Im März wurde Caroline Kitidis Chefin des weltweiten Geschäfts mit den unabhängigen Vermögensverwaltern der Deutschen Bank. Im Sommer war der Ex-Goldman-Sachs-Star schwanger.
Das gab intern zu reden. Am forschen Auftreten der Grossbank aus dem Nachbarland ändert die private Konstellation der Spitzenfrau nichts.
Im Windschatten von Platzhirsch UBS trennt sich nämlich auch die Deutsche Bank in Zürich und Genf von den kleinen, unabhängigen Vermögensverwaltern.
Sie tut dies noch konsequenter und mit noch einschneidenderen Folgen für die Betroffenen als die Nummer 1 auf dem Finanzplatz.
Wer als externer Vermögensverwalter (EVV) nicht mindestens 50 Millionen – Euro, nicht Franken – an Kundenvermögen auf die Waagschale bringt, der muss sich nach einer neuen Bank umsehen.
„Im Rahmen der regulatorischen Veränderungen sowie der allgemeinen Veränderungen im Marktumfeld werden kontinuierlich Anpassungen vorgenommen“, bestätigt ein Sprecher in der Deutsche-Zentrale in Frankfurt.
„Dazu gehört auch die Evaluierung bestehender FIM.“
Financial Intermediaries, englisch für externe Vermögensverwalter, sind bei der grossen Deutschen Bank zur gefährdeten Spezies geworden.
Die Verantwortlichen machen sich mit deutscher Gründlichkeit ans Werk. Seit Wochen durchkämmen sie die EVV-Kundschaft auf der Suche nach den Kleinen und vermeintlich Brotlosen.
Jeder EVV, der mit seinen Kunden bei der Deutschen Bank bleiben will, muss sich neu bewerben. Es finde ein „Re-Onboarding für sämtliche EVVs“ statt, sagt eine Quelle.
Das Ausmisten unter den Kleinen der unabhängigen Vermögensverwalter hat weitreichende Folgen. Die externen Berater müssen sich fragen, wo sie mit ihren Kunden noch Unterschlupf finden.
Für sie war die Deutsche Bank eine grosse Chance. Der Finanzmulti hat trotz Krise und Milliardenabschreiber einen Ruf als weltweit führende Investmentbank.
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Als solche verfügen die Deutschen über eine Produktepalette wie nur wenige Grosshäuser. Zudem verschaffen sie den EVVs Zugang zu allen Märkten rund um den Globus.
Der Rausschmiss bei der Deutschen Bank kommt für die „Kleinen“ überraschend. Zuvor waren sie begehrte Kunden.
In den letzten Jahren lockte die Deutsche Bank sie mit attraktiven Konditionen auf ihre Plattform. Je mehr Unabhängige, desto besser – egal, wie gross diese waren.
Der Rechtsumkehr-Befehl erfolgte parallel zur Bestellung einer neuen Führungscrew. Diese besteht aus zwei Frauen.
Neben der erwähnten Spitzenfrau Kitidis packt Tracy Clarke zu. Die Kaderfrau war für die Deutsche Bank jahrelang auf den Kanalinseln.
Dann, im Herbst vor einem Jahr, übernahm Clarke die Leitung des EVV-Geschäfts in Zürich. Vom Prime Tower im aufstrebenden alten Industriequartier der Stadt aus musste sie die Schweizer Gepflogenheiten lernen.
Das sei ihr anfänglich schwer gefallen, meint ein Insider. Clarke habe keine Ahnung vom hiesigen Business mit den unabhängigen Vermögensverwaltern gehabt.
Nun sei sie fit, meint ein zweiter Gesprächspartner.
Clarke hat inzwischen zum Zweihänder gegriffen. Nicht nur bei den Kunden, sondern auch intern.
Sie entliess mehrere EVV-Kundenberater in Zürich und im Genfer Ableger der Deutschen Bank. Zurück bleibt eine Rumpfmannschaft.
Das neue Ziel unter Clarke und ihrer Oberchefin Kitidis lautet: weniger ist mehr.
Qualität statt Masse, so der Anspruch. Statt viele Kleine will die Deutsche Bank ausschliesslich grosse und zukunftsträchtige externe Vermögensverwalter, die sich erst noch alle freiwillig scharfen Regulierungen unterwerfen.
Weniger Risiko zu tieferen Kosten.
Ob die Rechnung aufgeht, bleibt trotzdem offen.
In einer ersten Phase verliert die Deutsche Bank nämlich nicht nur viele unabhängige Kundenberater, sondern auch deren Kunden und ihre Vermögen.
Es geht um Milliarden, sagt eine Quelle. Knapp 3 Milliarden Assets soll die Deutsche Bank von EVVs in der Schweiz verwalten.
„Die Deutsche will die Filetstücke, ohne dafür zu investieren“, kritisiert der Insider.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Die „Spitzenfrau“ Tracy Clark wurde von der Deutschen Bank Schweiz rausgeworfen nachdem sie zuerst die Kunden rausgeworfen hatte. Wa für ein irrer Laden diese Deutsche Bank
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Besteht das EVV Desk in Genf in der Zukunft noch ? Wieviele Leute werden im EVV Desk in Zürich arbeiten ?
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Pingback: Anonymous
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Was ist denn mit thierry weiss? Ist ihm gekündet worden??
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Nein, er hat sich freiwillig eine neue Herausforderung gesucht. Wie alle RMs in Genf…
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Wurde fim genf aufgeloest?
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Die Deutsche Bank Schweiz will sehr reiche Kunden mit wenig und günstigem Personal betreuen und hofft dabei, dass diese sehr reichen Kunden auch noch viel bezahlen werden. Viel bezahlen indem sie vor allem Deutsche Bank Finanzprodukte kaufen (Produktepush in der Vermögensberatung und der Vermögensverwaltung).
Wunschdenken von Managern, die noch A) nie einen Kunden betreut geschweige denn B) akquiriert oder besser noch C) LANGFRISTIG zur Zufriedenheit bei der Bank halten konnten
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Der Deutsche Bank Konzern:
ist aktuell involviert in über 6’000 !! Rechtsfälle weltweit
hat bereits 12 Mrd ! Bussen bezahlen müssen für diverse Skandale
hat in den letzten Jahren 20 ! Mrd EURO NEUES Kapital aufnehmen
müssen (primär neues Geld von den Arabern erhalten)
hat seinen Kunden unter anderem Wetten auf das Ableben von Menschen als Anlagen verkauft (in Fondsform)
hat aktuell mehrere Zinshändler vor Gericht in London
hat ehemalige und ein aktuelles GL Mitglied vor Gericht in München
hat eine bescheidene Kapitaldecke im internationale Vergleich
machte im 3. Quartal 2015 einen Rekordverlust von 6 ! Mrd Euro
musste einen der beiden CEO’s verabschieden im letzten Juni
hat auch auf der 2. Führungsebene viele ausgetauscht
Razzien der Staatsanwaltschaft haben im Hauptsitz stattgefunden
Der Aktienkurs ist zum Höchstkurs um 80 ! % gefallen
Dividenden könnten die nächsten 2 Jahre ausfallen gemäss CEO
Regulatoren weltweit untersuchen die Bank immer wieder
Die Angelsachsen haben spätestens seit Juni 2015 die Führungsmacht in der Deutschen Bank übernommen, das betrifft jetzt zumindest auch das EVV-Geschäft in der Schweiz.
Die DB wird auch in Deutschland selber noch die grosse Axt ansetzen (wurde vom CEO bereits kommuniziert).
Die Reputation ist seit längerem ziemlich am Tiefpunkt angelangtZur Deutschen Bank in der Schweiz
ist operationell eine mittlere Zumutung für den Finanzplatz Schweiz
hohe Burnout- und Krankheitsrate in der Bank selber
will offensichtlich nur noch EVV ab CHF 55 Mio und bald wohl noch höhere Mindestsummen (ein solcher EVV bringt ca. 390’000/Jahr)
hat die ganze Abwicklung vor rund 1 Jahr an eine externe Firma in Genf ausgelagert mit chaotischen Folgen (sieh Inside Paradeplatz)
Führungspersonal ist nicht sichtbar -> Excell-Tabellen-Jongleure ?
Bank schreibt nur noch knapp schwarze Zahlen im 2014 (Bericht)
Kommt mit einer sehr tiefen Busse von nur USD 31 Mio weg für das US-Geschäft. Eigentlich müsste die Busse ca. 200 Mio betragen gemäss Stand andere Banken. Dünne Kapitaldecke bei der DBS.
Hat bereits eine erheblich verkleinerte Belegschaft, die durch den weiteren Schrumpfungsprozess im EVV-Geschäft und bei den übrigen Privatkunden noch weiter reduziert werden dürfte.
Es dürfte um anzahlmässig viele EVV gehen, die verabschiedet werden
Statt Wachstumsstrategie eine massive SchrumpfungsstrategieZum neuen angelsächsischen Führungsduo Kitidis / Clark, beide circa Anfang 40.
Das EVV Geschäft der DBS in der Schweiz wird von Leuten aus England bestimmt, die vom Schweizer Bankgeschäft keine Ahnung haben.
Frau Clark, hat bisher circa alle 2.50 Jahre die Funktion gewechselt, ist seit etwas mehr als 1 Jahr in der Schweiz und muss neu Frau Kitidis rapportieren. Sie muss den Rausschmiss der diversen EVV organisieren und ausführen. Dieser EVV-Rausschmiss dürfte in England entschieden worden sein.
Frau Kitidis kam im April 2013 als STARBANKERIN (siehe FAZ) von der amerikanischen Goldman-Sachs zur DB und sollte SUPERREICHE Amerikaner akquirieren (die kaufen sich sogar zum Teil Südseeinseln). Nicht einmal 2 Jahre später hat auch sie eine neue Funktion jetzt aus London heraus und sagt jetzt wo der Bartli den Moscht holt. Hat sie ihre akquirierten SUPERREICHEN Kunden jetzt einfach verlassen ? oder hat sie diese gar nie akquirieren können und sie war erfolglos ? und jetzt ein neues Jöbchen in London und rein mit dem Zweihänder in einem Geschäftsfeld, das sie nicht wirklich kennen dürfte.Fazit:
Kein EVV hat hoffentlich nur mit der DBS zusammengearbeitet. Somit stehen operationell zuverlässige, stabile und vor allem auch bodenständige Schweizer Banken bereit, diese Kundschaft zu übernehmen. Weder die EVV’s noch deren Kunden werden der DB Schweiz eine Träne nachweinen, nachdem was sie in den letzten Jahren alles erlebt haben.Ich wette, dass weder Frau Kitidis noch Frau Clark in 5 Jahren auf ihren aktuellen Positionen sein werden. Wo wird die Deusche Bank Schweiz in 5 Jahren stehen ? Prosit Neujahr !
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Was sind scho 50 Chischte?
Klar kann das nicht rentabel sein… -
Die DB ist eine operationelle Katastrophe. Die FIMs verlieren nichts mit dem Verlust dieser Bank.
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Schauen Sie ruhig noch genauer hin Herr Hässig und informieren Sie sich weiter. Die von Ihnen erwähnten Damen sind keine Einzelfälle. In diesem Sammelsurium von gestrandeten und frustrierten Managerinnen finden Sie genug Material für 3 Masterarbeiten zum Thema „Managementversagen“. Bei diesem Haufen von zwangsbeförderten Furien leiden die untergestellten Mitarbeiter am meisten. Katastrophale Sozialkompetenzen, Intrigen und gravierende Fehlentscheidungen stehen an der Tagesordnung. Seltengesehenes Unvermögen quer durch alle Teppichetagen zeichnet ohnehin diesen Abklatsch einer Bank aus, welche nur noch ein Schatten Ihrer selbst ist. Die Titanik hat den Eisberg längst gerammt…
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Aus 5-jähriger Erfahrung (Direktions-Mitglied) bei einem deutschen Institut in der Schweiz (inzwischen längstens liquidiert), kann ich die Ausführungen von Beat Hofstetter vollumfänglich bestätigen.
Was in DE-Banken-Kreisen im Ausland abgeht ist eine 1:1 – Kopie deutscher Politik in Berlin. Inzwischen u. A. besonders sichtbar beim Militär.
Die sog. ‚Führungs-Kräfte‘ stossen an ihre Grenzen und atomisieren dabei sich selbst und die Umwelt.
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Hochmut kommt vor dem Fall !
Swissquote & Co springen gerne in die Bresche und machen das auch noch gut. Arroganz war stets der Auftakt des Unterganges einer Unternehmung, die Vergangenheit ist voller Beispiele. Aber eben, man glaubt dismal ist es anders, „A NEW PARADIGM“ ! Wie oft habe ich das früher gehört, kurz vor dem Absturz.
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Swissquote hat uns bereits vor 2 Jahren gekündigt aufgrund regulatorischer Anforderungen in Bezug auf Cross Boarder Strategie.
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@EVV: Cross Boarder Strategie??? Wenn das Rückschlüsse auf Ihre Kenntnisse des AM / FIM-Geschäfts zulässt, sollten Sie wirklich besser schweigen.
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Hochmut kommt vor dem Fall ! Swissquote & Co springen gerne in die Bresche und machen das auch noch gut.…
Schauen Sie ruhig noch genauer hin Herr Hässig und informieren Sie sich weiter. Die von Ihnen erwähnten Damen sind keine…
Aus 5-jähriger Erfahrung (Direktions-Mitglied) bei einem deutschen Institut in der Schweiz (inzwischen längstens liquidiert), kann ich die Ausführungen von Beat…