Die Finma hat ein Enforcement gegen die Zürcher Wendelspiess Partners eröffnet. Diese war vor Monatsfrist durch einen SRF-Kassensturz-Bericht zum Thema geworden.
Eine Erbin verlor durch eine „katastrophale Anlagestrategie“ der Wendelspiess fast eine Million – nahezu ihr ganzes Vermögen.
„Die FINMA kann bestätigen, dass sie die Eröffnung eines Verfahrens gegenüber Wendelspiess Partners AG angezeigt hat“, meinte gestern ein Sprecher des „Watchdogs“ auf Anfrage.
Im Handelsregister taucht die Vischer Kanzlei in Zürich als Beauftragte auf, welche die Finma mit dem Enforcement beauftragt hat.
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Den betroffenen Kunden der Wendelspiess Partners drohen hohe Verluste. Insgesamt ist die Rede von Dutzenden von Millionen, die von mittelgrossen Anlegern in einem Fonds landeten.
Es brauchte im Minimum über 100’000 Franken, um mitmachen zu können.
Der Fonds heisst „WP Multi-Strategy Fund“ und hätte die Kundengelder diversifiziert und sicher anlegen sollen.
Effektiv flossen die Vermögen der Anleger in Firmen und Vorhaben, die sich im Netz in glänzenden Farben präsentieren.
Doch harte Informationen zu realisierten Vorhaben fehlen. Dafür taucht hinter diesen Webseiten und Unternehmen ein Netzwerk mit den immer gleichen Leuten auf.
Im Zentrum steht ein Anwalt mit Ablegern mitten in der Finanzcity in Zürich und im Steuerparadies Zug.
Dort befindet sich an einer Adresse in einer reichen Vorortsgemeinde eine Art Schaltzentrale.
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Viele der Unternehmen, in welche der Wendelspiess-Fonds die Gelder der Erbin und vieler weiterer investiert haben will, haben dort ihren Sitz.
Weitere Namen, die im Wendelspiess-Gestrüpp auftauchen, sind vor allem zwei. Ein Italiener mit einem Doktortitel und ein Schweizer, der in unzähligen Firmen auftaucht, oft als Liquidator.
Der WP Multi-Strategy Fund hat vor allem in eine AG investiert, die ihr Daheim ebenfalls an jener Zuger Adresse hat und die ihren Namen gewechselt hatte.
Nicht einmal, nicht zweimal. Sondern unzählige Male.
Ein betroffener Investor, der davon ausgeht, seine investierte Viertelmillion nie mehr zurückzuerhalten, vermutet ein System.
Dessen Betreiber würden Anlegern mit schönen Webseiten und attraktiv klingenden Firmennamen lukrative und zukunftsträchtige Investments vorgaukeln, insbesondere in saubere Energie.
Effektiv würden diese Finanzleute nach Einzahlung die Gelder der Kunden „weiterreichen“, bis sich deren Spur verliere. „Zuletzt ist der ganze Einsatz verdampft.“
Er selber habe sich blenden lassen von der Tochter des Patrons. Diese begann ihre Karriere bei der UBS, wo sie sich im Bereich Klima-Risiken einen Namen gemacht hatte.
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Bei der Wendelspiess Partners sollte sie in die Fussstapfen ihres Vaters treten. Dieser habe aber bis zuletzt die Zügel in den Händen behalten, sagt die Auskunftsperson.
„Er bestimmte alles“, so die Quelle.
In den Fokus geraten auch die SwissComply und die Fincontrol als Branchen-Organ. Die SwissComply erledigte für die Wendelspiess Partners alles rund um Risk und Compliance.
Laut einem SwissComply-Insider hätte der externe Servicepartner den möglichen Betrug bei seinen quartalsmässigen Überprüfungen „problemlos entdecken und verhindern“ können.
SwissComply-Chef Kaspar Wohnlich wollte sich nicht äussern. Für eine Stellungnahme bräuchte er präzisere Angaben, sonst sei ihm zu wenig klar, „was genau Sie von uns wissen wollen“.
Bei der Wendelspiess Partners in Zürich gabs auf eine Mail-Anfrage eine automatische Antwort:
„Vielen Dank für Ihre Nachricht. Wir erhalten im Moment sehr viele Anfragen und wir bitten um Verständnis, dass es aufgrund unserer eingeschränkten Ressourcen zu Wartezeiten kommen kann.“
Es gilt Unschuldsvermutung.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Genau solche Sachen passieren, weil die Finma und die völlig überschätzten, überflüssigen Aufsichtsorganisationen wie Fincontrol (vom Homeoffice aus), nur sinnlose Listen kontrollieren (z.B. ob man alle Kunden auf Sanktionen und Terrorismus geprüft habe und darüber zig Listen führe). Ich wurde noch nie gefragt, wie ich das Geld der Kunden investiere, geschweige denn entsprechend kontrolliert. Alle diese staatlichen und quasi halbstaatlichen Organisationen haben ja gar keine Ahnung davon. Man verkauft diese Kontrollen den Kosumenten (Anlagekunden) zwar als Schutzmassnahme, dabei ist alles nur Schall und Rauch, ein Geschäftsmodell für bequeme Leute. Wann merkt das die Politik? Seriöse VV sollten aufstehen und sich das nicht mehr länger gefallen lassen!
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Eine weiterer Beule im Lack der Swiss finance Reputation-Karosse. Ein uberteuerter Maserati bleibt übrig.
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Die Frau wollte auf ihre CHF 992’000 eine monatliche Auszahlung von CHF 4’600.
Das entspräche doch ca. einer jährlichen Rendite von 5.5%.
Gleichzeitig gab sie an, komplett risikoavers zu sein.
5.5% risikofrei…. Schon auch ein bisschen naiv von der guten Frau…
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Sie hat ja das Geld nicht verdient. Sie hat es geerbt.
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eher 0.55% ?
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Auf diesem Blog rechnet niemand… leider.
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@Prozentrechnen äh nein… rechne nochmal… beachte den Begriff „monatlich“, das hilft
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es ist für mich immer wieder verwunderlich, dass solche Figuren überhaupt Leute finden, die ihnen Geld anvertrauen. „Fonds“ dann noch „Multi Strategy“ und „Cayman“.
Wer da nicht anfängt zu lachen und das Gegenüber fragt, was er eigentlich zu sich nimmt, sollte halt maximal ETFs kaufen und zufrieden sein.
Aber Gier treibt halt an, noch mehr zu wollen. Da verbrennt man sich auch mal die Finger
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Das Enforcement Team der FINMA wird der geschröpften Millionärin ihr Geld natürlich nicht wieder zurückbringen können. Vermutlich wird die FINMA die Wendelspiess schliessen müssen. Jeder EVV muss eine Haftpflichtversicherung haben. Nur via diese Versicherungsdeckung, wird die stark gebeutelte Millionärin, wenigstens einen Teil ihres Verlustes, wieder gut machen können.
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Die Haftpflichtversicherung ist nur bei einem Eintrag in einem Beraterregister ein Muss; bei den lizenzierten Vermögensverwaltern muss nur das Mindestkapital von CHF 100’000.- stets vorhanden sein und 1/4 der Fixkosten, die Anforderungen an die Eigenmittel und es gibt dort keine Pflicht eine Berufshaftpflichtversicherung abschliessen zu müssen.
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selbstverständlich muss man eine Berufshaftpflicht haben, ansonsten gibt es berhaupt keine Lizenz
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https://www.finma.ch/finma/organisation/verwaltungsrat/
……no accountability, no responsibility, no consequences, nothing to see here
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Ob da was absichtlich oder nicht erfolgte, können wir nicht beantworten. Nur verstehe ich nicht, das man so tut, als wenn der Schaden endgültig wäre. Ich weiss auch nicht, wie hoch die obligate Haftpflichtversicherung ist, ich weiss aber und das sollte auch jeder Journalist wissen, das die Firma versichert ist , sonst hätte sie nämlich keine Zulassung.
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Fincontrol ist eine undurchsichtige Geldmaschine, die ohne wirkliche Gegenleistung den Firmen das Geld aus dem Sack zieht.
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Wendelspiess muss zur Verantwortung gezogen werden. Falls nicht alles zurückbezahlt werden kann, sollten die Verantwortlichen den Gegenwert im Gefängnis absitzen (z.B. 500 Franken = 1 Tag). Die Finma sollte entsprechende Klagen einreichen.
Das würde ich unter ‚Enforcement‘ verstehen.
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Die Verluste reichen eigentlich völlig aus, den dann sind die Gierigen bestraft. Den Verwaltern könnte man die Vermögen nehmen aber nicht so viel das diese danach wieder allen auf der Tasche liegen.
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Meine Güte … wer kauft auch solche windigen Schrottpapiere?!
Man müsste hier wirklich mal ganz vorne anfangen und eine verpflichtende finanzielle Grundbildung in der Schule einführen, damit niemand erwachsen werden kann ohne zumindestens ein paar minimale Grundzüge der Geldanlage verstanden zu haben.
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Ist der Täter ein Schweizer ? Ich meine nur, oder, weil der SVP will ja immer die Angabe der Nationalität des Täters, damit sich die Bürger über die Schweizer eine Meinung bilden können.
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Ja, der soll mit Olaf Scholz verwandt sein.
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Wieder Internet Zugang in der geschlossenen?!
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Nimm Deine Medis und alles wird wieder gut.
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Ihnen ist vermutlich das „Rösli“ zu fest auf Ihr Hirn getreten.
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In welcher betreuten Institution sind Sie den zurzeit untergebracht?
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…und in solchen Fällen gibt’s dann auch keine Ergänzungsleistungen
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Warum überrascht mich das nicht? Pius Wendelspiess und seine Kumpanen, alle beim AWD Allgemeiner Wirtschaftsdienst gross geworden… Bei mir ist auch mal einer von denen vorbeigekommen, ein ehemaliger Lehrer der vor allem von seinem Haus und seiner Karriere geschwafelt hat und Traumrenditen versprochen hat. Wurde dann nach einem Kaffee mit netten Worten wieder zur Tür hinausbegleitet.
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@Benjamin
AWD hat also nicht nur Swiss Life durchseucht. Der fesche René aus Tirol ist ja auch bei AWD zum „Geldexperten“ geworden, da wo der Carsten himself die Schüler lernte, man müsse eben aus Pferdesch…. Rosen machen können. Noch Fragen?
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Warum untersucht die FINMA das nicht selber? Immer beauftragt sie die gleichen ihr genehmen Anwaltskanzleien zu überhöhten Preisen?
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Ohne know how schwierig 😉
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Fonds sind die Wurstwaren der Geldindustrie. Da werden die Schlachtabfälle mit rein verpackt, hin bis zu überfahrenen Hunden von der Strasse. Gut würzen, zusammen mit Eis in den Fleischwolf und ein Darm als Verpackung. Mmmmhhhhh
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Und wieder mal hat das ganze einen „ESG-Bezug“.
Es häuft sich und ist ein klares Muster.-
ESG hat damit nichts zu tun, ausser dass wieder einmal die G… Governance… versagt! Es gibt zu viele Beispiele dafür, wie Anleger nicht darauf achten, wie ihre Vermögenswerte verwaltet werden, von wem und wo. Sie schauen sich nur Marketingbroschüren und Websites an. Vielleicht lernen sie eines Tages, ihre eigene Sorgfaltspflicht zu erfüllen. Diese Verantwortung an Verkäufer und Aufsichtsbehörden zu delegieren, befreit sie nicht von den Konsequenzen dieser Delegation. Und mit dem heutigen Internet und sogar ChatGPT gibt es keine Entschuldigung dafür, nicht zu lernen, wie Sie Ihre Interessen schützen können. Niemand wird kommen, um Sie zu retten… besonders nicht im Finanzwesen!
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Bei Wendelspiess dachte man sich wohl eine ganz besondere Form der Erbschaftssteuer aus, wenn der Staat nicht abgreift, dann halt wir.
Am besten nichts vererben, dann passiert so etwas nicht.
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Imperien & Dynastien entstehen nur durch vererben. Die Geschichte mit dem Friedhof ist also nicht so durchdacht.
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Der Fonds ist auf den Cayman Islands registriert, wodurch die Anteilsinhaber kaum eine Möglichkeit haben, an ihr Geld zu gelangen. Gleichzeitig haben die Fondsmanager weitgehend freie Hand, ohne nennenswerte Einschränkungen agieren zu können und tragen unter Cayman Law somit keine Verantwortung. Pech gehabt!
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Mitleid gibt es keines.
Erbschaften sind leistungslose Einkommen und gehören längst wieder besteuert.
Anlangen in der Finanzbranche sind ebenfalls leistungslose Einkommen und gehören ebenfalls besteuert.
In beiden Fällen lässt man arbeiten den ohne die Leistung aller anderen gibt es keine Renditen.
Etliche Gelehrte wussten das über die Jahrhunderte wie etwa Adam Smith den Marktliberale verne zitiere . Der stellte schon damals fest das Einkommen durch Land- und Immobilienbesitz keine eigene Leistung erfordern und zum failen rumsitzen einladen.-
@Heiri
ja und Sie hätten gerne die Steuern. Leistungslos natürlich, gelle Heiri B.
Sie haben doch nicht die geringste Ahnung von Leistung. Von Risiko noch weniger.
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Typisch für Heiri B. um nicht zu sagen typisch roter Heiri.
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Heiri, ist Ihnen bewusst dass wir Ihnen das süsse nichts tun in der sozialen Hängematte finanzieren, ansonsten hätten Sie kaum Zeit jeden Kommentar zu kommentieren.
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Na und, bin ausgesteuert und beziehe Sozialhilfe wie viele hier auch.
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Wieder einer der noch meint dass die Steuern dann ihm zu gut kommen. Dem ist aber nicht so, je mehr rein kommt, je mehr Günstlinge greifen was ab. Parteifreunde. Der der es nötig hätte bekommt nichts, der hat keine Lobby, bei dem kann man so richtig das Beil ansetzt und den noch ganz ausbluten lassen.
Leute die Geld jemandem zum Verwalten geben sind selber Schuld, die haben die Kontrolle über ihr Leben verloren und werden halt richtig abgezockt. Und das verdienterweise. Solche Anzeigen sollte die FINMA direkt in die runde Ablage befördert. Die Aufgabe der FINMA ist die ausländische Konkurrenz aus dem Markt zu werfen und nicht den Babysitter für dämliche Investoren zu mimen.
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Der Beobachter warnt seit Jahren vor dem Anbieter. Schön ist die FINMA auch aus dem Mittagsschlaf aufgewacht
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Finma ist ja nur eine Zusammenkunft von ex Big 4 Mitarbeiter, alles gleiche Sauce
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Woher sollten den Bankenspezialisten kommen? Für die Prüfung von Bankentransaktionen braucht es Leute, die das Bankfach kennen. Gärtner beispielsweise eignen sich schlecht für diesen Job. Also bitte mehr Sachlichkeit.
Was hätten sie geschrieben, wenn sich herausgestellt hätte, dass die Prüfer eher Versicherungsexperten waren?
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Der Beobachter warnt seit Jahren vor dem Anbieter. Schön ist die FINMA auch aus dem Mittagsschlaf aufgewacht
Warum überrascht mich das nicht? Pius Wendelspiess und seine Kumpanen, alle beim AWD Allgemeiner Wirtschaftsdienst gross geworden… Bei mir ist…
Finma ist ja nur eine Zusammenkunft von ex Big 4 Mitarbeiter, alles gleiche Sauce