Firmen, welche in ihrem Segment Weltmarktführer sind, von den globalen Trends der Globalisierung profitieren, marktwirtschaftlich organisiert sind (also keinen Staat als Miteigentümer haben), einen starken Brand haben und „in Geld schwimmen“.
All dies trifft für Swatch zu.
Zudem sollten sie den Shareholder mittels fairer Dividende und/oder Aktienrückkaufprogrammen am finanziellen Erfolg teilhaben lassen.
Dies war bei Swatch stets nur beschränkt der Fall.
Operativ war aber stets alles in Ordnung, nun mehren sich aber die Risiken:
(1) Luxusuhren: Ein jüngster Report der Credit Suisse zeigt, dass sich die Begeisterung für Luxusuhren (und Oldtimer) im Gegensatz zu anderen Premium-Produkten (Mode, Autos, Elektronik) in den Schwellenländern legt. Dies könnte auch der Grund für die reduzierten Umsatzprognosen bei Swatch sein sowie dass die Aktie von Richemont ganz im Gegensatz zu Swatch weiterhin gut performt.
(2) SISTEM 21: Von Swatch als revolutionäres Produkt in Aussicht gestellt, zeigt sich immer mehr, dass das Automatikwerk mit einer Ungenauigkeit von bis zu 20 Sekunden pro Tag zusammen mit dem Jahresbericht in Schwyzerdütsch als Einmalgag taugt, aber keine nachhaltige Position einnehmen kann.
(3) iWatch: Swatch-Chef Nick Hayek wird nicht müde, der iWatch einen riesigen Flop vorauszusagen. Ja, sie werde Swatch sogar einen Auftrieb geben. Vielleicht hat Hayek am Ende sogar recht, schon rein aus Risikoüberlegungen wäre er aber besser beraten, vorne bei der Entwicklung dabei zu sein (beispielsweise in einem Joint Venture mit Swatch-Design und Apple-/Samsung-Technologie), statt in verschiedenen Ländern den Rechtsweg wegen der Markennamen zu beschreiten.
Die Aktie hinkt seit 1 Jahr dem Markt hinterher, bietet aber insgesamt keine wirkliche Einstiegsgelegenheit, da die Risiken den Preisabschlag rechtfertigen.
(Extrakt für Inside-Paradeplatz-Leser; Originalartikel mit Kommentar „Longterm-Investor“ und weitere Investmentsdetails, siehe Longterm-Investor.)
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