Die Chefs der Zürcher Kantonalbank haben ihr US-Problem kleingeredet. Erst diesen Frühling legten sie Geld für einen Vergleich zurück.
Dass der bereitgelegte Betrag reichen würde, ist unwahrscheinlich. Die US-Busse von über 2,5 Milliarden Dollar gegen die CS hat den Tarif massiv erhöht.
ZKB-CEO Martin Scholl und sein Rechtschef Othmar Strasser machten den gleichen Fehler wie die CS-Spitze. Zuerst waren sie zögerlich, danach blauäugig.
Das Verhalten könnte teuer werden. Die ZKB hatte 1,8 Milliarden US-Vermögen verwaltet. Wenn sie proportional gleich viel zahlen muss wie die CS, dann könnte die Busse gegen 1 Milliarde betragen.
Den Schaden hätten die Zürcher Bürger. Die Steuerzahler des Wirtschaftskantons müssten die Busse tragen, indem sie eine Zeitlang keinen Gewinn von ihrer Staatsbank erhielten.
Scholl und Strasser, beides Urgesteine der Bank, würden persönlich unter Druck geraten. Sie gingen lange von einer viel tieferen Busse im US-Steuerstreit aus.
Als im August die Zahl von 500 Millionen genannt wurde, reagierte die ZKB-Spitze umgehend. Sie forderte eine sofortige Entfernung der Information.
In einem Schreiben machte sie klar, was sie von der Schätzung hielt. Nichts.
Das sei reine „Spekulation“, denn die USA würden differenziert vorgehen. Entscheidend sei das „Verschulden“ der „konkreten“ Bank.
Strasser verwies auf den schrittweisen Exit der ZKB aus dem US-Schwarzgeldgeschäft ab 2008.
Der „unqualifizierte“ Vorwurf der „besonderen Unvorsichtigkeit“, wie im Artikel erhoben, sowie die „haltlose Spekulation über die Bussenhöhe“ betrachte die Bank als „jenseits aller Seriosität“.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Beides sei „geschäftsschädigend und persönlichkeitsverletzend“. Der Artikel wurde in der Folge bezüglich der Unvorsichtigkeit angepasst, blieb aber ansonsten im Wesentlichen bestehen.
Das war letzten Spätsommer. Das Schreiben der ZKB-Verantwortlichen zeigt, wie die Führung der grössten Kantonalbank des Landes ihre Lage im US-Fall falsch einschätzte.
Sie merkte nicht, dass die USA viel härter vorgehen würden als erhofft. Wie die Kollegen von der CS dachten die ZKB-Chefs, dass sie dank ihrer Kooperation geschont würden.
Das ist zwar immer noch möglich, aber nicht mehr sehr wahrscheinlich.
Bei der CS haben die USA nicht nur wegen dem alten Schwarzgeldgeschäft hart zugeschlagen. Vor allem kritisierten sie das Verhalten der CS-Spitze, nachdem das Modell explodierte.
Das war Mitte 2008 passiert, als die UBS in Washington ihre Schuld bezeugte und den sofortigen Exit aus dem US-Offshoregeschäft ankündigte.
Damals startete die CS mit der Aufarbeitung ihres eigenen US-Business. Doch statt sofort alle Verantwortlichen für die Vergangenheit abzulösen, durften diese die Bereinigung zunächst selbst erledigen.
Das führte dazu, dass jene Manager und Kundenberater, die jahrelang US-Steuersünder betreuten, diese nun selbst in die neue Welt führen konnten.
Kaum überraschend kam es vor, dass CS-Banker „Lösungen“ für ihre US-Kunden kreierten, welche die Bank nun ein Vermögen kosten. Zum Beispiel strichen sie bei Doppelbürgern die US-Nationalität aus dem System.
Die ZKB-Chefs könnten im Vergleich zu den Vorfällen bei der CS in den Augen der USA ungleich schwerwiegendere Fehler begangen haben. Während die CS ab 2008 offiziell die Aufnahme von „toxischen“ US-Vermögen von der UBS verbot, standen bei der ZKB die Tore dafür offen.
Ausgerechnet die Kantonalbank, von der man meinen konnte, dass sie mit Offshore wenig und mit Amerika gar nichts am Hut hätte, nahm in jener heissen Phase Hunderte von reichen Amerikanern mit Hunderten von Millionen unversteuerten Vermögen bei sich auf.
Die ZKB betrachtete offensichtlich den Ausstieg der UBS als Chance, endlich im Private Banking richtig Fuss zu fassen.
Die Bank lockte mit besonders attraktiven „Finder’s Fees“, das sind Vermittlergebühren für externe Vermögensverwalter.
In seinem Schreiben stellte sich Rechtschef Strasser letzten Sommer hingegen auf den Standpunkt, dass seine Bank ab 2008 besonders vorsichtig agierte.
Man habe „in mehreren Schritten“ das „US-Exposure reduziert“, zudem habe die Bank „stets mit den US-Behörden kooperiert“.
Mit Blick auf das Verfahren gegen die Liechtensteinische Landesbank könne „festgestellt werden, dass ein solches Verhalten in deren Fall von den Prosecutors gewürdigt“ worden sei.
Eine Busse von 500 oder mehr Millionen gegen ZKB würde die Frage nach einer Auswechslung der Verantwortlichen aufwerfen. Dann würde offensichtlich, dass die Bank ein Nachfolgeproblem hat.
ZKB-CEO Martin Scholl hat viele seiner langjährigen Kollegen an die Hebel gesetzt. Ob diese für einen Neuanfang qualifiziert sind, ist umstritten.
Scholl machte letzten Dezember seinen Vertrauten Christoph Weber zum Stellvertreter. Weber war wie Scholl einst Lehrling bei der ZKB, bevor er bei mehreren Finanzhäusern keine grossen Stricke verrissen hatte.
Wenn Scholl gehen müsste, stünde als natürlicher Nachfolger Weber bereit. Doch der steht mit dem Private Banking ausgerechnet jenem Bereich vor, der die ZKB teuer zu stehen kommen könnte.
Bei der CS sind es Brady Dougans US-Boys, die einer neuen CS im Wege stehen.
Bei der ZKB könnten es Scholls Buddies sein, die das grosse Reinemachen verhindern wollen.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
@TierWelt,
Sie schreiben Zitat:
Amerika brummt uns unverschämt unverhältnismässige Bussen auf weil Banken bei uns gegen US-Recht, nicht aber gegen CH-Recht verstossen haben
Zitat Ende.
Wo haben unsere Banken gegen US-Recht verstossen? In der Schweiz oder in den USA? Haben unsere Banken US-Bürger geholfen die Steuern zu hinterziehen? Ja oder Nein?
Und konnte die US-Justiz diese Betrügereien oder Beihilfen unseren Banken nachweisen Ja oder Nein?
Wissen Sie wieso der CH-Steurzahler sich damals dem Druck der UBS gebeugt hat? Also, wieso der Bundesrat der UBS half?
Die Gläubigerbanken, welche der UBS (Interbanken-System) finanzierten, bangten um ihr verliehenes Geld. Sie drohten dem Staat: wenn der Staat nicht die Rückzahlung der Kredite garantiert oder übernimmt, werden die Banken den Unternehmen der Realwirtschaft keine Kredite mehr geben können. Der Staat wurde (und dieses Spiel geht weiter) mit einer Kreditklemme für Unternehmen und Verbraucher erpresst. Die Politiker beugten sich dieser Erpressung – und der Bund zahlte die 6 Mrd. wenn ich es richtig in Erinnerung habe.
Auf der politischen Bühne und in den Medien wird weiter das Ideologiedrama „Staatsversagen oder Marktversagen“ gespielt, Intellektuelle und Leitartikler ergötzen sich an Kapitalismuskritik. Hinter den dramatischen Entwicklungen der globalen Wirtschaftskrise werden die Ursachen der Finanzkrise versteckt.
Es ist eine systemische Erpressung im Gange die ganze Staaten das Genick bricht! Wer glauben Sie steck hinter der US-Justiz?
Ich und andere Diskutanten haben schon mehrmals gesagt, dass die einzige Chance die wir als Schweiz haben; ist, die Geldkonzerne, insbesondere CS und UBS zu zerspilittern und die Eigenkapitalquote der Folgegesellschaften massiv zu erhöhen.
Grüsse
Der Praktiker-
@Der Praktiker, in der Tat haben sich unsere Banken-Eliten, inklusive die Schweizerische Bankiervereinigung, in einer Art und Weise verhalten, wofür es eigentlich die Todestrafe geben sollte. Und Sie haben, zu Recht auf die totale Ignoranz in unserem Lande hingewiesen, in Sachen USA/UK – Geschäfte zu machen.
Die US-Regierung unter Jimmy Carter hat 1977 mit dem „Community Reinvestment Act“ (CRA) ein Gesetz beschlossen, mit dem Hypotheken für Bezieher niedriger Einkommen staatlich abgesichert werden sollten. Allein die Tatsache, dass der CRA über drei Jahrzehnte keine Probleme bereitet hat, lässt Zweifel an der Behauptung aufkommen, er sei für die Kreditkrise verantwortlich. Der CRA schreibt eine Prüfung der Kreditwürdigkeit zwingend vor.
In Anhörungen des US-Repräsentantenhauses im Februar 2008 wurde ermittelt, dass lediglich 20% der in den USA vergebenen subprime Hypotheken unter den CRA fallen, 80% sind davon unabhängig vergeben worden. Bei den unter CRA vergebenen Krediten hat es zudem eine geringere Ausfallrate gegeben als bei den frei vergebenen. Zwischen dem Eigenheimförderprogramm der US-Regierung und der Finanzkrise gibt es also keinen Zusammenhang.
Zusammenfassend kann also festgestellt werden, dass weder die Niedrigzinspolitik der FED noch die Eigenheimförderung der US-Regierung die Finanzkrise hervorgerufen haben. Die fehlende Kontrolle der Finanzwirtschaft ist politisch gewollt. Das alles hat mit Regulierungsversagen und Staats- oder Marktversagen nichts zu tun; und wer das behauptet, insbesondere gegen die FINMA ist entweder Ignorant oder Trittbrettfahrer.
Es ist Politikversagen, weil es den Warmwasser-Verkäufern, erlaubt hat die ganze Nation in Mitleidenschaft zu ziehen. Schweizer Firmen der Realwirtschaft werden manchmal im Ausland unseren Zocker-Banken gleichgestellt.
Heute zu argumentieren die USA mit Delaware und UK mit den Freibankzonen auf Inseln die dem Königshaus gehören, würden genauso, wenn nicht schlimmer handeln, ist zu spät!
Die Politik hat den tief greifenden Wandel in der Finanzwirtschaft aktiv beschleunigt. Aber offenkundig hat in der Politik niemand begriffen, was man in den vergangenen Jahren mit der gezielten Deregulierung der Finanzwirtschaft angerichtet hat. Man hat nicht begriffen, dass man ein Casino geschaffen hat, welches mit Marktwirtschaft nichts mehr gemein hat.
MfG
Zerschlagung! -
@Zerschlagung
Stimmt.
Die Politik hat den Wandel der Finanzindustrie überhaupt nicht kapiert. der durch die Liberalisierung ausgelöst würde. Die hören was von „Liberalisierung‘ und ihre Assoziation ist ‚Wirtschaftswachstum‘ und ‚gut‘
Schade dass wir von solchen Ignoranten regiert werden.
-
-
ueberall sind Seilschaften am werk. innerhalb der banken, zwischen banken und finma etc. etc… einen sauberen finanzplatz erhaelt man nicht mit einer weissgeld-Strategie. auch die geschäftsleitungen und VR sollten minimalsten ethischen Standards entsprechen. der Chef der lu-kb musste wegen einer ausserehelichen Beziehung zurücktreten. andere wurden werden Steuerdelikten aus der GL befoerdert. wieso unternimmt die FINMA in der USA steueraffaere nichts gegen die fehlbaren banken? hat sie ein schlechtes gewissen weil sie selbst diese ans messer geliefert hat indem sie die UBS kundendaten an die USA geliefert hat? der wechsel von hrn raaflaub zu swissre spricht fuer sich….
-
Ohne jemandem zu Nahe zu treten wollen: die ZKB erinnert mich immer wieder an ein Laientheater.
-
@ Max: Bloss erinnern? 🙂
-
-
An einem internen kaderanlass Ende 2011 führte die Frage eines Mitarbeiters, ob die USA zu einem Problem für die ZKB werden könne zu einem lauten Lacher bei Scholl und seinem heutigem Stv. Weber. Aber auch ohne USA fahren die beiden Herren die ZKB gegen die Wand! Inzwischen wird in kürzeren Zyklen als bei den Grossbanken reorganisiert. Gute Mitarbeiter laufen gleich reihenweise weg. Inzwischen sind über 70 Stellen offen, vor einem Jahr waren es noch 5. Alle von Scholl höchstpersönlich genehmigt.
-
Ja M.b: Scholl hat seinen DU’s in den letzten 2 Jahren klare Personalkosten-Minderung vorgegeben. Entsprechend haben diese bei den Mitarbeiter eine Kultur des Kuschens vorgelebt und eingefordert. Sogar Mitarbeiterzufriedenheits-Umfragen wurden so zur Farce. Alles „negative“ wurde dabei in „Simplex“ verpackt… Jene die wirklich Simplex dachten waren den Bisherigen aber zu effizient und sind reihenweise weg. Da gäbe es spannende weitere Facetten dazu.
-
-
Amerika geht in die Gattung der monetären Blutegel. Kaum ist das Opfer leergesaugt (=Busse bezahlt) überfallen sie das nächste Opfer. Unsere EWS hat den Futtertrog für alle gratis eröffnet.
-
-
Eines der nächsten Opfer auf der Liste wird Julius Bär sein. EWS wird auch hier wertvolle Schützenhilfe leisten. Als Bündnerin weiss sie, dass man diese Viecher ohnehin besser abknallt.
-
Schön gesagt und analogisch richtig.
Dies relativiert diesen Artikel erheblich, zeigt die Feststellung doch auf, dass nicht etwa die Banken die Gesetzeslage über Nacht und rückwirkend geändert haben, sondern eben die Politik/er.
An sich nichts Neues, und sogar der Autor dieses Blogs weiss das besser als viele andere, hat er doch investigativ recherchiert und ein Buch darüber verfasst (Vanessa – Paradis – perdu).
In diesem Zusammenhang stellt sich mir heute nicht zum ersten mal die Frage:
Hat der Autor beim Verfassen dieses Artikels die von der SUVA vorgeschrieben Schutzvorschriften beachtet?
Hat er Gummihandschuhe, die Schutzbrille und die Atemschutzmaske beim Verfassen des Artikels getragen?Eine unangemeldete Stichprobenkontrolle scheint in den Räumlichkeiten der IP dringend angesagt. Wir bleiben dran. Und kommen bald.
H.U. Meier, Chefinspektor SUVA
-
@SUVA: angesichts des höchst toxischen Umfelds, in das sich IP täglich hinaus wagt, sollten Sie unbedingt auch die Funktionstauglichkeit der Atropin-Spritzen überprüfen. Ebenso müssen kugelsichere Westen sowie ein (amtlich geeichter) Geigerzähler zur obligatorischen Grundausrüstung gehören. Verstanden?
-
@Sandra Niggli,
Sie schreiben Zitat:
Eines der nächsten Opfer auf der Liste wird Julius Bär sein.
Zitat Ende.
Opfer? Wer ist hier vom wem Opfer? Wer Politik und arbeitende Bevölkerung erpresst, darf sich nicht wundern.
In den letzten Jahren haben wir beobachtet wie ganze Regierungen sich vom Bankensystem erpressen ließen, als sie (Banken) mit der Abwanderung nach London oder anderswo drohten, falls man die Bankregularien nicht deutlich lockere.
Der grösste Fehler was sie nicht gehen zu lassen, wir wären doch wohl in der Lage gewesen ein paar neue Banken zu gründen, die dann sogar die Interessen der Bevölkerung berücksichtigt hätten.
Grüsse
Der Praktiker -
@Praktiker
Amerika brummt uns unverschämt unverhältnismässige Bussen auf weil Banken bei uns gegen US-Recht, nicht aber gegen CH-Recht verstossen haben. Nach diesem System kann ich meinen Autohersteller demnach auch verklagen, wenn ich eine Geschwindigkeitsbusse wegen Übertretung kassiere. Er hat mir ja ein Gefährt offeriert, das mir eine Übertretung nicht verhindert. Demnach bin ich das Opfer und nicht der Täter. Ist das Ihre Logik ?
Und wer hat im Fall UBS Notrecht gesprochen – unser Bundesrat, der sich von den Banken nötigen liess? Den Banken Erpressung vorzuwerfen ist wohl nicht sehr angebracht.
-
-
Wie sagt man doch so schön: Hochmut kommt oft vor dem Fall. Das könnte für die ZKB bald zutreffen, wenn es auch nicht gerade zum „Fall“ kommt. Für die Bussenhöhe dürfte wichtig sein, ob die ZKB besser kooperiert hat als die CS und ob die ZKB, wie die CS, aktiv US-Millionäre gesucht und „Lösungen“ für deren Steuerproblem angeboten hat. Wenn nicht, wenn sie nur bestehende Kunden übernommen und so weitergeführt hat, so dürfte dies doch mildernd wirken. Erstaunlich an der Geschichte ist aber die Naivität dieser hochbezahlten „Besten unter den Besten“ gegenüber den USA. Geschichtsbewusste wissen, dass die USA, einmal geweckt, nicht mehr zu stoppen sind. Das sagte schon der japanische Admiral Yamamoto nach Pearl Harbor: Ich fürchte, wir haben einen Riesen geweckt. Aber, wie wir wissen, bei Banken zählt solches nicht, da zählt nur der schnelle Profit.
Auch die unguten Erfahrungen der Banken in der Sache mit jüdischen Vermögen hierzulande (1996-98) bewirkten offensichtlich keinen Lerneffekt. -
Aufgrund der CS Busse kann man von mehreren 100Millionen ausgehen die alleine die ZKB abreiben muss. Diese enorme Finanzlast geht natuerlich zu lasten des Kantons/Steuerzahler und womoeglich Mitarbeiter und steht in keinem Verhaeltnis zu dem Gewinn den die ZKB mit US Vermoegen verdient hatte oder den Steuern die dem IRS entgangen sein koennten. Der Fall CS zeigt wieder einmal dass ein Schuldeingestaendniss im US Rechtssystem nicht vor milder Strafe schuetzt. Es ist eben dumm von der Schweiz zu glauben dass der voreilige Gehorsam gegenueber USA etwas bringt. Im Gegenteil, wer dort Schwaeche zeigt wird gnadenlos niedergetrampelt. Dereinst lassen Holder & Co in Washington die Korken knallen. Das DoJ ist sicherlich selber ueberrascht gewesen wieviel man da so einfach und schnell rausholen kann und dass die Schweiz quasi ohne Widerstand die Waffen gestreckt hatte. Jetzt heisst es dort erst recht “let’s begin the goose hunt”! Die Kategorie 1 Banken koennen sich schon mal warm anziehen und werden ihre Rueckstellungen massiv aufstocken muessen. Ein voller Sieg fuer die US Justiz: Sie hatte selber ja keine stichhaltigen Beweise um Anklagen zu ermoeglichen, aber dies musste sie auch nicht da die “verdaechtigen” Banken diese ja im Vorfeld pfannenfertig ausgeliefert hatten auf Druck der schwachen CH Politik. Die Schweiz hat es auch versaeumt von einem Gegenrecht Gebrauch zu machen: Sie muesste von den USA strikte fordern dass selbst die hinterste und letzte Savings & Loan Bank in den US “Pampas” jedes Konto eines Schweizers in die CH melden muesste. Dann waere das ganze vom Tisch – denn die koennten eh nicht liefern…
-
Was unglaublich an diesen ganzen Diskussionen (CS, ZKB usw.) ist, ist die Tatsache, dass isoliert auf die Personen gerichtet argumentiert wird.
Niemand, stellt sich die Frage des Systems!. Wie ist soetwas enstanden? Ist das einzig das Versagen, Gier, Inkompetenz, Korruption einer ganzen Führungsriege oder ist das Geschäft (Bank) so wie wir ihn kennen am Ende, dass die Menschen in diesen Positionen nicht anders können? Oder, liegen die Gründe wonders?
Die Banken werden als systemrelevant bezeichnet und „müssen gerettet werden“, da die Bürger ansonsten ihre Sparguthaben verlieren würden – so die Politik, Mainstreammedien und korrupten Wirtschaftswissenschaften.
Ich möchte den Personen aus Politik und Wirtschaft keine bösartige Lüge unterstellen, nichts desto trotz ist diese Aussage die größte anzunehmende Unwahrheit!
Dass ist die Basis, um einige Fragen zu beleuchten, denn wenn Manager ausgewechselt werden und das System so bleibt wie er ist wird nichts gelöst.
Ein Finanzsystem, das nahezu der gesamten Bevölkerung schadet und von dem nur äußerst kleine Kreise „leistungslos“ profitieren, muss „radikal“ auf den Prüfstand. Wir können aber nur dann etwas ändern, wenn gerade die unterdrückte Mehrheit erwacht und sich aktiv mit dieser „Ordnung“ beschäftigt. Geschieht das nicht, werden mit mathematischer Präzision alle Bevölkerungsmehrheiten dieser Erde in eine dramatische Verelendung münden.
-
@Hugentobler
Ich bin ganz Ihrer Meinung. Es ist das gesamt System. Die Deutsche Bank gibt etwa dreimal soviel Geld für IB Boni aus wie sie Gewinne erwirtschaftet. Ist das sinnvoll? Was für Talente wollen die da halten, dass denen eventuell (oder ganz eventuell) später mal ein nicht entgeht. Braucht es diese Geschäfte überhaupt? Es werden ja nur Zahlungsströme verwaltet, und keine echten Werte wie in der Realwirtschaft geschaffen. Der Hunger in der Welt wirt dadurch nicht beseitigt.
Allerdings glaubt ja jeder dieser Manager, die Boni und Gehälter wieder auf neue Rekordhöhen schrauben zu müssen, insbesondere in seinem eigenen Fall.
Ich bin auch der Ansicht, dass die Mehrheit dieser höchstüberflüssigen Minderheit klar macht, dass diese Art von Geschäften nicht erwünscht sind. Und da ist entweder die Justiz gefragt oder der Staat.
Meiner Anischt nach sollten im Falle der CS die beteiligten Manager einen Teil ihrer Bezüge zurückzahlen. Sie haben sich weder um dieses Land noch um diese Firma verdient gemacht. Gebetsmühlenartiges Wiederholen solcher Selbsttäuschungen bringt uns nicht weiter. -
@Klarer Kopf, @Hugentobler,
und ich füge hinzu, dass durch den Handel mit Aktien keine neuen Werte geschaffen. Dieses gilt für alle Arten der heute von der Finanzindustrie als Finanzinnovationen angebotenen Produkte wie Derivate, Optionen, Zertifikate, Swaps u.a. ebenso wie für den Handel mit Devisen. Vorhandene Werte werden lediglich umverteilt. Wertzuwachs findet ebenso wie die Vernichtung von Werten nur in der Realwirtschaft statt. Durch Entwicklung und Produktion neuer Produkte in der Realwirtschaft ensteht Mehrwert, welchen es durch Verkauf der Produkte realisieren und für weitere Investitionen oder Ausschüttung an Investoren verwenden kann. Wird das Unternehmen wegen Erfolglosigkeit liquidiert, ist das eingesetzte Kapital vernichtet worden.
Die moderne Geldwirtschaft ist einem Spielcasino gleich organisiert. Das zum Verteilen verfügbare Kapital ist auf unterschiedliche Spieltische aufgeteilt, an denen Geld gegen Finanzprodukte eingetauscht wird. An den einen wird Geld gegen Aktien getauscht, an anderen Tischen Geld gegen Anleihen, an wieder anderen werden Derivate gegen Geld getauscht oder auch Geld gegen Geld in form von Devisen. Sobald die Geldbesitzer mit ihrem Geld von einem Tisch zum anderen wechseln, fallen die Tauschkurse am verlassenen Tisch. Am Tisch mit dem Geldzustrom steigen die Kurse. Es ist ein System kommunizierender Röhren. Der Geldstand in den einzelnen Röhren verändert sich ständig, das Gesamtvolumen im Casino Finanzwirtschaft ändert sich nur, wenn Geld aus der Realwirtschaft hinzukommt oder an diese abfließt.
Ich zitiere, um den Gedanken zu ergänzen@Zerschlagung,
„Die Politik hat den tief greifenden Wandel in der Finanzwirtschaft aktiv beschleunigt. Aber offenkundig hat in der Politik niemand begriffen, was man in den vergangenen Jahren mit der gezielten Deregulierung der Finanzwirtschaft angerichtet hat. Man hat nicht begriffen, dass man ein “Casino” geschaffen hat, welches mit Marktwirtschaft nichts mehr gemein hat.
In diesem Segment der Finanzwirtschaft geht es nicht mehr um die klassische Finanzierung der Realwirtschaft. Unter der Bezeichnung “Investmentbanking” oder “asset management”, geht es um die Verwaltung von gehortetem Vermögen. Das Ziel der Banken sind nicht Zinsgewinne und Rückzahlung der Kredite, sondern Provisionen. Doch was noch übersehen wird, ist, dass die Provisionen zusätzlich zu den Zinsen anfallen, nicht an Stelle von. Die Realwirtschaft wird degeneriert zu einer Quelle von Provisionen und Boni. Diese Aktivitäten haben die Finanzkrise u.a. verursacht.“
Zitat Ende.
Mit freundlichen Grüssen
Albert Schweitzer
-
-
Ob sich die ZKB-Führung und die Politiker schon mal Gedanken gemacht haben, wie es rauskäme, wenn dem BoJ nach Erlass der Busse ein kurzer Brief geschickt würde nach dem Motto: „Ihr könnt uns mal…“ Welche existentiellen Beziehungen bestehen zwischen der Bank des Zürcher Volkes und den United States of America? Was für Retourkutschen aus USA wären zu befürchten, wenn man bedenkt, dass die ZKB eben die Bank des Zürcher Volkes ist und im PB USA eigentlich nichts verloren hat? Was für Konsequenzen hätte es für die Bank des Zürcher Volkes, wenn sie vom US-USDollarclearing abgeschnitten würde? Müsste die ZKB den Laden schliessen? Meines Wissens hat die ZKB zu keiner Zeit KuBe nach USA zum Zwecke der Akquisition von US-Schwarzgeldern geschickt, im Gegensatz zur CS und UBS. Die Akquisition von Kundengeldern von Ausländern in der Schweiz war ja nach CH-Recht nicht illegal, und soviel ich weiss, haben die KuBe des PB auch nicht, wie zB die CS, aktiv Beihilfe zur Steuerhinterziehung nach CH-Recht geleistet, also auch nach CH-Recht legal gehandelt. Die ZKB beschäftigt keinen einzigen Mitarbeiter in USA, also, fuck the… Die Politik, vor allem die in solchen Themen in der Vergangenheit immer grossmäulige SVP, ist jetzt gefragt.
-
Schon mal daran gedacht wie die ZKB dann US-Aktien aus Kunden-Depots verkaufen kann ?
Das müsste dann doch über ein US -Wertschriften (DTCC) und Dollar-Clearing gehen ? Die Grossmäuler brauchen wir jetzt sicher nicht. -
Nie vergessen: Uncle Sam wants you!
-
-
In Delaware kann man ein Konto öffnen wenn wann zB nur einen Abriss aus der Beiz dabei hat. Das reicht. Halb Miami ist vergeben von Geldern aus Latein-Amerika. Und der Bundesrat biegt sich statt vor Lachen vor Erpressung dieser Hypokriten !
-
Der CEO Martin kann ja dann ein Scholl-Pflaster über die Wunde legen und hoffen, dass sie sich im Laufe der Jahre zurückbildet, sofern er und der Private Banking-Chef die Situation überleben, und der Kanton als Aktionär nicht so blind und blöd ist wie die CS-Aktionäre mit ihren zwei Chefs oben drin.
-
Es würde nicht überraschen, wenn das erwähnte ZKB-Schreiben von Prime Tower-Staranwälten mitentworfen wurde.
Kennt man diese persönlich, dann stellt man leicht fest, dass hier vor allem die Honorarnoten erstklassig sind.
P.S. Der Kurs des BKB PS ist gestern um über 4 % abgestürzt!
-
Es ist anzunehmen dass das Schreiben im Prime Tower entworfen wurde von einem Anwalt mit mexikanisch klingendem Namen. Die Busse für die ZKB wird hoch sein. Dann muss die Politik einschrreiten, Scholl hochkant feuern mit Regressforderungen, und der Bank die Strategie diktieren. Bin auch kein Fan von staatlichen Eingriffen, scheinbar geht es nicht mehr ohne!
-
Ahh, Señor Rom…
-
@ späher
„mit mexikanisch klingendem Namen“
Tippe eher auf Italo secondo oder tercero. So wie sein Assistent und der Assistent des Assistenten.
-
-
Den Letzten beissen die Hunde!
-
ich denk es sind eher US-Hyänen (eine besonders abgemagerte (20B USD Schulden) und hungrige (auf CH-Banken abgerichtete) Spezies, aber sicher keine Hunde.
-
-
muss man sein. Langsam sollte es jede, aber wirklich jede Bank kapiert haben, dass die Amerikaner nur das Geld wollen und nichts anderes. Im Fall ZKB lässt der Steuerzahler grüssen. Aber ich frage mich wie lange es noch dauert, bis auch die Schweiz endlich mal nach Schwarzgeld Konti in Amerika nachfragt. Gleiches Recht sollte für uns gelten.
-
Die Schweiz respektive Frau EWS hat freiwillig auf das Gegenrecht verzichtet, welches die USA allen Staaten freiwillig anbietet!
Ja, es ist wirklich unblaublich! Und wenn es nur 2 Schweizer Schwarzgeldkonten in den USA gäbe, müsste vom Gegenrecht Gebraucht gemacht werden!
-
@Clude, ich bin absolut überzeugt dass ETLICHE CH ihre „GOLDEN EGGS) in der Wolfshöhle Delaware versteckt haben und wenn es wirklich so ist das EWS auf das Recht verzichtete, ja dann ist dies ein Freibrief es zu tun oder schon fast eine Aufforderung dazu?, Na ja
-
ja dass ist leider so dass die Amis (eine aggressive Hornissen-Gattung) echt nur an unsere Honigtöpfe wollen. Das einzig schöne an der Busse ist, dass diese in USD Dollar zu zahlen ist, somit kriegen die Amis ihre wertlosen Papierscheine wieder zurück geschickt.
-
-
Nur solche Fälle machen es dem Steuerzahler bewusst, was Staatsgarantie für eine Kantonalbank überhaupt bedeutet! Sollte es wirklich eine saftige Busse geben, wovon wir ausgehen, wird der richtige Zeitpunkt zur Abschaffung der Staatsgarantie sein. Ich möchte nicht mit meinem Vermögens für solche Banken hinhalten müssen!!!
-
@clude: GANZ Abschaffen der Staatsgarantie wäre nur zu begrüssen, aber: solange Politiker in einer Bank mitreden, wird dies nicht passieren. Denn dann müssten die Politiker ihre Sessel für die Privatwirtschaft frei machen und ihre Honorare gingen „flöte“.
-
Ihre Reaktion ist verständlich, aber die Konklusion ist falsch.
Die Zürcher Wirtschaft (KMU) braucht eine Kantonalbank, auch um von den beiden Grossbanken unabhängiger zu werden.Die ZKB muss endlich zur Räson gebracht werden! Das beginnt mit dem Bankrat, der zu einem geldorientierten Politikersumpf verkommen ist.
Der oberste Chef der ZKB darf ruhig ein ehemaliger Stift sein, wenn er etwas gelernt hat und den richtigen Charakter hat.
Genau der Charakter ist das Entscheidende, das den meisten Banker (resp. Bankster) eben fehlt.
Zudem hat die ZKB nichts in anderen Kantonen und schon gar nichts im Ausland zu suchen. Die Versuche mit strukturierten Produkten sind sofort abzubrechen, die grosse Hammer kommt hier noch (nächste Krise ist schon programmiert). -
Klar ist das Ihre Sicht als Raiffeisen Lobbyist, aber wie sieht es bei euch mit Amiis aus? Haben Sie auch eine weisse Weste?
-
@Mental-R: Vielen Dank für die Blumen, leider hat mein Kommentar absolut nichts mit Raiffeisen zu tun, sondern nur mit gesundem Menschenverstand.
Betreffend US Steuerstreit gibt es in der FuW eine interessante Übersicht, welche Banken sich als schuldig bekennen und welche nicht. Nur sehr wenige Banken (13) sind angeklagt durch die USA, darunter die ZKB.
http://www.fuw.ch/article/us-steuerstreit-wer-ist-in-welcher-kategorie/
-
Danke, das musste einfach mal gesagt werden!
-
Unter dem Deckmantel der Staatsgarantie werden unsere Kantonalbanken zu unkontrollierbaren Monstern, welche uns alle in den Ruin treiben. Bei Grossbanken regen wir uns darüber auf, wenn Ihnen der Staat hilft, bei diesen Kantonalbanken hingegen freuen wir uns sogar. Verkehrte Welt! Parole: Sofortige Abschaffung! Andere Bankinstitute, darunter gar einige Kantonalbanken kommen ebenfalls ohne Staatsgarantie aus. Arbeiten die Anderen zu ineffizient?
-
glauben sie, clude, im ernst, dass raiffeisen keine staatsgarantie geniesst – für 100.000 chf spareinlage sogar eine explizite!
-
@andré grandjean: Da liegen Sie leider falsch. Die Einlagensicherung ist nicht mit einer Staatsgarantie gleichzusetzen. Diese gilt für alle Banken, welche angeschlossen sind. Ausserdem ist der Topf auf lächerliche 6 Milliarden beschränkt.
-
-
Kein CEO-Ersatz? – Es gibt wohl hunderte qualifizierte Schweizer, welche Scholls Job besser machen könnten.
Was unglaublich an diesen ganzen Diskussionen (CS, ZKB usw.) ist, ist die Tatsache, dass isoliert auf die Personen gerichtet argumentiert…
Kein CEO-Ersatz? - Es gibt wohl hunderte qualifizierte Schweizer, welche Scholls Job besser machen könnten.
Nur solche Fälle machen es dem Steuerzahler bewusst, was Staatsgarantie für eine Kantonalbank überhaupt bedeutet! Sollte es wirklich eine saftige…