Marcus Bühler ist auf dem Platz Zürich eine grosse Nummer. Der erfahrende Private Banker zog nach fast 20 Jahren bei Pictet vor 5 Jahren zu den feinen Baumann-Banquiers.
Dort baute Bühler für die Basler Baumann den Standort Zürich im Herzen des Schweizer Finanzplatzes auf.
Offenbar mit Erfolg. Die verschlafene Baumann wurde plötzlich zum Geheimtipp für gute Leute. Marcus Bühler, der Senior und Gentleman der Branche, hatte die Kleinbank aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt.
Vor 2 Wochen war Bühler plötzlich weg. Ohne überzeugende Gründe verliess er die Partnerschaft. Seither ist er unauffindbar.
Gegenüber den Kunden versuchten die verbleibenden drei Baumann-Partner, den unerwarteten Abgang als Chance darzustellen.
Mit “Überzeugung, Geschick und Einigkeit” überschrieben sie ihr Schreiben vom September, mit dem sie den Partner-Abgang kommunizierten.
“Marcus H. Bühler, unbeschränkt haftender Teilhaber von Baumann & Cie Banquiers, und bisheriger Leiter unserer Niederlassung in Zürich, stellt sich einer neuen Herausforderung”, heisst es dort.
Bühler, der 2009 zur Bank gestossen war und Anfang 2012 in den Status eines Partners aufstieg, habe “den Gesellschaftervertrag gekündigt und unsere Bank per 31. August 2014 verlassen”.
Prophylaktisch werden Beruhigungspillen für mögliche negative Kundenreaktionen verabreicht.
“Die personelle Veränderung in der Geschäftsleitung von Baumann & Cie Banquiers hat keinen Einfluss auf unser Geschäftsmodell, die strategische Ausrichtung und unsere Gesellschaftsform”, betonen die zurückbleibenden Chefs in ihrem Brief.
“Veränderungen”, so die Baumann-Partner, die ihren Hauptsitz in Basel haben, seien “stets auch Chancen für die Zukunft”.
Laut einer Zürcher Quelle hatte Bühler viele Kunden mit grossen Vermögen vom Zürcher Ableger der Genfer Pictet zu seiner neuen Bank gebracht. Er habe die kleine Basler Baumann erfolgreich auf die Zürcher Finanzlandkarte gesetzt.
Unter den mitgenommenen Kunden, so der Auskunftsgeber, sollen sich auch viele US-Bürger mit unversteuerten Assets befunden haben.
Eine zweite Quelle sagt, dass auf dem Finanzplatz Zürich vor gut einem Jahr die Rede umging, dass auch die Baumann Privatbank ins Visier der grossen USA geraten sei.
[simple-google-ads-ad-tag id=”ip_content_middle”]
Damals zwang die US-Justiz die Schweiz mit einem Ablassvertrag in die Knie. Die Folge könnte ein Massensterben unter den Schweizer Privatbanken sein.
Baumann-Hauptpartner Matthias Preiswerk bestätigt, dass seine Bank am US-Programm teilnimmt. Man habe sich in die Kategorie 2 eingereiht.
Damit zeigt sich Baumann zusammen mit 100 weiteren Schweizer Banken als schuldhaftes Institut selbst an. Mit dem verwalteten US-Schwarzgeld hat man offiziell gegen US-Gesetze verstossen.
Matthias Preiswerk, der mit dem Hockeyclub Basel Schiffbruch erlitten hat, widerspricht der Version, dass sein Ex-Kollege Bühler wegen dem Amerika-Problem von Bord gegangen sei.
“Die US-Kundschaft, die Herr Bühler zu uns gebracht hat, stammt von etwa 16 verschiedenen Banken und davon nur ein kleiner Teil von Pictet”, betont Preiswerk.
Die Genfer Pictet steckt in den USA in einem strafrechtlichen Verfahren.
In Zürich würde die Gerüchteküche viel stärker angeheizt als in Basel, meint Partner Preiswerk zu den Stimmen, die von einem US-Fall seiner Baumann-Bank sprechen.
“Die US-Kundschaft bei uns ist zu 95 Prozent versteuert oder in einem durch unsere Bank lancierten Offenlegungsprozess”, sagt er.
“Dadurch”, so der Oberchef der kleinen Baumann, “ist es gemäss dem Programm für eine Bussenberechnung uninteressant und für uns tatsächlich kein Problem.”
Auf der Homepage von Baumann & Cie war Marcus Bühler auch Tage nach seinem Ausscheiden als einer von vier Partnern und Verantwortlicher für Zürich aufgeführt.
Inzwischen haben die Baumann-Chefs einen Neuen als Nachfolger bestimmt. Er heisst Urs Baumann und wird als nicht operativer Partner für die Basler tätig sein.
Unter dem entsprechenden Link ist in leeres Feld zu sehen, darauf steht “Bild folgt”. Eine Wortmeldung des neuen Verantwortlichen, wie dies bei den übrigen Partnern auf der Internetseite der Fall ist, fehlt weiterhin.
Die stockende Aufdatierung passt ins Bild eines überstürzten Abgangs.
Anfang 2012 galt Bühler noch als Coming Man bei den Baslern. Damals wurde der Zürcher in den Rang eines Partners gehoben.
“Damit regelt Baumann frühzeitig die Nachfolge und stellt gleichzeitig die Kontinuität des Geschäfts sicher”, begründete die Bank.
Die Absicht war offensichtlich, dass Bühler als Vertreter einer neuen Generation die noble Privatbank in die Zukunft führen würde.
Umso rätselhafter ist Bühlers Abgang.
Null Kommentare.??
Who…???
Wen interessiert Baumann ? diese “noble” Bank(??) wird es eh nicht mehr lange geben…der sogenannte Hauptpartner hat ja seinen Eishockeyclub als Präsident auch schon an die Wand gefahren…
Vielleicht gibts ja bald mal eine Privatbank Basel. Mit diversen Banken die sich zusammenschliessen… Unter der Schirmherrschaft von Sarasin…
Wie z. B. die Sallfort Privatbank und der Liga ehrenwerten Gentlemen in der GL.