Eine Entscheidung ganz oben bei der CS-Tochter Neue Aargauer Bank (NAB) und im CS-Mutterhaus am Paradeplatz schlägt hohe Wellen.
Es geht um die strategische Weichenstellung, dass die NAB ihr erfolgreiches Geschäft mit den Externen Vermögensverwaltern (EAM) einstellt.
Dieser Beschluss zeitigt nun Folgen. Das bisherige EAM-Team der NAB mit erfahrenen Leuten wechselt zur Konkurrenz. Nicht zur UBS, sondern zur Aargauischen Kantonalbank (AKB).
Prima vista keine Katastrophe. Die Rede ist von 3 Mitarbeitern der NAB, die neu für den zentralen Mitbewerber arbeiten.
So what?, könnte man argumentieren. Doch laut einem Insider hat der Wechsel mehr Folgen als zunächst vermutet. Auf dem Spiel stehe eine Milliarde EAM-Vermögen, die durch das nun fahnenflüchtige NAB-Team verwaltet worden sei.
Derart viele Kundengelder, welche von externen Vermögensverwaltern betreut würden, sollen bei der NAB liegen. Und diese Assets könnten nun zur AKB abliessen.
Ein Sprecher der NAB wollte sich nicht zur Höhe der verwalteten EAM-Assets äussern. Die genannte eine Milliarde sei Spekulation.
Dass die NAB das Geschäft mit den Externen Vermögensverwaltern einstelle, sei die Folge eines strategischen Entscheids ganz oben, meinte er auf Anfrage. Dies müsse man im Kontext sehen.
„Die NAB setzt ihre auf den Aargau fokussierte Strategie konsequent um und investiert in ihr Kerngeschäft“, führt er aus. „Als führende Regionalbank im Aargau verzichtet die NAB deshalb inskünftig auf das Geschäft mit externen Vermögensverwaltern (EAM).“
Für die betroffenen Partner respektive deren Kunden offeriere man eine Lösung.
„Die Kundenbeziehungen mit EAMs und deren Kunden werden an die Credit Suisse (Schweiz) AG übertragen, die eine der führenden Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für externe Vermögensverwalter in der Schweiz ist.“
Der NAB-Sprecher erachtet die Chancen als intakt, dass ein rechter Teil der Kundengelder innerhalb der CS verbleiben würde. Denn: „Viele der EAM-Kunden der NAB sind bereits heute auch Kunden der Credit Suisse.“
Wie viele der Assets der NAB und damit auch der ganzen Credit Suisse-Gruppe verloren gehen, muss sich weisen.
Sicher ist, dass hinter der Weichenstellung ein Fight liegt. Und zwar einer zwischen der operativen Führung der NAB und dem Mutterhaus in der Zürcher City.
Die dortigen Manager haben auch das Sagen im Verwaltungsrat der Neuen Aargauer Bank. Sie bestimmen, wohin die Tochter im Nachbarkanton steuern soll.
Deren CEO kann dazu nur Ja und Amen sagen. Er heisst Roland Herrmann und ist ein gestandener Manager innerhalb des CS-Reichs, mit früheren Spitzen-Positionen bei der ehemaligen Clariden Leu.
Nun leitet Herrmann seit einiger Zeit die NAB. Wenn er aber Wichtiges beschliessen will, braucht er stets den Segen des Oberkommandos in der City in Zürich.
Laut einer Quelle befindet sich Herrmann in einer Zwicklage. Seine Chefs vom Paradeplatz würden von ihm immer neue Sparmassnahmen verlangen.
Wenn er dann zum Messer greife, dann sei es auch wieder nicht recht. Zumindest könnte dies im aktuellen Fall mit der Schliessung des EAM-Geschäfts zutreffen.
Der drohende Abfluss von viel Kundengeldern dürfte Herrmanns Position im Aargau schwächen. Ihm würde dann zum Vorwurf gemacht, dass er gutes Business abziehen lasse.
Dass seine Vorgesetzten im Verwaltungsrat, die aus dem grossen Private Banking der CS Schweiz stammen, ihn dazu gedrängt haben, spielt dann keine Rolle mehr.
Man hätte einen Kopf, der rollen kann.
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Brief von der NAB erhalten.
In Buchs werden die Bankschalter geschlossen. Die Kunden sollen sich am Bancomaten bedienen. Normale Schaltergeschäfte werden nicht mehr angeboten. Anscheinend wird nur noch der betuchte Kunde bei der NAB persönlich bedient. Oder jetzt aber doch nicht???? -
Einmal mehr:
Jeder, dessen Puls sich bei der Lektüre dieses Artikels auch nur um einen halben Schlag erhöht, muss sich die Frage gefallen lassen:
„Noch Kunde bei der CS (oder zugehörigem Institut) ? Wieso?“Wenn alle die Konsequenzen ziehen, hat Urs bald ein déja-vu, denn er würde dann über die eine oder andere Hürde springen müssen.
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„.. Auf dem Spiel stehe eine Milliarde EAM-Vermögen, die durch das nun fahnenflüchtige NAB-Team verwaltet worden sei.
Derart viele Kundengelder, welche von externen Vermögensverwaltern betreut würden, sollen bei der NAB liegen. Und diese Assets könnten nun zur AKB abliessen. ..“
oder zur AKB abfliessen!„Fahnen flüchtige NAB Team“. Wenn ich das richtig verstanden habe im Artikel, wird das EAM Business bei der NAB eingestellt. Was sonst hätten die drei Betreuer des EAM Desk denn tun sollen? Warten bis man sie auf die Strasse stellt?
Ob die Endkunden der EAMs auch zur AKB wechseln wollen, steht ja wohl offen. Dies ist meist von den Kundenbeziehungen zu anderen Banken abhängig wo es einfacher ist die Assets zu transferieren; Thema neue Kundenbeziehungen eröffnen – Papierkram. Die CS bietet da offenbar Hand. Auch die Grösse (AuM) der einzelnen EAMs ist von Entscheid. Oft verlangen Banken von den EAMs eine mindest Grösse der AuM. Werden diese Anforderungen nicht erfüllt, heisst es tschüss!
Dieser „strategische“ Entscheid könnte auch im „kleineren“ ein Probelauf sein um auszutesten, wie die Endkunden von EAMs reagieren. Denn geht die Strategie auf, so bekommt die CS das Mandat die Vermögen zu verwalten zurück.-
absolut richtig. Und wieder mal ist die CS der Grund allen Übels…
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In der Provinz ist 1 Miliarde viel. In Zürich ist es wenig.
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Eine Milliarde ist viel! Auf was es ankommt, ist die jeweilige Management Fee zu der die Vermögen verwaltet wird.
Ein Kunde mit 1 Milliarde: eher um 0.03%
Viele kleiner Kunden: 0.8 -0.6%so ungefähr ..
Dem Geld ist es eigentlich wurst wo es liegt!
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Una vita da mediano…
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Der neue CEO Koradi und Bankratspräsident Egloff der Aargauischen Kantonalbank sollten sich mal bei ihren Vorgängern erkundigen – Stichwort: Basler Kantonalbank und ASE. Gier ($$$) frisst das Wohlergehen der Staatsbank. Gelegentlich sollte die Politik des Kt. Aargau wieder einmal die Geschehnisse der AKB genauer unter die Lupe nehmen.
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Koradi hat ja auch bei der Post ganz aktiv weg geschaut… Herr Hässig, der gute Mann könnte glaube ich eine Breitseite von Ihnen vertragen. Nach dem überfälligen Giselrücktritt könnte die AKB gut mal ein neues Schwerpunktthema werden!
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AKB und ASE .. ja klar.. da waren ja auch ein paar Nasen (im Trading) die von BKB zur AKB gingen. So als Durchlauferhitzer?!
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Nach moderner korrekter Geldtheorie besteht das Geld aus nicht getilgten Bankkrediten und nicht abgeschriebenen Bankinvestitionen. Aus der Geldschöpfung entstehen demnach Kundenguthaben und nicht Kundengelder, wie der Begriff immer wieder falsch erwähnt wird. Es sind eine Anzahl Begriffe welche auch in den Bankbilanzen erwähnt werden, welche nicht im Einklang mit der Geldschöpfung stehen.
Kredite oder Investitionen können nicht aus Kundengeldern entstehen, wie es die Fakultät Ökonomie und Medien immer wieder, straffrei predigen.
Dem Investigativ-Journalisten L.H. sollten es ein Anliegen sein, seine Leser korrekt zu orientieren?
Die Protagonisten im Geldspielwarenmarkt operieren also nicht mit Kundengeldern, sondern mit Geld aus nicht zurückbezahlten Bankkrediten! Wenn nun die Kunden mit ihren Anlagen und Guthaben zu einer anderen Bank wechseln, so wird die Bankgirokonto (Reserve/Liquidität oder Vollgeld) entsprechend bewegt. Das Volumen der Liquidität bestimmt einzig die Zentralbank, mittels Geld- und Offenmarktgeschäften. Eine konstruierte Abwicklung welche auch ohne Eigengeschäfte der Zentralbank funktionieren würde! Dieser Zusammenhang sollte eigentlich vom Paradeplatz endlich korrekt verstanden werden?
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jeder Kunde kann sofort seine Guthaben in Bargeld tauschen, nicht wahr? Und würden das alle gleichzeitig tun,
müssten die Bankgirokonten der Banken bei der SNB auch in Bargeld getauscht werden können. Die Kredite der Banken an den Privatsektor würden dann über die verbleibenden Bankgirokonten bei der SNB refinanziert, meinen Sie diesen Zusammenhang? -
Toll, wieder einmal etwas Inhaltsfreies vom selbsternannten König der Vollgeldschwurbler zu hören!
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Es geht doch nur darum, dass irgend ein Mitarbeiter der CS zeigen kann, dass er gewachsen ist. . Hat mit Strategie nichts zu tun sondern nur mit persönlichen Interessen. So einfach ist das. Und jetzt beginnt dann die Maschine der CS zu laufen inden schlecht gesprochen wird über die Mitarbeiter der NAB und der NAB selbst. Es heisst dann etwas: Ja wissen Sie wenn eine Bank wie die CS solche Schritte tut hat das einen Grund und weitere fiese Sprüche.
Alleine diese Tatsache genügt, dass Leute verunsichert werden und zur CS gehen, nichts tun für den Moment etc.
Richtige Entscheidung wäre: Weg von CS!! -
die CS wird gesteuert von einem Ex-McKinsey Berater und einem Ex-Anwalt. Die UBS und viele anderen Banken in der Schweiz sind gesteuert von Bankern, die das Banking verstehen und führen können. So einfach ist das. Schuster bleib bei deinen Leisten.
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… ja und wer steuert die AKB???????
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die ubs versteht das banking, aber besser versteht sie das einsammeln von bussen und die mit abstand teuerste bank zu sein……
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Sie haben völlig recht! Seit 10 Jahren ist McKinsey im Haus der CS und seit 10 Jahren geht es bergab!
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@Hans Meier: Erinnert irgendwie and die Swissair!
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@Tompro: Jemand mit Gedächnichsproblemen. Denn sonst hätte er die Betrügereien bei Postauto nicht vergessen.
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@Hans Meier, wie kommen Sie auf 10 Jahre? Vielleicht hat man nach der Bankenkriese 2008, eigentlich der Untergang des kapitalistischen Systems, bei der CS wie auch bei der Zurich Insurance gesagt das jetzt kein McKinsey Mann die Unternehmung mehr betreten darf. McKinsey war und ist in beiden Unternehmungen schon viel länger am Wirken. Beim Swissair Grounding 2002 war die CS schon längst übernommen von McKinsey. Die haben ja bereits dort mit Lukas Mühlemann den CEO der CS gestellt.
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Die Vermutung wird immer mehr genährt, dass die CS das EAM Geschäft zugunsten der Front strategisch und kontinuierlich zurückdrängen möchte. Hat der CEO nun seine Schuldigkeit getan und kann jetzt gehen? Dies würde, sofern die Endkunden bleiben, sicherlich schnell die Margen erhöhen und den Bonustopf äufnen. Langfristig dürfte sich die schleichende Aufgabe dieses Verkaufskanals negativ auswirken, denn die Kundenbetreuung ist zusehends risikoreicher sowie kostspieliger geworden. Die EAMs haben überdies in den letzten Jahren an Professionalität deutlich zugelegt und können mit Ihren schlanken Strukturen flexibel und schnell reagieren.
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Die Zeiten ändern sich, und das Personal ebenso.
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Wenn man Filialleiter eines zentralen Mutterhauses ist (SUB der CS) dürfte man nach deren Pfeife tanzen müssen. That’s OK.
Die als spekulativ genannte Milliarde Asset (ergibt ein paar Milliönchen Ertrag pro Jahr) sind eh Peanuts. Asien geht ganz anders ab. -
As usual: Profit before People
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Profit for a few people!
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da es sich, wie im artikel geschrieben, bei roland herrmann um einen nur ausführenden befehlserhaltenden Platzhalter handelt, darf ich doch davon ausgehen, dass seine jährliche Vergütung nicht mehr als CHF 80k ohne bonusberechtigung betragen darf, da er ja über keine Kompetenzen verfügt und somit auch keine verantwortung trägt.
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Die CS, die Strategie der CS, alle CS nahen Institutionen verkommen zu einem der grösseren Flops in der Schweiz. Diese Bank ist nicht einmal mehr ein Uebernahmekandidat denn, wer sollte denn solche Baustellen aufräumen wollen. Kein Wunder laufen die Kunden davon. Wir gehören auch dazu!
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Wie Geschichte zeigt, hat die CREDIT SUISSE in den letzten 20 – 25 Jahren mehr Finanzdienstleister eliminiert und an die Wand gefahren, als alle übrigen Bank-Institute in der gesamten Schweiz.
Anstelle von Aufräumen in Maputo, Elfenbeinküste u. a. weit entfernten Milliarden-Gräbern, schaufelt das Top-Management zuhause für ziellose und Verlust intensive Entscheidungen.
Auch hier ist die Signatur von McKinsey nicht weit vom Tatort. Die „Einflüsterer“ für einen total unfähigen Verwaltungsrat und total unfähiges Leader-Team.*)
*) Vermutlich gerade dabei IP von Lukas Hässig wieder einen Anwalt auf die Pelle zu rücken.
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Scheinbar musste es schnell gehen beim Schreiben. Leider fehlen die wichtigsten Zahlen in ihrem Atrikel. Wie hoch sind die gesamten Assets under Management der NAB? Wie hoch ist die Nettomarge bei dieser Milliarde? Wieviel dieser einen Mollarde dürfte effektiv abfliessen? – Bitte dies bei ihrem Insider nochmals nachfragen.
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Auf die Schnelle gefragt:
Der Atrikel und die Mollarde interessieren mich auch sehr.
Löst nun der Insider dieses Rätsel? Danke vielmals
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Steht ja im Atrikel: eine Mollarde. Sie Trottel.
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Der neugierige Konkurrent hat mit seinen Fragen schon Recht. Auch wenn er orthografisch nicht ganz auf der Höhe scheint. Ihn deshalb zu beleidigen kann ich nicht nachvollziehen.
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Wie Geschichte zeigt, hat die CREDIT SUISSE in den letzten 20 - 25 Jahren mehr Finanzdienstleister eliminiert und an die…
die CS wird gesteuert von einem Ex-McKinsey Berater und einem Ex-Anwalt. Die UBS und viele anderen Banken in der Schweiz…
da es sich, wie im artikel geschrieben, bei roland herrmann um einen nur ausführenden befehlserhaltenden Platzhalter handelt, darf ich doch…