Thomas Jordan ist Hans Geigers Banker des Jahres. „Es tut mir fast leid, ihm diesen Titel zu geben“, sagt der Ex-Bankenprofessor im Interview. Von da gehe es fast nur runter.
Für 2014 habe der SNB-Chef die Auszeichnung aber verdient, dank klarem Gold-Nein und guter Verfassung der Schweizer Wirtschaft.
Zudem: Der Gewinn der Notenbank werde 30 Milliarden erreichen, prognostizierte die NZZ am Sonntag gestern. Auf 500 Milliarden Bilanzsumme macht das eine Rendite von 6 Prozent.
Alles gut somit?
Das Problem von Jordan und seiner SNB-Bilanz ist, dass die Gewinne künstlich sind. Jordan bläst seine Rechnung auf, indem er Euros kauft. Diese hält er mit seinem Mindestkurs bei 1,20 stabil.
Das gelingt immer weniger gut. Über Weihnachten sackte der Franken-Euro-Kurs kurz auf 1,1989 ab – trotz den für Januar angekündigten Negativzinsen auf Bankguthaben bei der SNB.
Die SNB erinnert an die UBS. Diese vervielfachte in den Nullerjahren ebenfalls ihre Bilanz. Innert kurzer Zeit stiegen die Guthaben und Schulden der grössten Schweizer Bank auf 2’500 Milliarden.
Eine Zeitlang schien die UBS das Ei des Kolumbus gefunden zu haben. Ihre Gewinne schossen durchs Dach, regelmässig verdiente sie 10 Milliarden und mehr pro Jahr.
Dies mit einem minimalen Kapitaleinsatz, was naturgemäss zu einer maximalen Aktionärsrendite führte. Ihre Chefs, allesamt angestellte Manager, wurden Multi-Multi-Millionäre.
Was folgte, war ein Crash in den Eisberg. Der UBS-Tanker schlug 2007 leck, 2008 musste ihn die Schweiz vor dem Untergang retten.
Die SNB fährt einen ähnlichen Kurs. Ihre Bilanz beträgt zwar „erst“ einen Fünftel des Höchststands der UBS. Doch dafür sind die Klumpen viel grösser.
Neben knapp 40 Milliarden Gold hält die Schweizer Zentralbank praktisch ausschliesslich Devisen, also Fremdwährungen. Davon hat sie mittlerweile mehr als genug.
Per Ende November waren es 462 Milliarden. Knapp die Hälfte davon lag in Euro, etwa ein Viertel in US-Dollar, der Rest verteilte sich auf Pfund, Yen, Kanada-Dollar und weitere Währungen.
Der Bestand steigt und steigt. Hatte die Notenbank vor drei Jahren, also Ende Dezember 2011, 254 Milliarden Devisen in ihren Büchern, so waren es ein Jahr später nach massiven Euro-Käufen bereits 427 Milliarden.
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Seither beruhigte sich das Geschehen. Doch mehr oder weniger unbemerkt von der Öffentlichkeit erhöhte sich der Bestand an Fremdwährungen in der SNB-Bilanz weiter.
Ende 2013 hielt die Notenbank 442 Milliarden. Und nun nähert sie sich also der Schallmauer von 500 Milliarden.
Wie viel die SNB in den letzen Wochen ausgegeben hat, um ihren Mindestkurs zu halten, werden die Zahlen Anfang Januar zeigen. Dann steht die entsprechende Publikation an.
Was als Lehre aus der Geschichte der UBS folgt, gilt auch für die SNB. Extrem hohe Gewinne sind gefährlich. Sie sind fast immer die Folge von extrem hohen Risiken.
Die UBS hatte auf den amerikanischen Häusermarkt gesetzt. Sie tat dies mit aberwitzig vielen Milliarden, ohne genau zu wissen, wie stark sie im grössten Finanzmarkt der Welt engagiert war.
Die SNB nahm der UBS die US-Immobilienrisiken im Herbst 2008 ab. Die Häuser und Shopping-Malls von Florida, Kalifornien und in Mid-West wurden vom Buch der UBS-Aktionäre auf jenes der SNB – und damit der Schweiz und ihrer Bürger – überführt.
Die Spekulation machte sich für das kleine Alpenland bezahlt. Bund und SNB erzielten hohe Gewinne mit ihrem Einsatz.
Die Euro-Spekulation ist eine UBS-Wette im Quadrat. Oder noch mehr. Der absehbare Rekordgewinn für 2014 spricht Bände.
Hiess die Unbekannte bei der UBS Amerika, so lautet sie diesmal Europa. Genauer: Old Europe, wie der einstige US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld einst meinte.
Nur wenn sich die hoch verschuldeten und wirtschaftsfeindlichen Nationen im Kern des alten Kontinents revitalisieren, wird sich die Einheitswährung erholen – und die Rechnung für die SNB und die Schweiz aufgehen.
Wie das gehen soll, ist unklar. Zwar scheint Spanien Boden gefunden zu haben, doch die beiden grossen Euro-Länder Italien und Frankreich wiegen mit ihrer Abneigung vor scharfen Reformen weiter schwer auf dem Währungsraum.
Für Autor Marc Meyer, der hier regelmässig über die SNB-Risiken publiziert, nützt der neue Negativzins in homöopathischer Dosis wenig. Erst 10 Prozent Minuszins würden die gewünschte Abschreckung der Anti-Euro-Spekulation in Franken bringen.
Das Bild der SNB als riesigen Hedgefund hat sich verstärkt – trotz oder gerade wegen des absehbaren Rekordgewinns von 2014.
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Die beliebtesten Kommentare
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Falsch:
„Der UBS-Tanker schlug 2007 leck, 2008 musste ihn die Schweiz vor dem Untergang retten“Richtig:
Das Fed, die US retteten die UBS. Und nicht nur einmal. Ebenso die CS.
„Mr. Roth, of the Swiss central bank, said it would work with the Federal Reserve on the rescue effort for UBS, securing dollars through a swap agreement for francs“http://www.nytimes.com/2008/10/17/business/worldbusiness/17swiss.html
http://www.handelszeitung.ch/unternehmen/fed-wuerde-ubs-und-cs-notfalls-retten
http://documents.nytimes.com/aig-bailout-disclosed-counterparties#p=2
http://www.bloomberg.com/data-visualization/federal-reserve-emergency-lending/#/overview/?sort=nomPeakValue&group=none&view=peak&position=0&comparelist=&search=Falsch:
„Ihre (note: SNB) Bilanz beträgt zwar “erst” einen Fünftel des Höchststands der UBS. Doch dafür sind die Klumpen viel grösser“Richtig:
Die UBS ist kafkaesk gehebelt, mit Derivaten ’notionals‘ beladen, dagegen sind die SNB Bilanz, deren Klumpen, ‚peanuts‘. Ueber 30’000 Milliarden sind es bei der UBS. (Bei der CS noch einiges mehr). Siehe SEC Form 20-F 2013 Seiten 401 – 402 Note 14 Derivative instruments and hedge accounting.
http://www.ubs.com/global/en/about_ubs/investor_relations/annualreporting/2013.htmlFalsch:
Dr. Marc Meyers Aussage, unten „Bei Geschäftsbanken haften die Aktionäre, bei SNB die Steuerzahler“ ist auch nicht korrekt.Richtig:
Es gilt immer noch TBTF, das heisst praktisch ist das ganze Zürcher Paradekonstrukt & Co eine tödliche finanzielle Lawinenwechte über unserem Land, die mit ihren Derivaten Billionen (Anglo Trillion) beladen, beim nächsten Domino, jederzeit losbrechen und die Schweiz begraben kann.Und damit auch die SNB, die man mit diesen praktisch sowieso de facto nationalisierten Geschäftsbanken konsolidieren sollte oder abschaffen. Aber das ist ein anderes Thema.
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Wir sollten dankbar sein dass wir ein Produkt wie den CHF haben, den wir dank weltweit ungestümer Nachfrage tonnenweise exportieren dürfen, das zu einem Preis den wir, ohne vorher den Menschenrechtsgerichtshof o.ä. anfragen zu müssen, selber bestimmen (unsere Nachbarn beneiden uns um diese Instrument). Seigniorage schützt ZB’s vor „realem“ Verlust. In unserem Fall doch mind. bis zum Gegenwert der Schweiz, der so etwa bei der heutigen Gesamtverschuldung der USA liegen dürfte. Und sowieso macht die SNB immer wieder Gewinn, die kann gar nicht anders, ist genetisch, ein kurzfristig negatives Eigenkapital wär kein Landschaden solange nicht alle fluchtartig die Schweiz verlassen würden und das BIP ins bodenlose fällt. Im übrigen müssten wir uns schon zuerst über die Zukunft des Euros unterhalten und ob dieser mittelfristig tatsächlich zu den Ober-Loosern gehören wird. Zuerst wird das Kapital wohl aus BRICK & Co Richtung Westen fliessen, der Euro könnte sogar vom Erstarken der USA Wirtschaft profitieren. Anstatt über die Euroswapperei zu jammern, sollten wir uns lieber auf die Socken machen das EU Kundenklumpenrisiko zu mitigieren. Also mittels bilateralen Handelsabkommen und Netzwerken die Handelsabhängigkeit zu der retrozentraladministrativen Bürokratententakel in Brüssel runterfahren. Wenn in 50 Jahren sowieso weniger als 5% der Erdbevölkerung in der EU wohnt, sollten wir vorbereitet sein.
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Das Ausdehnen der Bilanz deutet darauf hin,
dass sich eine Notenbank auf abenteuerliche
Pfade begibt. Gut lässt sich dies gegenwärtig bei
der EZB beobachten, wo sich hinter der Ankündigung
der für 2015 geplanten Ausdehnung der Bilanz der
geplante Kauf von Staatsanleihen verbirgt.Ein Hochseilakt stellt es in meinen Augen dar, dass
die SNB sich auf den Versuch eingelassen hat, neben
ihrem eigentlich Auftrag der Inflationssteuerung bzw.
Stabilisierung des Binnenfrankens gleichzeitig auch
den Wert des Aussenfrankens zu steuerm.
Ohne Druck aus Bern wäre dies nicht geschehen.
Soweit zur vielgepriesenen Unabhängigkeit der SNB. -
SNB verkauft bis unendlich CHF sobald CHF über 0,83333 EUR steigt. Wenn SNB genügend CHF verkauft, dann sinkt CHF Kurs gegenüber alle anderen Währungen. Was SNB gegen diese bis unendlich CHF kauft muss nicht unbedingt EUR sein: SNB sollte damit möglichst nur krass untergewertete Papiere kaufen, Z.B. Rubel. Wenn alle Russen nur noch CHF Banknoten hamstern wollen, dann bitte gern: wir könnten dann Russischen Erdöl mit gedruckten CHF Papier zahlen, und die CHF Banknoten kämen nie zurück. Das ist zurzeit USA Privileg: USA kauft alles mit gedruckten Papier $, und diese Papierscheine werden weltweit gehamstert. Das war früher England’s Privileg. Das könnte künftig Schweizer Privileg werden. Aufpassen: USA hat immer sein USD Privileg verteidigt, mit Kriege gegen Aufsteigern! Putin wollte kürzlich sein Erdöl in Rubel statt USD verkaufen: sofort hat USA gedroht, Russland mit AtomWaffen zu vernichten, und Putin musste seine AtomWaffen startklar machen!
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@ Jean-Francois Morf
Ganz guter Punkt, Merci. In der Tat hätte der Franken das Zeug dazu gehabt, eventuell den USD als Weltreservewährung über kurz oder lang abzulösen. Ohne Scherz. Der Finanzplatz Schweiz war bereits auf gutem Wege dahin.
ME ist diese Chance jedoch vertan. Zu viel Porzellan, sprich Vertrauen in den hiesigen Finanzplatz wurde mit dem jüngsten Verrat von Bankkunden wie -mitarbeitern zerschlagen. Vom aktuellen Regulierungswahn bis hin zur geplanten Kapitalgewinnsteuer gar nicht zu reden. Ein Schelm, wer Böses denkt, sprich, wer da wohl wirklich dahinter steckt..
Was zur Zeit passiert, geht mE daher überhaupt nicht in diese Richtung. Der Euroankauf stützt in erster Linie das korrupte, undemokratische Regime in Brüssel. Reine Absprache hinter den Kulissen, mE. Dem Volk hierzulande als Export- + Tourismusstütze verkauft. B/S in meinen Augen.
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Wie kommt man bloss dazu, Geschäftsbanken mit Nationalbanken zu vergleichen. Ach ja, beides sind ja Banken. Für ein Wirtschaftsjournalist ist das mehr als ein peinlicher Artikel.
Mein lieber Lukas, stelle Dir doch die Zahlen mit ein paar Nullen mehr vor. Nicht nur 30 Mrd. Gewinn, sondern beispielsweise 30’000’000 Mrd. Gewinn. Und stelle Dir dies noch als Verlust vor. Und? Wird jetzt eine Rechnung nicht bezahlt? -
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Zwecks Richtigstellung zu einigen hier aufgeführten irreführenden Kommentaren zur Gewinnausschüttung der SNB hier noch die klärenden Informationen:
http://www.snb.ch/de/mmr/reference/pre_20111121/source/pre_20111121.de.pdf
http://www.snb.ch/de/mmr/reference/Vereinbarung_Gewinn_2011/source/GAV2011_d.pdf
http://www.snb.ch/de/mmr/reference/Vereinbarung_Erl/source/GAV_Erl%C3%A4uterungen_d.pdf
Der ausschüttbare Gewinn an Bund und Kantone ist plafoniert (= cap) und beträgt in der Periode 2011-2015 1 (eine) Milliarde CHF. Der übrige Teil verbleibt – nach Abzug der Dividende – in den Reserven. – Im Falle eines Verlustes wird übrigens nichts ausgeschüttet!Diese Vereinbarung wird zwischen dem EFD und der SNB in Abhängigkeit der gesamtwirtschaftlichen Lage nach Ablauf von 2015 neu verhandelt.
Ich hoffe, dass sich damit die Aufregung etwas legt und wünsche allen ein gesundes, glückliches und herausforderndes 2015! -
Die SNB ist nicht da, um Gewinn zu machen!
Das Volk wurde bereits einmal betrogen, indem sogenanntes überflüssiges Gold verscherbelt wurde und dann Gewinne hergezaubert wurden, die dem Bund und den Kantonen halfen, die Bücher zu kochen.
Es müsste der SNB verboten sein, Gewinne auszuschütten (alles in die Reserven), denn der Tag wird kommen, an dem grosse Abschreiber verkraftet werden müssen.
Ohne „göttliche“ Gewinne würden die Politiker (und die Verwaltung) zudem gezähmt und die SNB könnte tatsächlich unabhängig werden.
Allen Lesern ein Gutes 2015! Wir werden es brauchen.-
Primitive SVP-Aussage!
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Eine der interessantesten Statistiken der SNB ist das Volumen der 1000er Noten im Umlauf. Nach letzten Angaben waren im Oktober 2014 für CHF 38 Mrd 1000er Noten im Umlauf. 2007, vor der Finanzkrise waren es gerade CHF 24 Mrd. Die 1000er Note wird dabei immer mehr vom Zahlunhgsmittel zum Wertaufbewahrungsmittel. Sparer und Investoren scheinen sich, motiviert oder besser demotiviert durch Minimalzinsen, von den Geschäftsbanken abzuwenden und die relative Anonymität der Note mit der Ameise zu bevorzugen. Ein Signal der Zeit?
Nach meiner kurzen Berechnung macht diese Notenzahl ein Beige von 7500 Kilometer Höhe. Der Tag an dem die SNB das Notendesign wechselt, dürfte für die Banken zum Schalter-Tsunami werden. (Es gibt ja zudem immer weniger Schalter)-
Ich wusste gar nicht, dass eine 1000er Note fast 20 cm dick ist; ziemlich unpraktisch…. 😉
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In der Tat, wir liegen beide etwas falsch. CHF 38 Mrd in Tausender gibt 38 Millionen Tausender. Nehmen wir an, 5 Tausender pro Millimeter gleich ein Haufen von 7,8 Millionen Millimeter oder 7800 Meter= 7.8 Kilometer. Immer noch imposant. Ich hoffe es stimmt jetzt!
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nach der griechenland abstimmung von heute ist wohl neues ungemach für den EURO aufgegleist. die herren von der SNB wären gut beraten sich bereits einige gedanken zu machen, wie sie sich zu verhalten gedenken, wenn die linke opposition ans ruder kommt.
es ist nicht, dass der Franken stark wärd, vielmehr wird der EURO mit allen mitteln geschwächt..und wir zahlen die rechnung… -
Es dürfte nicht abwegig sein, anzunehmen und davon ausgegangen werden, dass die SNB mittels Hilfestellungen der Blackrock (Hildebrand) das Derivatgeschäft pflegt.
Welch fulminante Hebelgeschäfte dort üblich sind, weiss inzwischen jeder 5.-Klässler. Ich vermute hinter dem Gewinn sogar eine Gold-Dumpings-Strategie welche bis jetzt aufgegangen ist dank allgemeiner Beteiligung von Notenbanken und der BIZ. Das vehemente Ablehnen der Goldinitiative durch Thomas Jordan war nicht ganz umsonst? -
Nachhilfe fuer Herrn Dr. Ott
Der Euro-Bobl- Future, dem 4.5 – 5.5 jaehrige deutsche Bundesobligationen unterliegen, ist year-to- date 2014
von 123.20 auf 130 gestiegen, was eine performance von
6.8% fuer das Jahr 2014 bedeutet.-
Danke für den Hinweis – gebe ich gerne zurück:
Per Q3 hatte die SNB bereits 28,5 Mrd. Gewinn, davon „6,2 Mrd an Kursgewinnen aus Anleihen“ – sofern realisiert. Offenkundig kamen in Q4 noch mal 1,5 Mrd zum Gesamtgewinn hinzu. Selbst wenn ich die voll da dazu rechne (was sicher nicht statthaft wäre), wären das erst ein Viertel vom Gewinn. Bleiben Sie bei Ihrer Aussage ?
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Thomas Jordan tut mir echt leid wenn er von dem Professor Geiger den Titel Banker des Jahres erhält. Einmal mehr zeigt es sich, dass dieser Professor schon längst „over“ ist. Er kann nicht einmal das Geschäftsmodell einer Grossbank und dasjenige der Nationalbank unterscheiden, sonst würde er nicht solche Aussagen machen. Ich wünsche dem Professor einen guten Rutsch ins 2015 und hoffe, dass er sich nun endlich zur Ruhe setzt und er weder im IP noch im SRF weiterhin seine Ansichten vertritt. Soll er sich doch mit Frau Fassbind vom SRF unterhalten aber bitte nicht am Bildschirm…
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Sehr gute Aussage. Diese würde auch auf Prof. Martin Janssen zutreffen!
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Erklärungsbedürftig ist der Vergleich mit sog. „gehebelten Positionen“ und „Hedge Fund“. Diese beiden Begriffe werden oft verwendet, ohne dass klar ist, was darunter zu verstehen ist. Sie sind deshalb zu Reizwörtern verkommen. Interessant wären daher Beispiele, wo die SNB im Sinne von Derivaten, Futures etc. fremdkapitalisiert „hebelt“, bzw. sie sich als Hedge Fund Manager (im Sinne der verschiedenen Hedge Fund Strategien; z.B. long/short oder trend following etc., etc.) betätigt. Für den Leser ist es wichtig und wertvoll, dies mit Beispielen zu belegen, damit er den Gedankengang dieses und anderer Artikel auf IP nachvollziehen kann.
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Hut ab. Fuer einmal hat die SNB mit Ihrer Asset Allocation eine tadellose Performance geliefert.
Mit der Entscheidung, 73% der Devisenreserven in Staatsanleihen zu investieren, hauptsaechlich in kurz laufende deutsche Bundesanleihen, hat sie entgegen der meisten Banken-und Vermoegensverwalter CIO’s , die fuer diese asset class ein klares „underweight“ gesprochen hatten, ihre Sachkompetenz bewiesen.-
@ Senn
Was für ein Unsinn, sorry. Kurzer Dreisatz:
Die Renditen kurzfr. deutscher Staatsanleihen lagen dieses Jahr praktisch bei Null.
Wenn Sie ‚Null‘-Rendite auf rund Dreiviertel Ihres Portfolios machen, müssen Sie die 30 Mrd allein mit dem restlichen Viertel erwirtschaftet haben: 30 dividiert durch ein Viertel von rd. 500 heisst 24% Rendite für diesen Teil Ihrer tadellosen Asset Allocation.Selbst wenn das alles im DAX oder noch besser Dow investiert gewesen wäre, hätte das nie gereicht: Der Dax hat bis heute knapp 5,5% gemacht, der Dow knapp 10%.
Also, wie Sie 24% ohne Trading im Aktienbereich bzw. hochgradig spekulative Anlagen im Derivatebereich machen wollen, müssen Sie mir erst einmal erläutern..
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@ Ott
Rendite setzt sich aus Couponzahlung + Kursgewinn zusammen. Nix Unsinn von Senn! -
@ Chraledan
S. meine Antwort an Senn. Seine Aussage bleibt Unsinn. Es ist selbst bei Negativzinsen alles andere als eine ‚tadellose‘ Asset allocation, als Schweizer sein Geld in kurzfristige deutsche Bundesanleihen anzulegen.
Wobei ich gar nicht an den 6% Performance bei der SNB meckern will; die sind angesichts der Umstände sogar recht ordentlich. Aber kommen eben nicht aus dem Bereich, den Senn da so beweihräuchert hat; wird der von denen bezahlt ?!
Fakt ist zudem, dass die SNB bei den Euroanleihen auf der Währungsseite kräftig verloren hat, weil der Euro seit Mai 2014 gewaltig an Wert verloren hat – was nur nicht so ausgewiesen wird, weil man das eben nicht am nach unten manipulierten Frankenkurs, sondern nur am EUR/USD Kurs sieht – der Senn sah das offenkundig genauso wenig wie Sie das sehen. Während für mich das quasi Bilanzfälschung bei jeder Performancerechnung der SNB ist. Oder umgekehrt, wie Sie gerne möchten.
Hätte die SNB nämlich Hundert Milliarden Franken statt in Euros in den SMI investiert, hätte es gar einen Geldsegen für die Kantone gegeben – der legte bislang um 9% zu, ganz ohne Währungsrisiko bzw. Kursfälschungen. Zumal das unsere Spareinlagen sind, mit denen die SNB spekuliert !
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Ende 2013 betrug das Eigenkapital der SNB 48 Milliarden Franken. Bei einem Gewinn der SNB von 30 Milliarden in 2014 hätte die SNB eine Eigenkapitalrendite von über 60 Prozent erwirtschaftet.
Jedermann weiss, dass solche Rendite unseriös sind.
Klopft jemand an der Türe und verspricht eine solche Rendite, so schickt man ihn weg.
Genauso unseriös wirtschaftet unsere Nationalbank.
Der Vergleich mit der UBS vor deren Absturz ist treffend.
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.. wobei der Unterschied zu einer Geschäftsbank ist, dass sich erstere Gewinnziele setzt und den Gewinn aktiv ansteuert, während die SNB mit volkswirtschaftlichem Auftrag sich keine Gewinnziele setzt und der „Gewinn“ oder der „Verlust“ das zufällige Resultat der geldpolitischen Operationen ist und damit virtuellen Charakter hat. Zwischen einer Geschäftsbank, die einzelwirtschaftliche Operationen durchführt und einer Zentralbank, die einen gesamtwirtschaftlichen Auftrag wahrnimmt bestehen grosse Unterschiede. Dies unter dem wertenden Titel „Seriosität“ mit einer Geschäftsbank zu vergleichen ist daher fehlplatziert.
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@Züribanker
Die Gewinne der SNB sind real und können ausbezahlt werden an Bund und Kantone und die Verluste seien „virtuell“.
So naiv ist kein einziger Züribanker.
MfG
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@Zueribanker
Die Gewinne können ausbezahlt werden und dies wurde in Vergangenheit auch getan. In anbetracht der budgetären Miteinberechnung des gar nicht so virtuellen Zustupfes seitens der Kantone entstand verdeckt eine Abhängigkeit und ein gewisses Umverteilungsselbstverständnis. Kurzum, die SNB ist politisch gar nicht mehr in der Lage, die Ausschüttungen zu sistieren. Unabhängigkeit auf dem Papier hin oder her.
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@ M. Meyer
Leider wiederum keine Antwort auf die aufgeworfene Sachfrage: Warum vergleichen Sie eine Geschäftsbank mit einer Zentralbank? Und: „virtuell“ nicht das Gegenteil von „real“ – obwohl es fälschlicherweise oft so verwendet wird – sondern von „physisch“.
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@Bierjunge
Dies SNB hat z.B. im 2013 aufgrund des (realen) Verlustes nichts an Bund und Kantone ausgeschüttet!
Die Gewinnverteilung ist wie folgt geregelt (Nationalbankgesetz Art. 31): Vom Bilanzgewinn wird eine Dividende von höchstens 6 Prozent des Aktienkapitals ausgerichtet. Der verbleibende Gewinn fällt zu einem Drittel an den Bund und zu zwei Dritteln an die Kantone.
Wenn kein Gewinn vorhanden ist, wird auch in Zukunft nichts ausgeschüttet. Die von Ihnen befürchtete Abhängigkeit von Bund und Kanton bei der Budgetierung ist das Problem der Träger der Budgethoheit und nicht der SNB. Der Mechanismus der Gewinnverteilung ist transparent und mit der corporate governance abgestimmt. -
@Züribanker
Bei Geschäftsbanken haften die Aktionäre, bei SNB die Steuerzahler.
MfG
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Die Nationalbank mit der UBS von 2008 zu vergleichen ist eine masslose Übertreibung. Die damaligen Positionen der UBS waren mehrfach gehebelt. Bei einer angenommenen Europosition der SNB von 250 Milliarden würde sie bei einem Eurokurs von 1:1 ungefähr 50 Milliarden verlieren. Natürlich ist die Lage nicht gerade gemütlich, aber man sollte trotzdem bei den Fakten bleiben.
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Kann hier noch jemand aufhellen, was sich hinter der SNB-Bilanzposition „Devisenanlagen“ (so heisst das nämlich in der Bilanz der SNB) tatsächlich versteckt? Ich gehe davon aus, dass es sich nicht einfach um Fremdwährung handelt, sondern eben auch um Anlagen in Fremdwährung wie beispielsweise in Fremdwährung denominierte Aktien.
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Sehr geehrter Herr Fisch
Die SNB besitzt vermutlich Staatsobligationen von verschiedenen Staaten insbesondere aus Europa, den USA, Japan usw.
Zudem besitzt sie Aktien.
Daraus folgt, dass die SNB zusätzlich zum Währungsrisiko ein Schuldnerrisiko trägt.
Leider besitzt die SNB keine Staatsobligationen der Schweiz. Damit würde sie unserer Wirtschaft helfen; und hätten kein Währungsrisiko.
Mit freundlichen Grüssen
Marc Meyer
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Kann hier noch jemand aufhellen, was sich hinter der SNB-Bilanzposition "Devisenanlagen" (so heisst das nämlich in der Bilanz der SNB)…
Die Nationalbank mit der UBS von 2008 zu vergleichen ist eine masslose Übertreibung. Die damaligen Positionen der UBS waren mehrfach…
Ende 2013 betrug das Eigenkapital der SNB 48 Milliarden Franken. Bei einem Gewinn der SNB von 30 Milliarden in 2014…