Nestlé ist ein Planet für sich. Der Food-Multi dreht einsam seine Kreise, ungestört, unbeeindruckt, unerschütterlich.
Jetzt nicht mehr. Planet Nestlé steht vor seiner grössten Erschütterung der letzten Jahrzehnte, sagt eine Quelle.
Ein „Effizienzprogramm“ des obersten Managements unter CEO Mark Schneider soll im März New Nestlé formen. Ein Sprecher dementierte dies (nach Erscheinen der Story):
Es sei kein solches Programm in der Pipeline, sondern man würde kontinuierlich an der Effizienz arbeiten.
Wären die Informationen der Auskunfsperson korrekt, so würden die Schmerzen für den erfolgsverwöhnten Supertanker der Geschäftswelt einzigartig.
Gegen 13 Prozent der weltweiten Belegschaft gerieten demnach auf den Prüfstand.
Mitten drin die Schweiz: Vevey, wo Schneider und Co. seit Jahr und Tag ungestört von den Aufregungen in Zürich ihren Kurs halten.
An den Gestaden des Lac Léman hat sich über die langen Erfolgsjahre ein Wasserkopf gebildet, der laut dem Insider unter die Räder geraten könnte.
Ebenso träfe es laut der Auskunftsperson mehrere Produktionsstätten von Nestlé in der Schweizer Heimat, insbesondere jene für Schokolade.
Dort sieht Nestlé offenbar weniger Chancen in Zukunft. Die Kapazitäten seien bereits heute nicht mehr ausgelastet, ausser in den Kaffee-Werken, meint die Quelle.
Sicher ist, dass Mark Schneider seinen Nimbus als Super-Erfolgs-CEO eingebüsst hat. Aus dem Schneider-Bonus ist ein Schneider-Malus geworden.
Die Aktie des Giga-Giganten darbt. 2023 gehörte der Titel zu den Schwachen. Auch gestern schaffte es der Kurs nicht über die 100-Franken-Grenze – eigentlich das absolute Minimum.
Der 58-jährige Schneider lenkt seit 2017 den Konzern. Mit dem Kauf der Starbucks-Produkte für über 7 Milliarden Franken setzte Schneider bereits 2018 ein starkes Zeichen:
Wir wollen die „Nadel“ bewegen. Gemeint ist, den trägen Konzern durch mutige Deals und Fokussierungen zu revitalisieren.
Nun harzt’s. Das Wassergeschäft, das für Umwelt-Guru Schneider im Zentrum steht, soll zäh verlaufen. Einzig San Pellegrino in Italien würde richtig Geld in die Kassen spülen.
Schneider, der Kapitän von Vevey, fehlen noch drei Jahre bis zum 10-jährigen Jubiläum als CEO des knapp 300’000-Mann-Konzerns. Ob er es bis dahin schafft?
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Die beliebtesten Kommentare
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Novartis-Chef wendet sich von Schweizer Öffentlichkeit ab:
Vas Narasimhan verdient nicht nur mehr (16 Mio.), sondern wird auch immer eitler. Er spricht nicht mehr mit Schweizer Medien. Das Jahresergebnis präsentiert er nur noch Investoren.
Das gab es noch nie:
Der Chef eines der grössten Schweizer Börsenkonzerne wendet sich von der Schweizer Öffentlichkeit ab. Novartis-Chef Vas Narasimhan spricht nicht mehr mit den hiesigen Medien, stellt sich nicht ihren Fragen zur weiteren Entwicklung des Konzerns.
Dies zeigte sich an der Bilanzmedienkonferenz am Mittwoch besonders frappierend: Der Novartis-Chef blieb abwesend. Stattdessen musste sein Finanzchef die Fragen der Journalisten zum Stand des laufenden Abbaus von 8000 Stellen beantworten.
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Change Management Officer. Ich habe einen neuen HR-Floskelbegriff gelernt. Man kann das sogar studieren. Ich belege nun bald den Kurs „Schneller Swipen“.
… der Welt ist nicht mehr zu helfen.
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Schon auch hier wie oft anderswo ein gar schnöder Kommentar von Inside Paradeplatz. Die Langfristperformance ist weiterhin sehr gut und wird nur von wenigen CH-Titeln geschlagen. Niemand ist gezwungen, Nestle Aktien zu kaufen, trotzdem gilt: „Legen Sie noch einige Nestle in Ihr Nestle!“
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Woher zum Teufel soll den hässig wieder wissen, wo das absolute Minimum einer Aktie ist. Manche kosten über 100’000 andere nur wenige Cent oder rappen. Ich will börsengang von IP nur in zu sagen, dass ich bei diesem Absturz unternehmen dabei war.
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Wir nehmen schon lange möglichst keine US-Produkte mehr. Alles was aus den USA kommt sollte gemieden werden, denn die Amis wollen uns in Europa grösst mögliche wirtschaftliche Schäden verursachen. So geschen mit Subprime-Papieren, Mediendesinformation Made in USA, Nordstream-Sprengung, Bankenaushöhlung mit exorbitanten Bussen, Besteuerung, Zwang zu Wirtschaftssanktionen gegen Russland und….viele andere Dinge.
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Das kommt davon wenn gute Governance missachtet und der schon schwache CEO Vorgänger Paul Bulcke VR-Präsident und Vorsitzender des Nomination-Committees wird. Starke Führung stelle ich mir anders vor!
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Reorganisationen können, wenn klug durchgeführt, zu Einsparungen ohne neue Probleme führen. Ein Beispiel dafür war Roche um 1982. Profitabilität dank Valiumkrise am sinken, es musste gehandelt werden. Roche baute 15% Stellen ab und es gelang, die „richtigen“ abzubauen, die die wenig gebracht hatten. Sozusagen ein qualitativer Abbau. Danach konnte man sagen: Ziel erreicht. Sowas bräuchte es dringend in der Verwaltung, z.B. des Bundes !
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Die Deutsche Wirtschaftskrise befeuert zusätzlich die Zuwanderung in die Schweiz.
Löhne, Jobs, Migration die Wirtschaftskrise in Deutschland hinterlässt auch in der Schweiz Spuren. -
Lang anhaltender Erfolg macht träge.
Daher ist eben auch bei Nestlé ab und zu ein Ausmisten der Sesselpupser notwendig.
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Der Fisch stinkt vom Kopf….
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Schon interessant, das gewisse Kreise, erst auf die IDEE mit verbesserter Effizienz kommen, wenn es in der Hütte brennt.
Das sollte doch eine Dauerzielsetzung sein, das im Interesse der Mitarbeiter, Kunden, des Kapitals, UND Gemeinwesens obendrauf.
Das kann man immer wieder Beobachten, zu oft wird nach Trend und „Modeerscheinung„ Personal eingestellt, das es oft nicht oder nur bedingt braucht.
AUCH weil die Herren in den Teppichetagen nicht soooo selten Innovationsfaul sind und das Hirn erst einschalten, wenn es an den eigenen Bonus geht.
Seit 60 Jahren immer das gleiche Konjunktur kurbeln und umgehend grosses Geschrei „zwenig Lüt,, mehr Arbeitskräfte, das Tor aufmachen kommt alle rein ihr lieben Kinderlein.
—,,Zwenig Lüt,,— gibt es NICHT das hessst –,,zwenig Hirn,,– Punkt.
So kommen alle rundum einmal mit halbgarem zum Zuge und treiben alles einem Kipp Punkt entgegen‚ die Zeche zahlen am Ende ALLE.
So einiges an Parametern signalisieren das ein erneuter sog. Aufschwung eine Träumerei bleibt. Sicher ist lediglich die Grünfurze kann und wird es NICHT bringen.
Ob der Schweiz die aberwitzigen Bruttovolumina,demnächst auf die Füsse fallen ist sekundär, auf sicher ist lediglich, sie werden eine Frage der Zeit auf die Füsse fallen. Erst DANN wird es dämmern die Schweiz hat sich im Bruttovolumen masslos überfressen. Nachhaltig hat eine
10 Millionen plus Schweiz keine, Überlebenschance. Ach je, keine Bange oder was, die HSG und andere Intelligenzia weiss alles, mal sehen wie lange noch???
Da haben zu viele nicht oder noch nicht begriffen, nicht die Bruttovolumina generieren an erster Stelle nachhaltigen Wohlstand, es ist die Effizienz die Steigerung der Pro Kopf-Produktvität‚ kombiniert mit Rationallismus Mass und Vernunft.
So nebenbei das gilt grundsätzlich auch für die Weltwirtschaft den GANZEN Planeten. -
Zuviel Controlling schadet der Motivation der Belegschaft und fördert viele Fehlanreize.
Weniger Controlling führt zu mehr Verantwortung.
Endlich haben sie’s gemerkt! -
über 16 mio. chf für einen schweizer ceo
ist eine frechheit.
der outlook von novartis ist ja nicht
gerade berauschend.-
Ein GLück, wer die Firmennamen richtig trifft: Novartis vs. Nestle 🙂
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Hauptsache Italien 😀
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Der CEO ist aus dem grossen Kanton..😂
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Der Polier hat wohl ein Durcheinander auf der Baustelle!
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Wenn der eigene und der Bonus vieler anderer an der Aktienperformance hängt, da muss natürlich was getan werden, könnte ja sonst sein das man weniger bekommt.
Und das einfachste ist immer Mitarbeitende zu entlassen, der Klassiker unter Managern. -
Längst überfälliger Entscheid, nur der Mut hat gefehlt. Jetzt trimmen sie den Konzern auf effizienz und all werden auf die Strasse gestellt.
Zeit in Nestle zu investieren.
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Wieviele Stellen sind in den letzten 10 Jahren dazugekommen?
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Optimieren, verändern, anpassen ist ein laufender Prozess. Warum sollte Nestlé davon ausgeschlossen sein? Das Management von Nestlé macht einen hervorragenden Job. Als Aktionär bleibe ich dabei.
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Same here!
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Tatsächlich einen hervorragenden „Job“, deshalb auch der massive Stellenabbau.
Der Aktienkurs bewegt sich seit dem Allzeithoch von 129.- CHF im Jahre 2022 nur noch eine Richtung nach unten. Aber jedem das seine… -
Und was uns jetzt noch dringend fehlt, sind jährlich über 80’000 Fachkräfte, die unser Land fluten und wovon jeder deren weitere 10 braucht… Das Boot scheint rappelvoll.
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@ GA-Zug-Begleiter: NVIDIA plus 26% seit Jan. 24, da ist Nestlé ein Chorknabe dagegen…
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@Privatier: Naja, der Chips-Hersteller hat auch ein wenig ein anderes Risikoprofil als der Chip-Hersteller 🙂 – Klingt zwar komisch, ist aber so
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@ Holzer: Seit wann sind Zweifel Pommes Chips ein Risiko Investment?
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Dieses Geschäftsmodell hat fertig. Wir Eidgenossen sind gerade Zeugen wie die größten Umverteilungskämpfe die unser Land je erlebt hat, losgetreten werden. Sogar, gegen Ausladschweizer wird jetzt in einer Dreistigkeit und Verlogenheit gepoltert die einem demokratischen Diskurs unwürdig ist.
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Mit „Wasserkopf“ ist vermutlich Nestlé Corporate in Vevey und nicht Nestlé Schweiz, ebenfalls in Vevey, gemeint. Dort wird allerdings schon seit über zwanzig Jahren die globale IT/IS umgebaut, darauf abzielend, die Kosten durch Standardisierung zu reduzieren. Zu weniger Personal hat das weltweit allerdings bisher nicht geführt, eher zu geografischen ‚Umlagerung‘, z.B. Nespresso nach Barcelona, oder die Verlegung des US-Hauptsitzes von Glendale, CA nach Arlington, VA.
Es wird die lokalen Bewohner der Riviera freuen, wenn all die Expats mit ihren hohen Löhnen wegziehen und wieder mehr Wohnung frei werden, die man sich auch als Normalo-Familie leisten kann. -
„Auch gestern schaffte es der Kurs nicht über die 100-Franken-Grenze – eigentlich das absolute Minimum.“
Wieso das absolute Minimum? Weil 100 eine schöne Zahl ist? Solche Lückenfüller und Phrasensätze machen 98% des Geschreibsels aus, das Lukas vom Stapel lässt
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Der Non valeur bist wohl eher Du!
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Optimieren, verändern, anpassen ist ein laufender Prozess. Warum sollte Nestlé davon ausgeschlossen sein? Das Management von Nestlé macht einen hervorragenden…
Mit "Wasserkopf" ist vermutlich Nestlé Corporate in Vevey und nicht Nestlé Schweiz, ebenfalls in Vevey, gemeint. Dort wird allerdings schon…
Und was uns jetzt noch dringend fehlt, sind jährlich über 80'000 Fachkräfte, die unser Land fluten und wovon jeder deren…