Augias war ein griechischer König. Seine über 3’000 Rinder lebten in Ställen, die mehr als dreissig Jahre nicht mehr ausgemistet worden waren. Herkules fiel die Aufgabe zu, diese Ställe binnen eines Tages auszumisten. Dies gelang ihm, indem er zwei Flüsse vorübergehend umleitete und durch die Ställe fliessen liess.
Ähnlich – nein noch schlimmer – präsentiert sich die Lage in der heutigen Volkswirtschaftslehre. Die Geldtheorie, eine Disziplin innerhalb der Volkswirtschaftslehre, ist besonders stark betroffen: Dreck, Schmutz, Unrat, wohin man schaut.
Es gilt, den Augiasstall „Geldpolitik“ nun endlich gründlich auszumisten. Seit vielen Jahrzehnten verhindern Fehlargumente und Rechthaberei bis hin zum Anspruch auf Unfehlbarkeit eine „Läuterung“. Mittendrin befindet sich unsere Nationalbank, die sich gerne als „Leitkuh“ etablieren möchte.
Wie nichtig die gegenwärtige Diskussion ist, zeigte vorgestern erneut ein Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ). Drei Professoren, Prof. em. Dr. Hans Christoph Binswanger, Prof. em. Dr. Ernst Baltensperger sowie Prof. Dr. Klaus Neusser argumentieren über die Einführung einer sogenannten „Vollgeldreform“.
Vordergründig geht es um die Frage, ob mit einer solchen Reform die „heutige Geldordnung, die aus den Fugen geraten ist“, wieder unter Kontrolle gebracht werden könne. Tiefgründiger geht es darum, den Machtanspruch der Schweizerischen Nationalbank innerhalb der Schweizer (Wirtschafts)-Politik zu festigen.
Alle drei Professoren wollen diesen Machtanspruch festigen – sei es durch eine (teilweise) Vollgeldreform (Binswanger) oder durch Einführung neuer geldpolitischer Instrumente der Nationalbank (Baltensperger, Neusser).
Hier soll gezeigt werden, weshalb genau dieser Machtanspruch der SNB innerhalb der Schweiz unbedingt zu brechen ist. Dieser geht mittlerweile bereits soweit, dass die SNB (mit ihren drei Direktoren, die zudem gravierende fachliche Irrtümer begehen) nicht nur unsere wirtschaftliche, sondern sogar unsere politische Unabhängigkeit gefährdet.
In diesem Beitrag möchte ich zuerst kurz auf die Argumentation der drei Professoren sowie der Vollgeldreformer zu sprechen kommen. Anschliessend möchte ich zeigen, weshalb eine gut funktionierende, gesunde Demokratie der sicherste Garant für die Unabhängigkeit einer Nationalbank ist.
„Zentralbanken müssen die Kontrolle zurückgewinnen“ ist der unmissverständliche Titel und die Forderung des Beitrags von Prof. Binswanger. Er zeigt deutlich, wohin die Reise mit unserer Nationalbank gehen soll.
Doch sowohl Binswanger als auch die beiden anderen NZZ-Gastschreiber Baltensperger und Neusser gehen irrtümlicherweise davon aus, dass bei der sogenannten „Geldschöpfung“ der Geldemittent Kreditgeber sei.
Binswanger beispielsweise schreibt wörtlich: „Die heutige Geldordnung ist aus den Fugen geraten, weil die Zentralbanken die Kontrolle über die Geldmenge verloren haben. Dieser Verlust resultiert aus der Tatsache, dass sie sich gezwungen sehen, den Leitzins, zu dem sich die Banken bei ihr verschulden und sich so neues Zentralbankgeld beschaffen können …“.
Unmissverständlich wird Zentralbankgeld als Aktivkredit der Zentralbank interpretiert – als ein Kredit, den die SNB zu einem gewissen Leitzins an die Banken vergebe. Zentralbankgeld wird somit fälschlicherweise als Volksvermögen dargestellt anstatt als Volksschulden.
Aufgrund der irrigen „Geldschöpfung“ steigen und steigen die Volksschulden der Schweiz ins Unermessliche – trotz Schuldenbremse. Die SNB verstösst damit gegen unsere Verfassung.
Dieser Fehler ist so gravierend, dass damit die ganze nachfolgende Argumentation der drei Professoren Makulatur wird.
Diese Fehlargumentation, die insbesondere auf J.M. Keynes (1936) zurückgeht, gilt es „auszumisten“. Die Geldpolitik erstickt in diesem Jahrzehntealten Fehler. Eine fruchtbare weiterführende Diskussion ist unmöglich, solange dieser Irrtum nicht richtiggestellt ist.
Dasselbe gilt für die irrige Meinung, die Zentralbank könne die Geldmenge kontrollieren. Auch an dieser Illusion ist die SNB gescheitert. Deshalb musste sie im Jahre 2000 ihr geldpolitisches Konzept mit den Geldmengenzielen frustriert aufgeben.
Wie jeder Markt unterliegt auch der Geldmarkt Angebot und Nachfrage. Beide Kurven im Angebots- und Nachfragemodell können beliebig verschoben werden. Daraus folgt, dass bei steigender Geldmenge die Zinsen sowohl steigen als auch fallen können. Dasselbe gilt für die Inflation, den inversen Wert oder Preis des Geldes.
Die irrige Meinung, es gäbe eine feste Beziehung zwischen Geldmenge und Zinsen respektive zwischen Geldmenge und Inflation geht auf die „naive“ Quantitätsgleichung des Geldes von Irving Fisher (1908) zurück – auch diese Jahrzehntealte Fehlargumentation gilt es „auszumisten“.
Wenn ausländische Investoren mehr Geld in der Schweiz anlegen und bei Geschäftsbanken „parkieren“, so steigt hierzulande die Geldmenge. Daraus folgt: Die SNB kann die Geldmenge nicht kontrollieren, wie Binswanger fordert. Das sollte eigentlich auch ein Professor Binswanger, Doktorvater eines gewissen Josef Ackermann, verstehen können.
Zu den Vollgeldreformern: Vollgeldreform würde bedeuten, dass letztlich nur noch die staatliche Zentralbank Kapital von der Wirtschaft entgegennehmen dürfte, um dieses ihrerseits anlegen zu dürfen.
Genauer: Die Geschäftsbanken müssten sämtliches Kapital, das Kunden bei ihnen anlegen („parkieren“, Geldmengenaggregate M1 – M3), ihrerseits bei der SNB anlegen, wo es dann als Notenbankgeld, sprich als Fremdkapital der SNB, zu verbuchen wäre (Giroguthaben der Banken).
Die SNB müsste dann ihrerseits dieses Geld ebenfalls investieren – vermutlich im Ausland. Die inländische Wirtschaft erhielte dadurch keine Kredite mehr, da die SNB sämtliches Kapital exportiert.
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Da unsere Nationalbank nur noch 0,7 Prozent ihres (unseres) Vermögens in der Schweiz investiert, würde das heissen, dass praktisch alles Kapital der Schweiz über die SNB ins Ausland abfliessen würde. Eine Vollgeldreform bedeutete das Ende der Schweizer Wirtschaft. Wollen wir das?
Eine Vollgeldreform ist vollkommen abzulehnen. Das wäre Kommunismus in Reinkultur.
Weshalb fühlt sich die SNB in ihrem Augiasstall so wohl?
In diesem Wirrwarr von irreführenden und fehlerhaften Meinungen in der Geldtheorie und Geldpolitik ist es zu einem eigentlichen Machtvakuum gekommen. Weder der SNB-Bankrat noch der Bundesrat noch das Parlament scheinen die Materie zu verstehen.
So lassen sie die SNB vorbehaltlos gewähren, ohne zu bemerken, in welch tiefe finanzielle Abgründe die SNB die Schweiz mit ihrer Verschuldungspolitik führt. Die SNB nützt die Hilflosigkeit ihrer Kontrollorgane geschickt aus und versucht, ihre Machtbasis zu verstärken. Sie schwingt sich sogar selber zu einem Kontrollorgan auf. George Orwells „Animal Farm“ lässt grüssen.
Die SNB selber trägt wesentlich zur Verwirrung in der Geldpolitik bei. So ist beispielsweise SNB-Chef Prof. Dr. Jordan, das „Hirn“ unserer SNB, bekannt dafür, dass er im selben Vortrag Notenbankgeld diverse Male als Eigenkapital und dann wieder als Fremdkapital der SNB bezeichnet – Verwirrung perfekt. Absicht oder Unvermögen?
Prof. Dr. Baltensperger, Doktorvater von SNB-Chef Jordan und Spiritus Rector der SNB, bleibt wenigstens stur bei seinem Irrtum und behauptet, Notenbankgeld sei Vermögen (Liquidität) der SNB und damit Volksvermögen.
Im Gegensatz zu Baltensperger scheint es Jordan langsam schemenhaft zu dämmern, dass etwas mit seinem „Geldschöpfungsmärchen“ nicht stimmen kann. Deshalb interpretiert er „Geldschöpfung“ von Fall zu Fall anders – je nachdem und, wie es scheint, es gerade passt.
Dabei geht es bereits um über 450 Milliarden Franken Staatsschulden, von denen die SNB und ihre Professoren behaupten, es handle sich um Staatsvermögen. So führen sie Generationen von Studenten und Politiker gefährlich in die Irre.
Absurd: Vor diesem Hintergrund erlässt die Schuldnerin SNB ihren Kreditgebern (UBS, CS, ZKB) Vorschriften bezüglich deren Eigenmittelquote; und das, obwohl ihre eigene Eigenmittelquote zudem noch schlechter ist als diejenige ihrer Gläubiger.
Kommt hinzu, dass die Auslandinvestitionen der SNB keinen „Kapitalpuffer“ besitzen. Demgegenüber besitzen die Inlandinvestitionen der Grossbanken oder der ZKB aufgrund der tieferen Belehnungswerte bei einer Kreditvergabe immerhin einen Kapitalpuffer in der Höhe von zweistelligen Prozentbeträgen – je nachdem, wie hoch die Belehnung ist.
Kommt ferner hinzu, dass die SNB-Investitionen ein doppeltes ungesichertes Risiko besitzen: Schuldner- und Währungsrisiko. Auch damit verstösst die SNB gegen das Nationalbankengesetz.
Last but not least kommen Verluste der SNB vollständig dem Ausland zugute. Bei den Inlandinvestitionen von ZKB, UBS oder CS ist das nicht der Fall. Da profitiert wenigstens das Inland.
Die Auslandinvestitionen der SNB sind somit aus volkswirtschaftlicher Sicht in vielerlei Hinsicht bedeutend riskanter als die Inlandinvestitionen von Grossbanken und Kantonalbanken.
Noch schlimmer: Unsere Nationalbank ist in den Einflussbereich von wirtschaftlichen und politischen Interessengruppen geraten. Erinnert sei an das sogenannte „Franken-Rütli“.
Eine handvoll auserlesener Wirtschaftsvertreter forderte im Sommer 2011, die SNB müsse am Devisenmarkt intervenieren. Der Bundesrat „überbrachte der SNB diesen Wunsch der Wirtschaft“ – und schon war die legitimierte Politik ausgehebelt.
So leicht geht das in unserem Lande – wie in einer „Bananenrepublik“.
Mit der Untergrenze ist die SNB bereit, sich „unbeschränkt“ zu verschulden, um Euros zu kaufen. Damit verstösst sie ganz klar gegen den Volkswillen der Verschuldungsgrenze, denn die SNB-Schulden gehören zu den Staatsschulden.
Mit der Untergrenze gefährdet die SNB nicht nur die wirtschaftliche, sondern auch die politische Unabhängigkeit der Schweiz. Es darf nicht sein, dass drei Leute allein die Macht haben, uns an die EU zu verscherbeln. Sie haben dafür kein politisches Mandat.
Abermals aufgrund einer falschen Geldtheorie meint die SNB nun, sie könne die Zinsen in der Schweiz aufgrund des Mindestkurses nicht anheben. Deshalb hat sie beim Bundesrat den antizyklischen Kapitalpuffer beantragt. Das wiederum hat weitreichende wirtschaftspolitische Konsequenzen und die Macht der SNB nochmals erweitert.
Die SNB übersieht abermals, dass sie bei Aufgabe des Mindestkurses und bei vermehrten Inlandinvestitionen im Gegenteil mithelfen würde, die Zinsen in unserem Lande tief zu halten und so den Immobilienmarkt schützte.
Die wirtschaftliche und damit auch politische Macht der drei Direktoren der Nationalbank ist mittlerweile dermassen gross, dass das Parlament dagegen wie ein Kindergarten wirkt.
Es ist an der Zeit, dass
der „Augiasstall Geldpolitik“ endlich ausgemistet wird – eine Herkulesaufgabe. Das muss von der Basis her geschehen. „Neue Ökonomen braucht das Land.“ Frischer Geist – wie frisches Wasser – muss den „alten Mist“ wegschwemmen;
dass die Geldpolitik der SNB auf demokratischer Basis diskutiert werden darf (ohne Repression durch die SNB) – nur so ist die Unabhängigkeit unserer Nationalbank garantiert.
Sämtliche politischen und wirtschaftlichen Gruppierungen haben in einer gesunden Demokratie ein Recht auf Anhörung. Das gilt auch für die Geldpolitik. Eine solche Meinungsfindung wäre die Gewähr dafür, dass die SNB eine Geldpolitik betreibt, die den Gesamtinteressen des Landes dient; so wie das die Bundesverfassung vorschreibt.
Dabei geht es nicht darum, der SNB ins Tagesgeschäft reinzureden. Aber die SNB muss Leitplanken erhalten; wie ein Linienpilot, der seine Flugroute vorgeschrieben erhält, im Flugzeug selber aber der Chef ist.
Geheimtreffen und „Wünsche“ à la „Franken-Rütli“ dürfen unsere Demokratie niemals ersetzen. Es gilt, unsere Nationalbank mit ihren Machtansprüchen entschieden in die Schranken zu weisen.
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Guten Tag,
habe mir die Kommentar Debatte gelesen, und muss @Zerschlagung recht geben. Jedoch ist auch Herr Dr. Meyer der Wahrheit sehr nahe, wenn er den Irrtum zwischen SNB Vermögen-Schuld richtigstellt.
Wirtschaftskrisen werden durch die Geldpolitik absichtlich verursacht. Es ist die einzige Aufgabe der VWL, dies zu leugnen und zu vernebeln und Dogmen zur Verschärfung von Krisen zu liefern. Krisen haben zwei Ziele, erstens die lohnabhängigen Arbeiter zu disziplinieren und die Löhne zu senken und die Sozialleistungen und Arbeiterrechte abzubauen, zweitens können die Insider der Geldpolitik mit ihren Informationen in jeder Krise gigantische Profite erzielen und weltbeherrschende Vermögen durch risikolose Spekulation gewinnen. Deswegen ist die Geldpolitik in der VWL (wie im Marxismus) kein Thema; die Professoren lehren Modelle, in denen Geld nur als Tauschmittel vorkommt (als Geldmenge mit Umlaufgeschwindigkeit); die Geschichte der Krisen darf nicht behandelt werden; alle Thesen werden durch zirkuläre Argumentation aus den Annahmen der Modelle abgeleitet; der mathematische Apparat soll wissenschaftliches Arbeiten vortäuschen und die zirkuläre Argumentation verbergen.
@Zerschlagung, erklärt auf eindrücklicher Weise, wie die Kreditvergabe als Giralgeldschöpfung den Geschäftsbanken dient, und die Notenbanken gezwungen (oder absichtlich?), sind durch Geldmengenerhöhung mitzuziehen und diese als Schuld dem Volke weitergeleitet wird.
Absatzkrisen sind das einzige Mittel zur Senkung von Löhnen und Preisen. Die Wahrheit ist, dass Absatzkrisen von der Geldpolitik immer absichtlich herbeigeführt wurden, um durch Massenarbeitslosigkeit den Widerstand der lohnabhängigen Arbeiter gegen Lohnkürzung und Sozialabbau und die Verschlechterung der Arbeitsbedingungen zu brechen. Die Geldpolitik würgt dabei die Güternachfrage mit hohen Zinsen und restriktiver Kreditvergabe ab. Die sinkende Güternachfrage bewirkt Massenarbeitslosigkeit, und die Massenarbeitslosigkeit zusammen mit der Absatzkrise für Güter sorgen dann für sinkende Löhne und Preise. Eine expansive Geldpolitik kann Krisen wieder beenden, sofern man den Fluss in Richtung Realwirtschaft, Forschung, Bildung, Entwicklung usw. lenkt.
Ich arbeite seit 35 Jahren im Finanzwesen und kann die Argumentation folgen wenn man sie gesamthaft betrachtet. Eine „Detail“ Beleuchtung ist somit unzureichend, nicht falsch, aber unzureichend, wenn man die Wechselwirkung verstehen will.
Der Fehler in dieser klassischen Geldschö- pfungstheorie ist, dass man die sich laufend erneut bildenden Guthaben bzw. Kreditpos – ten mit dem eingangs angesetzten Geldbe – trag addiert und aus dem Ergebnis dieser Addition sich wiederholender Vorgänge eine Vermehrung ableitet, also Transport mittel mit den Transport vorgängen verwechselt. So wenig aber wie es durch eine wiederholte Ver wendung von Waggons oder Lkw’s zu deren Vermehrung kommt, so wenig ist das bei einer wiederholten Verwendung von Geld der Fall, gleichgültig ob dies für Kauf- oder Verleihzwecke geschieht! Der Denk- und Auslegungsirrtum der Geldschöpfungstheorie ist sicher nicht zuletzt auf den Tatbestand zurückzuführen, dass man alle Guthaben- und Kreditbestände immer noch als Geld ansieht. Dabei handelt es sich in Wirklichkeit bei diesen Beständen nur um Buchungsposten, die den Umfang der Überlassungen von Geld und die daraus resultieren – den Rückzahlungsverpflichtungen dokumentieren, ohne dass sich mit diesen Vorgängen die umlaufende Geldmenge verändert! Deshalb sind auch alle Zusammenfassungen von Geld und Guthaben als Geldmenge so fragwürdig, was vor allem für die Additionen der so genannten Geldmengen von M1 bis M3 gilt.
Zur Zeit des Goldstandards, als die Notenbank zu einem festen Kurs Gold gegen ihre Banknoten herausgeben musste, wurden Krisen regelmäßig erzeugt, um eine boomende Konjunktur mit steigenden Preisen und Importen abzuwürgen, weil durch Importüberschüsse das Gold zu deren Bezahlung ins Ausland floss und so die Goldreserven der Zentralbank gefährdet wurden. Die Notenbanken lösten durch die Erhöhung ihrer Leitzinsen (verheerende) Krisen aus, die Firmen bankrottieren ließen und Millionen lohnabhängige Arbeiter ins Elend stürzten, aber dabei die Löhne und Preise herunter brachen, so dass es wieder zu Exportüberschüssen und damit steigenden Goldreserven kam. Ohne die gezielte Auslösung brutaler Absatzkrisen hätte der Goldstandard überhaupt nicht bestehen können. Absatzkrisen mit restriktiver Kreditpolitik zu inszenieren und durch expansive Kreditpolitik zu beenden, war seit über 200 Jahren die Grundlage der Zentralbankpolitik und die ganze Kunst der Notenbanker.
Und heute? Über die Rolle der Buchführung im Zusammenhang mit der Geldschöpfung könnte man Bände schreiben, und es ist auch so gewollt damit es, eben nicht, zu dieser Meinungsfindung kommt.
Grüsse
Der Praktiker. -
Sorry, ich muss mich zwischendurch auch selber korrigieren:
Unser Problem ist nicht der Kreditentstehungs- sondern der Kreditvergabe- und insbesondere der Kreditverwendungsprozess. Die beiden letzteren sind unzureichend bis miserabel reguliert.
Und kein Wunder: Der Regulierer selbst ist der grösste Schuldner, er hat kein Interesse an einer besseren Regulierung, und wenn alle Stricke reissen, holt er es sich von seinen Bürgern ..
Und alle anderen Diskussionen, zB. „wie entsteht Geld im Bankensystem“ und wie viel Eigenkapital müssen Banken vorhalten, etc. sind eine Scheindiskussion, die an diesem eigentlichen Kernproblem vorbeigehen, und zwar gewaltig !
Und die Regierungen weltweit sind dankbar dafür, dass ihre Bürger solche geistigen Scheingefechte führen, kommen die nämlich dann schon nicht auf den dummen Gedanken, einmal richtig nachzudenken ..
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
die Diskussion ging offenkundig weiter, daher möchte ich Ihrer Bitte nachkommen:Eine Zentralbank (ZB) generiert in der Tat Geld aus dem Nichts – in Ihren Worten „Passivgeld“ – wenn sie z.B. in einem Offenmarktgeschäft jemand Anderem (zB einer Geschäftsbank) Wertschriften, zB ein Aktienpaket, abkauft. Aber natürlich nicht für sich selbst, sondern für den Verkäufer der Wertschrift. Und natürlich bleibt auch das „Geld“ ein Schuldschein (letztlich der ZB), weil praktisch alles Geld aus Kreditvorgängen, also aus Schulden generiert wird (s. mein letzter Beitrag weiter unten).
Da auch Offenmarktgeschäfte idR in Form von Krediten und seltener in Form von Käufen/Verkäufen passiert, ist das eine von vornherein klar zeitlich limitierte Geldschöpfung. Und natürlich verlängert sich dadurch die Bilanz der ZB auf beiden Seiten.
Allen schon praktisch stehen dieser Geldschöpfung (u.a.) entgegen, dass die Geschäftsbank ja auch nicht beliebig viele Aktienpakete an- und dann an die ZB verkaufen kann, weil sie dafür ja selber erst „Geld“ in Form von EK und/oder Einlagen braucht. Womit wir wieder bei meiner Darstellung der Dinge sind.
Ich hatte ja schon letztes Mal -versucht- auszuführen, dass unser Problem nicht die Kreditvergabe und dessen Organisation ist, sondern wir weltweit ein Riesenproblem auf der Kreditverwendung haben, und das hauptsächlich wegen unseren Regierungen. Ich versuche, es noch einmal.
Die Vollgeldbefürworter wollen die Kreditvergabe in einem Währungsraum einschränken, indem man nur noch bis zur Höhe des Eigenkapitals (EK) einer Bank (bzw. am Ende nur noch der ZB) Kredite vergeben darf.
Ich habe das als sozialistische Bevormundung bezeichnet, denn warum sollen wir Bürger nicht auch unsere Spareinlagen weiter verleihen dürfen ?! Was wir heute alle machen.
Die Kritiker daran behaupten, dass deswegen die Welt zusammenbricht, weil Banken ja nicht nur bestehende Spareinlagen verleihen, sondern quasi unbeschränkt neue „Spareinlagen“ vom Himmel regnen lassen können, indem sie jemandem einfach einen neuen Kredit einräumen, der dann zu neuen Spareinlagen führt, usw. – ein perpetuum mobile..
Leider falsch, sowohl theoretisch wie praktisch. Theoretisch liegt hier ein Sonderfall des sog. „Kapazitätserweiterungseffekts“ der BWL vor (wo früher ebenfalls viele Menschen bis hin zu Professoren einem Denkfehler hinterher hechelten), praktisch stehen dem Eigenkapitalregeln, Mindestreservevorschriften und Sicherheitsstellungen entgegen. Ok, sagen die Kritiker, um so besser, lass uns die EK-Regeln voll ausreizen: 100% Eigenkapitalunterlegung für jeden Kredit = Vollgeldinitiative !
Damit kommen wir wieder zurück zu meinem Problem, nämlich, dass dann auch keiner mehr von uns Zinsen auf unsere Spareinlagen bekäme, weil die Bank nur noch ihr EK, aber nicht mehr unsere Spareinlagen verleihen dürfte. Ok, die Habenzinsen sind heute eh nahe Null, aber das ist ein anderes, gewichtiges Problem. Prinzipiell wäre dieses Verbot und damit die Vollgeldinitiative in meinen Augen jedenfalls ein Rückfall ins Mittelalter !
Sicher gab und wird es immer wieder Exzesse bei diesem Kreditvergabeprozess geben, wie erst jüngst bei den subprime mortgages, wo nicht-kreditwürdige Schuldner von Banken in Kollaboration mit Ratingagenturen (sowie Regierungen (!) – was jetzt aber zu weit führen würde) mit Hypothekenkrediten überhäuft wurden, die zudem noch in überbewertete Bruchbuden investiert wurden.
Aber wie die Geschichte zeigt, sind solche wiederkehrenden Kreditblasen idR. ein Fall für’s Betrugsdezerat, weniger jedoch für die Geldpolitik.
Nein, und das Beispiel deutet darauf hin – das Problem liegt auf der Kreditverwendungsseite ! Und auch hier versuche ich es, mit einfachen Worten zu erläutern:
Egal, ob Kredite aus EK oder auch aus Spareinlagen vergeben werden, die Kredite müssen in möglichst produktive/profitbale Verwendungen ausgeliehen werden, damit sie nämlich mit Zinsen bedient und am Ende auch zurückbezahlt werden (können) – damit der Sparer seine Einlage nämlich wiederbekommt. Das ist der ganze Gag. Ok, das liegt natürlich auch am Vergabeprozess, fair. Aber es sind die vielen ausgefallenen Kredite, die unser Finanz- und Währungssystem an den Rand des Abgrunds gebracht haben. Und nach wie vor wird gutes Geld schlechtem nachgeworfen.
Und zwar weitgehend auf Regierungsseite ! Hauptsächlich Regierungsschulden werden praktisch nie (NIE !) zurückbezahlt. Es gibt in der dokumentierten Geschichte der letzten tausend Jahre nur 2 Beispiele, wo eine Regierung ihre Schulden ordentlich amortisiert hat. Alle anderen haben am Ende die Währung „reformiert“, sprich die Guthaben ihrer Bürger zur Tilgung ihrer (der Regierungs-) Schulden entweder konfisziert oder zumindest inflationiert ! Und warum zahlen Regierungen ihre Schulden nie zurück – weil es (die Sozialisten mögen mir jetzt verzeihen..) weitgehend „konsumtive“ Schulden sind, ob Soziales, Infrastrukturen, Beamtengehälter + (vor allem) deren Pensionen (was quasi eine „Aufzinsung von Beamten bedeutet – Gruss an die Zinskritiker :-), bis hin zu Kriegen oder sei es nur die Wiederaufbauhilfen nach Kriegen, uvm .. Das ist unser weltweites Problem, nicht die Organisation des Kreditallokationsprozesses, oder ein paar Prozent mehr EK-Unterlegung bei den Banken (wobei die natürlich als Tropfen auf dem heissen Stein helfen, aber mehr auch nicht). Nur 100% EK-Unterlegung ist eben auch Schwachsinn, sorry.
Denn nein, es liegt eben nicht am Giralgeldschöpfungsprozess 😉 – auch (gedanklich) mit „aus dem Nichts geschöpften“ Geld kann obiges passieren oder eben nicht, je nachdem, wem man den Kredit wofür gewährt ..
Und ja, zur Inflation tragen prolongierte Offenmarktgeschäfte natürlich bei :-).
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🙂 Die SNB kann jederzeit Wertschriften z.B. auf einer Börse, aus eigener Entscheidung kaufen, gegen Notenbankgeld, und da liegt Hr. Jordan richtig, wenn er ausführt, das er Geld jederzeit „produzieren“ kann.
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@Kunz
Besten Dank für Ihre fachliche Antwort. Darauf lässt sich aufbauen.
Ich bitte Sie aber, Folgendes zu bedenken.
SNB-Chef Jordan behauptet, die SNB könne „Liquidität oder Geld aus dem Nichts schaffen,“ bzw. damit „sämtlichen Zahlungsverpflichtungen jederzeit nachkommen“ durch „Geldschöpfung“ aus dem „Nichts“
Zitat:
„… hat die SNB zudem von Gesetzes wegen das Recht, ausstehende Forderungen mit der Schöpfung von Franken sozusagen „aus dem Nichts“ zu begleichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch davon, dass eine Zentralbank „Geld drucken“ kann. Dank dieser autonomen Geldschöpfungsmöglichkeit, dem Notenmonopol, gerät die SNB nie in Liquiditätsengpässe.“
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Zitat Ende(vgl. Braucht die Schweizerische Nationalbank Eigenkapital? Vortrag Prof. Dr. Thomas Jordan vor der Statistisch Volkswirtschaftlichen Gesellschaft Basel, Sept. 2011, S.6)
Mit dieser Argumentation liegt der SNB-Chef gefährlich falsch.
Darf ich Ihnen den entscheidenden Fehler nochmals erklären?
Zuerst: Das Portefeuille der SNB besteht (ausser dem Gold) zu über 99 Prozent aus Devisen und ausländischen Obligationen; nur zu 0.7 Prozent aus Franken-Wertschriften).
Wenn die SNB also Devisen (z.B. Euros) kauft, so schuldet sie den Banken, denen sie die Euros abgekauft hat, den entsprechenden Betrag in Franken, da die Giroguthaben der Banken bei der SNB auf Franken lauten.
Der Buchungssatz aus Sicht der SNB lautet dann:
Devisenanlagen an Giroguthaben der Banken
Ein einfacher Vergleich:
Wenn Sie auf Ihr Franken-Konto bei Ihrer Bank 1000 Euro einbezahlen, so werden Ihnen auf ihrem Konto bei einem Kurs von 1.20 genau 1200 Franken gutgeschrieben,
D.h. Sie haben ein Guthaben bei der Bank im Betrag von 1200 Franken und die Bank hat eine entsprechende Schuld bei Ihnen.
Genauso ist es bei der SNB:
Wenn die Banken auf ihren Konten bei der SNB z.B. 100 Milliarden Euros einzahlen, so schuldet die SNB den Banken auf deren Franken-Konti 120 Milliarden Franken.
Fällt nun der Euro von 1.20 auf eins zu eins, und die Banken fordern Ihre Giroguthaben in Franken zurück, so muss die SNB ihre Euros in Franken umwechseln und erhält dafür noch 100 Milliarden Franken, welche sie den Banken gutschreiben kann.
Die Banken haben aber gegenüber der SNB Forderungen im Betrag von 120 Milliarden Franken – nicht 100 Milliarden Franken.
Die Banken haben gegenüber der SNB somit „ausstehende Forderungen“ im Betrag von 20 Milliarden Franken bzw. die SNB hat gegenüber den Banken offene Verbindlichkeiten (Schulden) von 20 Milliarden Franken.
Die Bilanz der SNB sieht nun wie folgt aus;
Passivseite:
Die SNB hat nun offene Schulden in Form von Giroguthaben der Banken im Betrag von 20 Milliarden Franken.Aktivseite;
Auf der Aktivseite der SNB Bilanz beträgt das Vermögen „Null“. D.h. die SNB muss auf ihrer Aktivseite „negatives Eigenkapital“ bzw. einen Verlustvortrag von 20 Milliarden Franken verbuchen.Die Frage lautet nun:
Kann die SNB diese „ausstehenden Forderungen“ (Jordan) der SNB im Betrag von 20 Milliarden Franken durch „Geld drucken“ bzw. durch „Geldschöpfung“ wieder aufstocken?
SNB-Chef Jordan sagt:
Ja, kann sie.
Ich sage:
Nein, kann sie nicht.
Warum?
Wenn die SNB bei negativem Eigenkapital von 20 Milliarden Franken weitere Banknoten druckt für 20 Milliarden Franken, so lautet der Buchungssatz:
Devisenanlagen / Notenumlauf 20 Mrd
Die Bilanz der SNB sieht nun wie folgt aus:
Aktiven:
Negatives Eigenkapital 20 Mrd plus Devisenanlagen 20 Mrd
Total 40 Mrd FrankenPassiven:
Giroguthaben der Banken 20 Mrd plus Notenumlauf 20 Mrd
Total 40 Mrd FrankenSie sehen:
Durch „Geldschöpfung“ kann negatives Eigenkapital der SNB nicht beseitigt werden. Es ist immer noch da.
Eine Geldschöpfung „aus dem Nichts“ würde bedeuten, dass die SNB einseitig auf ihrer Aktivseite „Liquide Mittel“ von 20 Milliarden verbuchen würde, womit sie dann ihre Schulden auf der Passivseite von 20 Milliarden abbauen könnte.
Ein solcher einseitiger Buchungssatz („aus dem Nichts“) ist aber nicht möglich.
Deshalb liegt SNB-Chef Jordan katastrophal falsch mit seiner Behauptung, die SNB könne ihre Schulden durch „Geldschöpfung“ begleichen.
Der Grund seines und Ihres Irrtums ist folgender:
Sie schreiben:
Zitat:
„Die SNB kann jederzeit Wertschriften … kaufen, gegen Notenbankgeld, und da liegt Hr. Jordan richtig, wenn er ausführt, das er Geld jederzeit “produzieren” kann.“
Zitat Ende
Was Sie und Jordan verwechseln ist Folgendes:
Geld kann sowohl ein Aktivum als auch ein Passivum sein.
In der Buchhaltung muss man exakt unterscheiden beispielsweise zwischen einem Aktivkredit und einem Passivkredit. Das ist nicht dasselbe.
Genauso muss in der Geldtheorie unterschieden werden zwischen
„Aktivgeld“
und
„Passivgeld“.
Mit „Aktivgeld“, d.h. mit „liquiden Mitteln“, kann man eine Schuld abbauen. In diesem Fall werden beide Seiten der Bilanz verkürzt.
Passivgeld selber ist jedoch eine Schuld. Durch die Emission von Passivgeld kann keine Schuld abgebaut werden.
Bei einer Geldemission wird Passivgeld „geschöpft“. D.h. die Passivseite wird nicht verkürzt, sondern im Gegenteil verlängert. Die Gesamtschuld des Geldemittenten steigt.
Die SNB und der Bundesrat begehen nun den Fehler, dass sie eine Geldemission der SNB als Verlängerung der Aktivseite der SNB interpretieren. Deshalb die Behauptung, die SNB könne durch „Geldschöpfung“ die „Liquidität“ erhöhen. „Liquidität“ oder „Liquide Mittel“ gehören aber per definitionem immer zum Vermögen auf der Aktivseite.
SNB und Bundesrat interpretieren „Passivgeld“ der SNB fälschlicherweise als „Aktivgeld“ der SNB. Sie bezeichnen Schulden fälschlicherweise als Vermögen der SNB.
Bei Geldschöpfung stellt das emittierte Geld aber eben nicht „Liquidität“ der SNB dar, wie SNB und Bundesrat behaupten, sondern im Gegenteil „Passivgeld“ – eine Schuld der SNB.
AUFRUF!
Ich bitte die Leserinnen und Leser, diese Argumentation, die ich hier vorgetragen habe, exakt zu überprüfen.
Davon hängt die wirtschaftliche Zukunft unseres Landes ab.
Warum?
Es geht hier nicht um buchhalterische Finessen. Nein!
Aus obigen Überlegungen folgt: Wenn die SNB bei 1.20 „unbeschränkt“ Euros kauft, wie sie glaubhaft angedroht hat, so wird sie sich „unbeschränkt“ verschulden.
Angenommen, sie besitzt für 1 Billion Euros und der Euro fällt auf 1 zu 1, so beträgt der Verlust der SNB rund 200 Milliarden Franken!
Das Eigenkapital der SNB beträgt dann minus rund 150 Milliarden Franken.
Diesen Betrag ist die SNB dann den kreditgebenden Banken schuldig.
In diesem Fall müssen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler innert nützlicher Frist zusätzlich 150 Milliarden Franken Kapital in die SNB einschiessen.
Der Staat kann dann nicht Kapital aufnehmen in diesem Ausmass und der SNB ausleihen. Das wäre eine immense zusätzliche Staatsverschuldung und die widerspricht der Schuldenbremse.
Kommt hinzu, dass in diesem Fall die Schweiz ihr gutes Rating verlieren würde und die Zinsen explodierten.
Was bleibt?
Die Geschäftsbanken und Kantonalbanken, die der SNB für 1 Billion Kredite gewährt haben, müssen davon 150 Milliarden abschreiben.
Das kann zu vielen Konkursen bei unseren Schweizerbanken führen.
Kommt hinzu, dass die SNB dann immer noch auf ihren Euros sitzen bleibt, die sich möglicherweise kontinuierlich abwerten.
Die Schweiz käme in diesem Fall sowohl wirtschaftlich als auch politisch unter starken Druck.
Das wäre ein finanzielles Desaster für die Schweiz.
Deshalb bitte ich die Leserinnen und Leser, meine Ausführung exakt zu überprüfen und hier Stellung dazu zu nehmen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Kunz
Kurz: Wenn Hr. Jordan behauptet, er könne jederzeit Geld „produzieren“ und damit Wertschriften aus eigener Entscheidung kaufen, so kauft er diese Wertschriften „auf Pump“. D.h. er überzieht das Konto der SNB bei den Gläubigerbanken.
Rechtslage: Die SNB wird damit zur Schuldnerin gegenüber den Geschäftsbanken.
Die SNB bezeichnet sich selber aber umgekehrt als „lender of last resort“, d.h. als Gläubigerin gegenüber den Geschäftsbanken.
Jordan verdreht die Rechtslage.
Bei der sogenannten „Geldschöpfung“ geht die SNB ein Schuldverhältnis ein, wobei die SNB Schuldnerin und die Geschäftsbanken Gläubiger sind – nicht umgekehrt, wie Jordan das ganze Schweizervolk irreführt.
Gibt es denn bei den Kontrollorganen der SNB niemanden, der erkennt, dass die SNB ihre Rechtslage verdreht?
Versteht von den sieben Bundesrätinnen und Bundesräten denn kein einziger etwas von Buchhaltung?
Gibt es im Parlament niemanden, der weiss, wie eine Bilanz funktioniert?
Der SNB-Bankrat um den Jurist Studer scheint vollkommen überfordert.
Und die FINMA? Wenigstens dort sollte das Fachwissen vorhanden sein.
Und die vielen hochbezahlten Professoren im Umfeld der SNB? Sie sind festgefahren in der Illusion, die SNB könne märchenhaft „Geld aus dem Nichts“ schaffen.
Auch die Vollgeldreformer basieren auf der Illusion der märchenhaften Geldschöpfung.
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Hallo Herr Dr. Meyer!
Sie schreiben:
„Fällt nun der Euro von 1.20 auf eins zu eins, und die Banken fordern Ihre Giroguthaben in Franken zurück, so muss die SNB ihre Euros in Franken umwechseln und erhält dafür noch 100 Milliarden Franken, welche sie den Banken gutschreiben kann.“Das ist leider falsch.
Die SNB kann immer Franken auszahlen, die SNB muss keine Aktiva verkaufen.Weiterhin schreiben Sie von „Aktivgeld“ und „Passivgeld“.
Es gibt kein „Passivgeld“.
Geld, in der Schweiz die Schweizer Franken, sind immer ein Aktivum.Passiv finden wir kein Geld, sondern Schulden und Eigenkapital.
Denken Sie, bitte, noch einmal über Banknoten nach. Die Geldscheine sind keine Banknoten.
Die Geldscheine sind Staatspapiergeld.
Wenn man das verstanden hat, dann sind die Vorgänge sehr einfach.
Robert Kunz schreibt von „Notenbankgeld“. Das trifft es eben nicht richtig, es ist Staatspapiergeld. Weil Staatspapiergeld in jeder beliebigen Menge produzierbar ist und die SNB auf dieses Staatspapiergeld zugreifen darf, kann die SNB eben auch beliebig Euro kaufen. Verzichten die Banken auf die Geldauszahlung, dann halten sie ganz gewöhnliche Giroguthaben bei der SNB.Nicht die SNB ist lender of last resort, der Staat selber ist der lender of last resort.
Freundliche Grüße!
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Sehr geehrter Herr Hässig
Wir kommen der Sache langsam näher.
Auch „Robert Kunz“ scheint nun langsam zu begreifen, dass die SNB bei der Geldemission beide Seiten der Bilanz verlängert. D.h. die SNB kann nur Geld emittieren, wenn die Realwirtschaft entsprechende reale Werte erarbeitet, welche der Geldemittent in seiner Bilanz aufnimmt.
Genauso wie eine Arzt nur eine Geburtsurkunde ausstellen kann, wenn ein Kind geboren wurde.
Die Behauptung der Schweizerischen Nationalbank, sie könne „Geld aus dem Nichts schaffen“ oder „Liquidität aus dem Nichts schaffen“ entpuppt sich also klar als ein „Ammenmärchen“.
Diese Behauptung würde bedeuten, dass der Buchungssatz bei einer Geldemission heisst:
„Liquide Mittel an Nichts“
Das wäre eine einseitige Verlängerung der Aktivseite der SNB-Bilanz und ist barer Unsinn! So ein Unsinn erzählt uns SNB-Chef Jordan.
Und das tragische daran ist, dass sogar unser Bundesrat diesen Fehler begeht und behauptet, die SNB könne nie „illiquide werden“ (siehe Antwort des Bundesrates auf die SVP-Motion).
Aufgrund dieses Fehlers, den sogar unser Bundesrat immer noch begeht, wird unsere Wirtschaft grosser Gefahr ausgesetzt.
Das hat „Kunz“ bzw. das haben „Hinz und Kunz“ aber leider immer noch nicht begriffen:
SNB-Chef Jordan behauptet ja, im Falle von negativem Eigenkapital könne die SNB einfach „Banknoten drucken“ und so negatives Eigenkapital wieder aufstocken (siehe Vortrag Prof. Jordan: Braucht die Schweizerische Nationalbank Eigenkapital?)
Hätte „Kunz“ auch nur eine leise Idee von Bilanzkunde, so würde auch er erkennen, dass bei einer Geldemission im Falle von negativem Eigenkapital beide Seiten der SNB-Bilanz gleichermassen verlängert werden.
Daraus folgt, dass negatives Eigenkapital durch „Drucken von Geld“ nicht abgebaut wird, wie SNB-Chef Jordan die Öffentlichkeit irreführt.
Daraus folgt weiter: Die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler müssen die Nationalbank im Falle von negativem Eigenkapital rekapitalisieren.
Dabei kann es sich schnell um Beträge in dreistelliger Milliardenhöhe handeln. „Kunz“ wird dann sein Grinsen am Ende seines Kommentars vergehen.
Gelingt das den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern nicht innert nützlicher Frist, so müssen die Kapitalgeber der SNB, die Geschäftsbanken ihre Kredite an die SNB entsprechend abschreiben.
„Kunz“ hat mittlerweile wenigstens begriffen, dass eine Geldemission eine beidseitige Verlängerung der Bilanz der SNB bedeutet und nicht eine einseitige, wie die SNB behauptet („Liquidität aus dem Nichts schaffen“).
„Hinz und Kunz“, haben aber noch nicht weitergedacht und bemerkt, dass das heisst, dass die SNB negatives Eigenkapital nicht wieder aufstocken kann durch „Drucken von Geld“, wie die SNB behauptet.
„Kunz“ hat nicht bemerkt, dass er SNB-Jordan krass widerspricht. So weit hat er noch nicht gedacht. „Kunz“ ist und bleibt ein armer Banause.
Klar: „Kunz“ möchte, dass durch ein „Machtwort“ Ihrerseits die Diskussion hier abgeblockt wird.
Er macht es sich damit einmal mehr genauso einfach wie unsere Nationalbank, für die er sich einsetzt. Er hat den Geist der SNB „verinnerlicht“.
Diese „Professoren“ gleichen Stiefelknechten im Augiasstall, die den „Mist“ von einer Seite auf die andere „schürggelen“ und meinen, damit sei das Problem gelöst sei.
Ich jedoch fordere insbesondere den Bankrat der SNB auf, nun endlich einmal Verantwortung zu übernehmen und dafür sorgen, dass SNB-Chef Jordan endlich aufhört mit seiner Irreführung des Volkes, wonach die SNB „aus dem Nichts Geld schöpfen könne“.
Der Augiasstall muss ausgemistet werden. Der SNB-Bankrat trägt die oberste Verantwortung!
Der Euro nähert sich bedrohlich der Marke von 1.20. Wir sind nicht einmal mehr 2 Rappen vom finanziellen SUPER-GAU der Schweiz entfernt!
Ich danke Ihnen, Herrn Hässig, dass Sie mir hier die Möglichkeit geben, auf den katastrophalen Fehler der SNB hinzuweisen und somit auch auf die Gefahr, welche der Schweiz aufgrund diese Fehlers droht.
Ich bitte Sie, das Schreiben von Kunz an Sie objektiv zu beurteilen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@“Robert Kunz“, @moneymoney
Hört doch auf Ihr frustirierten Bankenprofessoren!
Ich weiss: Ihr hättet diese Fehler der Nationalbank selber herausfinden und darauf aufmerksam machen sollen.
Richtet lieber der SNB und insbesondere dem SNB-Bankrat aus, die SNB solle sich doch selber hier einmal zu Wort melden und die verkehrte Behauptung von SNB-Chef Prof. Jordan erklären.
Herr Jordan soll doch bitte so feundlich sein und hier selber einmal erklären, wie er denn seine Behauptung zu verbuchen gedenke:
„Die SNB kann Geld aus dem Nichts schöpfen“.
So ein Unsinn!
Diesen Buchungssatz möchte ich sehen.
Bitte schreiben Sie hier keine anonyme Polemik mehr (wie Sie das schon so oft unter ändernden Pseudonymen getan haben) – ich möchte fachliche Argumente.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Hardy, der Student
Besten Dank. Schon lange nichts mehr von Ihnen gehört.
Sie schreiben, Geld sei immer ein Aktivum. Das ist leider nicht korrekt. Geld kann man unterteilen in die Geldaggregate M1 – M3. Das von der SNB emittierte Notenbankgeld gehört zur Geldmenge M1 und wird unterteilt in Banknoten und Giroguthaben der Banken.
Das Notenbankgeld wird auf der Passivseite der SNB-Bilanz verbucht. Die weiteren Geldaggregate M1 – M3 werden in den Bilanzen der Geschäftsbanken ebenfalls auf deren Passivseite verbucht.
Wenn Ihr Lohn auf ihr Girokonto bei einer Bank überwiesen wird, so gehört dieses zur Geldmenge M1. Ihr Lohn ist Ihr Guthaben. In Ihrer persönlichen Bilanz wird ihr Konto mit dem Lohn auf der Aktivseite verbucht. Bei der Geschäftsbank aber umgekehrt auf deren Passivseite.
Es können ja nicht Sie und die Banken ihren Lohn beide auf ihrer Aktivseite verbuchen.
Sie sehen, Geld wird sowohl aktiv als auch passiv verbucht. Genauso wie ein Darlehen für den Gläubiger ein Aktivum ist und für den Schuldner ein Passivum darstellt.
Zudem schreiben Sie:
„Die SNB kann immer Franken auszahlen, die SNB muss keine Aktiva verkaufen.“
Diesen Satz, den Sie da behaupten ist buchhalterisch nicht umsetzbar – also falsch.Zudem gibt es weder in der Bilanz der SNB noch in der des Bundes den Posten „Staatspapiergeld“.
Was Sie schreiben, ergibt keinen Sinn.Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Hässig
Es ist an der Zeit, dass Sie Herkules kommen lassen und den Augiasstall auf Ihrer Website ausmisten, und auf solche Beiträge verzichten, es schadet dem Image Ihrer Website.
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@Robert Kunz
Sind Sie nicht fähig für ein fachliches Argument?
Sie machen es sich so einfach wie unsere Nationalbank.
Setzten Sie sich lieber einmal intensiv mit der Argumentation der SNB auseinander. Und dann werden Sie erkennen, was für ein „Mist“ die SNB uns auftischt.
Und wir Schweizer sollen so blöde sein und der SNB glauben? Die Fehlargumentationen unserer SNB sind eine Beleidigung für die Schweizerinnen und Schweizer. So ist es.
„Geld aus dem Nichts könne die SNB schaffen“.
So ein Unfug – so ein Mist – so ein Schwachsinn!
Der Augiasstall ist nichts im Gegensatz zu dem Mist, den unsere SNB uns erzählt.
Und Sie glauben der SNB? Sie armer Banause!
Aber offenbar fehlt Ihnen das fachliche Können, um so etwas zu beurteilen zu können. Wissen Sie überhaupt, was ein Buchungssatz ist?
Für Sie scheint der Buchungssatz der SNB bei der Geldschöpfung:
„liquide Mittel an Nichts“ korrekt zu sein.
Das wäre: „Geld schöpfen aus dem Nichts“
Für mich stimmt dieser Buchungssatz nicht!
Die SNB fährt lieber unsere Wirtschaft an die Wand, als ihren katastrophalen Fehler zuzugeben.
Und Sie?
Verantwortungslosigkeit pur ist das.
Falls das Eigenkapital der SNB negativ werden sollte, werden die Schweizer Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dafür bluten.
Möglicherweise gehören Sie auch dazu. Vielleicht fangen sie erst dann an, nachzudenken. Aber dann ist es zu spät.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@ Robert Kunz: Wie wahr!
@ Marc Meyer: Einen Diskussionsteilnehmer als „armen Banausen“ zu bezeichnen, ist nicht gerade die feine Art.
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Sehr geehrter Herr Hässig
Bitten Sie doch Hr. Prof. Geiger, als Herkules den Augiasstall hier auszumisten, auf dieser Webseite ein für allemal, die Prinzipien der „Geldschöpfung“ zu erklären: dass es sich dabei um eine simple Aktiv-Passiv Buchung der SNB geht, der eine entgegengesetzte Buchung bei einer Bank gegenübersteht, und um kein kreationistisches Ereignis bzw. dass die SNB „gottähnlich“ Geld schöpft. Schon aus dieser simplen Buch wird ersichtlich, dass die SNB nur Geld“schöpfen“ kann, wenn es von der Realwirtschaft (a) entgegengenommen wird (b) durch Wertschriften gedeckt ist, welchen einen Anspruch auf die reale Wirtschaft darstellen. 🙂
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@Lustenberger
Vollgeld-Initiative bringt gar nichts
Sehr geehrter Herr Lustenberger
Besten Dank für Ihre Anschlussfrage. Es ist tatsächlich so: Diese Vollgeld-Initiative bringt gar nichts. Sie basiert auf einem Irrtum der heutigen Geldtheorie, dem sowohl die SNB als auch die Initianten aufsitzen.
Aufgrund der herrschenden Lehre behauptet ja auch unsere Schweizerische Nationalbank (SNB), sie, die SNB, könne „Geld aus dem nichts schöpfen“. Die SNB und auch der Bundesrat interpretieren dabei Geld als „Liquidität“ der SNB bzw. als „Liquide Mittel“ der SNB und damit als Vermögen der SNB.
Der Buchungssatz für eine solche Geldemission würde den heissen:
„Liquide Mittel an Nichts“
So ein Buchungssatz ist nicht möglich.
Der Buchungssatz bei einer Geldemission lautet aus Sicht der SNB korrekt:
Aktiven / Notenumlauf
oder
Aktiven / Giroguthaben der Banken
Aus diesen Buchungssätzen ist klar ersichtlich, dass bei einer Geldemission die SNB eine Schuld eingeht. Notenbankgeld gehört demzufolge nicht zum Vermögen der SNB und somit des Schweizer Staates, sondern im Gegenteil zu den Schulden der SNB und damit zu den Schulden der Schweiz.
Für diese Schulden wird einmal der Steuerzahler / die Steuerzahlerin geradestehen müssen.
Nun zu den Initianten der Vollgeldreform.
Aufgrund des obigen Irrtums meinen die Initianten ebenfalls, bei einer Geldemission schaffe die SNB Vermögen. Davon abgeleitet folgern sie, dass auch die Geschäftsbanken bei der Emission von Buchgeld Vermögen aus dem Nichts schaffen.
Dieses Vermögen, das die Geschäftsbanken angeblich durch „Geldschöpfung“ erzielen, wollen die Initianten an die SNB übertragen.
Das ist natürlich Unsinn.
Bei einer Geldemission geht der Geldemittent eine Schuld ein. Die Geschäftsbanken schaffen bei einer Geldschöpfung nicht Vermögen, sondern ebenfalls Schulden. Der Gewinn der Geldemittenten kommt erst durch die Zinsdifferenz von Aktivzinsen minus Passivzinsen zustande.
Die Zinsen auf dem emittierten Geld sind tiefer als die Zinsen, die der Geldemittent auf seinem Vermögen erwirtschaftet. Bei der SNB heisst dieser Gewinn „Seigniorage“.
Wenn also die Vollgeldinitiative angenommen würde, so hiesse das Folgendes:
Private Banken dürften keine Kundengelder mehr entgegennehmen und damit wirtschaften. Alle Kundengelder müssten fortan bei der SNB angelegt werden.
Da die SNB über 99 Prozent ihres Vermögens (unseres Vermögens) ins Ausland abführt und dort investiert, würde das zu einem Ausbluten unserer Wirtschaft führen.
Es wäre kein Kapital mehr vorhanden für die Finanzierung von Immobilien, Unternehmen usw. (Fremdkapital wäre praktisch nur noch über die Emission von Obligationen erhältlich; jedoch nicht mehr über die Aufnahme von Kapital am Geldmarkt).
Die SNB müsste also per Gesetz dazu verpflichtet werden, das Kapital, das sie durch die Emission von Geld in der Schweiz aufnimmt, auch hierzulande zu investieren.
Hypotheken müssten also fortan von der SNB gewährt werden. Dasselbe gilt für Betriebskredite usw.
Das wäre Kommunismus pur: Wir hätten nur noch eine einzige riesige staatliche Zentralbank. Diese würde zudem ein untragbares TBTF-Risiko darstellen.
Die Initiative ergibt also keinen Sinn. Sie basiert auf einem Irrtum.
Nähere Ausführungen dazu können Sie in meinem jüngsten Kommentar „Augiasstall Geldpolitik – und warum sich die SNB darin wohlfühlt“ auf Inside Paradeplatz entnehmen.
Ich hoffe, die Zusammenhänge sind da klar dargestellt. Andernfalls fragen Sie bitte nochmals nach. Ich erkläre diese gerne nochmals.
Freundliche Grüsse und besten Dank für Ihre Frage
Marc Meyer
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@Meyer
Werter Herr Meyer
Ich verabschiede mich bis auf weiteres von dieser Kommentar-Serie. Es hat mich gefreut, mich wieder einmal mit Ihnen unterhalten zu haben.
Machen Sie’s gut, bleiben Sie dran und bis zum nächsten Mal.
Beste Grüsse,
NichtAllwissend-
@NichtAllwissend
Vielen herzlichen Dank für Ihre wertvollen und sehr geschätzten Beiträge.
Es erfüllt mich mit Stolz, dass jemand, der so exakt analysiert wie Sie es tun, meiner Argumentation folgt und diese sogar noch verfeinert.
Es würde mich meinerseits auch freuen, wenn wir die Diskussion ev. noch weiterführen könnten.
Hoffentlich heisst aber ein Text von mir nicht bald einmal „Mayday Mayday der SNB“ oder ähnlich.
Wann bricht der Euro nach unten aus?
Das kann Morgen der Fall sein oder in ein paar Jahren. Wir wissen es nicht. Aber der Tag wird kommen. Das ist so sicher wie das „Amen“ in der Kirche.
Hoffentlich hat die SNB bis dann ihre masslosen Devisenbestände verkauft – ansonsten droht der finanzielle SUPER-GAU für die ganze Schweiz.
Und das alles nur, weil die SNB und ihre Professoren es nicht für nötig erachten, ihr Märchen von der Geldschöpfung („die SNB kann Geld aus dem Nichts schaffen“), mit einem Buchungssatz zu überprüfen.
Würden sie das tun, so würden sie bald erkennen, welchen ungeheuerlichen Irrtum sie mit der Behauptung verbreiten, die SNB könne „unbeschränkt Geld drucken“, bzw. „Geld aus dem Nichts schaffen“ und damit „negatives Eigenkapital aufstocken“, wie SNB-Chef Jordan behauptet.
Geld aus dem Nichts schaffen würde bedeuten, dass ein Buchungssatz „Geld an „nichts“ möglich wäre. Das ist Unsinn.
Der Buchungssatz bei der Geldschöpfung durch die SNB heisst „Aktiven an Notenumlauf“ oder „Aktiven an Giroguthaben der Banken“. Alles andere ist Unfug.
Sie „NichtAllwissend“ haben es begriffen – und ich kann nur hoffen, dass der eine oder andere Leser / Leserin den kapitalen Irrtum der SNB auch erkennt und aus diesem Grund Alarm schlägt.
Es braucht jetzt keine „Vollgeld-Theoretiker“, welche dieselben Irrtümer begehen wie die SNB und das Chaos (den Augiasstall) mit abstrusen Behauptungen noch verschlimmern.
Nochmals besten Dank und freundliche Grüsse
Marc Meyer
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@Zerschlagung
Das ist auch mein letzter Beitrag dazu – es wird ja immer schlimmer.
Mit Ihrem Beispiel machen Sie das Durcheinander in Ihrer Argumentation um eine Station reicher. Vorneweg: Wie ich bereits gesagt habe, wenn sich ein Staat verschuldet, dann ist der Staat (d.h. die Regierung) daran schuld, und nicht das Geldsystem, egal welches es ist. Der Staat entscheidet sich, Schulden zu machen oder nicht. Ihr Beispiel beginnt mit einer Staatsverschulung, sehr schön (in einem früheren Beitrag haben Sie gefragt, weshalb ein Staat überhaupt Schulden machen sollte – anderes Thema).
Vorhin argumentierten Sie, dass die SNB den Banken das Geld leihe und die Banken dann via Mindestreserve neues Giralgeld erzeugten. Sie schrieben: „Geld entsteht zum einen, indem Zentralbanken […] Sie verleihen es nur, und zwar an die Geschäftsbanken“. Jetzt plötzlich, in Ihrem Beispiel, verleiht die Schweiz. Eidgenossenschaft den Banken das Geld, um daraus Kredite zu machen. Sie schreiben dazu: „Die Regierung nimmt den Scheck auf jeden Fall gern an und leitet ihn an die GESCHAEFTSBANKEN weiter!“.
Gleich im Anschluss schreiben Sie: „Diese 9 Mrd. stehen nun als neuer Kredittopf zum Verleihen zur Verfügung“. Ich dachte, die Banken verleihen kein Geld? Im letzten Post schrieben Sie, Zitat: „Banken verleihen kein Geld“.
Ich frage Sie, welche Bank in der Schweiz hat genau ein Darlehen von der Schweiz. Eidgenossenschaft? Seit wann werden die Gelder aus Eidgenössischen Staatsanleihen dazu verwendet, Banken ein Darlehen zu gewähren? Zumal diese für die Geldschöpfung ja gar kein Geld brauchen, wie Sie selber mehrfach festgestellt haben (siehe Zitat oben)?
In einem früheren Beitrag haben Sie geschrieben/gefragt: „Wieso verschuldet sich der Staat bei den Privatbanken […]“. Also wie ist es jetzt, wer verschuldet sich nun bei wem?
Weiter schreiben Sie: „Dummerweise ist dieser Scheck nicht gedeckt, aber das macht ja nichts, denn die SNB hat ja Lizenz zum Geldrucken“. Sind die Noten für die SNB jetzt plötzlich wieder auf der Aktiv-Seite der Bilanz, oder wie soll die SNB sonst damit einen Ausfall decken können?
Mal ehrlich, fallen Ihnen all die Wiedersprüche in Ihren Posts nicht auf?
Mal schöpfen die Banken das Geld aus dem Nichts und verleihen kein Geld, dann hebeln Sie Gelder der SNB zur Kreditvergabe und ein Post weiter erhalten die Banken das Geld zur Kreditvergabe von der Schweiz. Eidgenossenschaft. Einmal verschuldet sich der Staat bei den Geschäftsbanken, dann leiht der Staat wieder den Geschäftsbanken das Geld. Was kommt als Nächstes?
Es tut mir leid, aber bei Ihnen weiss man ja gar nicht wo anfangen mit der Richtigstellung.
Es hätte mich wirklich gefreut, wenn wir hier eine konstruktive Diskussion hätten führen können. Aber mit so einem Durcheinander ist das nicht möglich.
Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall alles Gute!
Viele Grüsse,
NichtAllwissend -
@NichtAllwissend
Nochmals besten Dank für Ihre grosse Geduld.
Ja, die Argumentation mit “Zerschlagung!” ist tatsächlich eine Sisyphos-Arbeit. Er will nicht verstehen, geht auf die Argumente nicht ein und interpretiert Geld einmal als Vermögen und dann wieder als Schuld des Geldemittenten – genauso wie unsere SNB.
Leider gibt es viele solche “Pseudo-Oekonomen” wie “Zerschlagung!” – angefangen bei SNB-Chef Prof. Jordan und den vielen Bankenprofessoren in unserem Lande.
Sie alle verwechseln immer und immer wieder Vermögen und Schuld des Geldemittenten – und sind nicht bereit, die Kritik an ihrer Argumentation einmal zu überdenken.
Mit solchen “Vorbildern” kann man “Zeschlagung!” nicht einmal einen grossen Vorwurf machen.
Sie haben vollkommen Recht: Würden die Geldthoretiker (auch SNB-Chef Prof. Dr. Jordan) sich auch nur 5 Minuten Zeit nehmen, eine Geldemission mit einem Buchungssatz nachzuvollziehen, so würden sie Ihre Irrtümer einsehen.
Aber Nein! Lieber die Schweizer Wirtschaft kaputtmachen, als einen Fehler einzusehen.
Mit freundlichen Grüssen und nochmals Danke
Marc Meyer
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@Meyer
Werter Herr Meyer
Ich danke Ihnen für die Geduld – Hut ab!
Beste Grüsse,
NichtAllwissend -
@Zerschlagung
Ich muss leider zur Kenntnis nehmen, dass Sie meine Inputs vollständig ignorieren.
Sie vermischen nach wie vor die Geldschöpfung gegen reale Sachwerte und gegen künftige Forderungen (Kredite). Wenn ein Staat eine Obligation herhausgibt und diese gegen neu geschöpftes Geld verkauft (einer Notenbank oder einer Geschäftsbank), dann entspricht der Wert des Geldes den künftigen Steuereinnahmen. Die Schuldigen an solchem Geld auf Kredit sind aber die Kreditnehmer, meistens Staaten (denen Sie so vertrauen und alle Macht geben wollen) und nicht das Schuldgeldsystem und auch nicht die Banken. Spielen Sie doch bitte einmal die Geldschöpfung mit und ohne Kredit je vollständig inkl. Rückzahlung mit Buchungssätzen durch. Dann sehen Sie die unterschiedliche Wirkungsweise auf die Wirtschaft.
Wie Herr Meyer richtig festgestellt hat, vermischen Sie immer wieder Aktive und Passive. Je nach Argument ist Geld einmal einen Wert und einmal eine Schuld. So kommt keine vernünftige Argumentation zustande. Ein Beispiel:
Sie Schreiben: „Geld entsteht zum einen, indem Zentralbanken es drucken“. Das ist natürlich Unsinn. Es entsteht durch den Buchungssatz Aktive / Notenumlauf. Zudem drucken die Notenbanken gar keine Noten, das machen die Druckereien, bei uns Orell Füssli. Notendrucken und Notengeld schöpfen sind zwei paar Schuhe. Sonst hätte in der Schweiz Orell Füssli das Notenmonopol.
Dann schreiben Sie: „Doch dadurch gelangt es noch lange nicht in Umlauf, denn schließlich verschenken sie es nicht. Sie verleihen es nur, und zwar an die Geschäftsbanken“. Also jetzt sagen Sie doch ganz klar, dass die Banknoten für die Notenbanken Aktiven sind – oder?
Weiter unten schreiben Sie: „Wenn Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe Giralgeld schöpfen, dann erscheint es als Guthaben auf dem Konto des Kreditnehmers“. Richtig – es ist eine Schuld für den Schöpfer. Behalten sie diese Sicht bei allen Argumenten.
Weiter schreiben Sie: „Zusätzliches Giralgeld entsteht, indem die Geschäftsbanken dann auf Basis des Mindestreservesatzes vielfach gehebelt weitere Kredite an Staaten, Unternehmen und Privatpersonen geben“. Also hier bringen Sie nun wirklich wieder neue Sachen durcheinander. Die Banken schöpfen Geld doch nicht auf Basis der Mindestreserve! Die Mindestreserve kommt aus dem Passivgeschäft (die Gelder selber kommen aus dem Passivgeschäft oder aus eigenen Mitteln der Bank), nicht aus dem Kreditgeschäft. Das sind zwei paar Schuhe.
Weiter unten schreiben Sie: „Banken verleihen kein Geld“. Ja was jetzt? Schöpfen Sie es nun auf Basis der Mindestreserve wie Sie oben schreiben, oder verleihen Sie kein Geld? Sie wissen schon, was die Mindestreserve ist? Ich glaube nicht ganz.
Denn gleich im Anschluss schreiben Sie zusätzlich: „Sie geben Kredit, gedeckt durch ein Rückzahlungsversprechen und die Mindestreserve“. Auch hier gibt es gleich mehrere Fehler. 1) Die Kredite sind durch Sachwerte gedeckt. Sie haben wohl noch nie einen Kredit bewilligt. Bei einer Hypothek ist es das Haus. Bei einem Betriebskredit bspw. eine Maschine. Und selbst bei einem Blanko-Kredit ist es via SchKG die Firma/Person und deren Sachwerte. 2) Dann haben wir wieder die Mindestreserve. Sie meinen hier wohl eher die Eigenmittelvorschriften nach Basel II/III – das ist etwas anderes. Die Mindestreserve heisst etwas irreführend. Es ist eine Liquiditäts-Reserve welche als Giroguthaben bei der SNB vorhanden sein muss.
So dass Sie gleich weiter unten schreiben: „Banken benötigen dazu keinerlei Zahlungsmittel (Bargeld), weder von Sparern noch von anderen Banken noch von der Zentralbank“. Aha. Und was ist jetzt plötzlich aus Ihrer Mindestreserve geworden? Die Mindestreserve liegt als Giroguthaben bei der SNB (eben nicht mit den Eigenmittelvorschriften zu verwechseln). Und wie kommt die dorthin? Merken Sie, dass Ihre Argumentation einfach nicht durchgängig ist? Einmal basiert die Geldschöpfung auf Basis der Mindestreserve um dann gleich zu schreiben, dass die Banken ganz ohne Kundengelder und ganz ohne die SNB Geld schöpfen können. Das soll mal einer verstehen können.
Weiter schreiben Sie: „Somit gelangt sämtliches Geld nur als Kredit, also zinsbelastet in den Wirtschaftskreislauf“. Wie ich sagte, Sie ignorieren meinen Input. Wenn die Bank Geld gegen Gold mit dem Buchungssatz Goldbestand / Kundengelder schöpft – wo genau ist da ein Kredit? Und Zinsbelastet stimmt nur für Geschäftsbanken, die SNB bezahlt keine Zinsen. Und bei „Zinsbelastet“ bei den Geschäftsbanken gibt es auch zwei Seiten. Beim gemachten Gold-Beispiel zahlt nur die Bank selber Zinsen.
(Entschuldigen Sie Herr Meyer, aber hier komme ich mir wirklich ein wenig wie Sisyphos vor.)
Glauben Sie mir nicht, oder wieso ignorieren Sie meine Inputs?
Viele Grüsse,
NichtAllwissend-
@NichtAllwissend
Nochmals besten Dank für Ihre grosse Geduld.
Ja, die Argumentation mit „Zerschlagung!“ ist tatsächlich eine Sisyphos-Arbeit. Er will nicht verstehen, geht auf die Argumente nicht ein und interpretiert Geld einmal als Vermögen und dann wieder als Schuld des Geldemittenten – genauso wie unsere SNB.
Leider gibt es viele solche „Pseudo-Oekonomen“ wie „Zerschlagung!“ – angefangen bei SNB-Chef Prof. Jordan und den vielen Bankenprofessoren in unserem Lande.
Sie alle verwechseln immer und immer wieder Vermögen und Schuld des Geldemittenten – und sind nicht bereit, die Kritik an ihrer Argumentation einmal zu überdenken.
Mit solchen „Vorbildern“ kann man „Zeschlagung!“ nicht einmal einen grossen Vorwurf machen.
Sie haben vollkommen Recht: Würden die Geldthoretiker (auch SNB-Chef Prof. Dr. Jordan) sich auch nur 5 Minuten Zeit nehmen, eine Geldemission mit einem Buchungssatz nachzuvollziehen, so würden sie Ihre Irrtümer einsehen.
Aber Nein! Lieber die Schweizer Wirtschaft kaputtmachen, als einen Fehler einzusehen.
Mit freundlichen Grüssen und nochmals Danke
Marc Meyer
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@NichtAllwissend, Sehr geehrter Herr Dr, Meyer ich nehme sowohl Ihre Inputs als auch Ihre abweichenden Meinungen sehr wohl zur Kenntnis.
Wenn Sie jedoch SNB, Geschäftsbanken, Vollgeldreform und diverse formen der Geldschöpfung in Verbindung zur doppelten Buchhaltung durchmischen,- dann kann es keine Diskussionsgrundlage geben.
Damit die Leserinnen und Leser jedoch sich ein Bild machen können, wie tief die ungerechtfertigte Vorteilsnahme dieses Bankensystems zu Lasten der arbeitenten Bevölkerung ist, werde ich zum letzten Mal meine Sichtweise darlegen.
Spielen wir ein Beispiel durch:
Der Staat will im Jahr X Schulden in Höhe von 1 Mrd CHF im Markt aufnehmen und wirbt mit entsprechenden Staatspapieren, die von Bürgern gekauft werden sollen. Nehmen wir weiter an, die Menschen erwerben für 100 Millionen CHF diese Papiere vom Staat, der ihnen dafür ordentliche Zinsen bietet.
Die meisten Personen wissen übrigens gar nicht, dass sie solche Papiere kaufen, denn das machen oft ihre Lebensversicherungen aus den Prämien, welche die Kunden jeden Monat einzahlen.
Wer kauft die restliche 90% der Staatspapiere? Schliesslich fehlen noch 900 Millionen CHF in der Staatskasse?
Die kauft dann die SNB und übergibt dem Staat einen Scheck über die fehlenden 900 Millionen. Dummerweise ist dieser Scheck nicht gedeckt, aber das macht ja nichts, denn die SNB hat ja Lizenz zum Geldrucken.
Die Regierung nimmt den Scheck auf jeden Fall gern an und leitet ihn an die GESCHAEFTSBANKEN weiter!
Das sind Nebelmomben damit möglichst kein Bürger diese unglaubliche Logistik erkennt.
Nun haben die Geschäftsbanken wieder neues Anlagekapital und hebeln diese 900 Millionen wieder auf (ich breche es herunter) z.B.: 9 Mrd. Diese 9 Mrd. stehen nun als neuer Kredittopf zum Verleihen zur Verfügung. Wer sind nun die Menschen, die dieses Geld gegen teuere Zinsen leihen? Natürlich die Bürger, die jetzt diese zusätzlichen Zinsen und Zinseszinsen zahlen müssen.
Entscheidend bei diesem ganzen Vorgang ist aber, dass nun die Geldmenge bei unveränderter Marktkraft erhöht wurde und eine gewollte Inflation einleitet, wie ich schon mehrmals erläutert habe. Deshalb, sind die Notenbanken für Inflation, Deflation und Stagflation verantwortlich! Wer steckt hinter den Notenbanken? Ja, Sie ahnen es schon….die Geschäftsbanken.
Diese von der Regierung inszenierte Inflation ist eigentlich die höchste Steuer, die der Staat einnimmt.
Hinsichtlich Missbruche und Vorteilsnahmen in Sachen Giralgelschöpfung, Rechnungslegungen und kooperative Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken habe ich meinen Standpunkt bereits erläutert.
Die Vollgeld-Initiative setzt dem ein Ende, indem in einem demokratischen legitimirten Prozess der Staat nicht mehr gezwungen wird sich an die Leine führen zu lassen.
Egal wieviele Professoren, Wirtschaftsweisen, Geldhistoriker, Wirtschaftswissenschaftler, Nationalökonomen und Vasallen; Lehren – auch Irrlehren! – zu formulieren vermögen; entscheident ist, dass die Normalbürger diese betrügerischen Machenschaften des herrschenden Bankensystem durchschauen und sich selbst einen Bild verschaffen, – darin steckt die Erkenntnis, dass es nicht ausreicht, die gravierenden Mängel unseres Geld- und Finanzsystems zu benennen, sondern man muss es verstehen.
„Würden die Menschen das Geldsystem verstehen, hätten wir eine Revolution noch vor morgen früh“
Henry Ford, 1863-1947″Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung!
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@NichtAllwissend
Vielen Dank für Ihre wertvollen Beiträge zur Erklärung, was eine „Geldschöpfung“ tatsächlich ist.
Danke!
Marc Meyer
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@Zerschlagung
Sie schreiben:
Zitat:
„Wenn z.B. eine Hundertfrankennote produziert wird, kostet das die Nationalbank ca. 30 Rappen. Der Geldschöpfungsgewinn beträgt also 99.70 CHF.“
Der Geldschöpfungsgewinn des elektronischen Geldes geht im heutigen System vollständig an die Banken (in Form von Zinsen). Wenn nun aber die Nationalbank dieses Geld produzieren würde, käme der Steuerzahler jährlich in den Genuss von 5-10 Milliarden CHF. Dieser Betrag könnte beispielsweise um die Steuern damit zu senken oder die Staatsschulden abzubauen benutzt werden.“
Zitat Ende
Diese Passage zeigt deutlich, dass Sie und die Initianten der Vollgeldinitiative das Geld, das bei der angeblichen „Geldschöpfung“ entsteht, als Eigenkapital der SNB bzw. des Geldemittenten betrachten. Das ist falsch.
Sie schreiben ja, dass bei einer Geldemission das emittierte Geld einen Gewinn („Geldschöpfungsgewinn“) der SNB darstellt. Und diesen Gewinn wollen Sie nicht den Banken überlassen, sondern den Steuerzahlern, indem nur noch die SNB Geld emittieren dürfe.
Hier sind wie also beim zentralsten Punkt angelangt:
Ich habe es auf diesem Forum schon x-mal gesagt: Geld ist nicht Eigenkapital, sondern Fremdkapital des Geldemittenten. Notenbankgeld ist eine Schuld der SNB.
Sie begehen denselben Fehler wie SNB-Chef Jordan, oder Prof. Baltensperger oder die hoch bezahlten Professoren in den unseren Bankeninstituten, der Bundesrat, die Wirtschaftsverbände, Politiker und und und…
Sie alle interpretieren eine Geldemission als Vergrösserung des Vermögens und damit als Eigenkapital der SNB.
Das ist falsch: Geld ist eben eine Schuld des Geldemittenten.
Wenn die SNB die Geldmenge erhöht, so verschuldet sie sich bei den Banken. Und wenn die Banken die Geldmenge vergrössern, so nehmen sie ihrerseits Kredite bei der Wirtschaft auf. Die Geldemittenten erhalten auf dem emittierten Geld keine Zinsen, wie sie endlos behaupten, sondern sie müssen Zinsen bezahlen.
Nehmen Sie das bitte einmal zur Kenntnis.
In einem anderen Kommentar haben Sie geschrieben, es brauche nicht meine Attestierung, um festzuhalten, dass die SNB Schulden im Betrag von 450 Milliarden habe.
Sie bemerken nicht, dass Sie sich im Kreis drehen.
Einmal bezeichnen Sie Geld als Vermögen bzw. als Eigenkapital der SNB und dann wieder als Schuld der SNB.
Das ist es, was ich einen Augiasstall nenne.
Sie machen es wie unser SNB-Präsident. Auch er bezeichnet Notenbankgeld im selben Vortrag einmal als Fremdkapital und dann wieder als Eigenkapital der SNB. Wie es gerade zu passen scheint.
Die Initianten der Vollgeldinitiative sind keinen Deut besser als unsere Notenbanker.
Sitzen Sie einmal hin mit Papier und Bleistift und schreiben Sie die Buchungssätze bei einer Geldemission auf. Das hat Ihnen auch Kommentator „Nicht-Allwissend“ empfohlen.
Dann werden Sie erkennen, dass Ihre Argumentation keinen Sinn ergibt.
Auch SNB-Chef Jordan empfehle ich, einmal in Ruhe im „stillen Kämmerlein“ die Hausaufgaben zu erledigen und eine Geldemission mit Buchungssätzen festzuhalten.
Dann wird auch er seine Irrtümer einsehen, die er verbreitet.
Mir freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Tja, wie ich schon mehrmals geschrieben habe, können sich die Leserinnen und Leser selbst ein Bild ausmalen und unsere gegensetzliche Sichtweisen konfrontieren.
Nur soviel: Für mich ist klar, dass Ihr Anliegen ist vieles in subtiler Weise zu verschleiern, indem Sie die SNB und Vollgeldinitiative in einem und dasselbe Topf werfen. Ihnen ist bestens bekannt, dass die Geschäftsbanken nahezu das Geldmonopol innehaben.
Warum kann keine Partei das Problem unserer Staatsverschuldung lösen? Warum stehen eigentlich alle Unternehmen im gegenseitigen Wettbewerb (Konkurrenz)?
Geld entsteht als Schuld einer Bank gegenüber einer Nicht-Bank, es ist ein verzinster Schuldsschein! Dieses Geld entsteht in der Kreditvergabe und hat davor nicht existiert. Kreditvergabe erzeugt Geld, Kreditrückzahlung vernichtet es wieder (Kreditgeld, Schuldgeld, fiat Money). So entsteht immer nur das Kreditkapital, das Geld zur Bezahlung der Zinsen wird von den Banken nie erzeugt. Unternehmen der Realwirtschaft müssen stehts um die Zinsen kämpfen, die aus dem Kreditkapital anderer bezahlen müssen = gesunde Wettbewerb!
Die Bank fordert etwas mit Zinsen zurück das sie niemals geleistet hat!
Dieses Geld ist wertlos, es besitzt keine Deckung, besteht nur aus Schulden! Keine Goldmünzen! Es besteht lediglich aus Bytes in den Computer.
Immer noch wird es als wertvoll behandelt. Sicherheiten des Kreditnehmers!
Der Schuldner trägt das Risiko, niemals die Bank – Sein Eigentum ist die Deckung! Alle Dinge sind nur wertvoll wenn sie knapp sind.
Das Ergebnis Ihrer Argumentation ist, eine Ramsch-Ökonomie, deren Ziel es ist, staatliche Kontrolle unmöglich zu machen und die Planungsgewalt in die Hände der Ihnen nahe stehenden Interessenzirkeln zu legen, weil das angeblich effizienter sei als staatliche Regulierung.
Der Staat soll eine Schuldenlast tragen, die nicht wie in früheren Zeiten aufgenommen wurde, um das Land in den Krieg zu verteidigen, sondern um der reichsten Schicht des Landes durch eine Übertragung der Verluste auf die Steuerzahler Vorteile zu bescheren. Hier ist ein fundamentales mathematisches und politisches Prinzip am Werk: Schulden, die nicht bezahlt werden können, sind keine!
Schulden die systemisch auf Grund der Art wie sie enstehen sind keine Schulden!
Sie wissen es bestens, und leugnen es gebetsmühlenartig ab, indem Sie die Geschäftsbanken oberflächlich monieren.
Ein verzinster Schuldschein der weitergegeben wird – ist Schuldgeld. Das ist der Trick! Auch Kredite die nie zurückgezahlt werden aber laufend Zinsen abwerfen, und die Kreditbriefe weiterverkauft werden, mit Rückendeckund der sich in Privatbesitz befindenden Ratingagenturen, sind in unserem heutigen Geldsystem GELD!
Subrime lässt grüssen!
Das herrschende Geldsystem mit seine angeschlossen Organe Banken-Politik ist ein Pyramidensystem.
Wenn Sie eine Rechnung mit Kreditkarte bezahlen..unterschreiben Sie die Rechnung, oder? Somit, erzeugen Sie Selbst Geld! Denn Geld= Unterzeichneter Schuldschein!
Diese Schuldgeld wurde niergenwo auf der Welt demokratisch legitimiert.
Demokratie beginnt mit einem Demokratischen Geldsystem!
Vorteile einer Vollgeldreform, um nur einige zu nennen:
Zuständig für die Schöpfung von Geld soll nach der Vollgeldreform einzig die Nationalbank sein, die neu neben Banknoten und Münzen auch elektronisches Geld in Umlauf bringt. Das bringt enorme Vorteile mit sich.
1: Die Nationalbank ist primär der Preisstabilität verpflichtet. Deshalb kann sie im Vergleich zu den gewinnorientierten Geschäftsbanken auch die Gesamtinteressen des Landes besser berücksichtigen und jene Geldmenge zur Verfügung stellen, die die Wirtschaft braucht. Inflation und Deflation, die durch einen Geldüberhang oder einen Geldmangel entstehen, können dadurch effektiver bekämpft werden.
2: Bei der Schöpfung von neuem Geld fallen enorme Geldschöpfungsgewinne (Seigniorage) an. Das ist der Unterschied zwischen dem Nennwert und den Produktionskosten einer Geldeinheit. Wenn z.B. eine Hundertfrankennote produziert wird, kostet das die Nationalbank ca. 30 Rappen. Der Geldschöpfungsgewinn beträgt also 99.70 CHF.
Der Geldschöpfungsgewinn des elektronischen Geldes geht im heutigen System vollständig an die Banken (in Form von Zinsen). Wenn nun aber die Nationalbank dieses Geld produzieren würde, käme der Steuerzahler jährlich in den Genuss von 5-10 Milliarden CHF. Dieser Betrag könnte beispielsweise um die Steuern damit zu senken oder die Staatsschulden abzubauen benutzt werden.
3: Bankruns werden verunmöglicht. Die desaströsen Anstürme auf eine Bank, bei denen viele Kunden gleichzeitig ihr Geld abheben wollen und die Bank deshalb pleitegeht, sind nach der Reform nicht mehr möglich. Das ist deshalb der Fall, weil die Guthaben der Bürger aus den Bilanzen der Banken ausgelagert werden und nicht mehr zur Konkursmasse gehören. Eine Bank kann nur noch mit dem Einverständnis der Kunden das angelegte Geld verleihen.
Die Reform verdient es zumindest, diskutiert und nicht wie Sie es tun; diffamiert und diskreditiert zu werden. Sie entschärft das Too-Big-to-Fail-Problem und trägt damit wesentlich zur Stabilität der Wirtschaft bei. Unseren künftigen Generationen sind wir es schuldig. Verpasst man es jedoch, die nötigen Reformen in Angriff zu nehmen, ist unsere Freiheit in grosser Gefahr.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung!-
@Zerschlagung
Sie enttäuschen mich mit diesem Beitrag. Mit Verlaub, Sie unterliegen dem einen oder anderen Irrtum und verwechseln das eine oder andere. So ist eine fachliche Diskussion schwierig.
Ein paar Beispiele:
Sie schreiben: „Geld entsteht als Schuld einer Bank gegenüber einer Nicht-Bank […]“. Das kann auch zwischen Banken sein.
Weiter: „Dieses Geld entsteht in der Kreditvergabe“. Sie verwechseln hier Kredite und die Schuldseite von Schuldgeld. Das Geld entsteht durch die Buchung Aktiva / Geld. Die Aktiv-Seite kann dabei verschiedenes sein. Bspw. Edelmetalle, Wertpapiere wie Aktien oder auch Kredite. Merken Sie was? Die Bank muss für die Geldschöpfung nicht zwingend einen Kredit vergeben. Gehen Sie behutsam mit den Begriffen um.
Weiter: „Kreditvergabe erzeugt Geld, Kreditrückzahlung vernichtet es wieder […]“. Passen Sie auch hier auf. Eine Kreditrückzahlung muss nicht zwingend die Geldmenge reduzieren. Beispiel: Sie gründen eine AG und bauen diese erfolgreich auf. Dazu nehmen Sie einen Betriebskredit bei der Bank auf. Die Bank bucht: Betriebskredit / Kundengelder. Jetzt verkaufen Sie der Bank Aktien der AG und zahlen den Kredit zurück. Die Bank bucht: Finanzanlagen / Kundengelder und Kundengelder / Betriebskredit. Unter dem Strich bleibt die Geldmenge gleich. Merken Sie was? Es ist wieder eine Geldschöpfung ohne Kredit, die zur Rückzahlung führt.
Weiter: „So entsteht immer nur das Kreditkapital, das Geld zur Bezahlung der Zinsen wird von den Banken nie erzeugt“. Da gibt es gleich mehrere Fehler. 1) Wenn die Bank das Geld auf Grund von realen Sachwerten (bspw. Gold) schöpft, so ist es nicht der Geldempfänger sondern die Bank selber, welche einen Zins zahlen muss (Passivzins). Das Geld dafür muss und wird die Bank schöpfen. 2) Wenn das Geld durch einen Kredit geschöpft wurde, sollte der Sinn ja gerade darin liegen, damit einen wirtschaftlichen realen Mehrwert zu schaffen. Von diesem wird die Bank wieder das Geld schöpfen und die Zinsen können bezahlt werden (natürlich gibt es auch schlechte Kredite, aber das ist ein anderes Thema).
Weiter: „Dieses Geld ist wertlos, es besitzt keine Deckung, besteht nur aus Schulden!“. Hier ist er wieder, der Irrtum. 1) Kann Geld wie gezeigt gegen reale Sachwerte geschöpft werden und 2) auch wenn es ein Kredit ist, steht dahinter meist ein realert Wert. Bspw. wenn Sie eine Maschine auf Kredit kaufen. Der Wert des geschöpften Geldes ist die Maschine und diese gibt es. Schuldgeld hat also sehr wohl einen „inneren“ Wert.
Weiter: „Subrime lässt grüssen!“. Die Subprime-Krise wird gerne von Vollgeld-Befürwortern herangezogen. Aber wissen Sie, was die wahre Ursache war? Durch Verbriefung wurde für ein und denselben realen Wert (Immobilien) mehrmals Geld geschöpft. Aus meiner Sicht ist das ein Betrug am System. Dafür kann das Geldsystem aber nichts. Betrügen können Sie jedes System, auch ein Vollgeld-System ist davor nicht gefeilt.
Weiter: „Diese Schuldgeld wurde niergenwo auf der Welt demokratisch legitimiert“. Da irren Sie sich. Das Schuldgeld der SNB wurde direkt (via Verfassung und Gesetze) legitimiert. Und das Schuldgeld der Geschäftsbanken wird immer wieder legitimiert. Denken Sie daran, wenn Sie sich das nächste Mal für einen Kredit entscheiden, oder wenn in Ihrer Gemeinde das nächste Mal über einen Kredit abgestimmt wird (dann erklären Sie sich damit einverstanden).
Wie Herr Meyer schon mehrmals empfohlen hat: Schreiben Sie die Buchungssätze auf und schauen Sie sich die Bilanzen der Banken und der SNB an. Ein völlig neues System zu fordern, wenn man das jetzige nicht richtig versteht, finde ich persönlich gefährlich.
Wir müssen versuchen, die Missbrauchs- und Betrugsfälle am jetzigen System zu unterbinden. Und für die Staatsverschuldung, insb. die Verschuldung der SNB, kann das Schuldgeldsystem auch nichts dafür.
Ich hoffe, Sie können meine sachlich gemeinte Kritik nachvollziehen.
Viele Grüsse,
NichtAllwissend -
@NichtAllwissend, Danke für Ihre Darlegungen. Das schätze ich sehr dass sie sich vorurteilsfrei mit der Sache beschäftigt haben.
Über die Subrime-Krise verweise ich auf meine Darlegungen „Blocher und Banken – passen nicht“ Kommentar 33 von gestern. Um Ihnen meine Interpretation basierend auf etliche Studien zu schildern, muss ich weit ausholen, um nicht missverstanden zu werden.
Geld entsteht zum einen, indem Zentralbanken es drucken. Doch dadurch gelangt es noch lange nicht in Umlauf, denn schließlich verschenken sie es nicht. Sie verleihen es nur, und zwar an die Geschäftsbanken. Zusätzliches Giralgeld entsteht, indem die Geschäftsbanken dann auf Basis des Mindestreservesatzes vielfach gehebelt weitere Kredite an Staaten, Unternehmen und Privatpersonen geben. Diese Erhöhung der (Giral-)Geldmenge durch die Kreditvergabe der Geschäftsbanken nennt man auch Giralgeldschöpfung.
Auf den ersten Blick ist diese These sogar richtig und in sich schlüssig, allerdings nur wenn man die Begriffe Giralgeld und Giralgeldschöpfung vorher falsch definiert. Selbstverständlich findet keine Giralgeldschöpfung in der Form statt, dass Banken ihr selbst erzeugtes Giralgeld als eigenes Guthaben oder als Gewinn verbuchen. Oder anders ausgedrückt, es erscheint in der Bankbilanz natürlich nicht in der eigenen Kasse, weshalb es auch eine Selbstverständlichkeit ist, dass man es dort nicht findet.
An Aussagen wie, man könne doch nichts verleihen, was man nicht hat, erkennt man, dass die Leugnung (nicht Sie gemeint) der Giralgeldschöpfung nur dann gelingt, wenn man Begriffe ungenau bzw. falsch definiert. Selbstverständlich verleihen Banken kein Geld, das sie nicht haben, sie geben Kredit. Geld verleihen und Kredit geben sind zwei völlig verschiedene Dinge:
Man kann z.B. jemandem 10 CHF leihen, wenn man 10 CHF besitzt. Man kann aber auch jemandem 10 CHF Kredit geben, ohne diesen Betrag zu besitzen, indem man beispielsweise etwas verkauft und der Käufer einem verspricht, später zu bezahlen. Genau das machen auch die Banken. Sie gewähren einen bestimmten Betrag als Kredit an einen Kreditnehmer, und dieser verspricht, später zu bezahlen. Banken verleihen kein Geld. Sie geben Kredit, gedeckt durch ein Rückzahlungsversprechen und die Mindestreserve.
Somit gelangt sämtliches Geld nur als Kredit, also zinsbelastet in den Wirtschaftskreislauf. Dort fehlt aber in Summe das Geld für die Zinsen, so dass man permanent weiteres Kreditgeld und ewiges Wirtschaftswachstum benötigt.
Gerne verweisen die Gegner der Giralgeldschöpfung auch auf Bankbilanzen, in denen die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in etwa in derselben Größenordnung liegen wie die Forderungen an Kunden. Daraus schließen sie dann, dass eine Geschäftsbank einem Kunden nur dann einen Kredit gewähren könne, wenn ihre Kundeneinlagen dies zulassen. Tatsächlich ist es allerdings so, dass die gewährten Kredite natürlich zu Kundeneinlagen werden. Doch um diesen Zusammenhang zu verstehen, ist leider ein kleiner Ausflug in die Grundsätze der Buchhaltung unumgänglich, denn Giralgeld ist Buchgeld und entsteht nur durch buchhalterische Prozesse:
Wenn Geschäftsbanken bei der Kreditvergabe Giralgeld schöpfen, dann erscheint es als Guthaben auf dem Konto des Kreditnehmers und wird somit zu dessen Einlage bei derselben oder einer anderen Bank. Für die kreditgebende Bank ist dieses Giralgeld dann eine Verbindlichkeit (Passivseite der Bankbilanz). Dieser Verbindlichkeit gegenüber entsteht gleichzeitig aber auch eine Forderung an den Kreditnehmer (Aktivseite der Bankbilanz), so dass die Giralgeldschöpfung an sich erst einmal nur eine Bilanzverlängerung darstellt und somit ergebnisneutral ist. Dieser Vorgang erhöht aber dennoch die nachfragewirksame Geldmenge (auch wenn Giralgeld kein Geld im engeren Sinne ist), da der Kreditnehmer sein Guthaben auf die Konten anderer Bankkunden übertragen kann, indem er z.B. Rechnungen bezahlt.
Die kooperative Girlgeldschöpfung mit der Sie teilweise argumentieren ist noch viel ungerechter für die Realwirtschaft. Zwischen den Banken zirkuliert das von den Banken selbst erschaffene Giralgeld. Jede Bank hat das Bestreben, die Differenz der initiierten Zahlungen ihrer Kunden positiv zu gestalten. Das bedeutet, dass bei anderen Banken die Differenz zwischen den Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen unweigerlich negativ wird. Für die eine Bank ist es ein Gewinn und für die andere ein Verlust. Die sich gegenseitig ausgleichenden Summen sind für die beteiligten Banken ein Gewinn. Dieser wurde von den Banken gemeinsam aus ihrer Sicht aus dem „Nichts“ geschöpft. Man bezeichnet diese funktionalen Zusammenhänge als strukturell bedingte kooperative Giralgeldschöpfung.
Im Übrigen, um abzuschliessen: Die Überlassung eigener Mittel kann buchungstechnisch bloß als Aktivtausch, d.h. durch den Buchungssatz Forderung an Kassa dargestellt werden, was auf die Bilanzsumme (Bilanzlänge) keine Auswirkung hat, diese also nicht verändert. Diese – international übliche – Buchungspraxis stellt somit nicht nur einen offensichtlichen Widerspruch zur rechtlichen Definition des Kredits dar sondern verstößt auch,gegen Rechnungslegungsvortschriften IFRS und GAAP – und, dass wissen die Geschftsbanken!
Die Sichteinlagen, die öffentlich als Bargeld in der Bank bezeichnet werden, sind bei MFIs (Monetary financial institutions) als Rech- nungseinheiten verbucht und bilanziert, die im Wege der doppelten Buchhaltung in einem Vorgang entstehen, den die MFIs als Kreditgewährung bezeichnen (der aber tatsächlich ein „Nichts“ ist): Sie tragen den Kredit als Forderung ein und die Sichteinlage als Verbindlichkeit. Diese so geschaffenen Rechnungseinheiten werden dann nach Be- lieben als CHF, Dollars, Pfund Sterling, Euros etc. bezeichnet, je nachdem, wie die Urkunde oder zugrunde liegende Schuldverschreibung lautet oder welches juristische Dokument auch immer, das diese Art von Kreditvergabe ausgelöst hat. Es wird der Name der Währung eingetragen, die im jeweiligen Hoheitsgebiet verwendet wird. Gesetzliches Zahlungsmittel sind diese Sichteinlagen aber trotzdem nicht. Banken haben keine schon existierenden Geld- reserven in Form gesetzlicher Zahlungsmittel, die sie verleihen könnten, ausgenommen vielleicht minimale Beträge, die nur einen Bruchteil ihrer Kredit-Portfolios darstellen. Oder anders gesagt: Banken schaffen Sichteinlagen aus dem Nichts, und diese Sichteinlagen bleiben deshalb auch ein Nichts. Diese Unsitte konnte sich einbürgern, weil öffentlich beeidigte Wirtschaftsprüfer die Jahresabschlüsse der Banken testieren. Dadurch entstehen übermäßige Kreditexpansion, moral hazard-Probleme, Vermögensblasen, Li- quiditäts-Stress auf den Finanzmärkten, Bank-runs, und gegebenenfalls globale Finanzkrisen. Die Kreditgeldschöpfung (= Giralgeldschöpfung) der Geschäftsbanken ist ein reiner Schreibvorgang auf den Konten der Bank. Banken benötigen dazu keinerlei Zahlungsmittel (Bargeld), weder von Sparern noch von anderen Banken noch von der Zentralbank. Die Rückzahlung (Tilgung) eines Kredits stellt demgemäß ebenfalls einen bloßen Schreibvorgang dar (falls es durch Überweisung geschieht und nicht durch Einlage von Bargeld), ebenso ein allfälliger Kreditausfall.
In Europa sind nahezu 100 Prozesse gegen Banken und Wirtschaftsprüfer hängig, Petitionen die die Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken in der Strafprozessordnung berücksichtigen sollen sind ebenso in den Parlamenten verschiedener europäischer Länder hängig.
Festzuhalten bleibt:
Die sogenannten Kreditforderungen, aus denen die sogenannten Sichteinlagen entstehen,
– sind keine Vermögenswerte im Sinne von ökonomischen Ressourcen
– haben nicht das Potential, gegebenenfalls Bargeldzuflüsse zu generieren (Bargeld als gesetzliches Zahlungsmittel oder Zentralbankgeld)
– werden bankintern geschaffen und verletzen deshalb das Verbot des Eigenhandels
– haben keine Kostenbasis
– haben keinen Marktwert außer der Verrechnung gegen gleichartige Nullwerte anderer MFIs (Monetary financial institutions), die aber nie in gesetzlichem Zahlungsmittel oder Zentralbankgeld ausgezahlt werden.
Solche intern geschaffenen Rechnungseinheiten sind zwischen den Banken nicht übertragbar, weil sie zu der Bank gehören, die sie in ihren Büchern kreiert hat. Sie können nur in einem Verfahren verrechnet werden, das die MFIs ihr Zahlungs-Clearing nennen (oder Abrechnung) , was folgendes bedeutet: Eingehende Rechnungseinheiten werden mit ausgehenden Rechnungseinheiten verrechnet.
Wenn ein Saldo verbleibt, muss dieser Saldo in gesetzlichem Zahlungsmittel, also Zentralbankgeld, ausgeglichen werden.
Erkennen Sie die Zusammenhänge mit Subprimes und andere Machenschaften?
Bei der hier erwähnten Vorteilsnahme infolge der Giralgeldschöpfung handelt es sich um die Tatsache, dass die Geschäftsbank bei der Kreditvergabe über keinerlei liquide Mittel verfügen muss und auch sonst keine wirt- schaftlichen Vermögenswerte zur Verfügung stellt sondern bloß einen Buchungssatz auf ihre Konten schreibt, während Kreditnehmer (Privatpersonen, Unternehmer, Staatsanleihe) regelmäßig wirtschaftliche Werte in Form von Sicherheiten bereitstellen bzw. an die Bank verpfänden müssen. Somit handelt es sich bei den durch die geldschöpfenden demokratisch nicht legittimierten Schreibvorgänge der Geschäftsbanken entstehenden Beträgen nicht um gesetzliche Zahlungsmittel (Geld im eigentlichen Sinne, also Münzen und Scheine) sondern bloß um niedergeschriebene Zahlen mit der Bedeutung einer Forderung auf Geld. Diese bloß als behauptete Schuld erzeugten Recheneinheiten (Giralgeld) sind auch die Ursache aller großen Depressionen (Wirtschaftskrisen) und über 400 Finanzkrisen seit 1971. Quelle: IWF.
Nicht genug der ungerechtfertigen Vorteilsnahmen der Geschäftsbanken, kommt hinzu, je mehr Schulden zurückgezahlt werden, desto mehr dieses Buchgeldes wird wieder vernichtet, desto höher steigt dadurch aber auch der Wert dieses vermeintlichen Tauschmittels und desto schwieriger können daher die verbliebenen Schulden zurückgezahlt werden (Deflation): Die Tilgung kann sich sogar selbst besiegen. Sie vermindert zwar die Summe an geschuldeten Dollars, aber vielleicht nicht so schnell wie dadurch der reale Wert der Dollarsumme erhöht wird, die noch zurückzuzahlen ist. Dann führt das individuelle Bemühen jedes Einzelnen zur Verringerung der Verschuldungslast zu einer Erhöhung der Verschuldung, weil der Gesamteffekt (einer Tilgungswelle) dazu führt, dass jeder geschuldete CHF, Euro, Pfund, Dollar mehr wert wird.
Ich zitiere dazu Irving Fisher: „Dann tritt das Paradox auf, das meiner Meinung nach das große Geheimnis der meisten, wenn nicht von allen großen Depressionen ist: Je mehr die Schuldner zurückzahlen, desto mehr schulden sie in realen Werten.
Um diese hohe Gefahr für die gesamte Gesellschaft zu vermeiden fordern viele fachlich kompetente geldkritische Bewegungen (z.B. die Monetative e.V. unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Joseph Huber die Beendigung der Kreditgeldschöpfung der Geschäftsbanken und eine zentrale, demokratische Form der Geldschöpfung: Ein solcher Buchungsvorgang bleibt bei der neuen Methode der Zentralbank vorbehalten, die das neu geschöpfte Geld auf ein dafür vorgesehenes Regierungskonto gutschreibt. … Sehr wichtig dabei ist, dass dies keine Zahlungen sein werden, die eine zu verzinsende Schuld erzeugen. Es handelt sich vielmehr um zinsfreie Überlassun- gen, oder buchungstechnisch gesprochen, um zinsfreien ewigen Kredit. (Joseph Huber/James Robertson, 2008). Ich kann Ihnen dieses Buch sehr empfehlen.
Bitte bedenken Sie, dass die beschriebene Vorgänge nur Symptome sind. Die eigentliche Ursache ist die Vergabe der Geldmengenproduktionsrechte durch die Regierungen an die Notenbanken – diese wiederum, die Kontrolle über die Geldmengenaggregate verloren hat, da die Geschftsbanken sich in Las Vegas verwandelt haben. In den letzten 30 Jahren hat sich die Gütermenge 4facht und die Geldmenge 40facht. Papiergeld deckt sich mit Papiergeld. Die Geschichte lehrt das jedes Papiergeldsystem gescheitert ist. Die doppelte Buchhaltung ist ein mittelalterliches Werkezeug das dieses perfide Schuldgeldsystem überhaupt ermöglicht. Die bis jetzt beschlossenen Massnahmen können nichts an diese perverse Fehlkonstruktion Geldsystem annhaben, es ist keine Ansichtsache, sondern mathematisch bedingt.
Der Zusammenbruch des herrschenden verzinsten Geldsystem hätte mathematisch schon 2008 stattfinden sollen; hätte man nicht gegen Gesetze, Verfassungen und internationale Rechnungslegungsvorschriften verstossen. Es ist alles Aktenkundig – auch wenn von den Mainstream Medien grossteils totgeschwiegen.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung!
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Guten Tag Herr Meyer
Danke für Ihren Beitrag. Leider haben wir keinen Herkules für Irrglauben und auch keine diesbezüglichen Flüsse. So entspricht die Ausmistung beim Thema Geld eher einer Sisyphos-Arbeit.
Beim Thema Vollgeld habe ich persönlich den Eindruck, dass nicht einmal die CH-Initianten das Konzept des Deutschen Professors richtig verstanden haben. Vollgeld ist keine Frage des Schöpfers, sondern der Schöpfungsart. So schreiben die Initianten, dass die Banknoten Vollgeld seien, was nicht simmen kann (Vollgeld hat keine Schuldseite, unsere Banknoten aber sehr wohl). Sie vermischen auch den Begriff Vollgeld und gesetzliches Zahlungsmittel etc.
Ich habe mir Ende Januar einmal den Initiativ-Text angeschaut und eine erste Analyse geschrieben. Mein Fazit: Die geplante Initiative hat zu viele Wiedersprüche und Unklarheiten und funktioniert so einfach nicht. Den Text können Sie hier herunterladen: http://goo.gl/rd00z3
Viele Grüsse,
NichtAllwissend-
Lieber@NichtAllwissend,zum Thema Geld kommt mir auch: Faust. Eine Tragödie – in den Sinn.
Ich kann die kritsichen Inputs Ihres Arbeitspapier nur schätzen. Bezüglich all Ihren Fragen verweise ich gerne auf das Buch von Prof. Dr. Joseph Huber: Monetäre Modernisierung. Dort werden die meisten Ihrer konstruktiven Fragen, u.a. kritisch und tiefgründig behandelt.
Ich persönlich schliesse mich der Analyse von Prof. Dr. Helmut Creutz an, – Vollgeld und Umlaufsicherung zu vereinen. Ich bin mir in diesem Zusammenhang bewusst, dass mit Etablierung eines Vollgeld-Systems womöglich die Schweizerischen Bankiervereinigung Angst hat ihr Geschäftsmodell könnte entfallen und sie zu Bankschaltern der Nationalbank werden.
Um das Finanzsystem stabil und sicher zu machen, solle der Staat Banken verbieten, im Zuge ihrer Kreditvergabe einfach neues Geld in Umlauf zu bringen. Diese Idee ist nicht neu, sondern wurde schon vor vielen Jahren von Leuten wie Milton Friedman, Walter Eucken oder Irving Fisher formuliert. Erst durch das Aufkeimen des jetzigen Kapitalismus wurde die Monetative mundtot gemacht. Ich weiß nicht, ob Vollgeld der bessere Weg ist, aber lasst uns doch wenigstens fair und offen darüber diskutieren, – und nicht gleich mit dilletantischen Argumente wie Sozialismus, Kommunismus, Verstaatlichung, Ende der Schweizer Wirtschaft usw. argumentieren und diese aus meiner Sicht Riesenschance diskretidieren.
Ich habe mich, um das Thema zu vertiefen u.a. auch mit Silvio Gesell und öst. Nationalökonomie auseinandergesetzt.
Es ist augenscheinlich, dass viele Krisen, Preisblasen und Verwerfungen ihren Ursprung im Geldsystem haben. Für mich ist es daher eine logische Konsequenz, dass man die Probleme an der Wurzel packen sollte. Man kann Vollgeld radikal nennen, was aber nicht negativ gemeint ist.
Die Monetative ist viel einfacher zu verstehen, als man annimmt. Im Kern will die Monetative ein unabhäniges Geldsystem und vor allem eine unabhängige Geldschöpfung. Ähnlich wie Gerichte, sollte die Monetative unabhängig und ohne politische Macht entscheiden. Eine SNB ist nicht vom Wähler legitimiert. Deshalb sollte es eigentlich mehr als selbstverständlich sein, dass dort auch keine Politik gemacht wird! Alles Geld soll ausschließlich von einer unabhängigen öffentlichen Stelle geschöpft werden. Kommunismus?. Das jetzige Geldsystem bläht sich immer mehr auf, Staatsschulden können niemals getilgt werden, denn Schulden sind Geld. Wären im jetzigen System alle Kredite getilgt, dann gäbe es faktisch kein Geld mehr. Das Schuldgeldsystem ist eine monströse Umverteilungsmaschine und diese gilt es zu stoppen. Die Monetative ist eine mögliche Alternative.
Die Monetative richtet sich nicht gegen die Geschäftsbanken. Die Monetative ist nicht rechtspopulistisch, linkspopulistisch oder europafeindlich. Traurig, dass man dies immer dazu schrieben muss, wenn es um’s Geldsystem geht. Das jetzige Schuldgeldsystem ist nicht in Steintafeln gemeißelt. Es kann und muss reformiert werden. Die Frage ist nur, ob dies vor oder nach dem Zusammenbruch geschieht.
Unsere Währung ist auf Grund, der gezielten Fehlkonstruktion des Euros, in diesem System nicht mehr zu halten. Die Geschäftsbanken können sich nicht lange halten beim herrschenden Systems. Was gerade jetzt läuft ist lediglich Zeitgewinn.
Die Monetative wäre in der Lage die Gesamtinteressen des Landes besser zu berücksichtigen und, u.a.: jene Geldmenge zur Verfügung stellen, die die Wirtschaft braucht. Inflation und Deflation, die durch einen Geldüberhang oder einen Geldmangel entstehen, können dadurch effektiver bekämpft werden.
Es würde wirklich den Rahmen sprengen weitere Vorteile der Initiative darzulegen; aber Sie machen es richtig; informieren und dokumentieren Sie sich vorurteilsfrei auf der Basis der Faktenlage – und dann – im Rahmen eines autarken Denkprozesses ziehen Sie Ihre ganz persönliche Schlüsse für sich.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung! -
@NichtAllwissend
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Nein, Sisyphos hatte gar keinen Erfolg mit seiner Berufung. Der Stein rollte immer wieder zurück.
Meine Arbeit hingegen trägt langsam Früchte. Immer mehr Menschen verstehen, was ich sage.
Auch Ihr Kommentar bestätigt einmal mehr, dass meine Anstrengungen Früchte tragen. Sie haben meine Argumentation ebenfalls verstanden, das beweist Ihr Beitrag, den Sie anhängen.Ich habe Ihre ermutigenden Beiträge in meinen früheren Beiträgen immer geschätzt.
Sie schliessen mit folgender Konklusion:
„…Oft hört man, dass die Banken Geld aus dem Nichts schöpfen können und die Notenbank einfach Geld drucken kann. Beides ist ein Irrtum. Beide, sowohl Geschäftsbanken wie auch die SNB, brauchen Aktiven um Geld schöpfen zu können. Es kommt nicht aus dem Nichts. Diese Aktiven kommen aus der Wirtschaft.
Die SNB kann nicht einfach Geld drucken. Sie muss sich verschulden. Gegenwärtig hat die SNB Schulden in Milliardenhöhe angehäuft. Der Schuldenberg der SNB wird für die kleine Schweiz langsam gefährlich…“
Diese Konklusion entspricht genau dem, was ich auf Inside Paradeplatz in mehreren Artikeln seit geraumer Zeit (über 1 Jahr), versuche, den Leserinnen und Lesern klarzumachen:
1. Notenbank stellt nicht Vermögen der SNB dar, wie SNB und Bundesrat behaupten („liquide Mittel“), sondern sind im Gegenteil Schulden der SNB. Diese sind zu den Staatsschulden zu addieren.
2. Um Geld emittieren zu können muss die Realwirtschaft reale Werte produzieren. Der Geldemittent kann Geld nur dann auf der Aktivseite seiner Bilanz verbuchen, wenn er entsprechende reale Vermögenswerte der Realwirtschaft in seiner Bilanz auf der Aktivseite aufnimmt.
In meinen Beitrag auf Inside Paradeplatz: „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ habe ich mit Buchungssätzen diese Zusammenhänge genau aufgezeigt. Ich denke, das Beispiel mit der Ausstellung einer Geburtsurkunde, die nur Sinn macht bei einer entsprechenden Geburt eines Kindes, zeigt diese Bedingung lebensnah dar.
Ehrlich gesagt, hätte es mich gefreut, wenn Sie mich zitiert hätten. Es gibt keinen anderen Autor, der bisher die angebliche Geldschöpfung der Zentralbank und des Bankensystems per Buchungssätze widerlegt hat, und Notenbankgeld eindeutig als Schuld der Zentralbank und damit als Staatsschuld definiert hat.
Sämtliche Notenbanken und wissenschaftlichen Arbeiten interpretierten bisher Notenbankgeld als „Liquide Mittel“ und damit als Vermögen der Zentralbank, womit letztere Verbindlichkeiten abbauen könne. Das ist falsch.
Es freut mich einerseits, dass Sie meine Argumentation aufgenommen haben. Es irritiert mich aber, dass Sie mich nicht korrekterweise zitiert haben, zumal Sie Ihren Text Ihrerseits einem Copyright unterstellen.
Zu den Vollgeldreformern:
Es ist genau so, wie Sie es schreiben: Diese Initianten haben die Entstehung von Geld nicht begriffen.
Die Initianten interpretieren eine Geldemission als eine einseitige Ausdehnung der Aktivseite des Geldemittenten.
Statt dessen ist Geld eine Schuld des Geldemittenten (Verlängerung Passivseite), mit welcher der Vermögenswert (Sicherheit des Geldes) auf der Aktivseite finanziert wird (Verlängerung Aktivseite).
Die Vollgeldinitiative ist das Papier dür die Unterschriftenbögen nicht wert.
Mir freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Zerschlagung
Sie scheinen ein gestörtes Verhältnis zu Banken zu haben – anders kann man Ihre permanenten, unfundierten Angriffe auf die Banken nicht interpretieren.
Vieles liegt im Argen bei den Banken, das zeigt auch der Artikel von Herrn Lukas Hässig nebenan. Aber den „bösen Banken“ die Schuld an allem in dieser Welt in die Schuhe zu schieben ist unverhältnismässig. Die Missstände bei den Banken sind anders anzugehen.
Kommentator „NichtAllwissend“ hat ebenfalls deutlich aufgezeigt, dass die Initianten der Vollgeldinitiative ein falsches Verständnis von der Entstehung von Geld haben:
Sie interpretieren eine Geldemission als alleinige Verlängerung der Aktivseite des Geldemittenten und damit als Eigenkapital des Geldemittenten (SNB-Chef Prof. Jordan und sein Doktorvater Prof. Baltensperger begehen denselben Fehler).
Deshalb rede ich von einem Augiasstall. Diese Unordnung in der Argumentationsführung hat mitunter zu Ihrer Initiative geführt.
Ihre Initiative ist aber gegenstandslos, da Sie auf falschen Prämissen beruht.
Ich habe Ihnen das schon oftmals geschrieben – aber Sie ignorieren einfach und fahren mit ihrer Litanei fort.
Sie verstecken sich hinter gewichtigen Namen: Faust, Prof. Dr. Huber, Prof. Dr. Creutz, Prof. Senf, Milton Friedman, Irving Fisher, Walter Eucken, Irving Fisher, Silvio Gesell..
Bitte verstehen Sie: Das sind alles Vertreter der „naiven“ Geldtheorie – diese interpretieren Geld als Vermögen der Zentralbank anstatt als Schuld.
Ihre Argumentationsführung basiert auf der Verwechslung von Vermögen und Schulden der Zentralbank.
Ihre Initiative ist äusserst gefährlich für die Schweiz. Ich habe alle Gefahren schon einmal aufgezeigt und kann das nicht nochmals wiederholen.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Meyer
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@NichtAllwissend
Korrigenda:
2. Um Geld emittieren zu können muss die Realwirtschaft reale Werte produzieren. Der Geldemittent kann Geld nur dann auf der PASSIVSEITE seiner Bilanz verbuchen, wenn er entsprechende reale Vermögenswerte der Realwirtschaft in seiner Bilanz auf der Aktivseite aufnimmt.
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@Meyer
Werter Herr Meyer
Der Sisyphos-Vergleich war ungeschickt. Ich meinte nicht, dass es gar nichts bringt, sondern nicht so schnell wie bei Herkules. Sie müssen das meiste immer und immer wieder schreiben. Stehter Tropfen hölt den Stein, wäre wohl passender gewesen. Machen Sie auf jeden Fall weiter!Ich schätze Ihre Hartnäckigkeit, das habe ich bereits einmal geschrieben. Obwohl wir meistens einer Meinung sind, heisst das aber nicht, dass Sie automatisch die einzige Quelle meiner Ansichten sind. Ich bin durchaus in der Lage, selber zu denken (und viele andere auch). Sie unterstellen mir, Teile des Textes meiner Analyse bei Ihnen abgeschrieben zu haben – oder weshalb sollte ich Sie zitieren? Diese Unterstellung finde ich unprofessionell und etwas befremdend von Ihnen. Aber ich bin nicht nachtragend.
Ich freue mich auf den nächsten Beitrag von Ihnen.
Beste Grüsse,
NichtAllwissend -
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Ihre sind keine Argumente, sondern eine ausschweifende Selbstdarstellung. Sie vermarkten Ihre Positionen als eine Art „Don Quichotte“. Sie wollen gleichzeitig auf zwei Hochzeiten Tanzen. Sie haben meine Darlegungen zur doppelten Buchhaltung im Zusammenhang mit SNB und Giralgedschöpfung der Geschäftsbanken einfach ausgeblendet und argumentieren mit der sozialistischen Keule. Natürlich sind 450Mrd. der SNB eine Schuld das man auf dem Steuerzahler abwälzen wird, dafür braucht es nicht Ihrer Attestierung.
Ich habe nichts gegen Geschäftsbanken oder irgendjemanden. Auch da grenzt Ihre Argumentation eher an einer Lachnummer! Die Wissenschaftlichen Abhandlungen der von Ihnen genannten Wissenschaftler sind für mich nicht Sakrosankt! Ich habe diese erwähnt, könnte noch dutzend andere erwähnen, um aufzuzeigen, dass alles auf dem Prüfstand gehört.
Sie argumentieren geschickt gegen die Politik der SNB und wissen dabei sehr genau, dass die Geschäftsbanken faktisch heute das generelle Geldmonopol innehben. Ich bin kein Freund des Zentralbankensystem, ganz im Gegenteil, ich würde die Zentralbanken zerschlagen und durch demokratisch legitimierten Währungsbüro’s ersetzen.
Die SNB hat ein residuales Reserven- und Banknotenmonopol – und das wissen Sie nur zu gut. Inwieweit davon Gebrauch gemacht wird, ist wiederum von der Nachfrage der Geschäftsbanken abhängig, welche von der Kreditnachfrage des Publikums gesteuert wird. Da der überwiegende Teil der realen Geldmenge originär über Geschäftsbankkredite durch Gutschrift auf Girokonten entsteht, ist der SNB die Kontrolle über die Geldmengen M1 und die monetären Aggregate M2 und M3 entglitten. Eine zielgerichtete Geldmengenpolitik findet somit nicht mehr statt, und in diesem verinsten Schuldgeldsystem ist das jetzt auch gar nicht möglich. Das Geld was Sie in Ihrer Tasche herumtragen, ist ein verzinster Schuldschein!
Folgende Fragen sind elementar für die Lösung der Fehlkonstruktion im bestehenden Geldsystem:
1) Wieso verschuldet sich der Staat bei den Privatbanken, wenn doch in Wahrheit nur er selbst über das Monopol der Geldschöpfung, das er an die Zentral- und Geschäftsbanken delegierte, verfügt?
2) Wieso verschuldet sich der Staat überhaupt? Es ist doch bizarr, dass er zuerst den Banken per Lizenz das Recht überträgt per Kredit „Geld aus dem Nichts“ zu erzeugen, um sich dann bei ebendiesen Banken zu verschulden!
3) Wieso zahlt der Staat für seine Schulden auch noch Zinsen?
Die Vollgeldreform gibt eine Antwort auf diese offene Fragen.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung! -
@Meyer
Werter Herr Meyer
Noch ein Nachtrag: Sie schreiben:
„[…] zumal Sie Ihren Text Ihrerseits einem Copyright unterstellen.“
Das zeugt nicht davon, dass Sie das Schweizer Urheberrecht und die Creative Commons Lizenz-Typen kennen.
Ich habe meinen Text nicht einem Copyright unterstellt. Das muss man nach Schweizer Urheberrecht auch nicht, das hat man per Gesetz. Ganz im Gegenteil, habe ich meinen Text unter einer freien Lizenz veröffentlicht. Meinen Text darf jeder beliebig verbreiten, kopieren und nutzen, auch kommerziell, ohne Erlaubnis (die habe ich mit der CC-Lizenz bereits gegeben). Nach Schweizer Urheberrecht darf man das mit Ihren Texten ohne Erlaubnis so nicht machen.
Zitieren ist das wörtliche Übernehmen aus einem Text (bis zu einem gewissen Grad ist das unter Quellenangaben nach Schweizer Urheberrecht erlaubt). Weshalb erwarten Sie, dass ich Textstellen von Ihnen kopiere? Oder hätten Sie einfach erwartet, dass ich Sie irgendwo namentlich erwähne zum Thema Geldschöpfung? Dazu hätte ich Sie zuerst um Erlaubnis gefragt. Ich bringe niemanden ungefragt in irgend einen Zusammenhang. Falls ich wieder einmal einen Text zum Thema Geldschöpfung schreibe, werde ich eine Nennung in Betracht ziehen.
Viele Grüsse,
NichtAllwissend -
@NichtAllwissend
Besten Dank für Ihren Hinweis.
Es ist tatsächlich so, dass ich offenbar Ihre Lizenz fälschlicherweise als strengeres Copyright interpretiert habe. Bitte entschuldigen Sie. Ich ging davon aus, dass Sie damit bezwecken, dass ich von nun an Sie zu zitieren habe, wenn ich argumentiere, Notenbankgeld gehöre nicht zum Vermögen der SNB, sondern im Gegenteil zu deren Schulden.
Oder wenn ich mit einfachen Buchungssätzen die Illusion des Geldschöpfungsmärchens widerlege.
Da sich sehr viel Herzblut in meinen Artikeln befindet, können Sie sich vorstellen, dass mich sowas irritiert hätte.
Also – ein klassisches Missverständnis – tut mir leid. Für mich ist die Sache damit erledigt.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
@Zerschlagung
1, Selbstdarstellung? Ja – im Gegensatz zu Ihnen stehe ich mit meinem persönlichen Namen zu dem, was ich schreibe. Aber dies als Selbstdarstellung abzutun? Ich weiss nicht. Auch vollkommen unwichtig und uninteressant.
2. Sie schreiben: „…natürlich sind 450Mrd. der SNB eine Schuld das man auf dem Steuerzahler abwälzen wird, dafür braucht es nicht Ihrer Attestierung.“
Sowohl die Initianten Ihrer Initiative oder ihr nahestehende Professoren (z.B. Prof. Binswanger, siehe meinen Artikel oben) oder sämtliche Professoren die Sie zitiert haben, oder die SNB selber oder der Bundesrat: Sie alle interpretieren Notenbankgeld als Vermögen der SNB, womit diese Ihre Schulden abbauen könne.
Es freut mich, dass auch Sie das nun offenbar einsehen.
3. Die Vollgeldreform will den Zentralbanken eine absolut dominante Stellung im Bankensystem zuweisen. Kommunismus pur.
4. Sie schreiben: „…der überwiegende Teil der realen Geldmenge originär über Geschäftsbankkredite durch Gutschrift auf Girokonten entsteht…“
Eben nicht. Die Geldmenge entsteht nicht durch Bankkredite, wie Sie behaupten, sondern sie entsteht durch Schulden der Banken. Sie widersprechen Ihrer obigen Behauptung gleich selber, wonach es sich bei Geld um eine Schuld der SNB handle (oder des Geldemittenten; was nicht „meine Attestierung brauche“).
5. Sie behaupten, das Geld, das ich in meiner Tasche herumtrage, sei ein „verzinster Schuldschein“.
Wer bezahlt denn wem Zinsen auf den Banknoten? Sie der SNB oder umgekehrt? Ihre Argumente sind fern der Realität.
6. Sie fragen: „Wieso verschuldet sich der Staat bei den Privatbanken?“ Sie haben also erkannt, dass sich die SNB bei Privatbanken verschuldet. Die Professoren der Vollgeldreform behaupten aber im Gegenteil, die SNB gewähre den Banken bei der Geldschöpfung Kredite (siehe Prof. Binswanger oben). Sie widersprechen also der Argumentation der Vollgeldreformer. Bemerken Sie das nicht?
7. Sie behaupten wieder, bei der Geldschöpfung würden die Banken „Geld aus dem nichts schöpfen.“ Genau das können Sie eben nicht. Banken können nur Geld schöpfen, d.h. die Passivseite ihrer Bilanz verlängern, wenn sie auf ihrer Aktivseite Vermögenswerte hereinnehmen, welche die Realwirtschaft erarbeiten muss.
Das bestätigt aus „NichtAllwissend“ in seinem Kommentar nebenan.
8. Die SNB bezahlt auf der Notenbankgeldmenge überhaupt keine Zinsen.
9. Die Vollgeldreform gibt überhaupt keine Antworten auf Ihre Fragen.
10. Die Vollgeldreform basiert genauso auf der Verwechslung von Aktiven und Passiven des Geldemittenten.
Und Sie, Zerschlagung, begehen dieselben Fehler wie unser SNB Chef Prof. Jordan und die SNB.
Tut mir leid.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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@Meyer
Werter Herr Meyer
Kein Problem, für mich ist die Sache auch erledigt.
Bleiben Sie dran.
Viele Grüsse,
NichtAllwissend -
@Zerschlagung
Guten Tag Herr/Frau Zerschlagung
Ich begrüsse die Diskussion, was ich auch in der Analyse zum Ausdruck gebracht habe.
Eine Systemänderung dieser Grössenordnung muss aber gut durchdacht sein. Wie ich bereits geschrieben habe, erfüllt der Initiativ-Text diese Anforderung m.E. nicht.
Ich gebe Herrn Meyer Recht. Auch ich bin sehr skeptisch, dass sich die von Ihnen geschilderten Probleme (die es gibt, das leugnet niemand) mit dem Vollgeld-Konzept lösen lassen.
Sie schreiben: „Die Monetative wäre in der Lage die Gesamtinteressen des Landes besser zu berücksichtigen […]“. Das ist reine Spekulation. Die Monetative allein macht nämlich gar nichts. Es sind Institutionen und Menschen, die Sachen machen. Wer bestimmt, was die Gesamtinteressen sind? Haben Sie das Gefühl, dass die SNB heute die Gesamtinteressen der Schweiz wahrnimmt, wie sie es tun müsste? Ich für mich bezweifle das. Weshalb sollte sie das mit noch mehr Macht plötzlich anders machen?
Weiter schreiben Sie: „und, u.a.: jene Geldmenge zur Verfügung stellen, die die Wirtschaft braucht“. Auch das hat nichts mit der Monetativen zu tun. Wer bestimmt denn, welche Geldmenge die Wirtschaft braucht? Heute bestimmt das zu einem grossen Teil die Wirtschaft selber (und nicht die Banken, die brauchen Aktiven für die Geldschöpfung, aber das kann Herr Meyer besser erklären). Weshalb soll das eine einzelne zentrale Institution besser können? Auch das ist Spekulation.
Schliesslich schreiben Sie: „Inflation und Deflation, die durch einen Geldüberhang oder einen Geldmangel entstehen, können dadurch effektiver bekämpft werden“. Das wage ich zu bezweifeln. Da Vollgeld keine Schuldseite hat, kann die Geldmenge nur durch Enteignung verringert werden. Dass man die Geldmenge mit Vollgeld besser steuern kann, ist technisch nicht nachvollziehbar.
Ich kann mich nur wiederholen:
Vollgeld oder Schuldgeld ist keine Frage des Schöpfers (wer schöpft), sondern der Schöpfungsart (wie wird geschöpft). Wenn die SNB heute Geld schöpft, ist es kein Vollgeld (auch wenn die Initianten dies auf der Homepage so schreiben …). Genauso könnten aber auch Geschäftsbanken Vollgeld schöpfen. Sie und die Initianten vermischen da verschiedene Dinge, Konzepte und Theorien.Viele Grüsse,
NichtAllwissend
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@Zerschlagung
Unsägliche Vollgeld-Initiative
Sie werben hier für ihre eigene Vollgeld-Initiative.
Damit lenken Sie von der eigentlichen Problematik ab, welche ich hier mit meinem Standpunkt-Beitrag aufzeigen möchte.
In der heutige Geldtheorie wird einfach etwas behauptet – so wie Sie das auch tun.
Z.B. „Geld wird aus dem Nichts geschöpft“ usw.
Denselben Irrglauben verbreitet auch unsere Nationalbank und insbesondere deren Spiritus Rector, Prof. Baltensperger und sein Ziehsohn, SNB-Chef Prof. Jordan.
Das ist Unfug, weil es bedeuten würde, dass Geldemission darin bestünde, allein die Aktivseite des Geldemittenten zu verlängern. Und das geht nicht.
Genau solchen willkürlichen Behauptungen wie Sie und die SNB sie verbreiten, will ich entgegenwirken.
Meine Botschaft ist: Geldtheorie und Geldpolitik basiert allein auf Buchhaltung. Jeder Geldemission unterliegt ein exakter Buchungssatz.
Ich muss dies hier klarstellen, da die SNB mit ihrer Behauptung, sie könne unbeschränkt Banknoten drucken und damit Euros kaufen, die Schweiz in grosse Gefahr bringt.
Und das könnte schon bald eintreffen.
Die Gefahr wird dadurch erhöht, dass auch der Bundesrat diese Argumentation übernommen hat und wie die SNB behauptet, im Falle von negativem Eigenkapital könne die SNB einfach Banknoten drucken, und so das Eigenkapital wieder aufstocken (SNB sei immer „liquide“).
Eine buchhalterische Analyse beweist, dass das nicht stimmt. Es werden die Steuerzahler sein, welche die Schulden der SNB zu bezahlen haben.
Das ist also die erste Stossrichtung meines Beitrages hier.
Hinzu kommt nun noch eine zweite Gefahr. Das ist Ihre Vollgeldreform.
Allerdings sind deren Abstimmungschancen gering.
Es liegt vieles im Argen mit unseren Banken. Da haben Sie Recht. Insbesondere das Bonus-Wesen. Aber dieses müssen wir anders anpacken.
Ich wiederhole hier nochmals die wichtigsten Gefahren, die von einer Vollgeldreform ausgingen. Ich bitte Sie, auf diese Argumente einzugehen, sofern Sie nochmals einen Kommentar schreiben.
1, Da eine Geldemission nicht eine Kreditvergabe ist, sondern eine Kreditaufnahme der Geldemittenten, würde die Vollgeld-Initiative dazu führen, dass die Kantonalbanken und andere Banken in der Schweiz kein Kapital mehr aufnehmen könnten am Schweizer Geldmarkt.
2, Herr und Frau Schweizer dürften ihr Geld also nicht mehr z.B. bei ihrer Kantonalbank anlegen, sondern müssten dieses bei der SNB anlegen.
3. Weil die SNB auf ihren Kundeneinlagen keine Zinsen bezahlen, erhielten Herr und Frau Schweizer auch keine Zinsen mehr auf ihrem Geld.
4. Da die Kantonalbanken und Banken sich nicht mehr am Geldmarkt refinanzieren könnten, wäre ihre Fähigkeit, z.B. Hypothekarkredite zu vergeben, drastisch eingeschränkt.
5. Da die SNB ihr Kapital zu über 99 Prozent im Ausland anlegt, würde dies zu einem masslosen Kapitalabfluss ins Ausland führen. Anstatt die inländischen Hausbesitzer und Unternehmer kämen die verschuldeten Staaten in den Genuss des Kapitals unserer SNB bzw. von Herr und Frau Schweizer.
6. Der hiesige Immobilienmarkt würde vollkommen zusammenbrechen, da die lokalen Banken keine oder fast keine Kredite mehr gewähren könnten und die SNB auch keine solchen gewähren würde.
7. Ausländische Banken müssten einspringen. Dadurch würde der Franken sprunghaft massiv ansteigen, da die ausländischen Gelder zur Finanzierung der Hypotheken und Betriebskredite zuerst in Franken gewechselt werden müssten.
8. Die SNB müsste dazu gezwungen werden, dass sie auch im Inland Kredite, vor allem Hypothekar- und Betriebskredite gewähren würde.
9. Das ganze Kreditgeschäft der Kantonalbanken und Banken müsste innert kürzester Frist von den Banken auf die neue Super Bank SNB übertragen werden.
10. Die neue Super-Bank würde für die Schweiz ein untragbares TBTF-Risiko darstellen.
11. Von der Verstaatlichung des Geldmarktes (linker Teil der Renditekurve) wäre es kein grosser Schritt mehr zur Verstaatlichung auch des Kapitalmarktes (rechte Seite der Renditekurve). Insbesondere auch deshalb, da heute auch Obligationen elektronisch verbucht werden und der Begriff Giralgeld oder Buchgeld dehnbar ist.
12. Die Schweiz würde dann praktisch nur noch von einer Super-Bank geleitet. Das wäre Kommunismus pur.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr gehhrter Herr Dr. Meyer,
Vielen Dank für Ihre Duplik! Bleiben Sie ganz entspannt, die Schweiz in ihrer Gesamtheit wird mit Annahme der Vollgeldreform aufblühen.
Wenn ich Ihre Beiträge zur Vollgeldreform lese, dann werde ich den Gedanken nicht los, dass Sie sich sehr sehr oberflächlich mit Vollgeld auseinandergesetzt haben. Stattdessen, ist Ihre eine reflexartige Reaktion, die zwar die heutige Misstände – auch oberflächlich – zu Recht, kritisiert jedoch, sich aus dogmatischen-ideologischen Gründen, das NEUE ungeprüft ablehnt. Ihre ist eine konditionierte Sichtweise, und die Leserinnen und Leser werden das sehr leicht nachvollziehen können.
Das ist Ihr Recht und das respektiere ich. Aber eine voruteilsfreie Bestandesaufnahme des herrschenden Systems, bei gleichzeitiger Gegenüberstellung, mit der Vollgeldreform zeigt unmissverständlich die Volkswirtschaftlichen Vorteile dieser Initiative die es zu unterstützen gilt.
Aus der Vollgeldreform wird eine Finanzwelt hervorgehen die eine Ökonomie aufbauen wird die alle Menschen dient, und die Umwelt schützt. Neben bei bemerkt: die Betonwüste im Graubünden ist der beste Ausdruck für die aus dem Ruder gelaufene Finanzwelt.
Der Mensch muss im Mittelpunkt stehen, nicht das Geld! Geld darf nicht herrschen, sondern soll dienen. Die Vollgeldreform macht dies möglich.
Sie argumentieren u.a. mit Kurvendiskussionen, Bilanzen und Kommunismus! Die meisten Menschen können eine lineare Kurvendarstellung nicht von einer logarithmischen unterscheiden, aber das müssen sie gar nicht. Die fünf Sinne sind mehr als ausreichend.
Sie wissen es bestens, dass Statistiken immer von bestimmten Menschen oder Lobbyisten in Auftrag gegeben wurden. Solange die Menschen die strukturellen Zusammenhänge nicht verstehen, werden sie sich gegenseitig weiter bekämpfen, statt gemeinsam auf dieses System Einfluss zu nehmen. Die Vollgeldreform vereint und schliesst niemanden aus!
Sie erwähnen immer wieder reptitiv die Geldmengenaggregate M2, M3 usw. Ich verweise in dieser Hinsicht auf die Handhabung der Privaten FED seit Mrz 2006.
Ihre Fragen lassen sich einfach beantworten, und das habe ich auch getan. Natürlich können Sie wissenschaftliche Erklärungen, warum das herrschende SNB System beibehalten werden muss, und wieso man gewisse Vorgänge so handhaben muss,darlegen und in Akademikerkreisen und Interessenzirkeln versteht man sich sehr gut. Der Normalbürger aber wird durch solche Aussagen wie Ihre, bewusst verwirrt. Bitte glauben Sie mir, ich respektiere Ihren Standpunkt aber das was Sie über die Vollgeldreform hier schreiben ist falsch!
Die Funktionsprobleme der bestehenden Geldordnung sind deutlich. Dazu gehört auch die inzwischen annähernd fehlende Kontrolle der Geldmenge, was zu inflationären Tendenzen führen kann. Die minimale Begrenzung der Giralgeldschöpfung durch die Kreditvergaben der Geschäftsbanken, die lediglich durch Mindestreservesätze (2.5%) und durch geringe Eigenkapitalquoten eingegrenzt wird, befördert diese negative Tendenz zusätzlich. Als Folge dieses verzinsten Schuldgeldsystems werden eine Mengen- und Preisinflation von Geldanlagen, und die Bildung von Spekulationswellen, sowie die damit verknüpfte Überhitzung von Konjunktur,- und Börsenzyklen ausgelöst. Die schließlich damit verbundenen Krisen, einschließlich der übersteigerten Extragewinne für die Geschäftsbanken, der entsprechend sozialisierten Verluste für die Allgemeinheit, sowie die überhöhten Staatsverschuldungen sind die logische Konsequenz.
Geld soll wieder wirklich nur vollwertiges gesetzliches Zahlungsmittel werden! Die SNB muss dazu wieder unabhängig von politischen Einflüssen und allein aufgrund wirtschaftlicher Daten die Geldmenge kontrollieren können. Die Geldschöpfung soll allein wieder in der Hand der SNB liegen. Die Geschäftsbanken sollen kein Giralgeld mehr schöpfen. Sie sollen den Zahlungsverkehr abwickeln und die Kundenaktivitäten im Bereich von Immobilien- und Anlagengeschäften finanzieren, ohne dabei über die Kreditvergabe selbst Giralgeld zu erzeugen.
Die Auswirkungen der vorgeschlagenen „Vollgeldreform“ auf die öffentlichen oder die privaten Haushalte, auf Märkte, auf Realwirtschaft und Firmen, sowie auf Finanzwirtschaft und Banken wären sehr positiv.Herr Dr. Meyer wie ist der Ist-Zustand den Sie so vehement verteidigen?
Das Finanzsystem kontrolliert und konditioniert die Realwirtschaft. Die monetäre Ursache der derzeitigen Finanz- und Wirtschaftskrise liegt allein in der bestehenden Geldordnung und damit in dem Schuldgeldsystem der Geschäftsbanken. Ein wirkliches Stabilisieren des bestehenden Finanzsystems wird erst dann wieder möglich sein, wenn die bestehende Geldordnung von politisch unabhängige SNB als eigene politische Gewalt, eben als Monetative kontrolliert wird.
Durch die Vollgeldreform würde auch die einmalige Gelegenheit entstehen, die überbordenden Staatsschulden abzubauen. Die Vorteile dieser vorgeschlagenen Reform der bestehenden Geldordnung wären ein sicheres Geld, stetiger ablaufende Konjunktur- und Börsenzyklen sowie eine bessere Finanzierung der öffentlichen Haushalte durch das Einfließen der Geldschöpfungsgewinne in die Kassen der SNB.
Der Schweizer Bürger wird durch eine ehrliche und offene Information die Notwendigkeit empfinden, dass die bestehende Geldordnung schnellstmöglich reformiert werden muss; und durch Annahme der Vollgeld-Initiative wird er wieder in ein freies, unabhängigen Land leben können.
Schönes Wochenende und freundliche Grüsse
Zerschlagung!
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@Dr. Jürgen Ott
Vollgeldinitiative würde auch sämtliche Kantonalbanken verdrängen
Sehr geehrter Herr Doktor Ott
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Die Vollgeldinitiative will, dass nur noch die Zentralbank sich refinanzieren kann (d.h. Kredit aufnehmen kann) in den Geldmengenaggregaten M1 – M3. D.h. der ganze linke Teil der Renditekurve würde somit durch die staatliche Super-Bank, die Schweizerische Nationalbank (SNB), kontrolliert.
Zentralistischer geht es nicht mehr. Deshalb habe ich für die Vollgeldinitiative den Ausdruck „Kommunismus pur“ gewählt.
Beispiel:
Angenommen, eine Leserin / ein Leser möchte ein Haus kaufen und deshalb bei der örtlichen Kantonalbank einen Hypothekarkredit aufnehmen von 1 Million Franken.
Die Kantonalbank kann ihm diese Million ausleihen. Sie tut das, indem Sie einerseits in die Hypothek investiert und andererseits dem Hausbauer das Geld für ihre Investition in das Haus gutschreibt. Dadurch entsteht Geld. Das ist Geldschöpfung.
Die Grundlage dafür, dass Geld entstehen kann, ist aber, dass durch die Realwirtschaft ein Haus gebaut wird im Wert von 1 Million Franken.
Der Buchungssatz aus Sicht der Kantonalbank lautet in diesem Fall:
Gewährtes Hypothekardarlehen / Guthaben von Kunden (Buchgeld)
Beide Seiten der Bilanz der Kantonalbank werden somit gleichermassen verlängert.
Die Geldemission („Geldschöpfung“) auf der rechten Seite der Kantonalbankbilanz kann nur erfolgen, wenn auf der linken Seite der gewährte Hypothekarkredit verbucht wird. Dieser wird nur verbucht, wenn auch wirklich ein Haus als Sicherheit für die Bank entsteht.
Es ist also nicht Geld „aus dem Nichts“ entstanden. Nein – beide Seiten der Bilanz des Geldemittenten wurden verlängert.
In der heutigen Geldtheorie wird allgemein behauptet, die Banken könnten Geld „aus dem Nichts“ „schöpfen“ und gegen Zins ausleihen.
Diese Behauptung ist absurd. Sie würde bedeuten, dass allein die Aktivseite der Bilanz des Geldemittenten verlängert würde. Das ist falsch. Das ist der zentralste Fehler der Geldtheorie. Den begehen auch die Initianten der Vollgeldreform.
Würde die Vollgeldinitiative angenommen, so würde das heissen, dass die Kantonalbanken auch gegen die Sicherheit eines Hauses kein Geld mehr emittieren dürften. Sie könnten somit auch keine Hypothek mehr gewähren.
Das ganze Hypothekargeschäft wäre nicht mehr möglich, da die SNB keine Hypothekarkredite gewährt.
Ausländische Banken müssten in die Lücke springen und das Geld für die Hypotheken bereitstellen. Dadurch würde der Franken sprunghaft ansteigen, da die ausländische Währung zuerst in Franken umgewechselt werden müsste.
Oder die SNB müsste per Gesetz dazu verpflichtet werden, dass sie die Kredite der Kantonalbanken und Geschäftsbanken in der Schweiz übernimmt. Nur sie könnte ja nach einer Vollgeldreform das benötigte Geld dafür emittieren.
Sämtliche Kantonalbanken würden in der Nationalbank aufgehen.
Die Vollgeldinitiative würde dazu führen, dass es in unserem Lande keine Kantonalbanken mehr gäbe.
Aber ist es wirklich die Aufgabe der SNB, beispielsweise alle Hypotheken in der Schweiz zu finanzieren, weil nur sie alleine das Geld dafür emittieren darf?
Die Initianten dieser Vollgeldreform erkennen nicht, was Geldschöpfung ist. Deshalb ergibt ihre Initiative keinen Sinn.
Diese würde zum Zusammenbruch der Schweizer Wirtschaft führen.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Doktor Meyer,
Ich verstehe das und ich stimme Ihnen zu, ich habe lediglich versucht, das mit anderen Worten und aus der Währungsgeschichte heraus herzuleiten – als big picture. M.E. hört selbst der interessierte Leser bei „M1-M3“ recht schnell mit dem Lesen auf. Aber vermutlich habe ich’s auch noch nicht gut genug hingekriegt ;-(
Anyway. Ich denke, wir sind uns im Ergebnis einig – eine Vollgeldinitiative ist (m.E.) back-to-Mittelalter, und ansonsten recht schwachsinnig. Nicht umsonst kam Irving Fisher erst so spät auf den Gedanken :-). Schönes Wochenende ! -
@Dr. Jürgen Ott
Besten Dank.
Wir sind uns einig.
Auch schönes Wochenende!
Marc Meyer
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Ich muss Herrn Meyer zustimmen und allen Anderen widersprechen. Jedoch möchte ich Hr. Meyer leicht korrigieren – eine Vollgeldinitiative ist nicht 100% Kommunismus, sondern 100% Sozialismus !
Kurz gesagt, werden damit Kreditvorgänge wie auch die Geldausgabe zentral verwaltet. Am Ende führte uns das in den Feudalismus des Mittelalters zurück. Will das wirklich die Mehrheit in diesem Lande ? Und soll das eine vernünftige Theorie sein ?!Nun, ich gebe zu, es ist schwierig, dieses komplexe Thema in einfache Worte zu kleiden, um es begreiflich zu machen, aber ich will es versuchen. Leider muss ich dazu etwas ausholen und erläutern, was Geld ist, wie Geld entsteht, nämlich fast ausschliesslich aus Krediten, und was die Rolle der Banken und Zentralbanken dabei ist.
Um es vorwegzunehmen, unser heutiges Geldsystem ist so blöd gar nicht konzipiert. Das Problem sind unsere weltweit überbordenden Regierungsausgaben in Form aufgenommener und quasi nie mehr zurückbezahlter Schulden, davon später aber mehr.
Zunächst entsteht Kredit – und damit Geld, sobald bei einem Handel der Verkäufer dem Käufer einen Aufschub gewährt. Warum ? Weil der Kreditschein als Geld herumgereicht werden kann. Ich sage „kann“, nicht muss; das hängt davon ab, ob andere Menschen dem Schein, sprich seiner Rückzahlung, vertrauen – womit wir beim Thema sind, dass alles Geld auf Vertrauen basiert. Jegliches Geld. Auf nichts weiter. Keine Deckung. Selbst Gold- etc. Standards haben versagt, weil die Regierungen am Ende Legierungen herausgegeben hatten, in denen nur noch ein Hauch von Gold oder Silber zu finden war.
Ein Anmerkung am Rande: Heutzutage leben wir jedoch im „muss“, weil unser Papiergeld von Staats wegen Monopolgeld ist, und andere Währungen daneben nicht akzeptiert werden (daher auch das Drama um Bitcoin, die nur deswegen akzeptiert sind, weil sie keine Währung sondern eine Assetklasse darstellen, aber das führte jetzt zu weit).
D.h., beim eigentlichen Tauschhandel: Glasmurmel gegen Bonbon auf dem Schulhof, Brot gegen Fleisch, Öl gegen Gold entsteht kein Geld – der Handel wird ja sofort abgeschlossen. Erst beim Zahlungsaufschub entsteht der Kredit und damit Geld.
Oder aber man einigt sich, den Tausch „quasi“ abzuschliessen, indem der Käufer ein anderes Gut hergibt, auf das sich die Gemeinschaft als Geld einigt, was im Endeffekt bedeutet, dass ein Weiterer in der Kette letztlich ein „echtes“ Gut liefern muss. Aber so entsteht auch Geld (letztlich ist dies aber auch eine Form des Kredits, wenn man so will).
Wir benutzen dazu heute Papiergeld von einer Zentralbank. In der Geschichte gab es jedoch schon alles Mögliche: Normierte Bronzeäxte in der Bronzezeit, Sklavenmädchen in Irland, Gold, Silber, Kugeln, Muschelketten / Wampuns, Nahrungsmittel, Zigaretten etc., und eben auch Papiergeld, also Ansprüche auf künftige Steuerzahlungen.
Selbst wenn diese Vielfalt chaotisch erscheint, ist doch Ordnung hinter den Gütern, die die Menschheit als Geld akzeptiert, sprich in die sie „Vertrauen“ hatte: In Zeiten hoher Not wurden essentielle Güter bevorzugt, die man im Zweifel auch ge-bzw. verbrauchen („essen“) konnte, z.B. Weizen, in besonders guten Zeiten eher Luxusgüter wie Edelmetall, ansonsten praktische Güter wie eben u.a. auch bedruckte Baumwolle („Papier“), da einfach und billig (nach)zudrucken.
Im alten Ägypten gab es dafür die Lagerhäuser für Weizen, und die Lagerscheine wurden als Geld herumgereicht. Weil Weizen jedoch verschimmelte und von Mäusen genascht wurde, erfand man die Zinsen – als Kompensation für den Schwund im Lagerhaus = wenn man so will, für die Inflation bei der Zentralbank..
So weit so gut, und nicht viel anders als Heute.
Jetzt zum Mechanismus, wie dieses Geld bzw. der Kredit in und durch die Wirtschaft verteilt wird. Dazu dienen die Banken, klein, grosse, übers Land verstreut.
Ich denke, es ist jetzt einleuchtend, dass die Zentralisierung dieses Vorganges bei einer Zentralbank keinen Vorteil bringt, sondern eben Zentralverwaltung ist.
Nur, das ist gar nicht das Kernproblem beim Vollgeldsystem. Sofern ich mich recht erinnere, war es Irving Fisher, der kurz vor seinem Tode das sauber ausgearbeitet und dafür stark plädiert hatte (davor was er übrigens strikt dagegen). Es bedeutet, dass jeder Kredit mit 100% Eigenkapital bei der Bank zu unterlegen ist ! Vermutlich daher der Rückgriff auf die Zentralbank. Nur muss auch die wie jede andere Bank von uns Menschen mit eben diesem EK erst einmla ausgestattet werden muss. Ob Zentralbank oder Bankensystem scheint mir Jacke wie Hose, es geht um die 100% Eigenmittel-Unterlegung.
Ist das sinnvoll ?! Auf den ersten Blick -angesichts unserer Bankenkrise- ja, auf den zweiten natürlich nicht.
Was spricht vermeintlich dafür: In unserem heutigen „Mindestreserve“-System, bei dem eben nur ein Bruchteil mit EK unterlegt ist (die berüchtigten EK-Quoten-Vorschriften nach Basel I – III demnächst), werden auch die Spareinlagen weiter verliehen. Das geht so lange gut, so lange keine Panik ausbricht und die Leute die Bank stürmen (Bankrun), um ihr Geld „abzuheben“. Das geht aber nicht weil die Banken -sinnvollerweise- Fristentransformation damit betrieben haben, sprich zB tägliche Sichtguthaben in zB. langlaufende Hypotheken umwandelten. Müssen Sie dann die Hypotheken notfallmässig zu Cash machen, krachen die Immobilienpreise, also die eigentlich bis zu dem Tag werthaltigen Sicherheiten, und am Ende stehen alle als Verlierer da. Nur die Ersten, die auf die Bank rannten bekamen noch Geld, eben die Mindestreserve, die zugleich EK ist. Das ist der Grund, warum man das EK um ein paar Prozentpunkte erhöhen will – damit ein paar Prozent mehr Runner bei der nächsten Krise nich geld abheben können.. Man merkt meinem sarkastischen Unterton wohl an, was ich davon halte..
Dennoch, das mit dem Bankrun war nie gut. Nur genau dafür, um solche Paniken abzufedern und zu beruhigen, hat man schliesslich einmal Zentralbanken gegründet. ZB 1913 die FED in Amerika, weil immer wieder Handelsströme sich von der Ost- an die Westküste und umgekehrt verlagerten, und somit Kredite, die an der einen Küste aus Spareinlagen ausgegeben wurde, nie mehr zurückkamen, sondern sich in einer neuen Bank an der anderen Küste sammelten, worauf die Sparer die erste Bank stürmten.. Die FED sollte nun diesen Geldkreislauf schliessen – that’s all. Und genau das machte Sinn. Nur haben Regierungen seither Zentralbanken zur Staatsfinanzierung gezwungen, die US Regierung zB die FED bereits kurz nach ihrer Gründung, während den Weltkriegen, und seither nie mehr losgelassen. Das ist eine pervertierte Rolle der Zentralbanken, hat mit Vollgeld aber nichts zu tun, eher mit Vollidiotie..
Denn letztlich sorgt dieses Mindestreservesystem, welches im Bankensystem, nicht bei der Zentralbank, angelegt ist, dafür, dass viele Menschen an einen Kredit herankommen und sich so dank eigener Fähigkeiten selbst aus Armut bei Geburt herausarbeiten können.
Die Alternative dazu wäre das Feudalsystem des dunklen Mittelalters, als es kaum Banken und daher kaum Kredite gab, und man als einfacher Bürger nur Kredit aus dem Eigenkapital der reichen Oberschicht erhielt – wenn überhaupt. Und genau das ist erneut die Idee von Vollgeld, nur dass statt Oberschicht hier eine Zentralbank steht, aber das Thema, wie viel und woher denn deren Eigenkapital kommen möge, genau dieselbe Problematik bildet bzw. widerspiegelt.
Und jetzt möge jeder für sich beurteilen, ob er so ein System (wieder) einrichten wollte.
Nun noch kurz zum eigentlich Kernproblem unseres heutigen Geldsystems. Wie gesagt, der Aufbau des Systems ist eigentlich ok. Er dient dazu, möglichst vielen Menschen Zugang zu Kredit zu verschaffen, für produktive Tätigkeit, um ihnen damit Arbeit und Wohlstand zu ermöglichen. Und es schliesst über die Zentralbanken den Geldkreislauf um unseren runden Planeten. Das hat einen Preis, die Inflation, ich weiss. Aber das zu erörtern, würde heute zu weit führen, daher nur meine Hinweis, lesen Sie einmal wieder die Bibel, Levithicus 25: 8-35 ;-).
Was ganz schlecht für unser System ist, ist demzufolge konsumptiver Kredit, also Geld, welches eigentlich nie mehr zurückgezahlt werden kann, weil es verbraten wurde. Und dazu zählen eben in erster Linie Regierungsschulden.
In der Tat gibt es in der Geschichte nur zwei dokumentierte Beispiele, in denen eine Regierung ihre Staatsschulden „sauber“, sprich ohne Währungsreform getilgt hatten. Zwei !! Alle andere Regierungen haben ihre Schulden nie amortisiert, sondern via Währungsreform ihren Bürgern die Guthaben zur Tilgung ihrer Staats-und auch Bankschulden weggenommen !
Also, was gilt’s zu reformieren ?!
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Sehr geehrter Herr Dr. Herrlibeg,Es ist immer schlecht, wenn es wenig Wissende und eine große Menge von Unwissenden gibt! Daher ist es erforderlich, für viele Menschen die Informationen zum Wissen um das Geld, wie auch zum Wissen um die Zusammenhänge zwischen Geld und fast allen Bereichen in der Gemeinschaft der Menschen, verständlich aufzubereiten. Nur so lassen sich die immer wieder entstehenden Gefahren eines durch Geld gestützten Machtmissbrauchs erkennen, benennen und hoffentlich auch entsprechend verhindern. Ohne Ihnen irgendetwas unterstellen zu wollen, erlauben Sie mir die folgende Bemerkung: Wie Sie Ihre legitimen Standpunkte basierend auf die herrschende Geldschöpfung rechtefertigen ist eine Nebelbombe, eine Meisterleistung in Verschleierung der Realität!Es sind schlicht und egreifend Falschaussagen!
Nun, um sachlich zu bleiben; „Mit aus dem Nichts geschöpften Geld werden Zins und Tilgung verlangt“,- sind natürlich die Geschäftsbanken gemeint.
Die Vollgeldreform setzt diesem Privileg ein Ende!
Die Kreditgeldschöpfung (Giralgeldschöpfung) der Geschäftsbanken ist ein reiner Schreibvorgang auf den Konten
der Bank. Banken benötigen dazu keinerlei Zahlungsmittel (Bargeld), weder von Sparern noch von anderen Banken noch von der Zentralbank. Die Rückzahlung (Tilgung) eines Kredits stellt demgemäß ebenfalls einen bloßen Schreibvorgang dar (falls es durch Überweisung geschieht und nicht durch Einlage von Bargeld), ebenso ein allfälliger Kreditausfall.Eine gute Übersicht über die verschiedenen Interpretationen der Giralgeldschöpfung der Geschäftsbanken findet sich
bei Prof. Bernd Senf.Bei der hier und in meinen letzten Kommentare beschriebene „Vorteilsnahme infolge der Giralgeldschöpfung“ handelt es sich um die Tatsache, dass die Geschäftsbank bei der Kreditvergabe über keinerlei liquide Mittel verfügen muss und auch sonst keine wirt- schaftlichen Vermögenswerte zur Verfügung stellt sondern bloß einen Buchungssatz auf ihre Konten schreibt, während Kreditnehmer regelmäßig wirtschaftliche Werte in Form von Sicherheiten bereitstellen bzw. an die Bank verpfänden müssen.
Somit handelt es sich bei den durch die geldschöpfenden Schreibvorgänge der Geschäftsbanken entstehenden Beträgen nicht um gesetzliche Zahlungsmittel (Geld im eigentlichen Sinne, also Münzen und Scheine) sondern bloß um niedergeschriebene Zahlen mit der Bedeutung einer „Forderung auf Geld“. Diese bloß als behauptete Schuld erzeugten Recheneinheiten („Giralgeld“) sind auch die Ursache aller großen Depressionen (Wirtschaftskrisen) und über 400 Finanzkrisen seit 1971, denn je mehr Schulden zurückgezahlt werden, desto mehr dieses Buchgeldes wird wieder vernichtet, desto höher steigt dadurch aber auch der Wert dieses vermeintlichen Tauschmittels und desto schwieriger können daher die verbliebenen Schulden zurückgezahlt werden (Deflation): Die Tilgung kann sich sogar selbst besiegen. Sie vermindert zwar die Summe an geschuldeten Dollars, Euro. SFr, aber vielleicht nicht so schnell wie dadurch der reale Wert der Summe erhöht wird, die noch zurückzuzahlen ist. Dann führt das individuelle Bemühen jedes Einzelnen zur Verringerung der Verschuldungslast zu einer Erhöhung der Verschuldung, weil der Gesamteffekt (einer Tilgungswelle) dazu führt, dass jeder geschuldete „Rappen“ mehr wert wird. Dann tritt das Paradox auf, das meiner Meinung nach das große Geheimnis der meisten, wenn nicht von allen großen Depressionen ist: Je mehr die Schuldner zurückzahlen, desto mehr schulden sie in realen Werten.
Um diese hohe Gefahr für die gesamte Gesellschaft zu vermeiden fordern viele fachlich kompetente geldkritische Bewegungen (z.B. die Monetative unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Joseph Huber die Beendigung der Kreditgeldschöpfung der Geschäftsbanken und eine zentrale, demokratische Form der Geldschöpfung: „Ein solcher Buchungsvorgang bleibt bei der neuen Methode der SNB vorbehalten, die das neu geschöpfte Geld auf ein dafür vorgesehenes Regierungskonto gutschreibt. Sehr wichtig dabei ist, dass dies keine Zahlungen sein werden, die eine zu verzinsende Schuld erzeugen. Es handelt sich vielmehr um zinsfreie Überlassungen, oder buchungstechnisch gesprochen, um zinsfreien „ewigen“ Kredit.“
Es gibt noch andere Formen der Geldschöpfung die für den Steuerzahler noch viel beunruhigender sind. Im Übrigen, zu Ihrer Annahme die Kantonalbanken würden aus dem Markt gedrängt im Falle einer Vollgeldreform kann ich nur amüsiert feststellen, dass gerade diese Institutionen bei einer Vollgeldreform ihrer eigenen verfassungsmässigen Aufgabe nachkommen könnten. Was ist der Ist-Zustand heute der Kantonalbanken?
Die Vollgeldreform wird von den Menschen verstanden werden. Sie können das drehen und vernebeln wie Sie nur wollen es wird nicht funktionieren. Es ist legitim das Sie, als Interessentvertreter sich bedroht fühlen durch diese Reform, das kann ich verstehen und nachvollziehen. Das ist aber ein Irrtum! Diese Reform richtet sich gegen niemand. Im Gegenteil, der Bankensektor würde wieder seiner eigenen Funktion Herr. Ungeheure und ungerechte Privilegien würden entfernt werden. Nach dem Motto: Kapital such Idee statt Idee sucht Kapital.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung! -
Obwohl ich ungern mit Menschen diskutiere, die ihre eigene Person hinter „Schlagwörtern“ verbergen und noch nicht einmal zwischen Wohnort und Name ihrer Gesprächspartner unterscheiden können, hat mich amüsiert, was Sie schreiben, und so erwidere ich Ihnen eben.
Was hat mich amüsiert ? Weder bin ich Interessenvertreter noch Meister im Nebelbombenwerfen, und Prof. Senf & Co. habe ich auch schon gelesen, wer weiss, vielleicht schon lange vor Ihnen ?
Egal. Ich verstehe gar nicht, worüber Sie sich so aufregen. Bitte denken Sie doch einfach einmal nach, welches System besser ist für eine Gesellschaft: Wenn Kredite nur aus dem Eigenkapital von Banken oder sogar nur einer Zentralbank gewährt werden (= Vollgeld = 100% Eigenmittelunterlegung) oder aber auch aus den Spareinlagen (= Mindestreservesystem). Ich weiss, dass viele Menschen gegen das Letztere wettern, was aber nicht bedeutet, dass sie es auch verstanden hätten..
Es geht doch gar nicht um die Giral- oder sonstige Kreditschöpfung, und ob die Banken das mit einem Buchungssatz tun oder nicht, ist doch auch irrelevant. Banken sind nur Vermittler, WIR, wir Menschen tun das, mit unseren Einlagen, wir vergeben an unsere Mitmenschen Kredite. Und da ist es eben für eine Volkswirtschaft besser, alles Geld im Kreislauf einzusetzen, als nur ein bisschen davon, und das noch zentral und zwanghaft.
Das ist alles. Und ja, ich weiss um das Phänomen des Zinses und der E-Funktion usw.
Aber, wie gesagt, trifft das alles nicht den Kern unseres Problems, und es geht -sorry- leider eben auch am Kern der Frage vorbei, was Geld ist, wie es entsteht und wie seine Entstehung und Verteilung am zweckmässigsten organisiert wird.
Und es freut mich, dass die Menschheit das schon lange intuitiv verstanden zu haben scheint, sonst wäre Vollgeld irgendwann und irgendwo auf dieser Welt die letzten 5.ooo Jahre (seit Geldsysteme dokumentiert sind) längst eingeführt worden – eben abgesehen vom Feudalsystem des Mittelalters, welches genau diese Ausprägungen zeigt.
Dennoch Ihnen jetzt, verehrter Unbekannter, ebenfalls ein schönes Wochenende, und hoffentlich denken Sie dann bald statt über „Zerschlagung“ über das schönere Gegenteil nach – über Aufbau 🙂
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@Zerschlagung
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Zitat:
„Mit aus dem Nichts geschöpften Geld werden Zins und Tilgung verlangt“
Zitat Ende
Bitte überlegen Sie: Wenn Sie sagen, auf dem „geschöpften Geld würden Zinsen verlangt“, so würde das heissen, dass die SNB auf den von ihr emittierten Banknoten Zinsen verlangen würde.
Frage:
Bezahlen Sie der SNB Zinsen auf den Banknoten, die Sie im Portemonnaie haben? Nein.
Zu den Giroguthaben der Banken bei der SNB:
Bezahlen die Banken der SNB Zinsen auf ihren Guthaben, die sie bei der SNB angelegt haben? Nein.
Wenn schon müsste die SNB den Banken Zinsen bezahlen, da die Giroguthaben der Banken Passivkredite der SNB darstellen (Beweis SNB-Bilanz).
Weitere Frage:
Wenn Ihr Lohn auf Ihr Lohnkonto bei einer Geschäftsbank ausbezahlt wird auf das, so gehört dieses Geld zu Geldmenge.
Frage:
Müssen Sie der Banken Zinsen bezahlen auf den Guthaben, die Sie bei der Bank haben? Nochmals nein.
Umgekehrt: Die Bank muss Ihnen einen Zins bezahlen, da Sie Gläubiger und die Bank Schuldnerin ist.
Sie sehen: Der ganze Aufbau der Vollgeldreform ist verkehrt.
Kommt hinzu, dass in der Schweiz die Kantonalbanken sehr viel Kapital über die Geldmenge M1 – M3 aufnehmen.
D. h. die kantonalen Staatsbanken kommen schon stark in den Genuss dieses günstigen Kapitals.
Die SNB würde bei einer Vollgeldreform somit auch die Kantonalbanken aus dem Markt drängen.
Die Initiative ergibt keinen Sinn.
Mein Rat: Brechen Sie die Unterschriftensammlung ab.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Ott,
Tja, da muss ich mit einer Klagezustellung rechnen, oder? Stellen Sie sich vor, anstatt Herliberg wäre Altishofen gestanden?
Scherz beiseite, ich bin ganz entspannt, und ja; Stephen Zarlenga, „Der Mythos vom Geld – die Geschichte der Macht, Silvio Gesell, öst. Nationalökonomie, Creutz, Prof. Steve Keene, Avv. Della Luna, Dr. Nino Galloni und viele mehr sind mir bestens bekannt.
Ihnen sollte daher, dieser Missbrauch des herrschenden Geldsystems bestens bekannt sein. Historisch ist es bereits seit Gründung der „Bank of England“ nachweisbar: Die erste Notenbank im Westen war die Bank von Schweden (1661). Aber erst die Gründung der Bank of England signalisierte die Wiederentdeckung der verlorengegangenen Lehre vom Geld. Da bei der Motivation zur Gründung dieser Bank jedoch nicht das Wohlergehen der Gesellschaft im Vordergrund stand, wie es diese Lehre eigentlich verlangte, sondern der private Profit einer kleinen Gruppe, muß von einem Mißbrauch dieser wiedergewonnenen Erkenntnisse gesprochen werden. In dieser Hinsicht ist die Gründung dieser Bank als folgenschwerer Rückschritt in der Entwicklung des Geldwesens zu sehen – eine hochexplosive Waffe wurde in die Hände eines potentiellen Soziopathen gegeben. Auch entwarfen all jene, die hinter der Bank standen, ein falsches Bild vom Wesen des Geldes, um die wahre Natur der Bank und die Quelle ihrer Macht zu verschleiern. Während sie abstraktes Geld schöpften, warteten sie nach außen hin mit der rückschrittlichen Definition auf, Geld sei Gold bzw. Silber, und gaben sie die Notwendigkeit (und Möglichkeit) vor, das abstrakte Geld wieder in Metall zu verwandeln. Hätten sie Geld ganz offen als eine Kreation des Gesetzes definiert – als Nomisma also -, hätte es mit der privilegierten Position der Bank bald ein Ende gehabt.
Das von den Geschäftsbanken jedoch heute in den üblichen Währungen geschöpfte elektronische Giralgeld verfügt über keinerlei Seriennummern (Buchhaltungsprogramme verfügen allgemein nicht über die Möglichkeit, neben den Bu- chungssätzen auch noch die Seriennummern der Geldscheine zu erfassen), sodass diese Form des Buchgeldes auch nicht als Tauschmittel interpretiert werden kann. Die einzig logische Funktion des heute in der Kreditvergabe geschöpften Giralgeldes ist daher die als Wertmaßstab (Rechenmittelfunktion). Die Vergabe eines Hypothekarkredits in Höhe von Sfr.- 100.000,- müsste dann jedoch wirtschaftlich so interpretiert werden, dass die Bank den Wert des Grundstücks auf z.B. Sfr.- 100.000,- schätzt und dann diesen Wert (den Wert des Grundstücks des Kreditnehmers) auf ihre Konten schreibt. Wieso dieser Bewertungsvorgang dann rechtlich einer Leihe gesetzlicher Zahlungsmittel gleichgestellt sein sollte ist nicht erklärbar.
Da hinter den von den Geschäftsbanken geschöpften Recheneinheiten in der Schweiz lediglich 2.5% echtes Geld (= aktuelle Höhe der Mindestreserve) im Sinne gesetzlicher Zahlungsmittel steht, entsprechen somit der Kreditsumme tatsächlich 250% des von der Bank jeweils eingesetzten Geldes. Daher stellt sich zusätzlich die Frage, ob es sich dabei um ein sittenwidriges Geschäft (Wucher) handelt.
Die Vollgeldreform setzt dieser ungerechtfertigten Vorteilnahme und Perversion zu Lasten der arbeitenten Bevölkerung einen Riegel.
Wenn Sie meine Beiträge sorgfälltig und vorurteilsfrei prüfen werden Sie feststellen, dass ich immer Ursache und Wirkung versuche darzustellen.
Es würde den Rahmen sprengen aber nur kurz:
Die Fed ist Privat wie nahezu alle Zentralbanken.
Vollgeldreform löst auch dieses Problem, welches bei der SNB jedoch nicht so akut ist, da Kantone mit „ihren vor der Vertreibung in Erfucht erstarrten Kantonalbanken“ partizipieren!
Die Schweizer Regierung sollte dringend einen Gesundschrumpfungsprozess einleiten und nach dem Zerschlagen der Banken-Ungetüme die Eigenkapitalquoten der relevanten Splitterunternehmen massiv erhöhen.
Das Vertrauen in die Schweiz scheint noch nicht bei vielen Menschen angeschlagen zu sein, da hier ein Trägheitseffekt und Ahnungslosigkeit mitspielt. Ich habe wie gesagt viele Details nicht näher ausgeführt, denn es geht mir nicht um Feinbilder wir sind alle Menschen, zumal ich das Schweizer Volk und ihre Freiheitsliebe sehr schätze und ich mich hier wirklich gern lebe
Leider erkenne ich aber auch, dass die meisten Finanzvertreter und Politiker die ganzen Probleme ihrer Heimat nicht im Ansatz verstanden haben, weshalb ich die Vollgeldreform als überlebenswichtig für die Eidgenossenschaft halte.
Gerade die kleine Schweiz könnte Geschichte schreiben, indem sie auf eine autarke Nation setzt, anstatt auf zerstörerischen Globalisierungswahn. Das könnte ein echtes Vorbild für uns alle sein, denn die Erfolge würden wohl Schule machen. Somit würde man dem Aufbau der Weltordnung die freundliche Maske von der zerstörerischen Fratze ziehen.
Vollgeldreform ist eine Riesenchance für die Schweiz.
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende.
Zerschlagung!
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
ich hatte mir versprochen nichst mehr hinzuzufügen aber Ihre Kommentare lassen einem die Haare zu Berge stehen!
Es ist unglaublich wie Sie unabweisbaren strukturelle Zusammenhänge einfach ausblenden, und nahezu Ihren Standtpunkt neurotisch wiedergeben (nicht wertend gemeint). Gesunder Menschenverstand übersteigt jeden Bildungsgrad und reicht aus um zumindest das Fundament zu verstehen. Ich bin mir bewusst, dass Sie dogmatisch geprägt sind; es könnte nicht anders sein, auf Grund, Ihrer Ausbildung (bitte nicht als persönlicher Angriff verstehen).
Sie argumentieren, u.a. mit Kommunismus, Verstaatlichung, Arbeitslosigkeit und Fehler in der Geldmengentheorie.
Die destruktive Dynamik des herrschenden Geldsystem basierend auf Zinseszinseneffekt, Giralgeldschöpfung aus dem Nichts (Geschäftsbanken), kooperative Geldschöpfung (Interbanken), Teilreservesystem, Private Zentralbanken usw. ist die Ursache für die Probleme auf dieser Welt.
Geld kommt auf die Welt mit Zins und muss sich zwangsmässig (mathematisch) nach 50-60 Jahren in Krisen entladen. Zufluss,-Abfluss (Tilgung, Zinsen an die Geschäftsbanken und den anderen teil leiten sie an die Zentralbanken weiter). Wer sind die Herren der Geldschöpfung?
Nur öffentliche Zentralbanken dürfen Geldscheine drucken, nachdem vorher jede Bank ihre eigenen „Zettel“ (Banknoten) produzierte. Würde eine Bank heute Geldscheine drucken, wäre das Betrug. Bargeld wird aber immer unbedeutender. Und was viele nicht wissen: Das unbare Giralgeld, das heute von uns am meisten benutzte Geld (97% ca.), wird immer noch und mehr denn je von Geschäftsbanken erzeugt: Es wird einfach auf Girokonten gutgeschrieben. Im Ergebnis gibt es keine Kontrolle über die Geldmenge. Sowohl der Markt als auch der Staat versagen bei dieser grundlegenden Aufgabe. Soll das wirklich so weitergehen? Auch für die Schöpfung von unbarem Geld muss endlich eine eindeutige politische Grundsatzentscheidung getroffen werden und die Vollgeldreform ist zu unterstützen; nicht aus ideologischer Sicht, sondern um diese Verwerfungen endlich wieder im Gleichgewicht zu bringen, bevor uns alles um die Ohren fliegt.
Was selten gefragt wird bei Notenbanken ist, sind diese unabhängig von den Geschäftsbanken? Es wird vieles verschleiert.
Der große finanzielle Vorteil der Geschäftsbanken bei der Giralgeldschöpfung liegt nicht darin, dass sie eine Extra-Seigniorage durch vermiedene Refinanzierungskosten erzielen. Infolge des Wettbewerbs unter den Banken (abgesehen vom Unterschied zwischen Groß- und Kleinbanken) geht dieser hypothetische Extragewinn verloren. Nur bei Annahme von Oligopol-Bedingungen mag eine Giralgeld-Seigniorage ein Stück weit gegeben sein.
Viel bedeutender ist der Erwerb von mit Giralgeld bezahlten Wertpapieren und Sachwerten, da die Banken hier auch im Wettbewerb zu Nichtbanken stehen. In diesem Fall müssen sie den Vorteil aus den wesentlich niedrigeren Finanzierungskosten gegenüber Nichtbanken (nur auf ca. 3% statt auf 100% der Summen) nicht oder nur teilweise weitergeben. Dadurch erzielen die Banken (Ihre freie Marktwirtschaftliche geführten Geschäftsbanken) vergleichsweise erheblich höhere Gewinnmargen als andere Akteure.
Ich als Steuerzahler und Bürger kann und will dieses ungeheure Privileg des Bankensystem nicht länger hinnehmen, und die Vollgeldreform ist der richtige Weg.
Mit aus dem Nichts geschöpften Geld werden Zins und Tilgung verlangt, und zudem hat die Geschäftsbank ein legales Zugriff auf Sachwerte des Kreditnehmers. Das ist Genial!
Die Vollgeldreform sieht u.a. vor:
Um ein vollständiges Geldregal wieder herzustellen, wird das heutige Münzmonopol des Finanzministeriums und das Notenmonopol der Zentralbank auf das unbare Geld ausgedehnt. Dazu erhält die SNB ab einem bestimmten Stichtag das ausschließliche Recht, zusätzlich zu Banknoten auch alles unbare Geld in Form von Guthaben auf laufenden Konten und mobilen Geldträgern in Umlauf zu bringen. Giralgeld wird damit zu Vollgeld, das heißt zu vollwertigem gesetzlichem Zahlungsmittel, unbeschränkt gültig und voll beständig. Die SNB wird damit zur vierten Gewalt im Staat, zur Monetative: zur unabhängig gestellten obersten Geld- und Währungsbehörde, die alleine berechtigt ist, alle gesetzlichen Zahlungsmittel bar und unbar zu schöpfen und die Menge des umlaufenden Geldes (nicht aber seine Verwendung) zu kontrollieren.
Der Staat entschuldet sich, die Wirtschaft und Menschen könnten sich auf das Wesentliche im Leben konzentrieren.
Im übrigen, würden im derzeitigen Geldsystem sämtliche Schulden zurückbezahlt werden; gäbe es kein Geld mehr, da es sich, um einen Schuldgeldsystem handelt.
Und wieso hat die SNB die UBS gerettet? Wieso wurde in dieser krisengeschüttelten Zeit ein alt-Bundesrat als VR-Präsident gehievt?
Die Volkswirtschaft der Schweiz war und ist zu klein, um im Falle einer Schieflage der UBS oder CS einen Bankrott zu verhindern, zumal die makroökonomischen Bruttoinlandsdaten erst durch diese beiden (UBS und CS) maßgeblich zustande kommen, um bei diesen zu bleiben. Die Tatsache, dass die UBS von der SNB gerettet wurde war die Angst das der Anleihenmarkt diverse Abschreibungen einfordern würde, es hätten sich dadurch zwei Möglichkeiten der Schuldentilgung egeben: Der Schuldner zahlt sie, oder die Banken schreiben sie ab. Dadurch hätte die niedrige Verschuldungsquote der Schweiz (im Verhältnis zu anderen Ländern), binnen weniger Augenblicke die 100%Marke weit durchbrechen können, da die SNB,- also Steuerzahler als Retter in der Not eingesprungen war!
Der alt-Bundesrat gab die nötige politische Rückendeckung, um diese und andere Tatsachen zu verschleiern, um somit wieder Ruhe im Haus zu bringen. Diese Geldkonzerne sind zu zersplittern, um die Risiken auf viele kleine Gesellschaften zu verteilen, die man bei Bedarf „abschalten“ kann. Eine Trennung von Geschäfts- und Investmentbanken ist ebenfalls elementar wichtig.
Über Einzelheiten der kuriosen, kreativen Bilanzierungsregeln (das echte Eigenkapital der Banken, die Finanzierung osteuropäischer Staaten über den Kapitalmarkt und die gehebelten Derivateschulden) der Schweizer Banken gehe ich nicht ein.
Die Vollgeldreform schützt den Schweizer Bürger vor diesem aus dem Ruder gelaufenes Bankensystem.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung! -
@Schenkel
Unsägliche Vollgeldinitiative –
hören Sie bitte auf mit Unterschriften sammeln
Sehr geehrter Herr Schenkel
Nun ist mir klar, was Sie ansprechen: Sie beziehen sich auf die home page der Vollgeld-Initiative. Es ist richtig, diesen Film habe ich kommentiert.
Dieser Film strotzt nur so von Irrtümern und Falschaussagen.
Es wird behauptet, durch die Emission von Geld versorge die SNB die Banken mit Krediten, die gegenüber der SNB zu verzinsen seien. Und die Banken ihrerseits würden durch Emission von Buchgeld (Geldmenge M1 – M3) der Wirtschaft Kredite verleihen, welche gegenüber den Banken zu verzinsen seien.
Die Vollgeldinitiative wolle nun, dass nur noch die SNB der Wirtschaft Kapital ausleihen dürfe in Form von Buchgeld und dass darauf die Wirtschaft der SNB keinen Zins mehr bezahlen müsse.
Der entscheidende Fehler ist nun der, dass die Geldmenge M1 – M3 (inklusive Notenbankgeld, Banknoten) gar nicht ein Kredit der SNB und des Bankensystems an die Wirtschaft ist, sondern umgekehrt ein Kredit der Wirtschaft an die SNB bzw. Banken (Beweis Bilanzen der Geldemittenten).
Das habe ich auf diesem Forum schon x-mal erklärt.
Was bedeutet diese Erkenntnis für die Vollgeldinitiative?
Das Bankensystem refinanziert sich im Gegenteil durch Emission der Geldaggregate M1 – M3. D.h. die Banken nehmen so Kredit auf, damit sie u.a. Hypotheken usw. finanzieren können.
Würde nun das Vollgeldsystem eingeführt, so dürften die Banken kein Kapital mehr aufnehmen über die Geldaggregate M1 – M3. Dadurch würde praktisch die klinke Hälfte der Renditekurve verstaatlicht.
D.h. nur noch die SNB dürfte sich refinanzieren über die Geldaggregate M1 – M3. Die SNB würde dadurch zu einer riesigen staatlichen Bank.
Die Banken könnten nun die von ihnen gewährten Hypotheken nicht mehr finanzieren und müssten diese kündigen, weil sie selber kein Kapital mehr aufnehmen dürfen über Emission von M1 – M3.
Da die SNB praktisch kein Kapital in der Schweiz investiert, (nur 0.7 Prozent investiert sie in der Schweiz), würde das heissen, dass die Hausbesitzer in der Schweiz keine Hypothekarkredite mehr erhalten könnten durch die Banken. Dasselbe gilt für sämtliche Kredite, welche die Banken aufgrund ihrer Refinanzierung über die Geldmenge M1 – M3 gewähren.
Die Zinsen würden exorbitant ansteigen.
Da aber Herr und Frau Schweizer ihr Geld gemäss Bundesverfassung aufgrund der Vollgeldreform bei der SNB anlegen müssen und nicht mehr bei den Banken in Form von M1 – M3 anlegen dürften, erhielten sie auf ihren Einlagen trotzdem keine Zinsen, da die SNB auf dem von ihr emittierten Geld kleine Zinsen bezahlt.
Die Schweizer Wirtschaft würde ausgesogen durch die SNB.
Kommt hinzu, dass die SNB sämtliches Kapital ins Ausland exportierte, wie sie das heute tut.
Das wäre das Ende der Schweizer Wirtschaft.
Die SNB müsste per Gesetz dazu gezwungen werden, dass sie das durch die Geldemission aufgenommene Kapital nicht mehr im Ausland anlegen dürfte, sondern in der Schweiz anzulegen hat und damit u.a. Hypotheken gewährt.
Alle Hypotheken der Schweiz würden also von nun an durch die SNB gewährt.
Bei Annahme der Initiative wäre es aber nicht möglich, sämtliche Hypotheken der Banken an die SNB zu übertragen innert nützlicher Frist.
Ein riesigen Chaos würde ausbrechen – Arbeitslosigkeit im Bankensektor usw.
Ich kann Ihnen und den Initianten der Vollgeldinitiative nur raten:
Hören Sie auf damit. Sie und die SNB würden so die Schweizer Volkswirtschaft ruinieren.
Kommunismus pur.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Marc Meyer,
Aus Ihrem Artikel kann ich vorallem lesen, dass Sie eine vorgefasste Meinung haben und dass Sie sich auf die Theorien von Huber und Seiffert nicht eingelassen haben. Sie haben ja Ihre eigene.
Ausserdem helfen Sie mit den diversen und kontrovers aufgezählten Beispielen und mit kontext-entfremdeten Zitaten das Chaos der Theorien zu vergrössern. Bitte schreiben Sie ein Buch und bitte bauen Sie es stringent logisch auf, dann kann ich Ihnen vielleicht folgen.
Mit besten Wünschen Carlos W. Schenkel-
@ Carlos W. Schenkel
Tut mir Leid. Aus Ihrem Kommentar werde ich überhaupt nicht klug.
Ich weiss nicht, wovon Sie reden.
Ich habe mich weder mit einem gewissen Huber noch Seiffert auseinandergesetzt.
Auch habe ich keine Beispiele aufgezählt oder kontext-entfremdete Zitate erwähnt.
Sie scheinen sich im Forum getäuscht zu haben.
„Falsch verbunden“
Kann passieren.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Danke für die doppelte Stellungnhme. Jetzt sprechen Sie klartext das freut mich wirklich: Zitat:
Es wäre dann kein grosser Schritt mehr, den Kapitalmarkt entlang des rechten Teils der Renditekurve auch noch zu verstaatlichen.
Resultat: Das ganze Bankwesen wäre verstaatlicht.
Es ist schon korrekt, dass dadurch Kosteneinsparungen bei den Banken möglich wären und die entsprechenden heutigen Bankengewinne der SNB zufliessen würden.
Aber stellen Sie sich vor, welche Arbeitslosigkeit am Paradeplatz entstünde. So viele Bänkler könnten nicht am Bürkliplatz gar nicht arbeiten (siehe meinen Beitrag: Bürkliplatz – massive Bedrohung für Paradeplatz auf Inside Paradeplatz)
Das widerspräche zudem vollkommen dem Grundsatz der freien Marktwirtschaft.
Zudem ist davon auszugehen, dass die SNB dann sämtliches Kapital wie jetzt ins Ausland abführen würde. Die Schweizer Wirtschaft wäre am Ende.
Diese Initiative für eine Vollgeldreform ist unsäglich. Zitat: Ende
Ihre Argumentation geht dahingehend, dass Sie unter den Deckmantel einer bereits herrschenden buchhalterischen Fehlkonstruktion die Vollgeld-Initiative als Verstaatlichung des Bankenwesens betrachten, d.h. Sie argumentieren mit der sozialistischen Keule.
Wie funktioniert das herrschende SNB-Geldsystem, ja die heiliege Kuh freie Marktwirtschaft heute? Herr Dr. Meyer ein Mann Ihres Kalibers, glaubt doch nicht das wir in einer freien Marktwirtschaft leben, oder?
Beispiel: Was kaum ein Bürger (darunter sehr viele selbsternannten Experten)wissen ist folgendes:
Wir leben in einem Schuldgelsystem und die Banken die ihre faulen Kredite loswerden wollen, um im Fall der Zahlungsunfähigkeit der Schuldner keine Verluste zu machen, bündeln (Subrime) diese gefährdende Kreditverträge und verkaufen sie an speziell dafür gegründetete Zweckgesellschaften. Wenn ein Konkurs droht, springt der Steuerzahler (Staat der Bösewicht) ein, und rettet diese armen, unschuldigen nach freien Marktwirtschaftlichen Prinzipien geführten Banken. Es ist ein Schneeballsystem, und es könnte gar nicht anders sein, wenn wir in einem Schuldgeldsystem leben. Sie wissen genau, das Finanzinstrumente in verschiedene Risikoklassen und Laufzeitklassen eingeteilt werden, z.B: ABS, ABCP, CDO, MBS usw. diese wiederum, nachdem die Banken sich verabschiedet haben auf dem Markt weiterverkauft werden. Es sind Nebelbomben, Finanzspiele die schnellstens abgestossen werden, weil niemand den schwarzen Peter in der Hand halten möchte. Diese hochriskante und werlose Konstruktionen wurden mittlerweile zum Hauptmotor der grössten Geldgeschäfte unserer aus dem Ruder gelaufenen Finanzwelt. Ich ersparre Ihnen die Problematik der Kreditderivate.
Die Bänker und freie Marktwirtschaft die es zu schützen gilt von der Vollgeldreform, sind die ersten Opfer dieses auf dem herrschenden Geldsystem-Monopol basierenden Schuldgeldsystem. Dabei geht es um ein grausames Monopolyspiel in Reinkultur auf Kosten der Menschheit und Umwelt. Hedgefonds, Optionsscheine, Private Equity, Zertifikate usw. sind letzlich Wetten auf Preisentwicklungen, Spielarten des Geldsystems und sollten als Warnsignale für gewaltige Umbrüche einer Finanzära erfasst werden, die bald zu einer Währungsreform führen wird. Der Primärmarkt der von absoluter Wichtigkeit für die Realwirtschaft ist – ist vom Sekundärmarkt zerstört worden.
Die Vollgeld-Reform setzt diesen zerstörerischen Wahnsinn ein Ende; und schützt die Angestellten der Banken, die Wirtschaft der Schweiz und entfesselt neue, kreative und für das Leben notwendige Ressorcen.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung!-
@Zerschlagung
Besten Dank.
Sie schreiben:
Zitat:
„… die Banken die ihre faulen Kredite loswerden wollen, um im Fall der Zahlungsunfähigkeit der Schuldner keine Verluste zu machen, bündeln (Subrime) diese gefährdende Kreditverträge und verkaufen sie an speziell dafür gegründetete Zweckgesellschaften..“
und
„Die Vollgeld-Reform setzt diesen zerstörerischen Wahnsinn ein Ende“
Zitat Ende
Lassen Sie mich dazu folgendes sagen:
Es ist richtig, dass die Banken die faulen Kredite bündeln und auslagern. Sie sagen an „Zweckgesellschaften“. Wer aber sind diese Zweckgesellschaften?
Ja genau: Es sind die Zentralbanken.
Wer hat die faulen Kredite der UBS übernommen? Die SNB!
Und weshalb kaufen die EZB und die FED laufend neue Anleihen?
Das habe ich in meinem Beitrag „Zentralbanken, die gigantischen Kreditwaschanlagen“ auf Inside Paradeplatz bereits beschrieben.
Die Zentralbanken „waschen“ die Kredite: Die Banken legen ihre Gelder bei der Zentralbank an und diese kaufen die faulen Kredite, die die Banken nicht wollen.
So kommen die minderwertigen Schulden zu Kapital.
Damit übernehmen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler das Risiko der Banken.
Deshalb bin ich davon überzeugt, dass die Banken, insbesondere die SNB, ihre minderwertigen Investitionen abstossen sollten und sich wieder im hergebrachten Kerngeschäft zuwenden: Emission von Banknoten.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
-
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Danke für Ihre Stellungnahme. Das ist mein letzter Kommentar zum Thema.
Ich ermutige Sie, aus dem Ghetto des einzelwirtschaftlichen und dogmatischen Denkens auszubrechen.
Die Diskrepanz die wir alle feststellen, zwischen Aussagen der Notenbänker und Bilanzführung sind eine Konsequenz der durch die Vergabe der Geldmengenproduktionsrechte der Regierungen an das Notenbankesystem (es ist nicht nur das Problem der SNB). Das ist u.a. die Ursache einer Bankenkrise, die dann merkwürdigerweise zu einer Wirtschaftskrise und Staatsschuldekrise wurde. Das sind aber nur Symptome eines ferfehlten Geldmonopols.
Im Jahre der grossen Bankenrettung (2008) erwirtschaftete alleine das Bankensektor in USA 22 Milliarden Gewinn. Diese Zahl wurde von einer Kommission des US-Senat ermittelt. Eine Krise sieht anders aus, oder?
Die Vollgeldreform setzt für die Schweiz die Gefahr einer systemischen internationalen Krise ein Ende!
Unsere gesamte Bankenwelt ist zu einem gigantischen Casino verkommen, wobei die Spieler mit dem Geld der Menschen zocken, das z.B. für die Altersversorgung vorgesehen ist/war. Ich werde hier keine Namen von Zweckgesellschaften nennen, aber Sie wissen, es sind nicht die Zentralbanken. In Insiderkreisen kennt man diese Namen (wohlgemerkt das Phänomen ist Global). Durch diese Zweckgesellschaften haben viele Banken in Europa enorme Verluste in den USA eingefahren, die sie am Rand des Ruins brachten, bevor der Steuerzahler, ja Sie ahnen es schon, der Kommunisten Staat, durch eigenen Kreditinsitute wie z.B., Caisse des depots et consignation
(Cdc) in Frankreich, Cdp in Italien oder KfW in Deutschland – um nur einige zu nennen,- gerettet wurden, bzw. den Konkurs verschob.Durch die Ausgabe von Wertpapieren, die an Anleger verkauft wurden, sammelten diese Zweckgesellschaften enorme Geldsummen ein, mit der sie dann die Kredite und deren Forderungen von den Banken kauften, die diese wiederum dringend loswerden wollten. Laut der europäischen Kommission und der Barometre Candove-Initiative Europe wuchs der Anteil dieser Papiere allein in Europa von 2003 bis 2006 von 30 Miliarden Euro auf 350 Miliarden Euro. Vergessen Sie dabei nicht, das der Ursprung dieser Geldpielarten, letzlich immer neue wertlose Geldmengen zur Folge hat.
Wichtig ist nur das diese Irrsinnpapiere an grosse/riesen Finanzgruppen auf der ganzen Welt verkauft werden. Diese verkaufen wiederum die Papiere ihrerseits an andere Finanzgesellschaften weiter, wie Rentenfonds, Versicherungen, Hedgefonds und Investmentgesellschaften, die wiederum in Aktien und Geldinstrumente investieren. Die Kathastrophe für die arbeitente Bevölkerung, dazu zähle ich die Bankangestellten, ist vorprogrammiert.
Die Vollgeldreform setzt diesem Massaker ein Ende! Die Schweiz kann eine vitale Vorreiterrolle einnehmen.
Klar, da stimme ich Ihnen zu, bin bei Ihnen wenn Sie behaupten, dass die Zentralbanken dabei aktiv mitwirken. Diese haben keine andere Wahl. Auch die SNB hat keine Wahl! Das wissen diese Menschen, deshalb versuchen sie verzweifelt mit allen Tricks Zeit zu gewinnen.
Ich wiederhole mich:
Nur mit ein wenig Ironie kann ich feststellen, dass es früher einmal typisch war, dass sich der Wert einer Aktie durch verschiedene Parameter bildete. So interessierte die Professionalität des Managements, welche Produkte mit welchen Verkaufsaussichten waren Bestandteil der Unternehmung, wurden Gewinne erwirtschaftet und welches Kurs-Gewinn-Verhältnis konnte ausgewiesen werden. Die Beachtung solcher Faktoren existiert nicht mehr.
Aktienkurse steigen nun, wenn die führenden Köpfe der Notenbanken Anleiheankaufprogramme ankündigen oder vorhandene fortsetzen. Auf diese Weise fließt frisches Zentralbankgeld in die Märkte, welches sich offensichtlich im Finanzmarktcasino tummelt und dort zum Beispiel nun sichtbar Preisblasen bei Aktienkursen von Industrieunternehmen auslöst. So könnte man mit dem neu emittierten Zentralbankgeld der amerikanischen FED und der japanischen Notenbank aus dem Zeitraum von knapp drei Wochen die Goldweltjahresproduktion des Jahres 2012 aufkaufen. Es ist unbestritten,dass diese künstliche erzeugte Liquidität auf dem Steuerzahler übertragen wird, deshalb ist es auch in der Schweiz, wie überall, für die Realwirtschaft eine tickente Wasserstoffbombe (u.a. zum Thema 450 Mrd. Euro SNB)!
Um abzuschliessen, bitte ich Sie die Geschichte des Geldes zurückzuverfolgen. Sämtliche Papiergeld-Schuldgeldsystem,- sind ALLE ohne Ausnahme, immer gescheitert! Die Exponentialkurve wird bald ihr Ende erreicht haben. Hyperinflation als Lösung? Sie wissen was nach der Hyperinflation kommt, oder?
Die Vollgeldreform wenn man Sie gründlich und vorurteilsfrei studiert und dem jetzigen herrschenden Schuldgeldsystem gegenüberstellt hat es wirklich in sich. Sie behaupten, es enstehen andere Schulden, dem sehe ich nicht so, stattessen wird das derzeitige kranke Bankensystem demaskiert und entmachtet, zu Gunsten der arbeitetenten Bevölkerungen, realen Wirtschaft inkl. Bank,- Versicherung und Finanzdienstleistungsangestellten. Durch die Annahme dieser Initiative kann die Schweiz wieder unabhängig werden.
Der Mensch ist geboren, um frei zu sein!
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung!
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@Zerschlagung
Besten Dank für Ihren Beitrag.
Ich bin überzeugt von der guten Absicht der Vollgeldreform, die Sie unterstützen.
Nur, ich bitte Sie, Folgendes zu bedenken:
Unsere Nationalbank gibt dem Staat gar keine Kredite. Die SNB vergibt Kredite an viele ausländische Staaten – nur nicht an den Schweizer Staat. War das die Absicht des Erfinders? Ist das sinnvoll?
Sie schreiben: Das „TBTF-Problem“ nach der Vollgeldreform wäre gelöst. Ist es nicht eher so, dass bei einer Vollgeldreform die staatliche Zentralbank erst recht zu einem noch viel grösseren TBTF-Problem wird?
Um dies zu verstehen, ist es wichtig, zu erkennen, dass auch eine SNB durch Geldemission nicht Vermögen schafft, wodurch sie ihre Schulden abbauen könnte. Notenbankgeld ist eben selber eine Schuld der SNB.
Würde die SNB nach der Vollgeldreform nicht nur ihr jetztiges Vermögen sondern nochmals 750 Milliarden Franken (die gesamte Geldmenge M3) in den Euro investieren, so wäre das Risiko der Schweiz nochmals fast doppelt so hoch, sollte der Euro bei 1.20 nach unten auisbrechen.
Wenn Sie schreiben, die SNB würde Geld schöpfen und zinsfrei in den Umlauf bringen, so interpretieren Sie Geld wiederum als Vermögen der SNB, welche dieses an die Banken oder die Wirtschaft ausleiht. Aber Notenbankgeld ist eben ein Kredit der Banken an die SNB – nicht umgekehrt. Das verdeutlicht die SNB-Bilanz.
Die SNB kann dasselbe Kapital nicht in ausländische Staatsanleihen investieren und dann zusätzlich dieses Kapital auch noch zinslos der Schweizer Wiftschaft zur Verfügung stellen.
Man kann einen Kuchen nicht zweimal essen.
Notenbankgeld ist wohl Schuld – nicht von den Banken und der Wirtschaft sondern von der Zentralbank.
Auch Vollgeld wäre eine Schuld der Zentralbank gegenüber der eigenen Wirtschaft. Das kann man drehen und wenden wie man will.
Beim heutigen System hat die SNB Schulden bei den Banken und die Banken haben Schulden bei der Wirtschaft. Das betrifft die Geldmenge M1 – M3.
Nach einer Vollgeldreform hätte allein die SNB Schulden bei der Wirtschaft. Die Banken wären ausgeschaltet.
Ich weiss – es ist alles umgekehrt hier, was ich sage im Vergleich zur heutigen Geldtheorie. Das ergibt sich aber aus einer genauen Analyse der Zentralbank-Bilanz.
Es wäre mir auch lieber, allen Recht geben zu können. Aber das kann ich hier leider nicht, weil ein gravierender Fehler in der Geldtheorie vorliegt.
Auch die Vollgeldreform basiert auf diesem Fehler.
Das gute an der Vollgeldreform ist, dass dabei über Geldtheorie und Geldpolitik debattiert wird.
Besten Dank und freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr Meyer,
meine Sichtweise zur Volgeldreform. Die Vollgeldreform hat es in sich.
Es geht um eine Monetäre Modernisierung! Nicht um die Rettung der Schweiz.
1. Die SNB wird zu einer unabhängigen 4 Gewalt (Monetative)
2. Eine Kreditvergabe von der SNB an den Staat ist heute und auch nach der Vollgeldreform in der Schweiz per Gesetz verboten!
3. Die Mehreinnahmen wären ein „Nebenprodukt“ der Geldschöpfung durch die Nationalbank. Wer, wenn nicht der Staat…also wir BürgerInnen….soll vom Geldherstellungsgewinn (Seigniorage) profitieren?
4. Das TBTF-Problem ist gelöst: Die Zahlungsverkehrskonten sind nicht mehr in der Bankbilanz und somit auch nicht mehr in der Konkursmasse!
5.Und es ist ein sehr grosser Unterschied, ob Geld von Banken geschöpft und gegen Zins verliehen wird womit alles Geld Schuld ist oder ob die SNB bzw. dann die Monetative neu geschöpftes Geld Zinsfrei in Umlauf bringt. Es ist sogar der alles entscheidente Fakt! Und sie darf eben nicht einfach ungebremst Geld schöpfen (der dann von der arbeitenten Bevölkerung durch Arbeit, Schweiss und manchmal Blut gedeckt-erarbeitet-ausgepresst werden muss). Wenn die Wirtschaft nicht wächst, braucht es kein neues Geld. Aber erst wenn Geld nicht mehr Schuld ist und zinsfrei in Umlauf kommt, ist der Wachstumszwang aufgehoben der die Umwelt und Menschen zerstört! Die Vollgeldreform ist nicht die Lösung aller Probleme sondern die zwingende Voraussetzung für alle weiteren Reformen. Und die 300 Mrd mögen absurd tönen, sind aber ein ganz logischer Fakt wen man den Mechanismus mal versteht. Den heute ist Geld immer Schuld. Vollgeld wäre ein echter Wert ohne Schuld gegenüber weil eben zinsfrei in Umlauf gebracht!
Unser Weltfinanzsystem, welches das Notenbansystems als Trojanisches Pferd benutzt, führt zwangsläufig-mathematisch zu einer Massenverarmung und Ultraverreichung einiger Weniger, aber mir ist klar, dass sie das wissen.
Ich habe Ihnen meinen buchhalterischen Wissenstand erläutert, offensichtlich aber, gehen unsere Interpretationen auseinander. Unser auf Verschuldung aufgebautes aus dem Ruder gelaufenen Finanzsystem und die daraus resultierenden Probleme sind nicht mehr in den Griff zu bekommen mit den alten Strukturen. Die Vollgeld-Initiative ist deshalb, und für vieles mehr, zu ünterstützen.
Aus meiner Sicht ist Vollgeld der Versuch einer kontrollierten Umstrukturierung der gesamten Systeme, zum Wohle aller Menschen, und nicht nur einer ultrareichen Elite.
Im Übrigen, um abzuschliessen, bitte ich folgendes zu berücksichtigen. Sie schreiben immer von einer unabhängige Schweiz. Leider hat dieses wunderschöne Land den Status eines unabhängigen und besonderes sicheren Landes für Kapitalanleger verloren. Durch den Beitritt der Schweiz in den USA-freundlichen IWF wurde unsere Währung als letzte unabhängige, wichtige Währung der Selbständigkeit beraubt. In den Statuten des IWF (können Sie nachlesen nach Recherchen auf der Website) steht deutlich, dass keine Währung mehr eine sachwerte Unterlegung haben darf! Damit musste die Schweiz ihren Goldstandart per Beitritt aufgeben, so dass auch unsere Währung zu einer reinen Zettelwährung innerhalb des unilateralen US-System verkam.
Sie erkennen, vielleicht, dass die ehemaligen Vorzüge einer völlig unabhängigen Schweiz längst Vergangenheit sind.
Die Vollgeldreform würde ein Befreiungsschlag sein, allenvoran für die arbeitente schweizerische Bevölkerung.
Mit feundlichen Grüssen
Zerschlagung! -
@Sandra Niggli
Sehr geehrte Frau Niggli
Bitte lassen Sie mich auf Ihren Kommentar doch noch etwas seriöser eingehen:
Versetze ich mich in Ihre Lage, so habe ich teilweise sogar Verständnis für Ihren Ärger. Aber eben nur, wenn ich mich in Ihre Lage versetze.
Offenbar ist Ihr Blickwinkel in dieser Angelegenheit etwas eingeschränkt. Ich will versuchen, Ihnen das Gesamtbild in einer erweiterten Dimension zu erklären.
Sie schreiben oft Kommentare hier zu praktisch allen Themen. Das ist Ihr Recht. Nur „kratzen“ ihre Kommentare generell an der Oberfläche. Machen lächerlich.
Was Ihnen entgeht ist erstens einmal die Bedeutung des Themas. Wir reden hier von einer Staatsschuld, eingegangen durch unsere SNB, trotz Schuldenbremse, von über 400 Milliarden Franken (Fremdkapital der SNB).
Diese Staatsschuld wird von der SNB, vom Bundesrat, von den Professoren und Politikern kontinuierlich als „Volksvermögen“ (u.a. „liquide Mittel“) dargestellt. Es handelt sich somit um eine Differenz in der Vermögenslage unseres Landes von über 800 Milliarden Franken.
Gemäss Aussagen der SNB will sie sich „unbegrenzt“ weiter verschulden. D.h. das Missverständnis bezüglich der Vermögenslage der SNB bzw. der Schuldenlage der Schweiz wird „unbegrenzt“ zunehmen.
Es ist m.E. wichtig, auf diese drohende Gefahr hinzuweisen.
Weiter möchte ich Sie darauf hinweisen, dass wir täglich mit den Falschaussagen der SNB konfrontiert werden. Da sind beispielsweise die drei Direktoren, welche den Irrtum der SNB alternierend behaupten.
Ferner werden wir auch immer wieder falsch informiert von verschiedenen Professoren im Umkreis der SNB, vorgestern Baltensperger, Binswanger, Neusser: letztes mal Ammann, Föllmi und von viele anderen.
Auch die Medien informieren ständig, die SNB könne unendlich Banknoten drucken und damit Euros kaufen – was Banknoten als Vermögen darstellt anstatt als Schulden. Beispiele: Marianne Fassbind, Reto Lipp, oder die verschiedenen Tagesschausprecherinnen und -sprecher (auch 10vor10).
Auch der Bundesrat stellt in seiner Antwort auf die SVP-Motion die Notenbankgeldmenge als Vermögen der SNB dar, anstatt als Schulden der SNB. Das Parlament widerspricht nicht.
Kommen die vielen Politiker hinzu, die ebenfalls ständig behaupten, die SNB könne so viele Banknoten drucken wie sie wolle und damit Euros kaufen. Z.B: „Der SNB-Bischof“ (Tagesanzeiger), Ständerat Pirmin Bischof von Solothurn, oder SNB-Bankrat Daniel Lampard oder SNB-Bankrätin Monika Bütler, oder SP-Bodenmann oder SP-Levrat oder SP-Strahm und und und…
Dan kommen die Wirtschaftsverbände hinzu: economiesuisse, SWISSMEM
Sie sehen, wir werden ständig berieselt mit dieser Falschinformation.
Meine Analyse ergibt, dass durch Geldschöpfung nicht Volksvermögen entsteht, wie all diese Exponenten behauten, sondern es entstehen Volksschulden, die wir Steuerzahler einmal zu bezahlen haben.
So – und möchte ich die Schweizer Öffentlichkeit darauf aufmerksam machen, dass hier eine grosse Gefahr lauert.
Es ist Ihnen entgangen, dass nun auch eine Initiative gestartet wird zu Vollgeld. Darf ich mich dazu nicht mehr äussern?
Sie selber haben in meinen vergangenen Beiträgen möglicherweise gesehen, dass es anonyme polemische Kommentare (möglicherweise aus dem Umfeld der Obengenannten) gab, die partout nicht verstehen wollten und mir ständig alle Argumente umdrehten. Ich versuchte, das richtigzustellen. Das führte natürlich zu Wiederholungen.
Jetzt gibt es eher Kommentare von Lesern, die meine früheren Beiträge nicht gelesen haben. Auch das führt teilweise zu Weiderholungen.
Mir wäre es auch lieber, ich könnte alles nur einmal erklären – das wäre einfacher.
Ich bitte Sie also, die Diskussion hier aus einem erweiterten Blickwinkel zu betrachten.
Seien Sie gerecht und machen Sie einmal all die oben genannten darauf aufmerksam, dass sie ihre falsche Argumentation nicht ständig wiederholen – dann muss ich meine Korrekturen auch nicht ständig anbringen.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
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Ach Gottchen, Herr Dr. Herakles Meyer, müssen Sie denn gleich die griechische Mythologie bemühen?
Und nein, um es gleich vorwegzunehmen, ich habe zur Diskussion nichts wissenschaftliches beizutragen. Will ich auch gar nicht! Denn Sie haben es geschafft, dieses eigentlich wichtige Thema dermassen platt und breit zu walzen, dass sich vermutlich die meisten Leser spätestens nach dem dritten oder vierten down-scroll ausklinken, weil ihnen das Gesicht eingeschlafen ist.
Was wollen Sie mit Ihrem repetitiven verbalen Tsunami bewirken? Cui bono?
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@Sandra Niggli
Guten Morgen!
Ach ja – unser Pausenclown ist ja auch noch da. Hätte Sie beinahe vergessen.
Besten Dank für Ihre erneute Ermunterung und wünsche einen schönen Tag.
Marc Meyer
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Vollgeldinitiative – zu wenig durchdacht
Da ich in meinem Beitrag die Vollgeldinitiative ansprach möchte ich hier nochmals kurz auf deren Falschaussagen zu sprechen kommen.
Auf der home page der Initiative wird die Initiative in einem Film angepriesen.
http://www.vollgeld-initiative.ch/
Dieser Film weist Fehler auf: Die drei wichtigsten will ich hier kurz erläutern:
Erster Fehler:
Es wird behauptet, Geld entstehe wie folgt: „Die Nationalbank hat das Banknoten-Monopol.“ „Dieses Geld wird an Banken ausgeliehen, die Zinsen dafür bezahlen.“
Es ist nicht korrekt, dass die Banken auf den Banknoten der Nationalbank Zinsen bezahlen. Niemand bezahlt Zinsen auf den Banknoten, die er oder sie hält. Auch die Banken nicht. Wenn schon, dann müsste die SNB auf den ausstehenden Banknoten Zinsen bezahlen, da es sich um Schuldscheine der SNB handelt. Da dies aus technischen Gründen aber nicht möglich ist, kann die SNB über die Emission von Geld zinslos Kredite aufnehmen.
Auch auf dem von der SNB emittierten Giralgeld (Giroguthaben der Banken) zahlen die Banken der SNB keine Zinsen. Würden die Banken der SNB auf dem Notenbankgeld Zinsen bezahlen, wie im Film behauptet, so wären das Aktivzinsen der Nationalbank.
Folge dessen müsste Notenbankgeld ein Aktivkredit der SNB sein und auf der Aktivseite der SNB-Bilanz verbucht werden. Das ist es aber nicht: Notenbankgeld ist Fremdkapital der SNB – ein Passivkredit.
Zweiter Fehler:
Später wird im Film behauptet: „Die heutigen 300 Milliarden Giralgeld entstanden durch Bankkredite.“
Auch das stimmt nicht. Giralgeld wird unterschieden in die Geldmengenaggregate M1 – M3. Wenn eine Leserin / ein Lesern ihren oder seinen Lohn auf das Lohnkonto gutgeschrieben erhält, so gehört dieser Lohn zur Geldmenge M1. Dieses stellt ein Passivkonto der Geschäftsbank dar.
Es handelt sich hierbei also nicht um einen Kredit der Geschäftsbanken an die Leserin oder den Leser, sondern umgekehrt um einen Kredit der Leserin / des Lesers an die Geschäftsbank.
Diese beiden Fehler zeigen deutlich, dass die Initiative von einer vollkommen falschen Interpretation der Geldemission ausgeht. Die ganze Initiative wird dadurch gegenstandslos.
Dritter Fehler:
Weil es sich bei Geld um eine Schuld des Geldemittenten handelt, folgt:
Im Falle einer Annahme dieser Initiative müsste die gesamte Geldmenge M1 – M3 inskünftig bei der Nationalbank angelegt werden.
D.h. wenn die Leserin / der Leser ihren / seinen Lohn erhält, so müsste dieser auf die Nationalbank einbezahlt werden. Die ganze Geldmenge M1 – M3 müsste bei der Nationalbank einbezahlt werden. Der Nationalbank würden dadurch über 750 Milliarden Franken Kapital (Geldmenge M3) zufliessen.
Da die Nationalbank auf diesen Einlagen bei ihr (Notenbankgeld) keine Zinsen bezahlt, würde das bedeuten, dass Herr und Frau Schweizer auf ihren Einlagen bei der SNB überhaupt keine Zinsen mehr erhielten.
Da nun die Geschäftsbanken kein Kapital mehr erhalten in Form von M1 – M3, würde daraus folgen, dass die Schweizerbanken auch keine Kredite mehr gewähren könnten.
Es gäbe also keine Kredite mehr für Häuser, Unternehmen usw. welche die Banken bisher durch die Geldmengen M1 – M3 refinanzieren konnten.
Die staatliche Nationalbank hätte nun die ganze Wirtschaft in ihren Händen. Sie würde alles kontrollieren. Kommunismus pur.
Da aber die SNB nur noch 0.7 Prozent ihres Vermögens in der Schweiz investiert, würde das heissen, dass sämtliches Geld von Herr und Frau Schweizer, das sie nun bei der SNB anzulegen haben, von der SNB ins Ausland transferiert würde. Dort würde es vorwiegend in ausländische Staatsanleihen investiert.
Das wäre das Ende der Schweizer Wirtschaft. Sämtliches Kapital der Geldmenge M1 – M3 würde ins Ausland abfliessen. Unsere Wirtschaft würde ausbluten.
Die Initiative ist m.E. zu wenig durchdacht
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
vielen Dank für den Link und Ausführungen. Ich werde mich zu den Vorzügen einer Vollgeldreform in den kommenden Tagen äussern.
Vorweg, um hier nicht missverstanden zu werden: ich schätze wirklich sehr viele Notenbänker, die bestimmt wirklich als ehrliche bemühten, kompetenten und integeren Persönlichkeiten operieren. Umso schändlicher finde ich jedoch ein Geldsystem, welches unsere höchsten Verantwortungsträger aus bloßer Angst vor seinem endgültigen Zusammenbruch dazu zwingt, die breite Öffentlichkeit zu belügen.
Somit, existiert zwischen Aussagen und Buchführung (Link der SNB) keinen Begründungszusammenhang, sondern es schwirrt eben leider nur im Wunschdenken der Bänker herum!
So hätten diese es gerne, damit ihre mittelalterliche Praxis (Buchhaltungsakrobatik) nicht im Kern als Betrugssystem entlarvt werden kann. Banken benötigen eben keine liquiden Mittel vorweg, um Kredite zu vergeben. Wenn der Kunde sein Guthaben nur elektronisch überweist und der Empfänger ebenfalls sein Konto beim selben Bankinstitut besitzt, so bleiben die Bits (Nullen und Einsen) und Bytes (jeweils Achtergruppen von Nullen und Einsen zur Darstellung von Ziffern und Zeichen) einfach im selben Bankcomputer und wandern dort einfach auf ein anderes Konto. Erfolgt die Überweisung hingegen zu einem anderen Bankinstitut, so wird der Tagesgesamtsaldo zwischen diesen beiden Instituten am Tagesende in einem sogenannten Clearing abgeglichen, wobei die jeweilige Bankleitzahl nichts anderes ist, als die Kontonummer des Bankinstituts bei der Zentralbank. Und sollten in den Bankomaten die bunten Zettel ausgehen, kommen gepanzerte Fahrzeuge und bringen neuen Vorrat an bedrucktem Papier. So einfach ist das Bankgeschäft oder irre ich mich?
Sie kritisieren, zu Recht, scharf,diese Praxis und sind im Gegenzug der Meinung, dass das neue nichts taugt. Die herrschende Fehlkonstruktion kann nicht repariert werden. Ordnung in einer absichtlichen konfusen konstruirten Geldthorie einzubringen ist nicht möglich.
Um die gegenwärtige Lage zu verstehen, muss man sich zunächst einmal die aktuell geltende Hierarchie klar vor Augen führen. Ganz oben, an der Spitze der Hierarchie steht ein Bankensystem. Darunter untergeordnet folgt der Staat. Diese Reihenfolge erkennt man leicht daran, dass ein Staat Banknoten benötigt, um eine Währung in Umlauf zu bringen. Es gibt schließlich keine Staatsnoten. Auf die Frage, wieso der Staat Zinsen für Banknoten bezahlt, obwohl er doch selbst das Geldschöpfungsmonopol beanspruchen und Staatsnoten herstellen könnte, bekommt man von allen Politikern und sehr vielen Wissenschaftlern keine nachvollziehbare Antwort.
Ich wage mal eine Aussage, bin aber kein Staatsrechtler und deshalb, ist es nur eine hypothetische Annahme:
Bei strenger Anwendung der gegenwärtigen rechtlichen Regelungen dürften also die
Geschäftsbanken keine SFr.- durch Ausgabe von Buchgeld als Kredit an Dritte herstellen. Sie haben nicht die gesetzlichen Befugnisse einer SNB und verleihen in derartigen Fällen rechtlich betrachtet nur Zahlenreihen, Bits und Bytes.Die gegenwärtige Praxis hält sich daran nicht, da die staatlichen Funktionsträger diese gesetzlose und größtenteils auch gesetzwidrige Praxis dulden und der normale
Bankkunde davon ausgeht, dass das Geld, welches ihm eine Bank leiht, nicht von
dieser selbst mittels Computer hergestellt wird.Wenn also Geschäftsbanken den Eindruck erwecken, das vor einer Kreditvergabe nicht
existierende Geld hätten sie zuvor selbst als Kredit von der SNB oder als Einlage erhalten, täuschen sie den Kreditnehmer und dessen
Geschäftspartner. Irre ich mich auf ganzer Linie????Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagung!-
@Zerschlagung
Besten Dank.
Sie schreiben:
Zitat:
„Somit, existiert zwischen Aussagen und Buchführung (Link der SNB) kein Begründungszusammenhang, sondern es schwirrt eben leider nur im Wunschdenken der Bänkler herum!“
Zitat Ende
Ich gebe Ihnen insofern Recht, dass zwischen der Buchführung der SNB und ihren Aussagen tatsächlich kein Zusammenhang besteht.
Aber aufgepasst: Es ist die Nationalbank selber, welche Falschinformationen verbreitet. Die SNB behauptet, sie würde den Banken in der Schweiz günstige Kredite zu einem günstigen Zinssatz gewähren. Sie bezeichnet sich deshalb auch als „lender of last resort“.
Die SNB stellt sich selber als Gläubigerin gegenüber den Schweizerbanken dar.
Die SNB verdreht die Rechtslage!
In Tat und Wahrheit ist die SNB Schuldnerin gegenüber den Schweizer Banken. Das beweist die SNB-Bilanz.
Die SNB hat sich eine Machtposition aufgebaut, wo es fast unmöglich ist, ihr zu widersprechen. Ich habe als UBS-Strategist gewagt, auf diesen Irrtum in der Geldtheorie, wohlverstanden als Privatmann, hinzuweisen. Das kostete mich prompt meine Arbeitstelle.
Es ist also gewissermassen verständlich, dass niemand der SNB widerspricht (auch die Bänkler nicht).
Ich kann es einem Familienvater nicht verargen, wenn er sich sagt:
„Ich sage gegenüber meinen Kunden, in der Öffentlichkeit und gegenüber meinem Chef lieber das, was die SNB auch sagt. Ich will ja nicht meinen Job riskieren. Ich habe schliesslich Frau und Kind.“
So – und deshalb werden die Irrtümer der SNB weiterkolportiert und weiterkolportiert und weiterkolportiert…
Bei der heutigen Geldtheorie handelt sich nicht um das Wunschdenken der Bänkler, sondern um das Wunschdenken der Notenbänkler.
Sie schliessen Ihren Beitrag mit den folgenden Worten:
Zitat:
„Wenn also Geschäftsbanken den Eindruck erwecken, das vor einer Kreditvergabe nicht existierende Geld hätten sie zuvor selbst als Kredit von der SNB oder als Einlage erhalten, täuschen sie den Kreditnehmer und dessen
Geschäftspartner. Irre ich mich auf ganzer Linie????“Zitat Ende
In meinem Beitrag auf Inside Paradeplatz „Die SNB und das Märchen von der Geldschöpfung“ habe ich gezeigt, wie das Geld entsteht. Ich kann hier leider nicht alles nochmals wiederholen. Ansonsten gibt es bald Kommentare, ich würde mich immer wiederholen.
Deshalb bitte ich Sie: Lesen Sie doch jenen Standpunkt
https://insideparadeplatz.ch/2013/09/25/die-snb-und-das-maerchen-von-der-geldschoepfung/
Auf den Punkt gebracht kann ich die Geldschöpfung folgendermassen erklären:
Der erste Buchungssatz im Leben ist:
Kind gegen Geburtsschein
Ein Geburtsschein ohne Kind ist wertlos.
Genauso ist es wertlos, wenn eine Bank oder Zentralbank Geld emittieren wollte, ohne realen Gegenwert.
Geldpolitik ist reine Buchhaltung.
Weder eine Bank noch eine Zentralbank können Geld emittieren, ohne dass nicht beide Seiten ihrer Bilanz gleichermassen verlängert werden.
Es ist also die reale Welt, welche Realwerte produzieren muss. Erst dagegen kann von der Zentralbank oder vom Bankensystem Geld emittiert werden.
Der Irrtum der Vollgeldtheorie (und der heutigen Geldtheorie) ist nun der, dass davon ausgegangen wird, dass bei einer Geldemission nur einseitig die Aktivseite der Bilanz des Geldemittenten verlängert werde.
Das ist nicht korrekt:
A) Geld ist ein Passivum des GeldemittentenB) Geld kann auf der Passivseite des Geldemittenten nur dann bilanziert werden, wenn auf der Aktivseite in einen entsprechenden Vermögenswert investiert wird. Diesen muss die Realwirtschaft erarbeiten.
Die Idee der Vollgeldreform würde bedeuten, dass nur noch die SNB Geld emittieren dürfte. Die ganze Geldmenge M1 – M3 müsste letztlich bei der SNB angelegt werden. Z.B. auch Ihr Lohn.
Die SNB ihrerseits würde gemäss jetziger Praxis nur noch 0.7 Prozent von all diesem Kapital in der Schweiz anlegen.
Konklusion: Es gäbe in der Schweiz keine Kredite mehr von den Banken, um Häuser zu bauen, Unternehmen zu finanzieren usw.
Eine Vollgeldreform würde zu einem Aderlass und zu einem vollständigen Abfluss des Schweizer Kapitals ins Ausland führen
Die Schweizer Wirtschaft wäre am Ende.
Die von den Initianten angestrebte Vollgeldreform ist deshalb m.E. keine gute Idee, auch wenn die Initiative bisher bereits 45’000 Unterschriften zusammengetragen hat.
Mir freundlichen Grüssen
Marc Meyer
-
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
Vielen Dank für Ihre Präzisierung. Ich werde abschliessend zum Thema Geldschöpfung-SNB stellungnehmen, um sicherzustellen, dass ich Ihre Argumentation verstanden habe.
Punkt 1: Private Geschäftsbanken, die in der Kreditvergabe Monopolgeld schöpfen können, tun dies natürlich in Gewinnabsicht. Sie vergeben Kredite nur dann, wenn sie sowohl deren Rückzahlung als auch hohe Zinserträge erwarten können.
Punkt 2: Die Menge des von den Geschäftsbanken im Kredit neu geschöpften Schuldgeldes sollte durch die SNB, z.B. mittels Mindestreservepolitik, begrenzt werden. Darüber hinaus besitzt die SNB aber noch eine weitere wesentliche Aufgabe: Die Gewährleistung der Preisstabilität! Um stabile Preise und damit eine stabile Kaufkraft des Geldes im allgemeinen Interesse zu sichern.
Punkt 3: Doch wie kommt es eigentlich zum Anstieg des allgemeinen Preisniveaus? Ich versuche es aus buchhalterischer Sicht zu beleuchten.
Punkt 4: Wenn Unternehmer Kredite aufnehmen und diese tilgen und zusätzlich auch noch Zinsen zahlen müssen, so müssen sie beide Beträge, also sowohl die Zinsen als auch die Tilgung, auf ihre Verkaufspreise aufschlagen, denn das Geld, das sie der Bank schulden, können sie nur von ihren Kunden erhalten. Die Bank, welche im Kredit Geld erzeugt hat das vorher noch nicht existierte, erpresst den Unternehmer indem sie sich die Rückzahlung und Verzinsung mit dinglichen Rechten, z.B. der Hypothek auf ein Grundstück, besichern lässt.
Punkt 5: Wenn der Unternehmer, z.B: sein Haus nicht an die Bank verlieren will, ist er gezwungen seinerseits seine Kunden zu erpressen: er muss die Preise um Kredittilgung sowie Zinsen erhöhen, da er beides ja an die Bank bezahlen muss, um das Eigentum an seinem Haus zu behalten.
Punkt 6: Ihrer Argumentationen folgend lässt sich also ableiten, dass es sich daher bei der Sicherung der Preisstabilität durch die SNB in Wahrheit um etwas völlig anderes handelt. Die Eigentümer der Privatbanken, die zumeist auch die Eigentümer der Zentralbanken (SNB ist zu über 40% in Händen con Privaten? Genaueres konnte ich nicht ermitteln) sind, stellen auf diese Weise in Wahrheit sicher, dass alle anderen Menschen nach wie vor ihr wertloses Zettelgeld akzeptieren, also das von ihnen “aus dem Nichts” erschaffene Geld weiterhin verwenden, seine Kaufkraft erhalten bleibt, somit also der mittelalterliche Betrug (ich wiederhole mich zum X Mal – kann es leider nicht anders formulieren), für sie auch weiterhin funktioniert.
Punkt 7: Dies kann natürlich nur unter der Voraussetzung erfolgreich sein, dass die breite Bevölkerung (und ich schliesse mich mit ein), auch in Zukunft nicht erfährt, wie ihr Geldsystem in Wahrheit funktioniert: Geld wird von Banken in der Kreditvergabe nicht weitergereicht, sondern neues Geld “aus dem Nichts” erfunden und bei der Kreditrückzahlung wieder vernichtet. Zins und Zinseszinsen ausgenommen.
Vielleicht sollte man die Geld,- und Kapitaltheorie der öst. Nationalökonomie in Erwägung ziehen, da die Märkte der westlichen Welt gesättigt sind.
Zur Vollgeld Initiative demnächst. Danke für Ihre Zeit.
Mit freundlichen Grüssen
Zerschlagen! -
@Zerschlagung
Gerne möchte ich nochmals auf den entscheidenden Punkt hinweisen, dass Geld nicht ein Aktivkredit des Geldemittenten ist, sondern im Gegenteil ein Passivkredit.
Daraus folgt, dass bei einer allfälligen Vollgeldreform die ganze Geldmenge M1 – M3 (753 Milliarden Franken) nicht mehr bei den Geschäftsbanken angelegt werden könnte, sondern bei der SNB angelegt werden müsste.
Herr und Frau Schweizer würden somit beispielsweise auf ihre Spareinlagen keine Zinsen mehr erzielen usw., da die SNB auf dem von ihr geschöpften Geld (Notenbankgeld) keine Zinsen bezahlt.
Den Banken würde dadurch dieses Kapital entzogen, weil es jetzt bei der SNB angelegt werden muss. D.h. die Banken könnten um diesen Betrag weniger Kredite in der Schweiz gewähren.
Die SNB wäre nun im Besitze dieses Kapitals. Und wenn die SNB dieses Kapital zu über 99 Prozent ins Ausland exportieren würde, würde das die Schweizer Wirtschaft extrem schädigen.
Die SNB kontrolliert praktisch die ganze Schweizer Wirtschaft. Das wäre dann praktisch eine kommunistische Staatsbank.
Freundliche Grüsse
Marc Meyer
-
@Zerschlagung
Bitte lassen Sie mich kurz nochmals auf Ihre Vollgeldreform zu sprechen kommen:
Wenn ich die Initianten richtig verstehe, so soll mit dieser Reform die ganze Giralgeldmenge zusätzlich zum Banknotenumlauf erfasst werden: also M1 – M3.
M3 beinhaltet Termineinlagen mit einer Laufzeit von möglicherweise Jahren.
D.h. entlang der Renditekurve würde praktisch die linke Hälfte verstaatlicht.
Es wäre dann kein grosser Schritt mehr, den Kapitalmarkt entlang des rechten Teils der Renditekurve auch noch zu verstaatlichen.
Resultat: Das ganze Bankwesen wäre verstaatlicht.
Es ist schon korrekt, dass dadurch Kosteneinsparungen bei den Banken möglich wären und die entsprechenden heutigen Bankengewinne der SNB zufliessen würden.
Aber stellen Sie sich vor, welche Arbeitslosigkeit am Paradeplatz entstünde. So viele Bänkler könnten nicht am Bürkliplatz gar nicht arbeiten (siehe meinen Beitrag: Bürkliplatz – massive Bedrohung für Paradeplatz auf Inside Paradeplatz)
Das widerspräche zudem vollkommen dem Grundsatz der freien Marktwirtschaft.
Zudem ist davon auszugehen, dass die SNB dann sämtliches Kapital wie jetzt ins Ausland abführen würde. Die Schweizer Wirtschaft wäre am Ende.
Diese Initiative für eine Vollgeldreform ist unsäglich.
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer,
ich danke Ihnen für den Beitrag, dadurch leisten Sie einen Dienst, damit die Disskussion wieder dorthin gelenkt wird, wo sie in ihrer Eigenschaft hingehört: auf dem Pfad der vorurteilsfreien Analyse der Faktenlage:
Die Vollgeldreform hat es in sich. Ich bin überrascht, dass Sie mit der sozialistischen Keule diese im Keim ersticken wollen. Grundsätzlich muss es darum gehen, die bestehenden Monopolstrukturen zu überwinden. Entsprechende Veränderungsvorschläge müssen sich kostengünstig umsetzen und im Ergebnis an den Kriterien Effizienz, optimale Allokation der Ressourcen und Verteilungs- bzw. Leistungsgerechtigkeit messen lassen.
Da nur die Notenbanken das Recht haben, Geld zu produzieren, können auch nur diese eine Inflation erzeugen. Es versteht sich von selbst, dass Notenbanken natürlich nur Geld drucken, um Gewinne damit einzufahren. Sie produzieren also neues Geld, ohne dass dieses durch Güter oder Dienstleistungen gedeckt ist und schreiben sich das Geld einfach gut. Sie betrachten dieses Geld also einfach von Anfang an als eine weitere Schuld des Volkes an die Notenbank (die meisten Notenbanken sind Privat). Diese neue Geldmenge wird nun an das Geschftsbankensystem (also Ihre oder meine Bank) gegen einen Zinssatz verliehen. „Diskontzinssatz“. Nun wird dieses bis dato nicht existierende Geld mit einem Zinsaufschlag an das Volk in Form von Krediten verliehen und dann in der Wirtschaft ausgegeben.
Durch diesen Vorgang der Infiltration des vorher nicht existierenten Geldes bekommt es erst die Kaufkraft, denn die bestehende Gütermenge fliesst nun in die neue Gesamtgeldmenge ein, wodurch natürlich das (alte) Geld entsprechend entwertet wird. Das derzeitige Notenbanksystem ist für die Inflation und noch perverser; für die Deflation verantwortlich. Mir fällt kein besserer Begriff ein, als von einer Versklavung der Menschheit durch das derzeitige herrschende Geldsystem (Notenbanken-Geschäftsbanken)zu sprechen.
Wenn das Geld selbst die Ursache für die bekannten Verzerrungen ist, muss auch beim Geld selbst zur Lösung der Probleme angesetzt werden. Es gilt, die Wertaufbewahrungsfunktion des Geldes zugunsten der Tauschmittelfunktion zurückzudrängen und trotzdem Sparen zu ermöglichen. Die Vollgeld Initiative ist ein erster Schritt dafür. Ich würde das mit der Umlaufsicherung ergänzen.
Die Stabilisierung des Finanzsektors ist die Grundlage für eine friedliche, sozial ausgewogene und ökologisch nachhaltige Gesellschaft. Entscheidend für den notwendigen gesellschaftlichen Wandel ist es, unsere Währung / unser Geld vollständig in den Dienst der Gesellschaft zu stellen. Ein Finanzsystem, das mehr und mehr der Bereicherung Einzelner dient, zerrüttet auf Dauer gesellschaftliche Strukturen. Eine stabile Währung ist das unerlässliche Fundament für zukunftsorientierte Entwicklungen.
Die entscheidende Maßnahme zur Stabilisierung unseres Geldsystems ist die Umlaufsicherung des Geldes. Eine konstruktive Umlaufsicherung in Form einer Gebühr auf Liquidität, hat vielfache positive Auswirkungen. Die Maßnahme ist als Alternative zu den heute üblichen Mechanismen steigender Zinssätze und steigender Inflationsraten unumgänglich.
Die Zentralbankguthaben verursachen den Geschäftsbanken Kosten, die eine Begrenzung der Nachfrage zur Folge haben. So wird gewährleistet, dass es für die Banken auch in Krisenzeiten günstiger ist, sich über andere Banken und über private Einlagen zu finanzieren, statt billiges ZBG nachzufragen. So kann die Notenbank die übermäßige Nachfrage nach Zentralbankgeld bremsen.
Die Kosten der Liquidität dürfen nicht bei den Geschäftsbanken hängen bleiben. Sie müssen bei allen Geldnutzern, entsprechend der Höhe ihrer Bestände an Bar- und Girargeld, anfallen. Dadurch entsteht ein marktwirtschaftlich angemessener Druck, übermäßige Liquidität, zu Gunsten von langfristigen Anlagen und Investitionen, aufzugeben.
Die optimale Höhe der Geldkosten muss die Notenbank ermitteln. Diese Liquiditätskosten müssen so hoch sein, dass Stockungen in der Geldzirkulation (Hortung) vermieden werden. Die Kosten müssen aber so gering sein, dass die Nutzung von Bargeld ausreichend attraktiv bleibt.
Entscheident ist, dass immer genau soviel Geld besteht, wie die Wirtschaft leistet. Schrumpft die Wirtschaft, muss Geld entzogen werden, wächst sie, muss hinzugefügt werden. Das wäre der verfassungsmässige Auftrag der Monetative. Und Geld muss zinsfrei in Umlauf gebracht werden. Nicht als Schuld sondern als Möglichkeit, sinnvolle Waren und Dienstleistungen zu erstellen/erbringen. Und alle Gewinne der Geldschöpfung müssen der Algemeinheit zugute kommen, nicht privaten Firmen. Geld muss keinen inneren Wert haben, damit es funktioniert. Und die Mär, dass eine Regierung nicht mit der Hoheit über die Geldschöpfung umgehen kann wird uns vom Bankenkartell seit über hundert Jahren eingebläut damit wir denken, es müsse bei den Banken bleiben!
Das aktuelle System wäre schon vor 6 Jahren zusammengebrochen, hätte man nicht gegen Gesetze, Verfassungen und Rechnungslegungsvorschriften verstossen.
Grüsse
ZerschlagungP.S. Die Buchhaltungstricks der UBS und Andere haben das einzige Ziel Zeit zu gewinnen; und das wissen die sogenannten Grossaktionären (PK), man muss sich deshalb nicht wundern, wenn diese gegen untergeordneten Eigeninteressen abstimmen. Das Hauptinteresse ist doch, dass der Spielzeug Pensionkassensystem und Surrogate nicht zerbricht, deshalb brauchen diese Zeit, selbstverständlich mit Rückendeckung der Interessenvertreter aus der Politik dazugehörigen Steuerungsysteme (Medien-Wissenschaft).
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@Zerschlagung
Besten Dank für Ihren Beitrag und Ihre Ermutigung.
Zu Recht fordern auch Sie, dass „die Diskussion auf den Pfad der vorurteilsfreien Analyse der Faktenlage gehört.“
Ich stimme Ihnen zu – es kann nicht sein, dass mit Repressionen zu rechnen hat, wer es wagt, unsere Nationalbank zu kritisieren. Diese Zeiten sollten nun endlich einmal zu Ende gehen!
Im Sinne der „vorurteilsfreien Analyse der Faktenlage“ erlauben Sie mir bitte, Ihre Aufmerksamkeit auf den folgenden Punkt in Ihrem Argumentarium zu lenken:
Sie schreiben u.a. folgende Sätze:
Zitat:
„Sie (die Zentralbanken, Anm.d.V.) produzieren also neues Geld, ohne dass dieses durch Güter oder Dienstleistungen gedeckt ist und schreiben sich das Geld einfach gut.“
oder
„Diese neue Geldmenge wird nun an das Geschäftsbankensystem (also Ihre oder meine Bank) gegen einen Zinssatz verliehen. “Diskontzinssatz”. Nun wird dieses bis dato nicht existierende Geld mit einem Zinsaufschlag an das Volk in Form von Krediten verliehen und dann in der Wirtschaft ausgegeben.“
oder
„So wird gewährleistet, dass es für die Banken auch in Krisenzeiten günstiger ist, sich über andere Banken und über private Einlagen zu finanzieren, statt billiges ZBG nachzufragen.“
oder
„Und Geld muss zinsfrei in Umlauf gebracht werden.“
Zitat Ende
Alle diese Zitate belegen, dass Sie davon ausgehen, dass Geld ein Kredit des Geldemittenten (Zentralbank) an die Banken und über diese indirekt an die Wirtschaft darstelle.
Diese angeblichen Kredite der SNB an unsere Banken und an unsere Wirtschaft müssten ja in der Bilanz der SNB erscheinen – auf der Aktivseite.http://www.snb.ch/ext/stats/balsnb/pdf/defr/A1_Ausweise_der_SNB.pdf
Wenn Sie aber den Link hier öffnen, so werden Sie sehen, dass unsere Nationalbank den inländischen Banken und damit der inländischen Wirtschaft überhaupt kein billiges Geld, d.h. überhaupt keine Kredite, gewährt.
Die SNB gewährt sämtliche Kredite an das Ausland (hauptsächlich in Form des Kaufs von ausländischen Staatsobligationen).
Im Gegenteil: Sie werden erkennen, dass die Wirtschaft den Banken (Geldmenge M1 – M3, Verbindlichkeiten der Banken) und die Banken der SNB (Giroguthaben der Banken) Kredite gewähren.
Die Bilanz der SNB ist entscheidend – daraus gehen die korrekten Vermögens- und Schuldverhältnisse der SNB hervor. Aussagen, welche die Rechtsverhältnisse der SNB verdrehen sind nichtig.
Bei einer Vollgeldreform müssten die Banken nun sämtliches Geld, das sie über die Geldmengenaggregate M1-M3 erhalten, bei der SNB in Form von Giroguthaben anlegen. Die SNB würde dieses Kapital dann ins Ausland transferieren.
Bei einer Vollgeldreform würde unsere Wirtschaft somit ausbluten.Wir können eine Diskussion über Vollgeld gar nicht führen, wenn dieser entscheidende Fehler nicht erkannt wird.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Sehr geehrter Herr Dr. Meyer, ich danke Ihnen für den Beitrag, dadurch leisten Sie einen Dienst, damit die Disskussion wieder…
@Zerschlagung Besten Dank für Ihren Beitrag und Ihre Ermutigung. Zu Recht fordern auch Sie, dass "die Diskussion auf den Pfad…
Sehr geehrter Herr Dr. Meyer, vielen Dank für den Link und Ausführungen. Ich werde mich zu den Vorzügen einer Vollgeldreform…