Bei Bär gehts drunter und drüber, Pictet gerät in Collardi-Schlagzeilen, CS ist Dauerbaustelle, UBS enttäuscht. Einzig Vontobel überzeugt.
Dachte man. Nun zeigt sich Anderes. Die Zürcher Familienbank spart. Und wie. Bis Ende April müssen oder „dürfen“ zahlreiche Mitarbeiter und Seniors die Börsen- und Anlagebank verlassen.
Grund ist ein missratener Start ins 2019. Die Kosten sind hoch, die Erträge tief. Statt dass die Vontobel nach dem Kauf der Notenstein La Roche abhebt, muss sie jetzt sanieren. Zu hohe Kosten, zu wenig Erträge, zu viele Abflüsse.
CEO Zeno Staub machte den verhagelten Jahresbeginn diese Woche an der Versammlung der Aktionäre – deren Ausgang wegen der Stimmenmehrheit der Familie jeweils nur Formsache ist – mehr oder weniger selbst publik.
„Verglichen mit dem sehr starken ersten Quartal 2018“ sei man „verhaltener in das neue Jahr gestartet“, sprach der operative Chef der Vontobel, der mit rund 6 Millionen zu den best bezahlten Managern des Landes zählt.
Als CEO einer Firma mit überschaubaren 2’000 Leuten macht das für Staub eine Tagesansatz von eindrücklichen 20’000 Franken. Mo bis Fr, 100’000.
Die Flaute im Business, die angesichts der erneut boomenden Börsen überrascht, hat bei Staub nun zu einer Sofortreaktion geführt. Neben weiterem Wachstum würden er und seine Crew „gleichzeitig ein hohes Augenmerk auf die betriebliche Effizienz legen“.
Was das heisst, erfahren die betroffenen Mitarbeiter nur bruchstückhaft. Quer durch die Bank werden Stellen abgebaut, die Teams verkleinert. Zahlen zum gesamten Ausmass des soeben initiierten Abbaus gibt es jedoch keine.
Laut einem Vontobel-Sprecher gehe das nicht, „da wir zunächst in allen Bereichen nachfragen müssten, wie viele Mitarbeitende neu eingestellt wurden und wie viele Vontobel verlassen haben und von wie vielen sich Vontobel davon aktiv getrennt“ habe.
Blindflug an der Gotthardstrasse? Vontobel kommuniziere „keine Personalzahlen quartalsmässig“, meinte der Kommunikations-Verantwortliche der Privatbank.
Dass abgebaut würde, das allerdings bestätigte er – und zwar mit vielen Worten und langen Ausführungen.
„Wie in der Vergangenheit immer wieder ausgeführt, managed Vontobel seine Kosten nicht im Stop & Go Modus und nicht mit dem Rasenmäher.“
„Diszipliniertes Kostenmanagement ist in jedem Geschäftsumfeld eine permanente Managementaufgabe, die von allen Vontobel-Führungskräften in allen Bereichen des Unternehmens wahrgenommen wird.“
Schliesslich kommt er zum Punkt. „Dies kann auch zu einzelnen Trennungen führen. Ein Sozialplan ist dementsprechend nicht notwendig.“
Zum Abschluss schickt der Sprecher dann noch Positives nach. „Zeitgleich halten wir an unseren Zielen 2020 fest und investieren weiterhin in Talente, wodurch es auch weiterhin in allen Geschäftsbereichen gezielt zu Neueinstellungen kommt.“
Hintergrund des Stellen-Abbaus bei der Vontobel sei vor allem der Kauf der Notenstein von der Raiffeisen, meint ein Insider. Die Übernahme fordere nun „ihren Tribut“.
Geht der „Business-Case“ für CEO Staub und seinen Chef, Vontobel-Präsident Herbert Scheidt, nicht mehr auf?
Vontobel zahlte 700 Millionen und erhielt im Gegenzug eine Bank mit gut einem Dutzend Ableger querbeet in der Schweiz und über 10 Milliarden Kundenvermögen. Zudem über 350 Mitarbeiter, von denen viele ihre Stelle bereits verloren haben.
Nun fliessen Kundengelder ab. Vor allem die Kündigung der ehemaligen Besitzer der Basler Bank La Roche, die einen zentralen Teil von Notenstein bildeten und damit wichtig waren für den Deal, wiegt schwer. Es droht eine beschleunigte Flucht von Kunden und deren Vermögen weg von Vontobel.
Die Zeche zahlen jene, die am wenigsten mitzureden haben: die Mitarbeiter und Berater bei der Zürcher Bank. Ein grosser Teil der Stellen, die verschwinden dürften, könnten im Vontobel-Hinterzimmer angesiedelt sein.
Sprich: im Backoffice. Dieses würde vermutlich am meisten Federn in der laufenden Sanierung lassen, meint jedenfalls der Gesprächspartner. Nur so liessen sich die 700 Millionen Kaufsumme für eine Notenstein ohne La Roche rentabilisieren.
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Die beliebtesten Kommentare
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Lieber Xeno,
Der interne Umgang von einzelnen Front-Stars lässt seit dem Meistersreich der NLR-Migration leider sehr zu wünschen übrig. Email Befehle, ohne Anrede, Grüße, oder ein schlichtes Dankeschön wiedersprechen der Vontobel-Kultur.
Ist das wirklich zu viel verlangt, von gut bezahlten Executive Direktoren der Ex-NLR?? -
Ok. Genau so denke ich, sehr geehrte Frau Sorglos.
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Seit Jahren war ich mit dem Vontobel Service sehr, ich muss sagen, sehr zufrieden.
Seit der Umstrukturierung ist die Unzufriedenheit eingetreten. Schade um die sehr freundlichen Mitarbeiter. Schade. Denn diese hervorragenden Mitarbeiter waren das Aushängeschild von Vontobel. Schade, das man die heutige Internet Mitteilung lesen musste. -
Wann sickert es endlich zu den Eigentümern der Banken durch ? Der Zusammenschluss zweier Unternehmen ist etwas für Profis. Die Schönwetterkapitäne im Bankenmanagement und deren Einflüsterer sollten von diesem Job zu 95 % die Finger lassen (siehe Oppenheim/DB, Clariden/CS, Notenstein/VT, etc…).
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Wow, der Chef kassiert binnen eines halben Tages ca. das Doppelte Monats-Salär vom Pöstler… Und letzterer macht allein stündlich sehr viele Extra-Meilen, bei dieser hin und her (macht Kasse leer) Züglerei.
Muss sehr motivierend sein, für die Mehrheit der Belegschaft.
Wer hat eigentlich schon bei der unabhängigen Lohn-Umfrage des SBPV mitgemacht?
Bitte nicht gleich Mitglied werden, sonst bekommen die Abschöpfer 🤐😣👿 noch Gegenwind 🤣😆😎😋😚 -
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Nicht nur Nicht-Familienaktionäre stossen sich daran!!!
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Finews:
Denn als es an der jüngsten GV zur Konsultativabstimmung über den Vergütungsbericht kam, waren von den rund 44 Millionen vertretenen Aktionärsstimmen 38 Millionen für ein «Ja» und knapp 6 Millionen für ein «Nein».Das heisst, dass knapp 40 Prozent aller Aktionäre, die nicht zur Vontobel-Familie gehören, den Vergütungsbericht abgelehnt haben. Mit anderen Worten: Eine überzeugende Mehrheit mag zwar ihr Vertrauen ausgesprochen haben, doch nicht wenige Aktionäre sind anderer Meinung.
Schon etwas überrissen…-aber die Abzocker beeindruckt die Moral und Ethik des gewöhnlichen Volkes nicht im entferntesten, denn sie sind abgehoben und selbstgefällig geworden.
Hans Vontobel hatte stets die gesamte Belegschaft belohnt. Ein Mäzen, ein Leader, ein Patron und Kaptain.
Diese hintertriebenen Verwalter sind keine Führungs-Patrons, denn sie fahren im Maseratti, Porsche, AMG, oder McLaren daher, und haben nur noch die eigene Bereicherung im Kopf. Vergessen dabei, wer ihnen dazu verhalf, den Gewinn zu ermöglichen.
Narzisten, Blender und Selbstdarsteller. Hans hatte sich bei klarem Verstand für seine Führung-Crew fremd geschämt. Kaum unter dem Boden, wird oben kräftig in die Schatulle gelangt, und unten entlassen sowie gekürzt, bis der Motor zu stocken beginnt.
Die ersten Kunden haben schon den verlangsamen Service bemerkt, bald spielt es keine Rolle mehr, ob er bei Pictet, Bär, EFG, UBP, DB, od. CS gestrandet ist, denn der Service wird sich dem Benchmark angepasst haben. -
Es werden bei Abgängen, weder im Backoffice, noch im Support Leute ersetzt.
Also Leute, entweder schafft ihr alle jedes Jahr schneller (damit Dr. Scheid sein Weingut und Schloss aus den Dividenden finanzieren kann), oder ihr „scheidedt“ mit Burnout aus. Die Hinterbliebenen dürfen dann noch schneller im Hamsterrad rennen.
Vergeßt nicht, bei Reklamationen zum bück-dich Chef zu verweisen, der sich dann wie gewohnt, ganz rar macht… „Leadership vom feinsten“.
Nie Lob, nie eine Pflaume spendiert, dafür immer verschwiegen abkassiert. Das ist leider die Mentalität, an der die Menschheit zu Grunde gehen wird. Welch heuchlerisches und falsches Umfeld vorgelegt wird.
Viel Erfolg damit. -
Aber diese Frisur….
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Wie Finews heute berichtet stossen sich die Nicht-Familienaktionäre inzwischen deutlich an den überrissenen Boni für Staub und Scheidt. An der GV wird es zunehmend ungemütlicher für das seltsame Duo.
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Gier nach einem Ergebnis verhindert das Erblühen der Selbsterkenntnis. Die Suche an sich ist Hingabe, sie selbst ist die Inspiration. (J.K.)
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Zeno Staub und seine Gurkentruppe überzeugen einfach nicht, sorry.
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La Roche zu übernehmen hat schon Notenstein definitiv ins Verderben gebracht. Das war damals eine reine Verzweiflungstat und nun bringen diese Leute auch noch Vontobel viel Ärger.
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Wenn die Zahlen zum Notenstein Kauf so stimmen, dann war der Deal nicht berauschend. 10Mrd Assets mit einer Marge von 1% bringen 100 Mio pro Jahr. Davon gehen die Kosten für die verbleibenden Mitarbeiter und die einmaligen Integrationskosten ab. Das gibt eine lange Paybackdauer. Der Goodwill dürfte entsprechend hoch in den Büchern stehen. Deshalb wohl Kosten sparen…
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@Rechner: Da werden sie wohl recht haben. Das war eine Fehlinvestition sondergleichen.
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Vergesse nicht das durch den Deal nun Raiffeisen für lange Zeit an Vontobel gebunden ist. Es wird sich also sehr wohl auszahlen….
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Wie kann es sein, dass eine Bank wie Vontobel nicht genau weiss, wieviele Mitarbeitende sie aktuell beschäftigt bzw. wie sich der Personalbestand genau zusammensetzt und deshalb erst „in allen Bereichen nachfragen“ muss? Ich hätte von der Google-Personalchefin mehr erwartet…
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Guter Punkt. Ich vermute sowohl die Kommunikations- als auch die Personalabteilung sind etwas überfordert.
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Es könnte auch sein, dass der Journalist die Aussage des Sprechers nicht richtig wiedergegeben hat, oder ?
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@Kunz Heinz
…sprach der (Vontobel-)Sprecher, der sich falsch verstanden fühlt. Peinlich.
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@Komischer Laden: Ja, Zahlen sind eben nicht die Fachkompetenz einer Bank. Da muss man schon ein wenig Verständnis haben.
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Flasche schon leer? Wo bleiben die angekündigten Synergien und Effizienzgewinne? Heisse Luft offenbar.
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Na, die ersten 4 Mitarbeiter aus dem Bereich Kundenberatung sind ja schon gegangen… da wird bestimmt schon viel mit deren Abgang gespart…
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Frage mich wieso die Pappenheimer dann neue Leute einstellen?
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Die „faulen Eier“ von Notenstein werden eliminiert, wie es bei Uebernahmen in allen Branchen geschieht. Das ist ein Fact! Dies geschieht aber nicht wie bei den Grossbanken im „Rasenmäherprinzip“, sondern basiert auf effektiven Leistungen und Kosten der Betroffenen (Kosten/Nutzen); auch dies keine Sonderheit in der Geschäftswelt.
NB. der letzte Satz „….MEINT der Gesprächspartner“ bestätigt, wie unseriös die Recherche von Vontobel-Hasser Hässig ist! Dem ist nichts mehr beizufügen. „Der Berg hat eine Maus geboren“ – mit Namen Hässig!-
Und was ist mit den faulen Vontobel-Eier, Albertli? Ich vermute Du hast schlicht und ergreifend keine Ahnung, was bei Vontobel gerade so abläuft. Aber immer schön in die Tasten hauen und dümmliche Kommentare posten, da ist der Albert ganz gross. Geniesse Deine überhöhten AHV-Bezüge und mach Dir einen schönen Nachmittag im Zürcher Zoo, derweil ich und andere die Suppe auslöffeln dürfen, damit die Dividende für Dich andere stimmt. Gern geschehen, übrigens.
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@Albert: Ok, aber von dieser Gurkentruppe hat es ja auch nicht viel brauchbares gehabt. Immerhin haben sie den ehemaligen Notenstein-Banker nicht übernommen, den sogenannten Sakko-Blender.
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Kein „Stop-and-go-Modus“ in Sachen Personalbewirtschaftung? Das erlebe ich gerade etwas anders. Danke, liebe Vontobel, für die nicht gehaltenen Versprechen und die strategischen Kursänderungen im Monatsrhythmus.
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Ist doch nichts Neues. Oben wird abgesahnt, unten wird saniert. Alles gedeckt von einer schachen Eigentümerfamilie. Im Backoffice von mussten schon öfter Leute dran glauben, in anderen Bereichen gab es auch oft Bewegung. Nur die ganzen unnützen Frühstücksdirektoren dürfen sich ihren Lebensabend weiterhin versüssen. Wohl dem eben, der mit dem Chef segeln geht.
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Vontobel hat schon immer mit einer ganz miesen Personalpolitl „geglänzt“ – die guten Mitarbeiter wurden bis zum Burnaout ausgelaugt – die Flaschen durfte weiter Faulenzen – vor allem zu der Zeit, als dieser Prototyp-Absahner aus „Schland“ mit Namen Scheidt noch am Ruder war!
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Sagt man dem nun so? Segeln gehen statt in den A….. kriechen? Ein Synonym dafür? Welch Wortwitz! Bei VT kommt man (wie es meine beiden Ex Scheffs bewiesen haben und am Beweisen sind) nur mit „Segeln“ weiter. Immerhin, an beiden Orten kann es Windig sein.
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Es ist eben deutlicher einfacher, eine Akquisition medial zu verkaufen, als diese dann in der Praxis umzusetzen. Da hat sich der Vontobel-CEO möglicherweise etwas übernommen.
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„Zahlen zum Abbau gibt es keine, da [gemäss Vontobel Sprecher] wir zunächst in allen Bereichen nachfragen müssten, wie viele Mitarbeitende neu eingestellt wurden und wie viele Vontobel verlassen haben.“
Hat Vontobel nicht mal eine Personalabteilung, welche die Mitarbeiter kennt?
Wie werden in dieser Bude denn die Saläre bezahlt? Steht am Monatsende im Mitarbeitereingang eine grosse Kiste voll Geld, und jeder greift vor dem nach Hause gehen einfach mal rein???
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Nein, nur das Management hat Zugriff, zu jener Kiste!
Der grosse Rest muss dafür arbeiten. -
Die Personalabteilung da hat keine Ahnung und ist nicht sehr fähig…
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Die Personalabteilung ist dort jung, schank, hübsch und zu 86℅ weiblich.
Jedes Jahr sind etwa zwei in der Schwangerschafts-Pause.
Als Sprachrohr und ausführende Befehlsempfänger der GL, motivieren diese heiligen Ladies ihre wenigen Chefs jeden Morgen im Büro anwesend zu sein.
-Von arbeiten war nie die Rede-
Man munkelt in sämtlichen Abteilungen über deren HR-Unfähigkeit.
Immerhin wurde im AM eine ältere und erfahrene Dame (kein Model) eingestellt. Ob das Xeno so anordnete?
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Was sich auf einer PowerPoint-Präsentation gut und mehrwertstiftend darstellen lässt, muss nicht zwingend mit der Realität korrespondieren – der Notenstein-Deal von Vontobel könnte ein gutes Beispiel dafür sein. Die Integration der neuen Mitarbeiter ist chaotisch orchestriert und wirkt eher zufällig – das erlebe ich als vormaliger Notensteinkunde gerade am eigenen Leib.
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Bei Vontobel interessiert doch vor allem Eines: Wer ist Zenos Hair-Artist?!
Manche munkeln, es sei derselbe wie der von Carmen Walker-Späh.-
You have made my day!
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Vielleicht ist es auch der von Donald Trump.
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Die Integration von Notenstein erfordert Leadership-Skills, über die Staub und Schubiger schlicht nicht verfügen. Dazu gehört die Fähigkeit, einen gemeinsamen Team-Spirit zu etablieren und zwei unterschiedliche Unternehmenskulturen im Interesse der Kunden zu verschmelzen.
Was wir hingegen sehen, sind machtpolitische Grabenkämpfe sowie ein unsinniges Kompetenzgerangel, das in fragwürdigen Personalentscheiden mündet.
Leider werden wir in den kommenden Monaten mehr mit uns selber (als mit unseren Kunden) beschäftigt sein, obwohl viele Kollegen versuchen, Gegensteuer zu geben. Ich befürchte, der Notenstein-Deal wächst unserem Management über den Kopf.
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Leider sehr treffend beschrieben. Kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.
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Bingo!
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Aktiensparen !!!
Bei Vontobel interessiert doch vor allem Eines: Wer ist Zenos Hair-Artist?! Manche munkeln, es sei derselbe wie der von Carmen…
„Zahlen zum Abbau gibt es keine, da [gemäss Vontobel Sprecher] wir zunächst in allen Bereichen nachfragen müssten, wie viele Mitarbeitende…
Wie kann es sein, dass eine Bank wie Vontobel nicht genau weiss, wieviele Mitarbeitende sie aktuell beschäftigt bzw. wie sich…