Für die meisten ist er der „Tommy“. Das passt. Bei der SVP, zu der Thomas Matter gehört, werden Vornamen zu Markenzeichen: „Toni“ der Präsident, „Stöffel“ der Anführer.
Eigentlich ist Tommy Matter Banker. Nach einer Berg- und Talfahrt mit seiner einstigen Swissfirst Bank liegen seine Ambitionen inzwischen woanders: Matter will nach Bern.
Rückenwind kriegt Matters Polit-Karriere im Schosse der SVP durch die von ihm lancierte Bankgeheimnis-Initiative.
Aus dem Stand hat Matter bereits 50’000 Unterschriften gesammelt – das nach 4 Monaten Laufzeit.
Die zweiten 50’000, die es braucht, damit das Volk über einen Verfassungsschutz des Bankgeheimnisses abstimmen kann, dürften einfach sein. Dafür bleiben mehr als 12 Monate Zeit.
Matter will sich nicht zum Sammelstand äussern. Dass es gut läuft, verheimlicht er aber nicht.
„Wenn ich mit den Unterschriftenbögen unterwegs bin, dann machen am Schluss von 10 Leuten, denen ich die Initiative erkläre, 8 mit“, sagt Matter.
Das zeige, dass die Schweizer den Schutz wollen. „Das Land hat das Bankgeheimnis gegenüber dem Ausland kampflos aufgegeben. Das soll uns im Inland nicht auch passieren.“
Tatsächlich scheint Matter ins Schwarze getroffen zu haben. Erstmals seit langem zeichnet sich in einem Finanzplatz-Thema wieder ein Schulterschluss der bürgerlichen Kräfte ab.
Die Freisinnigen scharen sich ebenso hinter Matters Vorlage wie die SVP. Selbst viele in der CVP wären seinem Ansinnen wohlwollend gesinnt, meint Matter.
In der NZZ erhielt Matter kürzlich einen staatsmännischen Auftritt. In einem Meinungsbeitrag warnte er vor den vielen Kniefällen von Bundesbern in Sachen Steuern und Weissgeld.
Für Matter, der seine Millionen längst gemacht hat, ist die alte Welt die beste. Die Schweizer seien ehrliche Steuerzahler, jede Kriminalisierung sei kontraproduktiv.
Wollen wir denn deutsche Zustände?, fragt Matter rhetorisch bei seinen Auftritten. Schutz der Privatsphäre, Steuerhinterziehung als Vergehen statt Verbrechen, Schutz der Reichen und Erfolgreichen.
Das ist Matters Programm, so will er die Herzen der Bürgerlichen erobern.
Daneben verkommt seine Bank zum Hobby. Neue Helvetische Bank heisst sie, ist mitten in der Finanzkrise an den Start gegangen und soll bald einmal schwarze Zahlen schreiben.
Dass Matter die Hälfte des Aktienkapitals in Gold hinterlegte, sorgte anfänglich für Schlagzeilen. Mit dem Gold-Crash wurde aus dem Gag ein kleines Finanz-Risiko.
Stürzt das Gold ab, dann macht Matter Verlust auf das Eigenkapital. Im schlimmsten Fall müsste er frisches Kapital einschiessen.
Verluste gehören zum Geschäft, mag sich Matter sagen. Eine Episode aus der Vergangenheit zeigt, dass Matter, Sohn aus einer bekannten Familie mit einem Vater als Finanzstar bei der Roche, Partnerschaften mit Kleingeld pflegte.
Die Rede ist von Rolf Erb. Der Sohn und Erbe des grossen Autoimperiums war Anfang der 2000er Jahre bereits in arger Schieflage, als rund ein Dutzend Geschäftspartner und Freunde Erb zum Neustart unter die Arme griffen.
Darunter auch Tommy Matter. Wie alle anderen Investoren gab er Erb rund 50’000 Franken Startkapital für dessen First Wing.
Damit kam etwa eine halbe Million zusammen. Die Idee war, dass Erb eine Business-Airline für Geschäftsleute auf die Beine stellen würde.
Statt im engen Swiss-Flieger um 7 Uhr in der Früh von Zürich nach London-City und von dort spät abends wieder zurück, würden Banker und andere Vielflieger in Erbs First-Wing-Businessjets für einen Aufpreis gediegen und unter sich hin- und herpendeln.
Aus dem Vorhaben wurde nichts. Erb investierte das Kapital der „Freunde“ laut zwei Insidern nicht wie vorgesehen in die First Wing, sondern tätigte damit Devisen-Spekulationen – so wie es bei den Erbs schon zuvor mit den Einnahmen aus dem Autogeschäft passiert war.
Am Ende waren Matters 50’000 Franken und die Einlagen der übrigen Investoren verdampft. Die Geschichte blieb unter Verschluss, weil keiner der Kapitalgeber auf Erb losging.
Der ächzte bereits damals unter riesigen Schulden. Sein Revisionsprozess ging letzte Woche über die Bühne, das Urteil ist ausstehend.
Tommy Matter kannte Rolf Erb aus Swissfirst-Zeiten. Die Basis für die Swissfirst war Erbs einstige Bank. So kam Erb in den VR von Swissfirst.
Von der einstigen Freundschaft blieb nichts übrig.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Was ist denn das für ein übles Geschreibsel. Inhalt nix, Stiel nada.
PS.: DAS BG ist tot. Der Tommy M ist wohl begriffstutzig?
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Dahinter steht auch eigennütziges Kalkül. Der Schutz der finanziellen Privatspähre ist vorgeschoben; damit verkauft sich die Initiative emotional gut. Nützen tut dieses dereinst in der Verfassung verankerte Geheimnis nur einem kleinen Kreis, der über sog. „privilegierte“ Informationen zu börsenrelevanten Vorgängen verfügt. Auf diese Weise können ungehindert und unter dem Schutz eben dieses Geheimnisses weiterhin zweistellige Millionenbeträge aus front running Transaktionen aufs schwarze Privatkonto eingebucht werden. „Gestossen“ wird z.B. mit Pensionskassengeld oder Publikumsgeld innerhalb klein kapitalisierter SPI-Werte oder entsprechend aufgesetzten OTC-Optionen. Die benötigten Finanzmittel werden oft auch in speziellen Gefässen gebündelt, um die nötige Manövriermasse spielen zu lassen.
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So ein Quatsch, also dafür nutzt das Bankkundengeheimnis garantiert nix!
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gratulation – gegen diese theorie ist ja area51 geradezu wissenschaftlich fundierte tatsache!
selten so einen riesenhaufen bs gelesen…! -
@Peter Frei und harry hasler
Wenn Sie je im Handel einer Privatbank tätig gewesen wären oder in der GL derselben, dann wüssten Sie, was „Frontrunner“ meint. Ihre Ignoranz und wahrscheinlich auch an den Tag gelegte Naivität zeigt aber auch, dass dieser Aspekt fürs breite und mit den besonderen Abläufen in gewissen Banken nicht vertraute Publikum detaillierter und beispielhaft aufgezeigt werden muss.
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@frontrunner: BS ist, dass solche vorgänge wie von Ihnen beschrieben (die es gab und gibt: siehe BVK, wo aber nicht-svp-politiker weit mehr involviert waren!) etwas mit der initiative zu tun haben!
wären Sie so ein fachmann, wie Sie behaupten, wüssten Sie, dass das bankkundengeheimnis kriminelle aktivitäten in keinster weise schützt.
wenn Sie beweise für Ihre stories haben, tröten Sie diese nicht wolkig hier im forum herum, sondern lassen Sie die bombe platzen!
sollten Sie diese beweise oder den mut hingegen nicht haben, empfehle ich Ihnen etwas vorsichtigeren umgang mit anwürfen wie „naiv“ oder „ignorant“. ansonsten könnte jemand auf die idee kommen, Sie als „grossmaul“ zu betiteln. was auch nicht nett wäre. -
@ harry hasler
Sie verwechseln den Geldwäscherei-Artikel mit der Insiderstrafnorm. Welche Aktionen sind denn gemäss Ihrem Verständnis „kriminell“? Und wieso kommen Sie überhaupt auf die Idee in diesem Zusammenhang die svp und die bvk zu erwähnen? Haben Sie diesbezüglich Probleme? – In einem Punkt gebe ich Ihnen allerdings recht: Dass die Offenlegung solcher Mechanismen an geeigneter Stelle publik gemacht werden sollte.
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Herr Matter ist der einzige Politiker der sich noch für den CH Finanzplatz und die Interessen seiner Mitarbeiter einsetzt. Was die FDP vor 10 Jahren war ist heute die SVP.
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„Die Schweizer seien ehrliche Steuerzahler ?“ woher weiss denn der Matter Finanz-Prediger das so sicher ? Trusts, Stiftungen, Scheinfirmen, Singapore, Bahamas, Guernsey, Dubai, … aber nein – so was machen doch reiche Schweizer nicht ! (Cos Jesus he knows me and he knows I’m right I’ve been talking to Jesus all my life oh yes he knows me and he knows I’m right and he’s been telling me everything is alright)
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Sorry, leider will ich kein Englisch können. Abgesehen davon, dass der Satz völlig daneben ist. – Consultant, Sie kennen die Schweiz nicht. Sicher ist die Steuerehrlichkeit in der Schweiz höher als anderswo. In welchem Land der Welt können die Bürger über die Steuerhöhe abstimmen? Und stimmen für höhere Steuern oder weniger Ferien? Lassen wir einmal das Wesen des Durchschnittschweizers weg (der rot wird beim Lügen) und schauen wir die Steuerhöhe an. Je höher die Steuern, desto mehr Hinterziehung. Bei ganz geringen Steuern würde sich Steuerhinterziehung gar nicht lohnen, weil die Vehikel ja teuer sind. Also: Steuerehrlichkeit setzt Steuergerechtigkeit voraus, und je tiefer die Steuern, desto eher empfindet der Bürger die Steuern als gerecht, ist also steuerehrlicher. Und dann kommt eben noch der Föderalismus und die direkte Demokratie dazu. Zu dieser Erkenntnis führt weder Jesus noch die angelsächsische IchAG. Consultant, könnte es sein, dass Sie beruflich Beihilfe zur Steuerhinterziehung leisten? Wenn ja, müssten Sie eingesperrt werden, wie in Deutschland oder in den USA. Aber in der Schweiz gibts dafür nur eine Busse, weil die Steuerehrlichkeit hoch ist und die Zahl der Consultants für Steuerhinterhiehung tief. Für Schweizer, wohlvermerkt, für Ausländer ist das Geschäft in der Schweiz tot.
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Hey Consultant. Ich habe selten so gelacht wie nach Deinem Kommentar. Es lebe Phil Collins. Es tut gut, den Tag mit einem solchen Lachanfall zu starten. Vielen Dank dafür.
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Mit der Beteiligung an First Wing hat Matter sicher nicht „viel Geld verlocht“! Er hat ja gleichzeitig von der schlingernden Erb-Gruppe die Bank August Roth übernommen, welche immerhin ein schlossähnliches Anwesen in Zürich-Wollishofen in den neuen Swiss First-Hafen mitbrachte.
Fände es schade wenn IP sowohl bei Stories wie auch im Kommentarforum immer mehr verpolitisiert wird. Es ist schon ein Fluch, wenn auf Teufel komm Raus jeden Tag eine neue Schlagzeile her muss! Eine Zeitung kann halt einfach eine Seite weniger drucken.
Thomas Matter soll einfach froh sein, hat die FINMA seinen Gewährsentzug wieder rückgängig gemacht. Dies obwohl er während Jahren mit Grössen wie Rumen Hranov, dem Siemens-PK-Chef Singer usw. geschäftete.
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Ganz richtig, lieber Herr Roth: Matter kann froh sein, dass er noch im Business ist. Doch diese Tatsache stimmt mich zuversichtlich. Auch wir Kleinen haben nämlich eine zweite Chance verdient!
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Wie viele Millionen wird die Abstimmung über diese unnötigen Seich wieder kosten? Herr Matter würde besser innnovative Bankdienstleistungen erfinden, statt Steuergelder mit dieser Zwängerei zu verlochen.
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Gut setzt sich wenigstens einer fürs Bankgeheimnis ein und stellt sich mit seinem Face hin. Danke, Herr Matter. Ob das Einführen „innovativer“ (und auch für den Kunden Sinn stiftender) Bankleistungen so einfach ist, weiss ich nicht. Auf alle Fälle glaube ich, dass bei einer von den Besitzern geführten Bank kundennäher gedacht und gehandelt wird, als bei einer Bank, wo angestellte, bonusgeile Abteilungs-Karrieristen ohne viel tatsächlicher intellektueller Substanz und mit wenig Kompetenz Produkte verkaufen oder dem Kunden gar Geschäfte, durch Inkompetenz und Ineffizienz verbocken. – Schon zu oft gesehen.
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50’000 sind doch peanuts für Matter, bei der Swissfirst hat er die Hälfte des Aktienkaptials von 20 Mio CHF in Gold hinterlegt, also 10 Mio CHF
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lieber lukas, bist Du etwa hässig auf den thomas matter, dass Due blick’sches niveau auswalzst?
abgesehen davon, dass ich von Deiner plattform etwas mehr support erwartet hätte für die einzige initiative, die den judas’schen betrebungen unserer eveline entgegenwirkt, lässt das infantile „tommy“ den beitrag heute ziemlich lächerlich erscheinen.
oder was meinst Du, Luky? -
Ja dieser Matter ist schon ein spezieller Typ. Wünscht sich ein strengeres Bankgeheimnis weil ers braucht und schon ist die SVP bereit ihm den Wunsch zu erfüllen. Bei der SVP kann man Initiativen für sich persönlich machen (siehe SVP-Rickli mit Billag-Initiative: sie profitiert persönlich (Goldbach-Medien) wenn Billag abgeschafft).
Die Frage ist schon wieweit Matter persönlich profitiert wenn das Bankgeheimnis in der Verfassung verankert.
Tja wenn man mit wenig Leistung dank dem Vater zu Vermögen kommt.
Als Thomas Matter Mitte der Neunzigerjahre die Vorläuferfirma der Swissfirst gründete, sorgte Vater Peter Matter, Kassenwart der Roche und ihr Pensionskassen-Verwalter für Starthilfe. Matter junior erhielt Zugang zu ersten grösseren Börsen-Aufträgen und vor allem zum Beziehungsnetz seines Vaters.
Und hat sich sehr gut verdient an den Pensionskassen. Leicht verdientes Vermögen ohne viel Leistung.-
Sie, herr kremsner, fangen aber auch bei allem, was nur im entferntesten nach svp riecht, an zu geifern wie ein ganzes rudel pawlowscher hunde.
dank Ihnen weiss ich nun, dass es leute gibt, die für den aus leutschenbach gelieferten einheitsbrei gerne geld bezahlen, und wenn es nur ist, etwas nutzloses am leben zu erhalten, was Ihrem feindbild regelmässig ans bein pinkelt!
get a life!
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Es ist sehr schön zum sehen das Herr Matter mit seinem Iniziatifem die Härtzen des Bürger gewinnt.
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Wäre besser Matter würde eine CH-Bank gründen. Also eine Bank wo der CH-Pass bei allen Mitarbeitern Pflicht ist. Dies ohne Ausnahme. Keine Geschäfte mit dem Ausland, keine Finanzinvestments im Ausland, nix. Vorbildliche Alters-Strukturen, also nicht nur 25-Jährige wie bei den aktuell neu entstehenden Banken, sondern einen der tatsächlichen Demografie entsprechenen.
Bin sicher die halbe SVP hätte da ein Konto, ich auch, obwohl nicht in Matters-Partei.. 🙂-
@Andi: und die Erde ist eine Scheibe……..
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Raiffeisenbank Rorschacherberg konzentriert sich nur noch auf CH-Kunden – Kunden aus dem Ausland dürfen sich einen neuen Bankpartner suchen http://rb.zehnder.ch/eweb/rb/2013/10/02/rb/1/
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In der Politik steht nur das persönliche Interesse an erster Stelle, egal ob jemand bereits Politiker(in) ist oder werden will.
Das Bankgeheimnis ist ja im Moment ein willkommendes Argument.
In der Politik steht nur das persönliche Interesse an erster Stelle, egal ob jemand bereits Politiker(in) ist oder werden will.…
Wäre besser Matter würde eine CH-Bank gründen. Also eine Bank wo der CH-Pass bei allen Mitarbeitern Pflicht ist. Dies ohne…
Es ist sehr schön zum sehen das Herr Matter mit seinem Iniziatifem die Härtzen des Bürger gewinnt.