„Wiedikon feiert 500 Jahre Orell Füssli“ hätte im November die Menschen im gleichnamigen Zürcher Quartier erfreuen sollen. Nun fällt die Party ins Wasser.
Grund: Die grosse und vermeintlich schwerreiche Orell Füssli. Die hat ihren Sitz seit Jahrhunderten in Wiedikon. Und sie feiert dieses Jahr ihr grosses Jubiläum.
Quartier und Unternehmen wollten den grossen Geburtstag gebührend feiern – zusammen. Im Herbst 2018 setzte man sich zusammen, zeichnete die grossen Linien, sprach über das Geld.
Im Dezember kams dann erstmals zu roten Köpfen. Die Quartier-Organisatoren wollten endlich verbindliche Zusagen von der Kommunikationschefin von Orell Füssli, damit sie ihrem Quartierverein gegenüber das versprochene Geld belegen konnten.
Die kurze Aufwallung legte sich schnell wieder, es schien alles nur ein Missverständnis: Orell Füssli war an Bord, man zog gemeinsam am gleichen Strick in die gleiche Richtung.
Anfang 2019 nahm die Planung darauf seinen Lauf, genaue Budgetpositionen wurden zugeteilt. So würde Orell Füssli die Kosten tragen für den Aufbau eines Zelts, generell für die Infrastruktur.
Die Moderation durch eine bekannte Medien-Figur würde man sich teilen. Alles war in Excel-Tabellen festgehalten, keine grundsätzlichen Fragen mehr, nur noch Feinabstimmung und – wie immer – ein Wettrennen mit der Zeit.
Dann kam der Mai, und Orell Füssli rief April, April. Es war gar nie so gemeint, wir machen da nicht mit.
Was? Die Quartierleute fielen aus allen Wolken. Man stand da – ohne Geld der grossen Notendruckerei der Nation, dafür mit einem Programm, das man nie und nimmer selbst stemmen konnte.
Die zuständige Kommunikationsfrau von Orell Füssli meinte per SMS-Stellungnahme: „Es war nie die Idee, dass OF ein Wiedikoner Quartierfest finanziert.“
„OF hatte beim Quartierverein angefragt, ob sie unseren Tag des offenen Hofes unterstützen wollten. Das hat der Quartierverein offenbar sehr anders interpretiert.“
Anders tönt es auf der Gegenseite. „Wir arbeiteten gut zusammen bis zum Eklat an der Mai-Sitzung, als die OF-Zuständige sich offenbar zum ersten Mal richtig mit den Kosten zu befassen begann“, meint Urs Rauber vom Quartierverein Wiedikon.
„Dass sie darüber erschrocken ist, kann ich nachvollziehen. Die ‚Schuldzuschiebung‘ an den Quartierverein und die Legendenbildung, dieser habe ‚auf Kosten von Orell Füssli ein Quartierfest feiern wollen‘, hingegen sind eher peinlich. Die OF-Kommunikationschefin hat schlicht die Unterlagen nie studiert.“
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Die beliebtesten Kommentare
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Alle wollen feiern und festen aber bezahlen sollen immer die anderen. Das ist richtig, dass OF sich da raushält! Nun heisst es wohl Bier und Wasser statt Cüpli trinken.
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OF hätte für CHF 30’000 – 35’000 aufkommen sollen, CHF 15’00 hätte der Quartierverein übernommen. Hier nachzulesen:
http://www.quartierverein-wiedikon.ch/aktuelles/266.html
Nicht gerade ein grosser Batzen für OF…
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OF zügelte erst 1923 aus Platzgründen an die damals noch Friedheimstrasse genannte Dietzingerstr. 3 in Wiedikon. Vorher waren das Artistische Institut OF an der Bärengasse 6 und die bereits 1889 ausgegliederte Werbefirma OF-Annoncen AG an der Fraumünsterstr. 21 resp. am Limmatquai 4 domiziliert.
Gut möglich, dass OF deshalb ein Quartierfest im Kreis 1 unterstützen wird, wo sie 404 Jahre zuhause war. -
Schaut Euch doch mal diese Leute an. Braucht wohl kaum noch was, um Kommunikationschef zu werden: Etwas Medienarbeit und fertig.
https://www.persoenlich.com/prcorporate-communication/arabelle-frey-wird-kommunikationschefin
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Diese Sache stinkt schon ziemlich und zwar von der Orell Füssli AG her. Die Frau „Kommunikations“-Chefin erinnert gewaltig an eine Fehlbesetzung. Vielleicht schaut sie mal bei Wikipedia nach, was dort unter „Kommunikation“ steht.
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Sehr merkwürdig, wurde doch in der OF-internen Postille gerade die Verbundenheit mit dem Quartier Wiedikon gefeiert. -Gleichzeitig wurde berichtet, wie beim Jubiläumsfest für VIPs und Kunden so richtig die Post abging mit Fernsehfrau Mona Vetsch als Conférencière. Immerhin war der popmusikalische Hauptakt gratis: Es spielte Yello-Musiker Dieter Meier, grösster OF-Aktionär nach der SNB. – Für das Angestelltenfest in Oerlikon durften dann sogar Mitarbeiter aus der Sicherheitsdruckfiliale in Süddeutschland anreisen. Yello-Meier hatte offenbar keine Lust, das niedere Volk zu bespassen, und so war dann ein DJ Irgendöpper für die Stimmung zuständig.
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Flaschen- auf was wollt ihr nochwarten- gehören entsorgt, das weiss doch jedes Kind. Oder kommt da noch was? Kommunikationschefin, so etwas von lächerlich, bla bla bla und nochmals blabla bla bla!
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Die Bewohner des Quartiers könnten doch ihr Fest selber finanzieren als auf „versprochenes“ Geld zu warten.
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Nein, aber was für Anfänger beim Quartierverein.
War es wirklich so, alleinige Schuld vom grossen Geldgeber für das kleine Quartier?-
Und jetzt lesen wir zuerst den *ganzen* Artikel und hämmern nachher wie wild in die Tasten. Herzlichen Dank.
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Selber schuld QV, vielleicht hätte ein Auftrag an OV Quartierfäscht-Nötsli drucken etwas gebracht!
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Wieso haben Sie mein Kommentar gelöscht?
Weil ich eine andere Meinung vertrete? -
Ganz schwache Leistung, Frau Frey. Kommunikation und speziell die Fähigkeit, Reputationsverluste zu vermeiden, scheinen nicht zu Ihren Kernkompetenzen im Rahmen Ihrer Aufgaben für Orell Füssli zu sein.
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Braucht es denn überhaupt immer diese (laute) Quartierfeste?
Muss denn immer alles „gefeiert“ werden?
Müssen immer die anderen bezahlen?
Ist das nicht auf mehrere Ebenen „unecologisch“?
Vielleicht muss man anfangen umzudenken.
Vielleicht hat Orell Fossil recht…-
Sorry, 500 Jahre das ist schon was, so alt werden Sie nie.
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Sie wurde vom „echten“ Chef zurückgepfiffen und hatte, als MAZ-Tageskürslein Besucherin (Linkedin) kein Rückgrad weil sie Angst um den Job hat. Kommt, Bitte, wenn ein Ü50 über 6 Monate mit einem Eventteam zusammensitzt, sind das nicht einfach lustige Gespräch sonst muss ich mich ernsthaft fragen, was ein PR-Mensch bei OF den lieben langen Tag macht (anscheinend gar rein nichts)
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klassischer Fall von Verantwortung ohne Kompetenzen…Wenn die Kommunikationschefin nicht einmal ein Quartierfest-Budget sprechen kann/darf, liegt die Führungskultur bei Orell-Füssli wohl im argen.
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Vielen Dank an Orell Füessli und Frau Arabelle Frey, Kommunikationsleiterin OF.
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Wenn die Inkompetenz der heutigen Super-Manager und Super-Managerinnen (alles klar?) mit den damit verbundenen Fehlleistungen nicht so negative, ja tragische Auswirkungen hätte, könnte man diese unterhaltende Story sogar lustig finden. Und wenn man die Wiediker und Wiedikerinnen kennt als eher bodenständige Leute (ähnlich wie die Höngger?), und sie vergleicht mit diesen Nieten, welche eine Firma erfolgreich führen sollten (OF erfolgreich? Das Gegenteil, trotz fetten und sicheren Aufträgen), dann reiht sich diese kleine Story als kleiner Kegel in die durch viele Führungs“kräfte“ produzierte Scheisskette.
Ich hatte lange Jahre OF-Aktien. Als die Wirren begannen, habe ich sie verkauft. Ich wollte mir das nicht länger antun.-
Ausgezeichnet notiert!
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Das ist schon nicht fair, da lässt man Ehrenamtliche für sich arbeiten und nachher sagt man einfach ab.
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Dieses Quartierfest sollte aus Klimagründen sowieso abgesagt werden.
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Keine „grande Festa“, 🎪OF muss sparen, denn die letzte Banknote zu CHF 100.00 ist kurz vor der Auslieferung. Finito. Und die Nationalbank unter Thomas Jordan hat nichts Neues im petto 🤹🏼♀️ ? Swiss Mint und OF haben ausgefeiert . Das Jubiläum wird nun zusammen mit der Heilsarmee 👨✈️ geplant: wirkungsvoll, wohltätig und wegweisend.
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Hauptsache die 20.- Sterling Silbermünze verkauft man für 25 Franken NICHT… So bleibt man darauf sitzen, wenn der innere Wert nicht mal 7 Franken entspricht.
Swiss mint, die Versager-GL des Jahrhunderts, lol.
So kann man sich auch selber abschaffen, wenn man nichts verkauft.
Aber zum Glück kann man Geld aus Luft erschaffen, dann fällt das Defizit nicht auf- -
@ B.Meier
Wenn Sie so unter der Klimahysterie leiden, dann sorgen sie doch dafür, dass auf dieser Erdkugel sämtliche Staatsbetriebe, Flughaefen, Schifffahrt, Transporte, Militaer, Sportveranstaltungen, Fernsehsendungen, Medien, Konzerte, Supermärkte, Fabriken..usw…sofort eingestellt und geschlossen werden.
Bauen Sie Ihre Lehmhuette, und werden Sie Selbstversorger, um zu überleben. Es wird nicht einfach werden, aber Ihre Klimahysterie werden Sie dann bestimmt verlieren.
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Idee: Kommunikationschefin einsparen, das erste gesparte Jahresgehalt ins Quartiefest investieren…
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Gibt keine Sinn, die unfähige Frau würde nur die ALV belasten!
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Ein Blick ins Handelsregister schützt vor Überraschungen. Manches ist eben Wunschdenken, sonst nichts.
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Überbordende Kompetenz an allen Ecken und Enden im schönen reichen Tsüüüri. Vielleicht springen ja ein paar Orthodoxe in die Bresche um die Zeche zu stemmen?
Nothing to see here. -
Kommunikationschefin? Sicher wieder irgend so ein Huhn, das gar nichts zu sagen hat und den ganzen Tag nur heiße Luft ventiliert.
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Die Kommunikationschefin (ich weiss nicht wie das beim Gefieder ist) ist genau das, was der Name bekundet. Sie bezieht ein Chefgehalt dafür, dass sie das kommuniziert, was ihr die Entscheidungsträger vorgeben. Dafür, dass sie auch bei Fehlentscheidungen oder unpopulären Mitteilungen den Kopf hinhalten muss, wird sie fürstlich bezahlt. Mich interessiert eher, wer den Entscheid gefällt hat und welches die wahren Gründe dafür sind. IP wird das bestimmt noch herausfinden.
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Ich hoffe nur, dass Jolanda Spiess-Hegglin dies nicht sieht, sonst haben Sie eine Klage am Hals. Und ich hoffe auch dass Tamara Funiciello dies nicht liest, sonst verbrennt sie gleich ihre Unterhose bei der Schmiede Wiedike!
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Idee: Kommunikationschefin einsparen, das erste gesparte Jahresgehalt ins Quartiefest investieren...
Kommunikationschefin? Sicher wieder irgend so ein Huhn, das gar nichts zu sagen hat und den ganzen Tag nur heiße Luft…
Wenn die Inkompetenz der heutigen Super-Manager und Super-Managerinnen (alles klar?) mit den damit verbundenen Fehlleistungen nicht so negative, ja tragische…