Als in München das Oktoberfest stieg, hauten die Ultra-Berater an der Zürcher Bärengasse beim Paradeplatz auf den Putz.
Die Betreuer der Multi-Multi-Multi-Millionäre der UBS schlossen an jenem Freitag Mitte September frühzeitig ihren Laden im ersten Stock und liessen die Sau raus.
Weiter oben im Gebäude der Grossbank, wo die übrigen Offshore-Berater zuhause sind, wurde emsig weitergearbeitet. Zum Feiern gab’s keinen Grund.
Im Gegenteil: Die Betreuer von Kunden im Segment der einstelligen Millionenvermögen werden seit Monaten gedrückt und eingeschüchtert.
Ihnen wird eingebläut, dass sie null Risiko eingehen dürften, um ja nicht wieder zum Ziel der ausländischen Steuerfahnder zu werden.
Gleichzeitig müssen sie, die Normalo-Berater, das Geld für die Bank verdienen. Mit immer weniger Personal, Assistenten, Support. Sie strampeln, während ihre Ultra-Kollegen Kaviar geniessen.
Und nicht liefern.
Das kommt im heutigen Quartalsbericht zum Vorschein. Die Bank, die sich das weltweite Private Banking auf die Fahnen geschrieben hat, stagniert bei den verwalteten Vermögen.
Von Juli bis Ende September ist der Eingang neuer Kundengelder faktisch zum Erliegen gekommen.
Noch 200 Millionen strömten dem UBS Wealth Management, also dem globalen Private Banking, in den zurückliegenden 3 Monaten zu.
Was für ein Kontrast. Vor Jahresfrist rollte der Rubel im Private Banking der UBS noch ganz anders. Damals zogen die UBS-Vermögensberater in der Zeit von Sommer bis Herbst netto fast 10 Milliarden Franken an Land.
Alles so gewollt, betont die UBS. Zu viele der verwalteten Milliarden würden nämlich schon lange nicht mehr richtig rentieren. Und trübes Geld, das später zum Steuer-Problem werden könnte, müsse weg.
Also werden Gelder von Kunden entsorgt. Solche, die nur kosten; und solche, die ein Risiko darstellen.
Keine andere Bank auf dem Platz betreibe dies derart konsequent, sagt ein Insider.
Um die Bremsspur in den Büchern zu erklären, weist die Grossbank neben ihrem Mini-Zufluss von 200 Millionen sogenannt „adjustierste“ Neugelder für Juli bis September aus.
Es sind 3,5 Milliarden.
Selbst diese Zahl ist klein im Vergleich zu früher, als die UBS ein wahrer Vermögensmagnet war.
Der stotternde Motor beim Vermögenszufluss hat fundamentale Gründe. Sie beginnen im Herzen des Finanzplatzes Zürich, an der Bärengasse, und enden draussen in der weiten Welt.
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Es geht um einen Fight zwischen den Krümel-Boys mit ihren Normal-Reichen und den Ultra-Machos mit ihren Hyper-Klienten.
Und es geht um neue Chefs mit grossen Versprechen, die am liebsten gleich das ganze alte Swiss Offshore-Banking auf den Misthaufen der Geschichte schmeissen würden.
Die Krümel-Boys, die verdienen das Geld; für die Aktionäre und für die Boni der Chefs und trotz dem ständigen Kostendruck und den Einschüchterungen, beim geringsten Fehler rauszufliegen.
Die Ultra-Machos mit ihren Super-Kunden leben derweil weiter in Saus und Braus. Ihr Stab ist üppig, mit Privat-Sekretärin, Assistenten, Portfoliomanagern.
Das geht ins Geld. Also müssten sie viel Gewinn erzielen.
Doch das tun sie offenbar nicht. Laut Quellen spielen die Macho-Berater kaum ihre Kosten ein – zu stark würden ihre Mega-Klienten die Marge drücken.
Und weil das so ist, gerät das ganze Private Banking der Welt-Nummer 1 unter Druck. Der Gewinn bricht ein.
Nun machen sich Stimmen breit, welche das Wealth Management der UBS von Grund auf neu organisieren wollen.
Ohne grosses Zürich, ohne viel Genf, ohne Offshore und die ganze Reiserei; sondern durch eine flächendeckende Präsenz vor Ort, im Ausland.
Leithammel ist der neue Lateinamerika-Chef der Bank. Alexander van Tienhoven heisst er, und er sagt laut, was viele andere Spitzen-Ausländer im UBS Wealth Management denken.
Ihr Schweizer, vergesst Eure alte Welt. Jetzt kommen wir.
Switzerland has to reinvent itself – so tönt das bei van Tienhoven & Co.
Der Mann, der seinen Weg beim US-Riesen Citigroup gemacht hat, will der UBS zeigen, wie moderne Vermögensverwaltung geht.
Zu diesem Zweckt übersät er ganz Mexiko mit Filialen. Die Städte können noch so abgelegen sein: Die UBS will praktisch überall eigene Ableger eröffnen.
Das geht nicht nur ins Geld. Es fragt sich auch, wer von den vermögenden Kunden in Mexiko auf eine UBS gewartet hat, die vor Ort ihre Zelte aufschlägt.
In Europa versuchte die UBS vor Jahren das Gleiche. Ihre Onshore-Strategie brachte praktisch nur Kosten.
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Die beliebtesten Kommentare
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Sauberes Geld und Mexiko. Der ist ja vom Affen gebissen. Reinvent mit Filialen und dazu in diesem korrupten Staat. Das ist so ziemlich das hohlste, was je einer von sich gab.
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De Zeltner chunnt den mol mit de nächste prieserhöhig – custody uf 1.00? Und ubs bescheiss / advice auf 2.00? Haha
Armi kundeberoter, no meh produkt verkaufe aah isch en klare fall ubs het ja nöd gnueg sales manager also stellet mir nomeh powerpoint hengste i, denn schaffemer das!
Sergio, lahn de berner doch eifach lagoh now or never, oder behaltisch ihn nur dass es eine gibt wo no schlechter als du english rede tuet?
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An ganz grossen Kunden verdient man unter dem Strich für den sehr grossen Aufwand praktisch kein Geld und doch wollen alle (bis auf die Barclays Bank) nur noch die ganz grossen Kunden haben (UBS, CS, Deutsche Bank usw.). Die haben bis heute nicht gemerkt in welchen Kundenbereichen man noch wirklich Geld verdienen kann. Zu dumm als Unternehmer, deshalb sind sie ja auch sehr teuer angestellte (Top)Manager geworden. Diese Banken kommen so aber nie auf einen grünen Zweig. Also weiterhin keine Aktien kaufen von diesen Grossbanken.
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Leider glaubt man immer, dass diese „Key-“ oder „Ultra High Net Worth-Kunden“ das gelbe vom Ei sind. Fact ist, dass die Margenerosion auch in diesem Segment vor sich geht und zwar viel schneller als beim sogenannten Fussvolk. Man hat das ja früher bei den Institutionellen Kunden ebenfalls bereits miterlebt – am Schluss hat man „gratis“ für die gearbeitet. Fact ist, dass auch bei der UBS die Kunden nicht im Mittelpunkt stehen sondern, die Kunden ein „Mittel“ sind.
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danke fuer diesen beitrag – entspicht meiner persönlicher einschätzung vollumfänglich.
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Treffende Beschreibung des hochgelobten „CH-Privatebanking“!!!
Und doch hoffen die Brösmely-Berater, dass immer noch was von Bonus für sie übrigbleibt …
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Warum in die Ferne schweifen? Die UBS hier in der Schweiz enteignet z.B. seit einiger Zeit ihre langjährigen Metallkontoinhaber gegen deren Willen und zwing diese damit zu langwierigen und kostenintensiven Prozessen. Den Kunden werden vagen Steuervergehen unterstellt, die auch theoretisch nicht möglich sind! Spielt keine Rolle – der Herausgabeanspruch wird einfach verweigert, Eigentum wird enteignet und an sich selbst verkauft, Konten werden gesperrt, basta! Gerade im Bereich der Normalkunden, ist die Möglichkeit in der Schweiz sein Recht durchzusetzen sehr begrenzt. Entweder es geht einem das Geld zum klagen aus, oder man verabschiedet sich in Klinik, Klapse oder gleich auf den Friedhof. Und schon wieder ist die UBS der Gewinner – und wird gefeiert! Das Unglaubliche und noch Beschämendere dabei ist jedoch, dass dies alles halbwegs bekannt ist und sich trotzdem in einer scheinbaren nahezu heil geglaubten Welt stattfinden kann!
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Das sind doch all diese Fachleute, auf die wir gewartet haben, ohne die es nicht geht und ohne die die Wirtschaft zusammenbricht !!!
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Warum bitte sollte ich als ultrareicher Unternehmer mit >50 Mio CHF liquidem Cash-Vermögen Kunde bei der UBS Bank werden? Um mit meinem Berater auf der Bahnhofstrasse Pasta essen zu gehen und mir seine Hermes Krawatte und seine blauen Augen anzuschauen? Oder damit mir ein UBS Direktor mit ca. 180’000 CHF Grundgehalt und immer noch bis zu 50-100’00 CHF Bonus einen sogenannten „global diversifizierten“ UBS Global Allocation Fund oder „Mandat“ für UHNWI Kunden verkauft? Mit einer geringen Renditechance – aber auch einem gleichzeitig hohen Verlustrisiko und hohen Gebühren/Aufschlaggebühr etc.? In 2007 sogar > 20% Verlustrisiko (!). Das heisst bei einer 100 Mio. CHF Anlage habe ich als Ultra High Net-Kunde über 20 Mio. CHF verloren. So toll bezogen auf das Risiko / Renditeprofil sind diese UBS Produkte für ihre reichsten Kunden ab 50 Mio. CHF Vermögen also nicht. Es gibt wesentlich bessere Anlagen, in die man als Ultra Kunde seine >50-100 Mio CHF Vermögen zur Zeit investieren kann, direkte Firmenbeteiligungen, Betongold, Cash, limitierte Oldtimer, limitierte Uhren etc.
Die UBS hat ihren „Ultra“ Kunden früher auch noch empfohlen UBS Aktien zu kaufen, bei Kursen um die 70 CHF. Super Geschäft für die Ultra Kunden: 100 Mio CHF in UBS Aktien investiert bei 70 CHF/Aktie und Stopp Loss/ Notverkauf bei 10 CHF/Aktie, also 86 Mio CHF verloren.
Was mich am meisten/ maßlos ärgert ist dieser UBS „MD“ Filz. Eine eigene Kaste von älteren Schweizer Bankdirektoren, die sich seit der Militärzeit kennen und gegenseitig ohne Gegenkontrolle ihre überrissenen Boni genehmigen – ohne für irgendetwas Verantwortung zu tragen! Diese Angestellten sind keine Unternehmer, die Verantwortung tragen (ausser fürs Klopapier auf der UBS Toilette, aber nicht für Firmen/eigene Mitarbeiter). Womit rechtfertigen die ihre überrissenen Gehälter, warum soll ich als Ultra Kunde den UBS Beratern ihre Boni finanzieren? Schlaue Ultra-Kunden machen gerne andere Unternehmer erfolg/reich – aber äusserst ungern UBS MD Direktoren.. Der MD-Filz auf der MD Etage muss dringend komplett aufgebrochen und entsorgt werden, sonst wird die UBS wieder gegen die Wand fahren. Der Fisch fängt immer am Kopf zu stinke an.-
Im Wesentlichen einverstanden und nachvollziehbar. Korrektur nur im Zusammenhang mit der MD Flut: Diese tauchte erst (und in der geschilderten Art) nach dem Verkauf der UBS an das DOJ auf. Wer die Nominierungen verfolgt stellt fest, dass die „Yankee/Teebag Connection“ eifrig proliferiert.
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klarer Fall! das ist der starke CHF!
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Im Mai dieses Jahres wurde die UBS vom US Justiz Department offiziell als Kriminelle Organisation bezeichnet.
Dieses Attribut ist nicht gerade optimal, um Neugeld anzuziehen.
Zudem steht die Bank gleich in mehreren Ländern
„under criminal investigations“.-
…dann ist sie ja in Mexiko genau am richtigen Ort.
Vielleicht wird El Chapo dort dann auch noch Länderchef? 🙂
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Das ich nicht lache :)) von der erfolgsverwöhnten Citygroup kommt der gute Mann um der UBS das moderne Banking beizubringen….köstlich!! 🙂 das gefühl sie können das rad neu erfinden, obschon sie in der vergangenheit damit gescheitert sind.
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„switzerland has to reinvent itself“… sagt banker van tienhoven von UBS. wir geschädigten und enttäuschten UBS-aktionäre sagen: „shut the f… up!“ und unser refrain geht so: „UBS has to reinvent itself!“.
axel weber muss diesen gross-typen manieren beibringen. UBS müsste seine lektion eigentlich gelernt haben, einige banker dürfen heute sogar als mitglieder von „kriminellen organisationen“ betitelt werden. und wer mexiko schon mal bereist hat, on the country side, der sieht nicht ganz, wie denn ein flächendeckendes UBS netz betrieben werden könnte im schurkenstaat jenseits von tijuana.
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Mr. v.T. wird logischerweise scheitern, sich dabei aber dank UBS Götti selbstverständlich die eigene Tasche trotzdem reichlich füllen können, that’s the name of the game. Dass der nette Herr Ex-Notenbanker irgend etwas ändern und bewirken kann/will, ist von sehr weit her geträumt – jetzt wo sich der Arme auf unsere Kosten auch endlich satt fressen kann…
https://insideparadeplatz.ch/2015/09/22/axel-weber-fliegt-first-mit-frau-ubs-ermittelt/
https://insideparadeplatz.ch/2015/10/23/ubs-ex-personalchef-bezieht-weiter-honorar/
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Der Lacher der Woche, Filial-Netz in Mexiko aufbauen. Das ist sicherlich genau das, was der UHNWI-Mexikaner wollte. Diese Leute schätzen Diskretion und Eleganz und nicht ein sinnloses Filialnetz. Das kommt davon, wenn man einen Retail-Banker wie van Tienhoven ans Filet-Stück des Privatebankings ranlässt.
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In Mechico können die dann auch gleich einen Friedhof um die Filiale herum betreiben und sagen, sie würden für schickliche Bestattung der ehrenwerten Kunden sorgen.
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Kommt ja nicht nach Mexiko. Sonst kosten mich meine geliebten Enchiladas Suizas gleich doppelt soviel.
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sammy 4 president – cheers! ?
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Ultra-Berater oder Krümel-Boys? Dieser arrogante Haufen von der Bahnhofstrasse 45! Ist schon gewöhnungsbedürftig, was die Casino-Leute mit dem RoE-Chip im Hirn da abziehen.
Und wofür erhalten die eine Steuergutschrift? Dafür, dass sie jahrelang keine Steuern gezahlt haben, während dessen sich das Management weiterhin im grossen Stil und hart an der Grenze zur ungerechtfertigten Bereicherung bedient hat?
Das ist doch einfach absurd! Die richtige Antwort müsste eigentlich Abbruch der Beziehung mit diesem Abzockerladen lauten.
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Siehe heutige Börse: UBS Aktie wird mit minus 5% (11:34) abgestraft (der Markt weiss, warum…).
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Ultra-Berater oder Krümel-Boys? Dieser arrogante Haufen von der Bahnhofstrasse 45! Ist schon gewöhnungsbedürftig, was die Casino-Leute mit dem RoE-Chip im…
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