Die deutsch-amerikanischen Beziehungen befinden sich am tiefsten Punkt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Donald Trump ist der erste Regierungschef der westlichen Welt, welcher sich ohne diplomatische Floskeln erlaubt, die wirtschaftliche Selbstherrlichkeit Deutschlands an den Pranger zu stellen.
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Um den deutschen Emsigkeitsmythos ist es bald geschehen, wenn ein Land im Namen des freien Handels diese Freizügigkeit aushöhlt und durch unfaire Praktiken eine dominante Position auf dem Markt eines anderen Staates einnimmt.
Der US-Präsident macht wettbewerbswidrige Handelspraktiken mitunter Deutschlands für das US Rekord-Aussenhandelsdefizit verantwortlich. Deutschland wird direkt beschuldigt, den Wechselkurs des Euro zugunsten der eigenen Exporte zu beeinflussen und Güter unterhalb des Produktionspreises zu verkaufen.
Die USA sind nicht mehr bereit, hierfür als Absatzmarkt zu fungieren, und haben angekündigt, Zölle einzuführen, falls Deutschland Produkte zu Dumpingpreisen exportiert.
Die Antwort aus Berlin kam prompt. Schade jedoch, dass beim Kapitel „Zahlen und Rechnen“ Deutschland wenig Konkretes auf die amerikanische Kritik entgegnet.
Stattdessen zieht es seine Regierung vor, deutsche Stahlerzeugnisse nebst der Handelswarenrechnung noch mit einem Beiblatt über philosophisch-ideologische Grundsatzfragen zum freien Handel zu versehen.
Deutschland gebärdet sich nämlich neuerdings als Beschützer des freien Welthandels und lässt eine regelrechte Armada von Idealisten und Enthusiasten in der ideologisch gleichgeschalteten deutschen Presse über den Unhold aus dem Weissen Haus ausrücken.
Eine solche Debatte, die anstatt an Zahlen an Glaubensgrundsätzen ausgerichtet wird, ist besonders dafür geeignet, die Heuchelei zu verdecken.
Doch wen wundert’s. Für Deutschland geht es um eine existenzielle Frage, welche durch Trumps Vorstoss den Nerv der wirtschaftlichen Vormachtstellung berührt.
Je mehr der US-Präsident uns nämlich beweisen wird, dass nicht Deutschlands Kapitulieren im 1945 der Kern ist, sondern vielmehr das Katapultieren des grossen europäischen Landes, desto mehr riskiert Berlin, seine Glaubwürdigkeit in den Augen der Welt zu verlieren.
Das makroökonomische Musterland steht unmittelbar davor, als Plagiator entlarvt zu werden; womit auch die wirtschaftlichen Errungenschaften in ein zweifelhaftes Licht gerückt werden würden.
Aber was soll Deutschland bei wem abgeguckt haben?
Es sieht so aus, als ob eine Wirtschafts-Saga aus alten Zeiten zurückkehrt. Walter Fliess oder Gerhard Kreyssig fabulierten bereits 1943 über die Gründung einer Kohle- und Stahlgemeinschaft in Europa, welche Deutschland den Vorzug einräumen sollte, in Handelsbeziehungen zu Drittstaaten wie den USA oder der Sowjetunion unter europäischer Hoheitsflagge auftreten zu können.
Eine Vergemeinschaftlichung der Stahlindustrie würde, so aus damaliger Sicht, durch die Quotenverteilung der Produktionskapazitäten unterm Strich Deutschland eine höhere Stahlproduktion erlauben, als dies beim freien Treiben der Märkte auf dem Kontinent möglich würde.
Die Stahlerzeugung wäre so einerseits vom Rüstungswettlauf abgekoppelt, andererseits wäre eine deutsche Vormachtstellung durch ein europäisches Kartell bestens abgeschirmt.
Im Jargon der Zeit nannten die Wirtschaftsfachleute diesen Zug als einen Ausdruck des faschistischen Monopolkapitalismus.
Andere Experten aus der dunklen Vergangenheit wie Walter Funk, dem letzten Reichsbankpräsidenten, oder Herbert Martini erarbeiteten einen Plan zur Schaffung einer europäischen Währungsunion, basierend auf festen Wechselkursen, welche Deutschland die Versorgung mit Rohstoffen und Lebensmitteln in Europa zu stabilen Preisen erlauben sollte, jedoch gleichzeitig im Verhältnis zu anderen Wirtschaftsmächten durch ein ausgeklügeltes Subventionssystem die Ausfuhren konkurrenzfähig hält.
Kein Wunder, dass Donald Trump den protokollarischen Händedruck mit der deutschen Bundeskanzlerin durch solche Déjà-vus in Wirtschaftsfragen verweigert haben könnte. Zumal unmittelbar nach der Konferenz von 1943 in Teheran, obschon sich Deutschland noch mitten in Kämpfen befand, Berlin sich an die Pläne für eine wirtschaftliche Neuordnung Europas gleich nach dem Krieg gemacht hatte.
Unabhängig davon, wie der Konflikt enden würde, sollten die Wirtschaftspläne von einst fortgesetzt werden. Im Geiste der Verschleierung war es also nach dem Krieg lediglich nötig, zwei Freiwillige, vorzugsweise Franzosen, zu finden, welche das nationalsozialistische Wirtschaftsmodell in Fragen zur Vergemeinschaftlichung der Kohle- und Stahlindustrie den Europäern als Friedensprojekt verkaufen.
Die Wirkung hat es nicht verfehlt. Jean Monet und Robert Schumann haben Deutschland unter europäischer Hoheitsflagge in nie erahnte Höhen katapultiert.
Zweifelsohne wird dieser alte Konflikt, welcher nun nach über siebzig Jahren wieder aufflammt, an Schärfe zunehmen. Und er wird sicher auch an der Schweiz nicht spurlos vorbeiziehen.
Aus hiesiger Sicht könnte der US-Präsident recht haben. 2016 erwirtschaftete die Schweiz einen Überschuss in der Warenhandelsbilanz von rund 37 Milliarden Franken, mit der EU jedoch ein Handelsdefizit von 11 Milliarden Franken.
Das heisst, dass von fünf Franken, die im Ausland verdient werden, einer an Brüssel geht.
Obschon die Schweiz keinen Donald Trump hat, wäre somit die Frage auch hierzulande angebracht, ob der Franken tatsächlich überbewertet ist.
Oder ob nicht vielmehr seit fünfzehn Jahren der Euro durch Manipulation einen zu tiefen Kurs aufweist – was die Schein-Debatte über die schweizerische Wettbewerbsfähigkeit losgetreten hat.
Die Antwort darauf wäre vermutlich nicht weit weg von Trumps Ansatz.
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Die beliebtesten Kommentare
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Der Artikel ist grober Unfung! Beste Grüsse aus Deutschland.
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Oh je, oh je, oh je… Da hat aber jemand tief in die Geschichts- und Verschwörungs-Kiste gegriffen. Und zwar so tief, dass man sich zwangsläufig fragen muss, ob der Doktortitel des Autors von einem rumänischen Ableger der Trump-University kommt. Hier die Fakten:
1. Ja, Deutschland hat massive Exportüberschüsse
2. Deutschland erhält für seine Exporte nicht etwa echte Gegenwerte, sondern en gros Schuldscheine verschiedenster Art. Und ob diese bei Fälligkeit tatsächlich bedient werden, steht in den Sternen.
Oder, um mal konkret zu werden: es glaubt doch niemand im Ernst, dass Griechenland die Tausende von Kampfpanzern bezahlen wird, welche es über die letzten Jahrzehnte in Deutschland gekauft hat.
Also, wenn hier irgendetwas Obskures vor sich geht, dann das, dass Deutschland schon seit Jahren wie der Sami Chlaus seine Waren zu einem Grossteil an den Rest der Welt verschenkt. Ich würde zugreifen, mir ist diese Art von Verschwörung aus dem grossen Kanton höchst willkommen! -
Dieser Artikel offenbart grundsätzliche Defizite des Autors hinsichtlich der geschichtlichen Grundlagen und Zusammenhänge:
Er führt den Plan der Nazis an, die Reichsmark zur Leitwährung zu machen, um andere Staaten wirtschaftlich zu dominieren.
Nur vergisst er dabei, dass die USA nach Ende des Krieges diesen Plan in Bretton Woods fast 1:1 für den Dollar umgesetzt haben. Der Marshal-Plan verfolgte unter anderem das Ziel, die damals noch hohen Exportüberschüsse der USA auch in Europa loswerden zu können.
Erst 1971 und spätestens 1973 als Bretton Woods endgültig Geschichte war, musste ein anderes Instrument geschaffen werden, um dem Dollar die Privilegien zu erhalten.
Das war dann der Petrodollar, der die Stellung des Dollar als Weltreservewährung gestärkt hat.
Man beachte in diesem Zusammenhang auch den Wandel der Rolle von Weltbank und IWF. Hier dominieren die USA und sind mit Vetorecht ausgestattet.Die Konstruktion des Systems enthält nur einen Fehler. Triffin hat dies ausgeführt. Unter dem Stichwort „Triffin-Dilemma“ findet man Näheres dazu (Literaturempfehlung: „Weltmacht Geld“ von Georg Zoche).
Die USA konnten auf Grund des Privilegs ihrer Währung in der Welt billig einkaufen. Das führt in den USA mittel bis langfristig zum Ausbluten von Wirtschaftsbereichen, da diese nicht mehr konkurrenzfähig sind. Ferner müssen die Reservedollar in den USA durch Schulden geschöpft werden. Woher kommt denn wohl das hohe Defizit?
Ich halte es für recht zynisch und weltfremd, wenn sich nun Trump hinstellt und den von den USA herbeigeführten Zustand kritisiert, von dem diese Jahrzehnte profitiert haben und immer noch profitieren.
Bezogen auf Deutschland kann man konstatieren, dass es für die Deutschen sicherlich auch besser wäre, kein Handelsbilanzdefizit zu haben. Würden sie nämlich ihr BIP selbst konsumieren, statt es gegen bunt bedrucktes Papier zu tauschen und gegen Schuldtitel, die in der heutigen Zeit nicht wirklich sicher sind (siehe Subprime-Krise), käme der erwirtschaftete Wohlstand über höhere Löhne mehr Menschen zu Gute.
Würde sich jemand trauen und Trump entgegnen, dass man jetzt gerne ein Weltwährungssystem a la Keynes (Bancor) einführen könnte, er allerdings auf alle Privilegien verzichten müsste, glaube ich nicht, dass er darauf eingehen würde.
Lieber mit Vernebelungstaktik einen Sündenbock suchen und munter weiter auf Kosten der Welt Schulden machen. Zur Garnierung dann noch die ein oder andere Blase auf dem Finanzmarkt platzen lassen – haupsache die meisten „Investoren“ sitzen nicht in den USA… -
Grüezi @M. Stadelmann,
Danke für die konstruktive Gegendarstellung.
Ihr Fehler liegt darin, betriebswirtschaftliche und volkswirtschaftliche Aspekte zu vermischen und in einem Topf zu werfen. Das hat nichts mit Wissenschaft oder gesundem Menschenverstand zu tun, sondern mit Sozialromantik.
Es ist geradezu zu einem Kernproblem marktwirtschaftlich organisierter Industriegesellschaften geworden, dass betriebswirtschaftlich unverzichtbare Massnahmen volkswirtschaftlich immer weniger zu tolerieren sind.
Unternehmen haben es im globalen Wettbewerb mit anderen Anforderungen zu tun als Staaten. Versucht man, diese Strategien und Massnahmen auf Volkswirtschaften zu übertragen, so wird ein unüberbrückbares Dilemma offenbar den ich unten aus betriebswirtschaftlicher Sicht erklärt habe.
Dazu schreiben Sie Zitat:
„Mit ihrer betriebswirtschaftlichen Sicht auf eine Volkswirtschaft kann ich nichts anfangen, sorry.“
Und das ist der Fehler, bzw. der Fehler der korrupten WWL.
Um Geld zu sparen, braucht ein Haushalt einen Einnahmeüberschuss. Dazu müssen andere Haushalte sich im Saldo in genau dessen Höhe durch einen Ausgabenüberschuss verschulden oder ihre Geldvermögen abbauen. Alle Geldvermögen erfordern die Verschuldung anderer Haushalte einer Ökonomie in der genau gleichen Höhe. Verkäufer und Käufer wie Sparer und Schuldner verhalten sich alle einzelwirtschaftlich nach ihren persönlichen Wünschen und Interessen, sind aber gesamtwirtschaftlich immer genau verbunden: Ihre Ausgaben sind ihre Einnahmen und ihr gespartes Geldvermögen ist ihre Verschuldung bis auf den letzten Rappen!.
Die VWL betrachtet bis heute diese monetären Zusammenhänge nicht und ist somit nur eine Tauschwirtschaftslehre ohne Erklärung für Konjunktur und Krise.
Was verkaufen die neoliberalen Kreise seit nunmehr 40 Jahren?
Globalisierung wird im neoliberalen Weltbild dargestellt als Kampf der Nationen um Wohlstand.!!!
Zu Prof. Werner Sinn.
Dieser sogenannte Professor, verkennt, dass wertschöpfende Tätigkeit zu einem Zugewinn führt, der allen Beteiligten zu Teil werden kann. Wirtschaften kann nicht auf die Verteilung von Wohlstand reduziert werden. Wirtschaften ist das Erschaffen von Wohlstand. Das gilt auch für grenzüberschreitendes Wirtschaften.
Sie schreiben Zitat:
„Ihre beiden Aussagen zu Freihandel und Währungsmanipulation verstehe ich nicht. Wie auch immer…,“
Zitat Ende.
Der Euro ist zu 80% mit US-Dollar unterlegt. Die EZB hat einen grossen Teil ihrer Währungsreserven/schulden in Dollar investiert, bzw. gebunden
Herr M. Stadelmann: Nachdenken, Nicht nur meinen! Das ist nämlich, unser Problem.
Herzliche Grüsse
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Radu esti trump!
Ich bin siebenbürgischer Aussiedler, der auch in der Schweiz wohnhaft ist und ich habe ihre Aufsätze auf ihrer rumänischen Homepage gelesen. Nicht nationalistisch aber revanchistisch und hauptsächlich anitdeutsch. Meine Eltern haben den ersten Ausreiseantrag gestellt, als ich geboren wurde. Es dauerte 28 Jahre, bis wir per Kopfgeld des deutschen Staates abgekauft wurden und ich mit den Eltern und je 2 Koffern 1989 Rumänien verlassen durfte. Das Kopfgeld muss üppig gewesen sein. Weil ich gerde fertig studiert hatte und mein Vater war frischer Rentner mit deutschem Ingenieurdiplom. Dafür verpflichteten wir uns Haus, Hof und Garten für ein Butterbrot an den rum. Staat zu verkaufen. Für das Butterbrot konnten wir uns ein Jahr später noch ein Z´abend im „römischen Kaiser“ in Hermannstadt gönnen.
Und du vergleichst uns mit der „Eisernen Garde“ und unterstellst uns heute Bereicherung nach neokolonialem Vorbild. Es würde mich nicht wundern wenn sie demnächst als rum. Finanzminister (international anerkanter Experte zu Gnaden GS – siehe Draghi, Italien, Griechenland, Ukaine, jetzt Frankreich) nach Rumänien zurück kehren würden um dort das Volk an die Kandare zu nehmen.
Radu du bist nur traurig! -
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Hallo Herr Pauli,
ich sollte eher auf Kommentare antworten, welche einen Bezug zum Text haben. Ihre persönliche Lebensgeschichte ist sicherlich bedauerlich. Aber auch ich bin als Kind mit zwei Koffern 1988 ausgewandert. Deutschland hat für Spätaussiedler allein deshalb gezahlt, weil Hitler die deutschsprachige Minderheit in Rumänien zu Reichsdeutschen gemacht hatte. Traurig, dass Sie in der Schweiz nicht gemerkt haben, dass sich zur deutschen Kultur zu bekennen, Deutsch als Muttersprache zu sprechen, und Deutscher zu sein, wirklich zweierlei sind. Fragen Sie doch, falls Sie Verständnisschwierigkeiten doch mal die Eidgenossen, ob sie sich als „Deutsche“ fühlen. Mögen auch Sie daraus für sich und für andre, die aus Hitlers Gnaden „Deutsche“ wurden, etwas daraus lernen. Ich finde es übrigens ok, dass man für die Auswanderung etwas entrichten musste, da man immerhin kostenlos zur Schule gehen durfte, etc. Auch die BRD kennt eine erweitert beschränkte Steuerpflicht um know how und Steuersubstrat im Land zu behalten. Deutsch wird als Amtssprache in fünf europäischen Staaten gesprochen. Komisch, dass es Deutsche ausser in Deutschland noch in Rumänien gibt.
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Der $ ist keine solide Währung, sondern eine Fake-Währung! (einschliesslich an dem US-Dollar gekoppelten Papier-„Geld“) Wann werden es die gehirngewaschenen Banker es endlich begreifen, bevor es zu spät ist?
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Jede Währung – auch der USD – ist genau so solide, wie der entsprechende Glaube (credere) der Benutzer diesbezüglich ist. Solange also noch die ganze Welt (oder zumindest der grösste Teil davon) mit Dollars zahlt und rechnet, solange bleibt diese Währung auch relativ stabil! Wer schlussendlich „gehirngewaschen“ ist, wird erst die Gesichte zeigen; Banken haben idR bei jedem Finanzgeschäft (z.B. auch aktuell auch bei der Luftwährung Bitcoin) mitgemacht. Das liegt in der Natur der Sache.
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Nicht nur die Deutschen Produkte werden dank der schwachen Gemeinschaftswährung verschenkt. Auch die Deutschen Firmen werden von ausländischen Investoren zum Schnäppchen Preis aufgekauft. Die ausländischen Investoren haben ein Interesse am Deutschen Know-How und an der Marke, der Produktionsstandort Deutschland ist ihnen egal.
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@Arbeitgeber und AHV Rentner
Unterschreibe ich voll und ganz. Aber vergessen wir nicht : Das ist alles völlig ölternativlös und was übrigens “ Hony “ schon wusste, welcher meines Wissens es so auf den Punkt gebracht hat :
„Den Sozialstaat in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf“
Für meinen Teil halte ich es so : Ich umgebe mich mit Leuten, die etwas können und sei es nur ein Schwein auszunehmen.Jeder von denen taugt mehr, als einer dieser EU-Fritzen, welche morgens durch die Brüsseler Amtsstuben schlurfen, wie wenn sie auf der Suche wären, nach ihrem verlorengegangenen Mami. Solche sind mir im Verlauf meines bisherigen Lebens genug über den Weg gelaufen, überzeugt von ihren wilden intelektuellen Konstrukten. Jung, dynamisch und erfolglos eben.
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Der Autor hat inhaltlich absolut recht. Leistungsbilanzüberschüsse vertragen sich grundsätzlich nicht mit Freihandel. In dieser Beziehung hat die Schweiz ein noch grösseres Problem als Deutschland. Die Welt und allen voran die USA werden das nicht länger akzeptieren. Aber wie die meisten Kommentare hier zeigen, will diese Tatsache nicht in eine (neoliberale) Finanzbirne hinein. Lieber redet man sich ein, dass es absolut in Ordnung ist, wenn man den anderen Volkswirtschaften die Arbeit wegnimmt. Finanziert wird dieser Blödsinn seit den 70er Jahren über die Kapitalbilanz. Da seit 2008 den Investoren das Spiel zu riskant ist, lässt man die Nationalbanken die Drecksarbeit machen. Allfällige Verluste werden dann besonders einfach sozialisiert.
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Irgend ein Staat auf dieser Welt macht immer Handelsüberschüsse und die Nationalbanken werden von rückgratlosen und pensionsgeilen Nichthaftern geführt, die niemals einer UBS oder einer CS die monetäre Hilfe verweigern würden. Würde man Ihren Herr M. Stadelmann, windigen Wunsch aber 1:1 umsetzen und eben nicht sozialisieren, hätte die Schweiz mehrere Hundertausend Arbeitslose mehr – was wäre dann gewonnen?
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Grüezi M.Stadelmann,
bitte sehen Sie sich diese 9 Minuten an.
https://www.youtube.com/watch?v=TtnKLI4CORs
Freihandel? Nein, sowas hat es niemals gegeben. Währungsmanipulation? Das ist ein reines Ablenkungsmanöver.
Es geht um die Beseitigung der letzten Rechte der Arbeiter, die Privatisierung von Bildung, Alterssicherung und Gesundheitssystem, den Ausverkauf der letzten öffentlichen Betriebe wie im Bereich der Wasserversorgung, aber auch der Eisenbahnen und Strassen.
Übrigens: Altersreform 2020 und Geldpolitik der SNB sind ein Vorgeschmack dessen was uns in der Schweiz bevorsteht.
Herzliche Grüsse -
@Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner:
Das Video ist gut, es beleuchtet das Problem der fortwährenden Gehirnwäsche beim Konsum unserer Mainstream Medien. Es ist aber nicht Thema des Artikels.Ihre beiden Aussagen zu Freihandel und Währungsmanipulation verstehe ich nicht. Wie auch immer…, ich persönlich finde das Konzept von Freihandel gut, weil es die Effizienz der daran beteiligten Volkswirtschaften erhört. Voraussetzung dafür sind jedoch ausgeglichene Leistungsbilanzen. Dies Wiederum bedingt, dass die Währung frei floaten muss, damit sich ein Gleichgewicht in den Waren- und Dienstleistungsströmen einstellen kann. Die Währung wird aber in den Überschussländern systematisch über die Kapitalbilanz geschwächt, indem viel Kapital ins Ausland „gedrängt“ wird (z.B. über die Zinsdifferenz) und so die Zahlungsbilanz des Landes einigermassen ausgeglichen ist. Grundsätzlich spielt es dabei keine Rolle, ob dies die Investoren selber tun, oder die Nationalbank. Der Unterschied liegt bloss darin, dass bei der Nationalbank das Risiko auf die Allgemeinheit übertragen wird. Dieses System läuft schon seit Jahrzehnten. Es ist höchste Zeit, dass man damit aufhört.
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Grüezi Herr M. Stadelmann,
So schreiben Sie Zitat:
„ich persönlich finde das Konzept von Freihandel gut, weil es die Effizienz der daran beteiligten Volkswirtschaften erhört. Voraussetzung dafür sind jedoch ausgeglichene Leistungsbilanzen. Dies Wiederum bedingt, dass die Währung frei floaten muss, damit sich ein Gleichgewicht in den Waren- und Dienstleistungsströmen einstellen kann.“
Zitat Ende.
Man dreht sich im Kreis. Merken Sie das nicht?
Volkswirtschaftliche Sicht:
Im Wettbewerb von Volkswirtschaften geht es nicht um Marktanteile sondern um private Investitionen, geht es nicht um Kosten senken, sondern darum, die verfügbare Kaufkraft zu erhöhen, geht es nicht um die Maximierung von Privateinkommen, sondern um die Optimierung des Volkseinkommen. Schliesslich geht es im Wettbewerb von Volkswirtschaften auch nicht um das Überleben der Spitzenreiter, sondern auch um Kooperation, Solidarität, Verantwortung und uneigennützige Hilfeleistungen.
Betriebswirtschaftliche Sicht:
Welche Regierung kann einen schweizer Staatsbürger aus der Schweiz entlassen, damit die verbleibenden es wirtschaftlich besser haben? Wie soll die schweizer Bevölkerung, der Personalbestand der Schweiz AG, sozialverträglich abgebaut werden? Wie soll ein auf sein nationales Territorium beschränkter Nationalstaat seine Aktivitäten globalisieren?
Geldpolitische Sicht:
Der Euro war von vornherein dazu vorgesehen, die Staaten in eine Krise zu treiben. Der Euro ist für jedes Land praktisch eine Fremdwährung.
Lösungsweg:
Die richtige Massnahme zum Abbau der seit vier Jahrzehnten neoliberaler Stabilitätspolitik überhöhten Geldvermögen(=Schulden) wäre eine um nur 5% reale Lohnsteigerung im Jahr, dadurch würde die Schuldenlast der Staaten in nur 10 Jahren real halbiert werden, bei etwas Vermögenssteuer ginge es mit entsprechend weniger Inflation.
Herzliche Grüsse
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@Arbeitgeber (KMU) und AHV Rentner:
Falls ich tatsächlich in meiner Argumentationskette einen Zirkelschluss haben sollte, können Sie mir diesen bitte konkret aufzeigen? Zu ihrer volkswirtschaftlichen Sicht: Es gibt keinen Wettbewerb unter Volkswirtschaften. Einen solchen darf es nicht geben, sonst argumentieren Sie letztlich wie Herr Thielenhaus und das führt Sie sehr schnell gefährlich nahe an die Theorie der Herrenrasse. Ineffizientere Volkswirtschaften können nämlich ohne weiteres mit hocheffizienten Volkswirtschaften Freihandel betreiben. Wichtig ist, dass jedes Land seine eigene Währung hat und die Leistungsbilanzen beider Länder ausgeglichen sind. Dann profitieren beide vom Freihandel. Eine wirklich frei floatende Währung hilft, dass die Leistungsbilanzen ausgeglichen bleiben. Natürlich braucht dafür auch Kapitalverkehrskontrollen.Mit ihrer betriebswirtschaftlichen Sicht auf eine Volkswirtschaft kann ich nichts anfangen, sorry.
Bezüglich des Euros bin ich mit Ihnen, diese Währung war von Anfang an zum Scheitern verurteilt, bzw. zementierte sie die deutsche Politik der Leistungsbilanzüberschüsse. Darum halten deutsche Investoren ja so am Euro fest, weil sie, solange die überige Welt deren Leistungsbilanzüberschüsse akzeptiert, von dieser Währung profitieren können.
Mein laienhafter Lösungsvorschlag ist viel simpler: Es bräuchte nur Kapitalverkehrkontrollen und die Aufhebung der Personenfreizügigkeit. Allenfalls Strafzölle gegen Länder die ihre Währung manipulieren. Das würde vieles sehr schnell wieder ins Lot bringen. Für Neoliberale ist jedoch genau das ein Horrorszenario. Das werden sie mit allen Mitteln bekämpfen, weil sie dann ihren Geldsack nicht mehr so leicht auf Kosten der anderen füllen können.
Übrigens macht Hans-Werner-Sinn mit dem 14Punkte Programm in seinem neuesten Buch „Der schwarze Juni“ ganz gute professionelle Lösungsvorschläge. Sehr empfehenswert.
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Vielleicht sollten die USA Importzölle von Deutschland und der Schweiz erheben, z.B. einen Zoll von 50% für Waren aus der Schweiz. Dabei sollte aber der Schweiz gesagt werden: Wenn ihr selbst 50% Exportzoll von euren Firmen verlangt und diese Zolleinnahmen für Importsubventionen ausgebt, verlangen wird die 50% Importzoll in Amerika nicht. Die Leistungsbilanzüberschüsse der Schweiz und Deutschland würden zurückgehen.
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Wir Deutsche sind ja gewohnt, als Verursacher vieler globalen Widrigkeiten herangezogen zu werden. Aber dieser „Kommentar“ setzt neue Maßstäbe auf der nach unten offenen Skala von auf historischen Fragmenten basierenden Verschwörungstheorien. Faktische Defizite werden notdürftig kaschiert mit einer merkwürdigen Mixtur aus Ideologie und Antipathie. Kein Wort darüber, dass die von den Südländern erzwungene EZB-Zinspolitik die deutschen Sparer in besonderem Maße enteignet. Kein Gedanke daran, dass die Bundesrepublik nicht zuletzt durch die Agenda 2010 ihre Wettbewerbsfähigkeit (und Exportstärke) mühsam zurückgewinnen musste. Keine Einsicht, dass „Made in Germany“ nicht zufällig als internationaler Maßstab für die Qualität von Produkten und Dienstleistungen gilt. Prof. Hans-Werner Sinn, der frühere Chef des ifo-Instituts, hat kürzlich zum deutschen „Export-Boom“ angemerkt: „Deutschland verkauft seine Waren zu einem erheblichen Teil gegen Kreditfinanzierungen der Bundesbank, die sogenannten Target-Kredite. Die liegen mittlerweile bei der Hälfte des deutschen Nettoauslandsverögens. Die Gefahr ist groß, dass diese Kredite niemals bedient werden.“ Mit anderen Worten: Deutschland finanziert nicht nur weitgehend seine Exporte in den Euro-Raum, sondern haftet auch unmittelbar, falls die nicht abgesicherten Target-Kredite ganz oder teilweise ausfallen sollten. Aktuell haben diese deutschen Forderungen übrigens die 800 Mrd. Euro-Grenze überschritten. HIer besteht also ein gewaltiges Risiko unkalkulierbarer Crash-Kettenreaktionen auch und gerade für den europäischen
Zahlmeister. Aller Anlass also für Herrn Golbans Absicht, die „wirtschaftliche Selbstherrlichkeit Deutschlands an den Pranger zu stellen.“-
Man könnte die Target – Salden der einzelnen Euro – Staaten jährlich ausgleichen.
So, wie es bei den Zentralbanken der amerikanischen Bundesstaaten praktiziert wird.
Anscheinend ist das politisch nicht erwünscht, denn nicht einmal Vertreter der Deutschen Bundesbank setzen sich dafür ein.
Anstatt dessen erfolgt eine sog. Besicherung mit zweifelhaften Pfändern in Form von Staatsanleihen mit geringer Bonität.
Niemand würde auf die Idee kommen, alle möglichen Dinge nur noch in einer Einheitsgröße herzustellen wie Schuhe, Kleidung, Autos oder Möbel.
Nur in der europäischen Währungspolitik wird dies vordergründig als die beste Lösung verkauft.
Ist es aber nicht.
Viele Südeuropäer sind Immobilienbesitzer. Ein Großteil von deren Vermögen ist in Immobilien gebunden. Diese wollen schon deswegen am Euro festhalten, damit die Immobilienpreise hoch bleiben. Nur werden sich die meisten Immobilien in den entsprechenden Ländern wie bisher schon weiter entwerten, wenn die aktuell vielfach arbeitslose junge Generation arm und ohne Beschäftigung bleibt.
Vielfach gibt es noch Wertzwächse aus der Zeit vor der Euro-Einführung, die aber allmählich schwinden angesichts von Einkommensarmut der jungen Generation sowie Abnutzung, Verschleiß und Veralterung.
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Grüezi Dietrich W. Thielenhaus,
Agenda 2010 und das „Made in Germany“ sind ideologische inspirierte Verlautbarungen. Dahinter stehen Interessen die nicht die der BRD oder der hart arbeitenden deutschen Bevölkerung sind, sondern die der Grosskonzernen. Die arbeitende deutsche Bevölkerung und D-Renter/Innen sind die grössten Opfern dieser menschenverachtenden neoliberalen Ideologie.
Die deutschen Konzerne haben nicht einmal mehr das Risiko der Abwertung ihrer Investitionen im Euro-Ausland. Das tragen nun die deutschen Steuerzahler, indem sie durch Einzahlungen ins EU-System bluten müssen.
Die Durchsetzung der Hartzgesetze, um die deutschen Arbeiter mit allen Mitteln von Sozialabbau bis Leiharbeit und 1,- Euro-Job-Zwangsarbeit in einen bisher in Deutschland so nicht gekannten Niedriglohnsektor zu pressen war und ist gleichzeitig der Beweis, dass auch die Wettbewerbsprobleme der Eurostaaten mit voller Absicht geschaffen wurden. Infolge der Agendapolitik von SPD und GRÜNEN stagnierten die Löhne in Deutschland seit inzwischen nahezu 20 Jahren, während sie in den anderen Staaten um 30 Prozent und mehr stiegen.
Herzliche Grüsse
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Herr Thielenhaus, Ihr Kommentar ist an Aroganz nicht zu überbieten. Offenbar finden Sie es völlig in Ordnung, wenn die stärkeren Volkswirtschaften die Schwächeren ausnehmen. Spricht da ein Arier aus Ihnen? Immerhin lesen Sie Hans-Werner Sinn, aber wissen Sie eigentlich was sein Zitat „Deutschland verkauft seine Waren zu einem erheblichen Teil gegen Kreditfinanzierungen der Bundesbank“ für ihre Landsleute bedeutet? Nichts anderes als Gewinne werden privatisiert, Verluste sozialisiert. Wacht endlich auf da oben im grossen Kanton. Neben China seit ihr einer der Hauptverantwortlichen für die grossen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft.
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Deutschland überzieht gerade ganz Osteuropa mit ihren eigenen Detaillisten und zerstört somit die viel kleineren lokalen Detaillisten vor Ort. Selbstverständlich verkaufen diese deutschen Detaillisten (die oft den reichsten deutschen Familien gehören), wie Kaufland, Lidl, Kik, Deichmann, DM usw. dann auch viele in Deutschland produzierten Produkte. Diese deutschen Detailriesen zerstören das Verkaufgewerbe vor Ort komplett. Somit wird Deutschland und seine reichsten Familien wirtschaftlich immer mächtiger auf Kosten der lokalen Anbieter in diesen Ländern. Dass damit der Unmut, wenn nicht Hass, gegenüber Deutschland auch zunimmt ist nur verständlich. Deutschland ist mit Abstand der grösste Profiteur der EU, denn ein Markt mit 80 Millionen ist nurn mal kleiner als ein Markt mit 550 Millionen Konsumenten. Das ist die Realität.
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Und nochmals, warum – wenn alles sooo schlecht ist – trat bis jetzt noch kein einziger Staat (mal abgesehen vom möglichen Brexit) aus der EU aus?
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@Supermario:
Schon mal anhand des Beispiels Griechenland drüber nachgedacht, weshalb die noch im Klub dabei sind?
Der Griechische Staat wird von den verschiedenen Konsortien (EU-Kommision, IWF, etc.) im Auftrag der Gläubigerbanken dazu gezwungen, die angelaufenen Schulden zu Wucherzinsen weiterhin zu bedienen, damit überhaupt weiterhin Geld fliest. Dies zwingt Griechenland dazu, alles Werthaltige (Staatliche) an private Investoren zu veräussern. Dass dieses Spiel höchstgradig unsauber ist, erkennt man daran, dass die EZB Anleihen direkt aufkauft, Kredite jedoch nur über den Umweg via private Gläubigerbanken gewährt. Würde die EZB Kredite direkt an „Problemländer“ in der EU gewähren, hätten diese einen in der Höhe vertretbaren Schuldzins zu entrichten und wenigstens ein Hauch einer Chance, aus der Misere heraus zu gelangen. Griechenland wird regelrecht bewusst an die Wand gefahren, privatisiert und ausgehöhlt. Das griechische Volk wollte ja schon lange aus der EU austreten, nur lässt man das in Brüssel nicht zu… -
Jeder Euro ist eine Stimme am Markt. Und ganz viele Stimmen gehen an Apple, Ikea Starbucks und andere Steuervermeider und Konsorten.
Jeder der schon einmal ein Produkt bei diesen Firmen gekauft hat soll gefälligst ruhig bleiben und hier nicht von Umverteilung, Ungerechtigkeit, Manipulation, oder Unfaire Handelsbilanzen etc. sprechen.
Wer hat denn die alle gross werden lassen? Vermutlich steckt dahinter eine ganz grosse Konsumentenverschwörung.
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@Visionär.
Und nochmals; die angesprochenen Griechen können doch nicht dauernd den Fünfer UND das Weggli für sich beanspruchen.
Jeder Beitrittskandidat hat sich verpflichtet, die Maastricht-Normen einzuhalten; wenn dann im Anschluss Buchhaltungen gefälscht und Rechnungen nicht bezahlt werden, muss sich doch keiner wundern, wenn auch die Kreditwürdigkeit relativ rassig sinkt. Und jeder, der den Geldmecano halbwegs kennt, weiss auch, dass tiefes Rating (Kreditwürdigkeit) entsprechend teuer ist. Alles andere ist für mich schlicht Geklöne und hat nichts mit der Realität zu tun. -
@Supermario:
Sorry, aber Du bist einfach ein Systemtroll!
Es war nicht Griechenland, das die eigenen Bücher nach dem EU-Betritt getunt hat, sondern es war Goldmann Sachs, die dies für Griechenland vor dem Beitritt getan hat! Griechenland geht selber nun kaputt da dran, und die feinen Geldgeberbanken zahlen sich auf Kosten der Allgemeinheit fette Boni aus! Du meinst den Geldmecano zu kennen, hast aber keine Ahnung, wer bei dem ach so tollen Geldsystem dahinter steckt. Wir brauchen endlich ein Geldsystem das der Allgemeinheit dienlich ist, und nicht nur ein paar wenigen Wirtschafts- und Politkapitänen!!! Du selbst hast das Gefühl Du seihst auf der Gewinnerseite des Systems, daher kann Dir das ja alles egal sein. Glaub mir, es sind nur wenige hundert Menschen/Familien, die wirklich davon profitieren, den restlichen 8 mia. Menschen wird eine Zinsknechtschaft auferlegt, da das Kapital eben in die ganz wenigen, riesigen Kapitalsammelbecken fliessen muss…Jetzt sind es die Griechen, morgen sind’s die Italiener, Portugiesen und Iren, übermorgen sind’s wir!!! Dein Portfolio wird sich dann in Warme Luft verwandelt haben…
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Franzosen und Russen gehört das Land.
Das Meer gehört den Briten.
Wir aber besitzen im Luftreich des Traums
die Herrschaft unbestritten.Heinrich Heine
* 13. Dezember 1797 † 17. Februar 1856 -
Freie Marktwirtschaft ist ein Märchen – sie existiert lediglich auf dem Papier.
In einer „gemeinsamen“ Währung wie dem EURO einigt man sich auf eine für alle beteiligten anzustrebende Inflationsgrösse. Diese Grösse macht im Grunde die gemeinsame Währung aus. In der EU ist/war das Inflationsziel so um die 1.9 % p.a..
Interessanterweise ist es Frankreich, das das vereinbarte oder angestrebte Inflationsziel ziemlich punktgenau hält. Geht es Frankreich deswegen wirtschaftlich gut…?
Die Verwerfungen der gemeinsamen EURO-Währung gehen eindeutig von Deutschland aus: als mächtiger Industriestaat betreibt Deutschland eine Lohn- und Exportpolitik, die nicht den Vereinbarung innerhalb des Währungsraums entsprechen, ja sogar meilenweit davon entfernt ist. Mit dem Lohndumping und dem massiven Export-Überschuss ist das gesamte innereuropäische Gleichgewicht aus den Fugen geraten, den Südstaaten geht die Luft aus, und auch der vermeintlichen Gewinner Deutschland geht daran kaputt, da Qualitätswaren zwar exportiert, jedoch Erträge in Fremdwährungen/-Haushalte fliessen. Das einzige, was den EURO-Crash noch verhindern könnte, wäre wenn Deutschland die eigenen Lohnstückkosten massiv nach oben anpassen würde (das Lohnniveau in D war mal eines der höchsten in Europa, heute bildet D mit ein paar anderen Staaten zusammen das Schlusslicht!).
Ein langfristig funktionierende Handelsbeziehung bedingt IMMER eine ungefähr ausgeglichene Handelsbilanz der Beteiligten. Ist dies nicht gegeben, leiden unter dem Strich beide Parteien, diejenige die einen Exportüberschuss, wie auch diejenige, die einen Importüberschuss bewirtschaftet.
Dem wird im Allgemeinen NICHT Rechnung getragen, denn jede Partei ist immer Primär an eigenen, kurzfristigen Vorteilen interessiert. Deshalb ist Handel quasi IMMER eine Vorstufe von Krieg…
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Wenn der Herr Golban ein so verschwollenes Satzgebilde krampfhaft zusammenbastelt wie dieses hier in einem früheren Kommentar, dann sagt das alles über ihn:
„Der fiskalische Unfehlbarkeitsanspruch Deutschlands ist in seiner pseudo-moralischen Dimension die Wunderwaffe der Neuzeit, auch wenn wir in Goethes Faust generell eine ernüchternde Aussage über den Anspruch auf neue Ansätze betreffend Klugheit erfahren“. -
Grüezi Herr Radu Golban,
Ihren Artikel in Ehren.
Dass in Deutschland mit der Agendapolitik von SPD und GRÜNEN sofort mit dem Beginn der Währungsunion durch Lohndumping und Sozialabbau und Rentenkürzung die Zwangsverschuldung der Handelspartner durch deutsche Exportüberschüsse erfolgte, war reine Absicht.
War das die Schuld der Deutschen? NEIN!!!
Es war die Absicht der neoliberalen Kreise, die für diese Agendapolitik sämtliche Massenmedien gleichgeschaltet hatten.
Verschwöhrungstheorie? NEIN!!!
Eine gemeinsame Währung erfordert eine gemeinsame Konjunkturpolitik, bei der nicht ein Land künstlich seine Löhne senken darf, um dann alle anderen Länder mit den billiger erzeugten Waren nieder zu konkurrieren.
Wieso kam es ausgerechnet nur in Deutschland zur Agendapolitik?
Eine Währungsunion wird am effektivsten in eine Krise getrieben, indem man gerade in der leistungsstärksten Ökonomie das Missverhältnis zwischen Produktion und Konsum durch Rentenkürzung, Lohndumping und Sozialabbau auf die Spitze treibt und in den schwächeren Ökonomien dagegen einen kreditgetriebenen Boom entfacht. Die Resultate sehen wir.
Herzliche Grüsse
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Wahnsinn, wo diese „neoliberalen Kreise“ überall ihre Finger drin haben. Lieber anonymer Kommentator (wieso eigentlich nicht offen?): Klassischer Liberalismus = völliges Laisser-faire, praktisch ohne Staat. Neoliberalismus = vermehrter Staatseinfluss, deshalb neo. Also bitte die Begriffe richtig und nicht einfach nachplappern.
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Grüezi@Peter Eberhard,
Sie schreiben Zitat:
„Klassischer Liberalismus = völliges Laisser-faire, praktisch ohne Staat. Neoliberalismus = vermehrter Staatseinfluss, deshalb neo.“
Zitat Ende.
Falsch und vollkommen unwissend!.
Neoliberalismus reduziert jeden makroökonomischen Gedanken und das Thema Geld auf den Deflationismus im Interesse der reichen Rentiers. Das ist der Inhalt der ganzen Lehre.
Im Neoliberalismus kann es keine Steuerung wirtschaftlicher Aktivitäten auf nationaler ebenso wenig wie auf globaler Ebene geben. Wirtschaftliche Tätigkeiten können nur auf der Ebene privater Aktivitäten beeinflusst werden. Diese Aktivitäten sind durch die von der Evolution vorgegebenen Gesetzmässigkeiten des Marktes limitiert, welche automatisch dafür sorgen, dass sich eine spontane Ordnung mit einem nicht zu beeinflussenden Ergebnis einstellt. Der Mensch muss sich darauf beschränken, seinen Eigennutzen zu maximieren.
Herzliche Grüsse
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Die wahre Kunst eines Publizists ist es, Schwachsinn so zu verpacken, dass es sich für den Ahnungslosen wie spannende Sachliteratur liest. Das ist Ihnen hervorragend gelungen. Sie sollten mehr Romane schreiben!
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Deutschlands Austritt aus dem EURO-Raum ist eigentlich schon längst überfällig, die deutsche Wirtschaft ist viel zu stark und der EUR zu schwach, außerdem sind die festen Wechselkurse für die Südländer eine Katastrophe, früher konnten diese auf- und abwerten, jetzt können Rom, Madrid, Lissabon, Athen usw. nur noch zuschauen. Die EU an sich ist ein einziger Systemfehler. Es fehlt auch der feste politische Wille in Deutschland, die nackte Angst regiert bei einem Austritt als „Buhmann“ dazustehen und Brüssel monetär austrocknen zu lassen. Auf viele EU-Empfängerländer würde ein jahrelanges daherdümpeln zu kommen, man hat fast nichts in der Welt zu verkaufen und gleichzeitig fehlen die Geldtöpfe ( finanziert überwiegend die BRD) aus Brüssel. Übrigens, Deutschland gehört seit etwa 150 Jahren immer schon zu den TOP 5 Volkswirtschaften dieser Welt auch ohne EWG und EU, es spricht auch oft der Neid aus deratigen Abqualifizierungen wie „Deutschland manipuliert Export – schon seit 1945“ – wie ich glaube eine simple Verschwöhrungstheorie, eigentlich ein Skandal so etwas abwegiges zu behaupten. Deutschland war 1945 ein einziges Trümmerfeld, ein unsouveräner, besetzter Staat, gehasst in der Welt, was sollte dieses Häufchen Trümmerland damals letzendlich in der Welt manipulieren können – der Hungertod drohte Millionen Deutschen und englische Spitzenpolitker sprachen offen davon einen Kartoffelacker zu planen. Alles schon vergessen?
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Hast einfach vergessen, dass eine Währung selten bis nie „zu schwach“ oder „zu stark“ ist, da diese Angebot und Nachfrage unterliegt. Im übrigen wurde kein einziges der „Südländer“ dazu gezwungen, dem Euro-Verbund beizutreten; die haben das alle freiwillig und mit Pauken und Trompeten gemacht; wenn das für diese eine so schlechte Sache ist, frage ich mich ernsthaft, warum noch kein einziger Staat wieder ausgetreten ist (was ja eigentlich ohne grosse Probleme gehen müsste)?
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Grüezi Economistul Radu Golban; versuchen Sie nochmal, konziser; Nebenschauplätze weglassen; nur Kernfrage. Vorwurf „Manipulation“ quantitativ dokumentieren. Mit neuzeitlichem Vokabular: „Handelswarenrechnung“ ist mit einem Uebersetzungsprogramm aus dem Rumänischen übersetzt, atmet den Geist der Nachkriegszeit; der Ausdruck erscheint so in keinem Lehrbuch in Westeuropa. Ihr Text ist weit weg vom üblichen Konversationsmodus, dass man zum Schluss kommt, Sie leben in einer abgeschlossenen Parallelwelt. Hat Ihnen das vor der Publikation niemand gesagt ?
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golban hat recht, deutschland ist immer noch gleich.
da können sie machen was sie wollen
heute ist es einfach so dass das land die ganze welt mit ihrer willkommensschwurbelei unterjochen und mit eingeschleusten islamomuzzis belasten möchten.
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Wir Deutsche sind ja gewohnt, als Verursacher vieler globalen Widrigkeiten herangezogen zu werden. Aber dieser "Kommentar" setzt neue Maßstäbe auf…
Grüezi Herr Radu Golban, Ihren Artikel in Ehren. Dass in Deutschland mit der Agendapolitik von SPD und GRÜNEN sofort mit…
Grüezi Economistul Radu Golban; versuchen Sie nochmal, konziser; Nebenschauplätze weglassen; nur Kernfrage. Vorwurf "Manipulation" quantitativ dokumentieren. Mit neuzeitlichem Vokabular: "Handelswarenrechnung"…