nicht mitgeschöpft wurden (realistisch ist dieser angenommene Fall allerdings nicht). Problematisch wird es in der täglichen Praxis, wenn Tauschmittel gespart und somit dem Tauschmittelkreislauf entzogen werden. Diese gesparten Tauschmittel fehlen im Gesamtsystem zur Kredittilgung.
In meiner Betrachtung habe ich zudem nur endfällige Kredite betrachtet, um die Komplexität nicht noch weiter zu erhöhen und um mich an die Argumentation des fehlenden Zinses anzupassen. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass der übliche Kredit ein Tilgungskredit ist, bei denen die Zins- und Tilgungszahlungen nicht endfällig, sondern z.B. monatlich aufgebracht werden. Somit reduziert sich auch während der Laufzeit des Kredits die Zinszahlung monatlich durch die Tilgung des Kredits.
An der Kernaussage, dass der Zins im Kredit nicht mitgeschöpft wird und theoretisch auch im Gesamtsystem zur vollen Schuldentilgung fehlt besteht, somit überhaupt kein Zweifel! Aber: Es ist dennoch möglich, dass Kredite komplett getilgt werden können, OHNE einem anderen Kreditnehmer Geldmittel zur eigenen Schuldentilgung wegzunehmen.
Das Thema in seiner Gesamtheit ist natürlich um ein Vielfaches umfangreicher und auch ließen sich Unmengen von weiteren Details hier anschließen. Ich könnte Ihnen auch die entsprechenden Buchungssätze liefern an konkreten Beispielen aus der Praxis!
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@ Argonautiker
Zitat: „weder von Fehlern, noch Falschbehauptungen auf Ihrer Website habe ich gesprochen!“
Sehr schön. Fakten sind Fakten und keine Meinungen. Daher war Ihre Bemerkung “Unsere Meinungen zu Giralgedlschöpfung der GB gehen auseinander” überflüssig.Zitat: „So erstaunt es, dass Sie reflexartig von Gehirnwäsche, Floskeln, Lügen usw. Reden, wenn man versucht die Geldschöpfung zu beleuchten.“
Geld ist für einen „Normalbürger“ ein Guthaben, Vermögen, also ein Aktivum – für Banken allerdings ist das „selbst geschöpfte Geld“ jedoch eine Schuld. Daher ist das Wort Geldschöpfung irreführend und eine Halbwahrheit – und viele glauben dann, das von Banken „geschöpfte Geld“ sei ein Aktivum, ihr Vermögen.
Eine Schuldverpflichtung allerdings schöpft man nicht, sondern man geht sie ein. Und da eine Geschäftsbank auch nur einen Teil des Oberbegriffs Geld, nämlich nur Buchgeld (= eine Bargeldschuld) „schöpfen“ kann, ist dies zumindest eine Halbwahrheit, wenn man behauptet, eine Geschäftsbank könne Geld schöpfen. Bargeld, den anderen Teil des Oberbegriffs Geld, kann sie nicht „schöpfen“.
Wer immer noch, nach diesen Ausführungen, darauf beharrt, dieser Ausdruck sei nicht problematisch, hat sich die Argumentation der Vollgeldfantasten noch nie zu Gemüte geführt.Um den Vorgang hier einmal allgemeinverständlich am Beispiel eines Baukredits festzuhalten: Ein Häuslebauer lässt sich ein Haus errichten. Den Handwerkern wäre wohl kaum gedient, wenn sie mit einem Schuldschein des Häuslebauers bezahlt würden, denn damit können sie ihren Lebensunterhalt nicht bestreiten. Also geht der Häuslebauer zur Bank, welche seine Schulden gegenüber den Handwerkern übernimmt. Mit dieser neuen Schuld der Bank – Buchgeld genannt – können die Arbeiter nun in irgendein Geschäft gehen und ihren Bedarf decken, denn dieses Buchgeld ist nichts anderes als ein Anspruch auf Bargeld, den die Arbeiter bei der Bank haben. Selbstverständlich schuldet nun der Häuslebauer der Bank dieses Geld aus der Schuldübernahme durch die Bank. Da er ja nun im Haus wohnen kann und dabei Miete spart, kann es nur Unbedarfte erstaunen, dass ihn diese Schuldübernahme etwas kostet: den Zins!
Oder, um das Beispiel eines Hauskaufs nochmals zu bemühen:
Jemand, der ein schuldenfreies Haus hat, hat sein Erspartes ins Haus investiert (Architekt, Material und Handwerker mussten ja bezahlt werden). Er zieht aus dem Haus den Vorteil, dass er darin wohnen kann. Wenn er nun sein Haus verkauft, so ist ihm der Hauskäufer das Geld dafür schuldig. Müsste er dem Hausverkäufer, falls er den Kaufpreis nicht sofort bezahlen kann, nicht einen Zins bezahlen? Denn sonst hätte er ja das Haus gratis zur Verfügung gestellt und würde vom Ersparten des Hausverkäufers profitieren und der Hausverkäufer würde auf das Haus samt darin investiertem Geld lange Zeit verzichten, das Haus also quasi verschenken. Da wäre der Hausverkäufer aber schon ziemlich blöd, würde er das Haus unter diesen Umständen nicht einfach vermieten und eine Miete kassieren…Nun springt also die Bank in die Bresche, indem sie die Schuld des Hauskäufers übernimmt. Also muss der Hauskäufer den Zins natürlich nicht dem Hausverkäufer bezahlen, denn der kann ja nun sofort über das Geld verfügen (dafür eben nicht mehr über das Haus), sondern der Bank, der er das Geld weiterhin schuldet! Dafür kann er nun im Haus wohnen und vom darin investierten Kapital profitieren. Somit wird doch wohl jedem klar, dass die Aussage der Vollgeldfantastiker – “Ein gutes Geschäft, denn sie kassieren Zinsen für Geld, das sie selbst erzeugt haben.” – pure Hirnwäsche ist, der leider sehr viele erliegen!
Zitat: „Punkt 6: Nehmen wir der Einfachheit halber einen Zinssatz von zehn Prozent. Eine Bank überreicht einem Kreditnehmer die Summe von einer Million CHF.- , der sich verpflichtet, nach einem Jahr 1,1 Millionen zurückzuerstatten. Wäre dies das einzige je abgeschlossene Kreditgeschäft, so wäre die volle Rückerstattung unmöglich, denn es wurde ja nur eine Million an Geld ausgegeben. Die fehlenden 100.000 CHF.- existieren einfach nicht. Die weltweite Verbreitung dieses Systems ändert nichts an der Tatsache, dass immer mehr Geld geschuldet wird als es in Wirklichkeit gibt.“
Ich habe Ihnen versucht zu erklären, dass diese Schuldzinsen bei der Bank in den Erträgen eingehen und im Aufwand wieder hinaus, weshalb die Bank sodann neues Buchgeld schuldet, welches wiederum zur Kredittilgung zur Verfügung steht. Dieses Buchgeld wird also sehr wohl „geschöpft“, allerdings über den Umweg Erfolgsrechnung.
Buchungen:
Verrechnung des Kreditzinses: Kreditzinsforderung/Zinsertrag
„Schöpfung“ von Buchgeld: Bankaufwand/Buchgeld
Zahlung des Kreditzinses: Buchgeld/Kreditzinsforderung.
Sowohl die Konti Kreditzinsforderung als auch Buchgeld sind somit ausgeglichen und die Erfolgsrechnung ist auf Null gestellt.
Das ist Fakt!Zum Rest nehme ich keine langatmige Stellung mehr. Jeder kann auf meiner nichtkommerziellen und werbefreien Seite nachlesen, was ich geschrieben habe. Jedenfalls nicht das, wie sie es auslegen.
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Lieber Oeconomicus criticus,
hmm…so langsam hinterfrage ich mich, ob Sie meine Ausführungen überhaupt lesen?
Ihr Zitat:
Ich habe Ihnen versucht zu erklären, dass diese Schuldzinsen bei der Bank in den Erträgen eingehen und im Aufwand wieder hinaus, weshalb die Bank sodann neues Buchgeld schuldet, welches wiederum zur Kredittilgung zur Verfügung steht. Dieses Buchgeld wird also sehr wohl “geschöpft”, allerdings über den Umweg Erfolgsrechnung.
Buchungen:
Verrechnung des Kreditzinses: Kreditzinsforderung/Zinsertrag
“Schöpfung” von Buchgeld: Bankaufwand/Buchgeld
Zahlung des Kreditzinses: Buchgeld/Kreditzinsforderung.
Sowohl die Konti Kreditzinsforderung als auch Buchgeld sind somit ausgeglichen und die Erfolgsrechnung ist auf Null gestellt.
Das ist Fakt!Ende.
Oeonomicus criticus, bitte bleiben Sie sachlich!
Diese Buchung täuscht nur Geld im gesetzlichen Sinne, vor, es stellt eine Behauptung seitens der Bank dar, dass der Kreditnehmer über Buchgeld, die Kaufkraft darstellen soll, nun verfügen würde.
Weil das alle Wirtschaftssubjekte glauben, der Vorgang nicht hinterfragt wird und das Buchgeld (Giralgeld) annehmen verfügen die Geschäftsbanken über eine Möglichkeit verzinste Schuldscheine auszustellen, die vom Publikum als Zahlungsmittel verwendet werden. Weil die auf diese Weise erzeugten Zahlungsmittel immer zwingend eine verzinste Schuld darstellen (Kreditvertrag als Schuldanerkennungsvertrag) ist es letztlich unmöglich, dass alles Schulden insgesamt bezahlt werden können, denn dazu muss man ja immer wieder neue verzinste Schuldscheine (Geld) im Kreditvorgang (irgendjemand) erwerben. Dadurch ist es dem Publikum unmöglich aus der Schuldenspirale heraus zu kommen. Mit der Schuld geht ja immer eine Verpflichtung einher, die das Publikum als Leistung erbringen muss und so erhalten die Banken permanent Volksvermögen und Leistungen ohne selbst einen tatsächlichen Gegenwert zu erbringen. Dieses Bankensystem ist also ein klassisches subtiles Frondienst- und Enteignungsmodell.
Die Menschen werden systematisch hinters Licht geführt, verdummt und verschaukelt vom herrschenden Bankensystem.Bitte unterlassen Sie es mit „Deutungen“ zu argumentieren, die Sie dann mit Verweis auf Ihre Website als HARTE Fakten hier in diesem Forum verbreiten.
Das schadet nur der enormen und ausgezeichneten Arbeit und Zeit die Sie in Ihrer Website investiert haben. Ich bin offen, um von Ihnen hinzuzulernen, Vorausetzung hierfür ist jedoch, eine Konfrontation mit der realen Welt und tatsächlichen Banken-Praxis.
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@ Argonautiker
„Diese Buchung täuscht nur Geld im gesetzlichen Sinne, vor, es stellt eine Behauptung seitens der Bank dar, dass der Kreditnehmer über Buchgeld, die Kaufkraft darstellen soll, nun verfügen würde.“
Diese Buchung täuscht nichts vor – die meisten Menschen wissen, dass Buchgeld kein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Buchgeld hat Kaufkraft, denn sonst ginge es ja nicht, mit Kreditkarte oder Überweisung zu zahlen. Buchgeld ist also ganz offensichtlich ein Zahlungsmittel, wenn auch kein gesetzliches, na und?
„Weil die auf diese Weise erzeugten Zahlungsmittel immer zwingend eine verzinste Schuld darstellen (Kreditvertrag als Schuldanerkennungsvertrag) ist es letztlich unmöglich, dass alles Schulden insgesamt bezahlt werden können, denn dazu muss man ja immer wieder neue verzinste Schuldscheine (Geld) im Kreditvorgang (irgendjemand) erwerben. “
Auch Bargeld ist Schuldgeld. Wenn alle Kredite zurückbezahlt würden resp. werden könnten, gäbe es kein Geld mehr. Die Vermögenswerte werden den Geschäftsbanken ja genau deswegen verpfändet, um Zahlungsmittel zu erhalten, weil wir sonst in einer Tauschwirtschaft mit all ihren Problemen leben würden.
„Dadurch ist es dem Publikum unmöglich aus der Schuldenspirale heraus zu kommen.“
Das ist das Leben! Jeder Mensch erbt mit seiner Geburt eine Urschuld, die er laufend bedienen muss (Nahrung, Kleidung usw.) – er muss also ständig etwas tun, um diese Urschuld zu bedienen, andernfalls stirbt er. Jede Firma und jeder Staat muss sich vorfinanzieren, d.h. verschulden. Ob dies durch Eigentümer- oder Gesellschafterkapital, ob durch Eigen- oder Fremdkapital geschieht, ist unerheblich! Diese Schuld nennt Dr. Martin Kontraktschuld: “Heerscharen von Philosophen, Historikern, Soziologen und Ökonomen haben sich mit dem Phänomen des ‘Aufstiegs und Niedergangs’ beschäftigt, ohne auf den Kern des Problems zu stoßen, nämlich seine prinzipielle Unlösbarkeit.” Aber das habe ich bereits geschrieben. Ich habe keine Lust, mich dauernd zu wiederholen. Daher verlasse ich diese Diskussion.
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Lieber Winnie,
Vielleicht, um abschliessend auf Bilanzen, Buchhaltung und Unterschied zwischen Zentralbank und Geschäftsbanken folgendes:
Im Kreislauf der doppelten Buchhaltung ist die Geldmenge an sich stets konstant, jeder finanzielle Gewinn muss daher immer zu Lasten anderer Menschen erzielt werden, da ja für jede Buchung eine Gegenbuchung existieren muss. Die einzige heute legale Methode der Geldschöpfung besteht nun aber darin, dass private Geschäftsbanken Kredite vergeben, dabei Geld erzeugen, das vorher noch nicht existierte, dies jedoch stets als verzinste Schuld, wobei aber das Geld für die Zinszahlung nie mit erzeugt wird. Diese (mangels Geld) verzinst nie rückzahlbare Schuld lassen die Banken aber durch dingliche Sicherheiten der Kreditnehmer besichern, womit es im Gesamtsystem zwangsläufig zu Enteignungen von Kreditnehmern kommen muss, da die zu geringe Geldmenge die Bezahlung der Zinsen ja nicht gestattet. Es müssen daher stets neue Kredite aufgenommen werden, um einfach die Zinsen zu bezahlen. Verschuldete Staaten sind also nicht das Ergebnis fahrlässiger Politik sondern das Resultat eines Systemfehlers in der Buchhaltung der Geschäftsbanken.
Diese wiederum, bzw. deren Gläubiger dahinter behaupten, sie seien Systemrelevant und müssten gerettet werden. Da stimmt doch was nicht, oder? Leider hinterfragt die Masse diese Zusammenhänge nicht, weil alle gefangen sind im System, d.h. die Angst vor der Verelendung ist so stark das es eigentlich schlimmer ist als die Verelendung selbst!
Die Isländer, ein Volk wo es keine ethnische Vielfalt gibt, haben gezeigt, dass wenn man zur Ruhe kommt und die Dinge sachlich beleuchtet, die richtigen Schlüsse gezogen werden können. Die „Multi Kulti“ Gesellschaft – auch wenn es nicht der „Political correctness“ entspricht, – hat vermutlich u.a. das Ziel die „Gesellschaften“ aus dem Innern heraus zu destabilisieren! Und die Schweiz ist ein Paradebeisbiel.
Ich war vor 3 Wochen in Holland. Seit 7 Jahren gelten in ALLEN holländischen Grosstädten Amsterdam/Rotterdam/Utrecht usw. abendliche Ausgangssperren für junge kriminelle Muslime. Menschen die teilweise schon der 2. oder 3. Generation Einwanderer angehören! Junge Holländer mit Marrokanischer oder Türkischer Wurzel, u.a. auch mit Hochschulabschluss die einfach keine Arbeitsstelle finden – und nicht wissen, wo sie hingehören. Auch das habe ich erlebt in Holland. Alles muss daher auf dem Prüfstand und kritisch hinterfragt werden. Eines ist klar, es handelt sich bei den Währungssystem, um riesigen Umwerteilungsmechanismen von unten nach oben die mathematisch bedingt, zwangsläufig zusammenbrechen müssen.
Grüsse
ARGONAUTIKER -
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Sehr geehrter Argonautiker
Zitat: „Die einzige heute legale Methode der Geldschöpfung besteht nun aber darin, dass private Geschäftsbanken Kredite vergeben, dabei Geld erzeugen, das vorher noch nicht existierte, dies jedoch stets als verzinste Schuld, wobei aber das Geld für die Zinszahlung nie mit erzeugt wird. Diese (mangels Geld) verzinst nie rückzahlbare Schuld lassen die Banken aber durch dingliche Sicherheiten der Kreditnehmer besichern, womit es im Gesamtsystem zwangsläufig zu Enteignungen von Kreditnehmern kommen muss, da die zu geringe Geldmenge die Bezahlung der Zinsen ja nicht gestattet.“
Der Kredit muss verzinst werden, das ist richtig. Sie aber übersehen eines: Was macht die Bank mit diesen Einnahmen? Sie hat Aufwand! Dieser Aufwand wiederum landet als Bankschuld in den Passiven. Somit ist dieses Geld für den Kreditzins klarerweise vorhanden (ausser den in den Bankenbilanzen zurückbehaltenen Reserven und Rückstellungen). Mit der Bedienung des Kreditzinses wird die Bilanzverlängerung wieder ausgeglichen. Sie sind da offensichtlich einem weitverbreiteten Irrtum aufgesessen.
Weitere und ausführlichere Infos hier:
https://sites.google.com/site/geldsysteminfo/kritik-an-der-kritik/fehlender-zins
Freundliche Grüsse
Oeconomicus criticus -
Lieber Oeconomicus criticus,
Vielen Dank für die Gegendarstellung. Ich honoriere ihre Versuche, mit viel Arbeit und Engagement Szenarien einer alternativen Zukunft zu entwerfen. Nur gehöre ich zu jenen Menschen, die gesichertem Wissen und behaupteten Kausalitäten sehr skeptisch gegenüberstehen. Ich glaube nicht, dass wir als Menscheit das Wissen haben, das notwendig wäre um unser aller Zukunft zu gestalten. Im Gegenteil lehrt mir die Erfahrung, dass dem Wissen, auf die Ökonomie angewandt, sehr enge Grenzen gesetzt sind. Oft ist das Bild, das wir von der Wirklichkiet haben, allein unsere eigenes Bild.
Ich habe mir in diesem Blog einige Diskussionen gelesen uber Giralgeld. Ich stimme Herr Dr. Meyer zu, wenn er schreibt, dass ZB-Geld kein Aktivum ist! Erst kürzlich hatte ich eine hitzige Diskussion mit einem Bankfachmann: Es ging um die Frage, was der Geldmarkt eigentlich ist: Ein Markt, wo vorhandenes ZB-Geld gehandelt wird, das auf den entsprechenden Zentralbankkonten der GB`s verbucht werden muss, oder ein Kreditmarkt, wo sich Banken untereinander Kredit einräumen können mit Verbuchung auf Nostro- und Lorokonten. Es schien mir unbegreiflich, dass es den Banken gestattet sein soll, unterhalb der Ebene des Zentralbanksystems eigene Verrechnungkonten zu betreiben, die sie NICHT und nicht einmal auf eine bestimmte Frist mit ihren Zentralbankkonten abgleichen müssen.
Dass sie also mit anderen Worten: “fiktives” Zentralbankgeld schöpfen dürfen. Nach langem Hin-und Her musste ich einsehen, dass die Begriffe ZB-Geld und “Liquidität”, die theoretisch synonym verwendet werden, in der Praxis ganz und gar nicht inhaltsgleich sind.
Tatsächlich schaffen die Banken “Liquidität”, die kein ZB-Geld ist, sondern gedachtes, eben “fiktives” ZB-Geld, das irgendwann, zumeist in der Krise, “hergezaubert” werden muss. Die GB`s erleben ihr “Wunder” also immer genau dann, wenn sie ihre Buchungen auf Nostro- und Lorokonten mit ihren Zentralbankkonten abgleichen müssen. Dann wird aus dem “fiktiven” Zentralbankgeld (“Liquidität”), das sie glaubten auf den Nostro- und Lorokonten geschaffen zu haben, der tatsächliche Bedarf nach ZB-Geld. Jetzt erst treten sie in Ermangelung einer Alternative den Canossa-Gang zur ZB an, und die wiederum, die Stabilität des Ganzen im Auge, wird dem Verlangen nachgeben. Theoretisch betrachtet leben wir daher in einem Geldsystem mit einer klaren Dominanz des ZB-Geldes, praktisch betrachtet wird die ZB jedoch von den GB`s vor sich hergetrieben und “erpresst”. Sie kann nicht anders als dem Verlangen der GB`s nachzugeben, die auf ihren Buchungssystemen mit ZB-Geld handeln, das noch gar nicht existiert. Ich denke, dass die ganze Auseinandersetzung genau hier ihre Grundlage hat: dass nämlich Sie und Herr Dr. Meyer theoretisch (richtig) argumentiert und Andere Kommentatoren praktisch (richtig). Aber das Praktische ist bekanntlich niemals die Wahrheit sowenig wie “fiktives” Zentralbanken-Geld “tatsächliches” ist.
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Lieber Argonautiker
Meine Webseiten sind, wie Sie vielleicht wissen, einzig eine Einführung ins Geldsystem und befassen sich nur mit gesicherten und beweisbaren Fakten. Wirtschaftstheorien werden darin nicht behandelt und ich habe auch nicht die Absicht, mich in die Wirtschaftstheoriediskussion einzubringen.
Nostro- und Lorokonti sind ja nichts anderes als Konti der Banken bei sich resp. einer anderen Bank, so wie Sie auch ein Bankkonto haben können. Wenn Überweisungen getätigt werden, kommen diese Konti ins Spiel. Natürlich können die Banken untereinander Kredit gewähren. Ebenso können sie Schattenbanken gründen. Diese Problematik ist mir bekannt und wurde auf meiner Webseite auch klar angesprochen. Ebenso wären an dieser Stelle Derivate zu nennen, welche das System angeblich stabiler machen sollen.
Bei meinem Post ging es allerdings darum, zu erklären, dass das Geld zur Bedienung des Kreditzinses – entgegen Ihrer Behauptung – nicht fehlt. Und diese Tatsache lässt sich auch leicht beweisen. Ihre Argumentation hat also überhaupt nichts mit meinem Post zu tun.
Freundliche Grüsse
Oeconomicus criticus -
Lieber Oeconomicus criticus,
vielen Dank für Ihre sehr engagierten Kommentare, zu Recht, weisen Sie auf meine nicht präzise Antwort hin. Wollte das ganze aus der Perspektive der Markttheorie beleuchten.
Die Fragestellung dreht sich also um den “fehlenden Zins”. Bei dieser Frage ist von vornherein eins klar: selbstverständlich kann man immer irgendwelche Konstellationen finden, die eine Unmöglichkeit erzeugen, mag diese Konstruktion auch noch so skurril sein.
Beispiel:
Der Unternehmer nimmt einen Kredit in Höhe von X und bezahlt damit
die Produktion.Nun ist die Summe X im Publikum. Sie wird zum Kauf der Produkte verwendet, vollständig. Zum Unternehmer fliessen also X Geldeinheiten zurück. Damit kann er den Kredit tilgen, aber keine Zinsen bezahlen. Außerdem fehlt ihm der Unternehmergewinn. Das Geld dafür ist nicht vorhanden.
Das ist die Situation, die sich auch nicht dadurch verbessert, dass es Nachschuldner gibt und die Kredite zeitlich versetzt getilgt werden.
Der Unternehmensgewinn fehlt in der Welt genauso wie der Zins für die Bank.
Dadurch, dass gleich am nächsten Tag zwei weitere Unternehmer Kredite in Höhe von Y bekommen und dadurch die Summe von X und Y auf der Welt existiert, um die Produktion zu kaufen, wird es ermöglicht, dass dieses falsch konstruierte System viele Jahrzehnte “läuft”.
Doch so sauber und glatt läuft es eben doch nicht. Es muss in diesem System zwangsläufig Pleiten geben, weil jeder Kredit Zins fordert, der nicht vorhanden ist und weil jeder Verkauf von Produkten einen Überschuss für den Unternehmer erbringen muss, ihn aber nicht erbringen kann, weil das Geld dafür nie in die Welt gesetzt wurde.
Da werden dann Tabellen mit konstruierten Zahlen gefüttert und Modelle ausgetüftelt, um etwas zu “beweisen”, was sogar einem Grundschüler schon klar ist: Man kann nicht auf Dauer von der Substanz leben. Selbstverständlich, meine ich dadurch nicht Sie, lieber Oeconomicus criticus…
Die Weltgeschichte beweist, dass dieses System nicht funktioniert, egal, was Keynes (…).
Auf die Kritik des Zinses gehe ich nicht ein, das würde ein ganzes Buch erfordern und dafür ist hier kein Platz.
Einfach mal Stephen Zarlengas Buch “Der Mythos vom Geld – Die Geschichte der Macht lesen” oder auf die Webseite von Prof. Bernd Senf gehen, der hat auch gute Texte zum Zinsproblem.
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Lieber Argonautiker
Schade, dass Sie sich nie auf meiner Webseite umgesehen haben, denn sonst hätten Sie Ihr Problem schon gelöst: Zitat: „Nun ist die Summe X im Publikum. Sie wird zum Kauf der Produkte verwendet, vollständig. Zum Unternehmer fliessen also X Geldeinheiten zurück. Damit kann er den Kredit tilgen, aber keine Zinsen bezahlen.“
Sie wollen einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass der Zinsertrag der Bank gleich im Aufwand wieder in die Wirtschaft fliesst (ausser Reservebildung und Rückstellungen), was ich oben ja schon versuchte zu erklären. Lesen Sie doch bitte einfach einmal die folgende Seite durch, dann ersparen Sie sich einen Haufen Schreibarbeit und mir eine Wiederholung meiner Aussagen:
https://sites.google.com/site/geldsysteminfo/kritik-an-der-kritik/fehlender-zinsZitat: „Der Unternehmensgewinn fehlt in der Welt genauso wie der Zins für die Bank.“ Auch das ist offensichtlich nicht richtig, denn der Unternehmensgewinn löst sich nicht einfach in Luft auf: Der Unternehmer resp. die Gesellschafter sind Menschen aus Fleisch und Blut, die auch ihre Bedürfnisse haben und dementsprechend konsumieren!
Um auf den Kern zu kommen: Jede Firma muss sich VORFINANZIEREN – Dr. Paul C. Martin nennt das Kontraktschuld. Auch dieses Problem wurde in meiner Webseite des Langen und Breiten behandelt – mit dem Ergebnis, dass es ein prinzipiell unlösbares Problem ist. Daher geht Ihre Feststellung, dass – Zitat: „das System falsch konstruiert“ – sei, an der Sache vorbei.
Des weiteren habe ich des ebenso Langen wie Breiten ausgeführt, dass die ERSPARNISBILDUNG in einem Schuldgeldsystem zwingend zur Rückzahlungsunfähigkeit eines Teils der Kredite führen muss, denn das Spargeld steht nur dem entsprechenden Sparer selbst zur Kreditrückzahlung zur Verfügung. Anderseits sind Ersparnisse wiederum zwingend erforderlich. Das allerdings hat grundsätzlich weder mit Unternehmensgewinn noch mit angeblich fehlenden Zinsen zu tun. Man muss zum Kern der Probleme vorstossen, will man sich nicht heillos in etwas hineinsteigern und falsche Lösungen propagieren.
Und schon wiederholen Sie sich: „Doch so sauber und glatt läuft es eben doch nicht. Es muss in diesem System zwangsläufig Pleiten geben, weil jeder Kredit Zins fordert, der nicht vorhanden ist“ – was mittlerweile längst widerlegt ist, sofern man denn seine Augen braucht, um zu lesen und seine Ohren, um zu hören.
Freundliche Grüsse
Oeconomicus criticus
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Sollte die SNB unter Jordan vinkuliertes AK mit einem fetten Agio emittieren, ich bin dabei. Nur zu.
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Herr Argonautiker,
Es sind aber das gemeinsame Vermögen des Schweizer Volks, sowie unsere finanzielle und wirtschaftliche Stabilität, die die SNB-Führung so leichtfertig mit ihrer (jetzt schon verlorenen) Euro-Wette verspielt haben…
Und Sie können sicher sein, dass auch wenn die SNB Pleite geht (es ist schon virtuell der Fall), unsere Konto-Guthaben, Pensionen oder einfach Steuern zur Rettung der „Schweizer“ Grossbanken beitragen werden müssen, falls sie infolgedessen in Schwierigkeiten geraten…
Ist das nicht der ganze Sinn des „Too-big-to-fail“ Gesetzes, das im 2011 abgestimmt wurde, als die Girokonten der Schweizer Banken bei der SNB von 38 Milliarden zu 180 Milliarden sprangen?
Das können Sie sich in Spalte 17 der SNB Bilanz anschauen:
http://www.snb.ch/ext/stats/balsnb/pdf/defr/A1_Ausweise_der_SNB.pdf
Sonst bin ich mit Ihrer ganze Sichtweise ganz einverstanden: die Islander haben uns den richtigen Weg gezeigt!
Gruss,
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Lieber Winnie,
ganz bestimmt, wird der CH-Bürger zur Kasse gebeten, dass geschieht übrigens andauernd,- ohne Mindestkurs!. Das Zentralbankgeld ist kein Aktivum! Die Geschehenissen, seit 2007 sind lediglich Symptomen von Verwerfungen die den Planeten ausplündern. Die Währungssysteme implodieren. Die großen Medienanstalten lassen nicht erkennen, dass sie die wirklichen Ursachen hinterfragen wollen. Vielmehr beschreiben sie das Herumdoktern an Symptomen, das mit mathematischer Präzision nicht funktionieren kann. Viele ausgeleuchtete Köpfe auch der offiziellen Wissenschaft beweisen immer wieder, dass die eingeschlagenen Wege zu einer Verelendung führen müssen.
Grüsse
Argonautiker
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Sehr geehrte Frau Held-Khawam,
ich vermisse in Ihrem Artikel das Wort „Vermögen“! Sie schreiben von Staatsschulden, Verluste, Erlasse usw. Es irritiert mich, dass allzu oft bei der veröffentlichten Darstellung der Schuldenproblematik nur über eine Seite der Medaille gesprochen und die andere ausgeblendet wird, genau das machen Sie auch.
Schade.
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Lieber Argonautiker,
Die SNB hat wohl ihr „Vermögen“ aus Devisenreserven durch die Anhäufung von Schulden (hauptsächlich gegenüber Geschäftsbanken) in Höhe von hunderten Millarden Franken erworben.
In der SNB Bilanz können Sie dies insbesondere in Spalte 17, 18, 19 und 20 sehen. http://www.snb.ch/ext/stats/balsnb/pdf/defr/A1_Ausweise_der_SNB.pdf
Die „andere Seite der Medaille“ scheint also nicht so glänzend zu sein…
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At the end of November, the SNB’s equity (including provisions) stood at some 73 billions… So, if we deduct the potential losses of yesterday (c.a. 75 billions), there is unfortunately not much “wealth” left, my dear Argonautiker…
Please check page 7, column 27 „Ruckstellungen und Eigenkapital“ of this link http://www.snb.ch/ext/stats/balsnb/pdf/defr/Bilanz_der_SNB.book.pdf
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Liebe Winnie,
Besten Dank. Das ist mir klar, ich meinte jedoch etwas anderes.
Zitat:
„Wir können uns von jetzt an sicher sein, dass Griechenland früher oder später ein Schuldenerlass gewährt werden muss, damit das Land seine Krise überwinden kann. Es stellt sich somit die Frage, was die SNB mit all diesen Euros und europäischen Schulden tun wird, die teilweise offensichtlich toxisch sind?“
Ende.
Die Medaille in seiner Ganzheit zu betrachten, bedeutet Schulden/Vermögen – Schuldner/Gläubiger gegenüberzustellen, dass fehlt leider auf der ganzen Linie in der veröffentlichten Diskussion.
Während die Volksvertreter bei uns und auf der ganzen Welt uns allen einreden, wir hätten Schulden, drängt sich eine Frage auf. Bei wem sollen wir – also wir alle – Schulden haben? Als Gläubiger bliebe ja nur jemand übrig, der nicht zu uns gehört.
Die Schulden des Einen sind die Guthaben des Anderen. Wollte man heute wirklich die gesamten Staatsschulden abbauen, müsste man im selben Moment auch nahezu alle Vermögen abbauen.
Wer also ernsthaft vom Abbau der Staatsverschuldung, egal welches Land, spricht, muss auch offen erklären, wessen Vermögen er hierfür verringern möchte. Alles andere ist entweder nicht ernstgemeint oder beweist nur mangelndes Verständnis der volkswirtschaftlichen Zusammenhänge von Guthaben und Schulden. Beides bedingt sich gegenseitig. Das Eine existiert nicht ohne das Andere.
Es trifft ohne Zweifel zu, dass die SNB auf einen gigantischen Berg Euros sitzt die derzeit an Wert verlieren, deshalb hinkt das Beispiel mit Griechenland und Co. weil es nicht die primäre Ursache ist.
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Dann passt es Ihnen gut, dass man das Eigenkapital der SNB (d.h. z.B. die Goldreserven) verwenden werden muss, um deren Schulden gegenüber den Geschäftsbanken zu bezahlen?
Und was noch wenn dies nicht genügt? Wird man uns erklären, dass wir wieder zur Kasse müssen, um diese oder jene „Too-big-to-fail“ zu retten?
Wird das Geld vom Staat kommen müssen? Oder wird man es direkt aus unseren Bankkonten nehmen?
Letztens: Winnie ist ein männlicher Bär!
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Lieber Winnie,
Besten Dank. Ganz bestimmt nicht, da bin ich 100% bei Ihnen. Im Gegensatz zu Vielen Stimmen glaube ich nicht an die Mär der Alternativlosigkeit die man uns einredet, die Banken unbedingt retten zu müssen.
So auch für eine Zentralbank! Ich weiss, dass wird bei Ihnen jetzt Kopfschütteln auslösen:))
Kurz meine Sichtweise:
Das Fallenlassen der Banken ist gerade unter Berücksichtigung der kapitalistischen Dogmen die einzige Antwort auf größenwahnsinnige Dummheiten – und die SNB hat eine Dummeheit begangen riesigen Ausmasses!
Griechenland und alle anderen von den Euro-Initiatoren geschädigten Länder könnten ebenfalls den Weg gehen, den zum Beispiel Island vorgegeben hat. Ich war 6 Monate in Island um den Fall vor Ort, auch bei der Zentralbank, studieren können, (die Meiden haben hier bei uns kein Wort verloren), dort gründete man auf Bürgerkosten staatlich geführte „Good-Banks“ die anderen liess man, zu Recht pleitegehen!
Die Good-Banks dagegen sorgten/sorgen für eine angemessene Kapitalversorgung der Binnenwirtschaft und somit der mittelständischen Unternehmen, die man endlich wieder als Garanten einer gesunden Wirtschaftsordnung anerkennen sollte. Das Ergebnis kann sich – wenn man einmal die Messlatte der bestehenden Ordnung anlegt – sehen lassen, denn hohe Wachstumsraten und steigende Exporte sind zu verzeichnen und führen das ehemalige Pleiteland nun an die Spitze der europäischen Länder. Eine Massenarbeitslosigkeit, die ja im bestehenden System ein großes Unheil darstellt, wurde verhindert und der Sozialstaat gerettet.
Spannenderweise lobt nun der IWF die Erfolgspolitik der Isländischen Regierung – mehr noch, er spricht offen von einem Erfolgsmodell, welches Schule machen könnte. Spätestens hier sollten wir aufhorchen.
Offenbar hat der IWF Angst, dass die Menschen die Zusammenhänge der unilateralen Dollarwährung hinterfragen, zu denen natürlich auch die Isländische Krone gehört. Die Dollarleitwährung ist gefährdet und somit die Weltmacht. Island aber hat gezeigt, dass man auch im Interesse des Volkes Politik machen kann, und dieser Vorgang sollte allen anderen Regierungen und Zentralbanken der Welt zum Nachdenken verhelfen.
Der Euro ist zu 80% mit Fed-Dollar unterlegt!
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Ein sehr guter und schlüssiger Artikel. Unverständlich ist bei der ganzen Sache auch, dass es trotz dieser enormen Gefahren immer noch viele EU- und Euro-Anhänger in unserem Land gibt, die unser Land gefährden wollen.
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@Bei negativem Eigenkapital müsste die SNB ihre Bilanz deponieren. Das ist sie der Schweizer Volkswirtschaft schuldig. Andernfalls müssten die Kreditgebenden Banken ihre SNB-Positionen entsprechend abschreiben und könnten anstelle der SNB Konkurs gehen.
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So ist es. Ich denke gar, dass die SNB gestern kurzzeitig (als der Kurs bei CHF/Euro bei 0.85 lag) wohl überschuldet war… – Da müssen in den Hallen der SNB einige gebibbert haben.
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Ist Ihnen Art. 32 Nationalbankgesetz (http://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/20021117/index.html#a32) bekannt? Die SNB untersteht nicht den aktienrechtlichen Liquidationsvorschriften. Ihre Aussage von wegen“Bilanz deponieren“ ist schlicht unzutreffend.
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@Skeptiker
Artikel 32 des Nationalbankgesetzes sagt nichts darüber aus, wann die SNB ihre Bilanz zu deponieren hat, sondern wie dies vorzugehen hat.
Es ist ganz klar: Wenn das Eigenkapital der SNB in den negativen Bereich fallen sollte, so müssen die kreditgebenden Banken ihre Guthaben bei der SNB entsprechend abschreiben.
Die Geschäftsbanken könnten dann anstatt der SNB Konkurs gehen. Das kann nie und nimmer der Auftrag an eine SNB sein.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Meyer
P.S. die Nationalbank hat schon viele falsche Aussagen behauptet. Geht das hier nun so weiter?
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@ Marc Meyer, Dr.
Die Frage von Skeptiker haben Sie nicht beantwortet. Sie sind ausgewichen auf die Geschäftsbanken. Bitte beantworten Sie Fragen, die Ihre fixen Ideen betreffen ehrlich!
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@Skeptiker, Beobachter
Die Frage von Skeptiker habe ich beantwortet.
Skeptiker wäre lieber etwas skeptischer gegen die Nationalbank.
Bitte unterstellen Sie mir nicht, ist sei unehrlich.
Das sind wieder die Angriffe auf die Person seitens der Nationalbank und ihrer anonymen Fürsprecher.
Sonst drehe ich die Frage um und frage Sie: Sind Sie und der Beobachter nicht derselbe? Und wo ist „Züribanker“ ?
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@Bei negativem Eigenkapital müsste die SNB ihre Bilanz deponieren. Das ist sie der Schweizer Volkswirtschaft schuldig. Andernfalls müssten die Kreditgebenden…
Ein sehr guter und schlüssiger Artikel. Unverständlich ist bei der ganzen Sache auch, dass es trotz dieser enormen Gefahren immer…
So ist es. Ich denke gar, dass die SNB gestern kurzzeitig (als der Kurs bei CHF/Euro bei 0.85 lag) wohl…