Stellen Sie sich eine Grundschule mit unterschiedlich grossen und unterschiedlich intelligenten Kindern vor. Diese treten anlässlich eines Charity-Events bei einem 100-Meter-Lauf gegeneinander an. Und Sie können eine Spende tätigen, indem Sie auf ein einzelnes Kind oder auf eine Gruppe von Kindern setzen.
Die Zeit, die das einzelne Kind läuft, ist die Performance Ihrer Auswahl. (Sie sehen, es geht hier bald wieder um Aktien.) Im Falle der Gruppe ist deren durchschnittliche Laufzeit die Performance.
Nun kommt eine Autoritätsperson und bildet aus den grössten 10 Kinder eine Gruppe – nennen wir sie den Big Kid Index. Dessen Performance entspricht logischerweise der Durchschnittslaufzeit der grössten Kinder der Klasse. Selbiges liesse sich mit den schlauesten Kindern ermitteln, und beides klingt beeindruckend.
Die Anbieter von Aktienindizes machen genau das: Sie wählen die grössten Firmen aus und nennen diese Gruppe einen Big Cap Index. Darin sind die Aktien mit dem grössten Börsenwert enthalten, der sogenannten „Kapitalisierung“ – daher „Cap“.
Der Grund ist, dass man mit den teuersten Unternehmen leicht überzeugende Finanzprodukte schnüren kann. Gleichzeitig hat man wenig Arbeit: Man kauft die Aktien ein und fertig.
Passiv, wie solche Index-Fonds oft genannt werden, ist daran allerdings nichts. Jeder Index ist eine aktive Auswahl von Aktien. Der Unterschied ist nur, dass nicht der Fonds-Verwalter die Aktien auswählt, sondern die Börse oder ein börsennahes Unternehmen. Wird dieser Index in einem Fonds abgebildet und ist dieser Fonds auf der Börse handelbar, dann ist das ein „Exchange Traded Fonds“, ein börsengehandelter Fonds, meist nur „ETF“ genannt.
Anleger müssen also nicht zwischen aktiven und passiven Fonds unterscheiden, sondern zwischen Fonds, die von einem Index-Verwalter und solchen, die von einem Fonds-Verwalter zusammengestellt werden.
Es fragt sich also, wer in der Aktienauswahl besser ist: Die Vermögens-Verwalter oder die Index-Verwalter. Das besprechen wir nächste Woche in diesem Blog. Bleiben Sie dran.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Selten einen solchen schlechten Artikel gelesen. Sorry.
Der Begriff passiv bezieht sich auf z.B. die Privatperson, die sich einen ETF kauft. Da diese Privatperson die Zusammensetzung des Aktienkorbes nicht steuern kann und keine Titel traded, verhält sie sich passiv. Eine Person, die jedoch sein Geld in klassische Fonds investiert, verhält sich aktiv.
Des Weiteren erstellen Anbieter von Aktienindizes ganz viele verschiedene Indizes… Big Cap, Small Cap, Mid Cap… um nur mal die Grösse der Unternehmen zu berücksichtigen. -
Was sollen immer diese unsinnigen Beiträge? Passiv heisst nach Marktkapitalisierung zu investieren und genau nach danach gewichten viele Indices, z.B. MSCI ACWI IMI.
Das hat mit einer „Autoritätsperson“ nichts zu tun, sondern spiegelt den gesamten Markt wieder. -
@Hermann Stern, besser kann man die Europäische Union nicht beschreiben. Die Autoritätsperson ist Deutschland. Die nur mit den grössten und schlausten wollen. Schüren und „Cap“ kann ich auch erkennen, Index- und Fondsverwalter sehen. Die wenigen Sieger und massenhaften Verlierer sind vorgegeben. In diesem Spiel wo es keine Aussenstehende gibt. Folglich: Wann kommt der crash die einzige Frage.
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Es scheint eben ein Eckpfeiler des europäischen Aufbaus zu sein, Europa zu einem riesigen Armenhaus mit garantierter Altersarmut zu machen, was sich auch an den erzielten Renditen derer ablesen läßt, die entsprechend investieren:
https://www.carmignac.de/de/analysen/la-lettre-dedouard-carmignac-januar-2014
https://www.finanzen.net/fonds/carmignac_patrimoine
https://www.boerse.de/historische-kurse/Carmignac-Patrimoine-A/FR0010135103
In dem Zusammenhang wundert nicht, daß Leute aus der Generation, die Europa in den heutigen Zustand gebracht haben Briefe wie den oben verlinkten schreiben.
Man bedenke nur, wieviel Spitzenunternehmen und Weltmarktführer in ihrem Bereich Italien noch in den 70er Jahren hatte und heute.
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Die EU-Kommission will, dass Banken künftig Staatsanleihen aller Euro-Länder bündeln und in neue Papiere verpacken:
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Die Börsenindex-Verwalter haben ein größeres Interesse daran, einen Index mit Gewinnerunternehmen attraktiv zu gestalten als die Fondsmanager aktiv verwalteter Aktienfonds daran Interesse haben, eine gute Renditen zu erzielen.
Deren Interesse richtet sich im wesentlichen darauf, Gebühren zu einzukassieren und das Argument mit der angeblich besseren Rendite ist nur vorgeschoben, damit genügend uninformierte Zeitgenossen darauf hereinfallen.
Siehe für die jüngere Vergangenheit:
https://www.boerse.de/historische-kurse/ISHARES-DJ-INDUSTRIAL-AVERAGE-DE/DE0006289390
https://www.boerse.de/historische-kurse/ISHARES-SundP-500/IE0031442068
https://www.boerse.de/historische-kurse/ISHARES-NASDAQ-100-DE/DE000A0F5UF5
Zum Vergleich:
https://www.boerse.de/historische-kurse/SMI/CH0009980894
Der Werterhalt im tendenziell starken schweizer Franken wird weit überkompensiert von der wirtschaftlichen Expansion der in Amerika konzentrierten internationalen Spitzenunternehmen aus den Bereichen Elektronik, Internet, Software, Telekommunikation, Medien, Energie, Chemie, Pharmazie und Biotechnologie.
Ähnlich wirbt die Immobilienbranche mit „Grundbuch statt Sparbuch“, „Sachwert schlägt Geldwert“ oder „Lage, Lage, Lage“, wobei sich die Branchenvertreter durch hohe Aufschläge oder Weichkosten ihren Profit sichern (sonst würde sich letztlich niemand den Streß in der Branche antun):
https://www.zeit.de/1974/46/letzter-akt-des-mosch-dramas/komplettansicht
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Was sollen immer diese unsinnigen Beiträge? Passiv heisst nach Marktkapitalisierung zu investieren und genau nach danach gewichten viele Indices, z.B.…
Selten einen solchen schlechten Artikel gelesen. Sorry. Der Begriff passiv bezieht sich auf z.B. die Privatperson, die sich einen ETF…
@Hermann Stern, besser kann man die Europäische Union nicht beschreiben. Die Autoritätsperson ist Deutschland. Die nur mit den grössten und…