Die Zürcher Kantonalbank müsste eigentlich sicher sein und die Wirtschaft im Kanton fördern. Statt dessen ist sie immer mehr eine Trading-Bude.
Das zeigt sich heute. Die Bank, die zu 100 Prozent den Zürchern gehört, übernimmt von der GAM das Edelmetall-Geschäft.
Die GAM, die seit einem Jahr in einer tiefen Krise ist und immer noch mit wegbrechendem Geschäft zu kämpfen hat, überlässt das Gold-Business der Staatsbank.
Die reibt sich die Hände. „Die Übernahme passt strategisch hervorragend in unser Portfolio und ermöglicht eine weitere Stärkung in Bereichen, in denen wir schon heute sehr gut positioniert sind“, meint der zuständige Chef.
Und fährt freudig fort: „So werden wir nach der Transaktion einen Marktanteil von über 60 Prozent im Schweizer Edelmetall ETF Geschäft haben.“
ZKB – Ihre Trading-Bank. So war das nie gemeint, als die beiden Grossen UBS und CS nach Milliardenverlusten vor einem Jahrzehnt durch den Markt und die Behörden zurückgestutzt wurden.
In die Bresche sprang ausgerechnet die ZKB; dies, obwohl sie in den Nullerjahren bereits mit eigentümlichen Derivatedeals ausländischen Heuschrecken die heimische Industrie ans Messer geliefert hatte.
Doch im Vergleich zum Nahtod-Erlebnis der UBS im 2008 blieb dies ohne Folgen fürs Geschäft. Als dann am Paradeplatz das Trading sank, sprangen die Gambler zur ZKB.
Die stieg auf zur Nummer eins. Nicht nur bei den Edelmetall-Fonds, sondern auch im Geschäft mit neuen Obligationen. Wenn es darum geht, als Schweizer Firma oder Gemeinde Geld aufzunehmen, kommt man an der ZKB nicht mehr vobei.
„Die Bank stellt die besten Kurse, sie kommt in 9 von 10 Fällen zum Zug“, sagt ein Insider. Die UBS und die CS hätten das Nachsehen.
In der Bilanz findet das Tradinggeschäft Niederschlag in höheren Risiken. Bald sind es 10 Milliarden, die auf dem eigenen Buch sind fürs grosse Gamblen.
Das ist zwar immer noch nur ein Bruchteil der Hypotheken-Ausstände. Doch die Tendenz zeigt immer nur in eine Richtung: nach oben.
Die massive Expansion ins Swiss Banking Casino hat die ZKB auch kulturell mehr verändert, als das von aussen bisher wahrgenommen worden war.
Immer mehr bestimmen Leute, die bei den Grossbanken aufgestiegen waren, wo die ZKB sich engagiert und wer die grossen Weichen stellt.
Die Boni sprudeln im Trading der ZKB wie zu den goldenen Zeiten, die bei den Multis längst untergegangen sind.
Das führt zu steigenden Löhnen. Die ZKB gab 2018 1 Milliarde für Löhne und Boni aus. Umgelegt auf die 5’000 Mitarbeiter ergibt das 200’000 Franken pro Kopf.
Nichts Besonderes auf den ersten Blick. Doch die Differenzen intern sind riesig. Hier der klassische ZKB-Banker im Hypotheken- und Filialbusiness, der früh in Pension geht und froh sein muss, wenn seine Pensionskasse nicht weiter ausgehöhlt wird.
Da der neue, tonangebende Trader, der sich die Hände über den nächsten Reibach reibt.
Das Verrückte: Die ganzen Wetten, welche die ZKB in ihrem Handelsbusiness eingeht, sind garantiert vom Volk. Geht es gut, profitiert der Trader. Geht der Schuss nach hinten los, steht der Steuerzahler gerade. Im schlimmsten Fall rettet er „seine“ Bank.
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Die beliebtesten Kommentare
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Mimimimi
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Dieser Artikel ist Ihrer nicht würdig, Herr Hässig. Gold-Fonds haben nichts mit Trading zu tun. Sie ergänzen ein Angebot, bei die ZKB bereits erfolgreich Marktleader ist. Denke, sie haben die GAM zu einem guten Preis entlastet, weil GAM noch fokussierter sein muss. Wer gewinnt ist die ZKB und das Zürcher Volk.
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die ZKB ist die beste und sicherste Universalbank. Da gibt es nichts zu rütteln und daran ändert auch dieser absolut miese Sommerlochfüller nichts.
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Die ZKB überlebt ohne Staatsgarantie nicht.
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Bin vor rund 10 Jahren auf eine interessante Info
gestossen.Das Blatt ist innzwischen leider voll abgestürzt, nur noch schrott Abo ist längst aufgekündigt.( Egal welches war mal Top in so Sachen.)
In den USA Texas existiert anscheinend eine Institution die ausserhalb der Schlagzeilen, das Globale Finanzsystem etwas solider Analysiert.
Die entsprechende Info, Stand 2009 kurz nach der sog.
akuten Finanzkriese.
Der brutto Schuldenstand und Verbindlichkeiten der Schweiz zum damaligen Zeitpunkt, angewachsen auf das 17 Fache eines Jahres BIP. Das dürfte innzwischen noch erheblich darüber liegen, Grins ,Gruss von der SNB und weiteren institutionen Banken usw. woh das innzwischen angekommen ist, das dürfte innzwischen deutlich
über dem Wert des 20 fachen liegen. Logo der blanke Wahnsinn.Wenn von Verschuldung die Rede ist dann betreifft das in aller Regel nur NUR den Staatshaushalt in letzter Zeit am Rande auch noch die
Notenbanken, die sich durch Geldschöpfung nominell Entschulden können.Die Kategorie weitere Private Schuldverschreibungen die sich aus Derivaten usw. ergeben, werden ausgeklammert.Doch genau hier schlummern ,perviede, die ganz grossen Brocken.
Warum funktioniert das noch???
Solange das Realwirtschaftsergebnis die Verzinsung innzwischen bei fast null erwirtschaften kann, pasiert
da wenig. Der 2. Faktor solange die Abgänge= einlösen
von Vorderungen durch Neuzuflüsse, inkl. Geldschüpfung
Abgedekt, unterlegt sind, passiert auch von der Seite
kaum etwas, dann bleiben, logo nur nominell ausgewisen
die Bilanzen schwarz. Letzteres ist für die Buchprüfer
mit vorgegebenen Richtlinien entspechend = Risikobewertung, die Rechtliche Handhabe,innzwischen vorgegebenen Eigenreserven.Die Reichen im ,,Ernstfall,,logo hinten und vorne nicht für eine Vollabdeckung Unterfütterung.Da tikt eine Bombe die
die Schweiz, im Fall, am Tag X, regelrecht pulverisiert.
Fazit:
Bis auf weiteres KEIN Grund zur Panik noch ist die Sache wie dargelegt durch Zinserträge und Zuflussüberschuss in den Büchern schwarz ,,gesichert,,
Unterlegt.Aussteigen aus dem Irrsinn glatt vergessen,
da bleibt NUR mittschwimmen bis es Rummmmmmmmst.
Wünsche trotzdem allen Lesern einen schönen friedlichen Tag. -
Ja, so weit gekommen, oder so tief gefallen, ist unsere ZKB schon: „die führende Bank im Derivatehandel“. Mit Risiken in der Grössenordnung von 1’000 – 5’000 Milliarden. Auch für den reichen Kanton Zürich einfach zuviel.
Insider hatten schon darauf hingewiesen, nach den Lobhudeleien in der Weltwoche:
http://www.offside-paradeplatz.ch/thema/zkb/ -
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Wenn der Markt für Derivatives crashd, werden in erster Linie
die Besitzer von Derivaten verlieren, nicht der Emittent,
also die Bank. -
Die WELTWOCHE ist kein Massstab für seriösen Journalismus.
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Mit einer Staatsgarantie im Rücken, kann jeder treiben, wursteln und köcheln was er will, passieren kann ja nichts!
Wird Zeit, dass dieser alte Zopf verschwindet, dann könnten sich diese ZKB Sesselkleber und no risk taker mal beweisen….Ganz schnell würde das Flaschen Entsorgungsprinzip REinzug halten.Wie dem auch immer, GAM Physical Gold Teil ist ohne Risiken aber, ein Vollidiot wie es im Buch steht, der solche Fondsanteile überhaupt kauft. Einer mehr, der sich am Geld Dritter laben tut- ein Futtertrog der völlig überflüssig ist. Ob das die Käufer von solchen Fondsanteilen denn garnicht schnallen?
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Wie wir alle wissen hat die UBS (Stichwort: 2008), die CS sowie die Raiffeisen ebenfalls „Staatsgarantie im Rücken.“
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Wirklich traurig!!! Diese Realität übernimmt 20Minuten oder der Tagesanzeiger wohl nicht für einen Bericht:
Das Verrückte: Die ganzen Wetten, welche die ZKB in ihrem Handelsbusiness eingeht, sind garantiert vom Volk. Geht es gut, profitiert der Trader. Geht der Schuss nach hinten los, steht der Steuerzahler gerade. Im schlimmsten Fall rettet er „seine“ Bank.-
Die ZKB muss ja noch Andy Silberschmidt durchfüttern für die Bank ein Nonvaleur.
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„Gambelt und tradet“? Wenn ich so was lese, gehe ich crazy!
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Der nächste Fall einer fallenden Bank?
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Das Verrückte: Die ganzen Wetten, welche die ZKB in ihrem Handelsbusiness eingeht, sind garantiert vom Volk. Geht es gut, profitiert der Trader. Geht der Schuss nach hinten los, steht der Steuerzahler gerade. Im schlimmsten Fall rettet er „seine“ Bank.
Hier sollte man den Steuerzahler noch darauf aufmerksam machen, dass die Tätigkeit der Aufsichtsbehörde auch noch alles andere als über alle Zweifel erhaben ist.
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Wenn man keine Ahnung hat, sollte man einfach mal xxx. Nein, die Wetten sind nicht in erster Line vom Kanton abgesichert, schon mal was vom Risk Management und Limiten für Kunden und Länder gehört?
a) wie hoch ist die Zahlung der ZKB jedes Jahr an den Kanton für die Staatsgarantie
b) wann hat die ZKB mal Geld vom Kanton gebraucht?Bin seit Jahren mit meiner Firma ZKB Kunde (ja auch im Trading), nicht immer optimal aber allemal besser als die Herren der Konkurrenz.
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die besten (preisstellung, liquidität, physische hinterlegung) ETF auf edelmetalle sind diejenigen der ZKB, da auch der sicherste provider/sponsor. was will der anleger mehr? sehr guter schachzug der ZKB.
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You dreamer you. Banking ist nie ohne Risiken. Anleger mit Gold ETF‘s abfüllen oder Bonds in diesem Zinsumfeld ist fahrlässig.
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Wer zwingt sie zum Kauf?
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Die ZKB ist sicher und fördert die Wirtschaft zur Genüge.
Bei Gold-ETFs trägt der Kunde/Investor das Risiko.
Das Emissions-Business ist für die Bank fast risikolos.
Das Trading ist überschaubar, alles ist am Hauptsitz konzentriert.Anders bei Grossbanken, da weiss der Hauptsitz oft nicht, welche Risiken in New York, London eingegangen werden. Jederzeit kann wieder eine „Bombe“ hochgehen.
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Nunja, im Gegensatz zu anderen TBTF-Banken kann man bei der ZKB als Feigenblatt-Argument immer noch anführen, dass wenigstens nicht die Gewinne privatisiert und die Verluste sozialisiert werden. Der Gewinn kommt wenigstens dem Kanton als Risikoträger zu gute.
Das Argument hält, solange man sich nicht zu lange Gedanken darüber macht, ob jetzt die Löhne und Boni angemessen sind (offenbar werden neben den Händlern ja auch Personen mit offenbar unbegründeten Pensen bezahlt) und es zur Aufgabe einer Staatsbank gehört sich so zu engagieren…
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Wo bleibt die Zürcher Politik, welche die Mitverantwortung für die ZKB trägt?
Einfach nur peinlich und das Disaster ist einmal mehr vorhersehbar, doch das Thema ist ja „Learning by Doing“ und nicht aus der Vergangenheit lernen. Ja, schlimmer strategische Entscheide der ZKB durch unabhängige Bankfachexperten beurteilen lassen, sondern durch inkompetente Zürcher Politiker (sorry, aber das ist für mich die Wahrheit z.B. USA-Bussen) hinterfragen und noch besser durchwinken!
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Peinlich, schreiben Sie. Wie wär‘s mit einer sauberen Orthographie, dass man auch verstehen würde, was Sie meinen, Herr Elmer?
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Sommerflaute, Herr Hässig? Solche Zusammenhänge sind ja an den Haaren herbeigezogen.
Die ZKB muss ja noch Andy Silberschmidt durchfüttern für die Bank ein Nonvaleur.
Die WELTWOCHE ist kein Massstab für seriösen Journalismus.
Sommerflaute, Herr Hässig? Solche Zusammenhänge sind ja an den Haaren herbeigezogen.