Wenn ein Land derartige Handelsüberschüsse erzielt wie die Schweiz, hat es zwingend eine starke Währung, sagt Hans Geiger. Die SNB sollte das akzeptieren, den schwachen Euro vergessen und mit dem 1:1 zum Dollar happy sein.
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Seit Jahren argumentiere ich hier, dass der Franken nicht über- sondern unterbewertet ist – und habe bisher immer Recht bekommen – und werde erneut Recht bekommen.
„Der Markt hat immer Recht“ sagt eine alte Börsenweisheit.
Der Vergleich „Hamburger im Ausland“ mit „Hamburger in der Schweiz“ ist eine Irrlehre. Ganz einfach.
Erstens: Wenn eine Währung schwach ist, dann sind die Preise hoch – nicht umgekehrt. Damit ist die SNB Theorie der Kaufkraft-Parität bereits widerlegt.
Zweitens: Die Kaufkraft-Paritäten-Theorie macht keinen Sinn: Verändert sich der Wert einer Währung, so betrifft das, ceteris paribus, Innen- und Aussenwert der Währung.
Daraus folgt: Steigt beispielsweise der Wert des Frankens, so wird dieser teurer gegen Euro oder Dollar und gleichzeitig fällt sein Innenwert. D.h. der Preis des Hamburgers fällt.
Mit dem stärkeren Franken kann ich mehr Euros und Dollars und Hamburger kaufen. Besitze ich Euros und der Franken steigt, so muss ich mehr für den Franken zahlen aber dafür weniger für den Hamburger in Franken. Das gleicht sich aus.
Ferner:
Wenn die Schweiz viele Güter ins Ausland exportiert, so wollen die Exporteure ihre gelösten Euros und Dollars verkaufen und gegen Franken tauschen. Der Wert des Frankens steigt damit logischerweise.
Ferner:
Wer beispielsweise ein Haus besitzt, der ist doch froh, wenn er dieses zu einem hohen Preis verkaufen kann. Also sollten wir froh sein, den Franken teuer verkaufen zu können, weil alle diesen wollen.
Jeder ist auch froh, wenn der Preis seiner Aktien steigt, weil er mit deren Erlös mehr kaufen kann. Das gilt auch für die Wertschrift Schweizerfranken.
Wenn der Wert eines Hauses steigt, weil alle das Haus kaufen wollen, so sagt der Hausbesitzer auch nicht: Der Preis für das Haus ist zu hoch. Ich will es beschädigen, damit der Preis fällt und dann kann ich es besser verkaufen.
Oder wenn der Preis einer Aktie steigt, so sagt sich das Direktorium auch nicht: Der Preis ist zu hoch. Wir wollen ein richtiges Verlustgeschäft machen damit der Preis der Aktie wieder fällt und alle dann kaufen.
Genauso absurd ist das Vorgehen des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank. Die Dame und Herren fügen der Schweizer Volkswirtschaft massiven Schaden zu und hoffen, dass dadurch der Wert des Frankens fällt.
Dem Franken schaden heisst der Schweizer Wirtschaft schaden heisst der Schweiz Schaden.
Das Problem für die SNB ist nicht, dass die Exportindustrie nicht läuft. Das Problem für die SNB besteht darin, dass sich die Herren Hildebrand und Jordan verspekuliert haben mit dem Kauf von hunderten Milliarden Euros und nun darauf sitzen und versuchen dies Position über Manipulationen des Marktes irgendwie zu retten.
Aber der Schuss wird „hinten herausgehen“ – Spätestens dann, wenn das Eigenkapital der SNB negativ wird.
Dann müssen die kreditgebenden Banken entsprechend Wertberichtigungen vornehmen müssen und können selber Konkurs gehen anstelle der SNB.
Dann werden alle sagen: Wir haben es ja gesagt und die SNB gewarnt.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Da ist offenbar etwas schief gelaufen. Herr Geiger scheint die Aussenhandelsstatistik nicht richtig gelesen zu haben. Bitte um Richtigstellung.
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Gemäss Aussenhandelsstatistik November 2016 ergibt sich ein anderes Bild:
file:///C:/Users/Mathis/AppData/Local/Microsoft/Windows/INetCache/IE/YLTPD682/MM_2016_11_DE.pdf
Interessant wäre zu wissen, ob Herr Geiger die Differenzierung in Exporte nach Euro-Raum, bzw. Dollar-Raum, bzw. übrige vorgenommen hat.
Auf welchen Zeitraum bezieht sich seine plakative Aussage? (Year to date kumulativ oder monthly year on year etc.)? Je nachdem ergeben sich unterschiedliche Schlussfolgerungen.Könnte Herr Geiger seine Quelle offenlegen, bzw. erklären auf welchen Zeitraufm, bzw. Währungsraum sich seine Aussage bezieht? Besten Dank.
mfg
Beobachter 2 -
Da macht der gute Professor leider einen Denkfehler. Die Schweizer Industrie, z.B. Maschinenindustrie, exportiert zum grössten Teil in den euro-Raum. Von da her gesehen kann doch gesagt werden, dass der Franken überbewertet ist. Recht hat Geiger aber, wenn er sagt, man soll sich nicht nach unten orientieren. Trotzdem: Exporte der Maschinenindustrie nach Korea, Japan und Taiwan sind extrem viel tiefer als Exporte in die euro-Zone. Gegen eine japanische Miyano-Kurzdrehmaschine hat Schäublin alleine schon vom Preis her keinen Stich. Bei Langdrehautomaten ist Tornos gegen Star Micronics chancenlos und zwar verglichen mit Preis und Service hier in der Schweiz. Tornos hat vor kurzem sogar mit einer taiwanesischen Maschinenfabrik eine Zusammenarbeit begonnen. Also, nochmals: Nicht gegen unten orientieren und die Regionen, welche zählen (und das ist sicher nicht die euro-Zone), erobern.
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Professor Geiger sollte besser Erklären, was im Handelüberschuss auch drinsteckt. Da ist aus steuerlichen Gründe viel Pharma und virtueller Handel von Rohstoffen, was aber den Leuten die noch wissen wie man eine Schraube anzieht recht wenig hilft. Der gerade in den USA legendäre „swiss mechanic“ stirbt langsam aus. Falls bereits ausgestorben, wird man ihn nicht wieder zum Leben bringen, Trump hin oder her. Das erkennt man am besten beim Leistungsüberschuss nach Kantonen
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/478223/umfrage/handelsbilanz-der-schweiz-nach-kantonen/
Der Euro ist bestimmt nicht die falsche Währung für die deutsche Industrie, die 2016 Gewinne scheffelt wie noch nie.
Bedenkt man dass der ehemalige zürcher SVP Bundepräsident die Sauber als Vorzeige Industrie des Kantons dem gesammelten Bundesrat vorgestellt hat , muss ich nur lachen. Eine Bank wäre sicher auch zur Wahl gestanden, aus Sicht der Leistungsbilanz wäre ein Besuch am Paradeplatz auch
glaubhafter gewesen.
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„Den schwachen Euro vergessen“ – OK, wenn Sie mit den Folgen leben können.
Dann aber bitte kein Gejammer und politische Interventionen gegen die SNB, wenn wir CHF/EURO bei 1:1 oder tiefer sind. Dies betrifft auch den Gewerbeverband, nicht nur Swissmem.
Und dann auch kein Schmähvideo auf IP!
Dann sind sie wenigstens konsequent. -
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Für Otto-Normalverdiener (also jene, die nicht in Banken/Versicherungen oder Verwaltungen etc.) arbeiten, ist nicht primär der hohe Franken das Problem, sondern die zu hohen Preise! Das Märchen wir hätten keine Inflation ist lächerlich, wenn man sich die Entwicklung von Mieten/Immobilienpreise, Krankenkassenprämien etc. anschaut. Dies notabene bei Minuszinsen, wie würde es ausschauen bei 4 oder 5% Hypozins?! Dies funktioniert zwar aktuell noch weitestgehend da der Mittelstand weiter rackert, aber irgendwann läuft das Fass über. In diesem Land haben primär die „Elite“ und die unteren subventionierten Schichten profitiert auf Kosten des Mittelstands.
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Nicht überbewertet, ich lache. Generika von Standardpharmazeutika wie Paracetamol, Ibuprophen oder Diclophenac kosten über der Grenze in F 1/4 des Schweizerpreise ( ich wiederhole nicht 25%, nein 25% des Schweizerpreises). Dies ist mehr als nur die Ueberbewertung einer Währung, dies ist skandalös!
In Sachen Agrarprodukte ist der Unterschied kleiner aber immer noch um die 25%. Aehnliches gilt für Zahnärtzte, Optiker usw.
Für Jordan und Co. sind wir jedoch ab der Karte.
Kein Wunder, dass die Arbeitslosigkeit in Genf besonders hoch ist.
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Ja!!!
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Da werden Ihnen viele zustimmen. Nur bringen Sie dies einmal der Nationalbank bei!
Da werden Ihnen viele zustimmen. Nur bringen Sie dies einmal der Nationalbank bei!
Ja!!!
Für Otto-Normalverdiener (also jene, die nicht in Banken/Versicherungen oder Verwaltungen etc.) arbeiten, ist nicht primär der hohe Franken das Problem,…