Mads Pedersen sieht aus wie einer der Schönlinge in US-TV-Serien. Gross, lächelnd, wie aus dem Ei gepellt – eine Vorzeigefigur des weltweiten Investmentzirkus.
Nun ist Pedersen weg. Von einem Tag auf den anderen hat er die UBS verlassen, nachdem er noch kürzlich an einem Medienanlass die neue Anlage-Welt erklären durfte.
Dem Abgang des Dänen vorausgegangen ist ein wüster Stellungskrieg gegen einen zweiten Emporkömmling in der Investmentzentrale des globalen Wealth Managements, wo die grossen Weichen gestellt werden: mehr oder weniger Aktien, Obligationen, Gold, Häuser, Währungen.
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Simon Smiles heisst der Mann, stammt aus Downunder und war einst ein simpler Analyst. Doch von dort hat sich Smiles mit Ellbogen und Seilschaften hochgearbeitet.
Und jetzt sogar den schönen Skandinavier vom Thron der Papabile im Chief Investment Office der UBS gestossen.
Pedersen hat die Waffen gestreckt oder musste weg. Bei der UBS wollte sich letzte Wochen offiziell niemand äussern.
Aus der Bank ist zu vernehmen, dass Pedersen freiwillig gegangen sei.
Der Hahnenkampf zwischen dem eleganten Dänen Pedersen und dem Underdog aus Australien Smiles wirft ein Schlaglicht auf den Zustand im Nervenzentrum der UBS.
Dort sollte mit kühlem Blut und viel Sachverstand die Welt auf Chancen und Risiken geprüft werden.
Verantwortlich dafür, dass keine persönlichen Fehden den Alltag stören, wäre Chief Investment Officer Mark Haefele.
Doch der ist keiner für den Infight. Haefele schaute zu, wie sich seine beiden „Stars“ unter ihm balgten. Statt ein Machtwort zu sprechen, liess er dem Ringen freien Lauf.
Vielleicht war auch Kalkül dahinter. Solange die beiden Streithähne sich gegenseitig bekriegten, konnte dem Big boss niemand gefährlich werden.
Mit dem Triumph von Aussie-Mann Smiles verändert sich das Machtgefüge. Smiles ist vom Underdog zum Herausforderer für Haefele um die Investment-Führung der UBS geworden.
Es wäre die Krönung eines sagenhaften Aufstiegs. Smiles war einst ein Analyst, der sich um irgendwelche Medien- und Technologietitel kümmerte.
Von da zum obersten Investment-Analyst der Schweizer Nummer 1 ist es ein gigantischer Sprung – eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit.
Doch offenbar kommt Smiles mit seinen Analysen, die vor allem den Reichsten unter den Reichen der UBS-Vermögensverwaltung zugute kommen, bei Jürg Zeltner an.
Zeltner leitet das weltweite Wealth Management der UBS. Und er muss sich etwas einfallen lassen.
Die Erträge in seiner Division sind in den letzten Quartalen zurückgegangen. Zeltner kürzt die Kosten, entlässt Hunderte von Leute.
Letzte Woche wurde bekannt, dass Zeltner in Asien das Steuer herumgerissen hat. Laut Reuters sollen zwei Dutzend Banker auf die Strasse gestellt worden sein.
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Das ist meistens nur die Spitze des Eisbergs. Die Abbauwelle geht rund um den Globus.
Doch Zeltner braucht mehr als nur Entlassungen und Kosteneinsparungen: einen Plan nach vorn.
Mehr Einnahmen. Das heisst: Bessere Performance.
Und da kommt Simon Smiles ins Spiel. Wenn Smiles hilft, die Anlageempfehlungen der UBS für ihre vermögendsten Kunden zu Gold zu machen, dann wäre auch Zeltner wieder sicherer im Sattel.
Smiles wird zu Zeltners Hoffnungsträger.
Da konnte Dressman Pedersen nur im Weg sein.
Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Spot on! There is indeed a culture problem at UBS CIO. It is deeply toxic. The problem represented by Simon Smiles is spreading. It will take time to treat the UBS patient with strong chemo: mini metastasis are spreading. Chris Wright and James Purcell are just as problematic – just less power.
The hope for CIO is to start focusing on competence, expertise and clients – less on bonuses, turf wars and self-promotion. With hope this cure will work – and big and small Smiles will be canned.
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Ah, ah, ah… Smiles one day to become Zeltner? UBS’s competition should rejoice.
Smiles. Not only he hardly ever had an idea of his own, but his main hobby is to take the work of others (and make sure that they are never rewarded). But hey – what do you expect from a media analyst?
Simon Smiles is not able to breed talent (only miserable minions) and destroying any trace of it around him.
That Haefele chose him, says a lot about the management incompetence at UBS CIO and how it is rewarded. The fish always rot from the head, this is a clear proof.
That UBS does not fire him, nor Haefele shows that this institution is deeply troubled and should be held to account for that. They destroy careers and professional lives on a whim. They should be heavily sanctioned.
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Ist doch egal ob er aussieht wie ein Dressman oder wie Donald Trump. Aber die grottenschlechte Performance geht nicht. Die Kunden sind zunehmend nicht mehr bereit, dafür etwas zu bezahlen und es werden noch viel mehr Köpfe rollen bei der UBS (und auch bei der CS) in der Zukunft.
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Artikel über zwei Luftpumpen? Sonst nichts los?
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Ob er nun Dressman ist oder nicht. Ich bin seit > 10 Jahren PMW Kunde bei der UBS und kann nur sagen: Unterirdische Performance!! Handwerkliche Fähigkeiten in der Vermögensverwaltung: NULL. Anstand: NULL – Dass die „Insider vom Paradeplatz“ nur noch über das Aussehen der Investment Manager reden sagt alles!
Nun habe ich mein Vermögen dort komplett abgezogen und kann nur jedem empfehlen das Gleiche zu tun. -
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Komm zur ZKB und du wirst überrascht sein wie viel schlechter die Performance sein kann 😉 Schenk – übrigens ex-UBS – bringt es fertig, die Guten herauszuekeln und die Underperformer zu fördern. Und Previdoli lässt es zu, weil er nichts vom Buisness versteht und sowieso den ansch…. Hat
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ist das nun ein artikel über dressmänner oder was? also bis jetzt war ich ja noch einigermassen zurückhaltend – aber dieser artikel könnte kaum einen fisch zum blubbern bringen!!!
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Vielen Dank für den Artikel, werter Herr Hässig. Aber haben sie sich mal in Ruhe ein Bild von Prügel-Mads angeschaut? Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber für mich sieht der gute Herr Pedersen eher aus wie ein Suppenkaspar und taugt für eine US TV Serie höchstens als Statist in der dritten Reihe.
Spot on! There is indeed a culture problem at UBS CIO. It is deeply toxic. The problem represented by Simon…
Ah, ah, ah... Smiles one day to become Zeltner? UBS's competition should rejoice. Smiles. Not only he hardly ever had…
Vielen Dank für den Artikel, werter Herr Hässig. Aber haben sie sich mal in Ruhe ein Bild von Prügel-Mads angeschaut?…