Man kann den Aktienmarkt kaum schlagen – ausser es ist Ihre Berufung. Meine ist es sicher nicht. Deshalb investiere ich, ohne zu versuchen, den Markt zu schlagen. Ich bin zufrieden mit der durchschnittlichen Aktienmarkt-Rendite. Sie ist viel höher als die Rendite auf Anleihen (Obligationen), die Preissteigerung beim Gold oder die Zinsen auf dem Bankkonto. Und zu guter Letzt, mit jedem Aktienkauf werde ich Teilbesitzer eines Unternehmens, das ich mag, und das gefällt mir.
Deshalb investiere ich in Unternehmen, die ich gut finde, in geografische Märkte, die mich interessieren und in Unternehmen, die gute Produkte verkaufen und ähnliche Werte wie ich verkörpern.
Für mich ist der Aktienkauf ähnlich wie der Hauskauf: Ich entscheide mich für mein Haus, nachdem ich mich über die Nachbarschaft, die Geografie und das Haus ins Klare versetzt habe. Ich schaue also, ob alles für mich passt, bevor ich das Haus kaufe.
Wenn ich ein Haus zum Wohnen kaufe, dann sind zukünftige Preiserhöhungen nicht meine Motivation, denn das kann man auch kaum vorhersagen. Ich kaufe ein Haus, weil es meinen Zwecken dient. So sollte es auch mit Aktien sein. Ich kaufe Aktien, weil sie mit meinem Geld arbeiten. Wenn sie die Leistung anderer Aktien übertreffen, ist das mein gutes Glück, aber nicht mein Motiv. Mein Motiv ist eine faire Rendite.
Wenn man sich die Aktieninvestition wie der Hauskauf vorstellt, dann ist der Aktienkauf viel einfacher.
Jeder der langfristig über die letzten 10-20-30 Jahre mit Aktien Geld verdient hat weiss, dass es bei Aktien eine Reihe von qualitativen wie auch quantitativen Kriterien zu berücksichtigen gilt, die nie und nimmer mit einem Hauskauf verglichen werden können.
Wettbewerbsvorteile wie angebots- oder nachfrageseitige Grössenvorteile, eine starke Marke, nicht substituierbare Produkte, Vorteile durch Regulierungsvorschriften, Besitztum von Patenten, Schutzrechten und anderen Arten von geistigem Eigentum sind die Eckpfeiler eines erfolgreichen Unternehmens mit starker Marktposition. Solche Unternehmen weisen immer eine hohe und stabile Nettogewinnmarge, eine hohe Eigen- und Gesamtkapitalrendite, ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum, einen geringen Verschuldungsgrad sowie regelmässige Dividendenerhöhung / Aktienrückkäufe auf.
In wie fern man diese qualitativen und quantitativen Kriterien auf einen Hauskauf übertragen kann, ist mir rätselhaft…
Vorsicht!
Die langjährige, durchschnittlichen Aktienmarkt-Rendite ist vielfach negativ.
Also geringer als die (ggf. negative) Rendite auf Anleihen (Obligationen), die Preissteigerung beim Gold oder die Zinsen auf dem Bankkonto.
Prominente Beispiele:
Japan – Nikkei 225
Griechenland – Athex 20
Italien – Mibtel bzw. FTSE Mib
Spanien – Ibex 35
Portugal – PSI 20
Rußland – RTS
Brasilien – Bovespa
Warum ist das so:
– fehlende Teuerung und stagnierende bis niedergehende Wirtschaft
– einseitige Wirtschaftsstruktur (Energieträger- und Rohstoffe) in Verbindung mit der durch den Preiverfall in diesem Sektor ausgelösten wirtschaftlichen Krise.
Es gibt in all´ diesen Märkten jedoch temporäre Phasen, in denen sich in kurzer Zeit große Überrenditen erzielen lassen. Insofern ist es wichtig, in der richtigen Zeit investiert zu sein.
In vielen von diesen Ländern sinken auch die Immobilienpreise bzw. eine vor Jahren in glücklicheren Tagen gekaufte Immobilie ist heute nur zu einem geringeren Preis veräußerlich.
Klicken Sie sich durch die entsprechenden, nicht küstennahen Immobilienanzeigen („comprare casa“ + Ort in Suchmaschine eingeben) in Spanien, Portugal und Italien.
So, wie die Spanier einst bis zur Eurokrise 2011 darauf spekuliert haben, daß ihre (kreditfinanzierte) Zweit- und Drittwohnung nie weniger wert sein könnte ist die Empfehlung, daß es am Aktienmarkt längerfristig so ähnlich wäre.
Heute gibt es nicht mehr ein stetes Voranschreiten von Prosperität und Fortschritt, flankiert von einer mäßigen Teuerung wie in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts, wo es rentabel war, einmal breit gestreut (in einen Index) zu investieren und dann sein Investment wachsen zu lassen.
Sollte sich jeder vergegenwärtigen, bevor er aufs Geratewohl investiert.