Adrian Künzi ist der Private-Banker der Stunde. Mit dem Kauf der Basler La Roche hat sich der Notenstein-CEO aus der Ecke befreit.
Dort landete er wegen seiner überdimensionierten Notenstein und deren gigantischen Kosten. Nun holt Künzi zum nächsten Schlag aus.
Er erhöht die Preise für die Kunden. Und wie. Alle müssen tiefer in die Tasche greifen, um ihr Geld bei der Notenstein zu verwalten.
Ein Schweizer Kunde mit maximal 2 Millionen bei der Raiffeisen-Tochter zahlt neu 1,65 Prozent Flatgebühr im Jahr, wenn er vor allem auf Aktien setzt. Macht stolze 33’000 Franken oder einen schönen Mittelklassewagen.
Stammt einer aus dem Ausland und dort aus einem der besonders riskanten und aufwändigen Märkte wie Kasachstan, der von Notenstein erstaunlicherweise gepflegt wird, dann wird’s noch teurer.
Für einen solchen „International Spezial“-Kunden kostet ein aktienlastiges Mandat der Notenstein neu 1,75 Prozent im Jahr oder 35’000 Franken bei 2 Millionen Vermögen.
Ab 10 Millionen wird’s relativ betrachtet etwas günstiger, dann beträgt der Jahrespreis noch 1,35 Prozent für die „Spezial“-Klientel.
Doch in absoluten Zahlen lässt sich die Zahl sehen. 135’000 Franken erleichtert die Notenstein jemandem von dieser Gewichtsklasse – Jahr für Jahr.
Das wäre dann der Mercedes der Oberklasse. Doch das ist noch nicht alles.
[simple-google-ads-ad-tag id=“ip_content_middle“]
Ein Spezial-Kunde lässt sich die Abrechnungen häufig nicht nach Hause schicken, sondern die Dokumente bleiben in der Bank.
„Banklagernd“ heisst das im Jargon. Bei der Notenstein kostet der Service, den die Deutschen rund um Vontobel-Kunde Uli Hoeness als starkes Indiz für Steuerhinterziehung betrachten, 840 Franken im Jahr.
Und dann wäre da noch die Gebühr für ein Nummerkonto, das es bei der Notenstein ebenfalls weiterhin gibt, obwohl auch dieser Begriff im Ausland im „Kriminellen“-Index gelandet ist.
Dafür stellt die Notenstein jährlich 0,10 Prozent des verwalteten Vermögens in Rechnung. Bei 10 Millionen wie im obigen Beispiel macht das dann nochmals 10’000 Franken.
In Zürcher Finanzkreisen gilt der neue Notenstein-Tarif als teuer; „sehr teuer“ sogar, wie es ein Vermögensverwalter sagt.
Aus der Notenstein tönt es anders. Die Preiserhöhung, die sich durch alle Mandatsklassen und bis zum „Advisory“ – reinen Beratungsaufträgen – zieht, treffe zwar zu. Sie sei aber moderat.
„Die Preise von Notenstein stammen noch aus der Zeit von Wegelin“, sagt ein Gesprächspartner der Bank. „Das entsprach Kantonalbanken-Niveau.“
Nun wolle man näher Richtung Privatbanken-Preisen gehen, wie sie von den Zürchern Julius Bär und Vontobel, der Basler Safra Sarasin und den Genfer Instituten angeboten würden.
„Die waren im Schnitt 25 Basispunkte teurer“, sagt der Manager. Nun würde die Notenstein „etwa 10 bis 15 Basispunkte“ dieser Differenz ausgleichen.
Damit würde sich die Bank immer noch am „unteren Rand“ des Markes bewegen.
Dass die Notenstein eine Politik der „Zweiklassen-Kundschaft“ betreiben würde, wird dementiert. Im Schweizer Private Banking würden alle Institute zwischen einer weniger aufwändigen Schweizer und einer riskanteren und ergo teureren ausländischen Klientel unterscheiden.
Anders tönt es im Markt.
„So etwas habe ich noch nie gesehen“, sagt ein Vermögensverwalter. Die Notenstein-Handhabung sei „einzigartig“ in der Schweiz.
Und gefährlich. Denn die Auslandkunden, die bisher durch das Schwarzgeld-Modell angezogen worden seien, würden heute von den Banken in ihren eigenen Ländern umworben.
„Wenn dann der Preis in der Schweiz zu hoch erscheint, sind die weg“, sagt der Banker.
Dass die Notenstein massiv teurer wird, zeigt sich an ihren Spezial-Angeboten. Diese nennt sie „Notenstein-Sustainable-Mandate“.
Mit ihnen will Künzi die von der alten Sarasin teuer eingekauften Nachhaltigkeits-Cracks rentabilisieren.
Ein Spezial-Kunde mit 2 Millionen Franken zahlt dafür 1,85 Prozent oder 37’000 Franken im Jahr.
Viel zu viel? Alles ist relativ. In Japan zahlte ein Gastronom diesen Betrag für 180 Kilo Thunfisch.
Kommentare
Kommentieren
Die beliebtesten Kommentare
-
Was soll die Aufregung? Ist es noch nicht bekannt, dass das Bankgeschäft heutzutage z.T. an Raubrittertum grenzt? Weshalb da mitmischen? Hab bei einer der 2 Grossbanken mein Depot abgezogen da ich ganz und gar nicht mehr gewillt war die ständigen Bussen und immer höhere Boni mitzufinanzieren!
Es gibt noch die „normalen“ Bankhäuser. Diese haben jedoch keine pompösen Empfangsörtlichkeiten. Auf solche Dinge verzichte ich sehr gerne wenn dafür die Preise in einem verkraftbaren Rahmen sind, gepaart mit einem persönlichen Service. -
Das war ja völlig klar, dass dies so kommen würde. Das sollte nun wirklich keinen erstaunen! Viel Spass schon jetzt beim um resp. übertragen!
-
Das Problem ist, wer bringt ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis?
-
Ein fairer Preis für 2 Millionen ist doch: 0,2% für die ETFs und Transaktionskosten plus 0,5% für die Beratung (Relationship Management, Asset Management, Abwicklung, Regulatorik etc.). Das sind immerhin 10 Mille p.a. für die Bank zur Deckung aller Kosten.
Wer das für den Preis nicht schafft, der hat aus meiner Sicht langfristig keinerlei Berechtigung am Markt.
-
-
Abenteuerlich. Alle Banken machen den gleichen Fehler: Wieso soll ein Kunde eine viel zu hohe Flat-Gebühr bezahlen! Der Kunde will zuerst eine günstige Depotgebühr sehen, dann eine attraktive Verwaltungsgebühr und dann tiefste Execution kosten. Und erst dann kann man loslegen! Und dann wird getraded und Performance erzielt. Wers nicht schafft verliert den Kunden wieder. Was sollen diese ollen Strategiemandate, die den Index tracken und 1-3x im Jahr leicht umgeschichtet werden. Fugetabaudit! Damit holt keine Bank nicht mal einen Blumentopf. Nachhaltigkeit ist erst recht tod, interessiert nieeermand.
-
Nicht verstanden um was es sich handelt: kein Strategiemandat, sondern eine individuelle Vermögensverwaltung – völlig frei, wie es der Kunde wünscht!
-
-
Notenstein war für eine privatbank mega günstig und ist auch jetzt noch unter marktniveau beim neuen pricing. Qualität hat nun mal ihren preis. Die bank ist übrigens frei von versteckt fliessenden retrozessionen und haut ihren kunden auch keine eigenen fonds ins portfolio, um hintenrum mehr zu verdienen. Was ist dein problem lh? Hört mal alle auf zu schimpfen und geht ein bier trinken
-
Wenn die Performance stimmt, dann kann der Preis auch hoch sein….die besten Hedge Fonds kosten 2% fix plus 20% Performance Fee. Ist kein Problem wenn ich 15% pro Jahr mache. Diese Top Asset Managers sind aber in der CH kaum zu finden. Privatbanken haben grosse Namen aber eine kleine Performance…..Die Schweiz ist ein Land der Gebüren nicht der Performance, weil eben immer die Steuern im Vordergund standen, jetzt hat sich das aber geändert.
Kunden sind blind und haben zu wenig know how, das Vertrauen ist wichtig…..Vertrauen bedeutet aber nicht Performance. Kunden gehen lieber zu einer renomierten CH Privatbank….anstatt zu schauen was ein Bill Ackman oder David Tepper machen. -
-
Der Weg ist das Ziel…
Ich bin überzeugt, in 5 bis 10 J weder die meisten Banken ihr Personalbestand um 15 bis 30% reduzieren. Die meisten Geschäfte werden automatisiert ablaufen (Trading- und AM Roboter sind ganz stark im Kommen). Den Kundenberater wird es in der heutigen Form nur noch selten geben – im Back-Office wird weiter automatisiert!
Die Notenstein muss rentabler werden – Wachstum geht am einfachsten über Zukäufe (bsp. La Roche), und diese kosten einen Haufen Kohle! Hinzu kommt das Blutvergiessen aus den Akquisen – wer besetzt welche Position?!
Fakt ist: das grösste Risiko bleibt PV bis ano 2016 – was danach kommt (??!)
-
Der Listenpreis geht hoch und die SoKos ebenfalls.
Welcher Kunde wird sich denn solche Luft-Preise gefallen lassen?
Vielleicht ein paar demente 90-jährige oder einige Kunden, die im Koma liegen und keine Erben haben. Oder ein paar Schwerkriminelle, die keine andere Bank mehr finden.
Aber dass ein „normaler“, steuerkonformer und inländischer Kunde das zahlt – das ist doch eine geradezu groteske Vorstellung. -
Wichtig: Was ist genau der Preis und was bekomme ich dafür ist doch die Frage. Ob zu wissen ob teuer oder nicht, müssten wir nun einen Vergleich haben finde ich. Und zwar Äpfel mit Äpfeln: Bei Notenstein erhält der Kunde nicht einfach eine vorgeschusterte Standard-Strategie wie dies bei Migrosbank KB, VZ Vermögenszentrum etc. der Fall ist, jeder Kunde kann seine Strategie frei wählen, inklusive Restriktionen und dies ab CHF 100’000.00! Fantastisch oder etwa nicht? Zu beachten ist ausserdem, dass die Mandate soweit als möglich mit Einzeltiteln umgesetzt werden. Das möchte der Kunde und nicht einfach ein Standard-Mandat, dann kann ich auch einen Strategiefonds wählen oder täusche ich mich!?
-
Das Angebot mag gut sein oder nicht. Aber der Preis ist zu hoch. Das zahlt keiner, der bei Sinnen ist.
-
0.90% All in Fee findest du zu hoch? Lukas Hässig jongliert hier wieder mal wild mit Zahlen!
-
-
Also ein Mandat LEAN kostet bei Notenstein 0.90% All-in –> ab grösseren Beträgen noch weniger. Und dies mit individueller Strategie! Kann man nichts sagen oder?
-
Wir leben in einer Zeit des masslosen Enteignung durch Banken (Gebühren) und dem Staat (Vermögensteuer, AHV Steuer). Der sogenannte Markt beschränkt sich auf staatliche Zinsmanipulation zwecks Enteignung. Um eine halbwegs positive Rendite zu erreichen muss der Kunde gnadenloses Risiko fahren. Wird er dann von der Bank „betrogen“ hat er keine Chance dies juristisch geltend zu machen. Sorry aber dies erinnert an Zustände schlimmster Staaten!
-
Soweit ich mich zu erinnern vermag, haben letztmals die Kommunisten flächendeckend so dreist enteignet wie heute die Neokapitalisten. Der Negativzins ist nichts anderes als eine Enteignung des Bürgers. Das Wort „Bürger“ habe ich in den letzten Jahren nirgendwo mehr gelesen. Es gibt nur noch Feudalherren und Plebejer. Der nächste Schritt wird ein Schuldenschnitt zu Lasten der Staatskasse oder „eine Milliarde Reichsmark für ein Kilo Brot“ sein. Ich bin gespannt, wie das Schlamassel sich weiter „entwickelt“.
-
Auf den Punkt gebracht. Bravo. Anzumerken wäre noch unsere schwache Regierung, welche erst schaut, was das Ausland zu einem Thema sagt, statt die Aufträge des Volkes umzusetzen. Man könnte glatt meinen die hätten einen Eid auf Brüssel und Co. geschworen und nicht auf unser Land.
-
-
Sorry liebe Notenstein/Raiffeisen-Freunde für die Störung… Jedoch aus aktuellem Anlass einen Zitat aus dem TA (Seite 37) von heute:
„Sechs Banker erhielten (2014) ein Berufsverbot .. FINMA hat versprochen Transparenz zu verbessern … ausführlicher Enforcement-Bericht … einzig namentlich bekannter Sünder ist der ehemalige Bank COOP-Chef (BKB-Konzern) …
… Bei der Basler Kantonalbank heisst es, dass keine Person in einem Anstellungsverhältnis mit der Bank von einem Berufsverbot betroffen ist.“
SIC!!
-
In Deutschland (Inland) übliche Konditionen für 1,5 Mio. EUR Neugeld (Flatgebühr, all-in): 0,8%. In die Richtung wird man sich auch entwickeln müssen. Und wenn das eine Bank nicht hinkriegt, dann ist es höchste Zeit, die Kostenstruktur grundlegend anzupassen.
Wer bitte soll so einen irrwitzigen Preis wie bei Notenstein bezahlen? Für was denn bitte? Für negatives Alpha wie in den VVs üblich? Für 2x Essen p.a. mit dem Kundenberater? Meine Vermutung: Jeder Kunde, der noch alle Tassen im Schrank hat, wird massive Sonderkonditionen erhalten.-
Sehe ich auch so. Das Problem in den Schweizer Banken ist, dass noch zuviele Angestellte auf einfache Weise zuviel Geld verdienen bzw. „nehmen“ wollen. Dafür sollen die Kunden blechen. Das wird sich ändern müssen. – Leider wird man dann – wie überall – zuerst bei den unteren Chargen sparen, um oben möglichst lange feudale Verhältnisse feiern zu können. – Ach, all diese MDs, GL-Mitglieder und Angehörigen der Sesselfurzer-Zunft sind ja so furchtbar unersetzlich, nicht wahr!?
-
@Neubi: 0.80% für ein Fonds-Portfolio, welches nochmals 2% Kosten verursacht!!! Das ist dann aber wirklich Enteignung.
Notenstein LEAN Mandat, ETF basiert und bei grösseren Mandaten durch Einzeltitel umgesetzt – 0.90% und ab 2 Mio. noch 0.75% –> völlig individuell! Kriegst du dies in DE auch?
-
-
Die Preise sind hoch. Bei der Migros Bank zum Beispiel kostet derselbe Spass für 2 Mio. rund 9000 Franken weniger pro Jahr. Gibt aber auch teurere Banken für reine Aktienportefeuilles, z.B. UBS. Raiffeisen selbst lustigerweise je nach Filiale ähnliche hohes Kostenniveau wie ein Vergleich zeigt: http://www.moneyland.ch/de/private-banking-vergleich
-
Die Gebühren für die Anlageberatung und Vermögensverwaltung passen sich selbsverständlich den aktuellen Herausforderungen und regulat. Veränderungen im Marktumfeld an, keine Frage. Doch der Vergleich einzelner Preise und Servicekriterien ist wenig hilfreich. Darum informieren sich Banking Professionals längst unter https://pricewise.savvy3.ch um einen aussagekräftigen Überblick zu gewinnen.
-
rechnen?
„Dafür stellt die Notenstein jährlich 0,10 Prozent des verwalteten Vermögens in Rechnung. Bei 10 Millionen wie im obigen Beispiel macht das dann nochmals 10 Franken.“
0.1% von 10 Mio. sind eher 10.000 Franken…
-
eben, und von diesen 9’990.– lebt die Bank.
-
-
0,10 Prozent von 10 Millionen sind?
-
Notenstein – Vorreiterrolle
Hohe Kosten bei weltmarktüblicher Kompetenz.
Notenstein übernimmt momentan die Vorreiterrolle
für den Bankenplatz Schweiz.
Es stehen zuviel auf der Payroll.-
Die meisten Schweizer Banken haben schon lange ein Kostenproblem. Jetzt fallen wichtige Erträge (Retrozessionen) aufgrund des Drucks aus dem Konsumentenschutz weg. Somit ist es klar, dass die Gebühren bei allen Banken etwas mehr oder weniger steigen werden. Treffen werden die höheren Gebühren, oh Schreck, vor allem die kleinen Kunden bis 2 Mio CHF (= Massengeschäft). Die grossen Kunden werden aufgrund ihrer Verhandlungsmacht nicht mehr bezahlen als bisher. Fazit der Geschichte: Bisher haben die Grossen die Kleinen mit den Retro’s mitfinanziert. Der Konsumentenschutz und die Bundesrichter bestrafen somit die Kleinen Kunden und die grossen Kunden werden profitieren. Ich glaube nicht, dass der politisch linksgerichtete Konsumentenschutz diese Absicht hatte, aber wer nicht rechnen kann muss halt fühlen.
-
@ueli
Kommen Sie mir nicht mit Retros…. das war ja ein mega Schuss nach hinten…. jetzt verkaufen einfach alle Banken wieder Ihre eigenen Produkte… glaube da hat man sich nichts dabei ueberlegt…
-
Notenstein - Vorreiterrolle Hohe Kosten bei weltmarktüblicher Kompetenz. Notenstein übernimmt momentan die Vorreiterrolle für den Bankenplatz Schweiz. Es stehen zuviel…
0,10 Prozent von 10 Millionen sind?
rechnen? "Dafür stellt die Notenstein jährlich 0,10 Prozent des verwalteten Vermögens in Rechnung. Bei 10 Millionen wie im obigen Beispiel…