Der aktuelle Preis einer Aktie ist ein schlechter Massstab für die Beurteilung, ob Sie sie kaufen sollen. Auch ihre vergangene Preisentwicklung ist irrelevant. Selbst wenn eine Aktie im Preis gefallen ist, reicht das noch nicht als Grund, sie zu kaufen.
Erst wenn Sie ihren Wert in ein Verhältnis zu beobachtbaren Merkmalen des Unternehmens setzen, sogenannten Value-Indikatoren, können Sie einen Entscheid für oder gegen sie fällen.
Ein solches Merkmal ist der Gewinn, den das Unternehmen erwirtschaftet. Gewisse Firmen sind im Verhältnis zu ihrem Gewinn teurer als andere.
Das kann zum Beispiel daran liegen, dass sie viel investiert und deshalb einen geringeren Gewinn ausgewiesen haben, wobei gleichzeitig erwartet werden darf, dass er in naher Zukunft wieder höher ausfallen wird. Diese Erwartung treibt den Preis der Aktie nach oben, trotz aktuell kleinem Gewinn.
Der Vergleich des Preises mit dem Gewinn – das Kurs-Gewinn-Verhältnis, kurz KGV – findet günstige Aktien. Langfristig kann sich nämlich der Wert eines Unternehmens nicht stark vom Gewinn unterscheiden.
Entweder macht es irgendwann mehr Gewinn, weil es viel investiert hat, oder es hört auf zu investieren und macht dann ebenfalls mehr Gewinn, weil die Kosten wieder niedriger sind. Langfristig müssen Gewinn und Unternehmenswert also gleich verlaufen.
Neben dem Gewinn und dem Unternehmenswert spielen auch noch andere Grössen eine Rolle, nämlich der Umsatz. Ein Unternehmen mit viel Umsatz und viel investiertem Kapital (in Maschinen, Immobilien, Rechte) sowie einer hohen Anzahl Mitarbeiter sollte teurer sein als eines mit weniger.
Hier spricht man vom Kurs-Umsatz-Verhältnis, dem KUV. Je günstiger eine Firma im Vergleich zu ihren Grössenmerkmalen ist, desto werthaltiger ist die Anlage.
Ein weiterer Value-Indikator ist das Markt-zu-Buchwert-Verhältnis. Es beschreibt, wieviel Kapital in den Büchern vermerkt ist und wieviel an der Börse für die Firma bezahlt wird.
An diesen Indikatoren erkennen Sie, ob der Wert der Firma im Vergleich zu ihrer Grösse gerechtfertigt ist. Nur so können Sie Aktien richtig beurteilen: faktenbasiert.
Sehen Sie hier im Video, wie der Osteopath Michael Stadler von den Value-Indikatoren erfährt. Dies ist der Abschluss der Interview-Reihe mit Stadler, weil sie für Fortgeschrittene zu einfach sind. Man findet diese aber weiterhin auf dem Obermatt-Blog.
Warum nicht einen oder mehrere Indexfonds bzw. ETF als „Durchschnittsaktie“ mit einer Trendfolgestrategie wie der 200-Tage-Linien-Strategie bewirtschaften, um dadurch länger anhaltende Verlustphasen sicher zu vermeiden?
Eine Investition in einen ETF auf einen großen, internationalen Börsenindex wie den amerikanischen Dow Jones Index oder S&P 500, den europäischen Eurostoxx 50, den deutschen DAX – Index oder den schweizer SMI – Index wäre die konservative Variante dieser Strategie.
Renditebewußte Investoren wählen den amerikanischen Nasdaq – Index, den deutschen MDAX -, TECDAX -, SDAX – oder den schweizer SPI – Index.
Wer das damit einhergehende Risiko zu tragen bereit ist, führt diese Strategie teilweise fremdfinanziert durch, vergleichbar wie die Investitionen der Anlagegesellschaft Berkshire Hathaway von Warren Buffett hälftig fremdfinanziert sind.
Regelmäßige, beispielsweise monatliche Kontrolle der Trendfolgestrategie, vergleichbar wie ein Vermieter monatlich den Eingang der Mietzahlungen prüft.
Denn:
In schlechten Zeiten
sind auch gute Aktien
günstig.
L. Albert Hahn
* 12. Oktober 1889 † 4. Oktober 1968
Sehen Sie sich zu Obenstehendem den Kursverlauf der großen amerikanischen Börsenindizes an, ermitteln selbst die wenigen Investitions- und Desinvestitionssignmale der 200-Tage-Linien Strategie während der aktuellen Hausse seit 2009 (beispielsweise im Vergleich zu europäischen Börsenindizes) und die damit erzielte Rendite:
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Dow Jones Index:
https://www.boerse.de/historische-kurse/Dow-Jones/US2605661048
https://www.boerse.de/historische-kurse/ISHARES-DJ-INDUSTRIAL-AVERAGE-DE/DE0006289390
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S&P 500 – Index:
https://www.boerse.de/historische-kurse/SundP-500/US78378X1072
https://www.boerse.de/historische-kurse/ISHARES-SundP-500/IE0031442068
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Nasdaq 100 – Index:
https://www.boerse.de/historische-kurse/Nasdaq-100/US6311011026
https://www.boerse.de/historische-kurse/ISHARES-NASDAQ-100-DE/DE000A0F5UF5
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Der Vorteil einer Investition in die amerikanische Börse ist deren Funktion als Weltleitbörse, der Umstand, daß viele Amerikaner kapitalmarktorientiert für ihr Alter vorsorgen (müssen) und die hohe Konzentraktion an (jungen) internationalen Spitzenunternehmen, was es sonst an keiner anderen internationalen Börse so gibt.
Es mag sein, daß die Strategie einfach ist, aber gerade das ist wichtig für einen berufstätigen Investor mit wenig Zeit, der sich neben seinem Erwerbseinkommen ein Vermögen aufbauen will (und dies wegen der zukünftigen demographischen Entwicklung mit Armutsrenten bei spätem Rentenbeginn auch muß).
Ferner verschwendet man keine Zeit an Nutzloses im besten Sinne des Wortes, weil bei einer Trendfolgestrategie der Markt selbst die Signale setzt:
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-7851399.html
https://www.zeit.de/2001/01/Mr_Dausend_und_andere_Gurus/komplettansicht
https://www.helaba.de/blob/helaba/53032/0a97fdd5e654a8b850f6955ace057f52/report—wachstums-inflations-rochade—29-11-2007-data.pdf
https://www.bernecker.info/download/Titelstory_bernecker.pdf
Ein Fachmann ist ein Mann,
der einige der größten Fehler kennt,
die man in dem betreffenden Fach machen kann,
und sie deshalb zu vermeiden versteht.
Werner Heisenberg
* 5. Dezember 1901 † 1. Februar 1976