Ihr gigantischer Euro-Berg werde der Notenbank ein Milliardenloch in die Bilanz reissen, sagt Ökonom und Wirtschaftslehrer Marc Meyer. Am Ende bleibe nur noch der Einkauf in die Union – dann aber zu einem schlechten Franken-Kurs.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Die EUR-Untergrenze wurde 2011 eingegangen, in der Vorstellung in einer absoluten Ausnahmesituation (sprich „Marktversagen“) zu stecken. Siehe auch:
http://www.nzz.ch/aktuell/wirtschaft/uebersicht/das-franken-ruetli-1.11899420
Wir zählen inzwischen das Jahr 3, ohne dass sich dieses „Marktversagen“ aufgelöst hätte. Ein ziemlich langer Zeitraum für ein „Marktversagen“.
-
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Sie schreiben Zitat:
Volkswirtschaftslehre ist eine exakte Wissenschaft.
Zitat Ende.
Unsinn!
Begründung:
Die sogenannte Wirtschaftswissenschaft ist längst in allen Punkten widerlegt, da braucht es keine weitere Forschung. Das stört die Professoren und ihre Auftraggeber aber nicht. Die belegen weiter ihre Thesen mit den Annahmen ihrer Modelle oder fabulieren von der “Neutralität des Geldes”, obwohl das wohl niemand ernsthaft glauben wird. Die “Neutralität des Geldes” oder andere Dogmen der VWL wissenschaftlich zu diskutieren, ist ungefähr so, als wollte man die Wundergeschichten der Bibel mit den Erkenntnissen der Physik widerlegen. Da macht man sich eigentlich nur lächerlich, weil jeder weiß, dass diese Dogmen halt den herrschenden Interessen dienen und von keinem intelligenten Menschen ernst genommen werden.
Würden die Professoren ihre Lehren und deren Herleitung in klaren Worten vortragen, würden sie selbst von den dümmsten Studenten dafür auf der Stelle ausgelacht. Die Professoren umgehen dieses Problem, indem sie ihre Zirkelschlüsse in umständlichen Formeln verbergen, so dass die Studenten bis zur letzten Prüfung damit beschäftigt sind, die mathematische Darstellung überhaupt zu verstehen. Der Professor kann immer behaupten, die Annahmen des Modells und die zirkuläre Argumentation wären jetzt nicht das Thema, sondern die Berechnung der Kurve. Darum gibt es gegen die Modellbau-Dogmen der VWL keinen Aufstand der Studenten, solange die Professoren die Studenten mit unnötig komplizierten Formeln und der Diskussion von Kurven und Schnittpunkten von jedem grundsätzlichen makroökonomischen Gedanken abhalten können.
Die VWL-Professoren argumentieren mit einem Trick, vergleichbar dem Gaukler, der das Publikum ablenkt, während er das Kaninchen aus dem Zylinder zaubert wie der Professor den Beweis aus dem Modell. Die VWL-Modelle mit ihren versteckten Annahmen und Voraussetzungen sind das Kaninchen im Zylinder, von dem mit äußerst schwierigen Berechnungen von Kurven und Schnittpunkten aus kompliziertesten mathematischen Formeln abgelenkt wird, bis die feierliche Präsentation des Kaninchens aus dem Zylinder erfolgt, also der ökonomische Trugschluss aus den Annahmen und Voraussetzungen des Modells. Die Professoren verbergen hinter diesem ausgefeilten mathematischen Formelschleier ihre völlig lächerliche zirkuläre und tautologische Argumentation. Die makroökonomische These, die mit den Annahmen und Voraussetzungen des ökonomischen Modells schon vorgegeben war, soll den Studenten als Ergebnis hoch wissenschaftlicher Rechnungen erscheinen.
Mancher Student der VWL wird nach der Abschlussprüfung für den Rest seines Lebens das Gefühl nicht mehr los, dass er um alle wirklich wichtigen Fragen nach den Ursachen der Krisen und der Verteilung von Einkommen und Vermögen Semester für Semester nur herum gerechnet hat. Selten wird er zu dem für sich selbst vernichtenden Eingeständnis kommen wollen, dass mit der ausgefeilten Mathematik seiner Studienjahre nur alberne Zirkelschlüsse im VWL-Modellbau produziert wurden. Daher verbreitet sich die Erkenntnis des Schwindels nur schwer, denn wer sich erst einmal die ganze Mühe mit diesem Studium gemacht hat, will nicht auch noch dastehen wie der letzte Trottel.
Wirtschaftskrisen werden durch die Geldpolitik absichtlich verursacht. Es ist die einzige Aufgabe der VWL, dies zu leugnen und zu vernebeln und Dogmen zur Verschärfung von Krisen zu liefern. Krisen haben zwei Ziele, erstens die lohnabhängigen Arbeiter zu disziplinieren und die Löhne zu senken und die Sozialleistungen und Arbeiterrechte abzubauen, zweitens können die Insider der Geldpolitik mit ihren Informationen in jeder Krise gigantische Profite erzielen und weltbeherrschende Vermögen durch risikolose Spekulation gewinnen. Deswegen ist die Geldpolitik in der VWL (wie im Marxismus) kein Thema; die Professoren lehren Modelle, in denen Geld nur als Tauschmittel vorkommt (als Geldmenge mit Umlaufgeschwindigkeit); die Geschichte der Krisen darf nicht behandelt werden; alle Thesen werden durch zirkuläre Argumentation aus den Annahmen der Modelle abgeleitet; der mathematische Apparat soll wissenschaftliches Arbeiten vortäuschen und die zirkuläre Argumentation verbergen.
Absatzkrisen sind das einzige Mittel zur Senkung von Löhnen und Preisen. Die Wahrheit ist, dass Absatzkrisen von der Geldpolitik immer absichtlich herbeigeführt wurden, um durch Massenarbeitslosigkeit den Widerstand der lohnabhängigen Arbeiter gegen Lohnkürzung und Sozialabbau und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu brechen. Die Geldpolitik würgt dabei die Güternachfrage mit hohen Zinsen und restriktiver Kreditvergabe ab. Die sinkende Güternachfrage bewirkt Massenarbeitslosigkeit, und die Massenarbeitslosigkeit zusammen mit der Absatzkrise für Güter sorgen dann für sinkende Löhne und Preise. Eine expansive Geldpolitik kann Krisen wieder beenden.
Zur Zeit des Goldstandards, als die Notenbank zu einem festen Kurs Gold gegen ihre Banknoten herausgeben musste, wurden Krisen regelmäßig erzeugt, um eine boomende Konjunktur mit steigenden Preisen und Importen abzuwürgen, weil durch Importüberschüsse das Gold zu deren Bezahlung ins Ausland floss und so die Goldreserven der Zentralbank gefährdet wurden. Die Notenbanken lösten durch die Erhöhung ihrer Leitzinsen (verheerende) Krisen aus, die Firmen bankrottieren ließen und Millionen lohnabhängige Arbeiter ins Elend stürzten, aber dabei die Löhne und Preise herunter brachen, so dass es wieder zu Exportüberschüssen und damit steigenden Goldreserven kam. Ohne die gezielte Auslösung brutaler Absatzkrisen hätte der Goldstandard überhaupt nicht bestehen können. Absatzkrisen mit restriktiver Kreditpolitik zu inszenieren und durch expansive Kreditpolitik zu beenden, war seit über 200 Jahren die Grundlage der Zentralbankpolitik und die ganze Kunst der Notenbanker.
Natürlich sollte neben bei erörtert werden, wie und vom wem das Geld hergestellt und im Umlauf gebracht wird!
Grüsse
Der Praktiker-
“ Die Geldpolitik würgt dabei die Güternachfrage mit hohen Zinsen und restriktiver Kreditvergabe ab.“
Das mit dem Abwürgen durch hohe Zinsen scheint mir zumindest gegenwärtig nicht zuzutreffen. Was die angeblich oder tatsächlich eingeschränkte Kreditvergabe anbelangt, denke ich, dass diese eher durch mangelnde Nachfrage eingeschränkt ist. Deswegen haben wir auch keine nennenswerte Inflation. Als Unternehmer hole ich dann Kredit, wenn ich die Absatzaussichten als gut beurteile und deshalb Investitionen zwecks Ausbau der Kapazitäten tätigen will. Wenn die vorhandenen Anlagen schon schlecht ausgelastet und die Absatzaussichten nicht rosig sind, frage ich in der Regel keinen Kredit nach. Durch die Gewährung von Krediten schaffen die Geschäftsbanken neues Geld, Giralgeld, das aber im Gegensatz zu Banknoten und Münzen nicht als gesetzliches Zahlungsmittel gilt. Genau genommen schaffen aber nicht die Banken neues Geld, sondern Subjekte der Realwirtschaft. Als Beispiel: eine Weberei kauft auf Kredit neue Webstühle bei einer Maschinenfabrik, die mit dem Kredit bezahlt werden, da die Maschinenfabrik ja nicht tonnenweise Stoffe an Zahlungs Statt entgegen nehmen kann. Die Maschinenfabrik hat jetzt bei Ihrer Bank ein Guthaben, das als Anspruch auf einen künftigen Anteil an der volkswirtschaftlichen Produktion angesehen werden kann. Sie muss aber darauf vertrauen, dass die Bank nicht in die Luft geht, sonst ist die Gutschrift auch im Nirwana. Hätte sie statt der Gutschrift Banknoten, also gesetzliches Zahlungsmittel, im Tresor, wäre dieses Risiko nicht existent.
-
-
@Jean-Francois Morf
Jeder, der im Casino verlor, meinte vorgängig, er würde gewinnen.
Den Rest Ihres Kommentars ist mir unverständlich.
-
Spekulation geht auf und wieder ab und wieder auf und wieder ab. Irgend wann wird eine sich selbst erfüllende Prophezeiung publiziert dass Schweiz bergab gehen wird, und dann sinkt der CHF gegenüber das Ozean aller anderen Währungen, inklusive EUR.
SNB hat unendlich Zeit, auf das zu warten. Und dann kommt der Multi-Milliarden Gewinn…
Oder nehmen Sie schon für sicher an, dass ein BürgerKrieg in Europa unausweichlich ist, wegen -zig tausenden Moscheen in Europa, und -zig Millionen Anbetern von AnteChrist und Satan in Europa?
Und dass dann EUR Richtung null sinken wird?
Es ist höchste Zeit zu reagieren gegen NATO willen, Europa zu islamisieren!
Europa darf nicht wie Kosovo werden! -
-
Für Volkswirtschafter ist immer alles klar, theoretisch funktioniert diese Lehre – dumm ist, dass sich die Praxis selten daran hält.
Seit Jahren wird diskutiert und gestritten, aber wo sind die Fortschritte? Irgendwie kommt mir Volkswirtschaftslehre wie Katholizismus vor, man muss nur daran glauben…….Freundliche Grüsse
Roland Küllinig-
Sehr geehrter Herr Kulling
Besten Dank.
Einspruch!
Volkswirtschaftslehre ist eine exakte Wissenschaft.
Plus ist Plus – Minus ist Minus – Aktiven sind Aktiven – Passiven sind Passiven – Vermögen ist Vermögen – Schulden sind Schulden – Angebot ist Angebot – Nachfrage ist Nachfrage undsoweiter undsofort.
Ob Ihr Lohn am Ende des Monats auf der Aktiv- oder Passivseite Ihres Kontos verbucht wird – darüber haben Sie eine ganz exakte Vorstellung. Das gilt für alle Lohnempfänger – für die ganze Volkswirtschaft.
Das Problem der Volkswirtschaftslehre ist, dass die Masse von täglichen Transaktionen und Informationen nicht erfasst werden kann – das ändert aber nichts an der Tatsache, dass das, was wir erfassen können exakt ist.
Nun gibt es aber leider Irrlehren in dieser noch jungen wissenschaftlichen Disziplin. Z.B. Die SNB „könne aus dem Nichts Geld drucken“ – aus den Schulden der SNB wird Vermögen „gemacht“ undsoweiter undsofort.
Solche Irrlehren gilt es, endlich auszumerzen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
-
@Hardy, der Professor
Jedenfalls besser durchdacht als Ihre „Amazonasbuchhaltung“ mit dem „Staatspapiergeld“
…
und auch wesentlich besser durchdacht als das „Märchen von der Geldschöpfung“ unserer Nationalbank – diese könne „unbeschränkt Geld aus dem Nichts erschaffen“ und damit „unbeschränkt“ Euros kaufen und den Euro „für die Ewigkeit“ bei 1.20 halten.
Bitte zuerst überlegen und erst dann schreiben.
Student sein ist eben nicht „hardy“, sondern „hard“.
mfG
Marc Meyer
-
Hallo Herr Dr. Meyer,
die äußere Form des Interviews ist große Klasse, dafür spreche ich Herrn Hässig und Ihnen meinen Dank aus.
Aus meiner Sicht verpufft Ihre Energie aber leider, weil Sie in Ihrer Darstellung Fehler mit drin haben.
Das finde ich ausgesprochen schade.
Vielleicht erkennen Sie ja doch noch, dass es gar nicht mal so dumm ist, was der kleine Hardy hier so zum Thema Geld geschrieben hat.
Freundliche Grüße und frohe Pfingsten!
-
@Hardy, der Student
Lieber Hardy
Besten Dank.
Was mir fehlt ist Ihre fachliche Argumentation – und mit Ihrem „Staatspapiergeld“ kann ich beim besten Willen nichts anfangen.
Es geht nun mittelerweile um über 450 Milliarden Franken Staatsschulden; und wir müssen nun dringend messerscharf analysieren – keine Träumereinen mehr bitte – auch nicht das Màrchen von der Geldschöpfung.
Da ich in der Bilanz der SNB kein Konto „Staatspapiergeld“ finde, kann ich auch nicht auf dieses eingehen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
-
Märchenstunde per Video.
Mal was anderes. 🙂
@Jean-Francois Morf Jeder, der im Casino verlor, meinte vorgängig, er würde gewinnen. Den Rest Ihres Kommentars ist mir unverständlich.
Märchenstunde per Video. Mal was anderes. :)
@Hardy, der Professor Jedenfalls besser durchdacht als Ihre "Amazonasbuchhaltung" mit dem "Staatspapiergeld" ... und auch wesentlich besser durchdacht als das…