Die italienische Finanzpolizei hat 500 Millionen Euro in einem grossen Krimi gegen das Verbrecherkartell Ndrangheta beschlagnahmt.
Mitten im Verfahren taucht auch die Schweizer Börsenfirma Six auf. Ihre italienische Tochter mit Sitz in Mailand hat Verträge mit Firmen der verdächtigten Organisation. Es geht um Geldwäscherei.
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Ein Six-Sprecher bestätigt, dass Six Italien mit ihrem Geschäft mit Zahlungskästchen, die in Läden und an den Kassen stationiert werden, im laufenden Polizeiverfahren auftaucht.
„Ein italienisches Gericht ermächtigte die Finanzpolizei, Vermögen diverser Gesellschaften zu beschlagnahmen, unter anderem auch bei Kunden von SIX in Italien“, sagt Stephan Meier.
Dann aber gibt der Sprecher Entwarnung.
„Unsere Mailänder Tochtergesellschaft hätte Vermögen verdächtigter Parteien blockieren müssen, weil diese Unternehmen Kunden von uns waren. Nur lief keine einzige Transaktion von ihnen über unsere Systeme und entsprechend hatten wir gar keine Vermögen von den verdächtigen Kunden.“
Und doch ist die Six mitten im Fall drin – wenn auch nicht als Beschuldigte, wie Sprecher Meier sagt. „Sondern wir kooperieren als Informationsträgerin.“
Das hatte ein Richter so beschlossen. Die verdächtigten Firmen hatten geschäftliche Beziehungen zur Italo-Tochter der Schweizer Börsenfirma.
Auch wenn keine der Transaktionen, mit denen offenbar Geld im grossen Stil gesäubert werden sollte, über die Six-Geräte liefen, so kommt den Schweizern die öffentliche Aufregung um den Fall doch ungelegen.
Auch in einer zweiten Division der Six rumort es nämlich. Im Datengeschäft, wo die Gruppe mit Reuters und Bloomberg konkurrenziert und ihren Kunden, darunter viele Banken und Vermögensverwalter, zentrale Finanzdaten bereitstellt, kam es zu einem hochrangigen Abgang.
Marcel Bättig schied letzte Woche Hals über Kopf aus dem Unternehmen aus. Bättig war die Nummer 2 der ganzen Datendivision.
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Vor 3 Jahren war Bättig gar interimistischer CEO des Datengeschäfts geworden, nachdem sein Chef Thomas Gross seinen Stuhl räumen musste. Gross war über das IT-Projekt Magellan gestolpert, das zu Verlusten von über 60 Millionen Franken geführt hatte.
Bättig trat ein Jahr später wieder ins zweite Glied zurück, als Robert Jeanbart, der als Aussenstehender und langjähriger Kadermann von Konkurrentin Reuters direkt in die Six-Spitze gehievt wurde, die Leitung des Datenbusinesses übernahm.
Seither blieb bei der Six Financial Information, wie der Bereich offiziell heisst, kein Stein auf dem anderen. Unter Jeanbart übernahmen Ex-Reuters-Leute das Kommando.
Alt-gediente Six-Kader mussten kurz vor der Pensionierung das Büro räumen. Nun hat es auch die Nummer 2 getroffen.
Laut Six-Sprecher Meier geht es nicht um eine Absetzung.
„Herr Bättig hat sich entschieden, etwas Neues anzupacken“, sagt Meier. „Das ist ein ganz normaler Vorgang.“
Es habe zwar in der Division „einige Wechsel“ gegeben, doch diese seien erfolgt, weil sich der Bereich „strategisch neu ausgerichtet“ habe und „von einer regionalen auf eine globale funktionale Organisation umgestellt“ worden sei.
Tatsache ist aber, dass Bättig, nachdem er den CEO-Job vor 2 Jahren wieder zurückgab, die Verantwortung für den weltweiten Verkauf übernommen hatte.
Ein Himmelfahrtskommando. Als ehemaliger Chief Operating Officer hatte Bättig kaum grosse Ahnung vom schwierigen Geschäft.
Für Insider war die Trennung von letzter Woche keine grosse Überraschung.
Kaum war sie intern angekündigt, da war Bättig auch schon weg. Bereits am Freitag gab er seinen Batch ab.
Krass, echt krass…..
inwieweit kann das SIX schaden? Denke die Reputation wird auf jeden Fall ordentlich leiden. Hoffentlich gibts keinen Kollaps wie bei den Banken….aber auch dann naja….Geld kann man ja drucken, kostet ja nix mehr!
Was macht Gross jetzt?