20. Dezember 1999: Die knapp 30 Quadratkilometer grosse, portugiesische Kolonie mitsamt seinen 300’000 Einwohnern wird an die Volksrepublik China übergeben. Die Stadt ist bis dato bekannt für Glücksspiele und Prostitution. Die portugiesischen Kolonialgebäude rotten in der tropisch-feuchten Hitze vor sich hin.
20. Dezember 2019: Die Einwohnerzahl wird die Millionengrenze überschritten haben (heute sind es bereits über 500’000). Die Stadt ist mit China über verschiedene imposante Brücken verbunden, welche das Zentrum nach Strassenkilometern näher an den internationalen Flughafen von Hongkong heranbringt als Hong Kong Central. Justin Bieber hat seine Fans im Pearl River Delta eben zum fünften Mal im Sands Theatre erfreut. Seit ein paar Jahren ist es nämlich den Bewohnern der Provinz Guangzhou erlaubt, ohne Visum nach Macau zu reisen.
Dank der Strategie, in Macau Las Vegas und Orlando (Disney World) miteinander zu verschmelzen, ist die Stadt mittlerweile zu einer der beliebtesten Ausflugsdestinationen für Familien der stark angestiegenen chinesischen Mittelschicht avanciert. Die vielen Unterkunftsmöglichkeiten, gute und moderne Verkehrsmittel sowie ein attraktives Freizeitangebot machen Macau zur absoluten Topdestination – für Kongressbesucher, Unternehmer, Konzerne.
Bei meinem dritten Besuch in dieser Stadt innert vier Jahren werde ich Zeuge, wie sich die einst verschlafene Hafenstadt rasant mit Hongkong, Shenzhen, Guangzhou und Zhuhai in einen Städteverbund von globaler Ausstrahlung verwirklicht. Bei der Übergabe an China vor 14 Jahren setzten Macaus Casinos lediglich einen Drittel des Umsatzes von Las Vegas um. Heute weist Macau bereits fünfmal mehr aus. Gleichzeitig ist auch der nicht vom Gambling abhängige Umsatz stark gestiegen. Jede Luxusmarke ist mit eigener Boutique vor Ort. Die Stadt und die unmittelbare Umgebung bieten heute über 55’000 Hotelbetten, davon mehr als die Hälfte in 5-Sterne Hotels, sie bieten In- und Outdoor-Golf, unzählige Bademöglichkeiten und Wellness-Oasen an. Im September wird ein Freizeitpark gigantischen Ausmasses fertiggestellt. Feinschmecker kommen dank der im kolonialen Teil von Macau etablierten mediterranen Restaurants nicht zu kurz.
Die Stadt lebt nicht mehr nur von Unterhaltung und Tourismus. Die Universität von Macau hat in Zhuhai (die chinesische Seite des Kanals) einen Lehrstuhl für Gastronomie und Hotelmanagement eingerichtet. Dank der Nähe zu China und Hongkong ziehen immer mehr Firmen nach Macau, um von den enorm attraktiven Steuern mit Sätzen zwischen 7 und 12 Prozent zu profitieren. Darüber hinaus wurden die letzten Jahre jedem Bürger Macaus jährliche Checks über 1’000 Dollars ausgestellt – aus Budgetüberschüssen.
Im aufstrebenden Wirtschaftsraum Pearl River Delta hat die ehemalige Gambler-Stadt eine perfekte Nische gefunden und profitiert von der strategischen Wichtigkeit von Guangdong, der grössten Provinz Chinas, mit seinen weit über 100 Millionen Einwohnern. Mit den richtigen, zum Teil lokalen Partnern lässt sich in dieser Region der Welt auch für Anleger eine interessante Performance erzielen.
@Otto Jelicka
Mich stört die Art und Weise (Umgangston), wie auf diesem Blog Kommentare teilweise verfasst werden. Dazu gehört auch Ihr Kommentar. Man kann etwas auch anständig mitteilen.
Zudem bringt Ihr Kommentar niemanden weiter. Sie bezeichnen den Beitrag von Herrn Zehnder als „wirr“. So schreiben Sie doch bitte exakt, was unverständlich oder wiedersprüchlich bzw. „wirr“ sein soll.
„C’est lo ton qui fait la musique“
Noch etwas zur Sache: Auch ich war vor einem Jahr im „Pearl River Delta“.
Was da „abgeht“, um es salop auszudrücken, können wir uns Schweizer gar nicht vorstellen. Wir sind reine Provinz.
Wenn jemand in seinen jungen Jahren ein Vermögen aufbauen möchte, so kann ich ihm eine Analyse der wirtschaftlichen Vorgänge in Südchina nur empfehlen.
Die Frage lautet dann: Wie kann ich mit dieser Wirtschaftsregion ins Geschäft kommen? Wie kann ich mich da einbringen bzw. wie kann ich dort investieren? Da gäbe es viele Möglichkeiten.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
Entscheiden Sie sich: entweder schreiben Sie was 2019 sein wird oder beschreiben die Gegenwart. Wann Sie von ihren Zukunftsprognosen wieder in die Gegenwart wechseln ist unklar. Ich hoffe, Ihre Anlageempfehlungen sind weniger wirr.