Aleksandar Ivanovic ist mit 48 im besten Alter für noch höhere Weihen. Doch dafür muss er zunächst das Sorgenkind der grossen UBS auf Vordermann bringen.
Die Rede ist vom Asset Management, das Ivanovic von CEO Sergio Ermotti anvertraut erhalten hat – um dort Neugeld und Profit zu steigern.
Spürbar.
Jetzt hat Ivanovic zentrale Pflöcke eingeschlagen. Statt dass diese den Betrieb sofort beflügeln, sorgen sie für laute Misstöne aus dem Innern der kleinsten der vier UBS-Divisionen.
Insbesondere die Kaltstellung eines langjährigen Spitzenmanns im UBS Asset Management gibt zu reden.
Eric Byrne heisst der Mann, er gehörte zum Inventar in jenem Bereich, der mit Fonds, Strukturen und anderen Produkten Profis wie PKs und Drittbanken happy machen soll.
Byrne hatte eine wichtige Leitungs-Position rund um Immobilien-Anlagen der Superbank: „Head of Multi-Managers“ im Bereich „Real Estate & Private Markets“. Auch amtete er als UK-Chef des UBS Asset Managements.
Jetzt ist Byrne weg – respektive er steht noch eine Zeitlang auf der Lohnliste, damit die UBS nicht Gefahr läuft, Vorschriften zu verletzen.
Byrne war nämlich gegenüber den Investoren in bestimmte Immobilien-Anlagen die sogenannte Schlüsselperson. Wechselt diese, müssen dies die Anleger rechtzeitig erfahren.
Byrne würde mit der Chefetage im Asset Management „eng (…) zusammenarbeiten, um einen reibungslosen Übergang“ sicherzustellen, ist aus dem Innern der UBS zu vernehmen.
Offiziell bestätigt eine Sprecherin des Asset Managements, dass es vor kurzem zu „Änderungen zur Straffung und Angleichung des UBS Immobilienfonds-Angebots in der Schweiz“ gekommen sei.
„Die Mitteilung erfolgte gemäss Kotierungsreglement und Anlegende wurden proaktiv über die Pläne informiert“, führte eine Sprecherin aus. Es seien „keine Fondsschliessungen geplant“.
Laut einem Insider sei der Grossbank hingegen ein sträflicher Faux-pas unterlaufen. Sie habe rund um Byrnes Abgang die sogenannte „Key man clause“ verletzt.
Im Zentrum des Grossumbaus unter Ivanovic‘ Oberkommando steht Operation Zweiteilung. Diese verläuft nach dem Aschenputtel-Motto „Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen“.
Die Guten, das sei „all the sexy stuff like Private Equity and Infrastructure“, führt es ein Insider aus. Diese dafür im Asset Management gezimmerten Produkte seien in der neu kreierten Superabteilung namens „UGA“ konzentriert.
UGA wie Unified Global Alternatives. 250 Milliarden US-Dollar verwaltete Vermögen liegen jetzt dort, bestätigt die Bank. Man gehörte damit zu den Top-5 der Welt, was „alternative Anlagen“ angehe.
UGA hört auf das Kommando eines Duos, das beim Antreiben der Truppe kaum Grenze kenne. Ihre Namen: Johannes Roth und Jerry Pascucci.
Die beiden Vollgas-Manager rapportieren direkt dem CEO der Division, dem Schweizer Ivanovic, der es wie sein Mentor Ermotti vom KV-Stift zum Konzernleitungs-Mitglied einer Welt-Bank gebracht hat.
Unified Global Alternatives ist ein Spinoff jenes Bereichs, der bisher alles rund um Alternative Investments beherbergt hatte.
Auch der hat jetzt ein neues Kürzel gekriegt. Es lautet URA, Unified Real Assets.
In der URA bleibe laut Quellen das zurück, was „J and J“, wie Johannes Roth und Jerry Pascucci intern genannt würden, ja nicht bei sich in ihrem neuen Superladen haben wollten.
Insbesondere hätten sie null Interesse gehabt an den „Underachievers“ in der URA – von denen es nicht wenige gäbe, sagen diese Insider.
Die Mehrheit der Unified Real Assets-„Cracks“ befände sich kurz vor der Pensionierung; die Truppe und die Teamleitungen seien „hoffnungslos“ überaltert.
Ihnen würde „Sleepy Joe“ vorstehen. Gemeint ist Joseph Azelby, einst ein bekannter American Football-Spieler.
„Sleeppy Joe versus high octane Jerry and Johannes“, laute das interne Duell der Topshots, sagt eine der Quellen.
Joe Azelby befehligt nach der Abtrennung von „United Global Alternatives“ noch hauptsächlich Schweizer Immobilien-Fonds, angereichert mit etwas Agro-Land.
Zur besonderen Herausforderung für Azelby wird die Dominanz der UBS im Geschäft mit Immobilien-Fonds, nachdem sie sich jene der Credit Suisse einverleibt hat.
Die Finma habe ein scharfes Auge auf diese Fonds und die damit verbundene Nahezu-Beherrschung des Marktes durch New UBS geworfen, ist aus der Bank heraus zu vernehmen.
Für Big Boss Ivanovic bleiben die Immobilienfonds der zentrale Anker. „Real Estate & Private Markets“ war jene Asset-Kategorie, in welcher er und seine Offiziere in der Zeit von Juli bis Ende September Neugeld an Land gezogen haben.
Mit 700 Millionen US-Dollar handelte es sich allerdings um eine überschaubare Dimension. Aber allemal besser als „Multi-asset & Solutions“ sowie „Hedge Fund Businesses“, wo es zu je 500 oder mehr Millionen Netto-Abflüssen gekommen war.
Insgesamt enttäuscht das Asset Management der UBS beim Neugeld, auch wenn für das 3. Quartal unter dem Strich erstmals seit längerem wieder ein Plus von 2 Milliarden resultierte.
Will Ivanovic je eine Chance haben, nach der CEO-Krone im UBS-Konzern zu greifen, so muss er sein Asset Management rasch in ein Magnet für Gelder von PKs, Family Offices und Vermögensverwaltern (EVV) verwandeln.
Dazu bräuchte er insbesondere im sogenannten „Wholesale“ mehr Erfolg. Der Verkauf der Asset Management-Produkte und -Vehikel an Banken und EVV sei eine einzige Enttäuschung, wird herumgereicht; „Wholefail“ statt „Wholesale“, so die Kritik.
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Die beliebtesten Kommentare
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Warum wird eigentlich immer gleich auf jeden neuen Verantwortlichen gleich eingeprügelt?
Als Kunde und Geschäftspartner habe ich A. Ivanovic als einen intelligenten, besonnenen und abwägenden Gesprächspartner wahrgenommen.
Braucht es nicht neue Köpfe, um die verkrusteten Strukturen aufzubrechen? Ist nicht das Asset Management der UBS ein lahmer Gaul, der mal besser geritten werden sollte? Also warum jetzt die Diskussion ob „Youngster“ oder „Ic“ mit schweizer Pass? Ehrlich…?!? -
Mit 50 ein Youngster? Echt jetzt?
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Wäre „Banker-Bubi“ nicht treffender?
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Gibt es Leute, die noch so doof sind?
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UBS ist viel zu gross, dass irgend jemand etwas ändern kann. Wenn doch, dann ist es purer Zufall. War selber 30 Jahre bei UBS und haben keinen einzigen Manager erlebt, der das Bankgeschäft als Manager vorwärts brachte. Es wurde nur am eigenen Bonus, Machtgehabe und Verdrängung der Mitbewerber gearbeitet.
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Das schöne ist doch, bankeigene asset manager werden ja nicht wie richtige asset manager gemanagt, sonst wären sie ja längst im Eimer. Die erfüllen viele Zwecke. Da darf das ruhig mal hoch- mal runtergehen, da darf auch jeder mal ran und ein wenig rumschrauben. Hatte die CS ihren nicht sogar mal verkauft an Aberdeen (damals noch mit Vokalen), nur um ihn dann wieder neu zu bauen..?
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Haben die (un)Veantwortlichen der Bananenrepublik Herrn Ivanovic den Schweizer Pass geschenkt?
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Gemäss meinem Check war Ivanovic von 2008 – 2011 MD in der CS
Wann war er jedoch MD in der UBS?
Hat er diesen wichtigen Rang etwa übersprungen? 😉 -
Die UBS AM sollte alle Passivgelder verkaufen. Dieser Teil ist und wird nie profitabel sein und verdient die Kapitalkosten. An Blackrock, State Street, usw.
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Haha ja genau 50% der Assets einfach mal verkaufen. 😂
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Hoi Hans
Nein. Es ist viel weniger als 50% der AuM Konzern. Wenn es nach Jahren nicht profitabel ist, dann weg damit.
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Stelle gerade fest, dass die UBS immer noch ihr HQ in der Schweiz hat. Time to go.
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Wieder einige von Wissen, Neid und Intelligenz strotzende Kommentare. Ob’s am Montag oder den nahenden Festtage im Schosse der Familie liegt (…
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In Ahnlehnung an Clausewitz:
Das erste Geschäft bei einer Integration ist das Aufräumen der durcheinander geworfenen und ineinander verworrenen Begriffe und Vorstellungen, und erst, wenn man sich über Namen und Begriffe verständigt hat, darf man hoffen, in der Betrachtung der Dinge mit Klarheit und Leichtigkeit vorzuschreiten.
Carl von Clausewitz (1780 – 1831)-
Geschätzter Hans Bleuer
Der mit dem Clausewitz-Zitat, der ist nicht nur gut, sondern so etwas von passend!
Clausewitz, übrigens, erinnert mich stark an Machiavelli. Wer ihre Bücher liest, der hat unweigerlich mehr „Licht“ im Kopf.
ciao,
Ars Vivendi
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Scheint wohl so zu sein das die Asset Management Division dringend Neugeld braucht, und man jetzt mal alles austestet was am besten zieht. Darum sind ja Private Equity und Infrastrukturinvestments ganz vorne im Angebot mit dabei.
Die Personalwechsel von Herrn Ivanovic sind die dazugehörigen Spielchen um Sergio zu zeigen „hey ich unternehme etwas, bitte befördere mich.“ -
Als Nachfolger von Ermotti in dieser Position könnte man ihn durchaus als „Youngstar“ bezeichnen. Doch wo liegt eigentlich das Problem? Ist es die typisch schweizerische Neigung zur Kritik, die sich hier zeigt? Oder spielt möglicherweise sein Migrationshintergrund eine Rolle?
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Who cares?
Eine Bank mit diesem Top-Management, die ihre Kunden mit „Anlegende“ bezeichnet, kann sowieso weg.
Anlegend bin ich maximal mit einem Schiff am Steg.Aber die dafür Verantwortlichen werden es auch schaffen, Beobachter eines Verbrechens als „Zeugende“ oder den Metzger bald als „Wurstende“ zu betiteln.
UBS = Unlimited Bull S*it
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findest du das nicht auch öde, jeden handstreich der ubs zu kommentieren, luki?
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Kannst ja arbeiten gehen, wenn Dir langweilig ist!
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rav: hast wahrscheinlich den satz nicht richtig verstanden. eben kopfsache, gell!
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@ wrigley & bäschteli: Ist tatsächlich eine „Kopfsache“ zu verstehen was eigentlich IP vermitteln will, scheinst Blick-Leser und Abonnement in einfacher Sprache zu sein.
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Der Emporkömmling will um jeden Preis CEO werden und das ohne Rücksicht auf Verluste. Normales Verhalten dieser Spezies Mensch. In der UBS kann man das offenbar wunderbar ausleben. Wenn es nicht klappt ist das auch egal. Key Risk Producers haben ihren Allerwertesten im Trockenen.
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Dier Gier der Bankster ist unersättlich.
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Ja, wenn zwei Vollgas-Manager sich kloppen, dann regnet es Mostbröckli!
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Im Alter von 50 Jahren ist man kein Youngster mehr, sondern gehört
schon fast zum alten Eisen. Ermotti wird wissen, warum er den Typen
befördert hat. -
Ermotti wollte in seiner Jugend auch immer Fussballer werden. Da aber auf dem Fussballfeld seine Anzüge immer wieder schmutzig wurden hatte er sich umentschieden.
Aleksandar Ivanović (Sohn des Aleksandar Jovanović) hatte wohl ein ähnliches Schlüsselerlebnis.
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Was soll der Quatsch Herr Hassig
Einen 50 jährigen als Youngster bezeichnen können nur Sie.
Soll vermutlich Ausdruck Ihrer Geringschätzung sein
Was sind Sie?
Fossil?-
Lesen hilft, 48-jährig..
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Der Youngster ist nicht einmal Top oder Crack. Der kann nichts sein!
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Die Banklehre hat er immerhin bestanden. Somit kann er mehr als solche die von aussen kommen
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Aleksandar Ivanovic: nie gehört (macht nichts, er ist ja nur ein 50jähriger Joungster). Eric Byrne auch nicht. Eher peinlich, denn er scheint ein „Spitzenmann“ zu sein (und ich mag Trachten mit St. Galler Spitzen).
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Ist das eine spezielle Bezeichnung für St. Gallen?
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Der Youngster ist nicht einmal Top oder Crack. Der kann nichts sein!
Was soll der Quatsch Herr Hassig Einen 50 jährigen als Youngster bezeichnen können nur Sie. Soll vermutlich Ausdruck Ihrer Geringschätzung…
Im Alter von 50 Jahren ist man kein Youngster mehr, sondern gehört schon fast zum alten Eisen. Ermotti wird wissen,…